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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 19.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192203194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19220319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19220319
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-19
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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Kstrttr, d« sich «tt »etterfunde defaßi, eine «Lulichkeit in den Kurven der chinesischen Erdbeben, der Nttüber- schwemmungen und der kalifornischen Jahresringe fest stellen zu können. Der Takt, in dem der Puls unseres Planeten klopft, scheint uns also schon etwas bekannter zu werden. Aber warum das so ist, womit das und vieles andere- aus diesem Gebiete zusammenhängt, wissen wir nicht. Dr. L. S. Natürlicher Alkohol. Interessante Feststellungen und Folgerungen. Einen interessanten Vortrag, der vielen Alkohol- gegnern und Alkoholverteidigern neue Gestchtspuiurr bringen wird, hielt dieser Tage der Berliner Proseijo^ P. Lindner im Verein zur Beförderung des Gewerbe- fleißes. Es mag bemerkt werden, daß Lindner Direktor des Instituts für Gärungsgewerbe ist. Wenn es auch nicht in weitere Kreise gedrungen »st, war es doch der Wissenschaft längst bekannt, daß der Ako- hol nicht allein durch menschliche Kunst erzeugt wird. Ec bildet sich in der Natur an zahllosen Stellen und wird von allerlei Tieren gern genossen. Gärungspilze finocu sich massenhaft an jeder Blüte, die Nektar absondert, an jeder süßen Frucht, die einen Wespenstich erhalten hat, an jedem Baumsaft, der aus der Birke, dem Ahorn, der Eiche ausfließt und etwas Zucker enthält. Diese Gärungspilze bereiten aus dem Zuckersaft genau so Alkohol, wie es in unseren Gärbottichen geschieht, und die Hummeln, die Bienen, die Schmetterlinge naschen gern davon. Ost ge schieht die Gärung erst im Darm der Tiere, wohin die Gärungspilze mit dem Saft selbst gelangt sind, aber die Wirkung ist die gleiche. An Stellen, wo der Hirschkäser, unser stattlichster Vertreter dieser Art, vorkommt, kann man ost beobachten, daß der Käfer geradezu betrunken vom saftquellenden Ast herunterfällt und sich langsam, be schwerlich von dannen trollt. Manche Hummel, die wild und zwecklos den Damen in die Haare fährt oder ihren dicken Kopf immer wieder gegen die Fensterscheibe stößt, leidet an einem kleinen Schwips, den ihr die gärenden Nektarquellen unserer Kleeblüten oder der honigspendenden Linde beigebracht haben. Offenbar ist der Alkohol in der Natur viel älter als der Mensch. Ja er bildet sich sogar, wo gar keine Gärungspilze verhanden sind, wenn in Samen oder Früchten bei Luftabschluß, d. h. Mangel an Sauerstost, er seine Stärke oder seinen Zuckergehalt in Alko hol umsetzt. Im Regenwasser hat man gelegentlich Alko- hol nachgewiesen. Unsere Lufthülle würde viel mehr Alkohol enthalten, wenn nicht der erzeugte Stoff sofort an Ort und Stelle von den Mikroben verspeist würde. Es gibt unter diesen Klein lebewesen solche, die Fett bilden, und diese können den Alkohol genau so zur Fettbildung verwenden wie der Zucker. Natürlich muß dann der Sauerstoff, der vorher abgespalten wurde, wieder dazukommen. Daß im Gär bottich selbst der erzeugte Alkohol nicht sofort von an wesenden Bakterien zur Ernährung und Fettbildung be nutzt, also wieder zerstört wird, liegt nur daran, daß eS an Sauerstoff mangelt. Nimmt man die Hefenhaut aus dem Gärbottich heraus, streicht man sie dann auf Lein wand oder Papier auf, etwa im Keller einer