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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 01.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192210018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19221001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19221001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-01
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Monat
1922-10
-
Jahr
1922
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NcgtenmgSdnrlehen für die badische Presse. Tie badische Negierung hat auf Antrag des Finanz ministeriums dem Verein südwestdeutscher Zei- tungSverleger zur Besetttguua der wirtschaMc^n Schwierigkeiten, die für die Zeitungsverlage durch die Verschärfung der Zahlungsbedingungen der Papierfabrikanten entstanden sind, ein Darlehen btS zum Betrage von 50 Millionen Mark gewährt, über die Verwendung dieses Darlehens wurde ein Vertrag ab geschlossen. Im Preußischen Landtag ist ein Antrag von Zentrumsabgeordneten gestellt, der ein ähnliches Vorgehen in Preußen wie in Baden anregt. Auch von volks parteilicher Seite wird die Frage in einer Anfrage ange schnitten. * ! Hilfsausschuß für die deutschen Zournalisten. Die Not der deutschen Zeitungen hat bereits zur Ent- mssung zahlreicher Journalisten geführt und droht, noch weitere Entlassungen nach sich zu ziehen.- Um für diese hochqualifizierten Kräfte neue Beiätigungsmöglichkeiten zu schaffen, hat der Verein Deutscher Zeitungsverleger e. V. bei der kürzlich gegründeten Reichsavbeitsgrmein- ! schäft der deutschen Presse angeregt, es möge diese be- ! schleunigt die erforderlichen Schritte ergreifen, um die in j Frage kommenden Kreise der deutschen Gesamtwirtschaft ! zur Mitarbeit bei der Neueinste Lung der entlassenen Kräfte aufzurufen. Gedacht ist an die Gründung eines Hilfsaus- schusscs für die deutschen Journalisten, der in Zusammen- ! fassung der deutschen Wirtschaft und der deutschen Presse ' unverzüglich seine Arbeit aufnehmen soll. Aus den Erinnerungen Wilhelms II. KW--- Der Kampf um die Sozialpolitik. Einen wesentlichen Teil der Meinungsverschieden- beiten, die zwischen dem jungen Kaiser und dem alten Kanzler bestanden, «bildeten die Ideen, die Wilhelm II. auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge und der Arbeiterschutz- gesetzgebung entwickelte. Sie waren nicht die alleinige Ur sache zu Bismarcks Entlassung, wohl aber vertieften sie die « Kluft, die sich zwischen den beiden Männern an der Spitze « des Reiches austat. Bismarck stand, wie der Kaiser auch in seinen Erinnerungen mit scharfer Betonung und ernster Klage hervorhebt, den Gedanken des Monarchen sehr ab lehnend oder zum mindesten zurückhaltend gegenüber, und wenn der Kaiser mit anderen Ministern auf diesem Ge biete bestimmte Einzelpläne näher verfolgen wollte, stieß i er auch bei diesen aus die größten Bedenken, die immer > mit dem Hinweis begründet wurden, der Fürst Bismarck > wünsche derartige Schritte nicht. Der Altreichskanzler, der bekanntlich den schärfsten Kampf gegen die Sozial- ; j demokratie führte, mag in dieser Hinsicht von gewissen Her- ' - gebrachten Vorurteilen nicht ganz frei gewesen sein. ! Andererseits meint jetzt ein demokratisches Blatt bei der ' Kritik der damaligen kaiserlichen Methoden, Wilhelm II. ! habe „soziales Empfinden" und „Wohltätigkeit" mitein- ! ander verwechselt, und so erklärt es sich, daß der Kaiser schwer darüber enttäuscht war, mit seinen Plänen nicht die Zustimmung der Sozialdemokraten gefunden zu haben. > Er