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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Gartenbauwirtschaft
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GartenbamviMka k Po8tver1s§8ovt krsaklurt/Ocker - ^usgsü« » Lsrliii, vonaerstsg, 8. ckuli 1943 / KV. 6sdrg. / kir. 27 lisck wirkt. Uomsck ?sr6iaLnä d/ls^sr wir ircheitlicher ehrlinge. Uise8 sdsr verlsogt 6»8 Scktclcssl, ek e8 uos mit 8eiosr LrküUuog begosäet — üis totste LswöNrung, 6is so8 6er ungebroebeoeo Lrskt uo8erer Herres un6 sv8 6sr Nsrts sn8eres uor>eug8smeo Willens erweckst: Leiner ge winnt, 6sr nickt 6en vollen kinsstr guk 6en Die ersten Särtnerieyrmeister in Mähren Ols öscjsutunF <Zsr gärtnsriscksn Lsru/ssckuls iür As ^crAv/uAssr2iskun§f Leyrlingsausbilöung bleibt vordringlich Lrsokeint wSekentllek. kerugsßebaUr: Luszsbs L monsUlck KL 1.—, LusMb« 8 snur kar LtzksUsr Kes k«ied8oLIirst»i>6es) vierleljskrliod KL 0.7S rurügiiek kostbssiellZebaUr. pslanzen. — Veranstaltung: Besuch des Botanischen Gartens der Universität Leipzig. Mai: Vorbereitung: Blüte, Bestäubung, Be fruchtung, Samenbildung, Obstbaumschädlinge und deren Bekämpfung. — Veranstaltung: Besuch einer Obstplantage oder Baumschule. Juni: Vorbereitung: Sommerblumen, Stau den, Rosensorten, Vermehrungsarten. — Veran staltung: Besuch gärtnerischer Anlagen in Parken und im Botanischen Garten. Juli: Vorbereitung: Veredlungsarten, Unter lagen der Obstgehölze, Baumsormen. — Veranstal tung: Besuch einer Vaumschule, Vorführung von Vereölungsarbeiten. August: Vorbereitung: Heil- und Gewürz pflanzen, Anbaugebiete, Trocknung, Lagerung, Verwendung. — Veranstaltung: Heil- und Ge würzpflanzengarten von Dr. Wilmar Schwabe und der Universität Leipzig. September: Vorbereitung: Bodenbakterien und ihre Bedeutung, Reaktionszustänbe des Bo dens. — Veranstaltung: Bodenuntersuchungen in einem Gartenbaubetrieb. Gebrauch des Pehameters. Erdartenlager, Gewinnung und Verwendung. Oktober: Vorbereitung: Das Obst, seine Be deutung für die Bolksernährung nnd Verwendung. Obstsorten, Unterscheidungsmerkmale, Ernte und Lagerung. — Veranstaltung: Zusammenstellen einer Obstausstellung in der Schule. Winterhalbjahr November: Vorbereitung: Einlagerung von Gemüse, Aufbewahrung von Saatgut, Lagerschäd linge. — Veranstaltung: Besichtigung einer Kohl scheune, Besichtigung von Erdmieten, Anlage einer Miete. Dezember: Vorbereitung: Pflege der Geräte und Maschinen im Gartenbau. Bedeutung und Lei stung der Maschinen, Rentabilität sStudiengesell- schaft für Technik im Gartenbau). — Veranstaltung: Besichtigung verschiedener Fräsentypen, Spritz geräte usw. im Großbetrieb. Januar: Vorbereitung: Erkennungsmerk male der Laubgehölze im unbelaubten Zustand. —> Veranstaltung: Besuch einer Baumschule. Vorfüh rung des Winterschnttts an Obstgehölzen. Februar: Vorbereitung: Vorbereitung zu Gemüseaussaaten, Saatgut, vorbeugende Maßnah men gegen Schädlinge und Krankheiten, Sämerei- kuude. — Veranstaltung: Besuch eines Gemüsebau betriebes. März: Vorbereitung: Weiterbilbungsmöglich- keiten des Junggärtners,' Kataloge, Fachzeitnngen, Fachschulen. — Veranstaltung: Besuch der Deut schen Bücherei und des heimatkundlichen Museums. kür 6is Lriegsreit vereinigt mit l^alacker Allgemeine Lamen- und Pklanien-Okkerte Iktt 6er n s u p t V s r e i n I 8 u Q 8 6er 6eutsoiieii Q s rt « nd s u w irt 8 ok s kt vsuiscnsk SkwskksoÄiri'SNkLU 86kl.isi6k LL<rrsi6ir°koir86 ^mtl. Leitung kür 6en Osrtelldsu im kteioli8iiüiir8tsii6 u.kütteilunFS das Staatssekretär Backe ins Leben gerufen hat, hängt die Zukunft