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DIWN»A MAUDWU^ M RkFMAsUADU^ M B8WM W WWW !V W >8 M NW» H- O Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Mal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Hingegen». Ter Akgeweine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. ? I onnkwerttsprei« inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltung«blatte»" vnrteljabrlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» H au« i ^ark 20 Pfennig», durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpurzeile io Pfg., sowie Bestellungen auf den AI gemeinen Anzeiger nehme« außer unserer Expedition auch unser« sämtliche« Zeitung»bote« jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholung;» gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunit. I» ferate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag l/,11 uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag »/,11 Uhr eintusend«. LchrisNeilung, Vruck unb Vertag von M. LchUvig, Breinig. Nr. 52. Mittwoch, den 3V. Juni 1009. 19. Jahrgang. II. Wachtrag zu Z 25 der Ortsschulorduung, „ZchuIgrM" brtrrfftuü. Laut einstimmigen Beschlusse« de« Schulvorstande« vom 27. Mär» 1SO6 gelten bezüg lich Erhebung de» Schulgelde» vom 1. April 1906 ab folgende Bestimmungen. 1. Eltern oder Erzieher, die nicht zur Staatseinkommensteuer eingestellt werden, haben für ihr- schulpflichtigen Kinder überhaupt kein Schulgeld zu zahlen. 3. Ellern und Lr»ieher der Eirkommeusteuerklasse 1 a bi« 9 zahle« für jede» schulpflich tig» Kmd 8 Mark jährlich, jedoch a) die der Einkommensteuer klasse 1s und 1 angebörenden Eltern insgesamt — also ohne Rücksicht auf die Zahl der schulpflichtigen Kinder — nicht über 5 Mark; b) die der 2. und 3. Einkommensteuerklaffe angehörenden Eltern insgesamt nicht über 10 Mark; o) die der 4. bi» 6. Einkommensteurlklc-ffe aogehörenden Eltern insgesamt nicht üisc 15 Mrck; ck) und endlich die der 7. bi« 9. Einkomm»«steuerklass» angehörenden Eltern insge samt nicht über 90 Mark. 3. Eltern und Erzieher der 10. bi« 12. Einkommensteuerklaffe zahlen für jede« schulpflich tige Kind 7 Mark 50 Pfennig, jährlich, jedoch insgesamt nicht über 30 Mark. 4. Eltern und Erzieher der 13. oder einer höheren Einkommensteuerklaffe zahlen für jede» schulpflichtige Kind 10 Mark jährlich, jedoch insgesamt nicht über 40 Mark. 5. Der vor dem 1. April 1906 bestandene Schulgeldsatz wird hiermit aufgehoben. Bretnig, den 4. April 1906. Der «ch«lv»rtta»d. Aekanntmachung. Die «emeinde-, Armen- «nd Feuerlösckknffen- sowie di« Schul« und «irchennnlwge« Stechnunge« auf da- Jahr IS08 liegen für die Beteiliglen vom l. Juli 4 Woche« lang während der Drenststunden im Amtszimmer de« Gemeinde- vorstandeS zur Einsicht au». Bretnig, am 29. Juni 1909. Der Semeinderat. LertticheS unv Sächsisches. Bretnig. So wie e« vom hiesigen Färber- und Druckerverein und Verein „Ze- phyr" bereit« geschehen ist, hat auch am Sonntag der Handweikerverein beschlossen, das Tragen verstorbener Mitglieder zur letzten Ruhestätte abzuschaffen, dafür aber da» Sterbe geld zu erhöhen. Bretnig. Am Sonntag nachts 11 Uhr machte sich hier ein Feuerschein in nördlicher Richtung bemerkbar. Derselbe rührte von dem Brande einer Scheune des Rittergutsbesitzers Jeschki in Lehndorf bei Kamen; her, wodurch sämtliche Vorräte an Stroh und Heu, wie auch zwei Ernteleiterwagen vernichtet wurden. — Dank an die alten Angehörigen des 102. und 103. Infanterie-Regiments. Da» Königl. Kriegsministerium erläßt im „Dresd ner Journal" folgenden Dank: Se. Majestät der König haben bei der 200jährigen Jubel feier des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 Prinzregent Luitpold von Boyern und des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 sich von Herzen Über die zahlreiche Beteiligung früherer An gehöriger beider Regimenter gefreut. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, ergraute Veteranen, Landwehrleute unv junge Reser visten, sie all« bewiesen durch ihr Erscheinen bei der Parade vor Sr. Majestät unb bei den übrigen Festlichkeiten, daß si» sich die Liebe für ihren früheren Berus und die An hänglichkeit an ihren Truppenteil treu be wahrten. Se. Majestät haben dem Kriegs ministerium zu befehlen geruht, allerhöchstseine» königlichen Dank allen Teilnehmern öffentlich zur Kenntni» zu bringen. Großröhrsdorf. Ein echte« Sports fest war oa» am Sonntag vom hiesigen Nad- fahrerklub veranstaltete Sommersest. Schon früh herrschte am Gasthof zum Stern reges Leben, begann doch von da die Dauerfahrt de» Klubs (40 Kilometer), die nahe des Restaurant- zum Feldschiößchen endigte. In zwischen hatte sich der Garte» de» letzteren mit Menschen gefüllt, die gekommen waren, um die Ankunft der Fahrer abzuwarten, aber auch dem Frühschoppen-Konzerte zuzuhören. Leider öffneten sich während de« Vormittags die Schleusen des Himmels, so daß man aus ein zahlreichc» Erscheinen auswärtiger Vereine kaum mehr rechnete. TrotzallevsM trafen noch 12 Vereine ein, die am Korso, der durch die schön geschmückten zwei Musikwagen, die zwei Sanner und die verschiedenartige Sportt- kleioung ein farbenprächtige« Bild bot, teil nahmen. Um 6 Uhr begann die Saalfestlich keit mit Ball im „Grünen Baum". Uhr wurde al« Begrüßung ein 12er-Reigen oom 'hiesigen Klub gefahren, während der Vorsteher Herr B. Schurig die Gäste selbst noch herzlich. begrüßte. Im weiteren Verlauft oe« Avend« traten die hiesigen Klubmilglieder Philipp und Leuchtmann al« Kunstfahcer auf. welche aus diesem Gebiete sich schon einen Ruf erworben Haven. Mit lebhaftem Interesse verfolgte man ris Schulreigen-Konkuc enz, an der Radeberg „1890", Bretnig und Mügeln teil nahmen. Großes Erstaunen riefen die Kunst reigen der Radsahrerklubs „Süd-West"- DreSden und „1890"-Radeberg hervor; waren es doch Leistungen, die man hier noch nicht gesehen hat. Nach dem beifälligst aufgenom menen und höchst interessanten Radballspiel fand die Siegerverkündigung mit Preitvertki- lung statt. Bei der Dauerfahrt des Klubs wurde I. Wagner der 1., E. Philipp der 2. und P. Großmann der 3. Preis zusrkannt. Au» der Zchulreigen-Konkurrenz ging als l. Sieger Ridebecg ,,1890" hervor, 2. wurde Mügeln, währens Bretnig eine Anerkennung zu teil ward. Da „SüS-West"-DrssLsn und „1890"-Nadeberg ihre Kunstreiqen in un gleicher Mannschaftszahl ausiühcten, so erach tete das Schiedsgericht eine Konkurrenz nicht für vorliegend; sie erhielten daher für ihr vorzügliche«, tast gleichwertiges Fahren je eine Ehrengabe. Hierauf begann von neuem der Ball, und bis zur vorgerückten Stunde hielt derselbe die Festteilnehmer in fröhlichster Stim- mnng beisammen. Der hiesige Radsahrerklud aber kann mit Stolz auf den schönen Verlauf des Feste« zurückblicken! — Herbstmanöver. Wie verlautet, steht die Anwesenheit de» Kaiser» bei den am 20. und 2l. September in der Nähe von Chemnitz stattsindenden Manöver» der beiden sächsischen Armeekorps nunmehr bestimmt fest. Für diese Manöver werden verschiedene Vorbereitungen mit mancherlei Neuerungen im Heeresdienste getroffen, so daß man nicht mit Unrecht, be sonder» in militärischen Kreisen, voll Interesse dem Ausgangs dieser Manöver entgegenblickt. Urvrigen» gedenkt oer Kaiser bei dieser Ge legenheit auch das neue in Chemnitz garntso- nierende Ulanen-Regiment zu besichtigen, da« seinen Namen trägt. Bischofswerda. Herr Oderpfarrer Dr. Wetzel hier wurde von einem Schlag anfall betroffen. Bischofswerda, Al» am Donner»- tag der vormittag von Dresden kommende Schnellzug durch Weickersdorf fuhr und da selbst wegen der dort stattfindenden Bahn bauten seine Geschwindigkeit etwa« verminderte, sprang ein Mann au» dem Zuge, glücklicher weise ohne Schaden zu nehmen. Der kühn; Springer war ein Fahcradhändlsr aus Dres den, der bei einem hiesigen Rechtsanwalt ein Geschäft abwickeln wollte, in Dresden aber irrtümlicherweise statt in den Personenzug, in den Schnellzug gestiegen war, der dekanntttch hier nicht hält. Nachdem feine Personalien auf dem hiesigen Bahnhöfe sestgestrlll waren, konnte Ser Wagehalsige ungehindert seine Straße ziehen. Dem Nachspiel dürfte etwa» metallischer Beigeschmack nicht fehlen. Bautzen. Am Freitag vormittag er eignete sich bei dem unmittelbar neben der Sprestalbrücke gelegenen Neubau einer Haus mauer ein bedauerlicher Unfall. Der ledige 20jährige Arbeiter Krause hatte sich während der Frühstückspause auf emen vorstehenden Teil des Brück-ngerüstes gesetzt und war ein- geschlafen. In diesem Zustande bekam er Krämpfe und stürzte infolgedessen etwa 6 m lief hinunter. Krause zog sich verschiedene schwere Brüchs und eine Gehirnerschütterung zu. — Vom Tode des Ertrinken» gerettet hat am Freitag der StsinbcuchSbesitzer Starke in Burk bei Bautzen zwei daselbst in einem Steinbruchstümpel badende zehn- und elfjäh rige Schulmädchen au« Burk. Auf das Hsife- geschrei war zunächst »inMteinbruchsarveiter den Mädchen nachgespruagen, derselbe wäre jedoch bald mir ertrunken, wenn nicht dec Besitzer hinzugekommen wäre; er sprang schnell entschlossen in voller Kleioung in den drei Meter tiefen Tümpel und rettete alle drei Personen. — Schwer geprüft wurde Herr Fabrikant Stock aus Steinbach. Nachdem ihm vor ca. 2 Jahren seine Gattin und im selbigen Jahre ein 13 jähriger Sohn durch den Tod verloren ging, wurde ihm jetzt sein noch übrig gebliebener 14 jähriger Sohn entrissen, indem sich derselbe durch Erhängen ein Ende bereitet hatte. Klotzsche. Am Sonnabend früh ^8 Uhr kamen zwei Radeberger Herren, die einen Ausflug unternommen hatten und wieder nach Radeberg zurückfahren wollten, den Nsffelgrund- weg in Klotzsche heruntergefahren. Beim ersten Fahrer versagte bei der Kurve «n der Ein mündung d«S Wege« zum König Friedrich August-Bad dir Bremse und er suhr mit voller Wucht an den linken Balten des Firmenschil des, wobei er schwer verunglückt«. Ec erlitt schweren Schädel-, sowie rechtsseitigen Schlüffel- beindruch und Verletzung de» Unterleibes durch die Lenkstange und wurde in ein Dresdner Krankenhaus übersührl. Dresden, 28. Juni. Ein Einbruch im Zoologischen Museum ist von einem Diebe auSgefühcl worden, der durch ein Fenster von der Ostraallee «ingestiegen ist, nachdem er zunächst versucht hatte, durch ein Fenster ein- zudringen, dar durch Schränke verstellt war. Aus dem Museum entwendete er vier Polt- walzähne, scheint aber gestört worden zu sein. Die Pottwalzähne, für dis der Dieb keine Ver wendung gesunden hatte, sind in dem Ge sträuch am Zwmger wieder aufgefunden worde«, so daß sa» Museum keinen Verlust erlitten Hal. — Kammersänger Burrian in Dre»oen soll nach den Mitteilungen Berliner Blätter ein große» Vermögen, man spricht von 800000 Mark, geerbt Haven, und zwar soll ihn eine sehr vermögende Kunstfreundin, Fräulein Schimmel in Chemnitz, mit dieser bedeutenden Summe in ihrem Testament bedacht haben. Fräulein Schimmel begleitete seinerzeit den Künstler auf einer Amerikmour und ist kürz lich verstorben, so daß nunmehr Herr Burrian die schöne Summe eiuksssieren kann. Gegen Sa« Testament waren, wie man hört, mehr fache Einwendungen erhoben woroen, doch konnten dieselben mit Erfolg zurückgewiesen werden. Hoffentlich macht das viele Geld den berühmten Künstler nicht noch launenhaf ter und exzentrischer, al« ec e» jetzt schon ist. — Ein Reseroe-Jnfant«lie-R«giment mit drei Bataillonen zu 4 Kompagnien gelangt am 3. Juli b. I. auf dem Truppenübungs platz Zeithain zur Aufstellung. Jsoe Kom pagnie erhält 2 aktive Offiziere; außerdem werden 36 Offiziere, sowie 12 Offiziertaspi» ranten de» Beurlauvienstandes Verwendung finden. An Unteroffizieren und Mannschaften des Beurlaubtenstandes werden emderufen 1485 Mann der Reserve und 1485 Mann der Landwehr, welche au» den Bezirken der Bezirktkommando« de» 19. (2. K. S.) Armee- korp« gestellt werden. Die Besichtigung de« Reserve-Regiment» findet am 15. Juli durch den Kommandeur der 48. Jnsanteru-Srigade statt. Die Auflösung ersotgt am 16. Juli. — Ferner wird am 3. Juli ebenfall« in Zeit hain .sine Reserve-Feldarttllerie-Adteilung zu 3 Ableitungen aufgestellt. Jede Batterie er hält 2 aktive Offiziere, außerdem finden 6 Offiziere und 3 OffizirrSaspiranten de» Brur- laubtenstande» Verwendung. An Unteroffi zieren und Mannschaften oe» Beurlaudten- siandes werden einbecufen 180 Mann der Reserve unv 150 Mann dec Landwehr. Die Besichtigung erfolgt am 14. Juli durch den Kommandeur der 40. Feldarltllerie-Bcigade, dre Auflösung am 16- Juli. — