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Allgemeiner Weiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. 2 er yügkweine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. , bom-'numrprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten NnterbaltungMattes" r .rtelMiljch ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« l ^«ck 50 Psenpip«, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. —i— . , — . . .. « Anserate, die 4gespalten« Korpu»zeile 10 Pfg., sowie Bestellungen ans de» RI gemeinen Anzeiger nehme« außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitun;»boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung;« gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunft. I», ser«te bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienttag »»r»itt«t V,11 Uhr, für di« Sonnabend-Rummer bi« Freitag vormittag l/,11 Uhr einznsenden. -christleilung, VruM und dertug van N. Lchuvig, Vretmg. Ar. 51. Sonnabend, den 26. Juni 1969 19. Jahrgang. Bekanntmachung. Die die»jährig« Uferdevormusterung findet Mutt-. Oe» S.InIi vormittag« von 10^ Uhr an beim Sirtdof »Nf W»Ite statt. Dre Pferdevesttzer werden deshalb aufgefordert, an der bezeichneten Stell« zur ange- g denen Zeit ihre Pferde, nelche im vorigln Johr al« kriegSdrouLbar und vorübergehend al« kriegsunbrauchbar bezeichnet worden sind, sowie die neuhinzugekommenen zu gsstellen. Luch sind in diesem Jahre die kriegsbrauchbaren Fahrzeuge, welche sich im hiesigen Ort« befinden and von der Einquartierung«kommiffion im Monat April d. Jr«. aufgezeichnet worden sind, an der oben bezeichneten Stelle l/,11 Uhr mit aufzufahren beziehentlich zu stellen. Pferde- und Wagenbesitzer, welche ihre gestellungtpflichtigen Pferde und Wagen nicht rechtzeitig oder vollzählig vorführen dez. Vorfahren, haben außer der gesetzlichen Straf« zu gewärtigen, daß auf ihre Kosten eine zwangsweise Herdeischaffung de« Nichtgestellten vorge nommen wird. Bretnig, den 21. Juni 1909. Der Gemeindevorkand PetzslV. O ertliche» und Sächstfche». Bretnig. Sensen umwickeln! E« sei daran erinnert, oaß bei Sensen, wenn sie auf öffentlichen Wegen oder an öffentlichen Orten getragen werden, vie Schneide durch einen Bügel (sogenannten Sensenschuh) verwahrt sein muß. Die Unterlassung dieser Vorschrift, wodurch leicht Unglück-sällehsrbeizesührtwerden können, ist strafbar. — Die großen Schulferien beginnen in diesem Jahre am Donnerstag, den 15. Juli, und enden am Sonntag, den 15. August. Radeberg. Ein Chauffeur verunglückte am Dienstag hier sehr schwer. Er wollte an seinem Automobil eine Reparatur vornehmen taffen. Während ein Schlaffer unter dem Wagen arbeitete, machte sich der Chauffeur Unvorsichtiger Weise daran, die Maschine mit Benzin zu waschen. Plötzlich explodierte das Benzin und der Chauffeur stand über und über in Flammen. Ec erlitt an Armen, Händen und Oberkörper sehr schwere Brandwunden. Der unter dem Auto arbeitende Schlosser er litt keinen Schaven. — Die Masern treten gegenwärtig wieder einmal in Bautzen derart auf, daß einzelne Schulklassen, in Venen zahlreiche Erkrankungen zu verzeichnen waren, geschloffen werden mußten. Die Krankheit hat bisher einen guten Verlauf genommen. Pirna, 23. Juni. Die Zahntechniker Schultze und Kirsten in Pirna waren eng mit einander befreundet. Beide neigten dem Leicht sinn zu und hatten schon manchen „Scherz" zusammen