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BERLINER CARTNEReBORSE A m 11. Zeitung fürdenGartenbao im Reichsnährstand u Mitteilungs I,a 11 der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbau Wirtschaft BlutundBoden "A€ Thalcker Allgemeine Samene 02eE Vz undPflanzeneOfferte Postverlagsort Frankfurt/Oder Ausgabe B Uartenbannvittdhaft DEUTSCHER ERWERBSGARTENBAu 42 EürdieKriegsetrveretnigtmita Erscheint wchentlich Bezugsgebühr Ausgabe a monatlich RM.1-{Ausgabe B (nur für Berlin, Donnerstag. 9 November 1944/61. Jahrg./Nr. 45 Mitglieder des Reichsnährstandes» vierteljährlich RM. 0.76 zuzüglich Postbestellgebühr. * - ö Von Landwirtschaftsrat H. Basse »Berlin, Referent in der Reichsabteilung Gemüsebau die neu herausgestellte Sorte „Marsch- den erivolle und unsntbehiliche Nchrungsreserve Ütscaeriaal * 3ur Llebecbtückung Oec gettüjeutmen Juhteszeit des Ko enig, Posen. teilt. Saatgut dieser Sorte ist nur über Samenfachhandel zu beziehen. Maßnahmen und Arbeiten soll • kurz eingegangen werden, weil es wendig ist, daß der Gemüsebau diesen Ergebnissen noch mehr Anbau- da sie Erwähnung verdient ferner die neu zugelassene Wirsingsorte „ D r . Neu ers grüner", eine Wirsingsorte mit verhältnismäßig kurzer Entwicklungs zeit, die insbesondere für den Nachfrucht bau geeignet ist, d.h.noch Ende Juni bis Bedeutung hat es inzwischen für die Wehrmacht-Verpflegung erhalten. Wäh rend die Lagerfähigkeit des Sauer krautes in Fässern über drei Monate nicht hinausgeht, ist das sterilisierte Sauerkraut in Dosen zwei Jahre halt bar. Dadurch ist es möglich gewesen, hier not- mit ver- Selbstversorgergartenbau gestellt. Der Reichsleistungsausschuß erwartet, daß diese wertvolle und sehr geschätzte, Nahrung auch unabhängig von dem schnellen Nachschub oder auf weite Entfernungen bin zu verabreichen. Das Weißblech konnte durch galvanisch verzinntes Blech oder neuerdings auch durch lackiertes Blech wenigstens für diejenigen Mengep ersetzt werden, die mindestens innerhalb eines Jahres auf gebraucht werden können. Verlangsamung in Verbrauchszeit zu wichtige Aufgabe dustrie. Wo diese Serufsichullehprgänge in pofen An der Höheren Gartenbauschule in Posen hat dieser Tage der eiste'von 4 Heimschullehrgängen für Gärtnerlehr- finge begonnen. Die Dauer ist kriegs mäßig auf je 4 Wochen beschränkt worden. Der Besuch ersetzt die gesetz liche Berufsschulpflicht auf 1 Jahr. Nichts kennzeichnet die Bedeutung von Sorte und Saatgut für die Lan deskultur deutlicher als die Tatsache, daß es eine der ersten Aufgaben war, deren Lösung der Reichsnährstand sich alsbald nach seinem Aufba zum Ziel gesetzt hatte, das Sorten- und Saat gutwesen auf die Bedürfnisse der Landeskultur auszurichten und dem gemäß Züchtung und Saatguterzeugung einer straffen Ordnung zu unterwer fen. Auf die Ergebnisse und Aus- , Wirkungen der in Erfüllung dieser Auf- . gäbe auch bei Gemüse im Verlauf der letzten 10 Jahre eingeleiteten Atbeitshtäste für den anbau un0 Die ernte von Koroweiüen Bei der Wichtigkeit der Versorgung der Wehrmacht und des zivilen Sektors mit Korbweiden werden deshalb im Rahmen der Anbauplanung für das Erntejahr 1945 auch die Korbweiden besonders aufgeführt werden mit dem Hinweis, daß die Erneuerung der An lagen und die Erweiterung der Anbau flächen als kriegswichtig anzusehen sind. Um den Bedarf an Arbeitskräften für die kommende Korbweidenernte