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wahr'?" fragte sie. „D, und die Angell Meiner Herriu werden dann nicht mehr kalt wie Glas an mir vorüberschauen!" „Mein Liebstes braucht jetzt nicht mehr nach der Gunst des Hofes zu fragen!" sagte er lächelnd, „auf freiem Eigen wirst Du selbst Gnaden zu spenden haben!" „O, Uli, ich leide aber dennoch unter der boshaften Kritik der spöttisch auf mich gerichteten Augen, Dn mußt das von mir nehmen!" bat sie, „Du glaubst ja nicht, wie iveh sie mir getan haben!" „Du süße Märtyrerin!" er küßte sie, unbekümmert darum, daß ein paar kleine, vorüberlaufende Mädels stehen blieben und lachten, — „ich hab' wirklich im Augenblick verpesten, daß wir beide nicht allein auf der Welt, — nicht die einzigen Men schen im Paradiese unseres jungen Glückes find!" sagte er ent schuldigend. Da fiel ihr ein, wie er denn den Weg zu ihr gefunden und sie fragte ihn, beinahe demütig, wies denn möglich sei, daß er just des Weges dahcrgekommen sei, als sie so gar sehnsuchtsvoll seiner gedacht hatte. Und er erklärte es auf die einfachste Weise. Er war vor zwei Stunden in Waldau ängekommen, hatte sich ' in den Gasthos zur „Kaiserkrone" begeben, da er Clementine nicht uni Gastfreundschaft angehen wollte, sich unbekleidet, und wollte gerade nach der Amboßstraße zum Obersten gehen, als er Woidzick mit dem leeren Parkwagen traf, ihn anrief und alles erfuhr, was er wissen wollte. Sie standen aneinander ge schmiegt am letzten Wehr, die Sonne war nun ganz untergegan gen, und schon schimmerte magisch und silbern der Vollmond schein über die Bäume. Noch ein Kuß, ein Blich — und die schönste Stunde ihres Lebens war für die beiden vorüber. — Sie mußten mit beiden Füßen auf die Erde zurück, nachdem Amorettenflügel sie zu ungeahnten Höhen getragen hatten, zu Höhen, die Menschenaugen nur einmal schauen dürfen, auf denen zu wandeln nur wenigen vergönnt ist, die ätherreinen Höhen des Paradieses keuschen Liebesempfindens. Als sie bei der Seyfertschen Villa vorübergingen, sagte Briger lächelnd: „Wie überrascht sie sein werden!" „Ich fürchte, sie haben alle mehr kombiniert, als wir j ahnen!" senfzte Mania (Fortsetzung folgt.) Gemeinnütziges. Gardinen zu waschen. Nachdem die Gardmen gut ausgestäubt sind, werden sie vierfach zusannnengesaltet, i» ein Faß gelegt und Regen- oder Flußwasser darauf gegossen. Nach 2-1 Stunden werden.sie in dein Wasser tüchtig geschwenkt und nnsgedrückt, ja nicht gedreht und gewunden, denn das dient zum Verderb der Gardinen. Nun seife man sie, sv vierfach zusnmmengelegt. leicht ein und setze sic mit kaltem Wasser auf die Herdplatte, lasse sie langsam heiß werden, aber ja nicht kochen, schwenke nnd drücke sie in dein Seifenschaum tüchtig, seife sie nochmals gut ein, nach dem die äußere Seite uach imren gedreht wurde, und stelle sie abermals mit kaltem Wasser an. Jetzt lasse man sic eine Viertel stunde kochen; sie sind nun blendend weiß. Ausgedrückt, gespült und geblaut werden sie aufgehangen. Nachdem sie trocken sind, bessere man die Gardincn durch ein Stärkcbad, lasse sie wieder trocken werden, sprenge sie ein und platte sic. Unmittelbar aus dem Wasser aufgchängte Gardinen, welches Verfahren ost geübt wird, sehen nie so schön aus als die vorher geplätteten. Das Einlaufen der Wolle zu verhindern. Es wird nm besten dadurch verhindert, daß mau die Wolle vor dem Stricken krumpt. Man legt sie in Strängen in kaltes Regenwassec und Seife, setzt sie aufs Feuer und läßt sie zehn Minuten kochen. Dann wird sie durch kaltes Wasser gezogen und zum Trocknen aufgehängt. Unchtijch. -j- -i- * * * - I » ! ck 8 8. einen griechischen Tragiker und g. eine Stadt in Posen. 1. Füllrätscl. Die Sternchen und Punkte sind durch Buchstaben zu ersetzen, so daß die dritte und die siebente senkrechte Reihe mit den wagerechlen Reihen gleicher Ordnung übereinstimmen, und daß die wagercchtcn Reihen be zeichnen: I. eine Dichtung von Vvdenstedt, 2. einen berühmten Griechen, 3. eine bekannte Trojanerin, 4. eine Halbinsel nm Kaspischen Meer, 6. einen verstorbenen Staatsmann, 6. eine Form der Ehe, 7. ein Sternbild, 2. Rätsel. Mein erstes ist ein Wald, vor lauter Väumeu Kauu ihn dec Wandrer oft nicht sehn, Acich treibt es oft, hinauszugehn, Im Moos zu liegen und zu träume». Mein zweites liegt verborgen still im Eckchen, Wer sucht, dec findet's wohl sogleich, Mein ganzes ist ein Fürstenreich, Bon deutscher Erde ist's ein schönes Fleckchen. Lösung der Ausgabe» i» voriger Nummer: .. WaS man ichwarz auf weiß besitzt, kann man gell ost nach Hanse N agelt. 2. Wal-Hall. Lustiges, A.: „Der Kerl hat mich bei allen seinen Freunden als Gauner bezeichnet; ob ich mir daS gefallen lassen muß?" B.: „Ja, es kommt da rauf au — ist der Manu glaub- w ü rdig?" Ahnungsvoll. Frau: „Denk' Dir, der Dackl, den wir-uns'rer Olga, als ie heiratete, milgegeben, hat sich wieder eingcfunden!" Mann: „So! Nun, da wird die Olga wohl auch bald wieder kommen!" Individuell. Danie (im Zigarrcnladen): „Ich möchte eine passend? Zigarrensorte für meinen Mann — — — er ist untersetzt und brünett." Unbegreiflich. Korps st udeut: Was, Vetter, Du hast noch keine Mensur, kein Duell gehabt? . . . Ja, wozu bist Dn denn satisfaktionsfähig?!" Druck und Verlag: Neue Berliner VerlagS-Anstalt, Aug. Kr-b«, Charlottenburg bei Berlin, Berlinerslr. 40. Verantwortlich sür di- Redaktion der Neue» BerNner Verlags-Anstalt, Aug. KrebS: L. Schulz, Charlottenburg, Guerickestr. 37,