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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 23.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192208239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19220823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19220823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-23
-
Monat
1922-08
-
Jahr
1922
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«tL Ausuk. ger Messe. der zur Messe erschien rügen de» Metzamtes Besuch auS dem Jn- «jahrsinesse. Die Zahl um ein Geringes ab- Kriegerdenkmäler. osen eben erst die deut- chändet haben, haben reuigen noch stehenden w Manceschlucht bet feln der Denkmäler keln herubgeriffen und worden. cher Lehrerinnen. ehung von Innen- sonen über fluffig ge- eimisck>er Lehrerinnen, Studien in höheren hnlfchwestcrn gemacht Gehaltszahlung wird billigere Lebensmittel. en Teuerung hielten 'scheu Grube im hie- ab, die einen ganzen eraldirektor der Pleß- r Handlungen nah inen , da die Betriebsräte e Sanierung der un- ren, insbesondere der Knittel und Bedarss- te verschwunden sind, rt zur Selbsthilfe zu len nicht gelänge, so- er Hafen. v Beeinsluffnngen im icheu Ausenrbalt des hm in Memel einen U hat natürlich, wie versprochen, sich der in Ausfübrnngeii zur e Moncie für wiin- Botschasterkon seren z it mitgeteilt würde, Litauen und Polen bereit. setmng de? Rnhrgc- inncrhalb 34 Stun- nreichcnde Truppen- inbcrufen zu werden iffen will, die Hanpt- e besetzt werden, da rben und Industrie- Lngland. der englischen Süd- sten besetzt war. Der einen Sumpf, dabet irdere Reisende wur- terltn? dels und Verkehrs- auf Grund der mit gewonnenen Er- irent folgende neuen Luftverkehrslinien lch Paris, eine von London nach Köln, werdem :ale. :rale hat nach Ab- Tätigkeit in vollem ; des Verkehrs hat rtrale und 8 Groß er, die zur Deckung : beanspruchten Te igen. el. Glichen Arbeiten in t den Ausbau der Weichsel im Kra- lcnlager besser nus- z der Weichsel, die Oberschlesien und lenrevier geht, eine Ausführung einer Österreich-Ungarn Sowjet-Rußland. die Nachricht von e Sowjetregierung lkoholverbot bleibt üdamerika. macht sich in Dra- die jetzt dazu ge, >e del Sur die ttn- Nio Grande del erung in der bra- sich nicht mehr an n. te Sehenswürdig' die beiden Steno- Mil unglaublicher »en Franzosen ge- eschwindigkeit von >atz, den er hörte, i dem Augenblicke, Übersetzung vor- e sein französischer as ein Engländer ie. Aber er hatte t Rednern zu fol- ' leidenschaftlichen eben, die imstande in einer anderen m ragt die Insel sicher Breite und itte des curopäi- iischen Polarkreis :r Nordküste Fs- Her Richtung bin- dadurch in jüng- i, daß hier zum Sächsische Mä kostale Mlttelkuvge». Naunhof, den L2. August 1982. Merkblatt für den 2S. August. Sonnenaufgang 4" !s Mondaufgang ö' V. Sonnenuntergonr 7°^ !! Monduntergang 7" N. 1769 Ziaturforicher v. Cuvier geb. — 1'13 Schlacht bet Großbeeren. — 1d3! Feidmarschall o. Gneisenau gest. — 1866 dr.eüensschluß zu Prag. lH DaS neue Geld. Ja, wo steckt das neue Geld, das uns so ausgiebig angekündigt worden ist? Haben Sie schon welches zu Gesicht bekommen? —Nein? Ich auch nicht! Jetzt hört man, daß die Münze am 11. August überhaupt bloß zehntausend Stück (Taler) ausgegeben hat, und zwar nur an Beamte der Ministerien, der Münze und der Generalstaatskasse. Diese zehntausend Stück sind natür lich prompt „gehamstert" worden und werden jetzt zum fünf- bis sechsfachen Preise an Liebhaber losgeschlagen. Das ist alles mögliche von einem Stück, das eigentlich nur aus Aluminium besteht. Mail