sicherzustellen, hat der Generalbevoll mächtigte für den Arbeitseinsatz im Einvernehmen mit dem Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft ent sprechende Maßnahmen getroffen. Die Arbeitsämter stellen dann den ermit telten Kräftebedarf für ihren Bezirk zusammen. länder Frühspitz" für diese zwecke besonders bewährt, heben sind die gute Kopfbildung, die gute Haltbarkeit und die ausgezeich nete Qualität. Saatgut dieser Sorte kann über den Samenfachhandel be- s zogen werden. Bei Blumenkohl ist der Anbau 'von Jahr zu Jahr gestiegen, was durch die besonderen Vorzüge dieses Gemüses (Fortsetzung siehe Seite 2) Herstellung sehr zurückhaltend sein. Der mengenmäßigen Bedarfssteige rung ist durch eine entsprechende Ausdehnung des Kohlanbaues gefolgt worden. Die Größe der Kohlernte darf aber in den Sommermonaten nicht zu einem ungezügelten Frischverbrauch Ernteergebnissen zu kommen, die für die Gemüseversorgung von Belang sind. Dabei können Betriebe, die schon einmal Kreis-, Bezirks- oder Landes sieger waren, in die nächsthöhere Gruppe aufrücken. Von Betrieben, die ■ schon einmal Reichssieger waren, wird selbstverständlich erwartet, daß sie in ihren Leistungen nicht schlechter werden. grade von 8—10 0 C ohne Schaden, so daß sie teilweise noch als Feldwirsing behandelt werden kann. Hervorzu- Von besonderer Bedeutung im Rah- j men des Sortimentes von Frühweiß- ’ kohl ist die neu herausgestellte Sorte ’ „Nagels Frühweiß". Der ,be- ' sondere Wert- dieser Sorte, die unter t gleichen Anbauverhältnissen etwa 8 L bis 10 Tage später schnittreif wird als [ die Sorte „Dithmarscher früher", liegt [ in der sehr guten gleichmäßigen Kopf bildung, womit ein hoher Ertrag ver bunden ist, und der sehr langen Halt- ! barkeit im schnittreifen Zustand. Die . Köpfe werden nicht so lefcht über- ständig und können bis zum Herbst : ohne zu platzen oder sonstige Quali tätsminderung auf dem Feld verbleiben. Die Sorte' ist daher für den Markt- ' Gemüsebau, aber auch für die Ver- ' Wertung besonders geeignet. Das Etfassung notleldendet Durchfuhts waten det Etnähtungswurtichjast Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat im Reichsan zeiger Nr. 236 vom 20. Oktober 1944 eine Anordnung über Erfassung und Ver wertung notleidender Transithandels und Durchfuhrwaren der Ernährungs- und Landwirtschaft erlassen. Danach sind die für die Lieferung „in zur Zeit nicht erreichbare Länder bestimmten Transithandels- und Durchfuhrwaren der Ernährungs- und Landwirtschaft der zuständigen Reichsstelle als Ueber- wachungsstelle und der zuständigen Prüfungsstelle bis zum 10. November 1944 nach vorgeschriebenem Muster zu melden. Die für die Waren der gewerb lichen Wirtschaft erlassene Anord nung über die Erfassung und Verwer tung notleidender Ausfuhr-, Transit handels- und Durchfuhrwaren vom 3. Oktober 1944 (R.-Anz. Nr. 224 vom 6. Oktober 1944) findet entsprechende An wendung, jedoch werden die in Deutschland hergestellten notleidenden Ausfuhrwaren der Ernährungs- und Landwirtschaft von dieser Meldepflicht nicht erfaßt. Ueber letztere werden die zuständigen bewirtschaftenden Stellen (Hauptvereinigungen und Saatgutstelle) Bestimmungen treffen. Krieges beruht zum Teil darauf, daß es heute auch in denjenigen Gegenden stärker verzehrt wird, in denen es früher eine geringere Bedeutung hatte. Darüber hinaus ist aber auch der Ver brauch ganz allgemein