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Istl ct sr Hsuptvsrelnizunß 6er 6entseden CiktrtenksuwirtsodaH ^mtl. 2 eitunZ küräen6artenbau im lisiodsnSkrstso^ u. öl i t t e i I u n 8 postvenls^sont brsnKkurt/Oüei- - ^usgsds » Blut undVoden! Thalacker Allgemeine 8amen und Pf I a n 2 e n - O l k e r t e krsekeiat «Scdentliod. ke-uzseedaUr. Lussssbs monstlicb ^77>. s (nur Mr kerlin, Oonner8t»S,3v.0eLemdei'IS43 / 6V. «Isdrs./Xr.52 öHlLliecler des keielisriLtirslANlZbL, vierteijälirliei» ki^l. 0.75 rurüZIien p08tde8te1IZeOünr. »» s / OartenbaywirMak DSUTscuep skW6k880Äk-s6k48Lu I-an^ssbausrn/ükrsr ^lrnolcl über clis I.sistunssn ^sr Lsmüsscrnbcrusr Württembergs Sättner taten ihre Pflicht Württemberg ist ein schönes, gesegnetes Land. Mag es auch manche besonders fruchtbare Gefilde aufweisen, auf denen Getreide- und Obstbau, aber auch einige Spezialkulturen hervorragend gedeihen, so muß doch der schwäbische Bauer, der bekannt ist durch Fleiß und Sparsamkeit, in harter Arbeit seiner Scholle'den Ertrag abringen. Auch im ab gelaufenen Wirtschaftsjahr hat das schwäbische Land volk, einschließlich des hochentwickelten Gartenbaus, wie eine Unterredung mit Landesbauernführer Arnold ergab, seiner Pflicht vollauf Genüge getan, und vor allem ist es ihm in opferfreudigem Einsatz gelungen, die vielfach harten Schwierigkeiten des Mangels an Arbeitskräften zu überwinden. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß namentlich bei der Erntebergung eine günstige Witterung mithalf. Beim Getreide konnten die Anbauflächen zwar nicht vergrößert werden, jedoch wurden die Hektarerträge gegenüber dem Vorjahr um 30 v. H. gesteigert. Die Kartoffelernte fiel, wie im ganzen Reich, so auch in Württemberg, dieses Jahr nicht so gut aus. Die Anbauflächen von Winter raps und Winterrübsen wurden im Jahre 1943 um über 100 v. H. ausgeweitet und ein Ernte ergebnis von 20, 25 und mehr cir je lm erzielt. Württemberg ist dieses Jahr mit einem b e sonders reichen Obftseqen bedacht wor- demNamentlich von der diesjährigen Apfelernte, die beinahe die Rekordernte des Jahres 1937 er reichte, konnte ein sehr großer Teil, und zwar Tafel- und Wirtschaftsäpfel sowie Industrie- und Mostobst, in die Zuschußgebiete des Reiches abgeführt werden. Es kann mit Genugtuung festgestellt werden, daß die württembergischen Erzeuger großes Verständnis für die volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten auf gebracht und trotz kriegsbedingtem Mangel an Ver packungsmaterial und Transportmöglichkeiten sehr viel für die Obstversorgung anderer Gaue geleistet haben. Es sind gewaltige Mengen, die in das Reich abgerollt sind. Beim Gemüse war der Ernteertrag infolge der langen Trockenheit weniger ergiebig als im Vorjahr. Anfänglich hatte man wegen der un günstigen Witterungseinflüsse nur mit einer halb so großen Kohlernte wie im Vorjahr gerechnet. Da aber noch zur rechten Zeit die ersehnten Nieder schläge emtraten, hat sich das Bild, insbesondere bei dem weitbekannten Filderkraut, günstiger ge staltet. So konnte die württembergische Verarbei tungsindustrie trotz erhöhter Auflagen zur Her stellung von Sauerkraut voll beliefert werden. Auch der württembergische Frischmarkt wurde laufend versehen. Der Nachbargau Baden als altes Filder kraut-Absatzgebiet wurde anteilsmäßig mitverforgt. Wie in den anderen Hauptanbaugebieten des Reiches ist die übrige Ernte des Feldgemüsebaus gering ausgefallen. Der Erwerbsgartenbau hat aber sein möglichstes getan, um die Lücke zwischen Winterversorgung mit Dauergemüse und neuer Ernte von Frühgemüse zu überbrücken. Im letzten Frühjahr wurde bei unserem Erwerbs gartenbau die Jungpflanzenaktion durchgeführt. Durch den Ausfall an Gemüsesamen im Wirtschafts jahr 1941/42 und den größeren Saatgutverbrauch durch die außerordentliche Anbauausweitung von Frischgemüse waren alle Saatgutreserven aufae- braucht. Bei Kohl war die Lage besonders schwie- Sevieis-Vbstjorienprüsung in Naumvurg Im Bezirk der Landesbauernschaft Sachsen-An halt fand auch in diesem Herbst wiederum die Prüfung von Gebietssorten statt, und zwar am 25. November 1943 in Naumburg (Saale) in der Obstbau- und Versuchswirtschaft. Wiederum war eine größere Anzahl von Apfel- und Birnensorten, die nur jeweils örtlich bekannt waren, seitens der Obstanbauer einqeschickt worden, so daß es für die Prüfer reichlich Arbeit gab. Von den Ergebnissen der Prüfung ist bemerkens wert, daß nicht nur die bereits 1942 mit „sehr gut" bezeichnete Apfelsorte wiederum mit derselben Note versehen worden ist, sondern daß nunmehr eine zweite Sorte festgestellt werden konnte mit der glei chen Note „sehr gut". Diese Apfelsorten werden noch für einige Jahre weitergeprstft werden, und zwar auch an anderen Orten durch Aufpfropfen auf Ertragsbäume. Bei anderen bisher unbekannten Sorten wurde festgestellt, daß die betreffenden Früchte zwar für eine weitere Verbreitung nicht ohne weiteres in Betracht kommen — es sei denn als Wirtschafts obst —, daß jedoch die Wachstumseigenschaften die ser Bäume auffallend gut sind. So z. B. haben sie alle Fröste der letzten Jahre überstanden und zeich nen sich im übrigen durch ein besonders gesundes Wachstum aus. Diese Sorten sollen daher als Stammbtldner geprüft werden; denn in dieser Hin sicht ist bekanntlich noch manche Lücke auszufüllen. Eine andere der, geprüften Apselsorten hat sich als besonders guter Lieferant von Apfelkernen erwiesen, und sie wird daher weiter beobachtet werden auf ihre Eignung für Aussaatzwecke zur Gewinnung von Apselwildlingen. Diese Gebietssortenprüfung beweist wiederum, daß sich unter den in den einzelnen Gebieten vor handenen Sorten noch manche befinden, die durch aus schätzenswerte Eigenschaften besitzen; sie sind jedoch in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. Ihre weitere systematische Prüfung wird m Zukunft gewiß noch manche güte Ergebnisse haben. Weickert, Halle (Saale) rig, weshalb hier das Saatgut nur an Gartenbau betriebe abgegeben werden konnte, damit durch Aus saat unter Glas die bessere Keimmöglichkeit aus genützt wurde. So haben die württembergischen Gartenbaubetriebe 9,5 Millionen Jungpflanzen Frühweißkohl, über 4,5 Millionen Jungpflanzen Frührotkohl, über 6 Millionen Jungpflanzen Früh wirsing, über 8 Millionen Jungpflanzen Früh blumenkohl und nahezu 13 Millionen Jungpflanzen Frühkohlrabi herangezogen. Außerdem wurden 6 Millionen TomatensetzÜnge und über 7 Millionen Selleriesetzlinge angebaut. Dabei muß man sich vor Augen führen, daß allein zur Anzucht von einer Million pikierter Setzlinge 2000 Frühbeet fenster erforderlich sind. Unsere schwäbischen Gärtner haben damit stau nenswerte Leistungen vollbracht. Trotzdem müssen sie sich nun auf eine noch umfangreichere Ver sorgung des Marktes mit Frühgemüfe im kommen den Spätwinter und Frühjahr rüsten, um den voraussichtlich empfindlicheren Gemüsemangel in der Uebergangszeit von Februar bis Mai weit gehend zu mildern. Aus all dem ergibt sich, daß die württembergische Landwirtschaft und der Gartenbau