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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 03.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192209035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19220903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19220903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-03
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Monat
1922-09
-
Jahr
1922
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' «orlgd Woche wollte tch bei Frau Prof. L. elmnal wiv- der Visite machen. Sie wohnt draußen im westlichen Vorort. Sie hat da ein allerliebstes Landhaus; herrliche Stunden hat man dort verlebt am Teetisch auf der Veranda oder am Kamin, im Kreise geistvoller Menschen. Um die Leestunde trifft man Frau Professor immer zu Hause. Heute liegt das hübsche Haus still und tot. Kein nettes Stubenmädchen im weißen Häubchen kommt zu öffnen und den Gast zu melden. Ausgegangen also, verreist etwa? Eine Männerstimme ruft vom Nebengrundstück: ,Ach, Sie wollen wohl bei Professors? Na geh n Se man rüber in de Heede, die Frau Professor hütet — die Ziege dal- - Ich habe Frau Professor wirklich in der „Heede" ge troffen, und sie hütete tatsächlich ihre Ziege. Sie sagt halb lachend, halb im bitteren Spott: „Ja, was wollen Sie? Ich bin froh, daß wir das Tier überhaupt haben. Woher sonst die Milch nehmen für die Kinder? Und Menschen zum Aufpassen? Man kann ja nicht einmal mehr ein Dienstmädchen halten, man schleppt selbst Kohlen und Kartoffeln und sucht beim Spaziergang Holz im Walde, da kann man am Ende auch — Ziegen hüten." — Die Dame stirbt ans. Die Dame war ein Luxus geschöpf, oder doch wenigstens das Kind des guten, des sorglich gehüteten Hauses. Der Schmutz und die Rauh heiten des Lebens kamen nicht an sie heran. Die Dame ging nicht ohne Handschuhe aus, das war eine Äußerlich keit und war doch ein Symbol. Von der Dame forderte man auch allerlei, „Selbstbeherrschung" in erster Linie, ein schönes Gleichmaß, harmonische Ruhe. Die Dame durfte vieles nicht hören und mußte manches überhören können. Sie wurde vom Dienstmädchen abgeholt, wenn sie allein in Gesellschaft oder im Theater war. Sie durfte sich nicht vordrängen, nicht laut werden. Sie hatte eine Lebens regel, nach der es sich in allen Stücken richten hieß; sie lautete: „So etwas tut eine Dame nicht." Das „So-etwas" Umfaßte mancherlei; Ziegenhüten und Kohlentragen ge hörte bestimmt dazu; es gehört auch manche Lächerlichkeit dazu, das sei ohne weiteres zugegeben. Tie Dame, die ihr Damentum betonen wollte, schob zum Beispiel keinen Kinderwagen über die Straße; sie ließ sich den Marktkorb von der Köchin Nachträgen; heute würde sie ihn gern selbst tragen, wenn sie nur noch das Geld hätte, das nötig ist, ihn zu füllen, und im Kinderwagen holt sie — Kohlen, z Die Dame stirbt aus. An ihre Stelle ist die Frau getreten, die sich vor nichts scheuen darf, die auf festen Füßen stehen muß, wenn sie weiter will im Lebenskampf. Diese „Frau" muß oft genug an Stellen arbeiten und unter Verhältnissen ihr Brot verdienen, die die Dame nicht einmal dem Namen nach kannte. Des Lebens Unrast, Schmutz und Schande liegt vor ihr aller Hüllen bloß. Worte trägt es an ihr Ohr, die niemals vor dem Obr der Dame laut geworden. Sie muß ohne Handschuhe zu greifen können und Arbeiten verrichten, davon die Dame nie gewußt. Sie kann auch trotzdem „Dame bleiben" — sagt man — ja, sie