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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 52.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19350000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19350000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 52.1935
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 2, 10. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 3, 17. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 4, 24. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 5, 31. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 6, 7. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 7, 14. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 8, 21. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 9, 28. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 10, 7. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 11, 14. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 12, 21. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 13, 28. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 14, 5. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 15, 11. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 16, 18. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 17, 25. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 18, 2. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 19, 9. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 20, 16. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 21, 23. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 22, 30. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 23, 6. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 24, 13. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 25, 20. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 26, 27. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 27, 4. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 28, 11. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 29, 18. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 30, 25. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 31, 1. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 32, 8. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 33, 15. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 34, 22. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 36, 5. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 37, 12. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 42, 17. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 47, 21. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Dezember 1935 -
-
Band
Band 52.1935
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Berichte aus -er Praxis -es Msatzwesens verhältnismäßig gut eingeführt haben. Tie Be- schasfung derselben machte noch einige Schwierig, keiten; vor allen Dingen war bei verschiedenen kleinen Herstellern eine Gleichmäßigkeit der Kisten noch schwer zu erreichen. Für die Zukunft wird aber die Kistenverladung erheblich an Boden gewinnen. Zur besseren Verwertung des Mostobstes und der am Lager entstehenden Abfälle wurde die genossen schaftliche Süßmosterei wesentlich ausgcbaut. Trotz dem ist der für die dortigen Verhältnisse nötige Umfaitg der Lagermöglichkeit noch nicht erreicht. Der Absatz für Süßmost ist gut und wäre künftig in Deutschland noch gewaltig zu steigern. Ta der SüßmostVolksgetränk werden soll, müßten allerdings die Verkaufspreise an den Verbraucherplätzen in er träglichen Grenzen gehalten werden. Hier ist über ungerechtfertigte Höhe der Preisspanne noch sehr zu klagen. Mit Rücksicht auf die MostobstkunLen wird die Einlagerung von unvergorenem Most nur in beschränktem Maß getätigt. Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Obstbaugenossenschaft Boden see im badischen Teil des Anbaugebietes im Obsi- absatz und in der Obstverwertung eine führende Rolle spielt. Sie wird in der näheren Zukunft weiterhin große Aufgaben zu erfüllen haben, bei deren Durchführung die Mitarbeit der gesamten Erzeugerschaft notwendig ist. Aus dem Bodenseeanbaugebiet liegt ein weiterer Bericht vor. Tie Badische Bodensee-Obstabsatzgenoflemchaft e. G. m. b. H. in Frickingen (Salemertal) meldet, daß der Kernobsternte von ihr erfaßt wurde. Sie brachte von Ende Ernting bis Anfang Neblung v. I. 28 Eisenbahnwagen Edelobst und 12 Eisenbahnwagen Wirtschaftsobst zu je 200 Zentner sowie 13 Eisenbahnwagen Mostotst zu je 200 bis 300 Zentner zum Versaird. Außerdem wurden beträchtliche Mengen, ins besondere von Mostobst, durch Lastautos ab- geführt. Die Verladeprüfung wurde von seiten des Handels begrüßt. Zu ihrer praktischen Durchfüh rung erwiesen sich die genossenschaftlichen Einrich tungen und Hilfsmittel als wichtig und notwendig. Die Verladung erfolgte teils in loser Sckmrtung, teils in Kisten. Leider war das notwendige Kiiten- materia! nicht immer vorhanden. Die Anlieferung der Erzeuger har sich in Behandlung, Sortierung und Verpackung durch die Prmungsmaft-ahmen wesentlich gebessert. Es bleibt allerdings aut pw- sem Gebiet noch genug zu tun übrig Durch an dauernd flotten Absatz konnte die Genossenschaft nicht nur die Marktpreise halten, sondern sogar übersteigen. Tas traf besonders bei Edelobst zu, was durch die große Anlieferung bewiesen wird. Tas Verladcperioual wußte diese Riesenarbeit durch eisernen Willen und unermüdliche Tätigkeit vollauf zu meistern. Aus dem badischen Anbaugebiet an der Berg straße teilt die Obst- und Gomüseabkatzgenossenslbaft Weinheim-Bergstraße c. G. m. b. H. mit, daß in ihrem Einzugsgebiet sckärr D-we-'e 60>/o des gesamten Ernteanialls an Aepseln von ihr erfaßt und an den ansässigen sowie answär gen Großhandel weitcrgelcitet wurde; etwa 10'- wurden eingelagert, 200L fanden Verwendung -ar Herstellung von Apfelwein und Süßmost, 10^1 wurden vom Erzeuger direkt an den Verbrauch r abgesctzt. Behandlung und Sortierung des Obstes läßt im allgemeinen noch viel zu wünschen übrig. Als Verpackung fanden erstmalig die Erntekinen Verwendung. Sie haben sich aufs beste bewährt, ö daß sie in Zukunft ausschließlich benutzt werden ollen. Der Absatz ist soweit das Obst den An- prüchen, die an Tafelobst gestellt werden müssen, tinigermatzen entspricht, als gut zu bezeichnen. Ilm den Verkauf des eingelagerten Obstes zu erleich tern, wird die Genossenschaft auch im Lauf des Winters an frostfreien Tagen Versteigerungen ab halten. Die Landesbauernschaft Vattern in München gibt einen kurzen Ueberblick über die Erfassung der diesjäbrigen Obsternte im rechtsrheinischen Bayer n durch die Hauptgenossenschaft und etwa 20 Einzel genossenschaften. Insgesamt haben die genossen schaftlichen Organisationen bis Ende Neblung o. I. 154 000 Ztr. Kernobst und 28 000 Ztr. Steinobst abgesetzt bzw. verarbeitet. Durch Versteigerungen, die mengenmäßig nicht festgehalten worden sind, dürfte genossenschastlicherseits ein Obstumsatz im Wert von 3—400 000 KL erzielt worden sein. Bei den größeren Genossenschaften geschieht die Sortierung nach den Vorschriften der Deutschen Verladeprüfung für Obst und Gemüse. Die Ver packung erfolgt nach Größen getrennt, in den Ncichseinheitskisten. Bei Wirtschaft?- und Most obst findet der Versand waggonweise in loser Schüt tung statt. Einige Genossenschaften haben die gärungslose Früchteverwertung mit Erfolg ausge nommen. Von Obstgroßmärkten wird berichtet, daß sie preisregulierend wirkten und sich eines guten Zuspruchs erfreuten. Abschließend ist festzustellen, daß sich die baverischen Genossenschasten nach Kräf ten um den Absatz von deutschem Obst bemühen, Tie Landwirtschaftliche Hauptgcnossenschaft e. G. m. b. H. in Ludwigshafen am Rhein hebt hervor, daß die Erfassung des Obstes im Ein vernehmen mit den Bezirkssachverständigen bzw. Bezirksbeauftragten für Obst und Gartenbau, die auch die Verladeprüfung jeweils vornehmen, er folgte. An drei Lagerstellen wurden größere Men gen Obstkisten vorrätig gehalten, um sie den An bauern als Lagerkisten oder zum Versand zur Ver fügung zu stellen. In der Hauptsache wurden Most birnen in loser Schüttung und Tafeläpfel in 80- Pfund-Kisten verladen. Das Obst wurde teils von den Genossenschaften versteigert, teils auf Obst märkten vertrieben. Vorstehende Berichte geben einen Einblick in die wertvolle Mitarbeit der Genossenschaften bei der Unterbringung und Verwertung der Avfelernte 1934, die möglichst lange zur Bedarfsdeckung des deutschen Voltes aus heimischer Scholle dienen soll, v. 8. Die rheinischen Erzeugerversteigerungen und ihre Aufgabe für die Marktordnung 8. LtrsuL, Lüllingen doch noch