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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 61.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19440000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19440000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Nr. 41-44 in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 61.1944
1
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1944 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1944 1
-
Band
Band 61.1944
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Amtl. Zeitung für den Gartenbau im Reichsnährstand u. Mi Heilung latt der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbau wirtschaft "A«n)4 Thalacker Allgemeine Samen EMAeE und PflanzeneOfferte BERLINERGARTNeR.BORSe attenbannwirtdhaft DEUTSCHER eRWERBSGARTENBAu 2 KürdteKriegszettuereinigtmi „ . , . c 16urtOder . Anscahe R Erscheint wöchentlich. Bezugsgebühr. Ausgabe A monatlich RM. 1.—, Ausgabe B (nur für Berlin. Donnerstag. 31. August 1944 / 61. Jahrg. ) Nr. 35 Postverlagsort Frankfurt/uuer ausgane 55 Mitglieder des Reichsnährstandes; vierteljährlich RM. 0.75 zuzüglich Postbestellgebühr. D5 ’ --5 ""8' D" / uz. «am 8" / • Zur Inbetiiebnahme dei eisten Dano-Anlage im Deutschen Reich Die yerwenung Des Dano-!lüllsim Gartenbau Von Oberregierungsrat Henkel, Berlin, Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft. In Nr- 6 der „Gartenbauwirtschaft" vom U- Februar 1943 habe ich in einem Aufsatz „Zur Verbesserung der Ver- sorgungslage" u. a. berichtet, daß sich die erste Dano-Anlage in Deutsch land durch die Reichshauptstadt mit materieller und finanzieller Unter stützung des Reichsministeriums für Er nährung und Landwirtschaft in Berlin- Spindlersfeld im Bau befindet. Allen Schwierigkeiten zum Trotz sind die Arbeiten nun soweit gediehen, daß die Inbetriebnahme in Kürze erfolgen wird. Damit wird in der landwirtschaft lichen Verwertung des Mülls ein neuer, vielversprechender Abschnitt eingelei tet, der ein seit langem sowohl von den Stadtverwaltungen wie der Land wirtschaft erörtertes Problem einer günstigen Lösung zuzuführen ver spricht. Je mehr auch im Gartenbau der Wert humus- und zugleich nährstoff haltiger Stoffe für die biologische und physikalische Gesunderhaltung des Bodens erkannt worden ist und je mehr die Schwierigkeiten ihrer Beschaffung, besonders des Stalldüngers, gestiegen sind, um so stärker hat man sich nach brauchbarem und gleichzeitig auch preiswertem Material umsehen müssen -und dabei den Wert des Mülls für den Gartenbau erkannt. Da allein im Alt reich jährlich etwa 14 Millionen cbm Müll anfallen, handelt es sich bei seiner Nutzbarmachung für die landwirt schaftliche Erzeugung um eine Sache großen und bedeutenden Ausmaßes. Unter diesem allgemeinen Gesichts punkt ist die Inbetriebnahme der An lage in Spindlersfeld zu sehen. Gleich zeitig ergibt sich damit für die Gärtne reien im Berliner Raum die Möglichkeit, nunmehr Dano-Müll laufend beziehen zu können. ( Auf Wunsch der Schriftleitung soll nachstehend die Verwendung von Müll und vor allem von Dano-Kompost im Gartenbau nochmals zusammenfas send dargelegt werden. Zunächst seien nachstehend die Nähr stoffgehaltzahlen des Berliner Mülls in % Trockensubstanz im Vergleich zum Pferdedung nach den Untersuchungen der Biologischen Reichsanstalt und der In 1 cbm (etwa 8 dz) Müllerde sind also unter Berücksichtigung des Was ¬ Müllbeseitigungsanstalt der Reichs- hauptstadt wiederholt: Vererdeter Dano- Pferde- Organische Substanz