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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 61.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19440000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19440000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Nr. 41-44 in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 61.1944
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1944 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1944 1
-
Band
Band 61.1944
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Nr. 39. 28. September 1944 Gartenbauwirtchaft vereinigt mit Deutcher Erwerbegattenbau Die Aufgaben bei der Betreuung der Arbeitskreise Blumen- und Zieipflanzenbau 3n dec Bejchtänkung zeigt sid erjt Oer Hleifter! verkehrt, wenn jeder Betrieb seine Sortimente durchzuhalten sich bemühte, weil dadurch der wirkungsvolle Ein satz für die Erzeugung von Gemüse bzw. Gemüsejungpflanzen zu stark be daß Weinhausen. die Nachkriegszeit zu retten. Es wäre werden kann. Militärische Aufträge in der Heimat und im Frontgebiet, das vordringliche Arbeitsprogramm der Landschattsgärtne Dn Cinjut Ott anjchustsgüttnetei im totalen Krieg Von Gartengestalter Otto Wilhelm Stein, Dresden-Loschwitz Der Deutsthe Gemtüjebnu im 6. &tiegsjaht wir auf und welche Betriebe in der Lage sind, feile Pflanzen oder Schnittblumen, mit die Sortimente zu erhalten und so für denen der dringendste Bedarf befriedigt bessere Bestätigung finden, als durch die vor kurzem vom Reichsnährstand herausgegebene „Grundregel über die Ausbildung der Landschaftsgärtner''. Mit dieser Ausbildung wird dem Be rufsstand Anerkennung für seine um fassende Tätigkeit gegeben. Seit der Nationalsozialismus die Er kenntnis brachte, daß der baulich-tech nische Eingriff in den Landschaftsraum organisch gestaltet werden muß, ist mit entscheidend die ■werkgerechte Behand lung des Baustoffes. Damit wurde die Pflanze zum leben den Werk- und Baustoff. Auch dem Mutterboden, der obersten Schicht der Erdkrume, wurde elementare Bedeu tung zuerkannt. . Wenn durch den Runderlaß des Reichsministers für Er nährung und Landwirtschaft vom 16. 11. 1939 über Schutz der Muttererde vor erst nur bei Durchführung behördlicher Bauvorhaben Auflage über Sicherung, dem gemeinsamen Einsatz aller Kräfte des deutschen Volkes der Sieg nicht versagt bleiben kann, müssen wir uns zur Zeit mit drei Fragen beschäftigen. 1. Was kann jeder einzelne Arbeits kreis im Blumen- und Zierpflanzen bau tun, um die vorhandenen Be triebe kriegswirtschaftlich nutzbar zu machen? 2. Welche Vorsorge müssen wir tref fen, um nach dem Krieg den Blu men- und Zierpflanzenbau in mög lichst kurzer Zeit wieder aufbauen zu können. 3. Welche Maßnahmen sind erforder lich, um auf stark verkleinerter Fläche noch möglichst viel Blumen zu erzeugen? Zu dem ersten Punkt möchte ich folgendes bemerken: Es ist vordring liche Aufgabe, möglichst schnell zu prüfen, wie die erforderliche Umstel lung am wirkungsvollsten durchge führt werden kann. In jedem Arbeitskreis liegen die Dinge verschieden. Deshalb ist gerade die Mitarbeit der Mitglieder des Ar beitskreises erforderlich, um die Um stellung so reibungslos wie möglich, aber auch so erfolgreich wie möglich durchzuführen. Es ist erforderlich, daß einträchtigt würde. Andererseits wäre es verkehrt, die