sagt, die Arbeiter, die blindlings ihren Führern folg- > > ten, hätten ihm, dem Kaiser keinen Dank gewußt, und! j zwischen Krone und Sozialdemokratie habe ein Zwiespalt z bestanden, der sich im Wahlspruch der Hohenzollern „Jedem das Seine" und im sozialistischen Programm - ! „Allen dasselbe" versinnbildlichen lasse. Daß übrigens der j , Kaiser und der Kanzler in der Frage des Schutzes der! , deutschen Arbeit im Ziele einig waren und Wohl nur in « den einzuschlagenden Wegen auseinandergingen, das zeigt eine Episode, bei der beide gegenseitig in dankerfüllten , Worten die gemeinsame Leistung anerkannten. Die Stet tiner Werft „Vulkan" stand Ende 1888 vor einer Kaia- i strophe wegen mangelnder Austräge. Zur gleichen Zeit ' wollte der „Lloyd" einen neuen Dampfer in England statt in Stettin in Bau geben, obwohl dieser Auftrag den „Vul- ! kan" hätte retten können. Der Kaiser stellte dem Kanzler - diese Sachlage vor, und Bismarck befahl zornentbrannt, ! daß dem „Lloyd" sofort telegraphisch die Anweisung ge- , geben wurde, den Dampfer in Stettin bauen zu lassen, f Der Kaiser verzeichnet es als eine seiner schönsten Erinne- z rungen, wie er bald darauf bei einem Besuch in der j Dnlkanwerft von der gesamten Arbeiterschaft begrüßt ? wurde, und ihm der älteste Schmied mit bewegten Dankes- j Worten einen Lorbeerkranz überreichte. i Capriv. Auch mit dem Nachfolger Bismarcks, dem Grafen Laprivi, ist der Kaiser nicht in allen Punkten einer Mei- - nung gewesen. Im zweiten Teile seiner Erinnerungen, § der die Kanzlerschaft des Grafen behandelte, erzählt er, daß Caprivi, der vorher Chef der Admiralität war, in die- j ser Stellung den Intentionen des Kaisers durchaus nicht , folgen wollte und den großzügigen Plan zum Ausbau der Flotte nicht billigte, weil er glaubte, das würde auf Kosten j der Armee gehen. Caprivi schied daher aus seinem Amte. ' Das hinderte jedoch nicht, daß der Kaiser nach Bismarcks . Ri- ritt, — der für den Kaiser, wie er sagt, ziemlich uner- ' w:'rlet gekommen sei — auf den Grafen Caprivi zurück- ' gr'°f, als es sich um die Wahl eines Nachfolgers für den « j FH sten handelte. Der Kaiser lobt die stille, vornehme Art, i in oer Caprivi alle die scharfe Kritik über sich ergehen ließ, , die jedem Nachfolger des gewaltigen ersten Kanzlers zu- § teil geworden wäre. Mit diesen Kritikern, besonders mit der von Bismarck beeinflußten Presse, die alle Unter- ' I ne' mutigen Caprivis unerbittlich Herunterriß, rechnet der Kaiser in seinen Erinnerungen scharf av, und weist ihnen , ! z. B. nach, daß selbst solche Handlungen getadelt wurden, ! die ganz in der Linie der Bismarckschen Politik gelegen hätten. Das traf nach der Ansicht des Kaisers z. B. auf den Fall des Austausches von Zanzibar gegen Helgo land zu. Auch Bismarck habe gerade die Kolonien gern als Austauschobjekte betrachtet, und welchen Wert man der Insel Helgoland beimessen mußte, das habe die Öffent lichkeit zum Teil erst im Weltkriege eingesehen, wo ohne den Besitz dieses Stützpunktes der Sieg beim Skagerrak unmöglich gewesen wäre. Viel umstritten war aus der Zeit der Kanzlerschaft Caprivis auch die Nichterneuerung i des Rückversicherungsvertrages, den Bis- ' marck mit Rußland abgeschlossen hatte. Der Kaiser stand, mit Caprivi auf dem Standpunkt, daß dieser Vertrag i keinen Wert mehr habe, da die Russen längst nicht mehr innerlich wirklich treu zu diesem Abkommen gestanden hätten. Hohenlohe. Auf den General „aus der Generation Bismarcks" folgte als dritter Kanzler der vornehme „Grandseigneur