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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 60.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19430000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19430000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 60.1943
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1943 1
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1943 1
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1943 1
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 14, 8. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 16, 22. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 17, 30. April 1943 1
- Ausgabe Nr. 18, 6. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 19, 13. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 20, 20. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 21, 27. Mai 1943 1
- Ausgabe Nr. 22, 3. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 23, 10. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 24, 17. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 25, 24. Juni 1943 1
- Ausgabe Nr. 26, 1. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 27, 8. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 28, 15. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 29, 22. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 30, 29. Juli 1943 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. August 1943 1
- Ausgabe Nr. 35, 2. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 36, 9. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 37, 16. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 38, 23. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 39, 30. September 1943 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 42, 22. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Oktober 1943 1
- Ausgabe Nr. 44, 4. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 45, 11. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 46, 18. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 47, 25. November 1943 1
- Ausgabe Nr. 48, 2. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 49, 9. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 50, 16. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 51, 23. Dezember 1943 1
- Ausgabe Nr. 52, 30. Dezember 1943 1
-
Band
Band 60.1943
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- Gartenbauwirtschaft
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GartenbmmnrtülM postverlsgsont bi-svkkunt/Ocken . ^u8ZLdv bür äie LriegZreit vereinißt mit Ihalacker Allgemeine 8amen- und Pflanren-Okkerte lackt der Nauptvereinißung der lieutsoken 6srtenbauwirt8okakt VEU^SLNSir 6KVV6ir880ÄK's6^8LU k 6 » vttt 6 k CLiri^6I?.KOir86 -^mtl. Leitung kür6ell6srtsnbsu imksivd8nSdr8tancI u. dl i t t e i 1 u n 8 8 kuÄL "6^°^ E°«iwd^L-5.!^L »«--»n, vonnerstsg. 28. Oktober 1943 / 60. ^krg. / Lim 43 ^ur durch Beharrlichkeit... Als die Gemüsebauer vor Jahresfrist das Er gebnis ihrer Jahresarbeit überschauten, um es als Grundlage für die neue Planung zu nehmen, da kannten sie alle — auch diejenigen, die nicht zu den sogenannten „zünftigen" gehören — zufrieden sein und mit Beruhigung für die Winterversorgung Lager und Mieten mit den Wintergemüsen füllen. Auf den Feldern standen die Wintergemüse, die im Freien überwintern, im besten Wuchs, Ter Wintergemüseversorgung konnten alle mit Ruhe entgegensehen, wenn nicht ganz abnormale Witterungsverhältnisse eintreten würden. — Der Herbst 194L findet den deutschen Gemüsebau vor einer völlig anderen Situation. „Leider hat die Gemüseernte ebenfalls unter Trockenheit gelitten. Die starke Ausweitung der Anbaufläche von 136 000 Kn von 1939 auf 395 000 ka in diesem Jahr ist im Hinblick auf die Schwierigkeiten bei Ler Beschaffung von Saatgut, Stickstoff, Arbeits kräften usw. eine einmalige Leistung von Land wirtschaft und Gartenbau. Wenn