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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften «reinig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend die 4aespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den M- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend, Rabatt nach Nebereinkunft. 2d Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. rchnMkttung, »ruck »Nb -Verl«, von K. Schuri«, >">»>»- 18. Jahrgang Mittwoch, den 22. April 1808. Ar. 33. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und sonnaoeno. ' nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten AbonnementLprei» inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustriert«« Unterhaltung Verrett entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir «sirteljähE ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten m. Hau. 1 Mark lederM Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt t, ' -n .. 1/ 11 11kl- für di« eonnabend'Nummer bi» Freitag vormittag '/,1I Uhr einzusende». ZAsernt» bitten w»r für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag ve rmrttag V,11 Uhr, für me » - baute, ca. 36 Meter lange, maffioe Lagerhaus bi» auf die Umfaffungsmauern in Asche legte. — Am Sonnabend nachmittag ist in oer Eisengießerei und Maschinenfabrik in Bautzen der Fabrikarbeiter Friedrich Oskar Döhler auf noch unaufgeklärte Weise in die Horizon talbohrmaschine geraten und dadurch schrecklich verstümmelt worden, so daß alsbald der Tod eintrat. Der Verunglückte ist 48 Jahre alt und Familienvater. Dresden. Die alte ehrwürdige Augustu»- brücke soll nun doch, und wenn nur in einem kleinen Stück, der Nachwelt erhalten bleiben. König Friedrich August hat den Sockel, die Steindänke, da» Brüstungsgeländer nebst den Steinsäulen und Laternen erworben und die einzelnen Stücke in derselben Form wie auf oer allen Brück« am Weinberge der tgl. Villa ,u Wachoitz als Bastion in «ine Terrasse ein- dauen lassen. Dre Anlage, für die der König selbst den Platz gewählt hat, kann von den Passanten de» oberen Steinwege« au» gesehen werben. Dre » den, 18. April. Schicksal»tragödie eines österreichischen Offizier«. Em tragisches Geschick hat «inen österreichischen Offizier, den Oberleutnant Spiller au« Wien, gelegent lich eines Besuche» in Dresden ereilt. Der Offizier war nach Dresden gekommen, um einen früheren Regimentskameraden, der sich hier al» Ingenieur niedergelassen hatte, zu besuchen. Bei seiner Ankunft bestieg er am Hauplbahnhofe die elektrische Straßenbahn, um sich nach einem ihm bekannten Hotel am Pir naische» Platze zu begedtn. Beim Abspringen aus der Straßenbahn kam der Offizier zu Fall uno fiel so unglücklich, daß er mit dem einen Arm unter ven Motorwagen geriet und über fahren wurde. Anstatt in» Hotel zu kommen, schaffte man d«n bedauernswerten Offizier in« Karolakrankenhaus, woselbst er sich als bald eiuer Operation, die mit der Abnahme de» verl tzlen Arme» endete, unterziehen mußte. In ferner Not und Verlassenheit schickte der Oberleutnant nun nach stattgefundener Am- putatwi einen Boten an seinen Freund uno Regimen:»kameraden ab, um letzteren von dem ichweren Unglücksfall, der ihn betroffen, in Kenntnis zu setzen. Der Bote kam unver richteterweise zurück und meldete dem aufs äußerste bestürzten Offizier, daß der Freund — bereit« vor vier Wochen gestorben sei und schon lange im kühlen Schoß oer Erve ruhe. Königstein, 