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attenbgairtcha ft Eimar,n2 DEUTSCHER ERWERBSGARTENBAU BERLINER GRRTNER.BORsE Für die Kriegszeit vereinigt mit TACDA Thalacker Allgemeine Samen EM2k“e> und Pf lanzen=Of f erte Amtl. Zeitung für den Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilung s6b latt der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft Postverlagsort Frankfurt/Oder • Ausgabe' B Erscheint wöchentlich. Bezugsgebühr. Ausgabe A monatlich RM. 1.—, Ausgabe B (nur für Berlin, Donnerstag, 9, März 1944/61, Jahrfi, / Nr. 10 Mitglieder des Reichsnährstandes! vierteljährlich RM0.75 zuzllglicb Postbestellgebühr. ” Eifahrungen aus der obstbaulichen Praxis des Alten Landes Yeitetentwiclung Oes nicetelbiden Obitbaus liehen. Schrifileitung. Vielleicht ist die sehr frost- Neue Erkenntnisse über die Ersdieinungsformen des Bormangels Bormungelltunlleiten bei Aepjeln un Sellerie Von Oberassistent Dr. Willi Maier, Institut für Pflanzenkrankheiten, Geisenheim am Rhein edeln. harte Wie wir in dem in der vorigen Ausgabe veröffentlichten Bericht über die Obstbau* iagung im Alten Land u. a. mitteilten, hielt im Rahmen dieser Tagung der Leiter der Obstbauversuchsansfali in Jork, Dr. L o e * w e 1, einen ausführlichen Vortrag mit Lichtbildern, den wir mit Rücksicht auf seine allgemeine Bedeutung für die obst- bauliche Praxis auszugsweise veröffent- angebaut werden kann. Hier haben wir das Prinzip verwirklicht, auf dem schlechtesten Boden den Viertel stamm, der die dem Boden fehlenden Nährstoffe durch die Krone in Boden nähe mit entsprechend stärkerem Wachstum als beim Hochstamm aus gleicht. Es sind nicht nur die soge nannten modernen Buschsorten allein gewählt worden, sondern auch Echter Pfannkuchen und Echter Glocken, die sich gerade in Niederstammform auf den leichten Böden besonders auch in den Quastschen Anlagen hervorragend bewähren konnten. (Fortsetzung folgt) fügung stand, verteilen. Dß auch nach andere Sorten in Betracht ge zogen werden, und daß die Arbeiten auf diesem Gebiet noch keinesfalls ab geschlossen sind, möchte ich nur be merken. Im Augenblick prüft mein Mitarbeiter, Dr. Hochapfel, zusammen mit anderen Instituten die wichtigsten Sämlinge und Unterlagen auf Kälte festigkeit im Kühlschrank. Auf die Ergebnisse, die natürlich nur durch langjährige Versucht erarbeitet werden können, dürfen wir gespannt sein. Das praktische Ziel ist: Vermeidung von Wurzelschäden, wie sie bei den Blag frösten, nicht nur 1941/42 direkt in Erscheinung traten, sondern mehr oder minder in der abgeschwächten Form schlechten Wachstums auch nach nicht so starken Wintern stets zu beobachten sind. Es freut mich ganz besonders, daß die Stammbildnerfrage, deren Bedeu tung in unserem Gebiet zuerst erkannt wurde, mittlerweile für den ganzen Stammobstbau in Deutschland von größter Bedeutung geworden ist. So war es eine der ersten Maßnahmen unseres Beauftragten, den Baumschulen gewisse Stammbildner zu nennen und für die Mehrarbeit, die bei der An zucht von Obstbäumen auf Stamm bildnern entsteht, auch entsprechende Preise festzusetzen. Die für uns wich tigen Stammbildner bei Aepfeln sind vorläufig noch der Croncels und der . Purpurrote Cousinot. Eine ganze Reihe weiterer Stammbildner, besonders auch östliche, werden auf mehreren Marsch versuchsfeldern in Ottensen und im kontinentalen Klima in Südostpreußen geprüft. Auch