die Ernte nicht um soviel höher ausfällt, wie die Anbauausweitung an sich es erhoffen ließ, so ist das ein charak teristisches Beispiel für die Einwirkung des Wetters auf den Ernteausfall, das selbst bei den größten Anstrengungen den Ertrag erheblich zu mindern vermag." Mit diesen Worten kennzeichnete Staatssekretär Backe im Sportpalast die Situation im deutschen Gemüsebau. Leider hat nicht nur die Spätgemüseernte manche Hoffnungen enttäuscht; auch Bohnen-, Erbsen- und Gurkenernten waren ungenügend und beein trächtigten das Ergebnis in einem für die Ver wertungsindustrie besonders fühlbaren Umfang. „Trotz solcher Wetterrückschläge aber mutz auch hier der eingeschlagene Weg weiter gegangen werden", forderte Staatssekretär Backe. Trotz einer steil ansteigenden Kurve der Anlieferungen, insbesondere auch in den schwierigsten Monaten Mai—Juni, machte sich auch in diesem Jahr in diesen Monaten eine fühlbare Lücke bemerkbar. Alle Liese Erscheinungen im Gemüseversorgungs- rhythmus eines Jahres gilt es, immer wieder sorg fältig festzustellen und die Gründe dafür zu unter- s: chen und die zu ihrer Beseitigung notwendigen Maßnahmen rechtzeitig zu planen. Eine der größten Sorgen des Gemüsebauers, die Saatgutversorgunq, dürfte in diesem Jahr dank der im Vorjahr durch- gesührtcn Ausweitung der Gemüsesamenproduktion zum größten Teil behöben fein. Inzwischen ist durch eine Anordnung der Saatgutstelle die Gemüse samenverteilung für 1944 neu geordnet („Garten bauwirtschaft" Nr. 42/1943). Die im Borsahr ein geleiteten weiteren Verbesserungen der Preis- gestaltuntz, die neue Zoneneinteilung und die An passung der Industriepreise an die Frischmarkt preise haben sich im ganzen bewährt. Daß sich' ein so differenziertes Preisbildungssystem erst ein spielen muß, ist selbstverständlich. Alle Wünsche werden niemals erfüllt werden können, weil die Vorbedingungen fast an jedem Ort andere sind. So werden auf dem Preisgebiet die Erfahrungen der letzten Jahre helfen, zu einem weiteren Ausgleich bestehender Härten zu kommen. Dabei zeigt sich der Segen der Marktordnung gerade in solchen Zeiten harter Rückschläge, die zwar durch Aus nahmepreise nicht ausgeglichen werden können, aber durch die Preisstabilität auch bei starken Ernten im Verlauf der Jahre ihren Ausgleich finden. Trotzdem wird auch im kommenden Jahr die Preisbildung neue Aufgaben stellen, die aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre gemeistert werden können. Je weniger in der Preisbildung das Streben nach Ausnutzung der Konjunktur und je stärker die Disziplin, insbesondere die Abstim mung gleichgerichteter Gebiete aufeinander ist, um so leichter wird die dezentrale Steuerung der Preise Anpassung an die Jahr für Jahr anders gelagerten Voraussetzungen ermöglichen. — Auch die Planung der Jungpflanzenversorgung kann nach den Erfahrungen des abgclanfenen Jahres vervollkommnet werden. Die hier noch bestehenden Preiswünsche sind Gegengstand genauer Ueber- prüfung. Damit ist freilich nur ein Teil der Ueber- legungen angedeutet, die der Gemüsebau angesichts Ler Erfahrungen des letzten Jahres anstellt! Wieder werden sich Düngemittelversorgung und Arbeitskräftebereitstellung als noch ungelöste Probleme in die vorbereitenden Planungen drängen. Was zur zufriedenstellenden Lösung auch Lieser Probleme geschehen kann, wird geschehen. Ter eingeschlagene Weg mutz weitergegangen werden. Der Gemüsebau mutz nicht nur die 1943 erreichte Anbaustärke halten. Er mutz sie aus dehnen, denn der Verbrauch wird auch im kom menden Jahr eine weitere Steigerung erfahren! Die Anbauausweitung kann sich allerdings nicht nur auf die Grobgemüse erstrecken. Der Mensch lebt nicht vom Kohl allein! Nicht nur im Frieden gilt die Forderung, das zu erzeugen, was der Markt verlangt, sondern gerade im Krieg, wenn Gemüse Hauptnahrungsgut ist, kommt es darauf an, soweit Klima und Boden es gestatten, die Vielgestaltigkeit