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wird das Staunen überwiegen, denn Sie erwarten einen dienst lichen Brief Ihres Amtsnachfolgers und finden einen Privat brief vor, na, ich tariere, daß es immerhin zehn bis zwölf Sei ten werden. ' Nnn kommt das Wundern darüber, was der sonst so tinten scheue Quatschkopf, der Pine, so oder ähnlich, denke ich, werden die Epitheta ornantia klingen, die Sie mir zukommen lassen, Wohl eigentlich von Ihnen will? — Nun, lesen Sie nur, mein Kamerad, und dann beloben Sie mich darüber, daß ich unter Aufopferung meines Dämmerschoppens (der so heißt, weil er sich vom Abendgranen bis zum Morgengranen erstreckt), dieses Briefmonstrnin zu verfassen gedenke. — Ich denke mir, daß Sie nach der Lesung eine unbändige Freude empfinden, dann einen einsamen Spaziergang machen, schließlich eine ernsthafte Unter haltung mit Ihrem Vater haben, und dann Ihre Koffer zu einer Reise nach Waldau packen werden. — So, nun sind Sie ! würdig vorbereitet, und nun dürfen Sie zuhören, was ich Ihnen zu erzählen habe. Also Sie wissen, nnser Oberst von Rebinowsky ist ein fa moser Mann und hat speziell zu Ihrer Freude eine älteste und. zu meiner eine zweite Tochter. — Und Uz, — ich möchte so gern Ihr Verwandter werden! — Denken Sie sich, ich, der doch wahrhaftig die Sache Weib nach allen Regeln der Kunst ans dem Grunde Praktisch, studiert habe, ich, dem ein sanfter Helm- drnck schon ein leichtes Halbmöndchen über den blonden Schei tel aufgehen läßt, ich, der Sohn des Kohlenkönigs von Phi lippshausen, bin geradezu närrisch verliebt in die kleine En gelid von Rebinowskp, und wenn mich mein hoffendes Her; nicht belügt, ist der holde Fratz so geschmacklos, auch an nur irgend etwas zu finden, was ihm gefällt. Nein, lieber Briger, — und wem danke ich diese sentimen tale, durch nichts mehr anszurottende Kinderkrankheit des Her zens? Ihnen! Und aus ganzer Seele danke ich sie Ihnen! Und sehen Sie, aus diesem dankbaren Gemüte heraus möchte ich, daß Sie sich auch nicht länger gegen ein Glück tveh- ren, das wie eine reife Kirsche für Sie bereit liegt, die Sie bloß pflücken und sich aneignen dürfen!" (Fortsetzung folgt.) Zur Belehrung und Unterhaltung Gemeinnütziges. Zur Reinigung der Bettwäsche, namentlich non Kranken, heftig Schivitzenden usw., hat sich ein einfaches Verfahren sehr bewährt. Es wird dem Wasser, in welchem die Wäsche nach dem Aus waschen der in ihr befindlichen Flecke gekocht wird, außer der Seife und Soda noch eine entsprechende Menge Petroleum hinzu gesetzt und zwar ebenso viele Gramm Petroleum als man Liter Wasser nimmt, also z. B. auf 18 Liter Wasser 18 Gramm Pe troleum. Dieser Zusatz ermöglicht nicht nur eine leichtere Reini gung und eine damit verbundene größere Schonung der Wäsche, sondern diese erhält so auch eine hellere und reinere Farbe, und dabei werden die WäschereinigungSkosten durch die größere Er sparnis an Seife nicht unbeträchtlich vermindert. Frisches Brot ist von außerordentlich nachteiligen! Einfluß ans die Gesundheit; nicht nur Verdauungsstörungen sind die regel rechte Folge, sondern auch Kopfschmerzen, Blutandrang nach dem Kopfe, Schlaganfälle, Krämpfe können in gewohnheitsmäßigem Genuß frischen Brotes ihre Ursache haben. Schwarzbrot ist, da es im Magen roch schwerer zusammenklumpt als Weißbrot, noch gefährlicher als dieses. Reinigung der Zimmerluft. Man lege ein gutes Stück Kamphec in ein Gefäß und ein stark erhitztes Stück Eisen darüber. Dadurch bilden sich reichliche Dämpfe, die 'die Zimmerluft schnell reinigen und nebenbei eine kräftig desinfizierende Wirkung haben. Uachtisch. - 1. Rösselsprung. 2. Rätsel. Mein Kopf ist klein, Lang ist mein Bein, Mein spitz'gec Fuß Macht oft Verdrnß; Ich diene den Damen, Jedoch die Herrn Entbehren mich gern. Nnn sag' den Namen. Lösung der Aufgaben iu voriger Nummer: I. Not kennt kein Gebot 2. Kei!, Keiler - Wei!,, Weiher — Pfeil, Pfeiler. -S8 Lustiges. Hökere Oö^terweiskeil. Paula: „Sag mal, Hermine, warum mögen wähl die Bergleute hinten immer so eigentümliche Leder tragen?' Hermine: „Wahrscheinlich zum Schutze gegen die schlagenden Wetter." Sowas kommt von sowas. „Sich doch bloß mal, was der alte Mann dort für ein ent setzlich trauriges Gesicht macht; der muß doch sterbcnSunglncl- Uch sein." , O, durchaus nicht, der Manu ist seelenvergnügt; aber er Ivar fünfzig Jahre Leichcnbitter — und da ist das Gesicht s o st e h e n gebliebe n." Durch die Blume. Gatte (während des Essens): „Liebes Weibchen, ich glaube in Deinem Kochbnch befinden sich Drnckfehlcr." Zeitgemäß. „Ihre Tochter ist ja bald heiratsfähig?" „Ja — sic wird auch bald anfangen, sich zu verloben!" Port,ces,r.w. P«ra...w°nUch Pir di- R-d-ku-u der N-mu «-kl.u-r Lcrlags-Amiatt, Slug. Krcbö: C. Schulz, Charlottenburg, Gucratkflr. 07.