sollte meinen, der Staat müßte von selbst darauf denken, recht bald größere Massen von dem Gelde in Umlauf zu bringen, so daß keine Not wäre. Aber freilich, was nun einmal ein leidenschaftlicher Sammler ist, der ist nicht zu halten, und wenn es hundert Taler kostet. Auch ist ja natürlich nicht anzunehmen, daß die nächsten Münzen, die die Münze verlassen, den Stempel „Verfassungstag" tragen werden. Die Spekulationswut stürzt sich aber heutzutage auf alles, und mancher, der sich sonst um dergleichen nicht im geringsten gekümmert hat, legt sich ein paar solche Stücke hin: man kann ja gar nicht wissen, ob damit nicht einmal ein Riesenschiebergeschäft zu machen ist. — Naunhof. Am 20. 8. Nachm. wurde von Spazier gängern im Naunhofer Wr!ds in der Abteilung 44 in einem Groden der Straße nach Ammelshain eine Kindesleiche männ- ltchen Geschlechts aulgefunden. Diese war in braunes, nasses Packpapier eingewickelt. Dem Befunde nach dürfte der Leich nam ichon mehrere Tage im Walde gelegen haben und wahr scheinlich dort niedergelegt worden sein. Der Leichnam wurde dem medizinischen Institut in Leipzig zwecks näherer Unter suchung übergeben. Diejenigen Personen, die über die Mutter des Kindes, oder die Person, die den Leichnam im Walde ntedergetegt hat, Angaben machen können, wollen dies der hiesigen Gendarmerie melden. — Naunhof. Den Gästen, die morgen Mittwoch die Mühle Lindhardt besuchen, werden, wie im Anzeigenteil heutiger Nummer dekanntgegeben wird, außergewöhnlich abwechslungs reiche Stunden geboten, da sich zwischen das allwöchentliche Kon zert der Naunhofer Sladtkapelle Liedervorträge einreihen. Aus- führende sind die Sopranistin Frl. Marga Michael, Leipzig und am Klavier Kerr Organist Fauck, Leisntg. — Da man nach den letzten Tagen nunmehr endlich auf heiteres Weller hoffen darf, lohnt sich ein Waldspaziergang nach Lmdhardt in Erwartung eines Kunstgenusses doppelt. — Naunhof. Keule vor 25 Jahren, im August 1897, enthielt unsere Zeitung eine Beilage über Einzelheiten der da maligen Kochwasserkatastrophe, mit 3 Abbildungen über Zer störungen in unserer Nähe, durch das eingetretene Muldenhoch- wasser. Die Bilder zeigten die völlig unter Wasser stehende Ktrchstratze in Grimma, in der man mit Kähnen umhersuhr, das Innere eines zerstörten Kaufes in Maaschwitz und den Dammbruch bei Köstern. — Wie das Master damals hauste, darüber geben wir nachstehend auszugsweise einige kleine Berichte wieder, die vielleicht manchen Leser interessieren dürsten. — „In Grimma stand der Marktplatz 1 Meter unter Master. Durch die Frauen- und Klosterkirche rauschten die Fluten. Das Gartenhaus der Fürstenschule wurde weggeschwemmt. Der Wasserstand erreichte eine höchste Löhe von 490 cm über 0, d. find 14 cm mehr als 1858. — Der größte Teil des stromaufwärts liegenden Köfgen sowie das hochltegende Fähr haus ragten nur in den oberen Bauteilen aus den Fluten her aus. — Dasselbe Bild bot die Lältte von Kleinbothen und Kössern, wo der wilde Strom zwei vor der Ortschaft befindliche Dämme durchbrochen und so den Verkehr mit dem jenseitigen User aufgehoben hatte. - In Wurzen ist die gesamte Nieder stadt überschwemmt gewesen. Der Damm bet Nischwitz brach. Mühlgraben und Muide vereinigten fich mit der sog. Lache zu einem Strome, der das gesamte Muldental aussüllte u. s. w." — Aus ganz Sachsen und den angrenzenden Gebieten kamen I — Mylau. Des öfteren ist angeregt worden, ähn lich wle beider Elstertalbrücke so auch über dieMtttelgalerte der Göltzsch- taldrücke einen Uebergang — sogenannten Touristensteg — über das Tal zu schaffen. Der