der deutschen gemüsebaulichen Produktion aufrecht zu erhalten. Der Anerkennung Backes für „die einmalige Leistung von Landwirtschaft und Gartenbau m Gemüsebau" gilt es durch neue Leistungs steigerung auch im kommenden Jahr neue Voraussetzungen zu schaffen. „Nur durch Beharrlichkeit und immer neues An packen der Aufgaben trotz ein tretender Rückschläge kann auf die Dauer der Erfolggesichert werd e n!" Diese Parole des Staatssekretärs Backe steht über der kommenden Arbeit des deutschen Gemüsebaus. Lisvsrt. Ois gartsirdaulickss k'rausmvsssn ssksn cm 6Ls Arbeit Um öen weiblichen Serchsnachwuchs Die Bedeutung der Frauenarbeit im Gartenbau ist nicht erst durch die Kriegsverhältnisfe augen fällig geworden. Es ist allgemein bekannt, daß — genau wie in der Landwirtschaft —- auch im Gartenbau die Frau die Seele des Betriebes ist und ein Gartenbaubetrieb auf die Dauer nicht be stehen kann, wenn die Gärtnersfrau ihr „Hand werk" nicht versteht. Deshalb ist es wichtig, datz den Frauen im Gartenbau bei Betreuungs- und Förderungsmatznahmen des Reichsnährstandes die gleiche Beachtung geschenkt wird, wie es hei den Bäuerinnen der Fall ist. Leider ist hier in den letzten Jahren manche Unterlassungssünde begangen worden. Dies lag daran, datz man zunächst den Begriff „Landfrau" zu eng gesehen hat und ihn nur einseitig auf die Bäuerin bezog; neben der Gärtnersfrau und den Gärtnerinnen hatte man auch der Landarbeiterin bisher nicht die genügende Aufmerksamkeit zugewendet. Durch Berufung einer „Reichsbeirätin für das gartenbauliche Frauenwesen", Frau Ilse Dieck mann, Düsseldorf-Kaiserswerth, ist dies anders geworden. Mit ihren Mitarbeiterinnen zusammen, den „Landesbeirätinnen für das gartenbauliche Frauenwesen" in den Landesbauernschaften, ist sie bemüht, diese Mängel künftig auszugleichen. Auf einer ersten Dienstbesprechung dieser ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen wurden unter ihrer Leitung und in Anwesenheit des Reichsabteilungleiters Garten bau, Prof. Dr. Ebert, Berlin, und des stell vertretenden Vorsitzenden des Reichsleistungsaus schusses für Gemüse- und Obstbau, Fritz Strauß, Lüllingen, auf dem Boettner-Hof in Saaleck die Grundlagen für die kommenden Auf gaben erarbeitet. Es wurde ausdrücklich betont, Latz durch Aufbau dieses Amtes keine neue Dienst stelle geschaffen worden ist. Die Landesbeirätinnen sind in die Abteilung Gartenbau eingebaut und sollen bei allen Gachabteilungen des Reichsnähr standes, die sich in irgendeiner Weise mit Frauen arbeit beschäftigen, gewissermaßen als „mahnendes Gewissen" auftreten, damit die Frauen im Garten bau hei allen Maßnahmen ausreichende Berück sichtigung finden. Deshalb haben die Landesbeirätinnen engste Fühlung mit den Abteilungen „Berufsausbildung", insbesondere mit dem Referat „Weibliche Berufs ausbildung", der Abteilung „Arbeitseinsatz", der Abteilung „Ländliche Frauenarbeit" und den Dienststellen des Reichsgefolgschaftswartes zu halten. Gerade die Arbeiten der Abteilung „Ländliche Frauenarbeit" des Reichsnährstandes werden künftig auch für die Gärtnersfrau und die Garten baufachbearbeiterin an Bedeutung gewinnen. Tragen doch beide dieselbe D op p el be l a stu n g hinsichtlich ihrer ernährungs- und haus wirtschaftlichen Aufgaben wie die Bäuerin. Deshalb ist es notwendig, datz auch den Gärtnersfrauen und den Gartenbaufacharheite- rinnen in weitgehendem Matz jede Möglich keit der Arbeitserleichterung zu- gängig gemacht wird. Wenn auch heute im Krieg manche Maschine und manches Gerät nicht beschafft werden kann, so kann doch oft mit Kleinigkeiten unendlich viel erreicht werden. Gerade die richtige Haushaltsführung und die zweckmäßige Ernährung der eigenen Familie sind im wesentlichen eine Erziehungs- frage. Wieviel Gärtnersfrauen gibt es noch immer, die Las selbsterzeugte Gemüse im eigenen Haushalt nicht verwenden, ja vielfach nicht einmal wissen, wie es schmackhaft