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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 52.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193500003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19350000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19350000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 52.1935
-
- Ausgabe Nummer 1, 5. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 2, 10. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 3, 17. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 4, 24. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 5, 31. Hartung (Januar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 6, 7. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 7, 14. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 8, 21. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 9, 28. Hornung (Februar) 1935 -
- Ausgabe Nummer 10, 7. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 11, 14. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 12, 21. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 13, 28. Lenzing (März) 1935 -
- Ausgabe Nummer 14, 5. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 15, 11. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 16, 18. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 17, 25. Ostermond (April) 1935 -
- Ausgabe Nummer 18, 2. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 19, 9. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 20, 16. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 21, 23. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 22, 30. Wonnemond (Mai) 1935 -
- Ausgabe Nummer 23, 6. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 24, 13. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 25, 20. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 26, 27. Brachmond (Juni) 1935 -
- Ausgabe Nummer 27, 4. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 28, 11. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 29, 18. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 30, 25. Heumond (Juli) 1935 -
- Ausgabe Nummer 31, 1. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 32, 8. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 33, 15. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 34, 22. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. Ernting (August) 1935 -
- Ausgabe Nummer 36, 5. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 37, 12. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. Scheiding (September) 1935 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 42, 17. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Gilbhart (Oktober) 1935 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 47, 21. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1935 -
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1935 -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Dezember 1935 -
-
Band
Band 52.1935
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Der Samenbau Nummer 1 17. Hartung 1935 Mitteilungen für die Fachgruppe Samenbau der Unterabteilung Garten im Reichsnährstand - und Kurztag und den ist, bis nordamerikanische Forscher von sich aus die Bedeutung der Tageskänge für die Entwicklung Beeinflussung während der ganzen Wachstumszeit, der Pflanzen neu entdeckten, und eine neuzeitliche Diese Entdeckung ist gerade für die Gemüsebau- und Zierpflanzenbetriebe von außerordentlicher Wichtig, > 's K ch Abbild. 