Volltext Seite (XML)
fjjr Kit Ortsbehöröe unö den Gtmemöerar?u Breinig. Losal-Anzeiger für die Ortschaften Nretnia, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend, Rabatt nach Nebereinkunft 20 Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. -m-rat- die 4gespaltene Korpus,eile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den «« aemsinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten " — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gen ihren wir - . , ... ra» bi-«onnabend-Numwer bi« Freitag vormittag'/, 11 Uhr einzusenden. Inserate bitten w,r für di; Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag ^/z11 Uhr, für die vonnoo Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Sldounemenisrreir inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterballung«blatte»" vierteljährlich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Voten in« Hau« l ack jederzeit gern en g g - 19. Jahrgang. Mittwoch, den 28. Juli 1999. Nr. «9. «chri,m»un». vrM m>d °°° »- «»urig. »r-lm,. Bekanntmachung, öie im fierbste lyoy siaWnöenöe wrchrnvorltanäswahl belreffenö E« wird hierdurch von dem unterzeichneten Kirchenvorstanüe gebeten, daß möglichst bald alle stimmberechtigten Wähler der Kirchgemeinde Bretnig sich zu der im Pfarramts au«liege«den Wählerliste anmelden. Die Anmeldung kann zu jeder Tageszeit geschehen. Stimmberechtigte Wähler sind alle selbständigen Hausväter, welche da- 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheiratet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung oe« Worte« Gotte« oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches Aergerni« gegeben haben oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeinde aurgeschloffen Lertliche» «md Sächsisch--. Bretnig. Gemeinderatsdericht vom 21. Juli 1909. 1. wird eine Gcenzangelegenheit bei Nr. 61 vorgetragen und geregelt, doch bleiben die Rainsteine, wie von der Kommis sion angeordnet, stehen. 2. Der Kaiserlichen Postüirektion wird auf Ansuchen die Legung einer Fernsprechleitung vom Gasthof zum Anker nach der vrettmühle genehmigt. Ferner wrcd beschlossen, auch eine Fernsprechleitung in oaS Gemeindeamt zu legen. Z. Bom 13. zum 14. August d. I. wird die 2. Batterie de« Feldartillerte-Regiments Nr. 64 hier einquar tiert. Di« Verpflegsntschävigung beträgt für den Offizier Mk. 3,50, für den Feldwebel Mk. 2,50, Bizeseldwebel Mk. 2,—, Unter offizier Mk. 1,75 und für den Soldat Mk. 1,50. 4. Ein Gesuch vom Stadtrat Kamenz um Bewilligung einer Beihilfe zur Herstellung eine« Adreßbuches wird adgelehnt. 5. Zu der in diesem Jahre stattfindenden Landtagswahl werden 2 Wahlbezirke bestimmt, und zwar das „Deutsche Haus" für den 1. Bezirk und der „Anker" für den 2. Bezirk. 6. Die Spar kaffenrechnung 1908 ist von den Herren Georg Gebler und Otto Gebler geprüft und für richtig befunden worden. Dem Kassierer wird Entlastung erteilt. 7. Eine Zuschrift der Königs. Amtshauptmannschaft, Feststellung der Gebühren der Leichenfrau betr., wird vorge lragen, und sollen dieselben in der bisherigen Weise beidehalten werden. 