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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 52.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19350000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19350000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 52.1935
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 2, 10. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 3, 17. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 4, 24. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 5, 31. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 6, 7. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 7, 14. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 8, 21. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 9, 28. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 10, 7. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 11, 14. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 12, 21. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 13, 28. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 14, 5. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 15, 11. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 16, 18. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 17, 25. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 18, 2. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 19, 9. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 20, 16. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 21, 23. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 22, 30. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 23, 6. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 24, 13. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 25, 20. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 26, 27. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 27, 4. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 28, 11. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 29, 18. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 30, 25. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 31, 1. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 32, 8. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 33, 15. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 34, 22. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 36, 5. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 37, 12. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 42, 17. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 47, 21. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Dezember 1935 -
-
Band
Band 52.1935
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nummer 11 Mitteilungen -er Fachgruppe Blumen- UN- Zierpslanzenbau der Unterabteilung Garten des Reichsnährstands 26. Scheiding 1935 Reichssachbearbciter Karl Weinhausen Das amtliche Organ der Fachgruppe „Blumen- und Zierpflanzenbau", in dem die fachtechnischen Fragen behandelt werden, ist die Zeitschrift „Der Blumen- und Pflanzenbau" vereinigt mit „Die Gartenwelt", Verlag P. Parey, Berlin SW. 11 In den allermeisten Fällen müssen Pflanzen, um kn den für sie bestimmten Garten zu kommen, eine Reise machen. Werden die Pflanzen an den Kul turstätten abgeholt, ist die Dauer oft nur eine kurze, müssen sie aber weit hinaus in deutsche oder fremde Lande, kann die Reise je nach Weg und Hinder nissen mehrere Tage bis Wochen umfassen. Meist gehen Pflanzensendungen recht schnell, weil alle öffentlichen Verkehrsmittel mit Rücksicht auf die Ver