kann, aber wenn sie es nicht bleibt, wollt ihr euch wundern? Wollt ihr sie schelten? Wer im Kampf ums Dasein weiter soll, muß unter Umständen auch seine Ellenbogen gebrauchen können. Das Leben schleift und zerrt und hobelt an ihm und hobelt nur zu leicht und bald die Feinheiten, die zarten Linien der Seele fort. Das schöne Gleichmaß, die harmonische Ruhe, sie verlieren sich schnell in einer Zeit, deren Wahlspruch heißt: Tritt, oder du wirst getreten. — Die Dame war Haustochter und später Hausfrau, die Eltern erst, der Gatte nachher, nahmen ihr die Sorgen des Lebens ab. Heute soll das Mädchen für sich selbst und alternde Eltern sorgen, die Frau steht mit dem Mann im Daseinskampf; sagt ihr, der Aufgeriebenen, Gehetzten und Zermürbten, der einmal die Geduld reißt, die laut aufbegehrt, die sich vorzudrängen sucht und sei es auch nur um einen Platz in der Straßenbahn und damit die Gelegenheit zu schnellerer Heimkehr zu erhaschen, oder noch das letzte Nestchen einer billigeren Ware zu gewinnen, sagt ihr entrüstet: „Das tut doch eine Dame nicht!" Sie wird, wenn auch vielleicht unter zornigen Tränen, — laut auf lachen. Die Dame stirbt. Ein Stück feinster, alter Kultur ver geht unter der Kulturlosigkeit einer grimmigen Zeit. Was hilft es, daß die Frauen einer Schicht, die diese Zeit emportrug, versuchen, es zu beleben und festzuhalten? Frau und Fräulein Neureich geben fick alle Mühe, Dame -u spielen, aber was für Abgiünde tun sich aus zwischen dem Spielen und dem — Sein. § Nah un- Fern. O Lebensmittelunruhen in Eberswalde. Zu schweren ! Zusammenstößen zwischen Plünderern und Beamten der , Schutzpolizei ist es in Eberswalde gekommen. Es kam zu > einem förmlichen Straßenkampf, in dessen Verlauf etwa 20 ! Wem nie duech Liebe Leid geschah... ' Roman von Erich Friesen. «Nachdruck verboten.) Es gab eine Zeit, da hatte sie gekämpft für die geliebte Mutter wie eine Heldin, da hatte das halb wüchsige Kind die gute, aber schwache Frau beschützt vor den Roheiten des Stiefvater.s Wenn Thomas Giesecke des Nachts betrunken nach Hause kam, war jede menschliche Regung in ihm er storben. Wie ein wildes Tier schlug er um sich. Und wenn seine arme Mutter schluchzend und weinend sich : unter seinen brutalen Schlägen wand — dann war es , die kleine Felicie, die sich ihm furchtlos entgegensteltte. Und merkwürdig — vor dem vorwurfsvollen, der- - ächtlichen Blick der großen Kinderaugen schreckte der Trunkenbold zurück. Er fürchtete diese Augen; aber er i haßte sie auch zugleich. Haßte sie mit der ganzen Wut ! des Bösen, der sich von der Unschuld bezwungen sreht. ! Dem Mädchen einmal einen bösen Streich zu spielen, ' es recht unglücklich zu machen — das war einer feiner - größten Wünsche... In Felicies Adern pulsierte etwas von dem Theater blut der Großmutter. Trotzdem hatte sie es noch zu h nichts Rechtem gebracht. Ab und zu erhielt sie eme kleine Rolle — oder sie sprang mal für eine erkrankte Kollegin ein. Tas war alles. Toch war sie sehr beliebt bet ihren Kollegen und Kolleginnen durch ihr frisches und natürliches Wesen. Ter kindlich fragende Blick ihrer i großen, schwarzen Augen gewann ihr alle Herzen. § Ter bis dahin als kühl und unnahbar verschrieene, etwas sarkastisch veranlagte Winfried Holm hatte sich sogar auf den ersten Blick in diese wunderbaren Augen- ; sterne verliebt. Und bald war es. hinter den Kulissen ' Börsenplätze Stand der Polenmark: 16,80 V* Berlin, 1. September. (Fortsetzung folgt.) . 