verüdt. Kürzlich erschienen sie in einemGoldwarengeschäft,um eine Uhr zu kaufen, entwendeten dabei aber einige andere Gegen stände. Dis Sache kam heraus. Die Freunde wurden zur Polizei beschieden und gestanden sofort ihre Sünden ein. Dann kam aber auch die Angst vor der zu erwartenden Strafe und beide beschlossen, nicht mehr an ihre gemein same Arbeitsstätte bei einem Pirnaer Zahn arzte zurückzukehren. Sie fuhren nach Dres den, amüsierten sich hier nach Herzenslust und fuhren nachts in die Sächusche Schweiz. Bei S^tion Vogelgcsang bezogen sie im Freien ein Nachtquartier und legten sich zur Ruhe. P.ötzltu) erwachte Kirsten. Er fühlte eine» stechenden -^.merz in der Brust und hörte gleichzeitig einen scharfen Knall. Er erhob ' sich und fand den Freund tot im Blute schwimmen. Schultze hatte sich erschossen, seinem Freunde aber zuvor ebenfalls eine Kugel in die Brust geschossen. Schwerverletzt erreichte Kirsten Pnna und begab sich sofort zur Polizei, um Vie Kunde von dem gewalt same» Tode des Freundes zu überbringen. Dann erst wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus geschafft. Der Selbstmörder hatte zu seiner Tal ein idyllisches Plätzchen ausgewählt: E.n kleines Rundteil, rings von grünen Bäumen und Blumen umgeven. In mitten des Platzes, am Fuße eines Baumes, lag der Tote, zu seiner Linken der Revolver, zu seiner Rechten ein ausgeschlagsnes Gesang buch uno eine elektrische Taschenlaterne. Auch neben vem Lagerplätze des Kirsten lag ein Gesangbuch aufgsschlagen, während an einem Baume «in Ehristutdild befestigt war. E« scheint, al« ob beide verabredet, gemeinsam in den Tod zu gehen. Dresden. Da» schwere Gewitter, da» am Dienstag nachmittag kurz vor 6 Uhr über Dresden niederging, brachte der dürstenden Erde einen ausgiebigen Regen, der jedoch allzu heftig auftraf und innerhalb des Stadtgebiete» einige Straßen zeitweise überschwemmte. Blitz schäden sind nach den bisher vorliegenden Meldungen zum Glück nicht zu verzeichnen. In etwa 26 Fällen wurde die Feuerwehr zum Schutze gegen in Keller eindringende Waff-rmaffen gerufen. Da» Gewitter wurde nach reichlich 1 stündiger Dauer von dem herr schenden Westwind da« Elbtal aufwärts ge trieben. — In Loschwitz haben vis Regenfluten unberechenbaren Schaden verursacht. Sämt liche am Körnerplatz befindlichen Grundstücke wurden durch Schleusenwaffsr überschwemmt. In der Dammstraße trat da» Wasser sogar in die Wohnung des Sattlermeifterö Rätzsch, so daß die Familie durch das Fenster gerettet werden mußte. Beim Bäckermeister Winkler am Körnerplatze trat das Wasser meterhoch in die Backräume und vernichtete u. a. -inen großen Posten Mehl. Di- sofort alarmierte Freiwillige Feuerwehr harte mehrere Stunden tüchtig zu tun und arbeikete mit zwei Spritzen. Die Blasewitzer Feuerwehr wurde schließlich zur Hilfeleistung herangezogen. Die Wasser- maffen ergossen sich von den Bergen so stark herab, daß die Schleusen sie nicht fassen konnten; vielfach hoben sie Sie schweren Deckel ab und schoben sie beiseite. Die Bergwegs sind stark zerrissen. Meißen. Eine Frau vom Lande ließ am Freitag vormittag einen Kinderwagen, in dem sich eingekaufte Materialwaren befanden, oben auf mehrere neu auspolierte Stühle für einen Gutsbesitzer, am Burglehn stehen, um eine Freundin zu besuchen. Durch Vörlegen eines Steines sicherte sie den Wagen vor dem Hinao- ivllen. ElN Junge, der sie beobachtet