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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 52.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19350000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19350000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 52.1935
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 2, 10. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 3, 17. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 4, 24. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 5, 31. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 6, 7. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 7, 14. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 8, 21. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 9, 28. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 10, 7. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 11, 14. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 12, 21. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 13, 28. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 14, 5. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 15, 11. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 16, 18. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 17, 25. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 18, 2. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 19, 9. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 20, 16. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 21, 23. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 22, 30. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 23, 6. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 24, 13. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 25, 20. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 26, 27. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 27, 4. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 28, 11. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 29, 18. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 30, 25. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 31, 1. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 32, 8. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 33, 15. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 34, 22. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 36, 5. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 37, 12. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 42, 17. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 47, 21. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Dezember 1935 -
-
Band
Band 52.1935
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Mil/ Berlin, Donnerstag, den 24. Gilbhart (Oktober) 1935 Nummer 43 52. Jahrgang Lür ^6t2-^6loii6n Sicherung und Nachwuchs des deutschen Gemüsebaues MM Oie Folgen früherer Agrarpolitik W r im Interesse der Volksgemeinschaft und National- Wirtschaft gesichert werden mutz. Tas allein der- pflichtet schon, den elterlichen Betrieb zu erhalten. Anregung eines Fachbuches — und sei es nur des Vergleiches wegen — aus eigener An- Btut nndRvden b d s iders ssend elfen K sie wen- Aus- einer Wirtschaftlichkeit nicht mehr sprechen kann. Es ist schon einmal errechnet worden, datz in vielen Betrieben bis zu 4 Stunden Weg zurückgelegt wer den müssen, um alle vorhandenen bebauten Par zellen aufzusuchen, und das ist zu gewissen Jahres zeiten zwangsläufig öfter der Fall. Aehnlich liegen die Verhältnisse in Frankfurt (Main)-Oberrad. Es existieren dortselbst heute 218 Betriebe, gegenüber 237 der Vorkriegsjahre. Gesichert sind nur etwa 65 Betriebe. Die Zukunft der restlichen 153 Betriebe ist ebenfalls wie in Sachsenhausen in den nächsten 15 Jahren besiegelt. Oberrad war noch vor 10 Jahren führend. Zur Abrundung des Bildes sei abschließend noch cr- für neu der ten sen sen eht mg Se- 8e- mg am Die ahr- die öen- ichs- ber vom wer so «teil iück« und tem Ka der da biet der Zeit von >ös- icht enn Er- Es wäre ungerecht, wollte man z. B. die Ver hältnisse der Frankfurter Gcmüscgäriner ausschließ lich der Auswirkung der neuen Großmarkthafte zu schreiben. Die Uranfänge reichen schon in die Zeit der Jahrhundertwende zurück, wo z. B. die ver lockenden Angebote der wachsenden Großstadt man chem Gärtner die heilige Bindung von Blut und Boden vergessen ließ. Teilweise wurden die Gärtner auch zur Preisgabe ihrer Seßhaftigkeit gezwungen. Will man aber nunmehr von einer Sicherung des Gemüsebaues und insbesondere seines Nachwuchses sprechen, dann müssen die Fehlerquellen des Un glücks gesucht und gezeigt werden. Nur eine klare Kenntnis dieser Ursachen ermöglichen für den Nach wuchs den sicheren Weg der Erkenntnis für die Hauptschristleitung: Berlin 8>V 64 isorckstraße 71 Fernruf b b, 440S Die Jungen müssen die Treue und Ausdauer im Kampf ums Dasein übernehmen und darüber hin aus neue Wege suchen und gehen. Die Alten müssen sich damit abfinden, datz die Uebcrlicferun- gen und Anschauungen vergangener Zeiten z. T. überholt sind, und wenn sie früher noch so richtig waren. Gebt den Jungen den Weg frei und schickt sie zum gründlichen Erlernen des Berufes nach auswärts in die Lehre. Tie Kinder als Arbeits kräfte zu betrachten und im eigenen Betriebe anzu- lerncn, führt ost zum Miherfolg für beide Teile, vornehmlich aber für die Jungen. Die Wander jahre sind für einen tüchtigen Gärtner einfach un entbehrlich. Wer sich draußen tüchtig umgesehen hat, wird dann später den eigenen Betrieb mit ganz anderen Augen ansehen und allen Widerwärtig keiten viel leichter Herr werden. Ein Nachwuchs, der außerhalb Les elterlichen Betriebes lernt und Er fahrungen sammelt, kennt keine Hemmungen und verwächst mit seinem Beruf, dessen überzeugter und erfolgreicher Träger er selbst wird. Ein derartig Heranwachsender Nachwuchs ist der beste Garant für den Berufsstand. Mit einem solchen Nachwuchs kann aber auch die Führung für den Berufsstand etwas tun und erreichen, weil die notwendige Mit arbeit gern und sicher geleistet wird. Einem der artig herangeschulten Nachwuchs kann auch ein ge wisses örtliches lokales Eigenleben zuerkannt wer den. Ein gesundes Eigenleben innerhalb eines Berufsstandes ist wiederum eine ständig treibende Kraft die zu neuen Wegen und neuen Erfolgen so- derten? Gibt es für den Nachwuchs ein abschrecken deres Beispiel als die unglaubliche Tatsache, daß in vielen Berrieben die in andere Berufe eingetretc- nen Kinder ihren Elterir das tägliche Brot sichern helfen müssen, während ehedem gesunder Wohlstand herrschte? Die große Frage, die diesem Thema unterstellt ist, ist die, ob der deutsche Gemüsegärtner seine Zu kunft als gesichert betrachten kann, der Nachwuchs der Gemüsegärtner die neue Zielrichtung erkannt hat und der damit verbundenen Aufgabe gerecht zu werden in der Lage ist. Diese Frage ist überaus ernst und ihre Klärung berufswirtschaftlich sehr bedeutungsvoll. Aber nicht nur für die, die schon seit Jahr zehnten in der Praxis stehen, den Wert einer- jahrcn rund 500 Betriebe existierten, mit einem gesunden Wohlstand. Ist es bei einer derartigen Rückwärtsentwicklung ein Wunder, wenn die Kin der der Gemüsegärtner in andere Berufe abwan- von der Regierung. Hoffnung und Vertrauen auf die Zukunft verschwanden. Damit waren gleichzeitig die tragenden Pfeiler der Sicherung des Beruses und des Nachwuchses gebrochen. Verzweifelt war der Adwehrkampf, aber er konnte keinen Erfolg brin gen, weil es eine Abwehr im Zurückweichen war. Wie schon einmal erwähnt, die Gemüsegärtner waren bereits mürbe und unsicher geworden, weil ihr Blickfeld zu eng begrenzt war und mit geringen Ausnahmen die immer befruchtende Wirkung des Neuen, des Hinzugelernten, fehlte. immer Schritt zu halten und das für den Augenblick Notwendigste zu sagen, steht als deren Ergänzung allen Berufskameraden das Fachbuch zur Seite. Larten- unck ZVeinvauvirtsovakts- 160 Gemüsegärmerberriebe. Davon sind nur 70 durch vorhandenen Nachwuchs gesichert. Die rest lichen 90 Betriebe werden in den nächsten 15 bis 20 Jahren eingehen. Tas Durchschnittsalter der Betriebsinhaber liegt bei 50 bis 55 Jahren, die Durchschnittsbetriebsgröße etwa bei 1,40 bs. Die einzelnen Betriebe haben in der großen Mehrzahl eine derart zerrissene Parzellierung, datz man von Von Dobler, Frankfurt (Main) ten persönlichen Opfer aller