Müll 9,20 Müll 21,60 düng 88,50 Gesamt-Stickstoff (N) 0,39 0,56 2,02 Magnesium (MgO) 1,04 1,55 0,49 Kalk (CaO) 12,22 8,53 1,04 Kali (K 2 O) 0,68 0,54 ./ 1,84 Phosphorsäure (P2Os) 0,39 0,51 0,97 Schwefel (SOs) Kohlensäure (COs) 7,06 2,65 - 6,23 4,30 e 5 Bor (B(OH) 8 ) 0,0269 n. unters. ® 8 Mangan (Ma) 0,267 0,1048 § ä Kupfer 0,0505 0,0449 • 02 Kieselsäure (SiO2) 42,20 n. unters. e 5 Eisen (Fe 203) 12,03 9,24 .2 c # Aluminium (Al203) 6,47 3.50 sergehalts an wichtigen N enthalten: 60,1 kg org. Masse, 2,5 kg N, 2,5 kg P,Os, 4,4 kg K2O, 79,4 kg CaO. Die Stickstoffwirkung ist eine all mähliche, die Phosphorsäure ist ver hältnismäßig schwer löslich; wichtig ist der Gehalt an Bor, Kupfer und an deren Spurenelementen sowie vor alle.. der hohe Kalkgehalt. Die immer wieder bestätigte Beobachtung, daß viele Krankheitserscheinungen, wie die gefürchtete Kohlhernie, bei der Ver wendung von Müll verschwinden, und die Kulturen auf Müllerde einen auf fallend lückenlosen Bestand aufweisen, dürfte auf die reichhaltige Zusammen setzung und starke alkalische Wirkung des Mülls zurückzuführen sein. Der Ge halt an Asche, Humus und sonstigen kolloidalen Ballaststoffen wirkt auf schwerem Boden auflockernd und auf leichtem wasserhaltend und nährstoff bindend. Damit wird der Müll zu einem ausgesprochenen Bodenverbesserungs mittel. Um eine langjährige Wirkung zu erzielen, sind Gaben von 200—500 cbm je ha (2—5 cm Schichthöhe) not wendig. Es werden dann, wie Großver suche der Biologischen Reichsanstalt gemeinsam mit der Reichshauptstadt beweisen, gleiche oder gar höhere Ern ten als bei üblicher Volldüngung erzielt; trotzdem empfiehlt es sich, besonders bei geringeren Müllgaben und bei wachsendem Abstand von der letzten Bemüllung die Kernnährstoffe in be schränktem Umfang in Form von Han delsdünger zuzugeben. Man muß sich dabei bewußt sein, daß der Müll weni ger ein Dünge- als ein Bodenverbesse- rungsmittel ist. Bisher wird der Müll von den Städten überwiegend als lästiger Abfall besei tigt und zur Zuschüttung von Bau-, Lehm- und Kiesgruben sowie zur Auf füllung von Ländereien benutzt, um Baugelände und Schrebergartenland zu gewinnen. Gartenland 'auf Müllflächen ist zwar sehr begehrt, aber die Aus nutzung des Mülls, der dabei oft meter tief vergraben wird, ist sehr schlecht; gleichzeitig gehen wertvolle Altstoffe verloren, und es müssen die Flächen von Scherben und anderen störenden Stoffen befreit werden. Diese sind es auch, die einer rationellen Verwertung des Mülls bisher im Wege stehen. Zahl reiche Maßnahmen, um Wandel zu schaffen, sind versucht worden und be finden sich zur Zeit noch im Entwick lungsstadium. Als das derzeit beste Ver fahren ist das der Dano-Werke in Ko penhagen anzusehen. Hier wird der frische Müll zunächst in einer rotieren den Trommel innig gemischt, läuft dann über ein Siebband, auf dem die brauch baren Altmaterialien mechanisch sowie durch Hand ausgelesen werden und ge langt dann in eine große Kugelschlag mühle. In dieser wird der Müll stark zerkleinert und zu einer gleichmäßigen Masse vermahlen. Steine, Schlacken und sonstige feste Bestandteile werden abgezogen und können für Wegebauten, Verfüllung von Gruben u: a. m. ver wendet werden. Glas wird ebenfalls zertrümmert und an den Kanten so ab gestumpft, daß Verletzungen nicht ein treten können. Der so entstandene Dano-Müll ist gebrauchsfertig und be quem anwendbar. Infolge seiner Fein körnigkeit, gleichmäßigen Mischung und Durchlüftung beginnen die organi schen Bestandteile, u. a. auch