hatte, nahm nach dem Verschwinden der Frau den Stein weg, und augenblicklich rollte dec Wagen den steilen Berg hinab und in das Schau fenster eines Geschäftes, das vollständig zer trümmert wurde. Die im Wag.» befindlichen Gemüse und sonstige Eßwaren lagen auf der Straße umher. Um ihrem Schaden wieder deizukommen, nahm die Geschäftsinhaberin dis Stühle an sich, die sie aber auf Veran lassung eines hinzu kommenden Schutzmannes wieder herauSgeben mußte. Von mitleidigen Menschen wurde sür die Landsran eine Steue rung veranlaßt, damit sie sich andere Waren kaufen konnte. Als sie zum zweiten Male den Hohlweg hinauffuhr, lief die LaLenlnhaberin hinter ihr her und warf den Wagen nochmal um, um ihrem Kerger Luft zu machen. Ob sie nun zuiriedengestellt ist, meint das „ N. T.^, konnten wir nicht ersah en. — Z chlr,i he Lchrerbewsrdungsn. Zu einer für sie Bürgerschule in Döbeln ausgeschriebenen stänoigen Lehcerstslls haben sich 74 Bewerber gemeldet. — Der Brandstifter Köhler aus Klein schirma versuchte am Dienstag, als er ins Zuchthau« Waldhtim eingeliefert werden sollte, im Transportwagen einen Selbstmordversuch durch Erhängen. Er wurde vom Transpor teur noch rechtzeitig aus der Schlinge befreit. — Mit einem Schirm erstochen. Bet einem Streit auf der Straße stieß-in Kiel «in Maurergeselle seinem Gegner die Spitze eine» Schirmes mit solcher Gewalt in die Augen höhle, daß da« Auge sofort au-lief und die Spitze selbst so fest im Knochen stecken blieb, daß sie nur unter Anwendung von Gewalt herauSgezogen werden konnte. Da» Opfer, ein Fleischergeselle Albert Haeckel au» Dürr hennersdorf bei Löbau i. S., starb wenige Stunden später in der Klinik. Der Täter wurde verhaftet, nachdem er fast ein Opfer der Lynchjustiz geworden. Zwickau. Da» Schwurgericht verurteilte am Freitag den Schuldirektor Koch aus dem benachbarten Thurm wegen Unterschlagung von Schulsparkassengeldern in Höhe von 8600—8800 Mark und wegen schwerer Uc- 'undenfälschung durch unberechtigte Einträge von Schulsparkassengeldern in drei von ihm verwahrte Sparkassenbücher, die nicht von ihm, wie es pflichtgemäß war, der Sparkasse zu Glauchau eingezahlt, sondern von ihm verwen det worden waren, zu 3 Jahren Gefängnis und 4 Jahren Ehrverlust. Der wegen Unter schlagung von 700 Mark Schulsparkassengeldern Mitangeklagte Lehrer Seiferth aus Thurm winde zu 10 Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrverlust verurteilt. Beiden wurden vier Monate Untersuchungshaft angerechnsl. Obers chlema. Posträuber haben nachts in den Postämtern zu Schwarzenberg, Bockau und hier Einbruchsdiebstähle verüdt. Da sie hier die zum Postamt führende Türe nicht zu öffnen vermochten, ist es bei dem Versuch g-blieben. Die Einbrecher Haden je doch Spuren ihrer Tätigkeit hinterlassen. Bemerkenswert ist, daß die Einbruchssiebstähle in Schwarzenberg und Bockau bez. der Ern- bruchsverzuch hier in drei aufeinander folgen den Nächren ausgeführt worden si"d. Dadurch findet die Vermutung immer mehr Bestätigung, daß es sich in allen drei Fällen um dieselben Einbrecher handelt, die es auf die Beraubung von Postämtern abgesehen haben. — Gefaßt. Bei einem Bäckermeister in Glauchau war innerhalb 6 Wochen Sonntags nachmittags in Abwesenheit der Familie der Lorsaal mittels Nachschlüssels geöffnet und verschiedenes gestohlen worden, und zwar mar aus dem Laden außer Rabarlsparvüchern und