170 Mk. 112 , 112 . 112 . 72 . 4,40. 20^0. 80 . 80 „ 80 . 85 . 85 . 38585,65 37346,80 48558,00 28436,75 3<941,15 1727,16 7859,^5 13N6.5O 12565,70 7459,35 2.09»/, 77,10 5782,20 48938.75 27765,25 34956,36 21573,00 24569.25 1298 37 55>3 00 !0 >87,35 933-4 80 56i7 95 17^ 55,94 3870,15 »1. 8. gesucht^ angrh. 49031,2 27834,75 35043,75 21627,00 24630,75 1301,68 5607,00 10112,6° 9361,70 56)2,05 1,82 56,! 7 3379,85 68414,35 37453,10 46342,00 2'363,25 52858,85 1722,84 7840,15 13183,65 12534.30 7440,15 2,05 V, 76,50 5767,75 Stand 1.8.14 Personen, darunter 6 schwer, verletzt wurden. Der eine Verletzte, ein Russe namens Romanowski, ist im Kranken haus gestorben. ) Ein geheimnisvoller Handgranatenanschlag. Auf den M ischinengrwehrschuppen des in Oldenburg garnisonieren- den Neichswehrinfanterberegtments 16 ist, wie erst jetzt be kannt wird, in einer der verflossenen Nächte ein Anschlag verübt worden, der noch der Aufklärung bedarf. Unbe kannte Personen drangen in den Schuppen ein und woll- len die dort aufgestellten Maschinengewehre dadurch be schädigen, daß sie mehrer« Handgranaten durch brennen des Stroh zur Entzündung zu bringen versuchten. Durch die Aufmerksamkeit eines Wachtpostens wurde der Brand rechtzeitig entdeckt und die Explosion der Handgranaten verhütet. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden. O Der Oberst als Schmuggler. Im D-Zug Berlin- Reichenbach—Eger wurde in Oelsnitz der russische Oberst Pamensky verhaftet. Er ist als Schmuggler bekannt. Bei ihm befanden sich zwei Koffer, die Schmugglerwaren, sei dene Strümpfe u. a. im Werte von etwa 5,00 000 Mark ent hielten. Pamensky, der in Plauen wegen Schmnggcls zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist, ist auch ver dächtig, einen Mord an einem russischen Oberleutnant ver übt zu haben. O Die deutsche Sprache im Elsaß. Die Städte Kolmar und Mülhausen im Elsas; hatten sich an die französische Unterrichtsverwaltung mit der Bitte gewandt, die deutsche Sprache als „zweite Sprache" in den öffentlichen Schulen zuzulassen. Das Unterrichtsministerium hat jedoch den Antrag abgelehnt. D Die Fremden follen Österreich verlassen. Im Hinblick ans die Schwierigkeiten der Verfügung der einheimischen Bevölkerung hat die oberösterreichische Landesregierung im Wege der Presse den in Oberösterreich lebender; Frem den nahegelegt, ihren Aufenthalt möglichst abzukürzett. Es sei dies erwünscht, damit Vorfälle vermieden würden, die zu Mißhelligkeiten führen könnten. O Schwere Explosion. Wie man aus Paris meldet, hat in einer großen industriellen Anlage in der Nähe von Nancy eine schwere Explosion stattgefundcn, als Arbeiter damit beschäftigt waren, von den Schlachtfeldern kom mendes Eisen in die Hochöfen zu bringen. Drei Arbeiter wurden getötet, fünf schwer verletzt. O Ein Stück vom Everest für den Papst. Die Mitglie der der Everest-Expedition haben dem Papst, der in seiner Jugend ein begeisterter Bergsteiger war, ein Stück des Felsens, den sie auf dem höchsten erreichten Gipfelpunkt fanden, als Geschenk überreichen lassen. Das Felsstück ist auf einem mit Silber geschmückten Ebenholzsockel befestigt, auf dem eine Widmung eingraviert ist. Der Papst hat da für dem General Bruce, dem Leiter der Expedition, die auf sein Pontifikat geprägte goldene Medaille nebst einem eigenhändigen Dankschreiben übersandt. O BUtzfnnkentelegramme. Die Gebühr für die ver« suchsweise eingeführten Blitzfunkentelegramme