Schnapp fabrik, so verfetten die Gärungspilze in kurzer Zeit so, daß sie nicht mehr zu brauchen sind. Der Kellerschimmet an den Weinfässern eines gutbefetzten Kellers wird von den Alkoholdämpfen so fett, daß er brennt wie einTalglicht. Jedes Ding hat auch seine gute Seite. Zu den fett bildenden Pilzen gehört u. a. auch der Tuberkelba zillus, und wenn er genügend verfettet ist, so hört feine Schädlichkeit auf. Er vermehrt sich nicht mehr und stirbt ab. Wahrscheinlich ohne den Grund und den Zusammen- hang zu kennen, haben die Ärzte schon längst bei Tuber kulosekranken, z. B. bei Liegekuren, Alkohol verordnet, in irgend einer Form, schweren Südwein, Kefir mit Kognak, oder Kognak allein. Die Erfahrung hatte gelehrt, daß auf diese Weise eine Besserung im Befinden der Kranken zu erzielen war. Diese Besserung erfolgte dadurch, daß der dem Körper zugeführte Alkohol eifrig von den Tuberkel bazillen aufgesaugt wurde, die daran infolge von Ver- fettung zugrunde gingen. Es scheint sogar, als ob die Natur auf diesem Gebiete bereits vorgearbeitet habe; der Münchener Professor Paul Buchner hat bei manchen wildlebenden Tieren Gärungspilze Nachweisen können, als ob sie darin eine Vorbeugung gegen ansteckende Krank ¬ heiten mit sich herumführten. Wenn daS stch Wetter be stätigte, wäre es gewiß hochwichtig und interessant. K. M. Nah und Kem. o Ein Weltkongreß in Berlin. Die Liga der Artisten- organisationen, der die Artistenverbände aller Länder Europas, außer England, angeschlossen sind, hält vom 20. bis 23. März ihren Kongreß in Berlin ab. Delegierte aus allen Ländern, in denen Arttstenorganisationen be stehen, sind zur Teilnahme angemeldet. O Oltwig v. Hirschfelds Strafverbüßung. Der wegen j des ersten Attentats auf Erzberger zu 1 Jahr 6 Monaten > Gefängnis verurteilte frühere Fähnrich Oltwig v. Hiish- ! feld war bekanntlich im September vorigen Jahres mit ! Rücksicht auf seinen Geisteszustand in einer Freiburger j Irrenanstalt untergebracht worden, nachdem er während eines Strafurlaubs unter dem Verdacht der Beteiligung an dem Erzberger-Mord wieder verhaftet worden war. In der Irrenanstalt befindet sich Hirschfeld noch Heu e. Sein Aufenthalt daselbst war ihm ursprünglich auf die ! Strafzeit angerechnet worden; auf Eingreifen der Bcr- j liner Staatsanwaltschaft erfolgt diese Anrechnung seit dem 3. November vorigen Jahres nicht mehr. Im Januar dieses Jahres stellte nun der Verteidiger Hirschfelds den Antrag, die gesamte Zeit, die Hirschfeld in der Irrenanstalt zugebracht hat, auf die Strafzeit anzurechnen. Von der Strafkammer des Landgerichts l in Berlin ist dieser An trag abgelehnt worden, so daß eine Haftentlassung zurzeit nicht in Frage kommt. O Für 16 Millionen Mark Schmucksachen unterschlagen. Eine Riesenveruntreuung, die in Barcelona verübt wurde, beschäftigt auch die Berliner Kriminalpolizei. Vor vier Wochen unterschlug ein Reisender namens Hugo de Paren- teau einem spanischen Juwelier eine große Anzahl Brillan ten und Schmucksachen, die einen Gesamtwert von 16 Mil lionen Mark haben. Man vermutet, daß der Flüchtige versuchen wird, in europäischen Großstädten seine Beute > zu Geld zu machen, und daß er zu diesem Zweck auch nach f Berlin kommen wird oder sich vielleicht schon dort aufhält, i Unter den gestohlenen Juwelen befinden sich einzelne ! Stücke von außerordentlich hohem Werte. O Hotel- und Gaftwirtsmefle in Hamburg. Infolge des ! außerordentlich guten Erfolges der im Herbst in Hamburg ! veranstalteten Hotel- und Gastwirtsmesse findet vom 20. i bis 24. März d. Js. dort wiederum eine Messe statt. Die : Messe soll wieder über ein eigenes Postamt verfügen. (-) Eine mttionale Weinwoche in Frankreich. Durch eine feierliche Sitzung in der Sarbonne (Universität von Paris) wurde dieser Tage die nationale Weinwoche in Frankreich eröffnet. Der Ackerdauminister Chöron wandte , sich in scharfen Worten gegen etwaige Absichten franzö sischer Temperenzler, eine Kampagne zugunsten der „Trockenlegung" Frankreichs zu entfachen. O Marconis neueste Erfindung. Vor zahlreichen Ver- trc ern der Regierung und der Presse zeigte dieser Tage Marconi in seiner römischen Versuchsstation seine neueste Erfindung, die darin besteht, daß Radiodepeschen auto matisch auf drei Leitungen übergeleitet werden können. Es wird fortan möglich sein, Funkenmeldungen auch an jene Stationen, die keinen eigenen Empfangsapparat, son dern nur normale Telegraphenstattonen haben, weiterzu leiten. (Vor kurzem war, wie man sich erinnern dürste, gemeldet worden, daß Marconi einen Schlaganfall erlitten habe und im Sterben liege. Vermutlich war auch das eine Erfindung l O Strenge Bestrafung eines SteuerhinterzieherS. Vom . Finanzamt Lennep wurde ein Fabrikant wegen Steuer hinterziehung mit einer Strafe von 280 066 Mark belegt und zu den 2689 Mark betragenden Kosten verurteilt. Er hatte an Reichsnotopfer, Umsatz- und Einkommensteuer ! 75 000 Mark hinterzogen. " O Millionenspende für Exkaiser Karl. Eine Anzahl j ungarischer Magnaten hat dem Exkaiser Karl, der sich in § großer Not befinden soll, eine Liebesgabe von 2 Millionen . ungarischer Kronen übermittelt. Dieselbe Gruppe soll mit Schweizer Banken in Verbindung stchcn, um der Aanntte des Exkaisers eine weitere Spende von 80 Millionen unga rischer Kronen zuzuführen. Was kosten fremd« Wert«? Li« nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gulden. 166 dänische, schwedische, norwegische, österreichisch«, ungarisch« oder tschechische Kronen, 100 schweizerische, belgisch« und französische krank. 100 italienische Lire, sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling rrralu wurden. („Briefs — angeboten: „Geld" — gesucht.) Volenmark an der heutigen Börse mit 645 Pf. bewertet. Börsenplätze 1«. S. 15. ». Ttnnd l.y. t, Veld Brief K-ld Bries tolland.. . Vuld. 10239,75 10283,85 10139,85 10160,15 170 Mk. Dänemark. . Kron. 5691.30 5705,70 5689,30 5700,70 112 . Schweden. . Kron. 7052,90 7067,10 6978,00 6992,00 112 . Norwegen .Kron. 4745,25 4754,75 4755,20 4764,80 112 , Schweiz. . . Frank 5284,70 5295,80 5241,7. 5255,25 72 . Amerika. . . Doll. 271,22 271,78 270,72 271,28 4.40. England. . . Pfd. 1178,40 1131,29 1170,30 117 .',0 -0.20. Frankreich. . Frank 2421,05 2429,95 2417,55 24-2.. 5 80 , Belgien .. . Frank 2242,75 2247,25 2242,75 2247,25 80 . Italien . . . Lire 1363,69 1363,4) 1363,60 1366,40 80 . Dt..Osterr. . Kron. 4,03 4,12 3,48 3,52 85 . Ungarn . . . Kron. 33,00 33,14 32,96 88,04 85 . Tschechien .. Kron. 431,25 482,25 464,00 485,00 Berlin, 16. Mürz. lStand der po niscken Mark.- 4- Berliner Produttenbörse vom 16. März. Die amtlich no-c tierten Preise waren an der Berliner Börse pro 50 Kilogramm! ab Station: Weizen, märkischer 700—705, Behauptet. Roggen, märkischer 530—532. Fest. Sommergerste 570—585. Fest. Hafer, märkischer 510—515. Behauptet. Mais ohne Pro vcnieuzangabe März-April 450—452 ab Hamburg. Behaupte! Weizenmehl pro 100 Kilogramm 1670—1810, feinste Marken über Notiz bezahlt. Roggenmehl pro 100 Kilogramm 1220 bis 1340. Fest. Weizenkleie 410—415. Fest. Roggenkleie 415. Fest. Raps 890—990. Ruhig. Erbsen, Vittoria 620—630, kleine Speiseerbsen 500—540, Futtererbsen 480—500, Peluschken 700 bis 725. Lupinen, blaue 530—560, gelbe 690—725. Serradella, neue 950—1000. Rapskuchen 445—-160. Trockenschnitzel 395 bis 400. Lorfmelasse 30-70 177—185. 