Erhaltung der Sorti mente auf einige wenige Betriebe zu beschränken, weil dadurch die Gefahr, daß diese Sortimente verlorengehen, zu groß wird. Es wird voraussichtlich not wendig sein, den Betrieben, die mit der Erhaltung der Sortimente beauftragt werden, besondere Unterstützung zu teil werden zu lassen, weil die zustän digen Stellen hinsichtlich der Bereit stellung von Brennstoffen für die Be heizung von Gewächshäusern, in de nen Blumen gehalten werden, zurück haltend sein werden. Es ist also not wendig, hier rechtzeitig eingreifen zu können und den zuständigen Stellen überzeugend darzutun, daß diese Be stände erhalten werden müssen. Auch die Erhaltung der Arbeitskräfte wird besondere Maßnahmen erfordern. Aus all diesen Gründen ist es notwendig, mit größter Beschleunigung bezüglich der Erhaltung der Sortimente in dem Umfang, der zum Wiederaufbau des Blumen- und Zierpflanzenbaus unbe dingt erforderlich ist, Vorschläge zu machen. Es muß Platz geschaffen wer den für die Umstellung auf Gemüsebau bzw. Anzucht von Gemüsejungpflanzen in viel stärkerem Maß als bisher. Zu Punkt 3 ist zu sagen: Der Raum, der uns für die Erzeugung von Blumen verbleibt, muß so ausgenützt werden, daß neben der gesteigerten Erzeugung von Frühgemüse oder Gemüsejung pflanzen noch möglichst viel Blumen angezogen werden. Mehrjährige Kultu ren sind stärkstens einzuschränken, an ihrer Stelle haben Pflanzen Aufnahme zu finden, die mit geringerem Raum und Arbeitsaufwand in kurzer Zeit ver kaufsfertig werden. Es kommt nicht darauf an, pflanzliche Kostbarkeiten an zuziehen, sondern möglichst viele, wohl ¬ stehen in unseren Betrieben, wenn uns bis auf einen kleinen Rest Gemüsebau umstelen müssen. In der festen Zuversicht darauf, ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch gepflegt wird. Gerade weil die Verhält nisse bei den Spezialkulturen so ver schiedenartig gelagert sind, ist das keine Aufgabe, die von zentraler Stelle allein durchgeführt werden kann. Wir brauchen unbedingt dazu die Kennt nisse und Erfahrungen der Spezialisten. Nur derjenige Arbeitskreis hat im Rah men der totalen Kriegsführung seine Aufgabe voll und ganz erfüllt, der da für gesorgt hat, daß alle seine Mitglie der sich in der denkbar besten Weise auf die Erzeugung von Gemüse umge stellt haben. Selbstverständlich werden von zen traler Seite wie bisher und möglichst noch in gesteigertem Maß allgemeine Richtlinien für die Umstellung heraus gegeben. Es ist nicht gleichgültig, was der ein zelne anbaut und wann er damit den Markt beliefern kann. Notwendig ist vielmehr ein ganz planvoller Einsatz aller Kräfte, denn nur so ist das ge steckte Ziel zu erreichen. Als zweiten Punkt nannte ich den Wiederaufbau nach dem Kriege. Schon in den zurückliegenden Jahren ist im mer wieder darauf hingewiesen wor den, daß die Sortimente erhalten blei ben müssen. Nur wenn dies gelingt, ist es möglich, nach dem Krieg den Blumen- und Zierpflanzenbau bald wie der aufzubauen. Die erste Frage ist, was müssen wir erhalten? Auch in dieser Frage müssen wir uns weitgehend auf die Mitarbeit der Mit glieder des Arbeitskreises stützen kön nen. Nur der Spezialist kann uns sa gen, was unbedingt erhalten werden muß, doch damit allein ist es nicht ge tan. Wir müssen auch wissen, wo sich heute die besten Sortimente befinden Die Bezeichnung „Arbeitskreise" im Rahmen der Abteilung „Allgemeiner Gartenbau" des Reichsnährstandes ist zur Vermeidung von Mißverständnis sen für die bisherigen Sondergruppen gewählt worden. Die Aufgabe der Ar beitskreise besteht wie bisher in der Förderung der Leistungen in der je weiligen Berufssparte bzw. in der Klä rung von Fragen, die für die Gesamt heit des Blumen- und Zierpflanzenbaues wichtig sind. Leistungssteigerung ist mehr denn je die zeitbedingte Forderung. Bei der Beurteilung der- Leistungen ist zu be rücksichtigen, welcher Dienst der All gemeinheit damit erwiesen wird. Es muß daher immer mit Nachdruck dar auf hingewiesen werden, daß der pri vatwirtschaftliche Nutzen- oder anders ausgedrückt das „Verdienen" — gegen über dem volkswirtschaftlichen Nutzen zurückzutreten hat. Nun ist es aber keineswegs so, daß die Rentabilität unserer Betriebe ganz ne bensächlich ist. Wir müssen ja dafür sorgen, daß sie leistungsfähig bleiben, daß wir in der Lage sind, unsere Be triebseinrichtungen zu verbessern, daß wir auch die Möglichkeit zu einer an gemessenen Entlohnung unserer Mit arbeiter haben und soziale Einrichtun gen und Verbesserungen für unsere Ge folgschaft im Betrieb schaffen können. Wir müssen also sehr wohl darauf be dacht sein, daß unsere Betriebe renta bel sind und auch unter den erschwer ten Umständen erhalten bleiben. Es ist aber ein sehr großer Unter schied zwischen einem Betriebsführer, der nur an das Verdienen denkt, und jenem, der sich seiner Pflichten gegen über der Gesamtheit des deutschen Vol kes bewußt ist. Bei allen Maßnahmen, die zur Lei stungssteigerung innerhalb des Arbeits kreises zu treffen sind, ist gleichbe rechtigt neben der Frage nach der Ren tabilität der Betriebe die Frage nach dem Nutzen für die Allgemeinheit zu prüfen. Während die Obst- und Gemüse baubetriebe mit ihren Erzeugnissen zur Ernährungssicherung beitragen, liegt die Aufgabe der Blumenbaubetriebe auf kulturellem Gebiet. Auch damit er weisen wir der Allgemeinheit einen wertvollen Dienst. Bei aller Wert schätzung der kulturellen Aufgaben können wir uns aber nicht der Er kenntnis verschließen, daß die Voraus setzung für alles kulturelle Leben in einem Volk die Sicherung des völki schen Daseins ist. Wen wir also heute von allen deut schen Gärtnern ohne Unterschied for dern, daß sie ihre Kräfte in den Dienst der Ernährungssicherung stellen, so ge schieht das nicht etwa, weil wir die kulturelle Bedeutung des Blumen- und Zierpflanzenbaus unterschätzen, son dern weil wir den Glauben haben an den durch unsere gemeinsamen Kraftan strengungen zu erringenden Sieg, der uns die Voraussetzungen dafür schaffen soll, auch das kulturelle Leben des deut schen Volkes wieder pflegen zu kön nen, und daß wir zu unserem Teil durch für Cesarol) vorgesehen. Selbstver ständlich ist auch die Frage einer aus reichenden Saatgutversorgung in die sem Zusammenhang von Bedeutung: deshalb müssen den Samenzuchtbetrie ben Auflagen erteilt werden, die Saat guterzeugung bei Heil- und Gewürz pflanzen noch stärker als bisher zu in tensivieren. Die in Vorbereitung be findliche Anordnung der Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirt schaft wird dieser Notwendigkeit in sofern Rechnung tragen, als den Blu mensamenzuchtbetrieben entsprechende Anweisungen erteilt werden, den Blu mensamenbau zugunsten des