8. Der Herr Ge- meindevorstand bringt zur Kenntni», daß das Gahrig'sche Mädchen, welche» bisher im Kran kenhause zu Großröhrsdorf war, im Barm herzigkeitsstifte Kamenz auf Freistelle unter gebracht worden ist. Bretnig. Die hiesige freiw. Feuer wehr gedenkt am 14. November ihr Stiftungs fest im Gasthof zur golvnen Sonne abzuhalten. — Sachsen» Vorturnerschast hält in der Regel innerhalb eine» Jahrzehnt» ein brson- dere« Turnen der Kreisvorlurner ab, da» ein Turnfest mit ausgesuchten Kräften und Glanz leistungen darstellen soll. 1891 fand da« erste Kreisoorturnerturneu in Döbeln, 1900 in Meißen statt. Für 1910 ist Zittnu gewählt. Die dortige Stadtverwaltung Hal sich zur Uebernahme de« Festes bereit erklärt und Unterstützung in jeder Weife zugesagt. Als Festplatz ist die Weinau in Aussicht genommen, «in Wiesen- und Parkgelände in unmittelbarer Nähe der Stadt. Eine Festwiese von reichlich 30 000 qm Fläche, umsäumt von hohen Wald beständen, bietet Raum zur vollen, ungeteilten Entfaltung aller turnerischen Lorsühcungen. Ein Wetturnen (Sechskamps) nach den Be stimmungen der deutschen Wetturnordnung, allgemeine Freiübungen, ein Turnen der Gaue, Turnspiele werden den Hauptinhalt de« Festes bilden. — Der Preis der Zündhölzer. Heber das Inkrafttreten der neuen Zündholzsteuer herr schen noch vielfach irrige Anschauungen. Die Steuer tritt nicht, wie noch zum Teil ange nommen wird, am 1. August, sondern erst am 1. Oktober in Kraft. Bis zum 1. Oktober wird man also die Zündhölzer zum bisherigen Preise beziehen können. Am 1. August wird lediglich die gleichfalls in der Reichrfinanzre- form vorgesehene Zollerhöhung für au» dem Ausland eingeführle Zündhölzer in Kraft tre ten, die aber wohl wenig Einfluß aus die Preise der Zündhölzer haben wird, da der deutsche Bedarf in seinem weitaus größten Teile durch die Jnlanvfabnkation gedeckt wird. Wenn in den letzten Tagen trotzdem schon vielfach höhere Preise für Zündhölzer gefordert wurden, so war dar lediglich eine Folge der kolossalen Nachfrage des Publikums, die durch die lagernden Vorräte nicht gedeckt werden konnte, so daß ein augenblicklicher Mangel an Ware etntrat. Jedenfalls wird von den Zündholzfadriken die Ware bis zum 1. Oktober zu den bisherigen Preisen geliefert, und wenn der Kleinvetkäuser höhere Preise fordert, so ist das lediglich ein Verdienst, den er in seine Tasche steckt. — Zur Bierpreis-Erhöhung. Die Berliner Gastwirte und Restaurateure haben am Mitt woch in einer zahlreich besuchten Versammlung, welche im Restaurant „Strandfchlößchen" zu Treptow abgehalten wurde, definitiv Stellung in der Frage der Bierpreiserhöhung infolge der neuen Biersteuer genommen. Nach mehr stündiger Debatte wurde gegen 2 Stimmen der Antrag genehmigt, vom 1. August d. I. ab die Brerpreise, jeder nach seinem Geschäft, um 7 bis 10 Pfennig pro Liter zu erhöhen. Es soll jedem überlassen bleiven, ob er die bisherigen Gläser beidehalt und einen ent sprechenden Preisaufschlag verlangt oder zu den bisherigen Preisen kleinere Gläser beschafft. — Die Seife wird teurer. Au» Kreisen der Seifenindustrie wird geschrieben: Der all gemeinen Preissteigerung der Lebensmittel und fast aller anderen Bedarfsartikel folgen nun auch die Seifen, und zwar wird dre Er höhung eine nicht unbeträchtliche sein. Die Hauptursache ist der hohe Preisstand der Rohstoffe, namentlich der Fettwaren, die fast täglich höher gehen. Die Folgen der Ver- teueruag der Seifen machen sich schon jetzt bemerkbar durch da« Auitauchen von Ersatz mitteln. Diese modernen Wasch- und Bleich mittel, die meist minderwertig und im Ver gleich zu ihrer Beschaffenheit unverhältnis mäßig teuer sind, können die guten Haus seifen in keiner Weise