gestiegen. In einigen Gegenden Deutschlands ist die häusliche Herstellung von Sauerkraut recht verbreitet, aber das Schwergewicht der Herstellung liegt bei der deutschen Sauerkraut- Industrie, deren Standort sich teils nach den wichtigsten Kohl-Anbauge- bieten richtet, die aber inzwischen sich auch in den Verbrauchsgebieten aus gedehnt hat. Die Herstellung von Sauerkraut erscheint zwar auf den ersten Blick hin einfach, aber tatsäch lich bedingt ein qualitativ gutes Er zeugnis nicht nur eine entsprechend gute .Betriebsausstattung, sondern es gehört auch weitgehende Erfahrung dazu. Sauerkraut und Sauerkraut ist nämlich ein großer Unterschied, der nicht nur durch die Verschiedenheit der Kohlsorten, sondern hauptsächlich durch die Herstellungsart bestimmt ist. Die Unterschiede erstrecken sich dabei keineswegs allein auf den Geschmack, der weder zu scharf noch zu weich sein soll, sondern auch auf die Nährwerte. Ein zu stark ausgegorenes Sauerkraut hat weit geringere Nährwerte als ein Kraut, das in der Hochreife ge nossen wird. Diesen Zeitpunkt der Hochreife durch Beschleunigung des Gärungsprozesses oder durch seine Durch Zusammenlegung der Gaue Wartheland und Danzig-Westpreußen ist die Bildung von 3 Aufbaulehrgän gen, nach Jahrgängen gegliedert, möglich, geworden. Der 4- Lehrgang ist für weibliche Lehrlinge aller Alters stufen bestimmt. Der Fachunterricht ist verbunden mit einem Lehrlingslager unter Leitung des Landesjugendwartes der Landesbauernschaft Wartheland, der die Freizeit der Jungen im Geiste der Hitler-Jugend gestaltet Der Fach unterricht wird vom Lehrkörper der Höheren Gartenbauschule Posen er- rot" herausgestellten Sorte besonders bewährt. Erwähnt seien hier die Her- künfte „Dithmarscher”, Glückstädter" und „Westfalia". Durch diese Herkünfte der • Sorte „Frührot" ist die dänische Sorte „Haco" weitgehend ersetzbar, zumal diese in der Entwicklung später und in ihren Herkünften unausgegli chen ist. — Bei Dauerrotköhl gilt im Prin zip das für Dauerweißkohl Gesagte. • Bei Wirsing ist die Sortenfrage besonders kompliziert, zumal hier viele lokale Herkünfte im Anbau Verbreitet sind. Bei Früh wir sing ist es be dauerlich, daß noch keine gut durch- gezüchtete und auf genügendWinterhärte gezüchtete Herkunft von „Advent" vor handen. ist. Neu herausgestellt wurde die Sorte „Sannmanns Ochsen- wär der früher", die sich als früheste Sorte erwiesen hat und auch als Advent-Wirsing angebaut werden kann. Die Sorte hat sich besonders in, Gebieten mit maritimem Klima be währt. Im übrigen sei auf die Sorte befaßt, bestrebt ist, die höchstmög lichen Leistungen zu erzielen, um zu führen, denn das Sauerkraut hat heilte mehr denn je die Aufgabe einer Ueberbrückung der gemüse armen Zeit des Jahres. Aus diesem Grunde ist die Sicherstellung des Be darfs der Sauerkrautfabriken als den berufenen Lagerhaltern vordringlich. Die Verbrauchszeit für Sauerkraut ist ebenfalls gegen früher ausgedehnt, denn das Frisch-Sauerkraut ist heute schon sehr früh zu haben, während anderer- Die Frischhaltung brauchs in den Wintermonaten — noch einen bedeutenden Sauerkrapt-Bestand nachweisen sollen. Diesem Bedürfnis ist man dadurch entgegengekommen, daß man einerseits den Anbau an Frühkohl sorten und andererseits denjenigen an Spätkohlsorten ausdehnte. Stellenweise hat sich dabei gezeigt, daß nunmehr das Hauptangebot an Kohl ent weder auf die Frühkohlsorten oder auf die Spätkohlsorten entfällt. In diesen zeitlichen Ausschlägen ist aber nicht das Ideal zu sehen, sondern die Steuerung sollte dahin gehen, daß ein möglichst gleichmäßiger Kohlanfall über die Erntezeit erreicht wird. Nach dem die früher wirksame Regulierung durch die Preise fortfällt, müssen hier andere Lenkungsmaßnahmen einsetzen. Die Gleichmäßigkeit des Kohlanfalles ist nicht nur deswegen wichtig, weil ‘ie Früh- und Spätsorten gegenüber den Hauptsorten in der Sauerkraut-Herstellung gewisse Nach teile zeigen, so hat z. B. der Frühkohl eine etwas geringere’ Haltbarkeit, sondern ebenso wichtig ist der gleichmäßige Ablauf in den Sauerkraut-Fabriken. Auch ist die gleichmäßige Anlieferung ein wichtiges Hilfsmittel zur Hoch haltung der Güte der Erzeugnisse, denn nur so ist zu vermeiden, daß entweder nach einer Anlieferungslücke zu frische Ware ausgeliefert werden muß, oder andererseits nach einem Lieferstoß die Ware eine zu große Lagerzeit erhält. Eine weitgehende Bedeutung hat während der letzten Jahre auch das sterilisierte Sauerkraut in Dosen erhalten. Für den zivilen Ver brauch war es gerade in den Monaten traut gemacht wird und der Anbau sich noch stärker darauf einstellt. Es bedarf auch < keiner Frage, daß in vielen Gebieten allein durch Sorte und Saatgut noch bedeutende Leistungs reserven mobilisiert werden können. Die Beobachtungen haben immer wieder gelehrt, daß von Seiten der Ge müseerzeugung vielfach der Sorten- frag immer noch nicht die Beachtung geschenkt wird, wie es nach deren Bedeutung unbedingt der Fall sein müßte. Man trifft doch insbesondere in den Streuanbäugebieten immer °noch auf eine erschreckende Unkenntnis und Gleichgültigkeit in der Sortenfrage. Man begnügt sich beispielsweise damit, Spinat anzubauen oder Kopfkohl, wo bei man vielleicht noch unterscheidet ' zwischen Früh- und Spätkohl, aber alle weiteren Einzelheiten bedenkenlos dem Samenlieferanten überläßt. Die bisherige, Arbeit auf dem Gebiet der Sortenprüfung hat bereits durch die vielfach erhärteten Versuchsergeb nisse und Beobachtungen zu einer * Almen Detateilang der zugelasauen Sorten hinsichtlich ihres Wertes für die Landeskultur geführt. Nachfolgend sollen kurz einige Sortenfragen bei den wichtigsten Gemüsearten behan delt werden, wobei insbesondere auf solche Sorten hingewiesen werden soll, die sich in den letzten Jahren bei den umfangreichen Sortenprüfun- ■ gen als von besonderem Wert für die Landeskultur ■ erwiesen haben. 1. Kohlarten. . / - Die Kohlarten nehmen den größten Umfang im Rahmen der gesamten Ge müseerzeugung und -Versorgung ein; etwa 35—40% des gesamten Gemüse baus entfallen allein auf die Kohlarten. Es gibt praktisch kein Gebiet, in dem der Kohlanbau nicht in irgendeiner Form vertreten wäre. Die Sortenfrage ist daher bei dieser Gruppe von Ge- müseärten besonders brennend und schwierig. Die Bereinigung des Sor tenwesens ist daher bei keiner Gemüse art ein# so großes Bedürfnis gewesen wie beim Kohl. Innerhalb der Kohlarten nimmt der Weißkohl den größten Umfang der An bauflächen ein. Bei Weißkohl wird nach dem Anbau- und Erntezeitpunkt zwischen Frühweißkohl, Herbstweiß kohl und Dauerweißkohl • unterschie den. Beim Frühweißkohll wäre zunächst der Herbstanbau mit Ueberwinterung der Pflanzen im Freien oder im kal ten Kasten zu erwähnen, der zwar ge bietlich beschränkt ist, jedoch in ein zelnen