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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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»di!»! Ausstellung „viky rust Vas Lanv l sorgen. lieber 30 Millionen Stück Salat, 8 Mil lionen Stück Sellerie, 4 Millionen kg Zwieseln, die Ansatzpunkte Neugestaltung Europas? rischen geschaffen. ic» *) „Agrarpolitik und Betriebslehre, aktuelle Probleme", Sonberhest IS. Verlag I. Neumann, Neubamm. schließlich ihre besondere Bedeutung durch die Län» derreferate von Wissenschaftlern aus Italien, Ungarn, Finnland, Kroatien, Spanien und der Schweiz. Die Arbeiten nehmen nicht für sich in Anspruch, schlechthin „die Lösung" aller Fragen ge funden zu haben, aber sie sind doch ein wichtiger, unerläßlicher und zweifellos aktueller Beitrag der Wissenschaft auf dem Wege zur agrarischen Neu ordnung Europas und damit zu seiner endgültigen Nahrungsfreiheit. KM; ll. L ^5! NA. As nicht angängig ist. Auch der einzelne Obstbauer wird sich nicht gern mit einer Abgabe belasten lassen. Wenn der Obstbau aber nicht bereit ist, selbst Lasten für seine Verbesserung zu tragen, dann denken andere Stellen erst recht nicht därans ihm zu helfen. Man kann auch einwenden, daß jeder andere Beruf mit ähnlichen Forderungen kommen könnte. Das können aber meines Erachtens andere Berufe nicht mit der gleichen Dringlichkeit. Die Struktur des deutschen Obstbaus, seine Bedeutung für die Volkswirtschaft, die Schwierigkeiten bei der Höherentwicklung der kapitalarmen bäuerlichen Obstwirtschaften sind besonderer Art und verlangen deshalb auch eine einmalige Lösung. Der Aufsatz Häffners in Nr. 5 der „Gartenbau wirtschaft vom 4. Februar 1943 greift wieder ein mal die Lehrlingsausbildung im Obstbau auf und ist deshalb zu begrüßen. Man kann den Aus- sührungen grundsätzlich bcistimmen, doch ist bei längerer Lehrzeit die Trennung zwischen Baumwart lehrling und Obstbaulehrli'ng verfehlt, weil sie künst lich ist. Wie sehr sie es ist, geht ani besten daraus hervor, daß in Württemberg nur zwei Betriebe für Der Krieg hat mit unerbittlicher Deutlichkeit ge lehrt, wie wichtig die Lösung des Ernährungs- Problems für ganz Europa geworden ist. Erst in diesem zweiten Weltkrieg erkennen die Völker der alten Welt den wahren Grad ihrer Abhängigkeit von der überseeischen Nahrungszufuhr und damit die Vernachlässigung ihrer Landwirtschaften. Nur Deutschland und Italien haben durch ihr bewüßtes Bekenntnis zur Nahrungssicherung auf eigenem Boden praktisch die Lehren aus dem ersten Welt-- krieg gezogen und damit dem Kontinent den Wog zu wahrer Unabhängigkeit und Freiheit von den Mächten des internationalen Kapitals gewiesen. Denn ohne Nahrungsfreiheit gibt es keine politische Freiheit, keinen beständigen Frieden! Der Kampf um Raum — um den es ja letztlich geht — ist daher der Kampf ums Brot. Es ist heute kein Zweifel, daß Kontinentaleuropa sich selbst friedensmäßig allein ernähren könnte. Berechnungen haben ergeben, daß sogar noch Nah rungsreserven für gut 100 Millionen Menschen neben der 343 Millionen betragenden Bevölkerung erschlossen werden können. Freilich ist diese Auf gabe nach einer Zeit des landwirtschaftlichen Nie dergangs, der Vernachlässigung der Agrarpolitik nicht in kurzer Frist zu lösen. Sie verlangt einen völligen Neu- und Umbau der europäischen Agrar verhältnisse und eine Jntensitcitsstufe, die dem Vor bild der