ersetzen. Pulsnitz. (Einquartierung.) Vom 13. bi» 14. August wird der Stab der 2. Abteilung de» 5. Feldartillerie-Regiment« Nr. 64, bestehend au» 5 Offizieren, 20 Mann schaften, mit 12 Pferden in unserer Stadt verquartiert. Kamen,. Der Fahnenflucht schuldig gemacht hatte sich der Soldat Göldner der 8. Kompagnie 178. Infanterie. Regiments. Am Mittwoch abend in der elften Stunde wurde er in Coswig von einem Schutzmann auf der dortige» W-inböhlasr Straße betroffen und festgenommen. Sein Anzug b-stäüg'e die Vermutung, daß ec bereit« seit längerer Zeit das Regiment verlassen habe. Bei der sind. — 14 Tage vor der Kirchenvorstandswahl wird die Wählerliste geschloffen; »ährend dieser Zeit können keine Anmeldungen erfolgen. Wählbar sind alle stimmberechtigten Gememdeglieder, die daS S«. Lebe«»j«hr vollendet haben. Die Wähler haben ihr Augenmerk aus Männer von gutem Rufe, be währtem christlichen Sinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten. Es scheiden in diesem Jahre folgende Herren aus: Herr Hermann Hauf« Nr. 30 L, Herr Fabrikbesitzer Paul G e b l e r Nr. 34, Herr Gemeindevorstand Petzold Nr. 63, Herr Fabrikant Paul Haufe Nr. 85L. Die ausscheidenden Herren sind wieder wählbar. Der Sirchemvorfta«» zu Bretnig. Pfarrer Kränkel, Vorsitzender. Verhaftung wurde ihm sein mit Platzpatronen geladene« Dienstgewehr ebgenommen. Unter militärischer Begleitung erfolgte die Einliefer ung de» Deserteurs an da» Regiment. Wachau b. Radeberg, 24. Juli. Heute vormittag beauftragte ein hiesiger Gutsbesitzer einen Knecht mit der Herdeischaffung einer Fuhre Sand aus einer nahen Kiesgrube. Beim Beladen des Wagens ging plötzlich eine Sandwanb nieder, durch deren Wucht der Knecht, der sich auf dem Wagen befand, zer quetscht wurde und infolge eines Schläfenbein- druche» sofort tot liegen blieb. Ein zweiter Knecht kam ohne Verletzungen davon. - Großschweidnitz. (Tollwutkranke Katze.) Das 15jährige Mädchen oe« Bäcker meister« Herrden von hier wurde von einer frei herumlaufenden Katze in beide Beine ge- bijsen. Das Mädchen wurde in ärztliche Be handlung übergeben und am Donnerstag durch Herrn Gcmeindevorstand Mitscherling nach Berlin in da» Jmpfinstitut überführt. Die Katze wurde aus einem Stück Getreide ge trieben, erschaffen und dann zur Untersuchung übergeben. L a u s a. Etne heitere Episode hat sich vor kurzem hier zugetragen uno wird viel belacht. Ein Gerichtsvollzieher halt« Auftrag erhalten, einen in oem idyllischen Dorse do mizilierenden Schuldner auSzupfänden. Doch der sich in Uniform befindende Mann de« Gesetzes war aus dem Wege zu seiner Pflicht von dem zu Bechrenden, einem Geschäftsmann, gesehen worden. Das Schlimmste befürchtend, raffle der Schuldner mit seltener Geistesgegen wart oen Inhalt der Tageskaffe an sich und verschwand ourchs offene Fenster nach außen. Der Gerichtsvollzieher Halle aber den etwas ungewöhnlichen Weg durchs Fenster bemerkt und ahnte den wahren Sachverhalt. So fort traf er mit großem Scharfsinn seine Vor- bereltungen uno war wie der Blitz hinter dem Flüchtenden her. Ueber Wiesen und Felder ging die wilde Jagd dem nahen Waloe zu. Da der Schuldner einen tüchtigen Vorsprung hatte und auch im Walde über die unbedingt nötige Ortskenntnis verfügte, gelang er ihm, im Buschwerk spurlos zu verschwinden und seinem grimmigen Verfolger zu entrinnen. Nach einiger Zeit tauchte er wieder auf und begab sich, als habe er