Volltext Seite (XML)
Konferenz, von Genua zu «r füllenden Ausgaben tm Gin«« -er « VSlkerversöhituiig und sm Sinne LcS AuSglsich«- östlicher und westlicher Wohlfahrt mitzuarbeiten. Genehmlgeu Tie, Herr PMdent, die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hoch achtung. gez. Wirth? X i Namentlich in ilaNenijchen Kreiseir soll die deutsch« Note einen vorzüglichen Eindruck gemacht haben und direkt als die heste Art bezeichnet-werden, den Zwischenfall beizu legen und den Fortbestand der Konferenz zu sichern, trotz dem der deutsch-russisch« Vertrag woder zurückgezogen noch ! der Konferenz zur Genehmigung vorgelegt wird. ! politisch« Rundschau. M Deutsches Reich. § verhandftmgen über daS Arbeitszeitgesetz. Di« Beratungen, die im ReichsverkehrSlninisterium mit den Beamten, und Arbeiterorganisationen über das Arbeitszeitgesetz geführt werden, sind vorläufig abge brochen worden, da in gewissen Fragen eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Das ReichsverkehrSministe- rium will vor der Wiederaufnahme dieser Verhandlungen unter Hinzuziehung einiger hervorragender GewerkschaftS- j führer neue Vorschläge ausarbeiten. Die Verhandlungen ; mit den Organisationen selbst sollen in den nächsten Tagen wtsder beginnen. Deutsch-polnische Wtrtschaftsverhandlungen? Wie von unterrichteter Seite verlautet, werden An- fang Mai Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reiche und der Republik Polen über den Abschluß eine- Wirt- schastS- und Handelsvertrages ihren Anfang nehmen. Als deutscher Unterhändler wird Ministerialdirektor v. Stock- Hammer genanüt. Das Schicksal der deutschen Rheinschisfe. Zwischen der deutschen und französischen Regierung finden Verhandlungen statt, die darauf hinzielen, daß be reits enteignete deutsche Rheinschiffe ihren Besitzern ver bleiben, die deutsche Regierung sich dagegen verpflichten soll, den entsprechenden Schiffsraum in neu zu bauenden Rheinschiffen zur Ablieferung zu bringen. Derartige Der- ! Handlungen haben auch bereits mit der belgischen Regie rung stattgefunden. Wie es heißt, besteht Aussicht, daß - sie demnächst zum Abschluß führen werden. Wucherverfolgung in Oberschlesien. j Die Interalliierte Kommission zu Oppeln erklärt in ! einer amtlichen Mitteilung, daß die gegenwärtige Leue- rung auf wucherische Handlungen der Kaufleute zurück- ! zuführen sei. Die Interalliierte Kommission hat be- ; schlossen, gegen die Wucherer und Schieber scharf vorzu- : gehen. Sie hat die Kreiskontrolleure angewiesen, unver- j züglich die nötigen Strafmaßnahmen zu ergreifen. Am z Schluß der amtlichen Mitteilung wird die Bevölkerung zur Mitarbeit aufgefordert. Linkssozialistische Kundgebungen. Die Berliner Konferenz der drei Internationalen hatte für Donnerstag zu einer Kundgebung aufgerufen, die den Willen zur sozialistischen Einheitsfront bekunden sollte für die Verteidigung deS Achtstundentages, gegen jeden Krieg, den Kapitalismus usw. Die Mehrheitssozia- listen beteiligten sich nicht. Im Berliner Lustgarten ver sammelten sich etwa 100 000 Demonstranten, zu denen ein« Anzahl Redner sprachen. Zwischenfälle entstanden nicht. — Auch in Wien verliefen die Demonstrationen ruhig. An den Umzügen beteiligten sich mehr als 100 000 Män ner und Frauen. Während der Demonstration hatten di« Geschäfte und Kaffeehäuser ihre Lokal« geschloffen. Abwehr französischer Schauermärchen. Pariser Blätter stellen die Behauptung auf, di« deutsche Regierung habe etwa 12 000 Mann Stoßtrupps nach dem Ruhrgebiet abgehen lassen und in Oberschlesien kündige sie an, daß sie zum Widerstand bereit sei. Dies« Nachricht ist in allen Teilen erfunden. Irgend eine Ver schiebung von Teilen der Reichswehr oder von Polizei- kräften hat nicht