unseres Berufes ab! ^Ikrsck Oaricks, Reichsbeirat IIO2, Arbeitseinsatz und Berufsleben. Deutscher Serussnachwuchs lm Warchelanv Am 17. Juni fand in Pofest eine Arbeits tagung der gärtnerischen Lehrmeister des Warthe landes, verbunden mit einer Tagung der Kreis fachwarte, statt. Die Zahl der deutschen Gärtner- lehrlinge hat sich ständig vergrößert, entsprechend dem Zuzug deutscher Familien in den Reichsgau Wartheland, reicht aber längst nicht aus, um den erforderlichen Berufsnachwuchs sichcrzustellen. Die Lehrmeister wurden daher in der Frage der Nach wuchswerbung, der gründlichen Ausbildung und des gärtnerischen Berufsschul- und Prüfungs wesens eingehend unterrichtet. Gartenbaudirektor Guenther sprach zu den Lehrmeistern über die Bedeutung unseres Berufs im Osten, wo genügend Land zur Verfügung steht und im Wege des Sied lungsverfahrens Frontsoldaten und kriegsversehrte Gärtner Betriebe erhalten sollen. Nach dem Krieg sollen nicht nur der ernährungswichtige Obst- und Gemüsebau, sondern auch der Blumen- und Zier pflanzenbau zur größten Blüte entwickelt werden, aber ohne genügenden Berufsnachwuchs ist das nicht möglich. Im Frühjahr 1943 legten 35 Wehr machtsurlauber ünd Kriegsversehrte die Gärtner meisterprüfung in Posen ab. Diese Prüfung ist zum Erwerb des Reichsansiedlungsscheins erforder lich und hat daher für das Siedlungswesen im Osten erhöhte Bedeutung. In Posen besteht eine gärtnerische Berufsschule. Die Lehrlinge aus den übrigen Orten des Reichsgaues Wartheland ge nügten 1943 ihrer Berufsschulpflicht durch Teil nahme an einem geschlossenen sechswöchigen Lehr gang in der Gauhauptstadt. Die Arbeitstagung der Lehrmeister, die als solche erstmalig seit der Eingliederung der Ostgebiete hier erfolgte, gab allen Teilnehmern die Gewißheit, daß der gärtne rische Nachwuchs nach Zahl und Qualität gefördert werden muß. Die vorgeschriebene Erweiterung des Landesbeirats ist erfolgt. Eine eingehende Aus sprache über Fragen der Ausbildung, des Arbeits einsatzes -und der Materialversorgung schloß sich an. Ousntbsr As Mtardsit c!ss gesamten Leru/sstands kommt SS sntscdsicksncj an Zusätzliche Serufsjorwilvung im Krieg und über die Verwendung der Wildpflanzen besser Bescheid als ich. Als er sich im Lauf des Gesprächs immer mehr als großer Naturfreund offenbart, frage ich ihn, ob er Gärtner ist. „Leider nein", ist die Antwort. „Ich bin Bäcker, und da mir der Beruf gar nicht lag, habe ich mich zur Marine ge meldet. Sie werden fragen, woher ich diese Augen für die Natur habe und warum ich nicht Gärtner geworden bin. Dies war von jeher mein Wunsch, doch mein Vater war sechs Jahre arbeitslos, wir waren sechs Kinder, ich der Aelteste. Da hieß es eines Tages: Junge, du mußt dich selbst ernähren. Wir suchten eine Gärtnerlehrstclle, sanden auch mehrere; aber in der einen sollte mein Vater Lehr geld bezahlen, in der anderen für Betten und Anzüge sorgen ohne irgendeinen Gegenlohn, in der dritten sollte ich zu Haus wohnen und essen. Das konnte mein Vater nicht, darum ging ich zu einem Bäcker, bei dem ich alles frei hatte, in die Lehre und bin dort ein guter Bäckergeselle geworden. Aber keine zehn Pferde konnten mich 'dazu be wegen, eine Bäckerei aufzumachen und weiter in diesem Beruf zu bleiben. Ich meldete mich zur Wehrmacht. — Sie wollen nun wissen, woher ich die Pflanzen alle kenne. Von meinem Schullehrer, dem ich noch über das Grab hinaus danke, daß er uns Jungen und Mädel so den Blick für die Natur geöffnet hat. Das war ein richtiger Lehrer. Anstatt uns auf der Schulbank sitzen zu lassen, ging