nur einen kleinen Spaziergang gemacht, wieder nach Hause. Der Mann de» Gesetze« fand natürlich nicht« Pfändbare» und mußte unverrichteter Sache abzirhen. Nun raunt man sich in Lausa zu, daß der Au-reißer da« Geld im Waloe ver graben und anderen Tag« nach Dresden in Sicherheit gebracht habe. Ein krasser Fall von Unduldsamkeit im Sewerbsleben passierte dieser Tage einem Schandauer Handwerker. Aufgesordert, die Tapeziererarbeuen in einem neu erbauten Hause in Niedergrund zu übernehmen, das einem Dresdner Herrn gehört, wur»e er, wahrscheinlich auf Anregung eines Bodenbacher Malermeister«, verhaftet und der Polizei in Bodenbach vorgesührt, wo man ihn allerding« sofort wieder auf freien Fuß setzte. Anstands los beendigt er jetzt wieder in Nikdergrund seine Arbeit, aber der Fall an und für sich ist typisch für den Fremdenhaß in unserm Nachdarlande. — Ein recht trübes Geschick verfolgt die früher in Georgenthal ansässige Familie Bert hold. B. hatte m früheren Jahren das große Lo» gewonnen und sein Klempnergewerde auf gegeben. Er kam durch einen Häuseraustausch nach Georgenthal und übernahm den Gasthof. Wiederholt wechselte er später Wohnort und Erwerdszweig und nirgends wollte e» ihm mehr glück«». Tiner seiner Söhne war al« Musiker auf «in«« Hamburger Dampfer nach Deutschostafrika gekommen, hatte sich in der N-ähe von Morogoro eine Farm gegründet und veranlaßte den Vater und seine Brüder nachzukommen. Im Frühjahr ist dort dann der alte Vater dem Fieder erlegen; vor einigen Tagen ging die Nachricht vom Tode de« Musiker« ein, und auch der andere Sohn soll krank sein. Mutter und Schwester sollen sich nun entschlossen yaden, ebenfalls die große Reise anzutreten, um nötigenfalls den letzten der Bertholdschen Söhne, einen 12—13jährigen Knaben, nicht mutterseelenallein in Afrika seinem Schicksal zu überlassen. — Die Lert- holdsche Niederlassung soll im sumpfige» Tale liegen und ihre Bewohner Fiebererkrankungen ausgesetzt sein, während ganz in der Nähe ein Sohn de» Fabrikanten Seydel auf einer höher gelegenen Plantage sich des besten Wohl sein» erfreut. — Ein neuer selbstmörderischer Absprung von der Göltzschtalbrück« erregte am Freitag die Gemüter, namentlich die d^r Anwohner de« Söltzschtalviadukt» bei Netzschkau. Gegen 2 Uhr nachmittag» näherte sich ein junger Mann, anscheinend dem Arbeiterstande ange hörend, der Brücke, und zwar von der Ober mylauer Seite her, und stürzte sich, wie man annimmt, au» einer Höhe von ungefähr 40 Metern in die Tiefe, wobei er den sofortigen Tod sand. Dem Unglücklichen war der Kopf zertrümmert, hatte beide Arme und Vas Ge nick gebrochen, außerdem «ar ihm der Brust kord eingeschlagen. Ec wurde polizeilich auf gehoben und in die Leichenhalle nach Mylau transportiert. Es war der Arbeiter Geyer, oer bis Freilag in der Fabrik von Schnerver u. Clariez gearbeitet hatte und polizeilich ge sucht wurde. Furcht vor Strass scheint ihn in den Tod getrieben zu haben. E» ist die» der 11. Todessturz von der Göltzschtalbrück« herab. In 10 Fällen war die Wirkung sofort tödlich. — Au» Kindesliebe in den Tod. In Mittelbach setzte am Dienstag das 16jährige Mädchen Gertrud R. ihrem jungen Leoen ein Ziel, indem sie sich in ihrer Kammer erhängte. Gram über den Tod der kürzlich verstorbenen Mutter soll da» allseitig geachtete Mädchen zu diesem beklagenswerten Entschluß gesührt haben, denn sie litt seitdem an Schwermut.