4- Einfuhr französischer Orangen. Nach einer Havasmeldung hat auf einen Antrag der französischen Regierung, der auf den Versailler Vertrag gestützt war, die Deutsche Regierung soeben ihre Genehmigung zur Einfuhr von 180 000 Doppelzentnern französischer Orangen erteilt. Spanien und Italien zogen kürzlich aus einer ähnlichen Maßnahme im Verlauf von Son- derabkommen Nutzen. Jeder Südfruchthändler, der unter dieser Rubrik an einer deutschen Handelskammer eingeschrieben ist, wird die Ermächtigung erhalten, dreißig Tonnen französischer Orangen einführen zu dürfen, Handeltreibende jedoch, die vor dem Kriege Südfrüchte einführten, sollen die Genehmigung so gar bis hundert Tonnen erhallen köimen. * Ausnahmetarif für frische Kartoffeln. Auf den Reichs- bahnftrecken ist ein Ausnahmetaris für frisch« Kartoffeln in Kraft getreten. Der neue AuSnahmetarif, der zunächst für die Zeit vom 15. März bis zum 30. September v. I. in Kraft bleiben soll, sieht vor, daß frische Kartoffeln, di« zur Verwen dung im Inlands bestimmt sind, in Waggonladungen von je 10 Tonnen nach einem besonderen Frachtsätze berechnet wer den, der auf den ab 1. März gültigen Frachtsätzen der niedrig sten Güterklasse (L) aufgebaut ist, wobej zu diesen Sätzen 10 Prozent aufgeschlagen werden Arbeiter und Angestellte. Kopenhagen. (Beilegung der großen Arbeiter. auSsperrung.) Der Verband der Vereinigten Gewerkschaf ten hielt eine Generalversammlung ab und faßte einen Be schluß, worin den Arbeiterorganisationen empfohlen wird, den letzten im Konflikt der Arbeitgeber- und Arbettnehmerorgant- sattonen ergangenen Spruch des staatlichen Schiedsmannes an- zunehmen, da der Achtstundentag damit gesichert und die Lohn kürzung nicht so groß sei wie bet dem früher ergangenen Schiedsspruch. Ein Beschluß, der eine Erklärung zum General- streik herbetsühren sollte, wurde mit 600 gegen 30 Stimmen ab gelehnt. Nach dieser Stellungnahme deS Verbandes der Vec- einigten Gewerkschaften darf man annehmen, daß die seit vier Wochen währende allgemeine Aussperrung der organisierten dänischen Arbeiter nunmehr dem Ende entgegengeht. Aus dem Gerichtssaal. § Der Bombenwurf von Dinkelsbühl. Der Hilfsarbeiter August Kingler, der in der Neujahrsnacht auf dem Marktplatz in Dinkelsbühl eine Bombe warf, wodurch 25 Personen zum Teil schwer verletzt wurden, wurde wegen versuchten Mordes und Vergehens gegen das Sprengstofsgesetz zu neun Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Kingler gab an, die Tat begangen zu haben, weil ein Genoss« von ihm nicht auS der Hast entlassen worden sei. 8 1400000 Mark Geldstrafe. Wegen Alloholsteuerhinter- ziehung verurteilte das Schöffengericht in Bremen den Wein händler Stachel aus Elberfeld zu 1 400 000 Mark Geldbuße. Eine Levenssrage. Roman von Fanny Lervold. Adieu, lieber Alfred! auf baldige Rückkehr! Frage i doch auch wegen der Ofenschirme nach, von denen wir neulich sprachen, und vergiß meiner nicht in Berlin, sondern denlc , an Deine treue, Dich liebende Caroline." i Während des Lesens verdüsterte sich Alfreds Stirne. Der Brief war ein so treues Bild von Carolinens unlicbenS- würdiger Weife, von der Unbildung ihres Geistes und ! Herzens, daß er ihn nicht zu Ende zu lesen vermochte. Er - warf Ihn verdrießlich aus den- Schreibtisch, ging heftig in - Zimmer umher und setzte sich dann zum Schreiben nisver, tief ' aufatmend wie Jemand, der an ein