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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Gartenbauwirtschaft
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VartenbMwirtl'ckaü vku^8O»ck kkWkkv8O>^kE^u kklru^cir Q-^ir^cir-k0ir8c)s 'MrtlckaktszcüunF des deutlckcnGartcnbaues Osutscks Oarlsnkaureitunß für den Ludslsngsu Her 8rwsrbsgärtner und klumenbinder t v Wien kmtl. Teilung kür den Osrtendsu im ^sicdsnäkrstand u. dlittstlungs kIstl der ilsuptvereinigung der deutschen Ogrtsnbguwirtscliskt »«uptscIwiIKctunßi k!e^ii>-O>«r!ott^bu>-- 4 Soklalersipuüe 68/39 be^^ul S14E (-»rU>«nscUS V<-^-es«Il8ek»l> IN. W-M<a !«:.. liebln 8rv 68, Kocks,r«Se L9. B^nro, ,764,6 poslsckeekkoxlo, Nc.Un 6766 Ln-eiAsoprcs: 4k mm ^e.t« ^Mmele^. o ? mm-prc,8 ov l-k. üm Xei, ,8, ÄnscMop^sUs,-, X,. S r. 1 ^u^8, 1937 WNIi->. ao-c,Mn»nv«I>mc8CkKiL: Niens,«- krvk LnseiKe,mn,mI,mc^ Kmnkkur, cOäee), OScstr. .-1. l-ernr. 2721. Nostsckeckk : Ncrlin 62011. kn NMunxson,: bmnkku^NO.). Lrsckonl wücIwotUck. NeroM-ekakr, ^us^ske mon»,i. NIN 1.- , änsxiike II Inur I<n IMU'NoIer 6«s Neicksn»iir8,«n6es> vierleijilimi NN. 6.7b snrüxi. NostbesteU-ebüvr postverlagsort Ll-Ankkunt/ Oder ^usgsüe 8 ttcnlin, vonnerstsg, 18. kedrusr 1813 60. dskrgsng — Kummer 7 ' politische Ztreillichter Totaler Linsstr Oer deutsche Oartsndsu wird von den Vwll- nstnnsn rum totsisn Lrisgssinsatr selbstver ständlich such ln verschiedenartigster Wsiss srgrikksn. Linmal ist es selbstverständlich, daü dis jüngeren Iskrgänge, sowsit sie bisher uk. gestellt waren, nuninshr rum Wskksndisnst sin- gsrogsn werden, uin dis Lamsradsn sn dsr Lront ru sntlsstsn. Diese Linriskungsn kabsn kür dis vsrblsibsndsn /^rbsitskräkts sine srnsut stärksrs ^.rbsitslsst rur Lolgs. In einigen LsUsn wird vielleicht durch Hilkskräkts sin gewisser Ausgleich gssckakksn werden können, aber iin groüsn und ganrsn werden von jsdsm sinrslnsn Angehörigen des Gartenbaus neue rusätrlicks Leistungen verlangt werden müssen. T^uck dis Lckliskung dss gröüsrsn Teils dsr Ulumsa- gssckäkts wird nsturgsinsü Linwirkungsn kabsn. K4skr denn je kommt es heute darauf an, auf dsn Llumsnanbau ru verrichten und dis Os- müsssrrsugung noch starker in dsn Vordergrund ru stellen. Dsbsrlsgungen übsr ksntsdilitst und ähnliche Lragsn sind nunmehr kehl sm Llatr, da es um dis Istrts Lntscksidung, um dis Istrts Schlacht kür Deutschland und kür Lurops gsht. Lür uns gibt ss heute nur sine gsbists- rischs blotwendigksit, dsn Ansturm dsr bolsche wistischen Vlssssn ru zerschlagen und kür disss Tkukgsbs jedes Opksr ru bringen! Lurops sn den Bolschewismus verraten Dis Agitation dsr Lritsn und -kmsriksnsr gsgsn dis Achsenmächte ging gsgsnüdsr dsn klsinsn blationen bisher dahin ru erklären, daü mit dsr blisdsrwsrkung dsr ^.ckssnmäckts Eng land und ^.msriks dis Osrsntis kür dss 8s- stshsn dsr klsinsn blstionsn übsrnskmsn wür den. Disss Lordsrung dsr -ktlsntik-Okarts gslts selbstverständlich auch gsgsnüdsr dsr Lowjst- union. bleute jsdock rsigt sich schon, daü England und Amerika dissss Versprechen nie mals sinlössn können, daö sis gsgsnübsr dsn Lordsrungsn Stalins sogar ökksn^Iick erklären müssen, Europa müsss ssinsn -kusglsich mit dsr Sowjetunion selbst suchen. Der persönliche Lrsnnd koossvslts und Vertrauensmann kür aubenpolitischs und wirtsckaktspolitiscks Lragsn, Walter Lippmann, hat darum in dsr dlsuyorksr krssss sinsn ^.uksatr vsrökksntlicht, in dem er dsn