zubereitet wird. Das mutz schon im Hinblick auf die Gesunderhaltung der Familie und der fast zu jedem Gärtnerhaus halt gehörenden Gefolgschaft künftig unbedingt anders werden. Nutzendem mutz gerade tue Gärtnersfrau sich für die Verbreitung und das Bekanntwerden neuerer Gemüsearten einsetzen. Das kann sie nur, wenn sie selbst die nötige Erfahrung damit hat. Es sei hier nur kurz an Eierfrüchte, Paprika, China-Kohl u. ä. erinnert. Im übrigen gilt für den Gärtnerhaushalt der selbe Grundsatz wie für den Bauernhaüs- halt, nämlich, datz die gesunde und ge ordnete Hauswirtschaft die Grund lage für die Erhaltung von Gesund heit und Leistungsfähigkeit der Familie, der Gefolgschaft und unseres Volkes überhaupt ist. Die engste Zusammenarbeit aber ist auf dem Gebiet der Räch Wuchswerbung mit den ent sprechenden Fachabteilungen des Reichsnährstandes notwendig. Der Begriff „Bäuerliches Berufs erziehungswerk" hat vielleicht bisher in den Kreisen der Gartenbauer noch nicht die Beachtung gefunden, die er verdient, weil viele Gartenbauer sich dadurch nicht unmittelbar angesprochen fühlen. Es darf aber nicht vergessen werden, datz mit dem Aus druck „bäuerlich" keine Berufsrichtung und kein Berufszweig gekennzeichnet wird, sondern datz er eine politische Parole bedeutet. Bäuerlich im weiteren Sinn ist aber auch der Gärtner und jeder, der aus Liebe zum Boden und zur Pflanze Gartenbau in irgendeiner Form betreibt. Wenn heute die Forderung erhoben wird, daß die Bevölkerrmg Grotzdeutschlands wieder zu 40 v. H. aus bäuerlichen Menschen bestehen muß gegen über knapp 18 v. H., wie es jetzt der Fall ist, so ist in diese Forderung auch der Gartenbauer ein begriffen. Auch sein Schicksal ist unlös bar mit dem des Bauerntums ver knüpft. Deshalb gehen alle Fragen des bäuer lichen Berufserziehungswerkes, vor allem seine politische Zielsetzung zur Durchdringung und Akti vierung der ländlichen Jugend und der Lehrmeister sowie Lehrfrauen auf dem Lande bzw. in ländlichen Berufen auch den Gärtner an. Jede Maß nahme, die inn Rahmen des bäuerlichen Berufs erziehungswerkes für die Lehrlingsausbildung, den Nachwuchs, die Ertüchtigung und Förderung Ler Lehrmeister und Lehrfrauen getan wird, kommt somit in gleicher Weise dem Berufsstand Gartenbau zugute. Deshalb ist die aktive Mitarbeit aller Gärtner und Gärtnersfrauen notwendig. Die Landesbeirätinnen für das gartenbauliche Frauen- wefen werden sich deshalb gerade dieses Arbeits gebiet ganz besonders angelegen sein lassen. Ueber die Zusammenarbeit mit den eigenen nährständischen Dienststellen hinaus hat die Landesbeirätin aber auch durch euge Fühlung nahme mit der NS-Frauenschaft, der Abteilung „SiedlerfraueNberatvng" im Deutschen Frauen werk, dem BDM., Lem Reichsarbeitsdienst für die weibliche Jugend sowie den Berufsberaterinnen und Arbeitsvermitilerinnen der Arbeitsämter ^ut ciis LrkcritimF clsr I-sistuncsskicrit unssisr öäcisn kommt ss cm AW SoSenproben entnehmen! Schon seit Jahren ist im Gartenbau und in der Landwirtschaft die Bedeutung einer sorgfältigen Äodenuntersuchung für die sachgemäße Regelung von Fruchtfolge und Düngung bekannt und hat sich in den fortschrittlichen Betrieben mehr und mehr eingebürgert. Insbesondere die seit 1940 ein geführte pflichtmätzige Untersuchung landwirtschaft licher Böden mif den Kalk- und Phosphorsäure zustand hat die Zahl der Nährstoffbestimmungen erheblich anwachsen lassen und vermittelt uns ein mit jedem Jahr klareres Bild über den Zustand unserer Böden. Eine kürzlich erschienene Uebersicht von R. Herrmann*) gibt für das Altreich in Len Jahren 1936^-1942 an, wieviele der eingesandten Böden auf Grund der Untersuchungsbefunde mit Kalk, Phosphorsäure und Kali gut, mäßig oder schlecht versorgt waren, Die Zahlen seien auszugs weise nachstehend angeführt: gut mäßig Mit Kalk waren versorgt 23,7A> 30,5tztz mit Phosphorsäure wären versorgt . . . 