Frühgemüsegebieten sehr große Bedeutung besitzt. Bisher wurden für diesen Anbau vorwiegend Spitzkohl sorten französischer und holländischer Herkunft verwendet, die meist auf den Typ „Etampes" zurückgehen. In den neuen Versuchen, hat sich jedoch Sauerkraut hat in der deutschen Er nährung schon immer eine sehr be deutende Rolle gespielt, die im gegen wärtigen Kriege noch ganz wesentlich vergrößert wurde. Es verdankt seine Verbreitung hauptsächlich gesundheit lichen Gründen, nicht zuletzt dem hohen Vi tämingehal t. Auch in geschmacklicher Hinsicht entspricht es den deutschen Gewohnheiten, jedoch waren hier die Verhältnisse in 1 den einzelnen Teilen des Reiches unter- Frühzeitigkeit, gleichmäßige Kopfbil dung und gute Qualität miteinander verbindet. In günstigen Gebieten wird diese Sorte bereits in den ersten Juni- tagen geerntet. Für den üblichen Frühjahrsanbau ist die Sorte „D ithmar scher früher allgemein bekannt und verbreitet. Die Sorte besitzt auch eine sehr große Anbaustreubreite und ist praktisch unter allen Verhältnissen mit Erfolg anzubauen. Es muß jedoch. festgestellt werden, daß bei dieser Sorte noch er hebliche Wertunterschiede in den ein zelnen Herkünften auftreten, die sich besonders in der Frühzeitigkeit und Gleichmäßigkeit der Kopfbildung be merkbar machen. Auf den Bezug einer guten Herkunft ist daher großer Wert zu legen. erlangt hat, jedoch im Hinblick auf ihre gute Ertragsfähigkeit und Quali tät auch in weiteren Gebieten anbau würdig ist. ■ Bei den Dauersorten galten bis her die holländischen „Langendijker"- Herkünfte von „Dauerweiß" als die sichersten und ertragreichsten. Es ist jedoch Tatsache, daß auch die deut schen Herkünfte wie: „Dithmar scher", „G 1 ü c k s t ä d t e r ", „Red- d e 1 i c h e r " oder auch „W e s t f a 1 i a" den holländischen Herkünften min destens gleichwertig sind. Bei Rotkohl ist die Sortenfrage weniger schwierig. Wichtig ist die Wahl der richtigen Sorten und Her künfte beim Anbau von Frührotkohl. Hier haben sich einiger Herkünfte der unter der Sortenbezeichnung „Früh- Kechtstnittel beim Ordnungs- straitecht in bet HatlttorDnung Die Einlegung von Rechtsmitteln gegen Ordnungsstrafbescheide der Zu sammenschlüsse in der landwirtschaft lichen Marktordnung, also der Haupt vereinigungen und der Wirtschaftsver bände, ist jetzt durch eine Anordnung des Reichsbauernführers vom 23. Okto ber 1944 vereinfacht und einheitlich geregelt worden. Gleichzeitig werden dadurch »die betreffenden Bestimmun gen in den Satzungen der einzelnen Hauptvereinigungen und Wirtschafts verbände aufgehoben. Die Anordnung ist im Verkündungsblatt des Reichs nährstandes Nr. 54 vom. 28. Oktober 1944 veröffentlicht. Grundlegend han delt es sich darum, daß künftig als Einspruch gegen einen Ordnungsstraf bescheid nicht mehr das Schiedsgericht angerufen, sondern nur Beschwerde eingelegt wird. Nach der Anordnung beträgt die Frist für Beschwerden gegen Ordnungsstrafbescheide der Zu sammenschlüsse einen Monat von der Zustellung des Strafbescheides ab. Die Beschwerde ist bei dem Zusammen schluß einzureichen, der den Ordnungs strafbescheid, erlassen hat. Ueber die Beschwerde entscheidet der Obmann des Schiedsgerichts für die landwirt schaftliche Marktregelung als Einzel richter; er kann aber bis zu zwei Schiedsrichter als Beisitzer hinzu ziehen. Die Entscheidung über die Be schwerde ist endgültig. Ist der