der alten Schule", der Fürst Hohenlohe, der vom Kaiser paar im persönlichen Verkehr als „Oheim" behandelt und! angesprochen wurde. Auch er war in der Ära Bismarck- , politisch tätig gewesen, und der Kaiser betont, daß er auch bei der Wahl dieser Persönlichkeit viel Rücksicht auf die vsfentliche Meinung genommen habe, die eine Fortsetzung der Bismarckschen-Traditionen verlangte. Der Kaiser be schränkt sich bet der Schilderung der Hohenloheschen Zeit im-wesentlichen auf die Darstellung einiger Episode«, auS denen hervorgcht, wie er bestrebt war, auf friedlichem Wege die Würde des Reiches und der Armee geKM russisch-französisches Säbelrasseln zu wahren und die Welt geltung Deutschlands im Fernen Osten zu erweitern. WS z. B. einmal ein russischer Fürst ihm versicherte, er brauche vor den Franzosen keine Angst zu haben, erwiderte der Kaiser, das Wort „Angst" komme im Wörterbuch deS deut schen Offiziers nicht vor, im übrigen könne er es nicht ver hindern, wenn Frankreich und Rußland Krieg machen wollten. Er hoffe, mit beiden fertig zu werden. Bei der« Erwerbung von Tsingtau handelte es sich darum, einen günstigen Hasen zu bekommen, ohne den Russen in den Weg zu kommen. Diese machten nun zwar den An-, spruch geltend, daß sie dort zuerst geankert hatten, aber es! hatte ihnen dort so wenig gefallen, weil es an jeder Mög lichkeit fehlte, sich zu amüsieren, daß sie nicht wieder hin-^ zukommen gedachten. .. ,, Explosionskatastrophe in Italien. ! Zahlreiche Todesopfer. 's Während eines heftigen Gewitters hat in der Nacht zum 28. September der Blitz in das etwa zehn Kilometer von Spezia (Italien) entfernte FortFalconara ein geschlagen und ein Lager von Explosivstoffen in die Luft gesprengt. Die Explosion hat in einem Um kreis von mehreren Kilometern eine schreckliche Ver wüstung angerichtet. Das Fort wurde vollständig zer stört; in den Ortschaften Santa Teresa und San Terenzo wurden infolge des Luftdrucks die meisten Dächer abge hoben, so daß viele Häuser einstürzten. Es wurden mehr als 150 Menschen getötet. An 700 Menschen haben mehr oder minder schwere Verwundungen erlitten. Die meisten Opfer sind Arbeiter aus den Werken oder Matrosen und Offiziere des Kriegshasens von Spezia. Man nimmt an, daß an 1500 Tonnen Explosivstoff in die Luft gejagt worden sind. Die Explosion wurde bis nach Spezia vernommen, und die Bewohner der Stadt, die an ein Erdbeben glaubten, stürzten trotz des furchtbaren Unwetters ins Freie. In allen Teilen Italiens wurden Hilfsexpeditionen in die Wege geleitet. Ochlußdienst. Drahtnachrichten vom 30. Sevtembee. Einfuhr von Südfrüchten. Berlin. Nach einer der Handelskammer zu Berlin vom Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft zugegangenen Mitteilung ist der Reichskommissar für Aus- und Elnfuhrbe- 'villigung ermächtigt worden, bis auf weiteres Einfuhrbewilli gungen für Apfelsinen, Mandarinen und Pomeranzen auS Frankreich an Firmen zu erteilen, die durch Handelsregisteraus zug, Vorlage der Handelserlaubnis oder sonst m geeigneter Weife darlegen, daß sie Handel mit diesen Waren treiben. Die Berliner Banken haben kein Bargeld. 