ist mit Wirkung vom 1. September ab auf 250 Mark für das Wort, mindestens 2500 Mark für ein Blitzfunkentelegramm, festgesetzt worden. O Wieder eine. Das im 90. Jahrgang erscheinende Cuxhavener Tageblatt sah sich infolge der Verhältnisse im Zeitungsgewerbe gezwungen, mit dem 1. September sein Erscheinen einzustellen. O Mord im Parlament. In Mexiko wurde der Abge- ordnei« Loiouaio Lemus in den Wandelgängen ocr Kam mer erschossen. Ms Mörder wurde der Abgeordnete Mmrti Barragan bezeichnet. Die Tat erfolgte im Laufs eines Wortwechsels. Banknoten zu hunderttausend Mark. In der Reichs bank wird die Ausgabe einer Reihe von neuen Scheinen vorbereitet. Das größte Juieresse dürfte die Ausgabe von Fünfzig und HunDerttausendmarkscheinen beanspruchen. Auch die Vorbereitung eines 5000-Mark-Scheines ist be reits weil vorgeschritten. Die provisorischen 500-Mark- Schein« werden in den nächsten Tagen durch reguläre, auf beiden Seiten bedruckte Scheine ersetzt. Die neue Note ist etwas größer als der Hunderter. O Drei Fabriken eingeäschert. Ein Niesenbrand ver nichtete in Offenbach die Rasieoapparatefabrik von Lohr- ber, die Schuhfabrik von Klein und die Metallwarenfabrik von Matthäs bis auf die Grundmauern. Der Schaden wird auf etwa 15 Millionen Mark geschätzt. O Die japanische Kreuzer Katastrophe. Der im Taifun verunglückte japanische Kreuzer „Niitaka" ist aufgefunden worden. Er befand sich zur hülste unter Wasser. Sechzehn Mann, von denen mehrere noch in Lebensgefahr schweben, sind geborgen worden. 1. 1». gesucht^ an^eb. Holland 100Guld. Dänemark 100 Kron. Schweden 100 Kron. Norwegen 100 Kron. Schweiz 100 Frank Amerika 1 Dollar England 1 Lfd. Frankreich 100 Frank Belgien 100 Frank Italien 100 Lire D.-Osterr. 100 Kron. Ungarn 100 Kron. Tschechien 100Kron. Bunte Lage-Lhrsntk. Berlin. Einbrecher stahlen dei dem hier wohnenden russi schen Staatsrat Dr.Krymow Tafelstlber, Schmucksachen, Wäsche, Kleider und Pel-werk im Gesamtwerte von Wer drei Millionen Mark. Paris. An zwei Stellen der Stadt sind Sprengkörper ent deckt worden. Auch auf dem Gleise der von St. Etienne nach Puy führenden Eisenbahn wurde ein Sprengkörper gefunden. Newyork. Bei einer Explosion in einem Bergwerk von Dunsmur (Kanada) wurden 9 Bergleute getötet und 17 ver wundet. Welt« und Volkswirtschaft. Was kosten fremde Werte? Felicies Wesen war so eigentümlich — fo zerstreut und erregt, daß Frau Giesecke besorgt wurde. „Du bist krank, mein Kind; leg' Dich bald nieder!" bat sie, den dunklen Lockenkopf sanft an sich ziehend. „Tu bist ja mein Sonnenschein, das einzige, was mir im Leber, noch geblieben ist." Zwei große Tränen rollten die welken Wangen herab. Ungestüm schlang Felicie die Arme um den Hals der Mutter. „Liebste Mutter, willst Du mir einen großen, großen Gefallen tun?" „Wenn es in meiner Macht steht — gewiß!" „Du erzähltest mir früher einmal von einem kofd baren Andenken der Großmutter —" Ueberrascht hob Frau Giesecke den Kopf, aus dem sich das schwarze Spitzenhäubchen etwas verschoben hatte, so daß die dünnen, grauen Haarsträhne über der gefurch ten Stirn sichtbar wurden. „Tu meinst den Brillantschmuck?" „Ja, Mutter. Und daß ich ihn erst haben dürste wenn ich zwanzig Jahre alt bin —" Stummes Nicken als Antwort. „Wie wär's, Mutter — könnte ich ihn nicht schon jetzt erhalten —" „Du bist erst siebzehn, Lich!" „Ich weiß, Mutter. Aber Du würdest mir eme so große Freude damit bereiten!" Ernst schüttelte Frau Giesecke