Papier, sehr schnell in Gärung überzugehen. Es entwickeln sich bald Temperaturen von 60—70 °. Tieser Vorgang läßt sich einmal aus nutzen zur Erwärmung von Frühbeeten in den Winter- und Frühjahrsmonaten. Wie die Versuche mit in Kopenhagen verarbeitetem Müll ergeben haben, ist der Dano-Müll wärmetechnisch gutem Pferdedünger gleichzustellen. Bei seiner Anwendung wird ebenso wie beim Be packen mit Pferdedünger verfahren und auf dem etwa 60 cm hoch in das Warm beet eingebrachten Dano - Müll eine Schicht Kulturerde aufgebracht. Ist der Dano-Müll trocken, so setzt man ihm etwas Wasser zur guten Einleitung der Gärung zu und lagert ihn zweckmäßig bei Verwendung kleinerer Mengen und großer Kälte einige Tage in einem frost- freien Raum. Nach Benutzung im Früh beetkasten stellt der ausgegorene Dano- Müll eine gute Komposterde dar. Weiterhin eignet sich frischer Dano- Müll ausgezeichnet für die Ansetzung von Komposthaufen. Durch schichtweise Vermischung mit schwerer vergärbaren Stoffen, wie Fäkalien, Klärschlamm, Schlick usw., erzielt man ein schnelle res Einsetzen des Gärungsvorgangs und damit schnellere Reife des Kompostes, ganz abgesehen davon, daß der Müll selbst ein gutes Kompostmaterial dar stellt. Außerdem läßt sich der Dano-Müll unmittelbar auf zu verbessernde Flä chen bringen. Um eine nachhaltige Wir kung zu erzielen, ist mit den oben an gegebenen Gaben von 2—3 cm Schicht höhe zu rechnen. Bei der Höhe der Gabe kommt es vor allem auf den Zustand des Bodens und den Zweck an, der er füllt werden soll. Dankbar für die Bemüllung sind in erster Linie alle Kohlarten; auch Kartoffeln und Rhabarber ge deihen gut auf Müllerde. Vorsicht ist bei allen Getreidearten, besonders Gerste, und auch bei Buschbohnen am Platz. Man stellt sie daher in der Frucht folge am besten einige Jahre nach der Bemüllung. Im übrigen werden Wissen schaft und Praxis sich mit dieser Frage weiterhin befassen, so daß bald ent DAS SCHICKSAL ZWINGEN! Gegenwärtig will es so scheinen, als seien, unsere Feinde bereits im Endspurt um den Sieg begriffen. Sie versuchen das auch ihren eigenen und den ande ren Völkern einzureden. Wehe denen aber in unserem Lager, die das glau ben! Das Schicksal Italiens und jetzt wieder Rumäniens beweist, daß weich liche Flucht von dem in stürmischer See kämpfenden Schiff unweigerlich zum Ertrinken führt. Im Gegenteil: Die fiebrige, zitternde Hast, mit der die Feinde ihre Aussichten abschätzen, zeigt deutlich, daß sie genau wissen, was ihrer harrt, wenn sie nicht binnen kürzester Frist ihren Sieg mit Gewalt herbeiführen. Der Krieg, der mit Rie senschritten seinem Höhepunkt zu strebt, ist in die Entscheidungskrise ein getreten — und das ist eine Krise für beide Seiten. Auch im Schmerzenslager des Schwerverwundeten gibt es solche Krisen, die über alles entscheiden; auch dort kämpfen das Leben und der Tod miteinander, und alles kommt darauf an, ob die im Kranken wurzelnde Kraft die tödliche Gefahr überwindet und den Weg zur Genesung findet. Diese innere Kraft entscheidet oft mehr als die Kunst des Arztes. Auch für uns selbst, für Deutschland und Europa hängt jetzt alles von dem Willen und der inneren Kraft ab. Werden wir die Zeit des hin- > haltenden Ringens in diesem Krisen zustand überstehen und den Anschluß an die Zeit gewinnen, in dem die neuen deutschen Waffen sprechen werden, oder verlieren wir die Nerven, um alles zu verlieren und um den Opfertod der Gefallenen, das Leid ihrer Mütter und alle bisherigen Kriegsanstrengungen sinnlos zu