deutschen Landwirtschaft entspricht. Da neben harren viele andere Probleme, die in das Gebiet der Agrarpolitik und landwirtschaftlichen Betriebslehre fallen, der Lösung. Der totale Krieg zwingt allen Ländern Europas in ihrem Daseins kampf das Gesetz des Handelns auf. Und dennoch bedarf jede Neuordnung, jede Maßnahme, die Altes stürzt, behutsames Vorgehen, genaue Kenntnis und Erforschung der Zusammenhänge, weitsichtige Pla nung und exakte Vorbereitung, wenn eine wirklich bessere, leistungsfähigere europäische Landwirtschaft an die Stelle treten soll. Wo steht Europa heute land- und ernährungswirt schaftlich? Welche Probleme sind zu lösen, wo liegen die Fehlerquellen der Nahrungsabhängigkeit und 3,5 Millionen Stück Endiviensalat, 3,6 Millionen Stück Blumenkohl, 4,5 Millionen kg Wirsingkohl usw. mußten von den Erzeugern geerntet, zur i^ezirks- abgabestelle gebracht und von dieser übernommen und vermarktet werden. Neben dem Erwcrbsgarten- bau ist in den letzten Jahren immer stärker der feldmäßige Gemüsebau, den die Bauern und Land wirte aus großen Flächen betreiben, für die Ver sorgung wichtig geworden. Er liefert die Massen gemüsesorten und ist daher für die Versorgung aller Verbraucherkreise von ganz besonderer Bedeutung. Die Landcsbaucruschaft Wien wird sich bemühen, auch in diesem Jahr d-n Gemüsebau.noch weiter zu fördern, um die gemüsebauliche Produktion abermals zu erhöhen. ' einer agra- Zur Klä- bildung abspricht, weil sie keine „Gemüseunterkultu ren" betreiben, ist ein ganz unzeitgemäßerZustanchder gar nicht schnell genug beseitigt werden kann. Erst wenn wir einen Ueberfluß an guten Obstbau betrieben mit „Gemüseunterkultur" haben, wäre eine andere Einstellung am Platz. Solange dies aber nicht der Fall ist, sollte uns das Hemd endlich einmal näher liegen, als der Rock. Der allgemeine Notstand der obstbaulichen Aus bildungsmöglichkeiten ist unbestreitbar. Er ist aber nicht deshalb vorhanden, weil es keine Fachleute gibt, bei denen Lehrlinge den Obstbau erlernen können, sondern deshalb, weil wir von einer ver fehlten Organisation des obstbaulichen Ausbildungs wesens nicht loskommen. Bekanntlich ist ein großer Teil der Lehranstaltsbesucher später im Obstbau hauptamtlich tätig. Erkundigt man sich nach ihrer Praxis vor dem Schulbesuch, so haben überaus viele niemals im Obstbau gearbeitet. Man findet also gar nichts dabei, daß die später führenden Obstbau fachleute aus dem Zierpflanzenbau usw. hervor gehen. Daß man gleichzeitig eine reine Obstbau- Praxis .für den Nachwuchs im Obstbau für unge nügend hält, paßt zu diesem Zerrbild der „gärtne rischen Obstbaulehre" wie die Faust aufs Auge. Per sönlich bin ich der Meinung, daß Schüler jeder Art, die vorher von geweckten Obstbauern Praktisch unterwiesen.wurden, für den Obstbau wertvoller sind als ehemalige Topfpflanzen- und Gemüsebau lehrlinge — auch wenn die Lehrherren vorläufig nicht als „Gärtnermeister" abgestempelt sind. Hauptsache ist, daß sie ihrem Können nach Obstbaumeister sind. Dabei bin ich, wie zu erzeugen. Der Landesbauernführer betonte, daß die zuständigen Stellen entsprechende Anordnungen und Vorkehrungen bereits getroffen haben und daß "ch sowohl die Lnndesbauernschaft als auch die Stadt Wien mit aller Kraft um den Wiederaufbau des Wiener Obstbaus bemühen werden. Außer ordentlich förderlich für den Wiener Obstbau sei — so stellte Landesbaucrnführer Mayerzedt fest — die intensive Forschungsarbeit, die die Hochschule für Bodenkultur leiste. Der Beitrag, den die Hoch schule für Bodenkultur durch ihre wissenschaftlichen und praktischen Arbeiten für die Förderung des > Obst- und Gemüsebaus leistet, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In jeder Wiener Kreisbauernschaft werden in die sem Jahr Obstschauen veranstaltet, auf denen auch Prämien und Preise für besondere Leistungen ver teilt werden sollen. Als die vordringlichsten Ziele des Wiener Obstbaus erwähnte Landesbnuernführer Mayerzedt Förderung des Erwerbsobstbaus durch Schaffung von Obstplantagen und Baumwiesen, Verbesserung der bestehenden Haüs- und Siedter- gärten, Ausweitung des Beerenobstbaus in den Hausgärten und die Anlage von Beerenobstplanta gen und eine verstärkte Pflanzung von Obstbäumen an öffentlichen Straßen und Wegen. Diese Ziele können in der Obstbaumwirtschaft aber nur erreicht werden, wenn genügend Menschen zur Verfügung stehen, die willens sind, sich für die Pflege und Betreuung der Obstbäume einzusetzen und die auch über genug Fachkcnntnis auf diesem Gebiet ver fügen. Aus diesem Grund begrüßte der Landes- baucrnführcr auch die Neugründung von Garten bauvereinen, da diese Vereine in Zukunfk die be sondere Aufmerksamkeit und Unterstützung der Landesbauernschaft Wien und der Stadtverwaltung erfahren werden. s Wiens Gärtner unv Landwirte lieferten 62 MMtonen Gemüse ab Im Jahre 1942 haben die Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe Wiens insgesamt 6200 Waggons Frischgemüse, das sind 62 Millionen kg, über die Bezirksabgabe^elle Wien abgeliefert. Dies ist eine Leistung, die alle Anerkennung verdient und die dem Pflichtbewußtsein der Wiener Gemüsebauer ein ehrendes Zeugnis ausstellt. Es ist aber auch eine hervorragende Leistung der Bezirksabgabestelle Wien gewesen, diese gewaltige Gemüsemenge von den Erzeugern zu übernehmen und unverzüglich für ihre Weiterverteilung an die Verbraucher zu rung all dieser aktuellen Fragen hatte der Forschungsdienst, Fachgliederung Biologie und Landwirtschaft im Reichsforschungsrat, vor kurzem eine Arbeitstagung „Agrarpolitik und Betriebs lehre" veranstaltet, die die Forscher aus allen Teilen Europas zu freier Aussprache zusammen führte. Das Ergebnis dieses zweifellos interessanten Meinungs austausches hat der Forschungsdienst in einem Son derheft*) zusammengesaßt. Dieses gewiß hoch aktuelle Sonderheft, das der Obmann des For schungsdienstes, Prof. Dr. Konrad Meyer, mit ejnem Ueberblick über »die „Großraumprobleme der Agrar politik und Betriebslehre" einleitet, vermittelt in der Tat einen tiefen Einblick in das, was zum Neuaufbau der europäischen, insbesondere auch der großdeutschen Landwirtschaft notwendig ist. Drei Problemkreise zeichnen sich in diesem Mei nungsaustausch der Wissenschaft klar ab: das So zialproblem des Landvolkes, damit eng verbunden die ländliche Einkommensfrage und die praktischen Aufgaben, der Erzeugungs- und Ernährungspolitik. Im einzelnen finden wir u. a. Arbeiten über die Entwicklung und Ordnung der Märkte und des agra rischen Außenhandels, über die Preis- und Einkom mensordnung, die betriebswirtschaftlichen Fragen der Nahrungssicherung, die Technik und Arbeits produktivität, die Probleme der Bodenordnung, den Nahrungsbedarf Europas und seine Deckungsmög lichkeiten und verschiedene Beiträge, die sich mit den biologischen, sozialen und