den Kops. „Das geht nicht, mein Kind. Ich hab's Deinem guten seligen Vater auf dem Totenbett versprochen — und das Versprechen halt' tch!" Ter Ton der alten Dame klang ungewohnt bestimmt — Felicie senkte das Köpfchen. „Aber sehen könntest Du es mir doch lassen?" „Ei: andermal, Lietz. Heute find wtr beide mü-e. Jetzt geh zu Bett!" * Berliner Produktenbörse vom 1. September. (Nichtamt lich.» Jniolge der unübersichtlichen Lage sind die Getreidepreise kroßen Schwankungen unterworfen. Trockenschnitzsl 1800—2000, Raps 400O-R300. Leinsaat 4000—4300, Rapskuchen 2000-2100, Leinkuchen 2900—3i00, Kokoskuchen 3000, Evdnutzknchsn 3450, Palmkernkuchen 2500—2750, Ackerbohnen 2500—2700, Viktoria- erbsen 5000—5200, kl. Erbsen 4100—4300, Futtererbsen 2600 bis 3300 für 50 Kilogramm, Torfmelasse 1350—1400, Weizcnkleie- Melasse 1800—2000, Biertrebermelasse 2000—2250, Trebcrmelasse >900—2000, Haferschalcnmelasse 160 , 900, Häckselmelasse 1550 dis 1850, Strohmelassc 1590—1685, ^alnÄernschrotmelasse 1SO0 dis 2200 für 50 Kilogramm einschl. Papiersack. Alles ab Ver ladestation. — Raubfutter. (Nichtamtlich.) Großhandelspreise pro 50 Kilogr. ab Station: drahtgepr. Roggen- u. Weizenstroh 530—570, dcsgl. Haferstroh 530—570, bindfadengepr. Roggen- und Weizenstroh 490—530, gebündeltes Roggenlangstroh 5,30 bis 570, loses und gebündeltes Krummftroh 430—470, Häcksel 610 bis 650. handelsübliches Heu 360—630, gutes Heu 630—680 M. * Dle Erhöhung der Kohlenpreise. Nachdem für den Berg bau Lohnerhöhungen festgesetzt worden sind, welche die bisheri gen Löhne der Bergarbeiter vom 1. Septeniber ab verdop peln und in manchen Revieren sogar mehr als verdoppeln, haben Reichskohlenverband und Großer Ausschuß des Reichs- kohlenrats für alle Verybaubezirke erhebliche Preissteige rungen beschließen müssen. Durch die Preissteigerungen sind nicht nur die neuen Lohnerhöhungen abzugelten, sondern auch sonstige Unkosten des Bergbaues, vornehmlich die erheblich ge stiegenen Kosten an Material. Auch ist eine Verdreifachung der im Kohlenpreise enthaltenen Beträge für den Bau von Berg arbeiterwohnungen notwendig geworden, um den Treuhand gesellschaften im bescheidenen Umfange die Fertigstellung be reits begonnener Wohnungsbauten zu ermöglichen. Die Be schlüsse sind nahezu einstimmig gefaßt und von dem Vertreter der Reichsregierung nicht beanstandet worden. Die Ver kaufspreise ab WerkjeTonne sind wie folgt erhöht worden: Fettsörderkohle des rheinisch-westfälischen Steinkohlen- syndlkats um 2593 Mark, niederschlesische Steinkohlen durch schnittlich um 2975 Mark, sächsische Steinkohlen durchschnittlich um 4096 Mark, mitteldeutsche und ostelbische Rohbraunkohlen um 732 Mark, mitteldeutsche und ostelbisch« Braunkohlen- Briketts um 2234 Mark, rheinische Rohbraunkohlen um rund 400 Mark, rheinische Braunkohlen-BrikettS um 1449 Matt. * Fast 300 facher Zoll. Für die Zeit vom 6. bis ein schließlich 12. September 1922 beträgt das Goldzollauf geld 28 900 Prozent. * Neue Verkaufsbedingungen in der Margarine-Industrie. Wie der Margarineverband mitteilt, hat die Zuspitzung unserer wirtschaftlichen Lage auch für die Margarineindustrie außer ordentlich schwierige Verhältnisse geschaffen. Der aus dem Verkauf erzielte Erlös an Papiermark reichte nicht aus, um da mit den Verbrauch an Rohstoffen, die sämtlich aus dem Aus lande stammend, in fremder Währung bezahlt werden müssen, wieder zu ergänzen. Zur Behebung der Schwierigkeiten sahen