Eisenbahnfiskus lehnt aber die Ker- stellungetner derartigen, mit unverhältnismäßigen, hohen Kosten verbundenen Anlage aus verschiedenen Gründen (erhöhte Unsall- gesahr, Störung, Brückenreparaturen und dergleichen) ad. — Schwarzenberg. Die städtischen Kollegien haben nach träglich wettere 4l0000 Mork tür den Umbau und dte E n- richtung des kürzlich geweihten Kandels- und Gewerbeschulge bäudes genehmigt. * Ein Pfarrer als Bergarbeiter. Da es an Arbeitskräften im Bergbau fehlt, ist neben den Studierenden des Polytechnikums in Löthen auch der Pfarrer Kossmann von Edderitz aus der Grube tätig. Er benutzt seine Ferienzeit, um das Leben des Bergarbeiters kennen zu lernen. Seinen Ver dienst hat Pfarrer Kossmann für einen guten Zweck bestimmt. Mtt den Bergarbeitern versteht sich der Pfarrer sehr gut, er ist auch dem Bergarbeiteroerbande betgetreten. * Originelle Zeitungsnachricht. In Kem berg wurde eine approbierte Lebamme als Angehörige eines freien Berufs zur Abgabe einer Umsatzsteuererklärung von dem zuständigen Finanzamt aufgesordert. Sie schrieb auf den Vordruck die klassischen Wörle: „Ich habe in meinem Geschäft nichts umzusetzen, da dte Ware jeder Empfänger selber behält." - Also — nichts zu machen! Rah und Fern. O Eine wertvolle Christuskrone gestohlen. Aus einer Kirche im 3. Stadtbezirk in München wurde von mehreren unbekannten Tätern eine silberne Christuskrone entwendet. Die stark seuervergoldete Krone hat eine Höhe und einen Durchmesser von 18 bis 20 Zentimetern unv stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Zeit des Überganges von der Renaissance zum Barock. Sie ist mit echten Pariser Perlen und 560 Halbedelsteinen besetzt. Der Wert der Krone wird auf mindestens 50 000 Mark geschätzt. O Aus der Gefangenschaft. Nach mehr als sechsjähri ger Gefangenschaft in Frankreich traf der Infanterist Otto Demeter aus Hannover-Linden in Mannheim ein. Im Juni 1916 wurde Demeter bei Thiaumont (Verdun) ge fangengenommen und später wegen angeblichen Tieb- stahlsversuchs zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Fe bruar nächsten Jahres wäre die Strafzeit abgelaufen ge wesen, sodaß ihm sieben Monate erlassen worden sind. 27 Kameraden ließ er in Toulon zurück, die sehnsüchtig dem Tag der Freiheit entgegensehen. O Panik in einem Kino. Während der Vorstellung im Palast-Theater in Zittau stürmte durch das Glasdach ein Hund, der einer Katze nachgestiegen war, in den Zuschauer- raum. Durch den unbedeutenden Zwischenfall entstand in dem verdunkelten Raum eine Panik. Die Zuschauer drängten planlos den Notausgängen zu, wobei eine Dame einen Nervenschock erlitt. O Unterschlagenes deutsches Gut. Auf Einladung (!) Frankreichs hatte die Stadt München zu der Lyoner Städteausstellung von 1914 wertvolle Bilder, Modelle, Pläne usw. entsandt, die von den französiselM Behörden nicht herausgegeben worden sind. Die Stadtverwaltung hat nunmehr vorgezogen, von der von Frankreich für die Herausgabe verlangten Zahlung in Höhe von 750 000 Franken unter Verzicht auf die Ausstellungsgegenstände Abstand zu nehmen. O Das eigene Kind verkauft. Aus Mährifch-Ostrau wird berichtet: Der Bergarbeiter Franz Stix hatte vom Trop- pauer Kinderschutzamt die dreijährige Ingeborg Edel traut Schwarz, das Kind einer notorischen Landstreicl>erin und Säuferin, zur Erziehung zugowiesen erhalten und nahm sich des Kindes in der liebevollsten Weise an. In der Abwesenheit des Ehepaares Stix erschien die Mutter des Kindes und entführte ihr Kind. Die Mutter, die in zwischen verhaftet wurde, gestand, daß sie ihr Kind