0.4 Be * n. Zum Ultimo macht sich der Mangel an Bargeld wieder in erschreckendem Maße bemerkbar. Große Berliner Baicken waren nicht in der Lage, auch nur kleine Schecks über 150(>—5000 Mark einzulöscn. In den Kreisen der Industrie und des Handels erregt dieser Bargeldmangel der Banken das größte Aufsehen, da sehr viele Betriebe nicht in der Lage sind, zum Monatsersten Gehälter und Löhne auszuzahlen. - Der Rathenau-Prozeß. Leipzig. Bisher tst von den Angeklagten im RaHenan- Mordprozeß mir Ernst von Sa-lonron, der der Beihilfe zum Morde beschuldigt ist, nach Leipzig übergeführt worden. Er befindet sich im Gewahrsam der Leipziger Polizei. Ms Be weismittel werden die Kleidungsstücke des ermordeten Reichs- Ministers Rathenau eine hervorrageiwe Rolle spielen. Münchener Straßenbahntarife. München. Der Straßenbahntaris ist aus 15, 20 und 25 Mart erhöht worden. Die Not der Städte. Hannover. Der Fehlbetrag -im HauShattplan der Stadt Hannover, der anfänglich 74 Millionen betrug, Wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach am Schluß des Jahres auf 526 Mil lionen Mark erhöhen. Um das Gleichgewicht im Etat einiger« maßen wiederherzustellen, beabsichtigt der Magistrat eine Reihe Steuererhöhungeu. Eisenbahnunglück in Cuxhaven. Cuxhaven. Der 7 Uhr 9 Minnien von Geestemünde ab- gehende Zug ist über einen Prellbock inS Cuxhavener Sta tionsgebäude gofcchren. Dabei wurden zwei Wagen bn-ein- andergedrückt. Vier Verletzte lagen unter den Trümmern. Es ist noch nicht aufgeklärt, ob die Ursache des Unglücks im dichien Nebet oder im Versagen der Bremsvorrichtung M suchen ist. Der Materialschaden ist groß. Neue Angriffe auf Deutsche in Oft-Obcrschlessen. v/c Lublinitz. In der Nacht wurde dem Leiter des Deutsch- Obecfchlesischen Volksbundes eine Handgranate in das Zimmer geworfen. In der Nacht darauf wurden mehreren Deutschen sämtliche Fensterscheiben ihrer Wohnungen eingeschlagen oder eingeworsen. Die Deutschen in Ost-Oberschlesien sind durch diese Vorkommnisse wieder außerordentlich beunruhigt, zumal die polnische Polizei sich gegenüber den Übergriffen völlig indiffe rent zeigt. Botschafter Laurent kehrt nach Berlin zurück. Paris. Der französische Botschafter in Berlin Laurent kehrt auf seinen Berliner Posten zurück. Er wird wahrscheinlich noch einige Monate in seinem Amt verbleiben, da die Neube setzung des Postens Schwierigkeiten macht. Die Verhandlun gen Poincarös mit den verschiedenen Kandidaten haben bis^ lang noch zu keinem Ergebnis geführt. Griechische Goldsendung? Paris. Der „Matm" meldet die Überführung von 25 Mil lionen GM, frank von. Athen nach Nowyorl durch den griechi schen Dampfer „Themistocles". Das Blatt nimrM an, daß sie zur Verfügung des früheren Königs Konstantin bleiben «soll. Militärdiktatur in Athen. 0^ Athen. Nachdem die aufrührerischen Truppen in Athen eingezogen sind, wurde die Regierung von einem aus zwölf Offizieren bestehenden Nevolutionskomitee übernommen, dus einen Aufruf Ki das griechische Volk veröffentlicht. In dicst n Manifest wird gesagt, daß in Übereinstimmung mit der frühe- ren Regierung die Aufgabe, ein neues einheitliches Kabinett zu bilden, dem bisherigen Ministerpräsidenten Triantaphyl- lakoS übertragen worden ist. DaS Rcvolutionskomitce be schwürt das Volk, die Ruhe aufrechtzuerhalten und erklärt, daß Unruhestifter mit dem Tode bestraft werden würden. Bis daS Kabinett sich gebildet hat, wird die Regierungsgewalt von eine« au» drei Generälen bestehenden Triumphtrat auSgeübt. Au die Bevölkerung richten die Betriebsräte verschiedener Kettungen in Sachsen folgenden Auftuf! Unser deutsche» Vaterland liegt in Trümmern,, entwaffnet von den Siegerstaaten, niedergetreten von ihnen und gexeinigt im Uebermut des Sieger«, wir können und wollen niemals wieder Ari eg führen mit Kanonen und Gewehren, aber den Kampf mit den geistigen Waffen wollen wir durchhalten; diese Waffe kann uns niemand rauben, wenn wir sie