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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 52.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19350000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19350000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 52.1935
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 2, 10. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 3, 17. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 4, 24. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 5, 31. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 6, 7. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 7, 14. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 8, 21. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 9, 28. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 10, 7. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 11, 14. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 12, 21. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 13, 28. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 14, 5. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 15, 11. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 16, 18. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 17, 25. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 18, 2. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 19, 9. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 20, 16. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 21, 23. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 22, 30. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 23, 6. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 24, 13. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 25, 20. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 26, 27. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 27, 4. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 28, 11. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 29, 18. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 30, 25. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 31, 1. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 32, 8. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 33, 15. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 34, 22. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 36, 5. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 37, 12. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 42, 17. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 47, 21. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Dezember 1935 -
-
Band
Band 52.1935
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nummer 37 Berlin, Donnerstag, den 12. Scheiding (September) 1935 52. Jahrgang Oer Crwerbsobsibau in England MVMMWKKMWMMWMMWMWMIMM Einer oder mehrere Hauptäste reißen in der Krone ol! jetzt ab mehr als früher die Aufgabe, den sich voll Vlut undLoden da ein Nährstandsrecht Wer ein gesetzt war. Ltm den Ausgleich in Bedarf und Angebot itung: Berlin 8>V 61 tjorckskraße 71 Fernruf b s, 4406 zunächst im Interesse unserer eigenen Erzeugung und werden es auch zu verhüten wissen, daß uns eine fremde Airfuhr um einen solchen Lohn bringt. Für die Einfuhrbeschränkung besteht für unsere Wo wir mit unseren Erzeugnissen in den letzten Jahren auf ein Ueberangebot stießen oder auch noch in Zukunft stoßen werden, finden wir als Ursache meist eine außerhalb unserer nationalen Erzeugung liegende Anfuhrauelle vor. In unserer heimischen Obst- und Gemüseerzeugung vermochten wir zwar unseren deutschen Bedarf zu einem hohen Prozent satz zu