Samen anbaues von Heil- und Gewürzpflanzen einzuschränken. Das Schwergewicht einer ausreichenden Saatguterzeugung wird in Zukunft bei diesen Betrieben zu liegen haben. Wenn sich der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen in die landwirtschaftlichen Betriebe und in die Gemüsebaubetriebe überhaupt orga nisch einordnet, wird auch im großen eine planmäßige Lenkung und Steue rung des Anbaues durchgeführt werden können. Aufgabe des Selbstversorger anbaues wird es sein, den bisher schon durchgeführten Kleinanbau im Rahmen der „Kräuterecke" weiter beizubehal ten. Jeder Anbauer hat die Möglich keit, sich über die technischen Einzel- fragen des Anbaues an die Abteilun gen II F 2 der Landesbauernschaften und an die Landesleistungsausschüsse zu wenden, die bereit sind, Auskünfte zu erteilen und die in Zukunft auch die Richtlinien für den gebietsweise not wendigen Anbau geben werden. Mit großem Interesse wurden im weiteren Verlauf der Tagung die sehr aufschlußreichen Vorträge des Reichs gärtnermeisters Köhler („Der Gärt ner im Dienst des Kriegsgemüsebaues") sowie der Beiratsmitglieder Alfred Jüngling („Betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte für den Gemüsebau im Blumen- und Zierpflanzenbau dazu bei tragen. Nach der Anordnung 33/43 der Haupt vereinigung waren den Blumenbaube trieben nur noch 35% des Raumes in ihren Einrichtungen verblieben, um Blumen- und Zierpflanzenbau betreiben zu können. Im Zug der totalen Kriegsführung wird der Blumen- und Zierpflanzenbau noch weiter eingeschränkt werden müs sen. Heute dürfen wir nicht mehr fragen, welche Schwierigkeiten ent (Fortsetzung von Seite 1) würzpflanzen, deren Anbau aber keinen wesentlichen Umfang einnimmt und bei denen eine ausreichende Versorgung gegeben ist. Schwierigkeiten beim An bau der vorgenannten Pflanzenarten dürften, kulturmäßig gesehen, nicht vor handen bein, so daß eine Ausweitung des Anbaues jederzeit erfolgen kann. Bei einigen Arten ist der Rückgang im Anbau so stark gewesen, daß eine Ge fährdung der Versorgung zu befürchten ist. Es handelt sich hierbei insbeson dere um Kümmel, Fenchel, Thymian, Bohnenkraut, Baldrian, Pfefferminze, Ka mille, Eibisch und Estragon. Diese gilt es besonders zu beachten und zu för dern. Wo dem Anbau bisher vielleicht ein zu niedriger Preis im Wege stand (besonders bei Fenchel, Eibisch, Ka mille und Estragon), ist eine ent sprechende Neuregelung der Preise in Aussicht genommen. Vielfach wird das Fehlen von Arbeitskräften als Grund für den Rückgang im Anbau angeführt. Obwohl an sich der Anbau, die Ernte und auch das Trocknen verhältnis mäßig viele Arbeitskräfte erfordern, können jedoch in jedem Betrieb klei nere Flächen mitbearbeitet werden, ohne daß es hierbei zusätzlicher Ar beitskräfte bedarf. Was die Versor gung mit Dünger und Schädlingsbe kämpfungsmitteln betrifft, so müssen diese Betriebsmittel entweder aus den dem landwirtschaftlichen oder gemüse baulichen Betrieb zur Verfügung ste henden Kontingenten bzw. aus Sonder bereitstellungen entnommen werden. Es muß dabei ja immer berücksichtigt werden, daß es hier nur kleine Flächen sind, die der einzelne Betrieb zusätzlich zu betreuen hat. Für 1945 wird bei der Stickstoffsonderzuteilung der Anbau von Heil- und Gewürzpflanzen dem Gemüsebau gleichgestellt: das gleiche ist bezüglich der