bei den Birnen konnten wir in den letzten Jahren eine Stamm bildnersorte finden, die baumschulen- und obstbaumäßig den Ansprüchen ge nügt und die unsere wichtigsten Bir nensorten ohne Schaden durch die kalten Winter gebracht hat. Es ist dies eine/Augus-Birne, die wir seiner zeit von der Firma Späth in Berlin erhielten und die auf dem Versuchs feld unseres Mitgliedes Dehde und in unseren Baumschulen in Ottensen und Francop ihre Eignung beweisen konnte. Leider sind wir bei Pflaumen, Zwet- schen und Kirschen noch nicht so weit, daß wir auf Grund unserer Versuche Seidenba ift liriegswichtig In der Forststadt Tharandt fand eine Arbeitstagung der Landesfachgruppe Sachsen der Seidenbauer statt, bei der zunächst die Erfordernisse einer stär keren Verbreitung der Seidenraupen zucht klargestellt wurde. Durch um fassende Aufklärung und praktische Lehrgänge sollen weitere Kreise für den so überaus kriegswichtigen Sei denbau gewonnen werden. Als vor dringliche Aufgabe wurde die beson dere Pflege und Düngung der Maul beeren herausgestellt, um einen hohen Futterertrag zu sichern und auch den Nährstoffgehalt des Laubes wesentlich zu erhöhen. z Tagung Des Deutjchensoja-Ringes In Wien fand dieser Tage die dies jährige Tagung des deutschen Soja- Ringes statt. Nach einem kurzen Rück blick über die bisherigen Arbeiteh führte der Obmann des Ringes, Diplom landwirt Herre, die Aufgaben, die dem Anbau der Sojabohne in Zukunft er wachsen werden, vor Augen. Anschlie ßend folgten überaus interessante Refe rate aus verschiedenen Sojaanbau-Ver suchsstationen im mitteleuropäischen Raum. Im Mittelpunkt dieser Vorträge standen die Ergebnisse der Soja-Sorten versuche 1943, die Ergebnisse im Groß anbau sowie der Austausch der neuen züchterischen Erfahrungen. Aus den Ausführungen war eindeutig zu er sehen, daß den bisherigen Versuchen ein großer Erfolg beschieden war, so daß mit einer weiteren Ausdehnung der Anbauflächen dieser für die Ernäh rung überaus wertvollen Hülsenfrucht in Zukunft zu rechnen ist. Besonders für die Gebiete des Donauraumes ist es wesentlich, daß sich große Teile dieses Gebietes vorzüglich für den Sojaanbau eignen. Auch hier wird also in diesem Jahr eine weitere Ausdehnung der Soja bohnenanbaufläche erfolgen. Den Vor trägen folgte eine, anregende Aus sprache über die Saatfähigkeit der ein zelnen Sorten sowie über die Saatgut versorgung selbst. Aus der Aussprache ging erfreulicherweise klar hervor, daß die Saatgutversorgung auch weiterhin gesichert bleibt. Kirschensorte /Von Bremens : haben uns gelehrt, daß auch der Vier ¬ geeignete Stammbildner nennen können. Zum Abschluß der Stammbildner frage muß noch gesagt werden, daß die Einschaltung des Stammbildners in der Baumschule schon einen großen Fortschritt bedeutet, daß aber wesent lich mehr zu erreichen ist, wenn man die Umveredlung mit der Edelsorte nicht schon in der Baumschule, sondern später an Ort und Stelle vornimmt. Leider läßt sich dieses Ziel im Augen blick noch nicht verwirklichen, da nicht genügend sichere Veredler zur Verfügung stehen, so daß die später umveredelten Anlagen häufig ein sehr ungleichmäßiges Bild zeigen. Bei den Kirschen ist aber diese Frage so ent scheidend, daß man trotzdem schon heute empfehlen muß, Kirschenheister zu pflanzen und ihnen erst am Stand ort die gewünschte Sorte aufzuver- wir mittlerweile feststellen konnten, daß die Baumform