befriedigen, brauchten aber noch eine geringe Zusatzanfuhr. Diese Auslandsanfuhr hatte sich derart ausgewachsen, daß sie unserer Erzeugung den Platz streitig machte. Es war deshalb das erste, daß die Regierung auf dem Gebiete der Agrar politik durch ein neuartiges Vertragssystem die Ein fuhr soweit zu regeln suchte, daß der Markt für unsere Erzeugnisse uneingeschränkt frei gemacht wurde. Auf dem Zierpflanzen- und Blumenmarkt haben wir die gleiche Lage. Die Blumeneinfuhr bedrängt« die heimischen Kulturen derart, daß sie auf dem eigenen Markte beinahe überflüssig wurden. Dabei war auch hier die eigene Erzeugung in der Lage, selbst in den kritischen Wintermonaten den über- wiegenden Teil des Verbrauchs zu befriedigen. Wenn nun der Zustrom von außen zuerst mit aller Kraft auf dem Obst, und Gemüsemarkt ab gebunden und in vernünftige Bahnen gebracht wurde, so war dies in Ler besonderen Bedeutung dieses Marktes sür die deutsche Volksernährung be gründet. Wir konnten schon im vorigen Jahre und noch mehr in diesem Jahre sehen, daß hier ersprieß liche Arbeit geleistet wurde. Dem deutschen Obst- unL Gemüseerzeuger ist endlich eine ausreichende Absatzmöglichkeit gegeben worden, die es ihm ge stattet, seinen Betrieb wieder aufzubauen und seine Erzeugung noch mehr als bisher zu verbessern. Auf diesem Gebiet der Gartenbauerzeugung müssen wir also heute zu einer Verbesserung der Erzeugung aufrufen. meidliche Ueberangebot, das in den Jahren zuvor schon vorherrschte, vermieden. Zugleich wurde auch die heimische Azalecnzucht gestützt und ihr der heimische Markt erst richtig erschlossen. Aber noch steckt im alten Brauchtum ein un ermeßlicher Schatz; da gilt es zu forschen und zu suchen, denn manch alte Sitte, jahrzehnte- und jahrhundertelang oft mißverstanden oder unbeachtet, entwickelt sich bei genauerer Be trachtung als ein Grundsatz altdeutschen Rech tes. In der klaren Erkenntnis der unabänder lichen Wahrheit, daß ein Volk nur unter einem artgemäßen Recht glücklich werden kann, hat die nationalsozialistische Regierung wieder Grundsätze zur Richtschnur ihres Handelns ge macht, die schon im altdeutschen Nährstand ge lebt haben, und gerade die nationalsozialistische cl6M lrikislt Osr BrverbsoLsdbLn in LuZIsuä — Ilm dcn äusAlswk in kedLrk und Lugsbot — Kitts und Necla — 2veits Vsrorg- mmA über den 2ns»mmensoliluü der Osutsoden 8srlsnb»uvirtkvimlt vom 2 9. 1935 — des VsrvvnItunM- D»rtcr>virtseks.ktsvecvsiidss rVoMtembsiZ — Oer Lestsnä so slir«dsllen- unä Lsnslclmisnbäumsn — Luoräuungsn Ilr. 23, ziehenden Ausgleich im Blumen- und Pslanzen- angebot auch ausschließlich der heimischen Erzeugung durch schnelle und richtige Einstellung auf die An forderungen des Marktes zu sichern. einfuhr. Sie dient der Verhinderung Les bis herigen ungeheuren Blumenzwiebel-Ueberangebots. Gleichzeisig soll es aber auch der aufstrebenden heimischen Blumenzwiebelanzucht möglich werden, sich ungehindert zu entwickeln. Bisher war dies trotz der guten Treibergebnisse, die erfahrene Zwiebeltreiber mit heimischen Blumenzwiebeln ge macht haben, infolge der ungehemmten Einfuhr nicht möglich. Es gab im vorigen Jahr keine Kultur auf dem Schnittblumenmarkt, die nicht durch das ungeheure Ueberangebot an Tulpen- und Narzissenblumen in Mitleidenschaft gezogen worden wäre! Und selbst Ler Topfpflanzenmarkt wurde durch diesen gewaltigen Angebotsdruck des Schnitt blumenmarktes merklich beeinträchtigt. Man kann deshalb davon überzeugt sein, daß die jetzige Ein fuhrregelung, die die Blumcnzwicbclcinfuhr auf ein Drittel beschränkt, einen Ausgleich im Blumen angebot herbeiführt, aus dem der gesamte Blumen