3 kenntnis der Langta eigenschaften bei unseren Nutz Forschung, an der die Vertreter besonders Nord amerikas', Rußlands und in neuester Zeit auch wie ¬ der Deutschlands beteiligt sind, die Wichtigkeit der Tageslänge für viele Pflanzen festgestellt hat. Heute bietet sich uns nun das Bild, daß wir Pflan- bilis, Tropaeolum u. a. m.). Andererseits gibt eS Pflanzenarten, die bei langer Tagesdauer und kur zer Nacht am schnellsten blühen und reifen, und die umgekehrt bei Verkürzung der Tageslänge, d. h. also, wenn sie etwa im Winter im Gewächshaus bei uns gezogen werden oder wenn man sie in die Tro pen und Subtropen verpflanzt, ihre Wachstumszeit außerordentlich stark verlängern. Diese Pflanzen arten nennt man „L a n g t a g p fl a n z e n". Zwi schen diesen Kurztag. und 'Langtagpflanzen stehen die sog. „tagneutralcn" Pflanzen, bei denen der Entwick lungsablauf, d- h. die Zeit des Blüheintritts, unab hängig von der Tageslänge ist. Diese Er ¬ wach s t u m untersucht, als die Physik die Erkennt nis gebracht hatte, daß das unserem Auge weiß er scheinende Sonnenlicht sich aus langwelligem roten, orangen und gelben, aus mittellangwelligem grü- nen und aus kurzwelligem blauen, violetten und aus unsichtbarem, noch kurzwelligerem ultraviolet ten Licht zusammensetzt. Wir berücksichtigen hier nicht die besonders langwelligen, unsichtbaren infra roten Strahlen der Sonne, die als Wärmestrahlen besonders wirksam sind, da über ihren Einfluß auf die Entwicklung der Pflanzen, abgesehen von ihrer Wärmewirkung, wenig oder gar nichts bekannt ist. Wie schon gesagt, stand aber bei diesen älteren For schungen der Einfluß der verschiedenen Lichtarten auf das Wachstum, d. h. auf die Bildung von organischen Stoffen, ganz einseitig im Vordergrund, und man beobachtete nur nebenbei, welchen besonderen Einfluß sie auf die Verkürzung oder Verlängerung der Blütezeit hatten. Der deutsche Bota niker Klebs konnte aber schon vor dem Kriege die Beobachtung machen, daß nicht nur die Lichtstärke, sondern auch die Licht dauer für das Pflanzen leben von Bedeutung sei. So beobachtete er, daß Lempervivum kümkii bei langer Belichtungsdauer am Tage nicht gleich im ersten Jahre zur Blüten bildung kam, sondern erst im Verlauf des weiteren zweiten Jahres. Wenn er aber die Belichtungs dauer (Tageslänge) im ersten Jahre künstlich ab kürzte, und die Pflanzen mehr Stunden im völligen Dunkel verbrachten, so trat die Blütenbildung gleich im ersten Jahre ein. Damit war eine Ent- deckung von ganz weitreichender Bedeutung gemacht worden, die aber leider von deutschen Forschern wenig beachtet und gar nicht weiter entwickelt »Vor ¬ schlägen, so würde man im Frühjahr folgende Gefahr laufen: Der Kohlrabi, der im Januar- Februar in den Mistbeeten schon zu schossen be- Zierpflanzen macht es nun möglich, durch die künstliche Regelung der Be licht u n g s d a ue r während des Tages und der völligen Dunkelheit wäh rend der Nacht und unter Umständen eines Teiles des Tages die Entwick lung der Nutz-und Zierpflanzen, also den Eintritt der Blüte und des Rei fens, zu beschleunigen oder zu ver langsamen. Die älteren Forschungen über diese Fragen erkannten nur, daß die dauernde Ein wirkung von langen und kurzen Tagen für den EntwicÜungsverlauf (ob langsam oder schnell) ent scheidend sei. Es ist dann aber russischen Forschern die Feststellung gelungen, daß sogar die vorüber gehende Einwirkung von langen und kurzen Tagen während einer bestimmten Zeit auf die junge Keim pflanze fast dieselbe Wirkung hat wie die dauernde Jeder Gemüsezüchter wird bei seiner Züchtung besonders die Frage beachten: Wie überwintere ich am sichersten meine ausgesuchten Elite- Vflanzen? Es ist selbstverständlich, daß gerade die für die Weiterzucht im Herbst ausgesuchten Stämme dem Züchter von besonders großem Wert sind, man kann Wohl sagen, die Grundlage jeder Züchtung bilden. Mair hat speziell auf diesem Gebiete ver schiedene Methoden angewandt, um