18. April. Feuersignale und Sturmglocke wtckt-n heute früh kurz nach 3 Uh- die friedlichen Schläfer unsanft aus ihrem Schlummer. Der Lagerraum der Karl Liebners hen Buchbinderei uno -Druckerei tand in Hellen Flammen. Unsere Wehren, die bald am Feuerheroe erschienen und die von dec Fceiw. Fabcikfeuerwehr Hugo Hoesch, der Hüttenec Pfüchtseuerwshr und der Psaffen- oorfer Wehr Unterstützung fanoen, konnten unter großer Anstrengung den Brano lokali- r ren; dadurch wurde sm größere» Unglück verhütet. Leider ist bet dem Brano« auch -in Menschenleben zu beklagen. Der Geselle b«s Hcrrn L.ebuec, Hermann Tcäz«r, aus echtesten gebürtig, ein m den 50er Jahren stehenkor unverheirateter Mann, ist, da er nicht zu erwecken war, in den Flammen um Holz-Bersteigerung 27. April 1908 vorm. i« Uhr, Arnsdorf, «afthof zur guten Hoffnung. Stämme, Klötzer, Pfähle, Nutzkaüppel. — Nachmittag- V-1 Uhr. — Scheite, Knüppel, Zacken, Aeste, Reisig, Wllhdrt. Reisig, Langhaufen, Stöcke. Auf ¬ gekommen. Der verkohlte Leichnam konnte erst gegen 7 Uhr geborgen und nach der Totenhalle transportiert werden. Die Ent- stehung«ursache ist zurzeit noch unbekannt. Man nimmt an, daß durch Unvorsichtigkeit de» Gesellen, der kurz vor Au.bruch d«» Brande» erst heimgekommen war, da» Feuer entstanden ist. Herr Liebner erleidet durch die Vernichtung seine» Lager» «inen erheblichen Schaden. Glücklicherweise sind di« Maschinen erhalten worden, so daß eine Betrieb»störung nicht eintritt. — Eine Extrasteuer haben in ihrer letzten Sitzung di« Stadtverordneten von Oederan beschlossen. Jeder Einwohner, der vom Feuerwehrdienst befreit sein will, soll, sofern er ein Einkommen von mindestens 1000 Mk. hat, «ine Steuer von 3 Mk. bezahlen. — Eine verheerende Feuersbrunst äscherte die Zuckerfabrik von R. Bach u. Co. in der kleinen Orts-.ast Stöbnig zum großen Teile ein. Nur Kontor- und Kesselhaus sind stehen geblieben. Da« Feuer entstand in -der Oel- kammer durch di« Fahrlässigkeit eine» Arbeiters, oer den Raum mit einem brennenden Licht betrat. Die Maschinen Haden schwer gelitten. Der Diffusionssaal rst ausgebrannt, »a» La boratorium zerstört. Der Schaden wiro runb auf eine Million Mark geschätzt, er ist durch Versicherung gedeckt. Auf dem Brandplatz waren 17 Spritzen anwesend. — Ueber die Verhaftung de« Rechtsanwalt» Seiler au» Burgstädt, dec wegen Unterschlagung von über 20 000 Mark flüchtig geworden ist, wird au« Wien geschrieben: In einem Hotel in Favoriten hatte er den Meldezettel mit „Philos. Dr.Heinrich Strecker au« Magdeburg" ausgesüllt. Auf Gruns eines Steckbrief«» aber war er von der Polizei beobachtet und verhaftet wocden. Vor dem Richler gestand «r, die Falschmeldung, wegen der er angeklagt war, deshalb vorgenommen zu Haden, um sich der behördlichen Verfolgung zu entziehen, va ihm d»reit» bekannt war, daß er steckbrieflich gesucht werde. Der Richter erkannte ihn oer Falschmeldung schuldig und verurteilte ihn zu orei Lagen strengen Arrest»; zugleich wurde er wegen Bedenklichkeit au« ClSteithanien aurgewiesen. Er erklärte sich hiermic einver standen und wir» nach verbüßter Strafe dem Chemnitzer Gerichte au»geliefert werden. Zwickau, 18. April. 