machen? Wir Gärtner kennen bei der Pflege unserer Böden das Gesetz des Mini mums. Die besten Düngergaben nützen nichts, wenn eine einzige Düngerart zu wenig im Boden vorhanden ist. Dieses Gesetz aber herrscht auch im Leben der Nationen, und ganz besonders zwin gend zeigt es sich in Zeiten solchen Kampfes wie des heutigen. Die über menschlichen Anstrengungen der Fron ten im ersten Weltkrieg waren nutzlos vertan, weil die Heimat nicht durchhielt und die Kraftanspannung verweigerte. Der Heldenkampf unserer Frontsoldaten heute wäre vergebens, wenn der Alarm ruf an die Herzen, Hirne und Hände nicht von allen Volksgenossen ohne jede Ausnahme gehört, verstanden und befolgt würde. Keiner unter uns darf sich darauf verlassen, daß es die ande ren schon schaffen würden und daß es auf die eigene Kraft nicht ankäme. Alle gemeinsam müssen wir das Schicksal zwingen, jeder an seinem Platz. Wohl hat der Soldat draußen das Schwerste und Härteste zu leisten, aber an uns allen in der Heimat liegt es, uns ihrer würdig zu erweisen und damit eben falls des Sieges verdient teilhaftig zu werden, der unser ist, wenn wir so hin gebend und verbissen arbeiten, wie er draußen aufopfernd kämpft. Keiner von uns darf jener im Boden fehlenden Kraft gleichen, von der das Gesetz des Mini mums spricht. Jetzt hat jeder an seinem Platz das Menschenmöglichste zu schaffen. Und wenn jetzt wieder viele aus unseren Reihen ausscheiden, um an die Front zu gehen oder in der Rüstung zu ar beiten, so müssen ihre Plätze von den übriggebliebenen voll mitversehen wer den. Das gilt ganz besonders auch auf dem Gebiet des Gemüsebaus. Wir wis sen, das jetzt außerordentlich viel von der Ernährung von Front und Heimat abhängt — ganz besonders, seit wir aus taktischen Gründen und zum Zweck des Zeitgewinns weite Ertragsgebiete auf geben mußten. Wir Wissen auch, daß manche Lücke in unserer Ernährung vom Gemüse ausgefüllt werden muß, von dem wir heute erheblich mehr er zeugen müssen als früher. Jeder ein zelne von uns, ob Betriebsinhaber oder Angestellter, muß infolgedessen alles in seiner Kraft Stehende tun, damit beson ders im Winter und Frühjahr von uns aus alles zur Verfügung steht, was das in allen seinen Teilen hart kämpfende und arbeitende Volk dringend zur Er haltung seiner Kraft braucht. Immer noch war es die Antwort unseres Vol kes auf schlechte Nachrichten, daß es keineswegs resignierend die Hände in den Schoß legte, sondern daß es den opferbereiten Einsatz - erst recht stei gerte, um die Rückschläge des Augen blicks entschlossen und rücksichtslos zu überwinden. Der Feind soll sehen, daß er zwar unseren Grenzen, um keinen Schritt aber unserem Zusammenbruch nähergekommen ist. Jetzt erkennt jeder einzelne von uns die fordernde Gewalt des großen Wortes: Und handeln sollst du so, als hinge von dir und deinem Tun allein das Werden ab der deut schen Dinge, und die Verantwortung wär dein! sprechende Erfahrungen gesammelt werden. Es sei noch auf eine nicht unbedeu tende Verwendungsart des Dano-Mülls hingewiesen, und zwar als Frostschutz mittel. Durch seine lockere Lagerung sowie Selbsterhitzung eignet er sich ausgezeichnet dazu, dem Frost das Ein dringen in die Erde zu erschweren. Das Abdecken der Erdbeerkulturen, Baum scheiben und Erdmieten gegen Frost schäden mit Dano-Müll hat sich be währt. Die Anlage in Berlin-Spindlersfeld wird täglich etwa 100 t Dano-Müll ver arbeiten, damit werden etwa 80 t Dano- Müll anfallen. Dieser; gilt es laufend abzunehmen. Für den Nahverkehr kann die Abholung per