steigenden An- Ms die Räumung bestimmter Gebiete im Osten angeordnet wurde, gingen die Leiter der ernährungs wirtschaftlichen Betriebe zunächst daran, befehls gemäß die wertvollsten Maschinen auszubauen und in rückwärtige Gebiete zu verladen. Schließlich haben sie auch die übrigen Maschinen ausgebaut und abtransportiert. Nur in wenigen Fällen muß ten sehr schwer zu transportierende und schwerste Maschinenteile, wie z. B. große Schwungräder, ge sprengt werden, um sie den Bolschewisten nicht in die Hände fallen zu lassem Wie gründlich hierbei die Betriebsleiter vorge gangen sind, stellten wir u. a. in einer Großstadt ostwärts des Dnjepr fest, die befehlsgemäß eva kuiert worden ist. In dieser Stadt lag eine große Konservenfabrik, in der neben Konservie rungsanlagen, einer großen Marmeladenkochanlage und einer Konfitürenkocherei noch eine große Trocken anlage aufgestellt worden war, um Gemüse und Kartoffeln zu trocknen. In der Fabrik lagerten noch Anfang September viele hundert Fässer'sowie eine große Anzahl Bottiche mit Obstpülpe. In den K'ellerräumen waren erhebliche Mengen Gurken eingelegt. Von all diesen Vorräten war bei un serem letzten Besuch nichts mehr vorhanden. Die letzten Gurkenfässer waren am Vortage abgerollt worden. Das Fließband, mit seinen zahlreichen Apparaturen, auf dem das Obst und Gemüse ein- gedost wurde, war abmontiert und für den Wieder einbau in einer anderen Stadt vorbereitet worden. Lediglich einige Tische zeichneten noch den Verlauf des Fließbandes ab. Tausende von Marmelade eimern und 'Zehntausende von Blechdosen wurden bereits in anderen Fabriken mit Marmeladen und Apfelkonserven gefüllt. Die umfangreichen Einrich tungen zum Marmeladekochen und Sterilisieren waren verschwunden. Nur einige Zementblöcke mit Bolzen erinnerten in den geräumten Hallen daran, daß hier einmal die Apparate gestanden hatten. Die vielen Rohrleitungen, die durch die Räume liefen, waren bei schonender Behandlung abgenom men und verladen worden, um in änderen Fabriken wieder eingebaut zu werden. Aus den Räumen war so alles säuberlich entfernt. Auch die Molkerei in der gleichen Stadt bot ein ähnliches Bild. Hier wiesen Löcher in den Wänden darauf hin, daß einmal Rohrleitungen hindurchgelegt waren, in denen die Milch in die Butterfässer und in die Molkerei geleitet worden ist. Lediglich einige Rohrstutzen ragten noch aus dem Fußboden hervor, aber kein Auschlußventil und kein Hahn waren mehr vorhanden. Keines der Butterfässer, keine Käjewanne standen noch hier. Alles war abtransportiert. Aus der Kühlanlage waren die Kompressoren entfernt, ein einziges Schwungrad war noch in dem großen Raum, in dem sonst so viele Maschinen arbeiteten. In einer Ecke der großen Milchannahmehalle standen fünf Kannen Bei näherem Zusehen stellte sich aber her aus, daß sie zu sehr beschädigt waren, um sie noch einmal instand zu setzen. Die ausgedehnten Lager räume, in denen sonst der Käse reifte, waren öde und verlassen. Ebenso sah es in einer Brotfabrik aus und in einer Brauerei. In dem großen Kühlhaus war teil haben an der Gesamtversorgung unseres Volkes mit Nahrungsgütern, und daß das schwäbische Land volk in opferfreudigem Einsatz alles tut, um die Schwierigkeiten des Krieges zu meistern und seine Leistungen zu erhöhen. Oie kriegswichtigen Korbweiden Bei der soeben durchgeführten Vorschätzung der Erträge aus dem Kulturjahr 1943 wurde auch die Ernte aus dem Anbau von Korbweiden berück sichtigt. Im April des nächsten Jahres müssen die Korbweidenanbauer