er mit uns hinaus in Wald und Feld und hat Uns die Natur sehen gelehrt." Welche Lehre haben nun diejenigen daraus zu ziehen, die sich für die Nachwuchsgewinnung an maßgeblicher Stelle einzusetzen haben? Berufs kameraden, beteiligt euch an der .Lösung Liefer Am 16. Juni fand erstmalig in Brünn die An erkennung der Gärterlehrmeister in Mähren statt, die berechtigt sind, Lehrlinge auszubilden. Ihre Betriebe wurden einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Es handelte sich um die Gartenbau betriebe I. Julius Schlein in Brünn und H. Karel Pleva in Brünn-Sebrowitz. Mit der Verordnung des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft aus dem Jahre 1942 wurde eine neue AuZbildungs- regel für landwirtschaftliche und gärtnerische Berufe und andere Berufszweige eingeführt mit dem Ziel einheitlicher und gründlicherer Ausbildung der Lehrlinge. Zu diesem Zweck werden geeignete Be triebe, die Lehrlinge ausbilden können und die den Bedingungen entsprechen, durch eine besondere Kommission der Landesverbandes der Land- und IVaAv/uAsgewinnuriF — sin Osspräck un D-XuF Unö wie sieht es bei mir aus? Der V-Zug Berlin—Wien rollt ein; der Bahn- Frage! Vom Gestalten des Berufserziehungswerkes, steig ist übervoll. Mir glückt es, einen guten Platz zu bekommen. Ein Maat nimmt neben mir Platz. Frankfurt kommt, wir stehen beide bei der Ab fahrt des Zuges am Fenster und kommen langsam ins Gespräch. Er ist Ostmärker und wohnt mit seiner Familie 20 Kilometer von Wien entfernt. — Die Fahrt geht an der Oder vorbei, und wir kommen in die Gegend von Guben. „Schauen's dort diese herrlichen Blumen, dort die Küchenschellen, die Föhren, den Ginster und die Wiesennelken. Schauen's, die wenigsten Men schen wissen, was uns die Wildpflanzen für Genüsse geben können." Und er fängt an zu erzählen, wie er in seiner Jugend durch Feld und Wald gewandert ist. Ich bin erstaunt über sein Wissen und seine Kenntnisse von der Natur und den Pflanzen. Oft weiß er in der Wildpflanzenwelt zusätzliche Berufsfortbildung, deren Sinn und Wert von vielen Lehrmeistern noch nicht vollständig er kannt wird. Daß die Veranstaltungen während des Krieges nur in bescheidenem Umfang sortgeführt werden können, erklärt sich aus den Schwierigkeiten der Verhältnisse. Früher wurden sie in den einzelnen Ortsfachschaften abgehaltest, und zwar am Abend nach Arbeitsschluß. Durch steigenden Abgang der Gehilfen setzt sich die Teilnebmerzahl fast nur noch aus Lehrlingen zusammen. Ihnen fehlt die An leitung zur Gestaltung eines Fachschaftsabends. Versuche, aus den Lehrlingskreisen Vortragende zu gewinnen, glückten nur dann, wenn die Vor tragenden genügend vorbereitet und am Abend der Veranstaltung überwacht wurden. Das ließ sich aber üur in geschlossenen Anbaugebieten durch führen und stieß mit der Dauer des Krieges auf weitere Schwierigkeiten, die mit Verkehrsverhält nissen, Verdunklung, Alarmgefahr u- a. Zusammen hängen. Es mußten also neue Wege gesucht wer den, um die Veranstaltungen der zusätzlichen Be- rufsfortbilduna nicht gänzlich zum Erlahmen zu bringen. Sie sind es, die die praktische Ausbildung untermauern, den jungen Gärtner in seinen Beruf hineinwachsen lassen und ihn andererseits auch aus der Enge des einzelnen Lehrbetriebes hinaus zuführen und ihm die Vielseitigkeit der Beziehun gen der Pflanzen zu Boden und Klima erkennen lassen sollen. Außerdem gewöhnen sie den An fänger an eine dauernde und aufmerksame Natur- beobachtung und regen zu gedankenvoller Arbeit an. Um nun zu vermeiden, daß sich die Teilnehmer nach den