Achse, für weitere Entfernung die Verladung auf Waggons erfolgen. Für beides sind die tech nischen Einrichtungen getroffen. Die Reichsbahn gewährt ebenso wie für an dere städtische Abfallstoffe von Dünge wert Frachtermäßigung' nach ihrem Ausnahmetarif 24 B I. Ein Transport über 100 km ist zur Zeit unerwünscht und wird bei dem großen Bedarf, der Berliner Gärtnereien auch nicht in Frage kommen. Die nächste Anlage soll auch Anschluß an' den Wasserweg er halten. Für einen reibungslosen Betrieb ist es erwünscht, daß der jährlich an fallende Dano-Müll laufend abgenom men wird, daher wird es erforderlich, eine geordnete Absatzlenkung durchzu führen, die wiederum an die recht zeitige Auftragserteilung der Abnehmer gebunden ist. Aehnlich wie bei den landwirtschaftlichen Abwasserverwer tungen wird ein jährlicher Verteilungs plan aufzustellen sein, damit jeder mög lichst zu dem ihm erwünschten Zeit punkt und nach dem Anfall des Dano- Mülls beliefert werden kann. Sobald sich ein fester Abnehmerkreis gebildet haben wird, ist beabsichtigt, diesem die Verteilung selbständig im Rahmen eines Bodenverbandes zu übertragen. Der Preis je cbm Dano-Müll soll so niedrig wie möglich gehalten werden. Er wird im wesentlichen von den Be triebskosten abhängig sein; an diesen wird sich auch die Reichshauptstadt zum mindesten soweit beteiligen, wie sie gegenüber der bisherigen Beseiti gung Einsparungen erzielt. Ob für die Abnahme in den einzelnen Jahreszeiten Belianntmachung Bezug von Blumenzwiebeln aus Holland im 2. Halbjahr 1944 Der Transport von Blumenzwiebeln aus Holland kann im 2. Halbjahr 1944 nur auf dem Wasserweg erfolgen, so daß nur die Anträge derjenigen Firmen zur Ausführung kommen können, an die per Schiff verladen werden kann. Sammelbezieher, die selbst nicht an einem Wasserumschlagplatz wohnen, deren Kunden aber auf dem Wasser weg beliefert werden können, müssen die Anschriften dieser Kunden meiner Außenstelle in Den Haag, Prinsevin- kenpark 22, umgehend mitteilen. Soweit von deutschen Firmen bereits Vorauszahlungen geleistet sind, die Aufträge aber nicht ausgeführt werden können, werden die holländischen Ex porteure von ihrer Dienststelle aufge fordert, die eingezahlten Beträge zu rückzuerstatten. Den deutschen Auf traggebern wird empfohlen, sich sofort mit ihren Lieferanten in Verbindung zu setzen. A Da Ausnahmen von der hier bekannt gegebenen Transportregelung in kei nem Falle möglich sind, bitte ich, von fernmündlichen und schriftlichen An fragen abzusehen; sie müssen unbeant wortet bleiben. Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft Der Vorsitzende In Vertretung: S i e v e r L Berlin, den 28. August 1944. eine Preisstaffelung vorzunehmen ist, bedarf noch der Erwägung mit den Ab nehmern und dem Reichsnährstand. Zu nächst ist ein cbm-Preis von 4 RM. (etwa 0,50 RM/dz) frei Waggon vorge sehen. Dieser Preis steht zu dem Nähr stoffgehalt und dem zu erwartenden Nutzen in einem angemessenen Ver hältnis und kann als ein großer Fort schritt in der Preisgestaltung derartiger Stoffe angesehen werden, der für den Gartenbau weitere günstige Auswirkun gen haben wird. Nachdem es trotz aller kriegsbeding ten Schwierigkeiten gelungen ist, die Fortsetzung auf Seite 2 Ein Rückblick auf die gemüsebauliche Förderung in Hessen-Nassau Yerjorgungslcke wettet eingeengt Um die Versorgung mit Gemüse auch in den vergangenen Frühjahrsmonaten sicherzustellen, wurde eine Reihe von Maßnahmen seitens des Landeslei stungsausschusses und der Landes bauernschaft