dann die endgültige Erträge dieser Ernte äbgeben. In Frage kommen nur ge schlossene Flächen, während wildwachsende Weiden bei dieser Ertragsermittlung keine Berücksichtigung finden. Obwohl der Weidenanbau in Deutschland nur einen geringen Bruchteil der gesamten land wirtschaftlich genutzten Fläche ausmacht, ist die Be deutung der Korbweiden doch in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Abgesehen von der großen Rolle, die sie nach wie vor in der Wirtschaft spielen, etwa bei der Herstellung von Kartoffel- oder Wäsche körben, besteht jetzt ein starker Bedarf an ihnen für die Herstellung von Geschoßkörben. Es ist also sehr wichtig, daß die Hauptvereinigung der deut schen Gartenbauwirtschaft über die jeweilige Ernte an Korbweiden genügend unterrichtet wird, damit sie die erforderlichen Erzeugung?- und markt politischen Maßnahmen rechtzeitig in die Wege leiten kann. auch nicht das geringste an Vorräten oder Roh stoffen zu finden. In einigen Betrieben, deren Erzeugnisse un mittelbar 'zur Truppenversorgung dienen, wurde noch gearbeitet. Zu diesen Betrieben gehörten ein Schlachthof, eine Brotfabrik, eine Brauerei und eine Tabakwarenfabrik. Allerdings waren auch hier be reits die wertvollsten Maschinen abtransportiert, und die Fabrikation wurde nur noch mit wenigen Maschinen aufrechterhalten, die zum Teil veraltet waren, zum Teil ganz leicht abzutransportieren waren. Für die Räumung dieser Betriebe sind nur wenige Stunden notwendig. Sie erfolgt dann ebenso gründlich wie in den anderen Betrieben. Nur eine verschwindend kleine Anzahl uralter Ma schinen braucht dann noch zerstört zu werden, iväh- rend der weitaus größere Teil des Maschinenparks an anderer Stelle wieder aufgebaul und weiter benutzt werden kann. Die deutschen Männer> die damals aus dem von den Sowjets hinterlassenen Chaos die Betriebe in der Ukraine wieder aufgebaut hatten, haben sie jetzt viel schneller wieder abgebaut und zurück gebracht. Sie haben aus eigener Erfahrung ge lernt, was man nur aus teilweise zerstörten Be trieben noch machen kann und haben darum dafür gesorgt, daß in den von ihnen verlassenen Betrieben niemand mehr arbeiten kann, ein Werk, in dem sie von unseren Pionieren noch dadurch gut unter stützt wurden, daß diese bei der endgültigen Auf gabe auch die Gebäude sprengten. Der Meister in der Räumung, wie der Bolschewist sich so gern bei seiner Flucht nannte, hat einen gefunden, der ihn noch übertrifft. Die Bolschewisten werden in den planmäßig von uns geräumten Gebieten keine Möglichkeit finden, in absehbarer Zeit in Fabriken Brot zu backen, Konserven herzustellen, Milch zu Butter zu verarbeiten oder Bier zu brauen. Ein mal fehlen ihm die Rohstoffe, zum anderen die dazu notwendigen Betriebseinrichtungen. Wenn jetzt im Osten die Weite des Raumes voll strategisch ausgenutzt wird, so haben daran auch die Männer der Ernährungswirtschaft ihren Teil beigetragen. Or. Hans Lsrüiag Ausbildung von Vvstbaumwarien Die Landesbauernschaft Sachsen in Dresden ver anstaltet wieder einen Lehrgang zur Ausbildung von Obstbaumwarten. Der Lehrgang findet in fol genden Zeitabschnitten statt: 1. Teil vom 6. März bis 1. April 1944, 2. Teil vom 24. April bis 13. Mai, 3- Teil vom 18. September bis 23. Sep tember 1944. Die Lehrgangsorte werden demnächst bekanntgegcben. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet, alle drei Abschnitte zu besuchen. Der Lehrgangs leiter hat das Recht, Personen, die sich als un geeignet erweisen, wieder zu entlassen. Wer die Äbschlußprüfung bestanden hat, erhält ein Zeugnis als „Geprüfter Obstbaumwart". Eine Lehrgangs gebühr wird nicht erhoben. Meldungen mit Le benslauf sind spätestens bis 20. Januar 1944 bei der zuständigen Kreisbauernschaft oder auch un mittelbar bei der Landesbauernschaft, Abteilung Gartenbau, einzureichen, die weitere Auskünfte erteilt. Aüclctüüruns sinäkiungswirtscka^icksr Lstrr'sbs aus clsm wsi'tsn Ostraum Es wurde ganze Arbeit getan Der 6emülebau ist weiterhin vordringlich Das Gemüse hat von Jahr zu Jahr steigende Bedeutung sür die Volksernährung erlangt. Dieser Entwicklung hat der Gemüsebauer auch mit seinem letztjährigen Anbau voll Rechnung getragen. Er hat trotz kriegsbedingter erschwerter Umstände größte Leistungen vollbracht. Was von Menschen hand geschehen konnte, um die Ernte gegenüber dem vorigen Jahr zu steigern, ist getan worden. Wenngleich uns die Erträge in einigen Anbaugebieten, die im letzten Jahr durch die Trockenheit gelitten haben, auch nicht befriedigten, so werden und dürfen sie uns in keiner Weise vom nächst- lährigen Anbau in gleichem Umfang abhalten. Für das kommende Jahr wird es noch mehr darauf ankommen, die Anbauflächen noch stärker zu intensivieren und durch rationellste Ausnutzung der Arbeits- und Zugkräfte sowie des vorhandenen Düngers und der sonstigen technischen Betriebsmittel alles aus den Kulturen hcrauszuholen, was nur irgendwie möglich ist. WalterQuast, Vorsitzender der Hauptvcreinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft. —k Vie 8chwelle rum neuen <!ahr Die letzten Stunden des Altjahrsabends, bevor das vergehende seine Herrschaft an das beginnende Jahr abtritt, sind immer auch Stunden des Rück blickes und der Ausschau. In Friedensjahren wer den sie oft von der überschäumenden Fröhlichkeit übertönt. Das ist ganz besonders an diesem Jahres wechsel anders geworden. Die Rückschau auf das vergangene Jahr ist für unser deutsches Volk von einem Blick auf militärische Rückläufigkeiten er füllt, die uns schwere Wunden schlugen ünd harte Narben zufügten. An der Ostfront haben wir weite Räume aufgegeben, die unsere Soldaten ein Jahr vorher in großartigem Siegeslauf erobert hatten. Die Front im Mittelmeerraum mußte ebenfalls zurückgenommen werden, und wenn wir einst an den Toren des Suezkanals standen, so geht die Front heute durch Süd- und Mittelitalien. Wir wissen heute, daß nicht nur die Rückläufigkeit im Süden, sondern auch die im Osten von dem Verrat bestimmt waren, die die Verräterclique um den König Italiens beabsichtigte und dann auch durch- führt'e. Liegen aber diese beiden Fronten auch heute noch weit vor unseren Reichsgrenzen, so griff der feindliche Luftterror tief und schmerzlich in die Heimat selbst ein. Der Rückblick aber kann an der Tatsache nicht vorübergehen, daß der Verrat des heimtückischen „Freundes" die beabsichtigten Früchte dennoch nicht getragen hat, sondern daß das blitzschnelle Zu packen des Führers und die Befreiung des Duce hier schon die erste Voraussetzung einer großen und entscheidenden Wende geschaffen haben, und auch im Luftkrieg der „Wohnblockknacker" wird unsere Abwehr immer fühlbarer und schmerzlicher für den Feind. Hatten die Volitiker und Zeitungen in den Feindländern noch vor wenigen Wochen in Vor freude gejubelt, Deuticbland würde, „ehe die Blät ter fallen", zusammenbrechen, und hatte man sich von der Zusammenkunft der drei großen Vabanque- spieler in Teheran wunder welche Folgen ver sprochen, so ist es um diese Siegesvorfreude drüben