für 2000 Kronen einem Manne in der Nähr von Troppan verkauft habe. Den Namen des Mannes wollte die Schwarz unter keinen Umständen nennen, ebensowenig, was der Mann mit dem Kind anfangen wolle. Gegen Schwarz wird die Anklage wegen Vagaboudage und ge waltsamer Entführung erhoben. O Verdächtige Robinsons. Die kleine Insel Sperck gegenüber Morlair an der bretonischen Külte ist von Un- damals gleiche Botschaften. Infolge des anhaltenden Hegens und der Wolkenbrüche waren sämtliche Flüsse und Bäche aus den Mrn gekreien. Tagelang wälzten sich über die von Koch- i wasser betroffenen Gegenden schwärzliche Wolkenmaffen, dte s nur ab und zu von dem Sonnenlicht durchbrochen wurden. i Vielerorts wurde die gesamte Ernte vernichtet. Ein großes ! Kilfswerk für die Geschädigten und Verunglückten wurde da mals ins Werk gesstzi. Auch bei uns veranstaltete man eine Sammlung. — Wurzen. Der Autoführer Zetsche aus Leipzig, der seinerzeit das Botenfuhrwerk bei Machern überfahren und den Besitzer dieses dabei schwer verletzt hatte, ist deshalb zu 3000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. — Leipzig. Unglaubliche Roheitsakte. Gegen den Monteur Otto Wilhelm Kerker aus Leipzig-Lindenau, der seinen Jungen in geradezu bestialischer Weise mihhandelte, er- kannte die Ferienkammer O des Leipziger Landgerichts in Anbetracht der Brutalität und Roheit, die er an den Tag legte, : unter Anrechnung von 5 Wochen Untersuchungshaft auf eine Gefängnisstrafe von 9 Monaten. Kwker hatte u. o. Nägel in den Fußboden eingeschlagsn und den auf dem Bauche liegen- den Knaben daran festqekunden, mit dem Rohrstock auf ihn losgeprügell, die Fußsohlenmit einer Stahldrahtbürste bearbeitet, bis sie bluteten und ihn mit einer heißen Eisenstonge Rücken - und Gesäß verbrannt. — Ein im 3. Stock eines Kaufes in der Petersstraße in Leipzig beschäftigter Kaufmannslehrling schwang fich, als eine Rolle Bindfaden zum Fenster hinaus auf ein Glasdach gefallen war, auf dieses, um sie wieder hereinzuholen. Der junge Mann brach durch die dünnen Glasscheiben hindurch, und stürzte in den i Kof hinab. Besinnungslos fand er Ausnahme im Kranken- - Haus. — Döbeln. In der in Döbeln abgehaltenen Kaupt- Versammlung des Sächsischen Wettinschgtzenbundes und der Wettinjubiläumsflistung der Schützenvereine Sachsens wurde beschlossen, das nächste Bundesschieben im Jahre 1924 in Chemnitz abzuhalten. — Hainichen. Die Stadtverordneten lehnten einen Antrag, die Mottkestratze in Goethestraße, dte Friedrich-August-Straße in Schillerfiraße, dieBismarckstraßein Fabrikstratzo, die Wilhekm- stroße in Rothenaustratze, den Wilhelmspiatz in Rakhenauplatz, die Wettinerstraße in Poststraße und die Sedanstratze in Blumen- sirabe umzubenennen, mit 8 gegen 6 Stimmen bei Abgabe eines unbeschriebenen Zettels ab. Mit 7 gegen 6 Stimmen wurde ein weiterer Antrag abgelshnt, den Rat zu ersuchen, die monarchistischen Bilder aus den städtischen Amtsrkumen ent fernen zu lassen. — Waldheim. Ein aufregender Vorfall spielte sich aus s der stark angeschwollenen Zschopau ab. Ein achtjähriges Mäd chen hatte mit einem Kahn gespielt, der fich jedoch loslöste und mit dem Kind ohne Ruder den Fluß hinunterschwamm. Ohne aber umzustürzen, stieß der Kahn an einen Brückenpfeiler an. i Einem beherzten Mann gelang es, das Mädchen vor dem sicheren § Ertrinken zu retten. ' — Vorige Woche kam am Kauptbahnhose in Chemnitz mtt dem Berliner Zuge ein Kalbjahrkind mutterseelenallein an- ' gereist. Die Großmutter des Kindes, die es nach Chemnitz ! bringen wollte, war in Riesa ausgetliegen, um eine Tasse