schweres Geschäft geht ' Er schrieb lange. ES ward spät in der Nacht, und uls ! er geendet hatte und den Brief durchlas, fand er, der Kas Wort so gewaltig zu brauchen wußte, daß er nichts von alle dem gesagt hatte, was er sagen wollte. Er wünschte Carolinen j nicht nur auf eine Trennung, sondern auf eine gänzliche ! Scheidung vorzubereiten, die ihn nach dem Empfang -hr-s Briefes nur noch unerläßlicher dünkte, weil er fühlte, duß zwei so verschiedene Naturen sich nie verstehen würden. Aber wo er mit höchster Schonung zu verfahren gewünscht, klangen keine Worte streng; wo er zart zu sein gestrebt, schien ihm die Wendung kränkend. An anderen Stellen fürchtete er, Caroline könne den Wunsch nach neuer Vereinigung darin an- gcdcutet finden, die ganz außer seiner Absicht lag. Er fühlte, daß er in dieser Angelegenheit seine gewohnt Klarheit nicht besitze, daß er nicht Ruhe genug habe, selbst für sich zu handeln, deshalb zerriß er daS GeAriebene wieder und seine Hoffnung richtete sich aus den Präsidenten. Er nahm sich vor, soban als möglich mit diesem Rücksprache zu halten, was er für Caroline tun und wie man es anfaigsn solle, die schmerzliche Angelegenheit so gelinde als möglich zu behandeln und zu erledigen. VM. AIS Alfred an einem der folgenden Abende tn daS Zimmer des Freundes trat, fand er ihn in Aktenstößen ver- ! graben, mit einem seiner Beamten über eine Rechtsfrage ver- DaSjclbc lömttc auch von feiten eines sehr entfernten Aguaien geschehen Ich für meinen Teil würde mich unschwer ent- ichlicßen, der Erbschaft zu entsagen, wenn dies das einzige Mittel wäre, mich frei zu machen. Ich habe durch die Fabriken, die ich angelegt, ein selbständiges Vermögen crwcw- ben, das ich mein nennen darf, abgesehen davon, daß mir meine literarische Tätigkeit ein mäßiges Kapital abgewogen, welches ich bis jetzt nie benutzt habe. Die Frage ist nur, ob es irgendwie bedenklich ist, daß mein Felix als nächster Erbe, s die Erbschaft antritt, wenn ich darauf verzichte? ' Das hängt ganz von dem Testament ab, meinte der Prä sident, und ich würde Dich bitten, es mir zur Prüfung zu übergeben. Ich habe es Dir zu dem Zwecke mitgebracht, hier sind die Papiere. Hast Du Muße, Dich gleich jetzt damit zu beseh äs-- tigen, so möchte ich den Bescheid bei Deiner Schwester ab- ! warten. Tue das, lieber Freund! jagte der Präsident, und setzte ! stch an die Arbeit, nachdem Alfred sich bei Therese hatte melden lassen. Er fand sie schreibend und entschuldigte stch wegen der Störung. Es ist mir eine Freude, sagte sie, daß Sie kommen und ! daß eS überhaupt diesen Winter recht lebhaft in unserm Hause s werden wird. Sie waren der Erste, der sich uns als einen Gast für die langen Abende meldete, und Sie scheinen uns Glück gebracht zu haben. Unser Kreis wird sich noch um eine oder gar um zwei Personen vergrößern. Und darf ich fragen, wer diese sein werden? Der eine Gast wird ein junger Sternau sein. Ein Verwanoter von Ihnen? fragte Alfred. Nein, antwortete Therese, ich kenne ihn gar nicht und darum bangt mir etwas bei dem Gedanken an seine Ankunft. Er soll ein liebenswürdiger junger Mann, von tiefem Gemüt, aebr sehr kränklich und von der Mutter, deren einziges .Kind ! er ist, körperlich und geistig verweichlicht worden sein. D'i i Vater, um ihn ins Leben einzuwcisen, hat ihn ungehalten, die i juristische Laufbahn zu verfolgen, während des jungen Mannes Neigung ihn zum Landleben hinzog, für daS der I reiche Landbesitz des Vater», der selbst Landwirt ist, ihn zu s bestimmen schien. (Fortsetzung folgt.) Ja den, strengen Ernste des