284 Wechsel ge- fälicht. Der Fabrik- uno Ziegelelvesitzer Alfred Stadelmann geriet durch Vergrößerungen seiner Unternehmungen in Schulden. Er hatte ansang« großen Kredit, al- ihm dieser aber entzogen wuror, begann er mit Fälschung von Akzepten r» großem Stile. Ec fertigte ins gesamt 284 falsche Wechsel im Gesamtbetrags von 215000 Mk. an und gab dieselben mehreren Banken zum Diskont. Da« Land gericht verurteilte den Wechselfälscher zu 4 Jahren 2 Monaten GrsängNiS und fünf jährigem Ehcenrechtsveclust. — Am Mittwoch nachmittag untecnahmen Konfirmanden au» Gey-r einen Ausflig und kchrl«n im „Jagdschloß-Yen" an oer Eu.rl^inec Straße em. Al» occ Kauft, mrad Lehmann zur Tür in da» Gastzimmer heceinsah, schoß sein Kamerad Weiser gerade Mit einem Revolver uno verletzte ian schwer am Munde. bereitet: Kahlschläge Abt. 16, 34, 61, 68, 81. Einzeln: Abt. 33, 126, Schäfer» und Müllers Ankauf. 89. April 1908, vorm. /«U Uhr, «rotzharthou, Mingers «afthof. Nutzknuppel, Scheite, Knüppel, Aeste, Reisig, Stöcke. Auf bereitet: »dt. 16, 33, König?. Focstrencamt vrerse». 18. »pril 1908. König!. Forstreoierverwaltung fltGdlch. leit hinwegzuräumen. Am ungünstigsten wirkt mangelnde Gleichmäßigkeit in der Behandlung de» Widerstreben«. Gibt man heute nach, so wird man morgen mit dem Zureden um so mehr Not haben, denn durch jedes Nachg«ben wird in dem Kinde der Gedankt gefestigt, daß sein Widerstreben gerechtfertigt und da« Gehorchen nicht nötig sei. Genügen di« an- gegeb«nen Mittel nicht, um da« Kind zum Essen zu bewegen, und wird vielleicht über haupt gegen das Essen oder gegen eine größere Anzahl verschiedener Speisen Widerwille ge äußert, so ist e« besser, einen Arzt zu befragen, al» etwa mit Gewalt vorzugehen. — Der Turnausschuß der Deutschen Turner schaft, der au« sieben Mitgliedern besteht, tagt gegenwärtig unter dem Vorsitze de» Pro fessor« Keßler-Dtuttzart in Frankfurt a. M., um über turutechnische Fragen zur Vor bereitung auf da« 11. deutsche Turnfest zu beraten. Direktor Frohberg-Dretden wurde zum Leiter de« Sechtkampfe« gewählt, zu oem sich 2200 Wettkämpfer au» allen Teilen Deutschland» und Deutschösterreich» angemeldet habest. Großröhrsdorf. Beim Osterschießen, wob«i er sich einer sogenannten „Patrone" mit hineingelegt«» Zündblättchen bediente, ver letzt« ein hiesiger Konfirmand seinen jüngeren Bruder so schwer an einem Auge, daß derselbe nach Dresden in ein dortige» Kcankenhau» geschafft werden mußte. Großröhrsdorf. Am ersten Feiertage bot unser Turnverein in der „Schäferei" einen genußreichen Abend. Der Saal und die Nedenräume waren di» auf den letzten Platz gefüllt. Der erste Teil bracht« zwei Gesangsstücke, di« vom Verein „Liederhain" sehr gut vorgetragen wurden. Da» Gedicht „Turnerwahlspruch" zeichnete sich durch gute Textau«sprache aus. Bei dem Turnen am Tiefreck und bei den Keulenübungen erkannt« man die gute turnerische Durchbildung. Der zweite Teil brachte zwei Lieder für gemischten Chor: „Nicht» gleicht der Heimat" und „Frühling", welche recht verständnisvoll zu Gehör gebracht wurden. Mit dem Zweiakter „Don Juan auf dem Turnfest" hatte die Leitung des Verein« eine sehr gute Wahl ge troffen, zumal da die Rollen sehr gut und loben«wert zur Darstellung gelangten. Im dritten Teile wurden di« Lieder „Wohin mit der Freud'?" und „Krieger« Abschied" vom obengenannten Verein« sehr gut gesungen, während der „Etierfechtvortrag" und der Tanzreigen „Im Märchenlands" von großem Fleiß« zeugten, auch erheiterten zwei humo ristisch« Couplet» die Anwesenden sehr. Den Schluß bildete ein Gedicht und ein lebendes Bild „Heil dir, Germania", da» Lurch Farbenreich tum sehr gut wirkte. Der Turnverein kann auf einen sehr gelungenen Abend zurückdlicken. Kamenz. Die österliche Feiertagsruhe wurde am Sonntag rn der 3. Nachmittags- stunde durch Feueralarm gestört. Infolge nicht genug zu verurteilenden Umgehens eines 10 jährigen Jung-n mit sogenannten Feuer wecksfröschen war im Grundstücke de« Herrn Fuhiwerksbesttzec Friedrich Berger an der Uferstraße Feuer entstanden, welche» rapid um sich griff und da« erst vor 3 Jahrer neuer- L-rtkich-s und Sächsisch-». Bretnig. Sonntag, den 26. d. M., uachm. 