gänglichkeit lebender Wesen besondere Tarife und Schnelligkeitsbestimmungen gelten lassen. Lebende Pflanzen verlangen während der Zeit zwischen der Entwurzelung und dem Einpflanzen an der Bestim- mungsstelle Bedingungen, unter denen sie weiter leben können. Ihnen diese unter Berücksichtigung ästhetischer Gesichtspunkte zu geben, ist die selbstver ständlichste Aufgabe "der Gärtner als Versender. Stauden und Gehölze, also Freilandpflanzen, so weit sie nicht im Topf wegen besseren Ballenhaltens kultiviert werden, müssen als erstes, sobald der Be sitzer gewechselt werden soll, die Operation des Herausnehmens aus der bisherigen Heimat über sich ergehen lassen. Sie mutz mit grötztmöglichster Scho nung, Vorsicht und Vorsorge durchgeführt werden, vor allem werden die notwendigerweise entstehen den Wunden nicht größer als nötig gemacht. Das Herausnehmen der Pflanzen bedingt für diese fast immer einen starken Verlust an Saugwurzeln; bis zu einem gewissen Grad wirkt dies fördernd auf die neue Bildung von Wurzeln ein, doch ist ein zu star kes Verletzen des Wurzelsystems, etwa aus Unvor sichtigkeit oder Bequemlichkeit, unbedingt zu vermei den. Die Saugwurzeln sind sehr zart und beson ders gegen Austrocknung durch Sonne oder Wind empfindlich. Man schützt sie also vor diesen Ein wirkungen, so gut wie irgend möglich, bis zum Ein. Pflanzen oder Einpacken durch nasse Säcke oder leich ten Einschlag. Der erfahrene Gärtner schneidet mit Sorgfalt von den Versandpflanzen trockene oder verblühte Krautteile sauber heraus und entfernt etwaiges Un kraut aus dem Ballen. Nun erhalten die Pflanzen feuchte Wegzehrung an die Wurzeln, frische Holz wolle um den Hals, damit die Luft alles umspielen kann und im Paket nicht zu große Wärme oder Kälte mit ihren oft unguten Folgen entsteht. Das Ganze wird sauber und einigermaßen fest einge wickelt. Nun kann den „Reisenden" nach mensch lichem Ermessen nichts mehr passieren, die Reise ».auf eigene Rechnung und Gefahr" geht los. Ebenso wichtig wie die gute Vorbereitung einer Reise ist der entsprechende Empfang und die Wei terbehandlung der Pflanzen. Man darf Pflanzen nicht im Güterschuppen lagern lassen. Pflanzen wer den so schnell wie möglich an den zugedachten Platz gebracht, damit sie bald heimisch werden. Den Bo den an der Pflanzstelle hat man schon 14 Tage vorher mit verrottetem Dünger locker durchgemengt, die Wurzeln finden eine feine Bodengare vor, machen sich, wenn man sie ohne Quetschungen frei ins Erdreich bringt, freudig an ihre Aufgabe: die Verwurzelung mit der neuen Heimat. Um die Ver einigung von Wurzeln und Boden zu beschleunigen, gibt man, besonders bei trockenen Böden, beim Pflanzen Wasser zu. Bei Gehölzen ohne Ballen ist es wichtig, die Krone durch Rückfchnitt dem beim Herausnehmen verkleinerten Wurzelvermögen anzu- pasien. Die Pflanze sieht dadurch zwar zuerst nicht so groß und schön aus, dankt aber für die Hilfe durch um so besseres und schnelleres Ein- und Fortwachsen. Tut man es nicht, stehen im nächsten Oie Blumenzwiebeln kommen! Nicht nur dis Tatsache der starken Kontingen tierung der Blumenzwiebeleinsuhr an sich, sondern auch die infolge der Schwierigkeiten der Verteilung wesentlich verspätete Lieferung der Blumenzwiebeln hat Anlaß zu vielerlei Anfragen gegeben. Es sei deshalb mitgeteilt, daß die ersten Blumenzwiebel sendungen aus Holland dieser Tage die Grenze passiert haben. Entsprechend der endgültigen Be stellung und llebersendung der Einfuhrgenehmigung ist zu erwarten, daß der größte Teil der Blumen zwiebeln in der