21,6A> 32,3°/« mit Kali waren versorgt 30,7Y-> 37,7A- schlecht 45,8 N> 46,1 N 31,5°/« Hieraus ist ersichtlich, datz insbesondere der Kalk- und Phosphorsäuregehalt der Böden vielfach unzu reichend ist und datz angemessene Düngung hier zu Ertragssteigerungen führen kann. Entsprechende Beratung der Bauern hat auch immer wieder gute Erfolge gezeitigt. In verstärktem Matz müssen diese Ergebnisse im Gartenbau interessieren, der durch seine viel höhere Erzeugung von der gleichen Fläche (zwei bis drei Ernten im Jahr!) auch höheren Nährstoffanspruch an den Boden stellt. Aus diesem Grunde führt die Abt. Bodenuntersuchung der Versuchs- und Forschungsanstalt für Garten- R. Herrmann, Augnstcnbcrm „Ergebnisse der Roden. Untersuchungen", Forschungsdicnst lS, Hest 4, W4S, S. tW bau in Pillnitz (Elbe) speziell für die gärtnerischen Betriebe die entsprechenden Nährstoffbestimmungen durch und erteilt gleichzeitig die notwendige Be ratung über Bodenverbesserung, Düngung und an zuratende Kulturen. Ein Ueberblick über die seit 1941 durchgeführten Untersuchungen an gärtnerisch genutzten Böden oder an „gärtnerischen Erden" (Komposterde, Heideerde usw) zeigb nun, datz der Kalkzustand im Hinblick auf die vorgesehenen Kulturen hier meist besser in Ordnung war als beim Durschschnitt der landwirtschaftlichen Böden; denn rund 50 der Erdproben- aus Gartenbau betrieben hatten einen günstigen Kalkgehalt und pll-Wert aufzuweisen. Hinsichtlich des Phosphor säure- und auch Kaligehaltes müssen die Grenzen für „gute Versorgung" im Gartenbau höher gesetzt werden als in der Landwirtschaft wegen des größeren Nährstoffbedarfs. Trotzdem waren hier noch über 40 der eingeschickten Proben so gut mit Phosphorsäure versorgt, daß eine Einsparung von Phosphorsäuredüngung für ein oder mehrere Jahre ohne Nachteil angeraten werden konnte. Eine solche Einsparung gibt dem Gärtner die Möglich keit, den knappen Phosphorfäuredünger an anderer Stelle erhöhten Bedarfes einzusetzen, wenn er alle Quartiere seines Betriebes regelmäßig unter suchen läßt und sich ein Bild über ihren Nährstoff zustand verschaffte Man sollte niemals erst dann eine Bodenprobe untersuchen lassen, wenn die Pflanzen irgendeinen Schaden zeigen, sondern sich alljährlich im Herbst nach der Aberntung und vor der neuen Düngung beraten lassen. Anweisungen über die Probeentnahme sowie Fragebogen und Kästchen für die Erdproben find hei der Abt. Bodenuntersuchung in Pillnitz (Elbe) zu haben. Die Preise für die Kalkbedarfs- und Phosphorsäure bestimmung sind durch die Verbilligungsmaß nahmen der Bodenuntersuchungssonderaktion beson- dafür zu sorgen, daß an diesen Stellen der Arbeit der Frau im Gartenbau die notwendige Beachtung geschenkt wird. Durch die Verkündung der „Gruüd- regel des Reichsnährstandes für die weiblichen praktischen Berufe des Gartenbaues" im November 1942 wurde die Ausbildung der Gärtnerinnen und Gartenbaufacharbeiterinnen geregelt und auf eine neue Grundlage gestellt. Entgegen dem früher vielfach beobachteten Bestreben, die Frauen zu „weiblichen Gärtnern" heranzubilden, hat man heute für die Frauen das Gebiet des hauswirt schaftlichen Gartenbaues erschlossen und die Aus bildung so festgelegt, wie sie ihrer naturbedingten Eigenart und Fähigkeit am besten entspricht. Wenn auch die Arbeit im Erwerbsgartenbau der Frau nicht verschlossen werden soll, so darf man sich doch darin keiner Täuschung hingeben, datz es für den Berufsstand nicht entscheidend ist, ob Gärtner gehilfinnen in Erwerbsbetrieben arbeiten oder nicht. Sehr entscheidend ist es aber, ob die Tausende von Siedlern und Gartenbesitzern eine sachgemäße Beratung erfahren. Gerade hierbei ist die Kenntnis hauswirtschaftlicher Dinge unerläßlich; denn im Siedlerhaushalt und selbst im Haushalt des Gartenbesitzers läßt sich der Gartenbau von der Hauswirtschaft nicht trennen. Die Siedlungsberatung und die Gartenberatung werden deshalb das wichtigste Arbeitsfeld der Gärtnerin im