Familienglieder. Das Herz konnte es einem zerreißen, wenn man den Marktbetrieb beobachtete. Nicht die Erzeugerschaft war führend, sondern vornehmlich der Import. Dieser stellte keine Ergänzung dar, sondern domi nierte in einer Art und Weise, daß man mit Recht von wirtschaftlichem Unsinn sprechen konnte. Die nationalwirtschaftliche Schädigung hierdurch ist gar nicht abzuschätzen. Die Marktwirtschaft war außer Rand und Band. Der Berufsstand selbst uneinig in sich und unklar in der Führung und unverstanden Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand erzeugerschaft mit Erfolg zielbewutzt durchzufüh ren." — Abschließend bemerkte ich dann damals in meinen Ausführungen noch: „Die Zielrichtung der neuen Grotzmarkrenwicklung ist in der großen Per spektive der Modernisierung der heimischen Erzeu gung verankert, dabei kann auch der Import nur eine Ergänzung sein." Diese meine Ausführungen sind heute noch richtig. Sie waren in erster Linie dazu bestimmt, den Ge müsegärtnern den Weg zu einer grundsätzlichen Umstellung in der seit Generationen beibehaltenen Anschauung zu zeigen. Fleiß und Arbeitswille in Verbindung mit einer gediegenen Lebensweise im Nahmen. der vorhandenen Verhältnisse sind wohl eine wesentliche Voraussetzung für den Bestand eines Berufes. Aber aus lange Sicht - betrachtet, schaden veraltete Auffassungen ganz besonders dann, wenn die technische Entwicklung zu Umstellungen und Neuerungen geradezu zwingt. Allzu starr an den Ueberlieferungen einer vergangenen Berufsauf fassung festzuhalten, ist gleichbedeutend mit Still stand, und Stillstand ist Rückschritt. Diese bittere und ernste Lebcnswahrheit hat der deutsche Gemüse- und Obstbau bis zur nationalsozialistischen Er hebung ganz empfindlich zu spüren bekommen. Ist ein Berufsstand erst innerlich mürbe und abgewirt schaftet, dann spürt er die schweren Nackenschläge einer verkehrten und entarteten Wirtschaftsordnung, wie wir sie in der Nachkriegszeit hatten, erst recht; ja, es droht ihm unter solchen Verhältnissen der sichere Untergang. Der Gemüse- und Obstbau in der Rhein-Mainecke war damals tatsächlich dem Erliegen nahe, trotz günstiger klimatischer Verhältnisse, trotz eisernen Fleißes seiner Träger, trotz aller gebrach- viitsokaktsverbaiickss 8avk«en-än^ (Zaersebnitt cknrok <wn backisoken Oartendau — Reisen lut not! — Oie norvsZieoks Obsternte — Uollänckisoke RinkubrbesobrLnkunZ — Ltsrtenbnuliok^sus »Iler Wit. 08 ckom IriklLtll Liederung unck disedvueks ckes äeutsodsn Oeinüssbuues — Unser Rueb — Isgung Vee Reiodsbeirstes Ourtenbuu — . > > '. Redanntmsodung ckes Harten- unck IVsinbauvirtsoks-ttsverbunckes Rucken — -4norcknung dir. 4 ckes Oarten- unck IVeinvan- palt — Lnorcknung dir. 3 ckes «Zarten- unck ZVsinbuuvirtseksktsverkoncke« Lckleswig-Uoistsin — Lnorcknung dir. 11 ckes vsrbsnckes Rrxern — Oie Mncksstprsise kiir ckoksnnisbosrstrüuoder — Rrsiss kür sdgssvdnitlens Rriken — Rein ügxptisedes Obst kür Osuisoklanck — Italiens Lpargel- unck LrtisodoedknsrrsuFung 1935 — Ungsrns Rrnw an durtenbuuereeugnisssn 1935 — Oie Revsrtung ckes gärtnerisoksn Ver- inögens nsob cksm Ltanck vom 1. 1. 1935 — LsitrugsorcknunZ ckes keioksnsbrstsnckes kür 1935 — ,4rbeitsbuod kür lanckvirisopakiliev-Aartnerisoke Lrbsitnsdiner — Lockenckssinkektioo äured Rräääinxkunz — Rin neuer Reeden? — Ronservisrunzsmittel — Ltielcstokkprsise im Oilbksrt 1935 — Vorteile beim Osväedsdsusbau — Oer Runckkunlc iin Oieoste ckes Obstbaues — ZVis virck ckis äsulsvde Oewüsesawenernle? — Lüs-teilung „Stack« unck Osnck" in KaxckedurZ — Rragskasten — Rersöniiede Mitteilungen — LUoker- unck 2sMvdriktensvdau — Rin Im Rahmen nachstehender Betrachtungen soll versucht werden, auf wichtige Grundsätzlichkeiten aufmerksam zu machen. Insbesondere aber verfol gen diese Zeilen den Zweck, unserem Nachwuchs im deutschen Gemüsebau aufmunternde Fingerzeige für die Zukunft zu geben, um damit wieder zu er reichen, "Laß dieser Nachwuchs mit ungebrochenem Mut, trotz der bestehenden vielseitigen Schwierig keiten, energisch an den Wiederaufbau dieses wert vollen Zweiges der deutschen Gartenbauwirtschast herangeht. So sehr es richtig ist, daß in den letz ten zehn Jahren dem deutschen Gemüsebau ganz empfindliche Wunden geschlagen wurden, so ist es ebenso richtig, datz im neuen Deutschland klar und bewutzt eine zielsichere Wiederaufbauarbeit einge leitet worden und Planmätzig durchgeführt wird. Ten nachstehenden Betrachtungen liegen die Ver hältnisse Les Gemüsebaues im Rhein-Maingebiet zugrunde, mit dem Absatzzentrum Frankfurt (Main). Dessen ungeachtet können diese Ausführungen für den ganzen Gemüsebau im Reich gelten, insbeson dere dort, wo ähnlich wie im Rhein-Maingebiet ein Großmarktzentrum besteht. — Als am LV I O.