Hessen-Nassau getroffen. Zunächst wurde ein Flugblatt her ausgegeben mit einem Anbauplan so wohl für den gärtnerischen als auch für den feldmäßigen Anbau von Ge müse. Hierbei wurde großer Wert dar auf gelegt, die Gemüseerzeugung in den Gärtnereien stärkstens z'u steigern, um möglichst große Mengen Früh gemüse auf den Markt zu bringen. Desgleichen wurde versucht, die Ernte im Freiland durch Verwendung vorgezogener Jungpflanzen vorzuver legen. - Die Umstellung der Gärtnereien vom Blumenbau auf den Gemüsebau wurde gemäß der Anordnung der Hauptver einigung der deutschen Gartenbau Wirt schaft ordnungsgemäß vorgenommen. Neben der Anzucht von Frühgemüse pflanzen übernahmen die Gärtner auch die Anzucht von frühem Gemüse, im besonderen von Radies, Salat und Frühkarotten. Die Anzucht von Jungpflanzen wurde erheblich ausgeweitet, um den großen Bedarf der Landwirtschaft zu decken. Daneben war der laufende Bedarf des Selbstversorgergartenbaues zu befrie digen. Die ungünstige Frühjahrswitterung führte zu gewissen Schwierigkeiten und Verzögerungen. Trotzdem war es mög lich, den Bedarf zu decken. Der Frei landgemüsebau erfuhr eine geringe Ausweitung. Die angestrebte Verfrü- hung der Ernte wurde infolge ungünsti ger Witterungseinflüsse nur bedingt er reicht. Die Versorgung mit Gemüse in den Frühjahrsmonaten war daher noch nicht befriedigend. Zeitweise, im besonderen bis zum An schluß an die Frühsommerernte, wur den Jungpflanzen und Blätter von Runkelrüben, die bei dem Verziehen verfügbar wurden, dem Markt zuge führt. Die in Frage kommenden Men gen waren recht erheblich und trugen wesentlich dazu bei, Lücken in der Gemüseversorgung in der Vorsommer zeit auszufüllen. Für die Versorgung im Frühjahr war ein Spätanbau von Lauch (Porree) wertvoll, der in den Frühjahrsmonaten erhebliche Mengen brachte. Die be trächtliche Ausweitung des Anbaues von Mangold trug wesentlich dazu bei, die Lücken im Mai, Juni zu schließen. D e r m e r. Sthkiopauer Düngehalk odet Sunalialk Der Reichsnährstand gibt bekannt: Seit einiger Zeit fällt bei der Karbid- Vergasung zur Herstellung von künst lichem Kautschuk ein Kalk an, der als Schkopauer Düngekalk oder als Buna kalk in den Handel kommt. Diese Ab fallkalke enthalten neben rund 70 v. H. CaO geringe Mengen von Kalziumsul fid und an Kohlenwasserstoffen. Wie eingehende Vegetations- und Feldver suche der Landwirtschaftlichen Ver suchsanstalt Darmstadt ergeben haben, verursachen die zuletzt genannten Stoffe in der vorliegenden Konzentra tion keine Wachstumsstörungen und Pflanzenschädigungen. Da der Kalkge halt und Feinheitsgrad den Bestimmun gen des Kalkabkommens entsprechen, können diese Abfallkalke somit als Dünge-Löschkalke für landwirtschaft liche und gärtnerische Zwecke Ver wendung finden. Wethjel in Oct Heichysstelle füt Saatgut Das Vorstandsmitglied der Reichs stelle für Saatgut, Herr Dr. Albert Brummenbaum, ist auf seinen Antrag von seinem Amt abberufen worden. Zum Vorstandsmitglied der Reichsstelle für Saatgut ist Herr Dr. Roemer, Erbes- büdesheim über Alzey (Hessen), be rufen worden. aatgutverlebr mit cljap, £othringen uno Luxembutg frei Die Saatgutstelle hatte unter dem 19. Oktober 1940 angeordnet, daß jede Lie ferung von Saatgut nach dem Elsaß, nach Lothringen und Luxemburg und jeder Bezug von Saatgut aus diesen Gebieten der Genehmigung der Saat gutstelle bedürfe. Diese Vorschrift ist jetzt durch eine Anordnung der Saat gutstelle vom 5. August aufgehoben worden.
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