stattgefunden. Ebenso unverständlich und aus der Luft gegriffen ist die Behauptung von einem be absichtigten Widerstand in Oberschlesien. Den Gipfel deS Unsinnigen aber erreichen die Ausstreuungen, daß bereits deutsche Kavallerie im — polnischen Korridor zusammen, gezogen sei, um wahrscheinlich einen Krieg gegen daS bis an die Zähne bewaffnete Polen zu führen. Botschafter Houghtons Amtsantritt. Der neue amerikanische Botschafter für Deutschland, Manson B. Houghton, trifft im Laufe dieser Woche in Ber lin ein. Mit seiner Ankunft wird die Wiederaufnahme der diplomatischen Drziehungen zwischen den Vereinigten Staate» und Deutschland vollendete Tatsache sein. Hough- i ton wird in erster Linie die Verhandlungen mit der deut schen Regierung über die amerikanischen Kriegsforderun gen an Deutschland zum AbMuß zu bringen suchen. Diese Forderungen belaufen sich auf etwa 100 Millionen Dollars, die zum größten Tekl aus der Versenkung der »Lusitania^ herrühren. Der Wert des beschlagnahmten deutschen Eigen tums in Amerika beträgt dagegen «ttva 350 Million«» Dollar«. Italien X Der Internationale Gewerkschaftskongreß wurd« in Nom eröffnet. Zwanzig Länder sind durch 200 Delegiert« vertreten, Deutschland durch acht Delegierte. Der italienisch« Abgeordnete DArragona zog einen Vergleich ' zwischen der Genua-Konferenz, welcher die Arbeiterschaft j mißtraue, und dem Kongreß in Rom, welcher die in Genua verpönte Abrüstung erstrebe. Der Engländer Thomas sprach gegen den Militarismus speziell Frankreichs und -egen die Besetzung de- Rheinlandes. Die Verhandlung g«n sind schwierig, da alle Reden in vier Sprachen, darunter Schwedisch, übertragen werden müssen. Aus Zn. und Ausland. Berlin. DaS Gesetz zur Abänderung deS Weinstruer- gesetzeS vom 26. Juni 1918 tritt nach einer Ausführungs verordnung deS ReichSfinanzministerS am 1. Mai 1922 in Kraft. Dresden. Die Deutschnattonale VolkLpattei und die Deutsche Volk-Partei geben bekannt, daß die erforderlichen 1000 Unterschriften zur Unterstützung ihre- Antrages bett. Volks entscheid (Einführung neuer Feiertage) vielfach überschritten find. Danzig. Der Danziger Hafen dient gegenwärtig den Polen in sehr großem Umfange als Umladeplatz für die auf dem See» Wege ankommenden polnischen Munition-lran-porte. In Kreisen der Bevölkerung bestehen daher Befürchtungen, daß Wr die Stadt au- diesem Umstand schwere Gefahren erwachsen. > Dublin. Die irische Arbeiterpartei hat einen Aufruf »u einem vierundzwanzigflündtgen Streik sür nächsten f Montag in -an» JrlMd «laßen, gl- PM8 gegy, Pen Milt« Rom. Ltalten soll a«m«1ns»m mit Streitkräften der ASK irrten die Räumung des Gebiete- von Smyrna überwache», sobald di« Präliminarien deS Friedens zwischen Gttechenland und der Türkei unterzeichnet sind. Madrid. Die letzten Kabylenangriffe im MeKlla-Ge-tet sind völlig gescheitert. Der Krieg-Minister äußerte im KabinettSrat, der letzte Erfolg ließ« in dieser Zone daS stratte gische Ziel erreicht erscheinen. Wachsende Unsicherheit in Oberschlefien. Ein polnischer Führer erschossen. Die zunehmende Unsicherheit im besetzten Gebiet nimmt allmählich drohend« Formen an. Eine ganze An zahl Leute, in erster Linie natürlich Deutsche, wurden in den letzten Tagen überfallen, mißhandelt oder getötet. Di« Täter blieben zum Teil unbekannt, zum Teil gingen die Flinten französischer Soldaten unnötig oder frevel haft los. Jetzt hat die Erschießung eines der bekanntesten Polenführers in Gleiwitz große Bestürzung wachgerufen. Dienstag nachmittag vier Uhr wurde der als Polen- fvhrer bekannte praktische Arzt Dr. Styezynski in seinem Sprechzimmer in der Ricolaistratze hierselbst erschossen. Die Interalliierte Kommifsion verhängte darauf Über Stadt und Kreis Gleiwitz sowie