die ebenso einwandfreie Feststellung des ärktgemüsebnu für Nll 0,15 je Pfund sogar ein Vielfaches der Tagesanlieserung eines Erzeugers bei einer rheinischen Versteigerung sehr vieler Arten und Sorten und überwiegend um leicht verderbliche Erzeugnisse. Beide Gründe —- leichte Verderblichkeit sowohl als auch die außer ordentliche Vielseitigkeit — sprechen gegen eine Bewirtschaftung etwa wie bei den Frühkartoffeln. Menge, die für KL 0,30 je Pfund abzufetzen ist. Es brauchen bei einer geregelten Verteilung also Ernte 748 000 1 123 000 748 000 833 000 987 000 Insgesamt 1 031 000 1 207 000 1 040 000 1 053 000 Jahr 1930/31 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 Einfuhr 283 000 84 000 292 000 220 000 Lis zu einem gewißen Umfange stapelfähig sind. Ueberall dort, wo solche Obst-' und Gemüsearten, wie z. B. Winterobst, Weißkohl, Zwiebeln und Frühkartoffeln, in großen Mengen angebaut wer den, läßt sich ihre Erfassung und Bewirtschaftung durch Bezirksvertriebsstellen durchführen. Die Versteigerungen haben sich aber gerade über ¬ all dort durchgesetzt, wo wir an Stelle des ein seitigen, mehr feldmäßiqen Gemüseanbaues einen Normalerweise sind etwa 1 Million Tonnen Aepfel zur Versorgung des deutschen Marktes notwendig. Wenn trotzdem im Jahre 1931/32, in dem die deutsche Ernte diese Menge beträchtlich überstieg, noch eine Einfuhr stattfand, so ist das neben aus gesprochener Spckulationsemfuhr mit Oualitäts- und Haltbarkeitsfragen zu erklären. Der größte Teil der Einfuhr erfolgte denn auch im Frühjahr 1932, als deutsche Daueräpfel nicht mehr in ge nügender Menge vorhanden waren. Die gute und reiche Apfelernte Deutschlands aus dem Jahre 1934 dient durch vorsorgende Maßnah men des Reichsbeauftragten für die Regelung des Absatzes von Garten- und Weinbauerzeugnissen in großem Umfang der Verfolgung der Bevölkerung Erfolgreiche Tätigkeit -er Genossenschaften bei -er Llnter bringung un- Verwertung -er Apfelernte 49L4 Bedarfes. Es fehlt ferner noch der Ausgleich der einzelnen Versteigerungen untereinander, sowie der Austausch der größeren Erzeugergebiete mit den Hauptverbrauchergebieten. Hier liegt die wichtige Aufgabe der übergeordneten Stellen für die Zu kunft: Den Ausgleich zu schaffen zwischen den großen Ueberschußgebieten und den Plätzen in unserem Vaterland, die bisher ihren Be darf aus der näheren Umgebung nicht decken konnten. Es ist ein volkswirtschaftlicher Unsinn, wenn bei spielsweise im Rheinland 1 Zentner Tomaten zu KL 2,50 nicht mehr abzufetzen ist, während zur gleichen Zeit ausländische Tomaten in Pommern und in der Grenzmark oder an anderen Stellen des Reiches KL 0,30 je Pfund kosten. Es besteht Haften wir also fest, daß die Versteigerungen l. durch eine Zusammenfassung aller anfallenden Erzeugnisse eine Uebersicht über das tatsächliche Angebot ermöglichen, daß sich daraus 2. eine wesentliche Beeinflussung der Preisgestal tung ergibt, daß 3. die angelieferte Ware nach Güte und Sortie rung jederzeit scharf überwacht werden kann. Mit diesen drei Punkten erfüllt die Versteige rung schon wesentliche Aufgaben der Marktordnung. Ausgaben der Versteigerung für die Markt ordnung. danach salzendes Bild Tonnen) Wie wir einer Abhandlung über „Deutschlands Apselversorgung" in der NS.-Landpost (Folge 49 in 1934) entnehmen, dürfte nach einer Unter suchung des Instituts für Konjunkturforschung der deutsche Bedarf an frischen Aepfeln nahezu aus eigener Ernte des Jahres 1934 gedeckt werden kön nen. Im allgemeinen wird sich ein Einfuhrbedarf lediglich zur Ergänzung der Qualitäten ergeben. Der Apfel steht mit rund 45 v. H. Anteil an der gesamten deutschen Obsternte an der Spitze der deutschen Obstarten. Er ist infolge der Vielheit der Sorten und seiner Lagerfähigkeit fast das ganze Jahr mn Markt. Neben ganz frühen, schon im Ern ting genutzreifen Sorten lassen sich andere bis Wonnemond/Brachet des folgenden Jahres lagern. Die Höhe der deutschen Apfelernte wird statistisch erst seit 1933 erfaßt, für die anderen Jahre liegen lediglich Schätzungen vor. Nach den Berechnungen des Instituts für Konjunkturforschung ergibt sich Wiederholt ist in der letzten Zeit die Frage auf getaucht, ob die Obst- und Gemüseversteigerungen des Rheinlandes noch in die heutige Zeit passen. In der Tat besteht ein