hauswirtschaftlichen Gartenbau sein. So ist es verständlich, daß die Fachlehre erst mit 16 Jahren beginnt und vorher von den 14- und 15jährigen Mädeln das Ableisten von 1 oder 2 Jähren ländlicher Hausarbeitslehre in einem Gärtnerhaushält verlangt wird. Die Mädel, die nach einer höheren Schulbildung mit 16 Jahren direkt in die Fachlehre eintreten, erhalten durch den einjährigen Besuch einer gartenbaulichen Frauenschule und das anschließende Jahr prak tischer Lehrzeit in einem Betrieb des hauswirt schaftlichen Gartenbaues ebenfalls die notwendigen hauswirtschaftlichen Kenntnisse. Darüber hinaus ist zu bedenken, daß jeder Gärtnerhaushalt, der sich als Lehr haushalt für die ländliche Hausarbeits lehre zur Verfügung stellt, die Möglichkeit hat, aus Liesen Hausarbeitslehrlingen heraus Mädel für Len Gärtnerinnenberuf zu gewinnen. Deshalb wird auch die ländliche Hausarbeitslehre im Gärtnerhaushalt als die Schlüsselstellung für die Werbung des weiblichen Bernfsnachwuchses angesehen. Sie hat nicht den Sinn, eine fachliche Ausbildung, son dern eine bäuerliche Erziehung im Sinne des bäuerlichen Berufserziehungswerkes zu ver mitteln. Wenn man sich diese Zusammenhänge vergegen wärtigt und die neue, Ausbildungsverordnung für den Gärtnerinnenberuf unter diesen Gesichts punkten betrachtet, wird man zu der Ueberzeugung kommen, daß diese Regelung den gegebenen Ver hältnissen durchaus am besten entspricht. Der Gärtnerin eröffnen sich dadurch alle Aufstiegs möglichkeiten und eine in jeder Weise gesicherte Zukunft, während der Erwerbsgartenbau für seine Frauen durch die Hausarbeitslehrlinge und durch Lie Junggehilfinnen, die in der Zeit nach der Lehre 1—2 Jahre in Erwerbsbetrieben arbeiten sollen, tatkräftige Hilfen erhält. Volkswirtschaftlich gesehen aber wird der Gärtnerinnenberuf in jeder Weife an Bedeutung gewinnen und damit immer mehr allgemein anerkannt werden. In diesem Sinn müssen die Landesbeirätinnen ihre Arbeit nun auf nehmen; sie werden dämit dem Berufsstand den besten Dienst erweisen. „ , Lers niedrig, Bei Einsendung von mindestens 60 Proben kostet die Bestimmung von Kalk- und Phosphorsüure je Probe 0,50 RM. Wenn sich mehrere Betriebe zu gemeinsamer Einsendung zu- fammentun, wird es sicher möglich sein, die Ver billigung auszunutzen. Im Einzelpreis kostet die Phosphorsäurebestimmung 1,00 RM., die Kalk bedarfsuntersuchung 0,50 RM. Außerdem können auch Kali-, Stickstoff- und Humusgehalt ermittelt werden. Eine frühzeitige Einsendung der Proben liegt im Interesse jedes Gärtners, da die Ergeb nisse wegen kriegsbedingter Schwierigkeiten meist erst nach einigen Wochen mitgeteilt werden können und doch für die Frühjahrsbestellung verwendet werden sollen. Darum sollte jeder Gärtner sich für die Monate Oktober und November vormerken: Bodenproben entnehmen! U. Nsusrstk, Pillnitz (Elbe). Reichslehrgang für Vie Sartenveaumagten ves Sv!kl.-Mrks Wie in den beiden Vorjahren, so wurde auch in diefem Jahr wieder ein Reichslehrgang für die hauptamtlichen BDM.-Führerinnen durchgeführt, die innerhalb des BDM.-Werks für die Aktion „Unser Bauerngarten" als Gartenbeauftragte für die einzelnen Gebiete eingesetzt sind. Er vermittelte neben rein Fachlichem "auch allgemein nützliche Dinge, neben der Theorie auch praktische Fertig keiten. Schädlingsbekämpfung im Garten, Boden bearbeitung, Gemüseanbau, Blumen für den Bauerngarten usw. standeü auf der Tagesordnung dieses dreiwöchigen Lehrganges. Daneben galt die Unterweisung aber auch dem Bestimmen der ein heimischen Pflanzen, dem Zeichnen von Pflanzen und dem Ausarbeiten von Druckmustern an Hand dieser Zeichnungen. Während des Winters werden die erneut geschulten Gartenbeauftragten zehn tägige Lehrgänge für die Arbeitsgemeinschafts führerinnen ihrer Gebiete durchführen, damit die Arbeit im nächsten Jahr mit verstärkter Kraft weitergeführt werden kann.
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