volkswirtschaftlichen Fragen des Landvolkes auseinandersetzen. Die neue Veröffentlichung des Forschungsdienstes erhält pvstverisßsort kr«nklnrt/Oeler - » lionen RR- Durch spezielle Tätigkeit der Baum warte für die Bezirksabgabestellen und die Ge meinden könnte ferner ein Gehaltsanteil von immer hin zwei Monaten aufgebracht werden. Damit hätte der Staat eine Deckung der Ausgaben, die ihn veranlassen könnte, der Sache Aufmerksam keit zu schenken. Jedensalls ist eines sicher: Wenn wir nicht zeigen, auf welche Weise die Gehälter auf gebracht werden können, kommt es nie zu einem kräftigen Anstoß. Natürlich kann man Einwände erheben, vor allem darauf Hinweisen, daß eine Be- steuerüng der Allgemeinheit durch Preiserhöhung t/re Pikees MLt eurer rvas luunFFÜ^r LE. Ü0LSS5I.S Lancissbausiniubrsr Hla^srrsck über cisn V^isnsr Obstbau Vordringliche Ziele des Wiener Obstbaus Lsiträys cisr Misssnscka/t — Tins iVsusrscbsinunF dss TorsckunNsciisnskss Probleme der agrarischen Neuordnung Anläßlich der von der Landesbauernschaft Kur mark und dem Nationalsozialistischen Lehrerbund durchgeführten Wanderausstellung „Dich ruft das Land!" fand in Berlin die Preisverteilung an die Sieger in dem mit der Ausstellung verbundenen . Schülerwettbewerb statt. Seit Mitte des vorigen Jahres war diese Ausstellung durch sämtliche Ber liner Volksschulen gewandert, um die Stadtjugend für die landwirtschaftlichen Berufe zu interessieren. Das Preisausschreiben stellt? den Schulkindern die Aufgabe, ihre Erlebnisse auf dem Lande in Auf sätzen und Bildern zu schildern. Hauptstabsleiter Dr. Zielke, der die Verteilung der Geld- und Buch prämien vornahm, betonte in seiner Ansprache, daß aus so mancher eingereichten Arbeit eine starke Sehnsucht nach dem Land herauszufühlen ist. Die Jugend könne heute wieder mit Vertrauen und Zuversicht einen landwirtschaftlichen Beruf ergreifen; denn der Reichsnährstand habe die zu einer ge ordneten Berufsausbildung und entsprechenden Ent wicklungsmöglichkeiten notwendigen Voraussetzungen welches sind die „gärtnerische Lehre im Obstbau" bestehen. Häffner will mit diesem Hinweis das Besondere dieser Lehre gegenüber der Baumwartlehre betonen. An schließend hält er es aber sür selbstverständlich, daß die aus der Baumwartlehre hervorgehenden Meister (mit einjährigem Schulbesuch), den Tech nikern (mit zweijährigem Schulbesuch) bei der Be werbung um Kreisbaumwart-, d. h. Jnspektorstellen, gleichgestellt werden. Wenn aber die Baumwart lehre letzten Endes für die mittlere Laufbahn ge nügt, dann ist eine vorherige Scheidung sinnlos; denn man gibt zu, daß der nicht „gärtnerisch" aus gebildete Fachmann ein genau so guter Obstbauer sein kann, wie der „gärtnerisch" ausgebildete. 1Ind de.s ist richtig. Wir beurteilen die Fähigkeiten eines Jägers ja auch nicht danach, ob er Kaninchen halten kann, und von einem Topfpflanzengärtner verlangen wir keine speziellen Kenntnisse im Obstbau. Ich erinnere an einen Aufsatz, den ich vor zwölf Jahren in dieser Zeitschrift über dieses Thema ver öffentlichte („Gartenbauwirtschaft" 1931, Nr. 34). Wer ihn liest, wird über die Fortschritte in Würt temberg erfreut sein. Damals gab es in diesem besonders wichtigen Obstland überhaupt keinen an erkannten Betrieb für die „gärtnerische Lehre im Obstbau". Tüchtige Obstbauer gab es natürlich ge nug, nur waren sie,, wie fast überall in Deutschland, nach dem hochgehaltenen „gärtnerischen Brauchtum" nicht würdig, den Obstbaunachwuchs zu erziehen. Ein Obstbauer muß nach diesem ehernen Gesetz unter allen Umständen zuerst einmal etwas anderes Anständiges sein, wie z. B. Gemüsebauer, Baum- schuler usw., wenn er für geeignet erachtet werden soll, Obstbaulehrlinge auszubilden. Man verlangt den „Gärtnermeister" als Lehrherrn, und wenn er nicht da ist, dann sucht man nicht nach einer Ueber- gangslösung, holt nicht z. B. tüchtige Baumwarte heran, sondern begnügt sich mit keinem oder auch zwei Betrieben für die „gärtnerische Lehre im Obst bau". Man denke sich einmal den Fall, die Land wirte würden mit dem Hinweis, der Feldgemüsebau gehöre zur Bauernwirtschaft, die Landwirtschafts lehre für Gemüsebauer verlangen. Jeder Betrieb, der nicht mehrere Kühe, Milch- und Schweinewirt schaft usw. habe, sei als Lehrstelle für Gemüsebauer nicht anzuerkennen, möge es sich auch um die besten Feldgemüsebaubetriebe weit und breit Händeln. Eine solche Haltung wäre uns zuwider. Im Obst bau halten wir diese Beschränkung infolge unserer historischen Belastung für richtig. "Wollen wir aber weiterkommen, dann müssen wir aus dem allzu einseitigen gärtnerischen Jdeenkreis herausfinden. Es kann nicht Sache eines obstbaulichen Lehr betriebes sein, Gemüseunterkulturen nachweisen zu Müssen. Diese Verbindung hängt mit der Vor stellung zusammen, daß der Obstbau ohne Unter kultur nicht lebensfähig ist. Die logische Folgerung wäre aber dann, den Lehrling mit jenen Kulturen bekannt zu machen, die hauptsächlich mit Obstbau in Verbindung stehen, und das sind in Deutschland die landwirtschaftlichen und nicht die gärtnerischen. Wie überhaupt der Bauer der Träger "des Obstbaus ist und nicht der Gärtner. Dieser ist nur der Träger - der Obstbaulehre. Wir sehen daraus, daß heute noch eine Ausbildung erstrebt wird, die nicht von den einfachen Tatsachen ausgeht, sondern von gärt nerischen Wunschbildern. Letzten Endes ist das alles aber gar nicht das Entscheidende. Halten wir nämlich eine gärtnerische, genauer gesagt, eine ge müsebauliche Ausbildung zusätzlich für notwendig, so führe man sie eben durch, aber nicht so engherzig, wie es heute der Fall ist. Fehlen dazu die geeig neten Obstbaubetriebe, dann muß eben ausnahms weise einmal der Lehrling wandern. Daß man jedoch güten Obstbaubetrieben die Lehrlingsaus- Bei der Eröffnung eines neuen Obst- und Ge- müsevaukurses an der Hochschule für Bodenkultur sprach Landesbauernführer Mayerzedt über Fragen des Wiener Obst- und Gemüsebaus, wobei er besonders eingehend auf die verschiedenen Sorgen und Aufgaben der Wiener Obstbauwirtschaft zu sprechen kam. Er stellte fest, daß etwa neun Zehntel des Wiener Obstbedarfs durch Zufuhren von aus wärts gedeckt werden müssen. Da aber in Wien- günstige klimatische Verhältnisse vorhanden sind, die eine wesentliche Steigerung der Obsterzeugüng gestatten würden, sei es notwendig, alles zu unter nehmen, um den Wiener Obstbau noch leistungs fähiger zu machen. Die besondere Lage Wiens an der Grenze zweier Klimazonen ermöglicht es, in Men fast alle Obstarten, die es in Deutschland gibt, Gartenbaus anerkannt werden, auch gute bäuer liche Obstbaubetriebe müssen für eine befristete Aus bildung von Gärtnerlehrlingen, die sich später dem , Obstbau widmen wollen, anerkannt werden. Wenn unseren „gärtnerischen Obstbauern" wirklich etwas not tut, dann ist es eine zeitweise praktische