die Elite- Pflanzen so gut wie möglich durch den Winter zu bringen. Kommt es ja hierbei darauf an, daß man jede Pflanze durch den Winter bringt; denn bei einer exakten Auslese aus den vorhandenen Familien oder Stämmen im Herbst entsprechen nur wenige Pflanzen dem Zuchtziele, da man ja bei der Auslese derart Vorgehen soll, daß auch die beste Pflanze noch nicht gut genug für die Weiter zucht ist. Das lleberwintern von Kohl, Kohlrabi, Sellerie, Möhren und anderen Wurzelgewächsen wird wohl meistens in Mieten vorgenommen. Wenn auch eine sachgemäße Ueberwinterung in Mieten wohl nicht verworfen werden kann, so wird- man doch ohne weiteres zugeben, daß diese Methode auf keinen Fall «ine unbedingt sichere ist. Die Ueberwinte rung in Mieten kommt m. E. nur da in Frage, wo es sich nur um Mutterpflanzen handelt, die zur Gewinnung von Vermehrungssaatgut bestimmt sind. Bei dieser Ueberwinterung wird man wohl oder übel damit rechnen müssen, daß immerhin ein bestimmter Prozentsatz im Frühjahr durch Fäulnis oder Schädlingsfratz unbrauchbar geworden ist. Eine Ueberwinterung der Elite-Pflanzen in ge eigneten Kellerräumen dürfe m. E. schon vorteil hafter sein, da man die Pflanzen während des Winters beobachten kann. In den meisten Be trieben werden aber zu wenig geeignete Keller räume zur Verfügung stehen, und sind dieselben oft zu feucht, so daß dann eine Fäulnis bei den Pflanzen leicht entstehen kann. dann wie gewöhnliches ausgesät werden kann. Die älteren Verfahren ermöglichten dieses Vorgehen ja nicht, weil die Einwirkung der kühlen Temperaturen auf Keimpflanzen oder auf Keimlinge erfolgte, die sich außerhalb der Samenschale befanden und sich nicht mehr mit der Drillmaschine aussäen ließen. Das Wesentliche an der Uniwandlung von Win ter- in Sommerformen, und wir können jetzt auch gleich hinzufügen, von zweijährigen in einjährige Formen (Zuckerrübe, Möhre, Zichorie, Kohlarten u. a.) besteht also in der Einwirkung kühler Temperaturen auf Keime oder junge Pflanzen. Diese Einwirkung beseitigt — so kön nen wir es auffassen — die Hemmung, die unter normalen Bedingungen bei den Winterformen und zweijährigen Formen die Entwicklung der Blüten- und Fruchtstände nicht sofort im ersten, sondern erst im zweiten Jahre eintreten läßt. Die einjährigen Sommerformen unserer Nutzpflanzen besitzen diese Hemmungsbedürfnisse nicht und bedürfen deswegen auch nicht der Einwirkung kühler Temperaturen, um sie unwirksam zu machen. Die Temperatur ist nun aber nicht der einzige Faktor, der die Entwicklungsdauer unserer Nutz pflanzen beeinflußt. Ein anderer wichtiger Faktor für das Leben unserer Nutzpflanzen ist das Licht. Die älteren Untersuchungen über die Bedeutung des Lichts für die Pflanzen beschränkten sich vor allen Dingen auf die Lichtstärke, und zwar ist es besonders die Bedeutung des Lichts für den Auf bau des Pflanzenkörpers gewesen, die untersucht worden ist, der Einfluß, den die Lichtstärke auf die Verarbeitung der Kohlensäure der Luft durch das Blattgrün zu Traubenzucker, Stärke und anderen Verbindungen hat (Photosynthese-Assimilation). Es ist unmöglich, hier die einzelnen Forscher zu nennen; erwähnt sei nur, daß deutsche Forscher den keit; denn es ist wohl möglich, einjäh rige Pflanzen nach der Aussaat in Anzuchtkästen während einer Zeit ' ginnt, erhielte dann im Frühjahr eine Wachstums stockung, wenn die schon geschoßten Pflanzen aus dem Mistbeet in die Freilanderde umgepflanzt werden. Deshalb ist es auf alle Fälle anzuraten, die Kohlrabi-Eliten unbedingt schon im Herbst in Töpfe zu stellen, so daß dann im Frühjahr die Pflanzen mit den Wurzclballen ohne Schaden in das Freiland eingepflanzt werden können. Auch bei dem Kohlrabi kann man dann während des Winters die