sich in erster Linie nach den Bodenverhältnissen richten muß. Die Erfahrung zeigt, je schwerer, je feuchter und je besser der Boden mit Nährstoffen versorgt, desto höhere Baumformen kann ich mir leisten. Die neue Ordnung sieht nur noch Hoch stämme mit 1,80 m und Halbstämme mit 1,50 m vor. Dem Halbstamm mit 1,50 m möchten wir für unsere Mar schen den Vorzug geben, - besonders da, wo die Bäume den Winden trotzen müssen. Der Hochstamm wird überall da nicht zu entbehren sein, wo die Viehhaltung unter den Bäumen bleiben muß. Der von uns einheitlich ausgearbei tete Plan sieht die Anpflanzung von Niederstämmen (früher Busch genannt) und Viertelstämmen (Niederstamm auf Sämling), sowie auf den besseren Böden auch die Anpflanzung von Spindelbüschen als Füller vor. Je schlechter der Boden, desto stark wüchsiger die Unterlage, ist das Prin zip, nach dem die Wurzeln gewählt sind. Die Erfahrungen Quasts in Dodow und die Erfahrungen des Ostens Eine Weiterentwicklung unseres Obstbaus kann unr erfolgen, wenn man mit ganzen Maßnahmen vorgeht. Das Problem kann nicht nur von einer Seite, Schädlingsbekämpfung, Dün gung, Kronenpflege, Sortenwahl, Unter lagen- und Stammbildnerauslese, an gefaßt werden, es muß systematisch beim Baum bei der Wurzel beginnen, d. h. also bei unseren Hochstämmen beim Sämling. Der Wiederaufbau kann auch nicht von uns Obstbauern allein aus erfolgen. Hierzu ist die engste Zusammenarbeit mit den Baumschulen erste Notwendigkeit. Ich freue mich, berichten zu können, daß diese Zu sammenarbeit in einer Weise gelungen ist, die vorher kaum zu ahnen war. Das Ziel ist, solche Unterlagen zu finden, die uns die Möglichkeit geben, den Baum in der von uns gewünschten Weise aus nicht willkürlich zu be einflussen. An erster Stelle steht hier die Frage der Einheitlichkeit der Un terlagen, die ja naturgemäß heim Säm ling nicht gegeben ist, die weitgehend dadurch zu erreichen ist, daß man als Saatgut nicht das wild zusammen gewürfelte Gemisch der Mostereien verwendet, sondern Kerne von Sorten, die wenig aufspalten, d. h. bei denen die Sämlinge in ihren Eigenschaften weitgehend der Mutterpflanze ähneln und dadurch auch untereinander sich nur wenig unterscheiden. Eigenschaf ten, die uns hier besonders inter essieren, sind in erster Linie, Frost harte, Unempfindlichkeit mit der auf veredelten Sorte. Als erstes Ergebnis erkannten wir, daß die Sorte Grahams Jubiläum, die als frosthart und wenig empfindlich gegen Krankheiten be kannt ist, anscheinend gute Sämlinge liefert. Herr Quast wertete dieses Er gebnis sofort für die Praxis aus, ließ die größte Menge der „Jubiläums"- Ernte beschlagnahmen, das Fleisch zu Apfelmus für die Wehrmacht ver arbeiten und die Kerne durch uns an die Wildlingsbaumschulen, denen an deres Saatgut nicht mehr zur Ver- Meue Anichtift des Pflanzenschut- amtes Kuthejien Die jetzige Anschrift des Pflanzen schutzamtes der Landesbauernschaft Kurhessen lautet: Wabern (Bezirk Kassel), Karlshof; Fernruf: Wabern 313. Saure für die Vorpflanzung besonders telstamm auf Sämling, allerdings nur geeignet. auf den leichtesten Böden, mit Erfolg Mit das wichtigste Gebiet, was aber auch am vorsichtigsten angefaßt wer den muß, ist die Sortenfrage. Sie liegt bei uns so günstig wie nirgendwo. Es sind nur fünf oder sechs Sorten bei den Aepfeln, auf die sich das Ge biet stützt, und diese Verhältnisse er möglichen es auch, Waggon