ersten Oktoberwoche in Deutsch land eintreffen wird. Mehr noch als in anderen Jahren wird es darau; ankommen, alles für die Pflanzung vorzu bereiten, damit möglichst sofort nach Eintreffen der Zwiebeln mit dem Pflanzen begonnen werden kann. Nach den vorliegenden Berichten über die Entwicklung der Blumenzwiebeln in diesem Früh jahr kann im allgemeinen mit einer guten Qualität gerechnet werden. Es wird nun darauf ankommen, olles zu tun, um ein gutes Treibresultat zu er zielen. Dazu gehört vor allem, daß die Blumen zwiebeln gleich nach Eintreffen ausgepackt werden, da sonst eine Erhitzung der Zwiebeln eintritt, worunter sie leiden. Selbstverständlich müssen die Zwiebeln bis zur Pflanzung in einem trockenen Raum stehen. Allzu oft kann man noch beobachten, daß all jährlich derselbe Platz zum Einschlagen der Zwie beln benutzt wird. Es sollte jedem Gartenbauer klar sein, welche große Gefahren sich hieraus er geben. Selbst in vollkommen gesundem Zustand gelieferte Zwiebeln können noch im Einschlag er kranken, wenn dort aus früheren Jahren Au- steckungskeime vorhanden sind. Dasselbe gilt von den Kästen, die zum Einpflanzen benutzt werden. Eine sorgsame Reinigung ist deshalb dringend an- zuralen. Schließlich sei daran erinnert, daß eine sorgfältige Etikettierung notwendig ist, um zu ver hüten, daß späte Sorten versehentlich zu früh zum Treiben angesetzt werden. Angesichts der Knappheit der Blumenzwiebeln ist größte Sorgfalt geboten, um den Ausfall mög- fichst zu verringern, ^Veiullsusen. Pflanzen sollen reisen Gartenmeister dl. kkoeclc, Bornim Jahr oft ärmliche Kümmerlinge da ohne Kraft trieb, mit wenigem Grün an den Spitzen, unten ewig kahl bleibend. Das vorläufige Einschlagen ist ein Behelfsmittel für den Fall, daß die sofortige Pflanzung nicht möglich ist; doch sollten Pflanzen in dem Einschlag nicht zu lange warten. Es erwachsen auf beiden Seiten oft ungewollte Fehler; Fehler sind dazu da, daß man sie wieder gut macht. Der Absender ist sehr dankbar, wenn er auf solche aufmerksam ge macht wird, und wird diese stets mit bestem Willen in Zukunft zu vermeiden suchen. Auch heute hat die Mehrzahl gartenbesitzender Menschen noch keine rechte Ahnung von der Versendbarkeit der Pflanzen auf große Ent fernungen. Diese Scheu gehört noch zu den größten Feinden hoher Gartenentwicklung. Eine andere Nervosität, welche die Leute noch plagt, ist immer in den Hauptversandzeiten der Pflanzen im Herbst und Frühling die lähmende oder Vorwände suchende Unsicherheit: Kann man das jetzt schon oder noch pflanzen? Kann man das schon oder noch von weiterher beziehen, ohne daß es schon oder noch in Lie große Kälte oder Hitze hineinkommt? Der weil bleibt alles beim Alten und wird auf die nächste Saison verschoben. Alle im Herbst gepflanz ten Stauden werden im ersten Winter vorteilhaft gedeckt; Deckmaterial: Laub, durch Fichtenreisig, in dem Winde ausgesetzter Lage am Wegfliegen gehindert. Koniferen oder Fichtenreisig, Heidekraut ¬ reste, Riedgräser, Seegras, Schilfrohr, strohiger Dünger und Spargclkraut leisten gute Dienste. Alle immergrünen Stauden lieben keine Laub decke, sondern bekommen Nadelholzschutz, ebenso Lkr^säntkemum inckicum, welches man mit eigenem abgeschnittenen Laubwerk und Fichtenreisig schützt. Nur ganz wenige Stauden brauchen auch über den ersten Winter nach Herbstpflanzung hinaus noch Winterdecken. Es ist zweckmäßig, alteingewurzelte Primeln mit etwas Laub zu durchstreuen, Feuer mohn ist in den ersten zwei Jahren noch etwas zu schützen, einige wenige Chryfanthemumsorten