Tätig keit in bäuerlichen Wirtschaften. So etwas Kurioses wie den bisherigen Unterschied zwischen dem gärt nerischen Ausbildungsgang einerseits und der späte ren überwiegend bäuerlich orientierten Tätigkeit unserer Obstbaufachberater andererseits, gibt es nicht leicht wieder. Im übrigen ist die Lösung der eigentlichen Baumwartfrags — also der Anstellung eines Obstbaugehilsen bei Gemeinden usw. -- viel weniger eine pädagogische als eine finanzielle An gelegenheit. Soll es in der Baumwartfrage in ab sehbarer Zeit zu wesentlichen Fortschritten kommen, dann nur, wenn das Finanzierungsproblem gelöst wird. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß wir der Oeffentlichkeit eine Art Selbsthilfe unterbreiten müssen, wenn den Verhältnissen im bäuerlichen Obst bau mehr Rechnung getragen werden soll als bisher. Gehen wir einmal von der Annahme aus, daß 5000 Baumwartstellen mit einem Durchschnittsjahres gehalt von je 2200 RM. geschaffen werden sollen. Der Etat beträgt dann insgesamt 11 Millionen RM. Wir haben nun ach der Zählung von Jahre 1933 im Altreich rd. 8 Mill, landwirtschaftliche Betriebe (einschl. Kleinbetriebe), davon mit Obstbau evtl. 3 Mill. Rechnen wir für jeden Betrieb überschläglich eine jährliche Abgabe von 1 RM., so käme eine Summe von rd. 3 Mill. RM. zusammen. Außerdem kann die obstverzehrende Allgemeinheit einen Bei trag leisten. Wir haben eine jährliche Durchschnitts ernte von 2,5 Millionen Tonnen — 25 Millionen ckr. Setzen wir davon als Verkaufsware an und nehmen eine Preiserhöhung von 0,5 Pf. je Pfd. vor, also je 62 1 RM., so ergibt dies 6 Mil ¬ gesagt, keinesfalls Gegner einer gärtnerischen Grundausbildung. Nur bin ich nicht dev Mei nung, daß tüchtige Fachleute, denen sie fehlt, für den Obstbau weniger wertvoll sind als Topf pflanzengärtner usw. Man wird vielleicht ein wenden, daß es sich hier nicht so sehr um Techniker und Diplomgärtner, als um einfache Baumwarte oder Obstbaugehilfen handelt. In dieser Beziehung mache ich keinen Unterschied Untere Ausbildungs- Mängel hängen in jedem Fall mit veralteten An schauungen zusammen. Sie sind entweder auf die Behauptung zurückzuführen, daß Obstbau ohne Ge müsebau nicht lebensfähig ist, oder auf die Ansicht, daß ein ausgesprochener Obstbaugehilfe keine ge nügende Berufsbasis hat; daß er schon deshalb zu sätzlich etwas lernen muß, um stets Arbeit zu finden. Vorläufig fehlen uns aber tüchtige Obst- batigehilfen überall. Je schneller wir deshalb diesen Meinungsballast über Bord werfen, desto besser. Der Obstbau muß aber nicht nur als voll kommen selbständiger Lehrzweig, im Rahmen des Lrsokeint vöeventUck. Ueruesxebüvr, monatUcv N». 1.—, Lusqsde N chur lür UonnerstSS. 3. 1043 / KO o / V»- 1U MtHlioder Ues Ueiov8nÄvr8t»Ntl68j visrteyLvrUev 0.75 ruLüKlieU No8tde8teUqevaUr. » ' 1» irrr-LeM ö! s veM kV I n trüeLKe - ° - Ji, VuE l WM ls ---LA Hins gruncksätslicks Ltsiiungnabms 2um I-skriinsswsssn im Obstbau ZurKrage Ser Saumwattlehrlinge Von Pros. E. Kemmer, Direktor des Instituts sür Obstbau der Universität Berlin GartenbEwirMast v6UD8cU6k 6KW6ir880Liri'6dt8LU KEKVIdlSN L L K7d! 6 k-8 O k 8 6 ^mtl. Leitung kür ci en Gartenbau im ksiaUsnäkl-Ztanä u.ölittsilungs k'ür äls Lri S882eit vereinigt rnit Thalacker Allgemeine 8amen° » und Pklan^en-Okkerte latt cisr Nauptvereini8un8 Uer cisutboken Ksrtenbaurvirtsoliakt
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