klsinsn europäischen Staaten ausdrücklich vorschlägt, eins Anpassung an dis Sowjetunion ru suchen, klsn könns mit gröktsr Sicherheit ksststsllsn, dak Amerika und Lnglsnd niemals in dsr Lags ssisn, eins militärische Inlscktsnt- ksltung in Osteuropa durckrusstrsn. Damit ist nun eins jahrelange Agitation unserer Osgnsr russmmsngsbrocksn. Olsickrsttig sind dis Orundsätrs dsr Tktlantik-Oksrts, eks sis prak tisch erprobt werden konnten, verraten. Eng land und dis LlS-V sind gsgsnüdsr dsr Sowjet union in dis Kolls von Mlksvölksrn rurück- gsdrängt wordsn, dis nicht einmal msdr in dsr Lags sind, übsr dis Tukunkt groüsr Osbists dss sigsnsn ksumss (Indisn!) ru sntschsidsn, visl wsnigsr übsr das politische Schicksal der euro päischen dlatiansn. Damit sind dis Lrontsn klar sbgsgrsnrt. Dsr Vorrat dsr Plutokraten wird ssins Antwort kndsn in dsr harten Lntscklosssn- hsit dss jungen Luropss, diesen Lampt dis rur Istrtsn Lntscksidung susrukscktsn. Dnd übsr sinss dürkts sich dis Wslt wohl klar sein, daü dss Istrts Zatsillon, das in disssm kingsn auk dsm Scklacktksld blsibt, sin 8stsillon dss ksickss und seiner Vsrbündstsn ssin wird! Dss Lnds des tranrösiscksn Lolonislreicdes Dis Lrsignisss in dlordskriks sind dsr Lckluk- stsin sinsr Tragödie, dis rum Zusammenbruch dss glsnrvollsn tranrösiscksn Lolonialrsickss kührts, und rwar vornehmlich durch dis Lnt- schluLIosigksit und damit Schuld dsr Lrsnrossn selbst. Tkls Lrsnkrsick im Lommsr 1940 ru- sammsnbrach, dstts der Lükrsr in grokksrrig- stsr Weise dsn Lranrosen dis kcköglickksit gs- gsbsn, dsn Bestand ihres groben Lolonialrsichss selbst mit dsr Wakks ru wahren. Lrsnkrsick kätts in diesem Augenblick dis groüs staats männische Ossts dss Lükrsrs srksnnsn und aus dieser dsn Wsg rur LrküIIung seiner suro- päischsn ^.ukgads ündsn müssen. Lrankrshck hat sich disssr -Vukgads leider versagt, wsil ss ru schwach und ru krsktlos war, um üksrkaupt sinsn nsuen sukbauendsn Osdsnksn ru snt- wicksln. 8o stsksn hsuts in dlordakriks, von England vorgsschobsn, dsr Lranr,oss ds Osulls, und, von den rkmsriksnsrn vorgeschoben, der Lisnr,oss Oirsud, beides Userkübrsr dsr alten krsnrösischsn Xrmss, beide Vsrrätsr, dsids be zahlte Söldner. Dis dissss dsr Lranrossn selbst absr schwankt in ihren dlsigungsn hin und hsr, sstrt einmal auk England, sin andermal auk Amerika, während diejenigen, dis dis Lags Luropss klar erkannt kabsn, wiederum nicht dis Lrskt rum Entscheidenden Linsatr kindsn. Ls ist eins menschliche und stsatspolitiscks Tragödie, wis sis in disssr Lärm dis Ossckichts nur wenigs kennt. Lis ist absr such sin msknsndss Tsichsn kür dis Völker dsr Weit, dsb sis in dsm heutigen kingsn rechtzeitig dis notwendigsn Lntscklüsss ksssen, eindeutig Lrontstsllung neh men und sich nickt durck mangelnde 8srsit- sckskt sckuldig macken an dsm LIsnd, dss 8ol- sckswismus und klutokratis gsbrsckt kabsn. V/is Lclnn cks gröZtmäg^cks IVlsncss von Qsinüss aboslisisit wsr6on? Änbauplanung Von staatl. dipl. Gartenbauinspektor Gemäß Anordnung Nr. 36/41 der Hauptvereini- güng der deutschen Gartenbauwirtschaft und den neuen Richtlinien laut Bekanntmachung vom 5. 11. 1942 müssen die Blumen- und Zierpflanzenbau betriebe bis zum 1.3. 