über den Kreis Hinden- bürg den Belagerungszustand. Sämtliche Lokale müssen um acht Uhr schließen, während der Straßenverkehr von neun Uhr ab verboten ist. Wie wenig die verantwortliche Interalliierte Kvrn- mission die Sicherheit zu wahren weiß, geht auS einer Zusammenstellung der Untaten hervor, die allein an den Ostertagen verübt wurden. Am Abend des ersten Feier tages wurde der Schlaffer Browietz aus Gleiwitz auf einem Spaziergänge von einem angetrunkenen franzö sischen Soldaten durch drei Schüsse getötet. Der Arbeiter Wolnik in Friedenshütte wurde im Hüttengasthaus von einem französischen Soldaten erschossen. Montag abend wurde der Chauffeur der „Oberschlesischsn Volksstimmc" auf der Koseler Straße angeschossen. Er starb alsbald. Der Autoführer der Boberker Kraftwerke Swarczyna, der aus Gefälligkeit interalliierte Offiziere fuhr, wurde auf der Chaussee von der Wache erschossen. Die interalliierten Offiziere blieben unverletzt. Das ist eine betrübliche Liste allein aus der allerengsten Umgebung von Gleiwitz. Oie deutschen Kriegsentschädigungen. Bisherige Leistungen nach dem Frieden-Vertrag. Während die Reparattonskommisston in Paris die deutsche Feststellung, daß die von uns geforderten Zah lungen zu hoch sind, durch eine Kommission von Sachver ständigen nachprüfen lassen will, wird auf der Gegenseite anscheinend gänzlich übersehen, welche beispiellosen Leistun ¬ gen wo» im- auf Grund deS Berfailler Diktat- bereit- vollbracht worden sind. Aus der beistehenden bildliche» Statistik geht hervor, daß wlr in knapp drei Jahren bereit- über elfmal so vici Kriegsentschädigung in den verschie densten Formen crs.attet haben, als Frankreich nach dem Kriege von 187^, obwohl wir unter unvergl^chltch schwereren wirtschaftlichen Bedingungen arbeiten, al- da mals daS reiche Frankreich. Nach den Ausführungen deS Reichsaußenministers Dr. Rathenau im Reichstage am 29. Mär- d. Js. haben bis jetzt die Leistungen Deutsch lands di« ungeheur« Summe von 45,6 Milliarden Gold mark erreicht! Kein Volk der Welt hat jemals solche Lasten getragen. Welt» und Volkswirtschaft. * LiescrungsvertrSge sür Kartoffeln. Im Retchsmtnistr- rium für Ernährung und Landwirtschaft fand eine Besprechung mit dem Regierungen der Länder über die Regelung der Kar - tofselversorgung im Wirtschaftsjahr 1922 statt. Dabei würbe in Aussicht genommen, den Abschluß von Liefe rungsverträgen mit großen Verbrauchergruppen zu för dern «und aus eine vermehrt« Wagengestellung -weck- schleu niger Abbeförderung der Kartoffeln im Herbst hinzuwirke»'., um auf dies« Weise eine Besserung in der Versor gung der Bevölkerung herdeizuführen. Abschließend erklärt« der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, daß hiernach von der Vorlegung «ine- Gesetzentwurfes über die Ausschreibung einer Umlage zurzeit abzusehen sei und daß di« Verhandlungen mit den Beteiligten über den sr«iwilligen Abschluß von LieferungSver- trüg«« mit grvtzttr Beschleunigung aufgenommen werden würden. 4- Kfache Steigerung der Brikettpresse in Berlin. Die Klein handelspreise für Briketts sind in Groß-Berlin ab 21. Apttl um 10,35 Mark für den Zentner erhöht worben. Der Zentnerpreis stellt sich künftig ab Lager auf 57/5 Matt und Hau» auf 58,45 Mark. DaS bedeutet eine 65fache Steigerung gegenüber dem Friedenspreis, wo für den Zentner 90 Pf. ibezahlt wur den. Me Kohle ist damit aus einen Stand hinaufgewieben worben, der den meisten B^ieyern unverständlich und g«echt- sertigt bleib«» wird. * Polnische und deutsche Mark. Der Oberst« Gerichtshof Gro-polen- hat in der Frage der Gleichstellung ver brutschen und polnischen Matt eine Entscheidung gefällt, die feststem, daß sich di« Verordnung des Obersten polnischen VolksrateS vom 