bau Nutzen ziehen wird. Diejenigen, die schon wieder einmal eine Verknappung am Schnitt blumenmarkt befürchten, haben sich geirrt. Das Gesamtangebot des Blumenmarktes während der Blumenzwiebelzeit ist reichlich genug, um den Rück gang in der Tulpentreiberei zu decken. Dabei haben wir noch nicht einmal die Bemühungen nötig, die die italienische Blumenerzeugung offenbar jetzt nm den deutschen Markt entwickelt, um übereifrig den zu erwartenden Ausfall im Angebot geschäftstüchtig ausgleichen zu helfen. Wenn wir uns einen An- gcbotsausgleich schaffen wollen, so tun wir dies Reiche Niederschläge (900 mm im Jahresdurch schnitt), hohe Luftfeuchtigkeit, und ein ausgeglichenes mildes Klima, in dem Früh- und Spätfröste selten sind, geben in England die besten Voraussetzungen für die Durchführung eines Jntensivobstbaues. Hinzu kommt Lie große Nachfrage nach Obst infolge des starken Fruchtgenusses und das Vorhandensein einer großen Landfläche mit günstigen Bodenver hältnissen, die obstbaulich genutzt werden kann. Trotzdem ist der planmäßig betriebene Erwerbs obstbau in England noch sehr jung. Bis zum Welt kriege war Großbritannien frei von Zollmauern. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte ent sprachen denen am Weltmarkt, die tiefer lagen als die Produktionskosten für diese Erzeugnisse im Mutterland. Die Landwirtschaft lag darnieder. Erst nach dem großen Krieg besann man sich auf seine eigene Kraft. Alle Zweige Ler Landwirtschaft wurden im Laufe der Jahre energisch und planvoll aufgebaut, unter ihnen auch der Obstbau. Bei Lem Aufbau des Erwerbsobstbaues wurden die Versuche der schon seit Jahren bestehenden Obst versuchsstationen praktisch ausgewertet. Die Zu sammenarbeit zwischen Obstbauwissenschaft und dem Erwerbsobstbau ist in England so eng, daß ein Teil ohne den anderen nicht gedacht werden kann. Man kann nicht vom englischen Erwerbsobstbau reden, ohne die Obstbauwissenschaft kurz zu streifen. Die Versuchsstation East Malling, die im Jahre 1914 auf Veranlassung der Praxis gegründet wurde und seit ihrer Gründung zum großen Teil von der HWWMMWMWMWMMMMWMMWWMWWKMWWWMWWMMWM Im Innern -es Slattes: Marktregelung unter beson-erer Berücksichtigung ües Hlumen- unü Aierpflanzenbaues . 24 und 25 der ÜLuptveroiviAuii- der Osutsoksu Qsrtsirdsuvirtsckstt — Ksrktrezewllß unter besonderer Lsrüoksiektigung des Blumen- und 2isrpklsn- reodsues — Vom LrverbsobstbLU. im Lssrzsdist — Bister LebuIungsIsdrZunA der Oandesksobscks.Ilsvsrts der 6ekolMevs.lt im „ksrtenbuu" in öoslar — Breuüisoks Orovdstsuer — StouerrsodlsxrecduNA — Btvss über ttsrkenkormen — Ist »Iles in Dränung? — Vorbereitungen kür den IVinter im 8e vsedsds.us — Sind vir der 6ekudr des Volkstodes sekon ent- doben? — 2ur Brugs der Oesedleektsbestimmung — letrt nolvendigsr Lklsntrsnsebutr im Dbstbsu — Bilder und Bindrüoüe uns bsssisoben Bosenüulturen und sus dem ttsrrer Vogelkirsekengebiet — Bsutsvbe Osklien-vbsu in Hermstedt — BrZebnis im 8M kirsebenzesobLkt. So Wie auf dem Obst- und Gemüsemarkt der Ausgleich in Bedarf und Angebot schon beinahe . , , , , , vollständig herbeigesührt wurde, so bereitet sich auf Blumenzwiebeltreiberci eine Ausgleichsmöglichkeit dem Blumen- und Pflanzenmarkt gleichfalls ein einmal in der Preisfestigung am Blumenzwiebel- Ausgleich vor. Ein unverkennbares Anzeichen hier- markt und dann in der Festigung der gesamten für hatten wir in der Auswirkung der Beschränkung Blumenmarktlage. Außerdem ist die heimische der Azaleeneinfuhr im vorigen Jahr. Die Ent- Blumcnzwiebelanzucht im Ausstreben und vermag lastung des Topfpflanzenmarktes der letzten Winter- künftig den