Streit wert geringer als 100 RM. oder ver zichten die Parteien auf eine Begrün dung der Entscheidung, so braucht diese nicht begründet zu werden. Der Obmann kann das Beschwerdeverfah ren in das schiedsrichterliche Verfah ren überleiten, besonders, wenn'es sich um Fälle von größerer Bedeutung handelt. Als Uebergangssorte zu den Herbst sorten ist die Sorte „Glückstäd ter .mittelfrüher"' von Bedeu tung. Als ausgesprochene Herbstsorten, die insbesondere für die Belieferung für die Verwertungsindustrie, in Frage kom men, sind in erster Linie die Sorten „September" und „Platter Holsteiner" zu nennen, die die höchsten Massenerträge sämtlicher Kohlsorten liefern. Beide Sorten ver langen jedoch guten Standort und kräftigen Boden, um höchste Erträge zu liefern. In wenigen günstigen Ge bieten kann auf die Herbstsorten „Ruhm von Enkhuizen" oder „Amager kurz- trurikiger" ausgewichen werden. Als weitere Herbstsorte sei die Sorte Eeijtungswettbewetb im Gemüjes und Obitbau geht weitet Nachdem kürzlich die Ehrung der Sieger im Leistungswettbewerb für den Gemüse- und Obstbau 1943 stattgefun den hat, muß der Leistungswettbewerb für 1944 überall'weiterlaufen. Es sind auch jetzt noch verstärkte Anstrengun gen notwendig, um bei der Siegeraus wahl an den ersten Platz zu gelangen. »Erstreckt sich doch die Bewertung der Leistungen nicht allein auf den Anbau, die Pflege- und Kulturmaßnahmen» sondern auch Ernte und Vorratshaltung bei Gemüse und Obst werden mit berücksichtigt. Die Bewertung, die nach den gleichen Richtlinien wie bis her erfolgt, wird infolgedessen erst im März nächsten Jahres abgeschlossen. Es werden dabei wie bisher im Ge müsebau wiederum vier verschiedene Gruppen unterschieden, und zwar Ge müsebau in umgestellten Blumen- und Zierpflanzenbetrieben, Gemüsebau im Kleinbetrieb, im Mittelbetrieb und im Großbetrieb. Beim Obstbau dürfen künftig jeweils zwei Reichssieger vor geschlagen werden, und zwar einer für die Fachrichtung Obstbau und einer für die Fachrichtung Obstbaumschulen. Daneben wird von den Kleingärtnern und -Siedlern ein Reichssieger im Sauerkrautes ist für seinen Nähr wert von ausschlaggebender Bedeutung. Sie ist nicht nur eine Frage der sach gemäßen Herstellung, sondern vor allem auch der Lagerung. Wird das Sauerkraut nämlich zu stark, d. h. ist der Traubenzuckergehalt' des Kohls schon fast vollständig in Milchsäure übergeführt, dann ist der Nährwert be reits bedeutend geringer geworden. Die Schärfe des Geschmackes veranlaßt dann aber auch noch, daß der Ver braucher zwecks Zurückdrängung des scharfen Geschmacks das Wasser ab drückt und damit weitere wertvolle Nährstoffe verlorengehen. Dr. PI. Anfang Juli gepflanzt werden kann. Sie jeder Betrieb, der sich mit Gemüsebau verträgt auch vorübergehend Kälte- - --- Einklang mit der bringen, ist eine der Sauerkraut-In- , . Erfahrungen nicht-geschätzt. in denen sonst das Frisch ¬ vorhanden sind, da sollte man mit der gemüse ausbleibt, aber weit größere „Vorbote" als allgemein verbrei- „Filderkraut" genannt, die bisher im tete Frühwirsingsorte verwiesen. wesentlichen nur lokale Verbreitung seits gerade die Monate von März bis schiedlich. Der verstärkte Ver- Juni — durch Einschränkung des Ver brauch an Sauerkraut während des Durch Bevorzugung besonders wertvoller Sorten können noch Leistungsreserven mobilisiert werden Sötte unö Saatgut als Grunlagen für Oie Leistung