in rauher Lage etwas mit Fichtenreisig zu belegen. Diese Vorsicht gilt nur Ausnahmewintern, die man ja allerdings nicht immer voraus weiß. Wichtig ist vor allen Dingen, daß in den Wurzelballen keine Trockenheitsnester entstehen. Dieses verhindert man durch Schaffung kleiner Mulden um die Pflanze, die man voll Wasser gießt. Das Wasser dringt dann von selbst in den Wurzelballen ein. In trockenen Gegenden ist solche seltene, aber kräftige Wässerung von Heumond (Juli) bis Neblung (No vember) vorteilhaft, weil sie auch das sogenannte Ausfrieren (meist nur Trockenheitsschaden) ver hindert. Wir Pflanzenzüchter haben denkbar größtes In teresse daran, in diesem Sinne unsere Kundschaft, also vor allem die Gartenbesitzer und -liebhaber, stets von neuem unermüdlich aufzuklären, damit beiderseitigen Verärgerungen und Enttäuschungen vorgebeugt wird Pyrethrum zum Garienschmuck und Schnitt firnst Quecknau, Schöningen, Bez. Stettin Zn den wertvollsten Stauden, die sowohl zum Gartenschmuck wie besonders zum Schnitt unent behrlich sind, gehören Pyrethrum, die sogenannten Frühlingsmargueriten, in reinen Farben, also Namensorten. Bei der guten Auswahl hervorragend durchge- züchteter Sorten sollte man auch zum Schnitt weni ger Wert aus die Anzucht aus Samen mit einem Gemisch von unerwünschten Farben legen; min derwertige Blüten und ein Durcheinander erschwe ren den Schnitt und können niemals mit guten Sorten konkurrieren. Die frühzeitige Blüte, dieses Jahr bereits zum Muttertag, oder andernfalls zu Pfingsten, brachte es mit sich, daß wohl alle Bestände restlos ver kauft wurden. Umstritten ist wohl noch die Frage, ob einfach blühende Sorten oder solche mit gefüllten Blüten den Vorzug verdienen. Hierzu möchte ich bemerken, daß die zeitigste Blütezeit, selbstverständlich be dingt durch günstigen Standort, für den Schnitt von Wert ist, ebenso die Ergiebigkeit, d. h. die An zahl der Stiele, ferner der Wuchs, lange straffe Blütenstiele usw. Sehr frühzeitig erblüht die alte einfache Ham let, rein rosa, wird aber im Wert der Blütenstiele übertroffen durch Eileen May Robinson mit be sonders langstieligen Blumen, reinrosa und groß blumig. Man bevorzugt diese vor andren Sorten, auch gegenüber der gefüllten rosafarbigen Sorte Queen Mary. Schön zum Schnitt ist auch die ein fach rosa blühende Donatis, ebenso wertvoll ist die hervorragende Schnittsorte Alfred Mikkelsen, kar- minrosa, sehr großblumig und langstielig. Durch ihre eigenartige lachsrosa Färbung schön, jedoch un rentabel, weil sie leicht ausbrennt: Dr. Bosch. Als entbehrlich betrachte ich Maienglut, die Stiele sind wenig haltbar und fallen um. Die scharlach-karmesin farbigen Blumen sind ansprechend, im Aufblühen ist die Sorte sehr schön, jedoch kräuseln sich die Blumenblätter später nach unten, wodurch die ein fache Blüte an Wert verliert; zu den zeitigsten gehört sie auch nicht. Die rote Esmeralda und karminrote Tucan sind unentbehrlich, letztere mit reichverzweigten Blüten stielen dürfte besonders für Staudenbeete schön sein. Bon den karmesinroten Sorten dürfte sich die alte James Kelway noch lange behaupten. Immerhin ist sie bereits übertroffen durch die be reits frühzeitiger in Blüte stehende Laugport Scar lett, die auch etwas großblumiger ist. Erstklassige Schlager sind aber Scarlett Glow und besonders Harold Robinson. Diese würden wohl verschiedene Sorten verdrängen, jedoch sind die Pflanzen noch zu teuer. Die riesig großen Blü ten in faszinierender scharlach-karmesinroter Farbe wirken so prächtig, daß man niemals auf