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„Gut. Herr Rndorff, es soll fwsckchen j" sa^te Georg, sich erhebend, „dloch heute, spätestens nioiv.en, werde ich mich mit ihm mlseinandersetzen! Empfehlen Sie mich, bitte, Ihrer Frau Gemahlin, und bestellen Sie ihr, ich würde mich mit Käthe, wie in alter Zeit, wieder einmal zum Kaffee bei ihr anmelden. Auf Wiedersehen!" 8. Das Diner hatte nach Georas Rückkehr aus der Fabrik die ganze Familie vereinigt. Ter Kommerzienrat, der seit vier Tagen zum ersten Male wieder an der gemeinsamen Tafel teiinahm, zeigte sich um vieles freier und heiterer als in der letzten Zeit. Er lachte und plauderte aufs lebhafteste: durch fein ganzes Wesen ging ein Zug von Frohsinn, als sei ein schwerer Bann, der lange auf ihm gelastet, plötzlich von ihm genommen. — iLizzie war Georg mit vollster Unbefangenheit entgegen getreten. » Sie hatte ihr Ausbleiben am Bormittag mit dringenden Toiletteangelegenheiten, zwei langweiligen Besuchen bei Haase und ihrer Schneiderin, entschuldigt und behandelte Georg mit alter Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, als sei nichts vor gefallen. Sie erörterte mit feinem Verständnis die „Tristan"-Aus- führung Les vergangenen Abends, kritisierte die Leistungen des Orchesters und der Darsteller und schien ganz in „.Begeisterung für Wagner. Richard Strauß und moderne Musik aufzugehen. Georg erschien -sie in der Lebhaftigkeit ihres Knustentihu- siasmus reizender denn je. Als er nach dem Diner, auf seiner Chaiselongue hinträu- mend, sich die Mitteilungen Herrn Rudorffs noch einmal durch den Kopf gchen ließ, bemerkte er mit Schrecken, wie sich Lizzies Bild immer wieder in seinen Gedankenkreis eindrängte und er nur mit großer Anstrengung imstande war, sich mit seiner Aufmerksamkeit dauernd auf einen anderen Gegenstand zu konzentrieren. Und doch erforderte die Sachlage den Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit. Das unbestimmte Mißtrauen, das er vom ersten Moment an gegenAlfrcd empfunden, nahm auf einmal festereGestali an. (Fortsetzung folgt.) Gemeimnihiges. Falsche Neunaugen. Nachdem Heringe gehäutet, ausge nommen und 34 Stunden gewassert sind, begießt inan sie mit kochendem Wasser und läßt sie noch einen Tag lang darin liegen. Dann befreit man sie von Kopf, Schwanz nnd Gräten, legt die langen Streifen vorsichtig in eine Porzellanschiissel nnd übergießt sic mit kochendem Essig, worin sich einige Lorbeerblätter, Pfeffer- nnd Pigmentkörner befinden. Englische Mehlspeise. Man bestreicht eine Steingutschüssel mit Butter, füllt sie bis zur Hälfte schichtweise mit guten, in Scheibchen geschnittenen Semmeln, die mau mit Rosinen, Konnten, Zitrouatstiickchen, Vutterflöckchen bestreut, quirlt in dreiviertel Liter guter Milch drei ganze Eier, acht Eßlöffel gestoßenen Zucker .nnd ein halbes Weinglas Rum, gießt dieses über die Semmel- scheibcheu uud backt sie eine Stunde in dec heißen Röhre. Warmer Weilfkrautsalat. Nachdem das Krant von den Laßeren Blättern, ebenso von den gröbsten Rippen befreit und so sein wie möglich geschnitten ist, wird es gesalzen, fein geschnittene Zwiebeln dazngegcben, dann ein Stückchen Schmalz in einem Pfännchen mir'Essig und Wasser kochend heiß gemacht, sogleich über das Kraut geschüttet, gut durcheinander gemengt und zu Tisch gegeben. Mau kann auch statt Schmalz Speckwürfel nehmen 4» Nachtisch. «s- l. ßuchllabtnrätsel. Die Buchstaben sind so zu ordnen, daß in den wagerechten Reihen bekannte Wörter von folgender Bedeutung entstehen: l. eine Stadt an dec Donau, 2. ein Fluß in England, 3. eine Stadt auf Sumatra, 4. ein berühmter englischer' Physiker und Mathematiker, 5. eine Insel im Bodensee. — Au Stelle der fettgedruckten Buchstabe!', erscheint nach richtiger Lösung der Name einer vom Kap der guten Hoffnung stammenden Zierpflanze. 8. Rechenaufgabe, Ein wichtiger Tag aus der Ge schichte der Neuzeit läßt sich aus folgenden Angaben berechnen. 1. Addiert mau zu dem l20- fachen dec Datumszahl das 14-fache der Monatszahl, so ist die Summe um 4 kleiner als die Jahreszahl. 2. Wird die Jahreszahl durch 32 dividiert, so ist das Ergebnis um 1 kleiner, als das vierfache der Datuniszahl. 3. Das Doppelte der Datumszahl ist gleich dem 5-fachen der Monatszahl. Welches Ereignis (welcher Tag) ist gemeint? 3. Kätsel. Mit „der" Plagt es die Jugend schon, Mit „das" erfreute in später» Jahre»! Ob der, ob das — die Explosion Hat, glaub ich, jeder schon erfahren. Lösnna der Aufgabe» in voriger Bummer: t. Ach wenn MO» sich Ucdt, sieh: und sprich! mau sich immer noch zu mcnig. 2. Kilo, Mio. Lustiges. - Sine Galgenfrist. Staatsanwalt: „Also in einer Stunde findet Ihre Hinrichtung statt. Bereiten Sie sich also auf den schweren Gang vor." Delinquent: „Ach, kann es nicht bis morgen bleiben? Ich habe heute so fürchterliche Kopfschmerzen." Die Schwierigkeit. Tochter: „Ich würde schon heiraten, Mama, wenn ich nur einen Manu fände, ohne de» ich nicht leben könnle." Al u tte c: „Mein liebes Kind, die Schwierigkeit besteht darin, einen Mann zu finden, mit dem man leben kann." Vorsicht. Hausfrau: „Was soll der Feuerwehrmann in der Küche, Minna?" Köchin: „Aber, gnädige Fran, Sie meinten doch erst gestern, ich soll ja nichts anb rennen lassen!" War fu erwarten „Ich habe einmal vor einer ganzen Reihe von Jahren mit einem sehr guten Freunde das Uebercinkommcn getroffen, daß wir uns gegenseitig auf unsere Fehler aufmerksam machen wollten." „Nnn, tvie ging denn die Geschichte?" „Hm — wir sprechen seit 9 Jahren nicht mehr miteinander." Spekulativ. „Dn, Mann, wir sollten uns eine neue Salongarnitnr nn- schafseu — die alte ist schon recht schäbig." „Warten wir noch a lussel, dann ist sic antik!" Falsch g hört. Souffleur: „Herr Ritter, eiu Pilger, der fürbaß zieht, läßt Euch grüßen!" Schauspieler: „Herr Ritter, ein P-lgcr, der ein Bier faß zieht, läßt Euch glichen!" Lnuk Uild 'benag: Neue Berliner BcrlagS-AnsiaN, Ang. Klebe, E in» .ouendnra den Bentin, e crnnernr. 4a. BennaworMch wr die Redaktion der Niincu Beniner Bertags-Ansmlt, Slug. Krebs: Map Elterlein, Sharlouenburg, Weimarers». 40.