45 A>, bis zum 1.5. sogar 65 Ä, ihrer Glasflächen und bis zum 1.9. außerdem 15 ihrer Freilandflächen mit Gemüse bebauen oder zur Anzucht.von Gemüsejungpflanzen verwen den, was im Hinblick auf die Versorgung des Selbst versorgergartenbaus mit Gemüsesämereien nicht weniger wichtig ist. Dabei wird es hinsichtlich der Wertung der Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Blu mengärtners weniger auf die Größe des erzielten wirtschaftlichen Erfolgs, als auf die Leistung für den Markt zum Nutzen des Gemeinwohls ankommen. Es wird also die Höhe des Anteils an Gemüse, verglichen mit dem Gesamtumsatz, aus schlaggebend sein. Aber auch unter den verschiedenen Möglichkeiten, Gemüsekulturen zu betreiben, gibt es solche, die Volks- und marktwirtschaftlich mehr oder weniger vorteilhaft sind. Diese Tatsache soll durch die nach folgenden Beispiele näher erläutert werden. X. pflanzt im April zwei Häuser von insgesamt 240 qm voll Gurken, er mag von etwa 260 Pflan zen 6500 Gurken im Juni/^uli ernten und damit etwa 2275 RM. einnehmen. 8. pflanzt im März zwei gleiche Häuser voll Tomaten und erntet von Mitte Juli bis August von 400 Pflanzen 2000 KZ und erzielt damit etwa 2000 RM. L. zieht Frühwirsingkohl auf gleicher Fläche in Töpfen vor, etwa 22 000 Pflanzen, die als solche einen Erlös von etwa 1100 RM. bringen; bepflanzt er damit aber etwa 8000 qm Land, so erzielt er im Juni eine Ernte von etwa 192 dr zu je 25 RM., also eine Einnahme von 9600 RM. v. sät im Februac/März Spinat, so fällt Anfang Mai eine Ernte von 20—3G—40 dr je vka an. Nehmen wir eine Durchschnittsernte von 30 dr mit einem Durchschnittspreis von 7 RM., so entsteht ein Erlös von 420 RM. oder von der gleichen Fläche wie Kohl, also 8000 qm, 96 dr mehr, also 1344 RM. Betrachten wir diese Erntemengen mit den Augen einer Hausfrau, die etwa vier Personen zu versorgen hat, so ergibt sich folgendes: 6500 Gurken zu je 1 Pfund ergeben 3750 Mahlzeiten, d. h. Beikost (Gurkensalat). 2000 kg Tomaten ergeben 2000 Mahlzeiten, d. h. Beikost auf Brot oder Salat; als Gemüse sind die Tomaten zu dieser Zeit noch zu teuer. 192 dr Wirsingkohl ergeben rund 9600 Gemüse gerichte. 96 dr Spinat ergeben 4800 Gemüsegerichte. Aus den weiteren zwei Beispielen geht gleichfalls die Bedeutüng der sorgsamen Vorkultur von Gemüsejungpflanzen für den Freilandbau hervor: Auf einer Fläche von 100 Fenstern kann man Von Salat „Maikönig" im Mai etwa 4000 Köpfe ernten, die >e Kopf 20 Rpf., insgesamt 800 RM., bringen. Auf diese 100 Fenster könnte ich auch Kohlrabi pikieren und daraus 120 000 Pflanzen verkaufen, die je Pflanze 114 Rpf., insgesamt 1800 RM., bringen. Von dem Salat bereitet die Hausfrau für vier Personen im Mai 2000mal eine Beikost, von 120 000 Kohlrabi aber im Juni 9000 volle Gerichte! Wie sieht es nun mit der Leistung aus? Kapita listisch betrachtet, ist unter Glas mit der Gurken kultur das meiste erreicht, vom Standpunkt der not wendigen Frühversorgung aus steht aber die Früh kohl- und Kohlrabikultur im Freien an erster Stells, und betrachtet man die Ernten in bezug auf kul turelle Anforderungen, Erntemenge und Nährwert, so hätte O. mit seinem Spinat ebenfalls eine gute Leistung vollbracht. im Llumenbau Richard Maats ch, Berlin-Dahlem/ Hierzu noch ein Paar Zahlen, die zwar theoretisch errechnet sind, aber doch die Tendenz aufzeigen, auf die es hier ankommt. Der Berliner Zierpflanzen bau verfügt z. B. über etwa 800000 qm Glas fläche. Von dieser Fläche sind etwa 500 000 qm der Gemüseerzeugung nutzbar zu machen. Besetzen wir davon die Hälfte, also 250 000 qm, mit Jungpslanzen (etwa mit 5-cm-Ballen) und rechnen je qm 350 Pflanzen, so stehen