auf Waggon in gleicher Qualität von nur einer Sorte der Ernährung zur Ver fügung zu stellen, etwas, was kein anderes Obstbaugebiet bisher kann. Wir müssen also bei der Neueinführung von Sorten so vorsichtig wie möglich sein und dürfen erst dann eine Ver- mehrung zulassen, wenn es sich um eine Sorte handelt, die wirklich eine Lücke schließt, oder eine hier vor handene Sorte, weil sie bessere Eigen schaften aufweist, verdrängen kann. Während früher die Baumfrm nach den verschiedensten Gesichtspunkten diskutiert wurde, kann es heute solche Diskussionen nicht mehr geben, da BEFÄHIGUNGSNACHWEISE „Dies ist heute, fünf Vierteljahre nach der USA.-Invasion, unser Anteil am sogenannten Wohlstand der Ver einigten Staaten", schrieb kürzlich mit bitterer Selbstverspottung das den Anglo-Amerikanern sonst völlig er gebene französische Abtrünnigenblatt „Echo de Tanger" im Anschluß an zwei Aeußerungen über die Ernäh rungslage Algiers und Marokkos, die der französische Generalresident Puaux und der Versorgungsdirektor von Marokko, Dupre, gemacht hatten. Die seit langem erhofftendJSA.-Lieferungen seien, so hieß es da, einfach ausge blieben. Dazu' käme, daß die letzte Getreideernte schlechter gewesen sei als die der vergangenen Jahre. Infolge der Besetzung seien darüber hinaus in Marokko auch alle Reserven aufge braucht. Und Generalresident Puaux versucht noch seinen Marokkanern klarzumachen, daß sie es trotz allem immer noch besser hätten als die Al gerier. „Die kurze Reise, die ich ge rade nach Algier gemacht habe, er laubt mir festzustellen, daß die Lage in dieser Nachbarkolonie viel prekärer ist als die unsere ..." Dies ist das Französisch-Nordafrika, dessen Poli tiker und Generale einst die Anglo- Amerikaner als Befreier begrüßten. Das obengenannte de-gaullistische Blatt hängt an diese Feststellungen die trübselige Bemerkung an: „Jeder mann hier in Nordafrika kann be zeugen, daß der Lebensstandard und die Versorgung der französischen wie mohammedanischen Bevölkerung vor dem 8. November 1942 (an dem die Anglo-Amerikaner in Nordafrika lan deten) geradezu paradiesisch war im Vergleich zu der harten, entbehrungs reichen Gegenwart". Aber nicht nur'an dieser Stelle Afri kas und des übrigen Mittelmeerraumes sieht man seinen anfänglichen Glauben an die einstigen Versprechungen der Anglo-Amerikaner betrogen. Der ägyp tische Ministerpräsident Nahas Pascha sah sich dieser Tage gezwungen, im Parlament eine Erklärung zur furcht baren Hungersnot in Oberägypten ab zugeben. Im Zeitraum 1942/43 seien, so sagte er, allein in drei Provinzen dort 147 530 Menschen an Malaria ge storben. Ursache der Todesfälle aber sei die Unterernährung; die Malaria sei nur eine sekundäre Erscheinung. Man braucht in diesem Zusammen hang gar nicht einmal an Indien mit seinen schon vielen Millionen Ver hungerten zu denken. Man kann näher bleiben und einen Blick etwa auf den Hungertyphus in Süditalien, auf die Hungerausschreitungen in Sizilien und an die Hungerkatastrophe auf dem französischen Korsika zu werfen, die alle einmal den lockenden Verspre chungen der Feinde Europas getraut und an die Schlaraffensendungen ge glaubt hatten, die man etwa in Hot Springs auf der „Ernährungskonferenz" an die Wand gemalt hatte. Wo man heute hinsieht, wo immer die Briten oder US.