Treibzwiebelbedarf in einem erhöhten saison war so spürbar, daß sie auch dem Erzeuger Umfange selbst zu decken. Ten am Blumenmarkt zum Bewußtsein kam, der nicht unmittelbar am interessierten Berufskamcraden erwächst aber von Azaleenmarkt beteiligt war. Bekanntlich wurde es durch die Azaleen-Marktbereinigung möglich, auch andere Topfpflanzen dieser Angebotszeit zu festeren ming rur Lsndsrnng der Vsrord- smtes — Anordnung Ar. 2 des Preisen untcrzubringen. Mit der Einfuhr- beschrüutmlg bei Azaleen wurde das sonst unver- seine Grundsätze, denn die Forderung des „Ge meinnutz geht vor Eigennutz" war immer und immer wieder strengste Forderung, sehr im Gegensatz zum römischen Recht, das seine Auf gabe in erster Linie darin sah, die Interessen des einzelnen gegen die Gesellschaft möglichst weitestgehend zu sichern. Unter stärkstem Einsatz all seiner Kräfte hat sich der NLHrstand gegen das Eindringen eines artfremden Rechtsdenkens gewehrt. Tie sächsi schen Freiheitskämpfer unter Widukind, die Bauernkriege, der heldenhafte Widerstand der Stedinger Bauern sind Höhepunkte dieses jahr hundertelangen erbitterten Kampfes. Aber je mehr die landesherrlichen Gewalten sich festig ten, desto enger wurde der Wirkungskreis des alten Nährstandsrechtes. An Stelle des aus dem Volke gewachsenen, vom Volke getragenen, ursprünglichen Rechtes, breitete sich das „ge machte, von oben verordnete" starre Rechts system immer mehr aus. Ungeschriebene Sitten, wie z. B. der Anerbenbrauch in vielen Gegen den Deutschlands, waren letzte Zeugen gesunden Rechtsbewußtseins, und die alten Deichgerichte im Norden Deutschlands, die Femegerichte in Westfalen sind ebenfalls Ueberreste einer Zeit, Bis zum Kriege Pflanzte man innerhalb einer Anlage verschiedene Obstarten, in der Folgezeit zahlreiche Sorten einer Art mit verschiedener Baum formen zusammen. Im letzten Jahrzehnt legt man einheitliche Buschpflanzungen mit wenigen Sorten auf einheitlicher Unterlage an. In einzelnen Be trieben findet man ausgedehnte Anlagen mit senk rechten Kordons. Während man der Pflege der Frucht durch inten- sive Schädlingsbekämpfung, in einzelnen Fällen selbst durch Äusdünnen größte Aufmerksamkeit ichenkt, hat man bisher auf die Pflege des Baumes im allgemeinen wenig Sorgfalt verwandt. Man findet selten gut gezogene Kronen, noch den notwendigen Fruchtholzschnitt bei den Kordons. Allerdings wirkt sich diese mangelhafte Pflege unter den günstigen Klimaverhältnissen weniger negativ aus, als man erwarten könnte. Grundlegende Fehler macht man beim Abwurs, der Veredlung und Nach behandlung von umzupfropsenden Bäumen. Das Ringeln junger Bäume, das in ausgedehntem Maße durchgesührt wird, wird derartig stark vorgenom men, durch die Auslösung eines etwa 3 cm breiten Rindenstreifens, daß 4 Jähre nach der Verwundung erst etwa ein Drittel der Wunde verheilt ist. Der Einfluß dieser Maßnahme aus den Ertrag ist andererseits sehr zweifelhaft. Es konnte in keinem Falle Ler unbedingte Beweis erbracht wer den, daß durch diesen Eingriff in das Leben der Pflanze der Beginn des Fruchtansatzes 'wesentlich verfrüht wurde. Bon größerem Erfolg ist eine häufig vorgenommene vorübergehende Raseneinsaat auf der mit zu stark wachsenden Jungbäumen be standenen Fläche. Der Feuchtigkeitsentzug durch die Verdunstungssteigerung der Unterkultur verursachte ein« Verminderung des Triebwachstums und ein früheres Einsetzen der Tragbarkeit. In England verwendet man aus Tradition nur die Trichterkrone. Man kann hier eindeutig die Beobachtung machen, wie schwierig die Erziehung einer Krone mit Trichterform' ist. Man unterläßt Mitarbeitern. Neben der Prüfung Ler Unterlagen und Sorten beschäftigt man sich an beiden Stationen mit den Dünger- und Bodenansprüchen der einzelnen Obst« gehölze, dem Einfluß der Unrerkultur auf den Obst bau, der Wahl des richtigen Kronenbaues und Ler Kronenform. Ferner bildet die Klärung Ler Fragen über Schädlingsbekämpfung, Ernte, Verpackung und Lagerung des Obstes weitere Arbeitsgebiete. Tie blüteübiologifchen Fragen werden in Long Ashton und in einer auf rein wissenschaftliche Forschung eingestellten Versuchsstation in Merton (Jone Innes Institut) experimentell bearbeitet. In England nimmt der Apsel den größten Teil Ler Anbaufläche ein. Weniger bedeutend ist der Birnen« und Pflaumenanbau, erst in weitem Ab stand folgt die Kirsche. Der Pfirsich wird nur an Spalieren gezogen, hier aber in vorbildlicher Weise gepflegt. Au erwähnen wäre ferner ein ausge dehnter Beerenobst- und Haselnutzanbau. Die Haselnußbüsche werden jährlich einem starken Frucht holzschnitt unterworfen. Im Erwerbsobstbetrieb beschränkt man sich auf Len Altbau von wenigen Sorten. Unter den Aepfeln nimmt die Cox-Orangen-Renette den Hauptanteil ein. Sie liefert in dem günstigen englischen Klima derartig gute Ernten und hat auch hier einen so hohen Marktwert, daß sie in einzelnen Betrieben bis zu 80 des Anbaues ausmacht. Neu auf tretende Sorten wevden in Lem Obstmuttergarten der Königlichen Gartenbaugesellfchaft in Wisley (15 ks Versuchsfläche) geprüft. Tie Sorten wer den nicht in zwei oder drei Exemplaren die auf Wildlinge veredelt sind, aufgepflanzt, wie es in Len meisten deutschen Obstmnttergärtcn bisher ge schah. In England wird Ler Wert jeder Sorte an 12 Exemplaren, Lie aus drei verschiedene vege tativ gewonnene Unterlagen veredelt sind, fest- gestellt. zu einem toten Gefüge erstarren, weil es sich Parallel mit der vorjährigen Azaleenmarkt, den jeweiligen Lebensnotwendigkeiten immer regelung läuft die Regelung der Blumenzwiebel- wieder aufs neue anpaßte. Sozialistisch waren m i- . . das dauernd notwendige Regulieren der drei v«r- Prax-s finanziert ^rd' .liegt m dem bleibenden Hauptäste durch Heften und Stäben, schloß enen Anbaugebiet pur Tafelobst, der Graf)chaft — b. . . Kent (20 000 da obstbaulich genutzte Fläche). Hier arbeitet Prof. Hatton mit 40 wissenschaftlichen Mitarbeitern und weiteren 100 Hilfskräften an der Auswahl Ler richtigen Unterlagen für Apfel, Birne, Pflaume und Walnuß auf einem Versuchsgelände von 48 tm. Diese Arbeiten find soweit fortge schritten, daß man für englische Verhältniße für bestimmte Sorten bestimmte Unterlagen empfehlen kann, z. B. für die Cox-Orangen-Renette den eng lischen Paradies (East Malling Nr. II). Auf Grund dieser Untersuchungen verwendet man für den Tafel obstbau in Len praktischen Betrieben überwiegend vegetativ gewonnene Unterlagen, deren Verhalten in der Baumschule und Plantage bekannt sind. In einer zweiten Obstversuchsftation in Long Ashton in der Nähe von Bristol arbeitet Prof. Barker an den Problemen des westenglischen Most oder Ciderobstbaues aus einem Versuchsgelände von 40 kg mit 22 wissenschaftlichen und 30 praktischen die Führung an sich. Das Gleichgewicht in ihr wird gestört. Durch die Ueberlagerung einzelner Aeste wird die Durchlüftung und Durchsonnung der Krone bis zum Innern des Astgerüstes verhindert. Schon bei mittlerem Fruchtbehang fällt die Krone ausein ander, die Ausbruchsgefahr ist groß, zumal die ein zelnen Aeste an einer Stelle des Stammes entstan den sind. Um dieses Ausbrechen zu vermeiden und dem Astgerüst einen gewissen Halt zu geben, bindet man eine Bohnenstange in die Mitte und heftet mit zahlreichen Kokostauen die ein zelnen Aeste an den so gewonnenen künstlichen „Mitteltrieb". Es gibt größere Anlagen, in denen jeder Baum mit etwa 20 bis 30 solcher Kokosstricke zusammengehalten wird. Wie bren nend diese Frage in England ist, erhellt aus der Tatsache, daß man in Long Ashton einen Anbau versuch mit der kombinierten Kronenform macht, wie sie in Amerika üblich ist. Sie steht zwischen der Trichter- und Pyramidenform. Der Mitteltrieb wird bis auf eine Länge von etwa 1,50 m durch gesührt und erst dann auf dieser Höhe gekappt. Tie Engländer geben aus Grund ihrer vorläufigen Versuchsergebnisse der kombinierten Kronensorm den Vorrang. Ob dieser kombinierten Kronenform auch für Deutschland der Vorzug vor der Pyra- midensorm gebührt, muß erst in Vergleichsversuchen entschieden werden. Wenn man die Folgen Ler Formierung und Erziehung einer Trichterkrone in so krasser Weise gesehen har, so kommt man zu der notwendigen Schlußfolgerung, daß sür Einzelfälle die Bildung einer Trichtcrsorm anwendbar ist, falls man die Arbeit beherrscht und die beträchtlichen Mehrausgaben infolge der erhöhten Pflegekosten in Kauf nehmen will. Für die Mehrzahl der deutschen Obstanbauer ist die Formierung und Erhaltung einer Trichterkrone viel zu schwierig und kostspielig, als Laß sie als etwas Neues und Beachtenswertes empfohlen werden könnte. Tie Früchte werden nach einer Vorauslese bei Ler Ernte unter dem Baum mit großen Sortier maschinen in vorbildlich eingerichteten Packschuppen (Fortsetzung Seite 2) Gitte und Recht Ehe alle anderen Berufe, Gruppen und Stände da waren, war der Gärtner und Bauer da. Als im Verlauf der politischen Entwicklung die Stände der Adelsgeschlechter, der Kaufleute, Handwerker sich bildeten, war unser Beruf schon uralt. Und als jene sich in ihren ersten Organi- sationsformen noch mühsam entwickelten, hatte der NLHrstand schon ein festes, inneres Gefüge, das aus den ewigen Gesetzen des natürlichen Werdens und Vergehens entstanden war. Ist es darum nicht geradezu widersinnig, wenn be hauptet wird, daß im altdeutschen Nährstand nur sehr unvollkommene Rechtsformen sich ent wickelt hätten, daß erst in späterer Zeit, im Zu sammenhang mit der allgemeinen politischen Entwicklung klare Rechtssormen entstanden seien? Jahrhundertelang ist der Einbruch des römischen Rechtes als Beginn scheinbar geord neter und kultivierter Zustände gefeiert worden. Leider hat über diese Lüge das deutsche Volk vergessen, daß der altdeutsche Nährstand ein Rechtsgefüge besaß, unvergleichlich gerechter und lebenswahrer als jene abstrakten Rechts normen, die, aus dem Süden kommend, dem Volke aufgezwungen worden sind. Nur die Tat sache, daß im Verhältnis nur wenige früh- germanischen Rechtssätze schriftlich überliefert sind, hat die leichtfertige Behauptung herauf beschworen, daß die Germanen kein umfassen des Recht gehabt hätten. Dabei ist gerade die^ Tatsache der seltenen schriftlichen Ueberlieferung wohl ein Beweis dafür, daß germanisches Recht nicht an abstrakte Sätze gebunden war, sondern als Sitte im Volke lebte. Aus den ewig sich wiederholenden Vorgängen des alltäg lichen Lebens sind die germanischen Rechts grundsätze entstanden, ans den grundlegenden Begriffen von Treue und Ehre, die nicht aus geschrieben werden brauchten, weil sie dem natürlichen Empfinden des Menschen ent sprachen. So war das germanische Recht in Wahrheit lebendes Recht, das nicht den einzel nen für sich, sondern die Gemeinschaft in sei nen Mittelpunkt stellte. Sitte, Brauch und Ge setz — das war bei den Germanen ein und das selbe. Nie konnte darum das germanische Recht
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