2 Uhr hält der Verband für freiwillig« Brandschäden-Unterstützung seine Berband«- versammlung im Gasthof zum deutschen Hause hierseldst ab. Bretnig. (Egs.) Am 1. Feiertage hielt der Kgl. Sachs. Militärverein „Saxonia" im Gast es zur golonen Sonne einen Unterhaltung» abend ab. Fast vermochte der Saal die er schienenen Mitglieder und Gäste nicht zu fassen; und jeder ist sicher auf seine Rechnung ge kommen, wurden doch musikalische und thea- kralische, ernste und zwerchfellerschütternde heitere Vorführungen gidoten. Die Dar bietungen waren mit großem Fleiß« so gut durchgeacbeitet, daß auch ein verwöhnter Ge schmack vollauf befriedigt wurde. Den Schluß jede« Teil» bildete ein Einakter.- „Da« Hexen-Annerl vom Bergmanntdorf", „Gefähr liche Gläubiger" uno „Der falsche Leutnant". Reicher und wohlverdienter Beifall lohnte die Mühe der Vortragenden. — Einführung oer vierteil Wagenklasse an Sonntagen. Wie auf da« bestimmteste ver lautet, ist für den Herbst die Einstellung der vierten Wagenklasse an Sonntagen im säch sischen Staatseisenbahnbereiche vorgesehen. Be reits jetzt werden Vorkehrungen getroffen, um dann dem Mangel an solchen Wag«n steuern zu können. Die auf den Linien der sächsischen ktaatseisenbahnen verkehrenden sogenannten Sommerwagen, da» sind Wagen dritter Klasse, »erden zu ständigen Wagin vierter Klaffe umgewandelt. Ueber 200 solcher Sommer wagen erhalten einen neuen Anstrich und werden mit Dampfheizungseinrichtung versehen. Die Einstellung der Wagen vierter Klaffe an den Sonntagen beringt, daß der Wagenpark in Sachsen bedeutend vermehrt werden muß. — „Soll man Kinder zum Essen zwingen?" Die Entscheidung ist nicht immer leicht. Ein gesundes Kind, so schreibt Dr. O. Dornblüth in seinem bekannten Buch „Die Hygiene der geistigen Arbeit", ißt von selbst da», was aus den Tisch kommt, wenn man e» nicht durch die vorhin angedeuteten Suggestionen dagegen einnimmt. Da« gute Beispiel der Eltern und sonstiger Tischgenoffen und die Nichtbeachtung einer angedeuteten Abneigung, ein leichter Spott und eine Berufung an die Verständigkeit de« Kindes tut in dieser Rich tung sehr viel. Sind einmal Fehler gemacht worden, so muß man sich die Mühe nicht ver drießen lassen, dem Kinde immer wieder mit Geduld vorzustellen, daß e» keinen Grund hat, sich zu sträuben, man muß ihm von der ge fürchteten Speise selbst voreffen und dadurch seine Autosuggestion zu zerstreuen suchen. Strafen sind am wenigsten angezeigt, weil dadurch oft erst recht der Widerstand gereizt und ein Trotz hervorgerufen wirb. Manchmal essen Kinder bei Fremden, vor denen sie sich nicht gettieren, ganz ruhig die Gerichte, die sie zu Hause verweigern. Oft gelingt e« durch vorsichtige Nachfragen, den Grund der Ab neigung herouszubekommen; manchmal ist ein Mißverstandene» Wort eine« Erwachsenen oder «ine unbedachte Aeußerung von Dienstboten an der ganzen Sache schuld, und dann kann «ine einfache Aufklärung genügen, die Schwierig