Widerspruch zwischen der straffen Form der Marktregelung mit einem fest gesetzten Mindestpreis und der Abwicklung eines Versteigerungsgeschäftes. Wir wollen uns zunächst die Fragen vorlegen: Welches sind die Vorbedingungen für die straffe Durchführung der Marktordnung? und Unter welchen Bedingungen haben die Versteigerungen auch in der Zukunft ihre die Tomaten im Ueberschußgebiet nicht zu verderben oder verschleudert zu werden, und der Verbraucher in der Stadt, der Appetit darauf hat, könnte sich diese gesunde und erfrischende Frucht wirklich auch leisten. Notwendig für die Durchführung solcher Auf gaben ist die Unterordnung der Versteigerungen unter einheitliche Führung. Nur bei straffer Zu sammenfassung der gesamten Erzeugung aller rhei nischen Versteigerungen können die großen, einheit lichen Warenmengen aufgebracht werden, die der Großverteiler braucht. Der Großverteiler, der über Vertretungen im ganzen Reich verfügt und damit die Verteilung über weiteste Räume bewerkstelligen kann, war bisher fast ausschließlich auf Auslands ware angewiesen. Er wird sich aber in dem Augen blick voll für den Absatz deutscher Erzeugnisse ein setzen, wo er diese Erzeugnisse waggonweise in ein heitlicher Sortierung und Verpackung ständig be ziehen kann. Die Erfahrungen beim Obstabsatz im Bodenseegebiet haben die Richtigkeit dieser Ueber- legungen bewiesen. Zusammenfassend können wir feststellen, daß der gemeinsame Absatz über die Versteigerung der erste Schritt zur Absatzerweiterung und zur besseren Verteilung ist. Bisher ist aber nur der Platzgroß handel in die Verteilung eingeschaltet worden. Der Weg, den wir weiter gehen, ist klar vorgezeichnet: Zusammenfassung aller Versteigerungen des Rheinlandes, Einschaltung der Großverteiler, damit Erweiterung der Absatzmöglichkeiten. Nur so ist es möglich, örtliche Ueberangebote aus das ganze Reich zu verteilen und einerseits dem Erzeuger, unabhängig vom örtlichen Preisdruck, einen gerechten Preis zu sichern, und anderseits den deutschen Verbraucher mit deutschen Erzeugnissen zu angemessenen Preisen ausreichend zu versorgen mit Obst aus heimischer Scholle. In welcher Weise sich die Genossenschaften in diese ernährungswich tige Aufgabe eingeschaltet haben, ist aus folgenden Berichten ersichtlich. Die Obstbaugenosscnschaft Bodensee c. G. M. b. H. in Radolfzell am Bodensee stellt fest, daß in ihren Lagerhäusern Radolfzell, Stockach, Ludwigshafen a. B., Salem und Mark dorf sowie auch auf der freien Strecke der ver schiedenen Bahnorte der Amtsbezirke Ueberlingen, Stockach, Konstanz und Engen bis Anfang Neb- lung v. I. etwa 160 Eisenbahnwagen Tafeläpfel verladen wurden. Die Verladungen erfolgten durch weg unter amtlicher Verladeprüfung, die im Boden seegebiet einen 100prozentigen Erfolg aufzuweisen hat. Die Genossenschaft ist von Anfang an bei der Ausarbeitung der Verladeprüfung maßgebend be teiligt gewesen und war auch in den letzten Jahren bei der freiwilligen Ausübung derselben mengen mäßig stets an erster Stelle. Neben diesen Ver ladungen haben sich in den Lagerhäusern erhebliche Vorräte angesammelt, die je nach Bedarf und Haltbarkeit dem Markt zugefuhrt werden. Da das Risiko für die Lagerung die Genossenschaften und der Handel alleine zu tragen haben, kann die fteberwinterung nur mit einwandfrei behandelten Sorten durchgeführt werden. Diese Mengen sind aber in dem badischen Teil des Bodensceanbau- gebietes beschränkt, weil das späte Winterobst dort nicht so reichlich anfällt, als in den württembergi- schen und bayerischen Bezirken. Außerdem ist eine Einheitlichkeit in der Erfassung noch nicht zu erzie len, da die Bodensee-Obstbaugenossenschaft auf völ lig freiwilligem Zusammenschluß der Erzeuger be ruht. Soweit die Anbaner die richtige Pflege der Bäume und des Obstes durchführen, ist eine zuver lässige Anlieferung gewährleistet, die durch gute Preise belohnt wird. Zu bemängeln ist noch eine allzu große Sortenvielheit, deren Verringerung in Zukunft mit allen Mitteln angestrcbt werden muß. Die Obstverladung findet weitgehend in den leichten Versandlisten statt, Lie sich beim Handel solchen einseitigen Angebot könnte die Versteige rung nur saisonweise abgehalten werden. Außer dem ist das Risiko eines derart einseitigen Unter nehmens viel zu groß. Eine noch so geringe Absatz stockung muß sich bei einem einseitig orientierten Interesse des beteiligten Käuferkreiscs zur Kata strophe auswirken. Eine Kohlversteigerung in Schleswig-Holstein wäre genau so wenig lebens fähig, wie die Zwiebelversteigerung in Calbe. - Ist das Vorhandensein einer großen Menge Marktqemüse die erste Voraussetzung sür eine Ver steigerung, so ist die zweite die einheitliche Sortie rung und Verpackung der zum Verkauf gelangenden Erzeugnisse. Auf diesem Gebiet haben die rheini schen Versteigerungen im Laufe der Jahre eine unendlich mühsame und wertvolle Erziehungsarbeit geleistet. Nur durch die Güte der Erzeugnisse und^ durch die an einer Stelle angebotenen Mengen so wie auch durch die Vielseitigkeit der Erzeugnisse fand sich ein Handelskreis ein, der seine Lebens grundlage nun auf dieser Versteigerung aufbauen konnte. Eine scharfe, aber gerechte Kontrolle schuf im Laufe der Zeit das Vertrauensverhältnis zwischen Erzeuger und Verteiler, das unbedingt zur rei- bungslosen Abwicklung der Verteilung gehört. Welche Vorteile bietet der gemeinsame Absatz für den Erzeuger? Vor Einrichtung der Erzeugerversteigerungen war jeder Obst- und Gemüsebauer darauf ange wiesen, selbst den nächsten Markt aufzusuchen oder aber seine Erzeugnisse in Kommission anzuliefern. Nun ist der Erzeuger, der seine Ware selbst mit dem Fuhrwerk zum Markt bringt, in seinem Absatz kreis stark beschränkt. Ein Transport von mehr als 20 km per Fuhrwerk bis zum nächsten Markt läßt sich rechnerisch schon nicht mehr verantworten. Hinzu kommt, daß die größeren Städte von mehr oder weniger umfangreichen Erzeugergebieten eng umlagert sind. (Ich erinnere an Düsseldorf, Köln und Bonn.) Was in der nächsten Umgebung dieser drei Städte an Obst und Gemüse erzeugt wird, ist oft schon zu viel. Der einzelne Erzeuger kann nun bei einer Uebersättigung seines Marktes keine ande ren Märkte aufsuchen, und da er bei austretendem Ueberangebot seine Erzeugnisse nicht wieder mit nach Hause nehmen will und kann, muß er die Ware zu jedem Preis verkaufen. Mit dem Auto ist der Absatzkreis bereits größer, und es könnte per Auto bei Ueberfüllung des nächsten Marktes ein anderer Platz aufgesucht werden, doch ist für den einzelnen ein Lieferwagen in der Regel zu teuer. Die Erfahrungen mit dem Landhandel, der von Hof zu Hof fuhr und die Ware aufkaufte, waren nur für den Handel erfreulich. So war die Einführung der Versteigerungen nach holländischem Vorbild notwendig, und zwar überall dort, wo ein umfangreicher gärtnerischer Anbau vorhanden war, der seinen Absatz in größe ren Entfernungen suchen mußte, als sie der ein zelne bewältigen konnte. Mit dem gemeinsamen Absatz fällt das Verkaufsrisiko sowie die aufreibende und zeitraubende Verkaufstätigkeit auf dem Markt für den Erzeuger weg. Ausschlaggebend ist aber auch die Erweiterung des Absatzgebietes. Der Han del, der sich ausschließlich mit der Verteilung der Ware beschäftigt, kennt die Bedarfslage an den einzelnen Verbraucherplätzen besser und kann seine Transportmittel voll ausnutzen, ohne an einen einzelnen Markt gebunden zu sein. Auch für die Verteiler bieten die Versteigerungen wesentliche Vorteile. Dem Verteiler stehen an einer Stelle große Mengen einheitlicher Handelsware zur Verfügung. Die scharfe Kontrolle gibt ihm die Gewähr, daß die gekaufte Ware vollwertig ist. Weiterhin liegt ein großer Vorteil darin, daß alle Händler ihren Bedarf an diesen wenigen Plätzen decken, so daß der einzelne mit viel größerer Sicherheit als bisher einen Ueberblick über das Angebot und die gezahl ten Preise und damit über die Preisgestaltung des kommenden Tages in seinem Gebiet erhält. feitigen, mehr feldmäßigen Gemüfea ausgesprochen gärtnerischen, d h. Ml „ vorfinden. Es handelt sich dabei um den Anbau Berechtigung"? Ist auf der einen Seite die Uebersicht über das Durch eine straffe'Bewirtschaftung lassen sich alle Angebot vorhanden, so fehlt auf behänderen Seite die Obst- und Gemüsearten erfassen, die wenigstens " ' Es genügt nicht, daß der Ertrag von 1000 Morgen Gurken oder ebensoviel Tomaten oder Zwiebeln kein Zweifel darüber, daß sür KL 0,20 je Pfund oder Bohnen angeboten werden kann. Bei einem doppelt soviel Tomaten verzehrt werden würden,
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