uns nicht selbst zertrümmern. Und wir sind auf dem besten Wege zu diesem Unheil! Durch Sparsamkeit am falschen Ort hilft jeder an der Zertrümmerung, der seine Zeitung nicht mehr lesen will — weil sie scheinbar zu teuer ist. Gewiß ist der Preis von z B. iso Ulk. für ein Monatsabonnement hoch; doch was find denn heut zutage 130 Mark? io Eier oder Pfund Margarine oder 8 Glas Bier oder s Pfund Getreide im freien Handel oder 2 Tafeln Schoko lade (I). Za, wenn die Zeitung zum Essen geeignet oder eine Näscherei wäre, dann könnte sie noch einmal soviel kosten, da würde keine Miene verzogen — aber für eine Zeitung soll nicht so viel übrig bleiben iu einem Monat? Leidet Ihr denn nicht auch geistig Hunger, der durch Eure Zeitung gestillt wird? Bringt sie Euch nicht Nachrichten aus aller Welt, sorgt sie nicht durch Artikel und Aufsätze für Belehrung und Unterhaltung, bringt sie Luch nicht die Bekanntmachungen der Behörden, Berichte vorn Sport und noch vieles andere? Und dies alles wollt Ihr missen aus falscher Sparsamkeit? wollt Ihr auch mit bei denen sein, die eine große Zahl von Kopf- und Handarbeitern arbeits nud brotlo- machen, indem die Zeitungsbetriebe stillgelegt werden müssen? So treulos ist kein Deutscher! Drum bitten wir Euch, Ihr Bewohner von Stadt und Land, unterstützt die presse in der schweren Zeit, heroorgerufen nicht durch hohe Löhne, sondern durch ins Ungemessene gesteigerte Papierpreise, tragt dazu bei, daß auch uns die Arbeit und damit Verdienst erhalten bleiben, indem Ihr Eure Zeitung weiterlest und den Bezugspreis aufbringt. Laßt die Presse nicht im Stich in ihrem Existenzkampf, wie es die Reichsregierung leider tut! Kräftigt sie vielmehr in ihrem Kampfe gegen das Ausland und gegen Ver leumdung und Ihr werdet in ihr wie bisher eine Stätte der Bildung, einen treuen Berater und Helfer finden. SSckMGe uns dokale lMttelluogeo. Vaunhos, de« 30 September 1922. Merkblatt für de« 1. mrd K Oktober. Sonnenaufgang 6°' iS"') I! Mondaufgang 8" N. (4" N.) Sonnenuntergang 5" l5" II Monduntergana 1°'V. 1. Oktober. 1386 Gründung der Universität Heidewerg. — 1918 Zurückeroberung von St. Quentin durch die Franzosen. 2. Oktober. 1839 Maler Hans Thoma geb. — 1847 Ge- neralfeldmarschall v. Hindenburg geb. — 1892 Orientalist Ernest Renan gest. — 1918 Die Engländer erobern Damaskus. IU HimmelSerfcheimmgen im Oktober. Die Abnahme der Tageslänge macht sich jetzt sehr stark bemerkbar; sie beträgt im Laufe des Monats 109 Minuten. Die Auf- und Unter gangszeiten der Sonne sind am 1. d. Mts. 6 Uhr 1 Min. und 5 Uhr 37 Min., am 11. d. Mts. 6 Uhr 19 Min. und 5 Uhr 14 Min., am 21. v. Mts. 6 Uhr 37 Min. und 4 Uhr 52 Min. und am 31. d. Mts. 6 Uhr 55 Min. und 4 Uhr 32 Min. Am 24. Oktober, morgens 6 Uhr, tritt die S"nne aus dem Zeichen der Wage in das des Skorpions. — Der Mond ist zu Anfang d. Mts. als zunehmende Sichel zu sehen. Am 6. haben wir Vollmond, am 13. letztes Viertel, am 20. Neumond und am 27. erstes Viertel. — Von den Planeten wird der Merkur in der zweiten Hälfte de; Monats am östlichen Morgenhimmel bis zu Stunden ichtbar. Die Venus, die zunächst etwa Stunde am üdwestlichen Abendhimmel zu finden ist, erreicht am 21. hren größten Glanz; Ende des Monats wird sie nahezu unsichtbar. Die Sichtbarkeitsdauer des Mars nimmt von drei bis auf fast vier Stunden zu. Jupiter, der am 23. in Konjunktion mit der Sonne kommt, bleibt auch in diesem Monat unsichtbar. Der Saturn erscheint in der zweiten Hälfte des Monats kurze Zeit am östlichen Morgenhimmel. Wochenschau. Der