großen körperlichen Anstrengungen der gärtnerischen Arbeiten am Tage noch auf die Schul bank fetzen, und mit Rücksicht auf die kriegsbeding ten Schwierigkeiten haben wir in unserem großen sächsischen Anbaugebiet die Veranstaltungen auf die Sonntagnachmittage verlegt. Alle drei bis vier Wochen findet eine Veranstaltung statt, die in der gärtnerischen Berufsschule vorbereitet und an einem her folgenden Sonntage durchgeführt wird. Die Veranstaltungen erfreuen sich' regen Zuspruchs. Leider sind sie für die weiter entfernt wohnenden Lehrlinge Nicht erreichbar. Besonders haben sie sonntags noch den Vorteil, daß auch die Sonntags dienst verrichtenden Lehrlinge daran teilnehmen können, da die Veranstaltungen in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr liegen, eine Zeit, in der wohl jeder einmal abkommen kann. Zum Schluß sei noch ein Ausschnitt aus der Veranstal tungsfolge gegeben, wie sie während der letzten beiden KriegSj'ahre durchgeführt worden ist. Sommerhalbjahr April: Vorbereitung: Blühende Gehölze im Freien, Heimat der Pslanzen, seltene Warmhaus Jn einer Zeit, in der die realen Dinge des täg lichen Lebens in jeder Weise den Vorrang haben, verlieren alle anderenBedürfnisse anscheinend anBe- deutung. Zumindest jedoch zeigen sich hier und da Zweifel darüber, ob gewisse Einrichtungen im Krieg noch existenzberechtigt sind. Auch für unsere garten bauliche Berufsschule trifft dieses in einem be stimmten Maß zu. Unbeschadet der generellen Regelung sei hier einiges über das Wesen dieser schulischen Einrichtung klargelegt. Es gab auch bei uns eine Zeit, in der es keine Berufsschule zur Ausbildung unseres gärtnerischen Nachwuchses gab. Mit fortschreitender Entwicklung und einer weiteren Verflechtung des Berufes mit anderen Teilen der Volkswirtschaft konnte eine ein seitige Ausbildung allein nicht mehr genügen. Aus Das Programm ist keinesfalls erschöpfend, es läßt sich nach den jeweils örtlich verschiedenen Verhält nissen abändern. Als wichtige Kapitel wären noch einzuschalten: Düngung und Schädlingsbekämp fung, Pflanzenzüchtung, Sortenauswahh Markt ordnung, Rechtsverhältnisse im Gartenbau, soziale Einrichtungen des Berufsstandes, Aufbau des Reichsnährstandes usw. Die Hauptsache dabei ist, daß nach den Veranstal tungen gruppenweise Niederschriften gefertigt wer den, die dann im Unterricht durchgesprochen, berich tigt und ergänzt werden. Sie ergeben recht will kommenes Material für die Tagebuchaufzeichnun- gen. kksrtis Lngslmsim, Leipzig. dieser Notwendigkeit heraus entstanden verschiedene schulische Formen zusätzlicher Berufsfortbildung. Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Umwelt, in der ein Mensch lebt, von großer Bedeutung für seine Entwicklung ist. Verschiedene Erziehungs mächte find es, die auch die berufliche Ausbildung des jungen Menschen beeinflussen. In diesem Zu sammenhang kommt der Berufsschule eine nicht unwesentliche Bedeutung zu. Aus zwei Erwägungen heraus ergab sich u. a. die Notwendigkeit dieser schulischen Einrichtung. Einmal war es die Forderung nach einer über die Volksschule hinausgehenden Schulung und Ueber- wachung des jungen Menschen, zum anderen, wie schon erwähnt, nach einer zusätzlichen beruflichen Fortbildung auf Grund der Erfordernisse des Be rufes. Der Beruf bedeutet für den jungen Menschen Lebensinhalt. Daraus ergibt sich, daß seine erziehe rische Beeinflussung am besten über den Beruf er folgen muß. Aber auch die Forderung nach einem sauberen Facharbeiter zeigt eine weitere Bedeutung der Berufsschule. Will der junge