-Amerikaner in die Lage ge kommen wären, ihre Versprechungen in die Tat umzusetzen — überall das gleiche Bild. Ueberall aber auch die bittere und wohl sicher auch reuevolle Enttäuschung über den durch das Ein dringen der Anglo-Amerikaner gewon nenen „Anteil am sogenannten Wohl stand der Vereinigten Nationen!" Und dennoch gibt es in Europa immer noch Unbelehrbare, die auch heute noch nicht gescheiter geworden sind. Man müßte jene Menschen einmal, wenn es nur ginge und dann rechtzeitig wieder rückgängig zu machen wäre, durch das Stahlbad der harten und entbehrungs reichen Erfahrungen schicken, in dem man heute in Aegypten, in Nordafrika, in Süditalien usw. usw. sitzt. Sie wür den dann am eigenen Leibe den Be fähigungsnachweis kennenlernen, mit dem die Anglo-Amerikaner nachweisen können, wie sehr sie der ganzen Welt die „Freiheit von Not" zu bringen ver mögen. Unter der Gruppe der nichparasi- tären Pflanzenkrankheiten sind die durch Nährstoffmangel hervorgerufe nen krankhaften Veränderungen der Pflanzen seit langem bekannt. Unge nügende Versorgung der Kultur pflanzen mit Kali, Stickstoff, Phosphor usw. verursacht für jeden Nährstoff charakteristische Mangelerscheinungen, die zur Ertragsminderung führen. Die Bedeutung dieser Krankheiten ist seit der allgemeinen Verwendung der mineralischen Düngemittel immer ge ringer geworden. Auf gut bewirt schafteten Böden ist mit einem Mangel an diesen sogenannten Kernnähr stoffen kaum noch zu rechnen. Nun hat sich aber in jüngster Zeit gezeigt, daß andere, früher nicht beachtete Elemente für die Pflanze ebenso notwendig sind. Sie werden von der Pflanze in wesentlich geringerer Menge gebraucht und aufgenommen, oft nur in „Spuren". Man hat sie deshalb als Spurenelemente bezeichnet. Stehen sie den Pflanzen im Boden in aufnehmbarer Form nicht in genügen der Menge zur Verfügung, so treten typische Krankheitssymptome als Folge von Ernährungsstörungen auf, die zum Tod der ganzen Pflanze führen können. Von den drei praktisch wichtigen Spurenelementen Bor, Kupfer und Mangan kommt dem Bor die größte Bedeutung zu. Auf Manganmangel beruht die Dörrfleckenkrankheit des Hafers, während Kupfermangel die Ursache für die Heidemoor- oder Urbarmachungskrankheit von Kultur pflanzen ist. Brandenburg hatte gefunden, daß in Deutschland die Herz- und Trockenfäule der Futter- und Zuckerrüben sowie die Glasigkeit der Steck- oder Kohlrübe Bormangelkrank heiten sind. Für eine große Reihe von anderen Pflanzen ist in Gefäßversuchen mit genau definierten Närhrlösungen die Notwendigkeit des Bors nachge wiesen worden. Jedoch konnten im Freiland bei uns zunächst keine weiteren Bormangelkrankheiten beob achtet werden, obwohl im Ausland, besonders in überseeischen Ländern, schwere Bormangelschäden auch an anderen Kulturpflanzen festgestellt worden waren. Seit Jahren wurde in Deutschland an verschiedenen Stellen eine Krank heit der A e p f e 1 beobachtet, für die keine bestimmte Ursache angegeben werden konnte. Die von mir neuerdings durchgeführten Untersuchungen er gaben, daß es sich um eine Bormangel krankheit handelt. Der Bormangel kann sich an den Früchten in verschiedener Weise und Stärke auswirken. Ist schon bald nach der Blüte die Versorgung mit Bor nicht mehr ausreichend, so sterben größere Teile des Frucht fleisches unter Braunfärbung ab. Die Folge davon ist, daß die Früchte klein bleiben. Nur an den unbeschädigten Stellen ist geringes Wachstum möglich. Es entstehen dadurch stark verbeulte