Kaffee i zu trinken und hatte die Weiterfahrt verpaßt. Die Mitreisen- den vermuteten eine beabsichtigte Kindesaussetzung und brachten i es ins Bahnhofszimmer. Dte Großmutter kam mit dem Zuge ! über Dresden und nahm ihren Pflegling wieder in Empfang, j — Meerane. Die Stadtverordneten beschlossen, als Zu- ! schlag zur Grundmiete insgesamt 350 Prozent festzusetzen, und zwar 10 Prozent Zuschlag auf den Zinsendienst, 75 Prozent : Bsiriebskostenzuschlag, 15 Prozent Erweiterungskostenzuschlag, s 150 Prozent Zuschlag für laufende Instandsehungsarbeiten ! und 100 Prozent Zuschlag für große Instandsetzungsarbeiten. Die Grundmiete wird berechnet nach der Friedensmiete, abzüg lich 15 Prozent für Betriebs- und Instandsetzungskosten. — Crimmitschau. Ein bedauerlicher Unfall trug fich in einer Tuchfabrik im Stadtteil Lsitelshain zu. Dort wurde einem jüngeren, erst kürzlich verheirateten Arbeiter, der an einem „Wolf" zu tun hatte, der Arm vollständig herausgerissen. s Der Verunglückte wurde sofort dem Krankenhaus zugesührt. Eine Lebensfrage. Stomau von Fanny Lewald. So lange ich ibn unentschlossen, leidenschaftlich erregt sah von der Liebe zu Dir, riet ich ihm ab, sich von der Frau zu trennen. Diese Liebe konnte vorübergehend sein, er kopnte möglicher Weise die Kraft haben, sie zn überwinden. Der Widerwille gegen Caroline, die Missverhältnisse zwischen den Gatten aber sind nickt zu tilgen, und deshalb bat er nur die Pflicht, sich von seiner Frau zu trennen, und das Recht, Dich und sich glücklich zu machen, so glücklich, als ich Euch zu sehen wüu icke. Er fragte Therese nach manchen Vorannaeu, welche während seiner Krankheit gesch hen waren: man gedachte mehrfach der Vergangenheit und Therese erinnerte ihn an den Abend, an dem sie mit so banger Besorgnis der Ankunft von Agnes und Theophil entgegengesehen hatte. Nun sind die Beiden uns so wert geworden, sagte sie, haben uns nur Gutes gebracht, unv gerade ich, die mein Schicksal mit dem Deinen unlöslich verbunden geglaubt hatte, trenne mich nur von Dir, mein Binder! — Daß dies geschehen könne, hätte Ich niemals geglaubt und am wenigsten, daß ich so alücklich dabei sein würde. Ich hatte ollen Ansprüchen an das Leben entsagt, Ich hielt mich für zu alt, um hoffen zu dürfen. Zu alt? fragte Julian Was würdest Du denn sagen, wenn ich Dir bekennte, dass ich mich nicht für zu alt erachte, noch zu hoffen und mir eine neue Zukunft zu gründen, wenn Du mich verlässt. Ich habe JulianI fiel ihm Therese mit ängstlicher Eile Ins Wort, Du stehst noch nickt am Ende der lleberraschungen. Sie wollte nicht, daß er vor ihr seine Neigung für Agnes gestehe, da sie unerwidert geblieben war. Ein Gefühl von Stolz für den Bruder machte ihr Schmerz. Sie wünschte ihm die Kränkung zu ersparen, die jeder empfindet, wenn er von einer verschmähten Liebe sprechen muß. Ich bin nicht die einzige Braut In Deinem Hause, sagte sie, auch Agnes hat sich mit Theophil veilobt. Julian wechselte dir Farbe und rief: Agnes mit Theo- Phill das ist seltsam! sehr seltsam, in der Tat! Therese wagte nicht, ihn nnzusehen, es tat ihr leid, daß sie sich nicht schnell entfernen konnte; sie wünschte etwas zu sprechen, etwas zu tun um daS eintretende Schweigen zu i unterbrechen. Das Erscheinen des Dieners, der Frau von ! Barnwld meldete, war ihr deshalb reckt erwünscht Sehr willkommen! sagte der Präsident, tief aufatmend. Er hatte Eva nach seiner Genesung noch nicht gesehen, da der Arzt bis jetzt fast jeden Besuch in dem Krankenzimmer ver- boten hatte. Bei Evas Eintritt stand er auf und ging ihr « entgegen, sie