Gärtnerlehrling seinen Beruf richtig beherrschen, so muß er Neben der praktischen auch die notwendige theoretische Ausbildung erhalten. Dies trifft in besonderem Maß für den größeren Teil unserer Lehrlinge zu, da sie nur die Berufsschule als zusätzliche fachliche AusbildungNätte besuchen. Die gründliche Beherr schung des Berufs wiederum ist von außerordent licher Bedeutung für die Gemeinschaft. Sie ist die Voraussetzung für eine weitere Leistungssteigerung unseres Berufs und gipfelt in dem Endziel der Nahrungsfreiheit unseres Volkes. Dabei ist es un wesentlich, ob der einzelne späterhin als Garten arbeiter oder Betriebsleiter tätig ist. Gerade die schwierige Lage des deutschen Obst baus mag hier als warnendes Beispiel dafür dienen, in welchem Maß sich das Fehlen eines fachlich gutausgebildeten Nachwuchses auswirken kann. Es ist auch nicht zu verantworten, die Heran bildung der überall notwendigen Fachkräfte als Fernziel aufzustellen. Infolge der geringen Stun denzahl in der gartenbaulichen Berufsschule werden die Schüler nicht in einem solchen Maß den Be trieben entzogen, daß hier eine Gefährdung in der Verrichtung durchaus notwendiger betrieblicher Ar beiten eintreten könnte. Demgegenüber sichen auf der anderen Seite die positiven Werte, die eine be rufsschulmäßige Ausbildung mit sich bringt. Hierzu kommt, daß das jugendliche Alter unserer Berufs schüler gerade noch eine schulische Erfassung vor dem Eintritt in den Kriegsdienst zuläßt. Die Aufgabe der gartenbaulichen Berufsschule ist klar abgegrenzt. Sie ist um so wirksamer, als sie Nicht irgendwelche Lehrmeinungen vertritt oder verbreitet, sondern von der Praxis ausacht und damit vom praktischen Beruf aus ihre Aufgabe er hält. Im Mittelpunkt ihres Unterrichts steht die tägliche Arbeit im Lehrbetrieb mit dem erziehe rischen Endziel der Uebersetzung des „Ich soll'^ zum „Ich will". Damit ist gleichzeitig die Gewähr dafür gegeben, daß Berufsschule und Beruf eine Einheit bilden und nicht nebeneinander herlaufen. Die Berufsschule trägt weiterhin den vielen Grundsätzen des menschlichen Gemeinschaftslebens Rechnung und formt den jungen Menschen durch Planmäßige Erziehungsarbeit ünd Anpassung an den ihn umgebenden Lebenskreis. Sie stellt somit nicht nur eine technische Lehre dar. Setzen wir nun diese Betrachtungen in unsere Erziehungsarbeit an unserem Berufsnachwuchs ein, so wird der Erfolg nicht länge auf sich warten lassen. Der Beitrag unseres Berufs im Kampf um die Nahrungssrsiheit unseres Volkes wird damit eine zusätzliche Bereicherung erfahren. Horst Vogel, Wesel, Forstwirtschaft für Mähren in Brünn anerkannt. Auch di« Lehrlingsausbildung wird beaufsichtigt. Durch diese erste Anerkennung von Betrieben zur LehrlinasauMldung wurde eine neue Epoche im mährischen Gartenbau eingeleitet, in der auch die langjährigen Bestrebungen zur besseren Regelung der'beruflichen Verhältnisse und höheren Wertung Les Gärtnerberuses Verwirklichung finden sollen. L. Die Sorge um den Nachwuchs einschließlich der Förderungsmaßnahmen für die Nachwuchsgewin nung ist eine der vordringlichsten Aufgaben, deren sich unsere Berufsführung jetzt im Krieg annehmen muß- Wir werden auch in den Jahren nach dem Sieg neben den gewohnten Arbeiten früherer Jahre für die Sicherung der Ernährung unseres Volkes durch verstärkten Anbau von Gemüse und Obst sorgen müssen und außerdem tüchtige Berufs kameraden für gartenbauliche Ansiedlungen im Osten zu stellen haben. Denn die Neuformung des Ostens erfordert nach den hierzu ergangenen Richtlinien des Reichsbauernführers auch