Lagen einer genauen Kontrolle unter ziehen und alle faulen Blätter entfernen. Beackten mutz man selbstverständlich bei den in Töpfen ein gepflanzten Kohlrabipflanzen, daß dieselben von Zeit zu Zeit gegossen werden müssen, damit sie nicht vertrocknen. Zu erwähnen sei hier noch, daß darauf zu achten ist, die Lagen bei anhaltendem Regenwetter zuzudecken, wenn die Kohl-Eliten in den Einschlag gekommen sind, damit der Fäulnis durch die Nässe kein Vorschub geleistet wird. Eine vollkommene Bedeckung der Lagen mit den Mistbeetfenstern er folgt erst dann, wenn mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Der Schutz der Fenster genügt oft bis in den späten Herbst hinein, da der Frost nur schwer bis auf die Sohle der Lage Vordringen kann. Erst bei streng auftretender Kälte wird man die Fenster mit eng aneinandergeschichteten Preßstrohballen bedecken. Mit diesem Frostschutz kommen die Lagen den ganzen Winter hindurch aus. Man sieht hier aus, daß man nun jederzeit während des Winters in der Lage ist, an warmen Tagen jede Lage zu kontrollieren, um, wie schon gesagt, alle die Pslanzen zu entfernen, bei denen Fäulnis auftritt. Nach Herrn Dr. Heydemanns Ansicht wäre diese Erscheinung des Herausspaltens schorffester Sämlinge darauf zurückzuführen, daß hier eine Eigenschaft wieder zutage tritt, die auf dw mut- maßlichen wilden Vorfahren des Kulturapfels zurückgeht. Nach der heutigen Lehrmeinung sind am „Aufbau" der Kulturäpsel verschiedene Unter arten von älslus communis, ferner älalus prunikolia und ääalus bsccata beteiligt. Alle diese Arten sind jedoch anfällig; vor allem wird lAalus baccsta besonders schwer vom Schorf heim gesucht. Ob das Auftreten schorffester Sämlinge von Kultursorten auf das Herausspalten von Eigen, 'chaften der wilden Apfelvorfahren zurückzuführen ist erscheint demnach fraglich. Or. ää. Lciimickt, Müncheberg (Mark)^ j Verfahren der Beschleunigung und der Verlangsamung von Blühen und Fruchten bei unseren Nutz- und Zierpflanzen Gamenfachhan-elstiffe Verschiedene hier einlaufende Anfragen gebe« Veranlassung, darauf hinzuweifen, daß die Bear- beitung sämtlicher Samenhandelsfragen von seiten der Hauptabteilung IV des Reichsnährstandes durchgeführt wird. Ter Reichsverband der garten baulichen Pflanzenzüchier war an der Angelegen heit insofern interessiert, als seine Mitglieder fort laufend unterrichtet sein mußten, wer in der Sa menfachhandelsliste ausgenommen ist. Rückfragen wegen der Erledigung der Anträge sind demzufolge zweckmäßigerweise an die Hauptabteilung IV der zuständigen Landesbauernschaft, gegebenenfalls an die Hauptabteilung IV des Reichsnährstandes, Ber. lin NW. 7, Mittelstraße 2—4, zu richten. Reichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter. Abbild. I Nach meinen Erfahrungen eignen sich für Ueber- Winterung dieser Gemüsepflanzen am besten tief liegende Mistbeetanlagen. Selbstverständlich ist die Anlage dieser Mistbeete Wohl mit einigen Unkosten verbündet!, doch dürften dem Gemüsezüchter seine Elite-Pflanzen so wertvoll sein, daß er diese ge ringen Unkosten nicht scheuen wird. Dem exakten Gemüsezüchter liegt es doch vor allem daran, seine ausgesuchten Elite-Pflanzen, deren oft nur wenig an der Zahl sind, gut durch den Winter zu bringen. Die Pflanzen, die zur Gewinnung von Vermeh- Von Prof. vr. IV. Kuckork, Leipzig Unter der Bezeichnung „Jarowisation" sind senko liegt also darin, daß die Behandlung mit in den letzten Jahren Verfahren bekannt geworden, kühler Temperatur am Saatgut vorgenommen Winterungsmethode bleiben außerdem die Elite- Pflanzen, insbesondere die Kohlköpfe, bis in das Frühjahr hinein ansehnlich, so daß man dann zur Zeit des Aufpflanzens noch immer in der Lage ist, die gesamten Eliten