Zuteilung von Schäd lingsbekämpfungsmitteln (z. B. auch 6. Kriegsjahr") und Dr. S c u p i n („Sach gemäße Vorratswirtschaft im Gemüse bau") aufgenommen. Viele wertvolle Anregungen vermittelte auch der Vor trag von Landwirtschaftsrat Basse über „Sorte und Saatgut als Grundlage für die Leistung", den wir ebenso wie die Vorträge der vorgenannten Mit arbeiter wegen der besonderen Bedeu tung für die Praxis im Wortlaut in der „Gartenbauwirtschaft' bzw. in der Bei lage „Der Gemüsebau" veröffentlichen werden. Die überaus anregende Aussprache zu den im einzelnen angeschnittenen Problemen und Aufgabenstellungen be wies das hohe Verantwortungsbewußt sein aller an der Durchführung der Versorgungsaufgaben beteiligten Mit arbeiter. Von der Notwendigkeit, das Arbeitsprogramm für das nächste Kul turjahr im Interesse einer weitgehen den Versorgung mit Gemüse unter Ein satz äußerster Kraftanstrengung an Hand der ausgegebenen Parolen durch zuführen, war — das bewies diese in haltsreiche Dienstbesprechung klar und deutlich — jeder einzelne durchdrun gen. Wenn auf Grund der noch straffe ren Zusammenfassung aller Kräfte, wie sie in der Zusammensetzung des Reichs beirates Gemüsebau gewährleistet ist, die Ausstrahlung dieser Tagung bis zum letzten Anbauer hin erfolgt, sowie die geforderte Intensivierung der Leistun gen des Einzelbetriebes noch weiter ge steigert wird, so dürfte trotz aller Schwierigkeiten damit zu rechnen sein, daß das Ziel, eine ausreichende Ver sorgung mit Gemüse im nächsten Jahr, erreicht wird. Auch für 1945 muß sich jeder Gemüseanbauer die im Vor jahr von Reichsminister Backe ausge gebene Parole zum Leitsatz seines Han delns machen: „Nur durch Beharrlich keit und immer wieder neues Anpacken der Aufgaben, trotz eintretender Rück schläge, kann auf die Dauer der Erfolg gesichert werden." Walter Krengel. Behandlung und Wiederverwendung von Mutterboden angeordnet wurde, so hat doch die Bedeutung der sorgsamen Behandlung und Verwendung der von Bakterien belebten Schicht des Erd bodens als Träger des Wachstums aller Kulturpflanzen in weitesten Kreisen Beachtung gefunden. Mag auch die Forderung der landschaftlichen Einglie derung als Frage schönheitlicher Be lange angesehen werden, es setzt sich doch die Erkenntnis durch, daß das Aufgabengebiet ein naturnahes Arbei ten — den Einsatz biologischer Kräfte und die sorgsame Beachtung natürlich gegebener Zusammenhänge, ausgerich tet auf das Gesamtziel, erfordert. Nur eine Berufsgruppe, deren berufliches Schaffen auf den elementarsten fach lichen Grundlagen, aus dem Wesen der Natur, innig mit Boden und Pflanze verbunden, aufgebaut ist, konnte der beste und berufenste Meister für die Durchführung derjenigen Arbeiten sein, die das Ziel haben, lebendige und wach sende Werke zu gestalten und zu schaffen. War bisher die Tätigkeit des Land schaftsgärtners, die man früher als „Gartenausführung" bezeichnete, über wiegend auf die Anlage und Pflege von Gärten und Parken beschränkt, die im Umfang je der finanziellen Kraft des einzelnen Begüterten vielfach Aus druck von Luxus gaben, so wurde durch das umfassende Aufgabenpro gramm des Nationalsozialismus nicht nur eine Ausdehnung der Arbeitstätig keit geschaffen, es ist vielmehr ein dem Wesen und der Grundlage des beruf lichen Schaffens entsprechendes Wir kungsgebiet erschlossen