diese Sorten verzichten möchte, so daß sie zumindest in einem besonders schönen Staudengarten nie fehlen dürfen. Wenn ich nun zu den gefülltblühenden Sorten übergehe, erwähne ich vorweg, daß diese zwar zum Schnitt nicht dringend notwendig, keinesfalls aber zu entbehren sind. Obwohl meiner Beobachtung nach schöne einfache Sorten mehr begehrt sind als manche gefülltblühenden, so wird die weiße Farbe auch gekauft, wenn auch nicht in solchen Mengen. Was die farbigen Sorten anbetrifft, so ist hier die Ergiebigkeit an Stielen zu beachten. Man kann deshalb Vergleiche anstellen, ob sie mehr bzw. weni ger rentabel sind Die alte weiße Montblanc bringt sehr viele Blu- Berlängerung -es Kreilandtulpenflors men. Besonders großblumig sind auch Dvonne Cajeux mit cremefarbiger Mitte, ähnlich ist Prin- zesse de Metternich, großblumiger White Queen Mary. Von roten Tönen kann Lord Rosebery noch mit andren Sorten an erster Stelle stehen, ferner ist noch besonders schön Marc Aurel, leuchtend dunkelrot. Ansprechend sind gleichfalls King Oskar, Alfred, Figaro, Alfred Kelway; diese nicht ver wechseln mit „Alfred", welche dunkler ist, Queen Mary dürfte eine starke Konkurrenz durch Koralle haben. Die Auswahl guter Schnitt- und Schmuck sorten läßt sich noch sehr erweitern. Einen besondren Teil bilden die Zwergsorten. Sie eignen sich gut zur Gartengestaltung. Sei es in Steingärten oder zur Verpflanzung und Ein fassung; mehr als es geschieht, sollte man die niedrigen Sorten bevorzugen. Die Sorten Gnom, srischrosa, Perkeo, karmin, ebenso Pikkolo und die hellrosa Zwergsorte x>. roseum nunum dürsten im Handel wohl kaum bekannt sein, tzuckebold, kirsch rot und Märchen, lichtrosa, sind Wohl neuere Züch tungen. Wie bei den andern Sorten ist auch hier die lange Blütezeit, die Haltbarkeit der Blüten von größtem Wert. Im Staudengarten dürfte zu deren Zeit an niedrigen Stauden wenig vorhan den sein, wodurch sie übertroffen werden könnten- Die Kulturbedingungen find teilweise wohl be kannt. Bei vielen Sorten ist es gewagt, nach der Blütezeit zu teilen und dann gleichzeitig im Frei land auszupflanzen. Es kann glücken, aber auch oft Mißerfolge bringen, wodurch man manche Sorte fast verliert. Regelmäßigen Erfolg habe ich dabei mit Eileen May Robinson gehabt. Bester ist es, die Pflanzen nach der Teilung vorerst im Kasten aufzuschulen, sodann noch rechtzeitig im Freiland auspflanzen. Gewiß wäre somit für alle Zwecke Teilung im Frühjahr geboten, aber — wer seinen besten Verdienst durch Schnittblumen hat — erzielt dann nicht solche schönen Blüten. Bei guter Pflege der Bestände und bester Sortenauswahl bringt der Verkauf größerer Mengen Schnittblu men mehr ein als der Umsatz im Staudenverkauf, wobei im letzteren Fall für die Gartengestaltung auch Zwergsorten zu empfehlen wären. Gtau-ensonnenblumen Wenn wir den Namen Sonnenblume hören, den ken wir unwillkürlich sogleich an die große Einjahrs blume kleliäntbu8 annüus, die fast aus jedem Gar ten uns über den Zaun hinweg anlacht. Hier an dieser Stelle soll nun von den aus dauernden Sonnenblumen gesprochen werden. Wir kennen davon 5 bis 6 gartenwürdige Arten. Die frühestblühende ist bls1iäntku8 psrviiloriw. Sie wird etwa mannshoch, zeigt sparrigen, leichten Bau, drahtige Stiele und blüht unermüdlich vom Heu- mowd (Juli) bis zum Frost in zartem hellgelb bei einer Älumendurchschnittsgröße von etwa einem Fünfmarkstück. Diese Sparrensonnenblume ist ein ausgezeichneter Vasenfüller, darf' aber nicht zu plump gestellt werden. Ihr folgt in der Blütezeit dann