süße Duft eingekochten Pflaumenmuses durchweht die Häuser weniger Jucker als sonst, auch weniger, der kostbaren Gewürze, aber dafür eine gesegnete Menge saftiger Pflaumen. Vie Kindermäulchen werden daher auch in diesem Jahre nicht um die schwarze Umrandung kommen. Dbst, Dbst und Dbst in reicher Menge. Vie Birnen freilich neigen dazu, innen teigig, oder wie der raffeechte Naunhofer Junge sagt, ä „deekch" zu werden, auch wenn sie außen noch wunderschön aus sehen. wie ein Bild unserer Verhältnisse. Außen ganz nett anzusehen — aber innen deckch bis zur Faulheit! Es ist bekanntlich nicht nur „im Staate Dänemark" etwas faul. Auch an Maden fehlt es im Gbst und in unserem Wirtschaftsleben nicht, beide mästen sich an den süßesten Früchten der Bäume . . und unserer Volkskraft. Trotz aller wohlge meinten Wuchergesetze gedeihen die letztgenannte Sorte besser, als es den armen Verbrauchern lieb ist. Für Kulturzwecke ist kaum etwas übrig. Zeitungen stechen dahin. Kunst ist aus der Mode gekommen. Religion verfällt dem Spott der sogenannten Aufgeklärten. Bildung des Geistes und des Herzens steht so niedrig im Kurs, daß die Mehr zahl fich lieber nicht damit belastet, obwohl viel schöne Worte darüber gemacht werden. Jetzt flattern die Geldscheine ja noch lustig, und das Gespenst der Arbeitslosigkeit schreckt noch niemand. Bis es einmal den Kopf drohend in die Vergnügungen der Masse hineinstecken wird, wozu sich aber Gedanken machen? vorläufig juckt der pelz noch nicht. Man wurschtelt eben weiter, so gut oder schlecht es fich machen läßt. Schauer preise von Tabak werden angekündigt. Na wenn schon, deswegen wird es auch später nicht weniger räucherig zugehen. Es gibt ja genug Buchenwälder und Rüßenfelder. In Bezug auf Aroma ist man nicht mehr verwöhnt, sonst könnten die Memoiren gewisser Herren kaum noch einen keser finden, denn Eigenlob ist noch nie als wohlriechend bezeichnet worden. Es ist auch leicht, immer dem andern die Schuld zuzuschieben, wer macht das heute nicht. Keiner will eben gern das Karnickel sein .. wir find ja alle so frei von Fehlern, bloß die andern.. ! G je! D je! O je! . . . f. 0. 0. — Naunhof. 25 Jahre im Dienste der Ge meinde. Morgen Sonntag, den 1. Oktober vollendet fich ein Zeitraum von 25 Jahren, daß unser Seelsorger Herr Pfarrer Lerbrig in unserer Kirchgemeinde feines Amtes waltet. — Am Sonntag, den 18. Juli 1897 hielt, nachdem Herr Pfarrer Schulze seine Emerttterung etngebrachk, Pfarrer Lerbrig aus Oberwinkel feine Probepredtgt, mit ihm konkur rierten zu gleicher Zett der Miffionspsarrer Anacker aus Leipzig und der Ltlssgeiflltche Pank aus Bad Elster. Mittwoch den 11. August wurde Kerr Serbrig durch die vereinigten Kirchen- Vorstände von Naunhof und Klinga zum Pfarrer der hiesigen Parochta b^gieckwl daß es i walten zu -L ganz besoi Wenn dm aushallen reichlicher ft U mannschas schäft zahl mangelhas lasten er Ke dem einztt die Kohler liefern ist. nur prozen des Wirisk 50 "/o der ligten Mei Kohlen bew der Kohler mengen nu des Derbn menge best ft Dl Beginn de Feuerungs, schadhaften, Oefen find deshalb dr fähigen Zu Es empfieh instand zu halben gröf -j- Di« noch den Ai ihr genehm, fichtskonlro schaftltchen Wissenschaft! und setzt Pa Betriebe, w ziehen kann von Parkelg trolleure, 2. wettere Gen Kürze Anste ft Die Voraussicht!! bringen: Lei leiker Böttch — Zm Ausaren-Re, worden, dess 1922, vorm Sufaren, sor Kaun WS 8onn»dei Lv tviort »äv «rlv Zock. 51nö 8!e - liesel- i MMMiiiSrM
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