zum Aus pflanzen 87,5 Millionen Kohlrabi oder Salat zur Verfügung, oder je Kops der Berliner Bevölkerung 20 Stück. Besetzen wir die andere Hälfte mit Kohlrabi oder Salat unter Glas, so stehen je qm etwa 25 Stück, also auf 250 000 qm insgesamt 6,25 Millionen Stück, je Einwohner also 114 Stück, zur Verfügung. Diese Beispiele zeigen uns, daß im Endergebnis mengenmäßig und wirtschaftlich die Jungpflanzen kultur unter Glas und Weiterkultur im freien Land der Fertigkultur unter Glas überlegen ist, und daß dem Gemüse, das unter Glas geerntet wird, eine viel geringere Bedeutung für die Volksernährung zukommt, als man gemeinhin wnnimmt. Zeitlich betrachtet, bringt natürlich das getriebene soge nannte Luxusgemüse, also die frühen Gurken, frühester Salat oder gar Champignons und Me lonen, den höchsten Ertrag, aber diese Ernten find praktisch für das Volksganze ohne Bedeutung. Erst dann, wenn im Freien Salat und Kohlrabi ge erntet werden und damit diese Gemüse ausreichend auf dem Wochenmarkt erscheinen, ist der Engpaß des Winters überwunden. Wer hier große Mengen anliefern kann, hat, volks wirtschaftlich gesehen, seine Aufgabe erfüllt. Wie aus den Zahlen ersichtlich, hat er aber damit auch die für ihn intensivste Ausnutzung seiner Betriebsmittel in bezug auf den Gemüsebau erreicht. Und das ist für den Zierpflanzenbauer wahrhaftig nicht nebensächlich, kann er doch unter den für ihn gültigen Arbeits- und Betriebsbedin gungen bei den so ausgewerteten Gemüsebauanfor derungen üur dann auf die Dauer durchhalten, wenn er durch intensive Ausnutzung zu hohen Er trägen im Gemüsebau kommt. Es ist das selbstverständliche Recht und auch die Pflicht eines Betriebsführers, den wirtschaftlichen Erfolg zu berücksichtigen und von vornherein in Rechnung zu stellen. Aber diese wirtschaftliche Ein stellung muß gepaart sein mit Uebcrlcgungen, wie gleichzeitig die von der Allgemeinheit gestellte Auf gabe gelöst werden kann. Dazu geben die ange führten Möglichkeiten mustergültige Beispiele, die sich jeder zunutze machen kann. Zur Versorgung mit Semüsejungpslanren Ein weiterer wichtiger Punkt ist — wie schon an gedeutet — die Versorgung der Gartenbesitzer mit Jungpflanzen von Gemüsen aller Art. Da an den Gartenbesitzer Saatgut von sämtlichen Kohlgewächsen, Zwiebeln, Porree und Sellerie nicht abgegeben werden kann, um jede Saatgutverschwen- hung im voraus zu verhindern, fällt dem Erwerbs- garteNbau, insbesondere den Zierpflanzenbetrieben, ' die Aufgabe zu, in noch größerem Umfang als bis her für den Selbstversorgergartenbau gut vorkulti vierte Jungpflanzen, z. Ä. auch mit Topfballen, in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen. Auch hier sollen einige Zahlen zum Nachdenken an regen und von der Notwendigkeit planvollen Arbci? tens überzeugen. In Berlin gibt es ungefähr 100 000 organisierte Kleingärtner und 40 000 erfaßte Kleinsiedler. Dazu kommen noch etwa ebensoviel Gartenbesitzer, so daß mindestens 280 000 Gärten allein im Stadtbezirk von Groß-Berlin mit Gemüsejungpflanzen zu ver sorgen sind. Für die erste Pflanzung von Früh gemüse würde sich damit etwa folgender Bedarf er geben: Salat je 30 Pflanzen, also 8,4 Millionen Stück Kohlrabi „ 30 „ „ 8,4 „ „ Frühkohl „ 45 da aber nur 1^ der Klein ¬ gärtner Kohl bauen kann, je 15 Pflanzen, also 4,2 „ „ Porree „ 20 „ » „ 5,6 „ „ Sellerie - ,, 20 ,, ,, 5,6 ,, „ Tomaten „ 10 „ „ 2,8 „ „ Insgesamt: 35,0 Millionon Stück