Geschäftsmannes, in der schlagenden Kürze seiner Beweise erkannte man den Lebe mann nicht wieder, der so weitläufig über die Bereitung einer Mahlzeit zu sprechen verstand. Er fertigte seinen Unterae- denen schnell aber sehr zuvorkommend ob und wendete sich dann mit freundlicher Begrüßung dem Freunde zu. Dieser erklärte ihm gleich, welche Angelegenheit ihn be schäftige, und bat um den Rat des Präsidenten. Ich dachte, jagte er, als ich von Hause schied, nur an eine Trennung von meiner Frau; ja, ich war in diesen Tagen schon wieder einer Aussöhnung nicht abgeneigt, denn Du kannst Dir denken, daß ein solcher Entschluß mir hart ankommt. Ein Brief, den ich neulich von ihr erhielt, hat mich indes in meinen Vorsätzen befestigt. Ich fühle, daß wir uns nie verstehen werden, daß ich in dem ewig schwankenden Zustand nicht leben kann. Ich hoffe nicht auf Glück, aber ich verlange Ruhe, innere Ruhe und meine Freiheit wieder, unsere Ehe muß gerichtlich ge schieden werden Ich kenne die Schwierigkeiten, die man dabei macht; deshalb komme ich, Dich zu fragen: wie hilft man sich am leichtesten darüber sort? Ist Deine Frau mit der Scheidung einverstanden? fragte der Präsident. Sieh, lieber Freund, da sangen die Schwieribkeiten gleich an. Du weißt es ja selbst, daß Caroline und ich katholisch sind. Nun fürchte ich, sie wird recht in die Scheidung willigen, einmal, weil sie stch nicht so unglücklich In unserer Verbindung ühlt, als ich; zweitens, weil ihr die Trennung von Felir chwer sein wird, und endlich, weil sie nach ihren Begriffen )urch die Scheidung eine Sünde begeht, ein Sakrament brichl. Nicht zu vergessen, daß Du Dich leicht zu einer neuen -he entschließen dürftest, was Deiner Frau von den Pfaffen ver wehrt werden möchte, ergänzte Iulian mit seinem ironischen Lächeln. Alfred beachtete die Worte nicht und fuhr fort: Ferner habe ich die Güter von meinem Großonkel, dem Domh'crn, ererbt, und das Testament verlangt, daß sie immer von einem der katholischen Religion angehörenden und ergebenen Nach kommen der Reichenbachschen Familie besessen wcrdm, wo nicht, der Kirche zusallen sollen. Ich zweifle keinen Augen blick, daß die katholische Geistlichkeit des betreffenden Klosters, die eine Abschrift des Testaments besitzt, ihre Ansprüche mgen j mich erheben wird, wenn sich ihr die Möglichkeit dazu krbffnet Rumum flwrtqtH Dieses r «rs sllri r ohm ! G«u » kein Kriegsb« MchZ schädigte den schlusses inne» Militärdienst innerhalb zw Ansprüche ar ihnen ausges der in den dem Inkroftt 1. April 192« sprüchen mit falls nicht der Entspre entweder beim Bezirksamt e Grimn Die Gest und der Spar S7. und Di Dringlich den Tagen zw erledigt. Naunhof, ar Aus das bis 30. Juni Löhe von 1 T ist am 1. Aprs hiesige Stadtsl entrichten. Steuerze! Bezahlung ist Naunhof, an Von ein, Berlin geschr Das gar unter die He im Grunde n Oder sollte e Gottes trotz k der Selbstzer helfen, wo ti denen es bes Gründen der heit nicht da seinszweck zu gemeinschafte» Beispiel, daß für dieses ode gesellschaften nehmen mU . men, wenn s worden ist. Bevölkerung haben das wi meist mit Erf Was so sich aber auch deutsche Wisse Leuchten unse g e m e i n s ch fammengeschlc völlig und dm den, wenn auc nen müßte. Ur lichen Berufe schwersten get Gemeinden hc Hand für die Volkes zu sor doch stets ges, Darein h Aber der katc lichen Institut einer Erweite ihrer Forschur düngen notwe gen Verhältni Männer sind 1 herigen Aufg. weiterführen I schastliche Wer für physUalisä gestiegen — zl Hörer so zieml dem wiederum
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