inzwischen schon ganz still geworden, und die Ge sichter werden langsam wieder länger. Das Jahr 1943 hat für den Feind bei weitem nicht gehalten, was man sich davon versprochen hatte. Weder der Zusammenbruch der deutschen Nerven und der Moral der Heimatfront durch den Luftterror und den Nervenkrieg, weder die Zerschlagung der Ost front noch auch der Vorstoß im Süden bis hin zu den Alpen, ja nicht einmal die Eroberung Roms bis Weihnachten wurde Wirklichkeit. Enttäuschun gen am laufenden Bcknde. Nun aber ist das Jahr 1943 zu Ende, und das neue Jahr beginnt. Wir wissen nicht, wie in seinem Schoße für uns die weißen und die schwarzen Lose verteilt sein werden. Wir wissen aber, daß das Jahr 1943 für uns das Jahr der entscheidenden Bewährung war, die wir bestanden, und daß das neue Jahr üns mit allergrößter Wahrscheinlichkeit die Frucht tragen wird, die im vergangenen Jahr ausreifen mußte. Feindliche Staatsmänner müssen heute offen zugeben, daß sie bezüglich der deutschen Absichten für das kommende Jahr völlig im Dunklen tappten, daß sie aber sicher seien, daß dieses Jahr kaum eine stetige Fortsetzung der deutschen Defen sive bringen werde, sondern daß mit größter Wahr scheinlichkeit eine ganz besondere deutsche Aktivität beginnen werde. Nicht umsonst hat ja auch Churchill jüngst prophezeien müssen, daß das Jahr 1944 dem Land, das er lenkt, die schwersten Blutopfer seit Jahrhunderten bringen werde. Wir Deutschen wissen natürlich auch nichts von den Plänen unserer Führung. Wüßten wir etwas davon, dann wäre das ein schwerer Fehler der Führung gewesen. Wir wissen nicht, was beab sichtigt ist; wir wissen auch nicht, wann die Pläne der deutschen Führung ausgeführt und verwirklicht werden — beides ist geheim. Aber daß der Führer die Trumpfkarte, die er in der Hand hält, eines Tages auf den Tisch knallen wird, daß unseren Feinden alles Hören und Sehen vergehen wird —, das wissen wir, davon sind wir überzeugt, und daran glauben wir uneingeschränkt. Wir dürfen nur hoffen, daß die ausg'ereifte Frucht des vergangenen Jahres im beginnenden Jahr unseren Blicken nicht mehr wie bisher unsichtbar bleiben wird. planmästige Steigerung non ovstneupflanzungen in Mecklenburg Die Obsterzeugung, die schon vor den Frost katastrophen nicht ausreichte, um den Obstbedarf des deutschen Volkes zu decken, hat durch die Aus wirkungen der Polarwinter einen starken Rückgang erfahren, wenn auch dieser durch die diesjährige gute Ernte nicht so sehr in Erscheinung trat. Neben einer sorgfältigen Pflege der vorhandenen Bäume ist zur Steigerung der Obsterzeugüng aber auch dfe Ergänzung und Erweiterung der Obst baumbestände notwendig, wie dies vom Beauf tragten für den Wiederaufbau des deutschen Obst baus, W. Quast, Dodow, gefordert wird. Diese Forderung hat besonders in Mecklenburg reichen Widerhall gefunden. So sind nach dem Muster der von Quast seit 1936 ausgeführten Obst pflanzung, worüber bereits in Nr. 49/43 berichtet wurde, in den letzten fünf Jahren zahlreiche Obst plantagen entstanden in der Größe von 1 bis 20 im und darüber, die zusammen eine Fläche von rund 750 ba erreichen. Die Anlage weiterer Obstneupflanzungen — na mentlich in Mittel- und Ostmecklenburg — von insgesamt 200 ba ist geplant. Es handelt sich hier fast ausschließlich um Apfelpflanzungen, da diese Obstart gerade im norddeutschen Küstengebiet gut gedeiht. Nähere Einzelheiten über die Planung, Lieferung der Obstbäume und Durchführung der Pflanzung wurden kürzlich auf einer Arbeitstagung in Güstrow