14. April 1919, die Lie polnffche Mark der deutschen gleich- setzt, nicht auf Fälle bezieht, in denen ausdrücklich Bezahlung des Kaufpreises in einer genau bestimmten Valuta vereinbart worden ist. Diese Entscheidung ist von besonderer Bedeutung für diejenigen, di« ihren Besitz in Posen od«r Pommerellen veräußert haben und den Kaufpreis trotz anderer Abmachun- -en in polnischer Mark erhielten. * Vsffrnw, »er wettwtrtschastttchen ^ps«f Die London«« Blätter -«tonen in ihrem Han-el-teil«, daß nach ihrer An- sicht da- Wiederau sieben de- Handel- jetzt wirklich -«gönn«« hat. Di«se Ansicht ist auf di« amtlich«» und nichtamtlichen Handelsberichte begründet, sowi« auf die ständig rückgehend« Zahl der Arbeitslosen. Auch die kürzlich in London verau- staltete britische Jndustriemeffe und die Birminghamer Mess« verstärken diese Ansicht. Zu diesen Messen find au- allen Teilen der Welt Kaufer erschienen, und die Resultate waren die besten, die seit dem Kriege «rzielt wurden. Die Umsätze erreichten größere Ziffern al- je zuvor. Auch an der Londoner Börse hat sich Lie allgemeine Lage wesentlich geb«ffett. Di«se- kam in der Herabsetzung der Bankrate zum Ausdruck, die zu Ostern auf 4 Prozent herabgesetzt wurde und zu einer groß«n Zunahme der Umsätze und Steigerung der Kurs« führte. GnlnMrsmmIms der Vnemsdank FMhol. Die diesjährige ordentliche Generalversammlung wurd« sür den 18. April 1922 einberufen. In dem Versammlungslokale hatten sich 16 Aktionäre, welche 127 Aktien und ein Aktienkapital von 127000.— Mk. vertraten, eingefunden. Der Vorsitzende Herr Buchdruckereibefiher Rodert Svnz eröffnete kurz nach 4 llhr die Generalversammlung und stellte z» - nächst durch die entsprechenden Belegblätter fest, daß dt« Einladung zur heutigen Generalversammlung in Nr. 79 des Reichsanzeigers vom 3. April 1922 und Nr. 41 der Nachrichten sür Nauahos vom 5. April 1S22 erfolgt und sonach die Generalversammlung ordnungs gemäß einberufen worden ist. » Die Tagesordnung umfaßte S Punkte. Zu Punkt 1 log der Geschäftsbericht und Rechnungsabschluß gedruckt vor, ersterer wurde vom Vorsitzenden verlesen. Einwen dungen wurden nicht erhoben. Zu Punkt 2 lag der Bericht des Aussichtsrates gleichfalls ge- druckt vor. Beschlüsse zu Punkt 1 und 2 wurden nicht gefaßt. Zu Punkt 3 wurde einstimmig beschlossen: Der Vorstand ui d Aussichtsrot werden entlastet. Hierbei enthalten sich die Milgliedcr beider Organe der Abstimmung. Zu Punkt 4 wird einstimmig beschlossen : Der einschließlich des Vortrags von 1920 sich beziffernde Reingewinn in Höh« von 97434, 89 Mk. wird wie folgt verteilt: 4257,65 Mk. 5°/o dem Reservefonds I 5 000,— Mk. dem Reservefonds II 500.— Mk. Rücklage für künftige Talonsteuer 11309,29 Mk. 15°/, Tantieme an den Vorstand 8000,— Mk. 4'/, Dividende 8412,95 Mk. 15°/, Tantieme an den Ausstchtsrat 12000,— Mk. 6°/, weitere Dividend« 24000,— Mk. Repräsentationsspesen und Vergütung an Beamte 23955,— Mk. Rest auf neue Rechnung sür 1922 97434,89 Mk. Sa. Zu Punkt S gibt der Herr Dorsitzend« bekannt, daß «r aus dem Aussichtsrote durch Zeitablauf ausgeschieden ist. Es wird Neu- wähl durch Stimmzettel vorgenommen und Herr Buchdruckereidesttzer Robert Günz in Naunhof mit 122 Stimmen wieder gewählt. Ein Stimmzettel war unbeschrieben. Zu Punkt 6 Geschäftliches, werden Beschlüsse nicht gesaßt. Nachdem der Vorsitzende Herrn Direktor Reisegerst« und d«m gesamten Personal für ihre aufopfernde Tätigkeit sür dt« Bank den Dank der Gesellschaft ausgesprochen hott«, wurd« di« G«n«ral- v«rsammlung S'° nachm. g«schlossen. SScklilcke 'uoS kokale llllttslluvgev. Naunhof, d«n 22. April 1922 Merkblatt fär de« KA. «nd KL. April. Sonnenaufgang 4'' (4", ß Mondaufgang S" V. 8" Sonnenuntergang 7" (7")i Monduntergang 8" N 4" .