Briefmarken auch Geld entwendet worben. Dec Dieb hatte auch versucht, die Ladenkaffe mittels einer Schere aufzusprengen, die aver, nach den vorgefunaenen Stücken zu schließen, oabei zerbrochen war, Da der Dieb, der auch einen Vorsaalschlüsssl entwendet halte, nur im Hause zu suchen sein konnte, ließ sich am Sonntag nachmittag, bevor der Bestohlene mu seiner Familie ausging, ein Schutzmann in Sie Raume einschließen. Kurze Zeil darauf wurde die Vocsaallüre mittels des gestohlenen Schlöffels geöffnet, und der Dieb, Lt» in Hause wohnhafter 13 jähriger Junge, betrat d>.e Wohnung. N stürlich war er bei dem un ¬ vermuteten Empfang nicht schlecht erschrocken, gab aber die Diebstähle zu. — In dem Hause Haydnstraße Nr. 5 in Leipzig ereignete sich am Dienstag kurz nach 2 Uhr ein Attentat, dessen Ursachen noch in Dunkel gehüllt sind. In dem bezeichneten Grundstücke in der dritten Etage wohnt ein Geschäftsreisender.Herr Walther. Am Diens tag nachmittag überfiel nun oa« 15 jährige Dienstmädchen Helene Sodann au» S chöneseld, da- bei der Watlherschen Familie in Stellung ist, die allein in der Wohnung befindliche Frau Walther mit einem Hackbeil, da« sie au« oer Küche genommen Halle, und brachte ihr am Kopf und an den Händen erhebliche Ver letzungen bei. Auf die Hilferufe der verletzten Frau eilten Hausbewohner herbei, die oa» Dienstmädchen an weiteren Tätlichkeiten hinder ten. Die Verletzungen sind glücklicherweise nicht lebensgefährlich und Frau Walther konnte in ihrer Wohnung verbleiben. Usber die Ur sache zur Tat hat die Sodann, die erst kurz« Zeit bei der Familie Walther in Stellung ist, angegeben, daß sie sich seit einiger Zeit mit Selbstmordgedanken getragen habe. Wie sie zu der Tat eigentlich gekommen ist, will ihr nicht mehr im Gedächtnis sein. Dre Sodann kam in Haft. Ursprünglich soll das Mädchen den Vorfall so erzählt haben, als hätte ein Bettler die Fcau Walther überfallen. Kirchennachrichten von B r e t n r g. 3. Sonntag n. Tcin.: 8'/, Uhc: Predigt- goltesdienst, Text: Lukas 15, 1—10. Getauft: Martin Kurt, S. der ledigen Fabrikarbeiterin Bertha Änna Schramm. Getraut: Max Atfreo Boden, Polizei kutscher in Dresden, und Linna Elsa Slegtich. Gestorben: Gustav Hermann Berndt, Tagearbeiter, Ehemann, 41 I. 2 M. 29 T. att. — Minna Emilre Lina Wendrich, geb. Seifert, Sattlermeistersehefrau, 44 I. 8 M. 13 T. alt. — L^ura Johanna, T. des De kor a u o n s malers Franz Kurt Haufe, 20 T. alt. Kicchsnnachrichten von Großröhrsdorf. Gedurren: Senta Anna, T. d. Tisch lers Max Richard Mutze Nl. 302o. — Ge org Waller, S. d. Kaufmanns Herm. Georg Garten Nr. 270?y. — Marie Gerda, T. d. Ltuhldauers Oito Alwin. Boden N. 302g. — Elsa Helene, T. d. Kaufmanns Eouin Martin Schöne Nr. 252c. Aufgebote: Maurer Richard Paul Stäglich, LückerSdocf, und Anna Martha Johne Nr. I71b. — Tischlergeh-.tfe Gustav Paul Küh-re, Dresden, und Helene Liddi Pfaus Nc. 137. Ehefchtietzungen: Fabrik irb. Alwin Martin Philipp Nr. 125k mit Maria Martha Anders Nr. 125k. — Zimmerman» Richard Alfred Berge m Breling mit Anna Mmna Rafch Nr. 13S. Sterb^fälls: I ayalidencentner Gust. Adolph Nitzsche Nr. 3')2s, 53 I. 8 M. 21 T. ail. — Pauline Heowia Philipp ged. Ratsch, E--raa, Nr. 253, 41 I. 7 U. 25 T. alt. — Johanne Cy:i tiane Wilhelmine Lanze geb. Birnst-in Nr. 302 s, 80 I. 2 M. 23 T. alt. — Karoline Wilhelmine Schöne geb. Hen nig,. Ehefrau, Nr. 324o, 74 I. 1 M. all.