-IOL 8 - die neue Grotzmarkthalle in Frankfurt (Main) er öffnet wurde, schrieb ich einen Beitrag für die Fest schrift und sagte damals u. a.: „Der Gartenbau und die Landwirtschaft, die ja in erster Linie als die Lieferanten nach wie vor die Hauptrolle spielen und aus unserem nationalen Selbsterhaltungstrieb heraus in immer ansteigendem Matze spielen müs sen, sind die einzigen Berufsstände, bei denen die technische Entwicklung nur langsam vorwärts kommt. Daraus erklärt es sich, datz die Landwirte und Gärtner in einer ganz anderen Gedankenwelt leben und gleichsam einen ruhenden Pol in dem jagen den Kreisel unserer Wirtschaft darstcllen." —^An anderer Stelle schrieb ich dann weiter: „Die Sor gen der Erzeugerschaft wären nicht so grotz, wenn der deutsche Gartenbau und die deutsche Landwirt schaft nicht zehn volle Entwicklungsjahre eingebüßt hätten. TrotzalleLem nimmt die deutsche Erzeuger schaft den Wettkampf auf, und die Führer sind sich darüber klar, datz die Eröffnung der neuen Grotz markthalle der Beginn des wirklichen Grotzmarktes ist. Mag diese Tatsache für die Erzeuger noch so grausam klingen, sie muß erkannt und anerkannt werden; denn nur dann ist es möglich, die notwen dige geistige Ein- und Umstellung der Gesamt- Seite y: Ein (huerschnitt öurch -en badischen Gartenbau Mögen in anderen Gemüsebaugebieten die Ver hältnisse nicht so kraß in Erscheinung treten, so steht aber fest, daß dem deutschen Gemüsebau inchr oder weniger bis vor ganz kurzer Zeit die gesunde Basis eines erfolgreichen Wiederaufbaues verlorengegan gen war. Noch ivar aber nicht alles verloren. Das Letzte, das Wertvollste blieb erhal ten, und das ist der tiefe Glaube an eine bessere Zukunft, die jedes Opfer wert ist. Tas neue Reich hat dein Gärtner in gleicher Weise wie dem Bauer Gerech tigkeit gegeben und Hand angelegt, die Zukunft des Berufsstandes zu sichern. Mancherlei Schwierig keiten sind behoben, mancherlei Sorgen erleichtert. Allerdings ist es im neuen Deutschland nicht mög lich, tatenlos mitzuzusehen, wie einem geholfen wird. Tie erforderlichen Maßnahmen So ist es denn nur zu verständlich, wenn viele . SlchkfUM 4>er Zukunft, seines Berufes. Entfchwun- wähnt, daß in den beiden erwähnten Gemarkungen de nee Mut und Mangel an Selbstvertrauen vcr- der Gemüsebau eine Tradition bis zu 500 Jahren bauw» dem Nackwuchs den« Weg in die Zukunft, und mehr aufzuweiscn hat und in den Vorkriegs- Dazu einige Zahlen als Beispiel. In Frankfurt """ " ' ' ' ' (Main)-Sachsenhausen existieren heure noch rund . schauung schon öfter kennengelernt haben, ist LlNstke ^ZUgeNv es da, sondern vor allem auch für unseren , Nachwuchs. Für seine Ausbildung ist neben der wohl für den einzelnen, als auch für die .Gesamt- Fachzeitschrift ein Fachbuch unerläßlich, denn heit des Berufsstandes führü Zstrs orgamiatorrsthe ihm werden alle Gebiete des gärtnerischen lokale Eigenleben solcher Art bedeutet zweifellos Wsstas grundlegend behandelt und Vielfach eiue befruchtende Belebung in der gegenfeitlgen Er- eingehend beleuchtet. Es gibt heute kaum ziehung, was mchts Geringeres zur Folge hat, datz ^hr ein Gebiet des Gartenbaues, das durch die Führung freie Hand für grotzere Ausgaben er- fachliches Buch noch nicht erfaßt worden wäre, so daß gerade unsere Jugend das theore- Es ist in der Tat so, daß schon heute ein tüchti- fische Rüstzeug auch aus ihm entnehmen kann, ger Gemüsegartner bei entsprechender Betriebs- Wir sollen deshalb gerade in der „Woche des gestaltung fein Auskommen hat fa sogar E deutschen Buches 1935" der Jugend unseres mne erzielen kann. Gewitz ist nicht feder fetzt schon