den Ein satz von Gartenbaubetrieben, die von aufgeschlosse ne» und Willensstärken Gärtnern geführt und ge leitet werden sollen. Unseren Nachwuchs auf diese zukünftigen Aufgaben unseres Berufsstandes vor zubereiten und auszurichten, müssen Lehrmeister und Betriebsführer schon jetzt in ihren engeren Aufgaben- und Pflichtenkreis einbeziehen. Der gute Wille allein genügt aber nicht. Jeder Garten bauer, dem die Betreuung unseres Berufsnach- wuchscs anvertraut ist, hat die Pflicht, dafür zu sorgen, daß jeder einzelne unserer jungen Äerufs- kameraden sich einen möglichst großen Wissensschatz aufbaut, der ihn befähigt, später einmal überall dort seinen Mann zu stehen, wohin er berufen und wo er an verantwortlicher Stelle eingesetzt wird. Darüber hinaus sollte es eine Ehrenpflicht sein, den an der Front stehenden Kameraden durch laufende Uebersendüng von Fachzeitschriften, Fach büchern sowie brieflichen Gedanken- und Erfah rungsaustausch die Möglichkeit der Tuchfühlung mit dem Beruf und der fachlichen Weiterbildung zu geben. In welchem Matz Lehrbetrieb und Berufsschule in gegenseitiger Ergänzung die berufliche Aus bildung zu befruchten vermögen, ist an dieser Stelle des öfteren eingehend erörtert worden. Auch die Tatsache, daß die zusätzliche Berufsfortbildung als unentbehrliches Mittel zur Leistungssteigerung an gesehen und deshalb in einigen Gebieten erfolgreich durchgesührt wird, ist ebenfalls öfter schon erwähnt worden. Welch« Möglichkeiten nachhaltiger Schu lung sich gerade hierbei bieten, geht aus dem nach folgenden Bericht hervor, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. Was in dem Anbaugebiet Leipzig möglich ist, wird sicherlich in ähnlicher Weise für manches andere gartenbaulich bedeutende Gebiet zutreffen. Jedenfalls wird überall da, wo ein Wille ist, auch ein Weg gefunden werden können. Das Beispiel Leipzig aber kann auch für spätere Zeiteit als nachahmenswert be zeichnet werden. Lrsngsl. Der Krieg bringt tiefeinschneidende Maßnahmen auf allen Gebieten des menschlichen Lebens, in bezug auf Arbeitsleistung, Ernährungssicherung, Verkehrswesen u. a. Die wehrpflichtigen und wehr tauglichen Männer find eingezogen, Frauen und Mädchen find an ihre Stellen getreten und erfüllen neben ihren hauswirtschaftlichen Verpflichtungen noch wertvolle Aufgaben für die Kriegswirtschaft. Auch an den Gärtnerlehrling werden erhöhte Anforderungen gestellt. Oftmals ist er noch die einzige Stütze des Lehrmeisters, der sich in der Hauptsache mit Kriegsgefangenen und anderen berufsfremden Arbeitskräften behelfen muß. Daß dem Lehrling da Arbeiten zugemutet werden, die unter normalen Verhältnissen Gehilfen zukommen, ist unausbleiblich. Seine Einsicht in alle Berufs arbeiten, Sorgfalt und Zuverlässigkeit müssen Proben bestehen, die früher kein Lehrherr für mög lich gehalten hätte. Um so zwingender ist es darum notwendig, seiner beruflichen Ausbildung in prak tischer und theoretischer Hinsicht die höchste Auf merksamkeit zu widmen. Das ist keinesfalls damit getan, ihn von früh bis spät in die Nacht arbeiten zu lasten und ihm nicht einmal die notwendige Zeit zur Erledigung seiner laufenden schulischen Arbeiten zu gewähren, insbesondere auch des Tagebuches, sondern er muß vom ersten Lehrtag an zu sinn vollem Ueberlegen und Planen angeleitet, in alle Betriebs- und Arbeitsvorgänge systematisch ein geweiht werden. Nur so wird er ein tüchtiger Berufskamerad werden und das erfüllen, was man von ihm erwartet. Ein Mittel dazu ist auch die
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