kkeliäntkus giAuntöus, die ihren Namen dem besonders hohen Wuchs verdankt. Höhen von 2,50 m bis 3 m sind absolut keine Seltenheit und sie fällt dabei nicht etwa um, sondern ist eine besonders wirkungsvolle Deckstaude, die zur Hecken- oder Eckenpflanzung, zum Vorsetzen vor Gebüschgruppen, Komposthaufen oder Müllecken und an ähnlichen Stellen gern ver wendet wird. Die Blütezeit ist fast die gleiche wie bei der vorigen, doch stehen die Blumen mehr büschelartig am Achsenende. Wichtig sind dann ferner noch fteliäntkus rigi- cius, als kiarpälium bekannt. Sorten wie die früh blühende Mrs. Mellsh und die späte Oktoberstern kann man mit dem schweren Gelb, den schwarzen Tellerkörben in ihrer großen Blütedauer und -Haltbarkeit nicht entbehren. Wenn die Darwintulpen im Freien abgeblüht haben, entsteht bekanntlich für die Blumengeschäfte eine an Schnittblumen arme Zeit. Dieser Uebel stand kann in manchen Betrieben leicht behoben werden. Die Landflächen hinter Wirtschaftsgebäuden oder Gewächshäusern liegen meist ungenutzt da, weil di« Belichtung für die meisten Pflanzen zu ge ring ist Hier ist der geeignete Platz, spätblühende Sorten der Darwintulpen zu Pflanzen. Sie wer den im Frühjahr 1936 in Schnittblumen bestimmt einen guten Absatz finden. Vielleicht kann dieser Hinweis bei der diesjäh rigen Tulpenzwiebelanpflanzung bei manchem Be rufskameraden zur praktischen Anwendung kommen. I. SPätblühende Tmwintulpcn zu Schnittzwecken auf der Rordjeite des Wirtschaftsgebäudes angcpslanzt Bild; Archiv Die schönste Form aus dieser Reihe ist fteli- äntbu8 ströruben8. Riesenblumig, tiefgoldgelb mit braunschwarzer Scheibe, steht sie reckenhaft von Heumond (Juli) bis Gilbhard (Oktober) in an dauerndem Reichflor. Die geschnittenen Blüten sind von fast unglaublicher Haltbarkeit. Ihr einziger Fehler ist ihre nicht volle Winterhärte. Man muß sie etwas schützen. Hierin ist wohl auch der Grund für ihr weniges Bekanntsein zu suchen. Im Gilbhard (Oktober) beginnen dann die Papyrussonnenblume lleliäntku8 8alicikoliu8 und auch fislisntku8 orxyslw mit ihrem Flor. Der Charakter ist ein ganz anderer als bei den vorher genannten. In eleganten Bögen hängen rund um die Achse verteilt die Blätter, „Weidenblätter". Sie paßt besonders in Ufergärten und wächst dort im Laufe des Sommers bis zu 3 m Höhe heran, um dann im Oktober in Büscheln hoch oben mit gold gelbem, dunkelgeäugten Sternen zu blühen, kl. 8slicikoliu8 ist von beiden die edlere Erscheinung. Wichtig ist dann noch klellsntku8 1uberrö8U8, iin Volksmund und Küchengarten als Topinambur be kannt. Sie kommt als Schmuckstaude wohl weniger in Frage, denn als Nutzgewächs, trotzdem die gold gelben Tellerscheiben auch nicht unwesentlich sind. Ihre Knollen finden als schmackhaftes Nahrungs mittel für Menschen und Tiere vielfach Verwendung und das Kraut wird grün oder siliert verfuttert. Diese Pflanze wird vielleicht außerdem noch im Rohstoffproblem Deutschlands einmal eine Rolle spielen. Alle lleliäntlnw multiklorrm-Hybriden sind nur in feuchten Klimaten und Böden genügend hart, so daß ich davon absehe, sie hier näher zu beschreiben. Die Eigenschaft des Wucherns oder schnellen Aus- breitcns durch unterirdisches Wachstum haben be sonders lleliäntku8 rixiclu8 und tuberrÜ8U8, etwas weniger x;ipanteu8 und fast gar nicht 8alicik61iu8 sowie parviklöru8. — In weiterem Sinne gehören hier dann noch her lielenium-Sonnenbraut, rleli- <>p8i8-Sonnenauge, lieIiüntk«wtw-Soimen röscheu, doch über diese später, LI. tL
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