Sät man Salat, Kohlrabi, Frühkohl, Porree und Sellerie in den Kasten aus, um sie aus weitem Stand zu verkaufen, so braucht man, wenn ein Fenster 1200 verkaufswürdige Pflanzen ergibt, für die 32,2 Millionen Pflanzen ungefähr 27 000 Fenster oder 40 500 qm Glasfläche. Dazu kommen 2,8 Millionen Tomaten, nur in Kästen pikiert, 800 Stück je Fen ster, also 3500 Fenster oder 5250 qm, also für diese Anzuchtmethode insgesamt 30 500 Fenster oder eine Glasfläche von 45 750 qm. Werden nun die obengenannten Pflanzen bis auf die Tomaten pikiert, so ergibt das bei einem Durch schnitt von etwa 800 pflanzwürdigen Sämlingen je Fenster für 32,2 Millionen einen Bedarf von 40 250 Fenstern oder rund 60 000 qm Glasfläche. Zieht man dazu die Tomaten in 8-cm-Töpfen, je Fenster 210 Stück, so benötigen 2,8 Millionen Stück rund 13 500 Fenster oder 20 250 qm; also für diese Anzuchtmethode insgesamt 53 750 Fenster oder rund 80 600 qm Glasfläche, also fast das Doppelte der ersten Methode. Sollen nun Salat, Kohlrabi und Frühkohl in Erdballen von ungefähr 4,5 und 6 cm Durchmesser vorkultiviert werden, so ergeben sich folgende Zahlen: 8,4 Millionen Salat je Fenster rund 800 Stück — 10 000 Fenster — . . 15 750 qm 8,4 Millionen Kohlrabi je Fenster rund 550 Stück — 15 300 Fenster — . .23000 „ 4,2 Millionen Frühkohl je Fenster rund 350 Stück — 12 OYO Fenster — . . 18 000 „ dazu die Tomaten in 9-cm-Töpfen 2,8 Millionen Tomaten je Fenster rund 180 Stück — 15 500 Fenster — . .23 250 „ dazu Sellerie und Porree pikiert, insgesamt 11,2 Millionen^ 11,2 Mill. Sellerie u. Porree je Fenster rund 800 St. — 14 000 Fenster — 21 000 „ Insgesamt 101000 qm Diese Methode beansprucht dann 101000 qm oder rund 10 ka Glasfläche. Bei diesen Zahlen handelt es sich nur um das erste Frühgemüse, es ist deshalb von vornherein zu bedenken, daß noch weitere erheb liche Flächen für spätere Pflanzungen gebraucht werden. Das sind die Flächen, die nur für den Haus-, Siedler- oder Kleingarten zur Verfügung stehen sol len, dazu kommen dann noch der Eigenbedarf und der Bedarf des eigentlichen Gemüsebaus sowie des Feldgemüsebaus, der ja schließlich noch erheblich größere Mengen beansprucht. Immerhin werden beispielsweise in Berlin mindestens 10 v.H. der ge samten Glasfläche der Zierpflanzenbetriebe für die Anzucht von Jungpflanzen für den Selbstversorger gartenbau gebraucht. In anderen Gegenden werden die Verhältnisse ganz ähnlich liegen, wenn auch teilweise der Bedarf des Selbstversorgergartenbaus durch den des landwirtschaftlichen Feldgemüsebaus abgelöst wird. Auf eins sei zum Schluß noch kurz hingewiesen: Mehr denn je sind die Betriebe gezwungen, sich selbst und ihre Gefolgschaft mehr oder weniger vollständig selbst mit Gemüse zu versorgen. Auch dafür werden erhebliche Mengen und Flächen gebraucht. Diese Flächen stehen damit ebenfalls im Dienst der Er nährung, abgesehen davon, daß ihre Erträge dis Transportwege nicht belasten. Deshalb ist der Er trag, gemessen an der Kopfzahl der Tischgemein schaft, ebcnsalls der Leistung des Betriebes hinzu zurechnen, wenn auch ein geldmäßiger Ertrag im üblichen Sinn oder ein Schlußschein hierüber nicht in Erscheinung tritt. Sui gemeint — aver faW! Weiteste Kreise des Obstbaues sind heute von der Erkenntnis durchdrungen, daß die Herkunft des Saatguts für die Gewinnung von Kernobstunter lagen keine nebensächliche Frage, sondern von ge radezu entscheidender Bedeutung