mit gewohnter Freundlichkeit zu begrüßen. Eva ! aber, sowie sie ihn erblickte, flog auf ihn zu und fiel ihm mit einem Freudenrufe um den Hals. Dann, noch ehe der Präsi dent und Eva Zeit gehabt hatten, sich von ihrer Verwunde rung zu erholen, rief sie lachend, während ihre Augen in Trä^ neu schwammen: Mein Gott, Vetter! stehen Sie doch nicht da wie eine Salzsäule! Jst's denn solch grosses Wunder, daß Ich mich freue, Sie wiederzusehen? Ich bin freilich gegen Sie stets über Gebühr gütig und liebevoll gewesen. Das sind die Himmlischen immer für di? armen Sterb lichen, und dies allein gibt uns den Mut, noch mehr Gunst zu fordern, als man uns gewährt, entgegnete der Präsident, schnell wicker Herr über sich geworden und auf den Ton der schönen Eva eingehend. Er umarmte sie. küsste sie noch einmal und sie ließ es lachend geschehen. Dann sprach er anscheinend heiter von den beiden Verlobungen in seinem Hause. Sie sehen, sagte er, das Heiraten wird epidemisch uni r uns: nehmen Sie sich in acht, Eva! w etwas steckt an. Nun, dann hüten Sie sich dovp lt, denn nach Krankheiten ist die Empfänglichkeit für Ansteckung noch größer, neckte sie ihn. Weil ich das fürchte, werde ich, sobald ich es kann, Urlaub fordern und ein Ende fort, etwa bis nach Paris gehen, meinte der Präsident. s Geht denn alle Welt jetzt nach Paris? fragte Eva. Wer ist denn sonst schon dort? Eva schwieg, der Präsident wiederholte seine Frage und Therese sprach zögernd: Eva meint vielleicht die Harcourt. Ist sie dort engagiert? fragt» Julian mit sichtlicher Teil nahme. Sie ist barniherzige Schwester geworden, wissen Sie das nicht? ries Eva. Nein! das wußte ich nicht, sagte Julian schmerzlich, und Eva meinte: Wohl ihr! Ich wollte, ich wäre so weit als sie, denn ich habe auch gar kUne Freude mehr an dem leeren Trei ¬ ben der großen Welt, bei dem oft das Herz bricht, während man vor den Leuten dazu lachen muß. Sie haben wohl lange keinen Ball besucht? Die erste Einladung dazu würde Ihre Grille verscheuchen, schöne Kusine! spiach Julian; dann versank er in Nachdenken und sagte nach einer Weile leise, mit tiefer Wehmut: Arme Sophie! Ende. Nach dem Stnrm. „Ich geh jetzt zum Frühschoppen, Alte! Sollte ich bis zum Mittagessen nickt wieder da sein, so brauchst du mit dem Abendessen nicht auf mich zu wwrten." „Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein!" Parkwäch ter: „He, Sie machen so einen verliebten EindruckI .. . Daß Sie mir fein meine Bäume in Ruh' lassen!" Gemütlich. Polizist (zum Gauner, der sich vor ihm auf einen Baum geflüchtet): „Na, du wirst schon herunter- kommeu, Bursche! Ich habe Zeit, zu warten . . . Einstweilen werd' ich 'mal meine Zeitung lesen!" (Nach zwei Stunden.) Gauner (als der Polizist die Zeitung einstecken will): „Könnte ich sie vielleicht jetzt 'mal haben?" Ein Schlauer. Sie: „Hast du Papa geschrieben, Georg?" — Er: „Um deine Hand?" — Sie: ^Natürlich." — Er: „Ja, ich schrieb ihm." — Sie: „Tas ist seltsam. Ich hatte gedacht, Papa würde schrecklich ärgerlich werden. Du weißt ja, daß er dich nicht leiden mag." — Er: Ja, ich weiß. Aber ich hab' es schlau augefangen: Ich — ich habe den Brief nicht unterschrieben." Humor im Gcrichtssaal. Ein Kutscher ist angeklagt, einem Fahrgast die. Uhr ge stohlen zu haben, und der Richter richtet an ihn die Frage: „Wie kamen Sie dazu, die Uhr zu stehlen?" — „Jewisser- maßen aus Beruf geschah det" antwortete der Angeklagte. — „Wieso?" — „Na, weil doch unsereins so oft nach der Uhr fahren muß," lautete die Antwort.
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