einer genauen Bonitierung zu unterziehen. Denn gerade eine nochmalige Aus lese im Frühjahr ist bei einer exakten Durchführung der Züchtung von unbedingter Notwendigkeit. Es sei hierbei erwähnt die Feststellung der Haltbarkeit von Kohlsorren bei den einzelnen Familien bzw. Stämmen. — Jeder Züchter, der wirklich mit Lust und Liebe seine Züchtung durchführt, wird geringe Unkosten nickt scheuen, um seine so überaus wert vollen Elite-Pflanzen -u behüten wie seinen Aug- apfel. Denn die gesamte Lebensarbeit, die oft an einer Zuchtsorte hängt, kann mit einem Schlage vernichtet werden, wenn die Elite-Pflanzen im Uebcrwinte- rungslager verloren gehen. Lricd Lcknückt. mit denen es gelingt, die Entwicklungszeit vom wird und die Keime innerhalb der Samenschale zum Keimen bis zur reifen Pflanze zu beeinflussen. Der Ankeimen gebracht werden, und daß dieses Saatgut russische Forscher T. D. Lyssenko hat seit mehreren Zur Züchtung schorffester Apselsorien (Schluß) Das liegt ja auch ganz im Sinne der Bestrebungen zur Sortenvereinheitlichung. Wenn wir in'dieser Richrung arbeiten, müssen wir aber Sorten züchten, die unseren besten Apfelsorten, wie z. B. Winter goldparmäne, Schöner aus Boskoop, Eox'Orangen- Renette usw., in ihren wirtschaftlick wertvollen Eigenschaften, vor allem in der Fruchtgüte, nicht nachstehen. Gerade unsere „Spitzensorten" unter den Daueräpfeln, die wohl die wichtigste Ware des deutschen Obstmarktes darstellen, sind sämtlich an fällig. Ihnen einen qualitativ gleichwertigen Apfel zur Seite zu stellen, ist das wichtigste Ziel Wie überwinietze ich am zweckmäßigsten die (Miepflanzen meiner Gemüse-Sorien? Jahren sich vor allem der Frage zugewandt, wie das Wintergetreide in Sommergetreide umgewan delt werden könnte und wie es möglich wäre, das Getreide in den trockenen Gebieten der südrussischen Steppe schnell zum Reisen zu bringen, weil nur äußerst kurzlebige Sorten hier Sicherheit des Er trags gewähren. Seine Versuche waren von Erfolg gekrönt, und er konnte Verjähren ausarbeiten, mit denen es möglich ist, Winterformen in Sommer- formen umzuwandeln und auch bei Sommerformen eine wesentliche Verkürzung der Wachstumsdauer zu erreichen. Wenn wir diese Fragen weiter zurück- versolgen, so ist es allerdings nicht Lyssenko gewesen, der als erster die Umwandlung von Winter- in Sommerformen vollbracht hat; denn schon v. Seel- horst, Gutzeit und später Gaßner und Maximow haben in Versuchen diese Umwand lung ermöglicht. Die älteren Forschungen haben diese Umwandlung dadurch erreicht, daß junge Wintergetreide P f i a n z e n während einer be stimmten Zeit kühlen Temperaturen ausgesetzt wur den, oder daß man die Keimung bei Temperaturen, die wenig über 0 ° lagen, vor sich gehen ließ. Das Neue an dem Jarowisationsverfahren von Lyssenko ist nun, daß er den Keim im Samenkorn bei 10—12° L Wärme durch eine genaue Bemes sung der Feuchtigkeit des Samens eben zum An keimen bringt, derart, daß die Keimwürzelchen eben zu spitzen beginnen, aber die Samenschale noch nicht durchbrechen, und daß er sie dann kühleren Tempe raturen von 2—3° während etwa 14 Tagen aus fetzt. Das so behandelte Saatgut kann dann wieder vorsichtig zurückgetrocknet werden, es kann sogar einige Wochen vor der Saat auf dem Boden ge lagert und dann mit der Drillmaschine ausgesät werden. Der Fortschritt des Verfahrens von Lys- Samenlieferung Um Unklarheiten zu vermeiden, sei darauf hin gewiesen, daß Gartenbauvereine, Siedlervereini- gunaen und Schrebergartenvereine zu Verbraucher preisen beliefert werden. wesentlichsten Anteil an der Aufklärung dieser Vor« sie bei langem Tag aufwachsen. Diese Pflanzen gänge haben. Außer der Lichtstärke wurde dann arten nennt man „K u r z t a g p fl a n z e n", und auch die besondere Wirkung der einzel nen Lichtbereiche auf das Pflanzen- Abbild. 