nabeleaen sieb durck die Knr-?mnd- dazu in der Lage, aber die Aussicht ist gegeben. Beruses nayelegem ^ °ura) die Zur-Haub. Ohne Ucbertreibung kann gesagt werden, daß, nähme, von Fachbüchern weitestgehend zu schu- grundsätzlich beurteilt, die Zukunft des Gemüse- len, denn sie verwogen es, die praktische Arbeit baues heute gesichert ist und es im wesentlichen nur des jungen Berufskameraden zu fördern und noch darauf ankommt, wie der einzelne seinen Weg einen starken Einfluß auf sein Wissen und geht. Ohne geistige Umstellung und restlose Ein- Können auszuüben. rh-°-e« «!,,-» «dich« sich «« mutz sich aber auch insbesondere darüber klar sein, stetiger Weiterbildung und einer umfang- datz Aufbauarbeit geleistet werden mutz. Diese Auf- reichen praktischen Tätigkeit zum Können. Tas bauarbeit aber erfreut sich des ausdrücklichen Letztere ist die Voraussetzung für ein erfolg- Schntzcs unseres Führers. Ich bejahe also die von reiches Schaffen in« Beruf. Aus diesem Grunde mir eingangs gestellte Frage dann wenn der Nach- greifen wir alle, ob jung oder alt, gerne zu wuchs die ihm gewiesene neue Zielrichtung erkannt diesem und jenem der vielen Fachbücher, nm -«»»nE. datz meine Fingerzeige all das durchlebte Leid der All werden und zu stm. müssen wir zurückliegenden Zeit vergessen lassen, damit wir taglick, und so begleitet uns auf dreiem Weg« jetzt mit vereinten Kräften neu aufbauen können, auch das Buch unseres Berufes. lkk« Trotz der Tatsache, daß in den Fachbüchern manches geschrieben wird, was man nicht be jahen kann, um aber auch hieraus wieder prak tische Schlüsse zu ziehen, auch dem Umstand, daß ihr Inhalt nach einer Reihe von Jahren zum Teil veraltet, tun sie uns allen große Dienste. Wer von uns hätte sich aus ihnen noch N'« Sicherung »es Gemüsebaues im neuen Reich MatznaLmcn zur Sicherung des Gesamt - """-"« verglichen, was der Verfasser zu sagen b e r u f s st a n d e s da und dort dem einzelnen um ^«i-?wieder manches zu lernen, gegen den Willen gehen und dann allzu leicht als Gerade deshalb, weil sehr Viele Fachbücher von hart und falsch empfunden werden. Nein, noch Spezialisten auf dem behandelten Gebiet ge- immer gilt der alte Grundsatz: Selbst ist der schrieben werden, sind sie uns oft schon wirk- Mannl Daher muß der einzelne Gemüsegärtner jjche Führer bei unserer Arbeit gewesen. Das mit eigener Kraft zunächst aus seiner mehr oder Fachbuch stellt uns eine ganze Reihe von Er- wcmger veralteten und rückständigen Anschauung fahrunqen und ein Von dem Verfasser oft hart heraus und sich restlos davon sre'.machen, den Feh- erarbeitetes Willen zur Nerftianna damit mir lern und Sünden Ler alten Zeit und seiner alten ÄI Beifügung, damit wir Widersacher nachzudenken. Heute ist der Weg frei- unftrem ^isiensjchatz emverlciben oder gemacht für den, der frei und selbständig dem Er- daraus lernen können. Es ist deshalb in so folg zustrebt. Tas wird nicht im Eiltempo möglich manchen Augenblicken unseres beruflichen sein und nicht ohne Schwierigkeiten nbgehen. Unser Werdeganges und Schaffens unser bester Be- Nachwuchs kann aber die Tatsache hinnehmen, datz rater. die Zukunft des Gemüsebaues gesichert ist, weil sie er Buch In der «»oche vom 27. Gilbhart (Oktober) 3. Neblung (November) wird im gesamten Reiche unter dem Motto „Das Buch — ein Schwert des Geistes" eine Woche des deutschen Buches 1935 veranstaltet. Sie wird der großen Bedeutung des Buches als Kulturgut und den vielen Auf gaben, die gerade das deutsche Buch zu erfüllen hat, gerecht. Wenn deshalb auch wir des Buches gedenken, so geschieht dies an dieser Stelle, um einmal zu sagen, was und wieviel uns das Fachbuch ist. Praxis und Theorie müssen sich notwendiger weise ergänzen. Der deutsche Gärtner kann sich niemals allein auf den Spaten, auf seiner Hände Arbeit stützen, sondern bedarf gleich zeitig auch des geschriebenen Wortes, damit dies wieder für wine praktische Arbeit mitbe stimmend wird. Neben der gut geleiteten Fach zeitschrift, die allerdings den Vorzug hat, mit den beruflichen Ereignissen und Neuerungen Im Innern öes Blattes: Tagung ües Reichsbeirates Gartenbau
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