Aepfel, die zur Erntezeit höchstens ein Drittel oder die Hälfte des Gewichtes gesunder Früchte besitzen. Bei späterem Auftreten des Bormangels entstehen einzelne oder zahlreiche braune, tote Zellhaufen von meist wenigen Millime ter Durchmesser, die auf das ganze Fruchtfleisch verteilt sein können, sich jedoch meistens gegen die Peripherie zu häufen. Ueber den unter der Schale liegenden toten Stellen sind Vertie fungen in der Oberfläche festzustellen, in denen die Schale im allgemeinen eine dunklere Färbung zeigt. Die braunen Flecke können so zahlreich werden, daß sie ganz dicht beieinander liegen und teils ineinanderübergehen. Die Oberfläche solcher Früchte ist ganz unregelmäßig wellig, verbeult, einseitig abgeflacht oder weist größere Vertie fungen auf. Manche dieser Krankheits bilder können zu Verwechslungen mit der Stippigkeit führen, deren Ursache bis heute nicht bekannt ist. Jedoch ist me Unterscheidung von Bormangel- und Stippfleckenkrankheit bei Kenntnis ihrer Symptome durchaus möglich, wie ich in früher erschienenen Veröffent lichungen gezeigt habe. (W. Maier: Stippigkeit und Bormangelkrankheiten bei Aepfeln. „Gartenbauwissenschaft" 15, 427—452,1941; W. M a i e r: Kann die Stippfleckenkrankheit der Aepfel durch Bor geheilt werden? „Geisenheimer Mittig.", Jahrg. 57, 90—94, 1942.) Zwei andere ebenfalls bei Bormangel auftretende Krankheitsbilder unter ¬ scheiden sich deutlich von den oben beschriebenen, häufigeren Erscheinungs formen der Krankheit. In dem einen Fall treten in der Nähe des Kern hauses meistens größere braune Stellen im Fruchtfleisch auf, oder es bildet sich um das Kernhaus herum eine ringsum geschlossene Zone von braunem, totem Gewebe. Diese Schäden beeinflussen die Form der Früchte nicht, werden also erst beim Durchschneiden der Aepfel erkannt. Bei der anderen noch zu nennenden Krankheitsform treten im Gegensatz hierzu die Mangelsymptome an der Peripherie der Früchte auf. Es bilden sich Risse und Spalten, in denen die Schale schorfig rauh wird. Die Früchte bleiben meist klein und sehen verkrüppelt aus. Zwischen den ein zelnen, hier geschilderten Krank heitstypen gibt es Uebergänge, so daß eine große Mannigfaltigkeit in der Erscheinungsform des Bormangels bei Aepfeln zu beobachten ist. Im Rahmen dieses Aufsatzes kann nur ein kurzer Hinweis auf die neu beobachtete Krankheit gegeben werden. Eine aus führliche Veröffentlichung mit Abbil dungen wird an anderer Stelle erschei nen. (W. Maier: Ueber das Vor kommen einer Bormangelkrankheit der Aepfel in Deutschland. „Phytopa thol. Zeitschr.", Band 15, Heft 1, 1944.) Bisher konnte die Bormangelkrank heit an neun Apfelsorten festgestellt werden. Ihre Verbreitung scheint nach den seitherigen Erhebungen größer zu sein als zunächst angenommen wurde. Es konnten alte Bäume festgestellt werden, die noch nie gesunde, immer nur bormangelkranke Aepfel getragen haben. Das Auftreten der Bormangel krankheit schließt die Verwendung der Aepfel als Tafelobst aus. Bei schwerer Erkrankung sind sie auch nicht als Wirtschaftsobst zu gebrauchen. Bor säurebestimmungen bei kranken und gesunden Aepfeln verschiedener Sorten und Herkünfte zeigten, daß der Gehalt an Borsäure in gesunden Früchten mehrfach höher ist als in kranken. Durch Düngung der Bäume mit Borax und Einführung von Borax oder Bor säure in fester und gelöster Form in Aeste kranker Bäume kann däs weitere