2 rungssaatgut bestimmt sind, werden selbstverständ- lich vorteilhaft in Erdmieten oder in Erdeinschlägen überwintert. Nun zur näheren Beschreibung der Mistbeet lagen: Am besten eignen fick hierfür Lagen mit betonierten Seitenwänden. Besondere Beachtung muß hierbei finden, daß die Lagen ca. 1,30 bis 1,50 m in die Erde gehen. Ter obere Rand der Seitenwände wird glatt gestutzt, so daß Mistbeet- fenster derart darübergelegt werden können, daß so wenig wie möglich Luft in die Mistbeete ein- dringcn kann (Abb. 1). Vielfach werden für die Ueberwinterung auch flache, gewöhnliche Mistbeet, lagen verwendet. Nach meinen Erfahrungen dürfte aber die tiefe Mistbeetlage für Ueberwinterung?- zwecke am vorteilhaftesten sein, da dort eine bessere Temperaturregelung vorhanden ist. Bei der Her richtung dieser Lagen wird man selbstverständlich ebenfalls darauf achten, dieselben mit der Achse in der Richtung Ost—West bzw. Nord—Süd zu stellen, damit die Sonne jederzeit auf die etwas schräg liegenden Fenster scheinen kann. Man wird dann jederzeit diese Lagen im Sommer für andere gärtnerische Zwecke verwenden können. Wie schon erwähnt, ist es selbstverständlich am vorteil haftesten, wenn die Wände der Lagen glatt be toniert sind, damit man jedes Jahr eine einwand freie Desinfizierung derselben vornehmen kann. In diesen nun angefertigten Lagen werden die ein zelnen Elite-Pflanzen in Sand eingeschlagen. Bei dem Einschlag ist streng zu beachten, daß die Pflanzen sich gegenseitig nicht berühren. Denn sobald eine Pflanze mit der Fäulnis beginnt, würde die andere um so schneller angesteckt werden, wenn sich die beiden gegenseitig berühren (siehe Abb. 2). Bei der Ueberwinterung von Kohl-Eliten in diesen Lagen ist man nun während des Winters jederzeit in der Lage, die Köpfe auf beginnende Fäulnis zu kontrollieren. Man kann also im Winter an warmen Tagen ein Durchputzen der Kohlköpfe vornehmen, d. h. die in Fäulnis über gegangenen Umblätter entfernen. Die zu überwinternden Wurzelgewächse, wie Sellerie, Möhren usw., wird man so tief in den Sand einschlagcn, daß nur noch die Herzblättchen aus dem Boden hervorragen. Den Kohlrabi pflanzt man am zweckmäßigsten in Blumentöpfe und stellt von etwa 14 Tagen beim und nach dem zenarten unterscheiden, die bei kurzer Tagesdauer Auflaufen einem kurzen oder langen ihre ganze Entwicklung vom Keimen bis zur reifen Tag auszusetzen und die so behandel- Pslanze in kürzester Zeit zurücklegen und diese ten Pflänzchen dann in das Freie zu Wachstumsdauer erstaunlich stark verlängern, wenn verpflanzen. Schluß folgt. sie entstammen meist solchen Gebieten der Erde, wo die Tage während des ganzen Jahres, und be sonders auch während der Hauptwachstumszeit im Sommer kurz sind, d. h. also, sie entstammen den Tropen und Subtropen (Soja, Mais, Oalilis varia- der Züchtung auf Schorffestigkeit. Dieses Ziel läßt sich aber nur durch Prüfung eines sehr großen Materials von zehn- oder hunderttausenden von Sämlingen erreichen. Wenn wir hier mit Kreu zungen zwischen Kultursorten und schorffesten Wildarten arbeiten, so hat das vor allem den Zweck, die Zahl der widerstandsfähigen Sämlinge zu vermehren, die wir später mit guten Sorten rückkreuzen. Es fei betont, Laß aber auch unter den Sämlingen von Kultursorten widerstandsfähige Typen auftreten. Das ist nicht verwunderlich, da wir wissen, daß unsere Apfelsorten sehr komplizierte Mit Hilfe dieser soeben beschriebenen Ueber- Bastarde sind die in der Nachkommenschaft viele - - - - - -. — Formen mit Eigen;chasten ab»palten, die bei der oder den Elternsorten nicht Vorkommen.
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