< 23. Aprtl. 1616 WiMam Shakespeare gest. — Spanischer Dichter Miguel ide Cervantes, Verfasser des .Don Quijote", gest. — 1708 Dichter Friedrich v. Hagedorn geb. — 1878 Maler Friedrich Preller gest. — 1920 Grttcheuland wirb von der Sn- tritt« Ler «uropässch, T«l d«r Türkei außer Konstantinopel zu- -esprochen. 24. April. 1796 Dichter Karl Jmmermann g«b. — 1819 Dichter Klau- Groth geb. — 1877 Krieg-erklärung Rußlands an vie Türkei. — 1891 Genkralftldmarschall Graf Moltt« gest. — 1920 Bildung des StaaieS Thüringen, Anschluß «oburgs an Bayern. — 1921 Volksabstimmung in Tirol: S8,6 Prozent erklären sich für den Anschluß an Deutschland. Ol Mutter Natur. Man «rl«bi «- sehr ost, daß Kirkder thr« eigenen Eltern nicht verstehen, baß fie ihnen innerlich fremd bleiben und ihre Herzen gern an fremde Menschen hänge«. EHr ost sieht man aber auch, daß fie sich der Eltern schäme« und st« verleugnen. Da- empfinden wir al- ein« unerhört« Gefühlsroheit und Undankbarkeit, vergesse» jedoch, daß di« Empfindung für Liebe -war einem natürlichen Trlrb ent springt, also fast bei jedem Kind Vorhand«» ist, daß aber Dank barkeit kein Naturttteb ist, sondern anerzogcn werden muß. Aber sind wir besser als die Kinder? Haben nicht viele von un- unsere Mutter, die Natur, vergessen? Di« Not der Zett zwingt uns alle, unsere geistige und körperliche Kraft aus da- Rächstliegende. zu richten, und «S müssen schon ganz außer gewöhnliche Ereignisse sein, die un- vorübergehend au- dem Zustand geistiger Starrheit befreien. Die Natur gehört ntcht ! zu den Ding«», die dies vermögen, zumal fie uns durch üb«v- i teure Eiseubahnwrise in unerreichbare Fernen gerückt ist. Ma« begräbt di« still« Sehnsucht nach ihr, wie so manche andere, in ! feinem Herzen. Sollten wir nicht doch einen Weg zu unserer j Mutter finden? Haben wir ihr füll«- Walten, ihre Fröhlich. § heit, ihre gütige Freigebigkeit je nötiger gebraucht al- jetzt? i Gibt «S nichts mehr, an dem wir sparen können, um w«mgst«ns ab und zu ins Freie zu gelangen. Und wenn nicht — muß «S immer ein« teure Reise sein, können wir nicht durch «in« Blume, «in Lier di« verloren« Verbindung mit der Natur wiederherstellen? Dir Wunder, di« sie uns tügllch erschließ«, find so groß und gewattig, daß st« un- ablenkt von dem Schmutz und den Gemeinheiten deS Alltage-. In alten Gagen ist zu ! lesen, daß Nalurgeister, Pflanzen, Flüsse Menschengestalt an^ ! nahmen nnd solchen Menschenkindern, di« gut und r«in waren ! glänzende Geschenk« macht««. Da« tut sie auch heute noch, aber ! die Natur offenbart sich nur denen, die sie ehren, und gibt ihnen Kraft. Wer da- Kleine vernicht«* und zerwitt, wer Blumen zerstört und Tiere quält, d«r gebe sich kein« Mühe, di« Natur anzuerkennen und ihre Gaben zu empfangen, denn ihm ist fir ewig verschlossen. LZ Zur Wetterlage. Petrus hat wieder einmal gezeigt, ! daß er an der alten Tradition mit dem AprUwetter fest- halten will. Als kurz vor Ostern das schönste Hoch- i fommerwetter einsetzte, glaubten wohl viele Optimisten, ! daß das elende Aprilwetter endlich aufhören würde. Das j Gegenteil trat aber ein. Schon der Ostersonntag brachte allgemein eine merkliche Abkühlung, und am Ostermontag traten vielfach Gewitter auf, dem am Dienstag weiter« folgten. Mit der warmen Witterung war eS wieder ein- ! mal vorbei. Die Abkühlung nahm im Laufe der Wochr i weiter zu. Am 20. April meldete Berlin nur noch eine Durchschnittslemperattw von 3,8 Grad Celsius gegenüber einem Rormalwert von 9,5 Grad. Leider sind auch jetzt die Aussichten für eine durchgreifende Besserung der Wetterlage nur sehr schwach; vielmehr ist zunächst noch mit einer Fortdauer des kühlen Wetter- und mit wieder holten Niederschlägen zu rechnen. . .