sich daher die Fabrikanten zu einer Änderung ihrer Verkauss- bedingungen genötigt. In einer ordentlichen Versammlung der Industrie wurde einstimmig sestgestellt, daß die Fabriken, so lange die gegenwärtigen Verhältnisse bestehen, nicht mehr in der Lage sind, ihren Abnehmern Kredite einzu räumen und daher beschlossen, die Fabrikate bis auf weiteres nur noch gegen Vorauszahlung zu liefern. ch Ein Brot — 6400 Kronen. Aus Wien meldet eine Korre- spondenz, daß dort ab 4. September ein Brot 6400 Kronen kostet ch Australien will keine deutschen Klaviere. Die australische Reg erung hat beschlossen, das Jndustrieschutzgesetz anzuwcndcn, mn das „Dumping" (die Preisunterbietung) deutscher Klaviere zu verhüten. kein Geheimnis mehr, daß Felicie Marlos) diese Liebe ! aufs leidenschaftlichste erwiderte. Felicie übertrieb nicht, als sie zu ihrem Bräutigam > gesagt hatte, sie „würde alles für ihn tun". Jede Fiber ihres Herzens, jeder Atemzug, jeder Gedanke gehörte dem Geliebten — aber sie beanspruchte dasselbe auch von ihm. Deshalb war sie eifersüchtig aus Jeden und Jede, mit denen er in Berührung kam — besonders aus Sigrid Arnoldsen, deren Geistesüberlegenhett und Cha raktergröße sie dunkel ahnte. Es war schon beinahe Mitternacht, als Felicie nach jenem ereignisreichen Gespräch mit ihrem Verlobten das Wohnzimmer betrat. Wie gewöhnlich erwartete die Mutter sie hinter dem Teetisch. „Guten Abend, Lich! Wo ist Holm? Hat er Dich schon satt?" Unwillig zogen sich die feinen Brauen des jungen Mädchens zusammen. Wie kleinlich und lächerlich er schien ihr auf einmal die im Wimmertone hervorge- brachte stereotype Frage der Mutter. „Nein, nein, Winfried liebt mich! Ich bin nur abge spannt und ein wenig nervös." „Tann nimm schnell eine Tasse Teel Hier — und den Apfelkuchen dazu! Wir sind ungestört; der Vater i kommt heute Abend nicht nach Hause. Ich erhielt vor hin ein Telegramm von ihm aus Berlin. Scheint dort wieder geschäftliche Unannehmlichkeiten zu haben. Ach, Kind, ich furcht' mich jetzt schon vor der Zeit, wenn Tu verheiratet bist und ich mit ihm allein sein werde." Felicie lag mit gefalteten Händen zurückgelehnt m ihrem Stuhl. Ter Tee stand noch unberührt vor ihr. ! „Wenn wir verheiratet sind, ziehst Du zu uns, Mut- ! ter. Winfried wird nichts dagegen haben — besonders ! wenn —" sie stockte. j „Besonders wenn?" wiederholte die alte Dame fragend. j L nichts, nichts, Mutter!" : . Nummer KtMsg! umfassen Colditz »i amtshau Der S; ch a l. Fobrikan Tretbar, 2. Fabrikan Sachse, E 3. Molkeretl 4. Baiimeist« 5. Lederwar Firma R sobrik, M 6. Schmiede, 7. Fabrikbes L Drechse! d' l. Fabrikdir Fabrik, 6 2. Ziegeletbe Ziegeleirm 3. Bankvors Gottschald 4. Schneider 5. Fabrikdiri werke, G. 6. Ingeniem Schwarz, 7. Ofensetzmi inhaber, § 8. Schuhmac o) als 1. Metallard 2. Fabrtkarb 3. Steingutd 4. Papieroer 5. Steinmetz 6. Fabrikart! 7. Färbereiai 8. Maurer L 6) l. Texlilarbei 2. Bauarbeit 3. Sletngutgi 4. Werkmeifi 5. Gaswerks 6. Schlosser s 7. Papierarb 8. Transport Zu der Fabrikbesitzers der Bezirksvs; Das G tember d. I. c Die Ka amtshauplmar öffnet währent Eine zi Colditz, dort gebracht werd Grimo An i Die Wirts» die die Versor; nahrungsmitte Amishau alle Kartoffelei geleitetetenund nahmen zu uw Hierzu ist seitens der Kai mitgeteilt v sügung des B« diejenigen Me stellen des Be u. dergl ) berei : Erso : sitr d : einsch : Strei (Albrechtshi
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