ist. Wiederholt ist in der Fachpresse darauf hingewiesen worden, und der Reichsnährstand hat Maßnahmen ergriffen, die Verwendung von Saatgut unbekannter Ab stammung tunlichst einzuschränken, zumal wenn die Gefahr besteht, daß es sich um Samen frostempfind licher Sorten handelt, die diese Eigenschaft mit größter Wahrscheinlichkeit auf die Nachkommenschaft vererben. Freilich wird man vielfach in der Frage des Unterlagensaatguts bezüglich der Mutterbäume noch ein Auge zudrücken müssen; denn der Bedarf an Unterlagen ist riesengroß, und der Wiederaufbau des deutschen Obstbaus drängt. Wenn nun aber die Herkunftsfrage nicht nur ganz außer acht gelassen, sondern sogar als völlig unwesentlich hingestellt wird, ist das eine Ver sündigung am deutschen Obstbau. Dies geschieht in einem „Dr. H. G." unterschriebenen, „Beim Apfelessen Kerne sammeln!" betitelten Artikel, der in Nr. 33 vom 9. Februar 1943 der „Müncheberger Zeitung" und wahrscheinlich auch in anderen Pro vinzblättern erschienen ist. Der Verfasser fordert die Verbraucher auf, die Kerne der von ihnen genossenen Aepfel zu sammeln und „einer beliebigen Samenhandlung" (!) züzuschicken, damit auf diese Weise dazu beigetragen wird; dem Mangel an Saatgut für die Unterlagenanzucht abzuhelfen. Weder von der Notwendigkeit frostfester Unterlagen überzeugt noch in Kenntnis davon, daß triploide Apfelsorten zur Sämlingszucht ungeeignet sind, ver sichert der Verfasser am Schluß des Artikels dem ahnungslosen und gutgläubigen Leser: „Die ein zelnen Apfelsorten spielen dabei keine Rolle, da jeder aus einem Apfelkern gezogene Baum zunächst ein Wildling ist und in den Baumschulen veredelt wird." Ich glaube, ein weiterer Kommentar ist überflüssig. Di. Martin Lckinidt, Müncheberg i. M- Lin Amt für Bovenlorschung im Protektorat Durch eine Regierungsverordnung wurde ein Amt für Bodenforschung in Böhmen und Mähren errichtet, das aus der Biologischen Anstalt für Böhmen und Mähren und der Abteilung „Ange wandte Geophysik" des Geophysikalischen Institutes in Prag gebildet ist. Sein Sitz ist Prag, seine Zu ständigkeit erstreckt sich über das ganze Protektorat. Umgang auslüngisHec Arbeiter mn Kries sgejangenen Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz macht im Reichsarbeitsblatt Nr. 3 vom 25. Januar 1943 darauf aufmerksam, daß der Umgang mit Kriegsgefangenen nach der Verordnung vom 11. Mai 1940 jedermann verboten ist. Das Verbot gilt also auch für die im Reichs gebiet beschäftigten ausländischen Arbeitskräfte. Auch ihnen ist jeglicher Umgang mit Kriegsgefange nen verboten, soweit ein solcher nicht durch das Arbeitsverhältnis zwangsläufig bedingt ist. Unter dieses Verbot fallen u. a. die Weiter leitung oder der Empfang von Postsachen für die Kriegsgefangenen unter Umgehung der Lagerzensur, Umwechseln von Geld, Verkauf, Tausch oder Schen ken von Gegenständen, wie Briefmarken, Brief papier, Postkarten, Tinte, Streichhölzern usw. Die Betriebsführer sind verpflichtet, die bei ihnen beschäftigten ausländischen Arbeitskräfte hierüber aufzuklären und sie auf schwere Bestrafung der artiger Gesetzesverletzungen hinzuweisen. Es sollen nach Möglichkeit Aushänge in den entsprechenden Fremdsprachen in den Aufenthaltsräümen der aus ländischen Arbeiter angebracht werden, sofern diese Arbeiter mit Kriegsgefangenen, die im gleichen Betrieb tätig sind, in Berührung kommen. LI.
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