worden. Hier sei besonders des General inspektors für das deutsche Straßen wesen, Dr. T o d t, gedacht, der in rich tiger Erkenntnis für die landschaft lichen Belange und Notwendigkeiten bei der Schaffung der Reichsautobahnen und der Wasserwege einen ausgewähl ten Kreis gärtnerischer Fachleute als „Landschaftsanwälte" berief, unter deren schöpferisch gestaltender Füh rung der Aufbruch für landschaftsgärt nerische Leistungen in Verbindung mit Erd-, Mutterboden- und Kompostarbei ten größten Ausmaßes gelegt wurde. So entwickelte sich immer mehr und mehr der Arbeitseinsatz des früheren „Gartenausführenden" zu dem ureigen sten Aufgabengebiet der Landschafts gärtnerei. Weiterhin wurde nach der Machtübernahme und dem großen Aus maß der zur Durchführung kommenden Bauvorhaben auf den verschiedensten Gebieten der Landschaftsgärtner auch bei den städtebaulichen Aufgaben zu gezogen. Oeffentliche Grünanlagen, die allen Volksgenossen ein wahres Gartenleben näherbringen sollen, Sport- und Spielplätze, Straßenbepflan zungen sind in enger Zusammenarbeit mit dem Gartenbeamten entstanden. Wehrmachtanlagen beschäftigen den Landschaftsgärtner nicht nur mit der Durchführung von Tarnungsmaßnah men, sondern erfordern bei einem vor- Der Landschaftsgärtner muß sich be sonders mit Standort- und Umwelt bedingungen der Pflanze und der be einflussenden Naturkräfte vertraut machen.. Er muß die Landschaft als Einheit sehen, die nur dann lebensfähig ist, wenn sie in ihrem organischen Zu sammenhang erhalten wird. Diese Er kenntnis ist noch nicht sehr alt, wie auch der Beruf des Landschaftsgärtners in dieser Bedeutung noch jung ist. Es darf ausgesprochen werden, daß unter der Führung des Reichsnährstandes und der berufsständischen Lenkung des Reichsverbandes der Landschaftsgärt ner die Berufssparte in der Gesamt organisation des Gartenbaus durch selbstverantwortliche Berufspflicht feste Bedeutung erlangt hat. Die beruflichen Aufgaben und Lei stungen konnten in ihrem Umfang und ihrer besonderen Wichtigkeit auch für die derzeitigen Kriegsaufgaben keine 3ujummenjetzung des Keichse beirats emusebau II F 2 Die neuberufenen Beiratsmitglieder Ge müsebau in der Gruppe Garten-, Gemüse- und Obstbau des Reichsnährstandes In Fortsetzung der in Nr. 37/1944 be gonnenen Veröffentlichung über die ehrenamtlichen Beiratsmitglieder der Gruppe Garten-, Gemüse- und Obstbau (IIF) bringen wir nachfolgend eine Uebersicht über die neu berufenen Mit glieder des Beirats Gemüsebau im Reichsnährstand. Schriftleitung Reichsfachwart: Walter Quast. Reichsabteilungsleiter: Dr. N. N i c o 1 a i s e n. Für den Großgemüsebau: Zurek, Markee bei Nauen, Vin zelberg, Heeren b. Stendal, Hyn- ding, Wostitz, Ostmark. Für den mittleren Gemüsebau: Rühmann, Marne (Schlesw.-Hol- stein), G e n s 1 e r , Marzahn b. Berlin, Jüngling, Libochowan (Sudeten land), KBF. Goetsche, Gardelegen. Für den Klein- und Treibgemüsebau: Vogler, Magdeburg (Westfriedhof), A1 d i n g e r , Schmiden, Kr. Waib lingen (Württemberg), Sannmann, Hamburg (Ochsenwerder), Norder deich 39. Für das Saat- und Pflanzgutwesen: Dr. Spennemann, Saatgutstelle, Quedlinburg, Stumpfsburger Straße 1, Dr. Kampe, Verb. d. gartenbauli chen Pflanzenzüchter, Aschersleben Dir. der Terra-AG.), Preusker, Geschäftsführer des Verb. d. garten baulichen Pflanzenzüchter, Quedlin burg, Neuer Weg 21, Gebhardt, Dörnitz bei Halle, M a m e r o w, Reichsfachschaftsleiter der deutschen Samenkaufleute, Berlin-Steglitz, Al brechtstraße 131. Für den Heil-, Duft- und Gewürz pflanzenanbau: Lutzenberger, Oekonomierat, Franzheim b. Halbermoos bei Freising (Bayern), Baron v. Krosigk, Ho- henerxleben über Staßfurt, Horn, Majoranwerk, Aschersleben, Fürsten weg 101, Will I, Albertshofen 126 bei Kitzingen (Bayern). Wissenschaftler und Fachbeamte: Prof. Dr. Reinhold, Pillnitz bei Dresden, Versuchs- und Forschungs anstalt, Frau Dr. S c u p i n , Magde burg, Forschungsgemeinschaft f. d. Kühllagerung, Dr. K o p e t z , Eisgrub (Niederdonau), Versuchs- und For schungsanstalt, L i s g e s , Straelen (Niederrhein), Gemüsebauschule, Großmann, Berlin, KBsch, Robert- Koch-Platz 4, Prof. Dr. Roemer, Landw. Institut der Univ. Halle, Dr. Becker, i. Fa. Gebr. Dippe AG., Quedlinburg, Dr. Neuer, Markee b. Nauen, Prof. Dr. Kappert, Berlin- Dahlem, Institut für Vererbungsfor schung, Albrecht-Thaer-Weg 6. Dr. Boshart, München, Landesanstalt für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Königinstraße 36. bildlichen bodenständischen Bauen auch eine gärtnerische Umgebung. Bei der Erstellung von wehrwichtigen Zweckbauten der Luftwaffe wird ein umfassendes Tätigkeitsgebiet erschlos sen. Hier, wie auch bei der Schaffung der Reichsautobahnen, bewies der Landschaftsgärtner, daß er auch erd bauliche Arbeiten werkgerecht zu mei stern versteht. Wenn mit der Einschaltung des land schaftsgärtnerischen Berufs bei Groß bauvorhaben die Grenze zwischen den ausschließlich gärtnerischen Tätigkeiten und dem Erd- oder Tiefbau zum Teil verwischt wurde, so muß ebenso her ausgestellt werden, daß die Mitwirkung bei dem Gesamtwerk Teilleistungen bedingten, die die Schaffung und For mung mit pflanzlichem und lebendem Baustoff erfordern. Auf den Arbeitsstellen öffentlicher Bedarfsträger, besonders bei dem Bau der Reichsautobahnen und den großen, umfangreichen Wehrmachtsbauten, wo der landschaftsgärtnerische Unterneh mer gleichwertig im Wettbewerb mit dem Tiefbauunternehmer steht, hat er bewiesen, daß Aufgaben, die eine um fassende Organisation des Arbeits kräfteeinsatzes und ein handwerkliches Können erfordern, von ihm bestens er füllt werden können. Die Reichsausstellungen des deut schen Gartenbaus zeigten, daß die gärt nerischen Berufsangehörigen auch die Behandlung und Verarbeitung toten Baustoffes beherrschen. Besonders auf der Reichsausstellung in Stuttgart sind beachtliche Leistungen des Erd-, Wege- und Holzbaus vollbracht worden. Die handwerklichen Fähigkeiten, besonders bei der Anlage von Trockenmauern, Plattenwegen, Treppen und Wasser becken, haben in weitesten Kreisen Anerkennung und höchstes Lob ge funden. Nicht nur die im kurzen Umriß dar gestellten großen Maßnahmen sind Ar beitsgebiete des Landschaftsgärtners, sondern auch bei kulturellen und volkswirtschaftlichen Aufgaben ist er Mithelfer. Dem Volksgenossen durch Erstellung eines eigenen Gartens Blume und Pflanze in ihrer Wesensart und Zweckbestimmung näherzubringen, Schönheit am Arbeitsplatz zu schaffen, dem werktätig Schaffenden Grün anlagen zur Erholung und Entspannung zu erstellen, das Dorf durch Grün pflanzungen zu verschönen und den (Fortsetzung Seite 3)
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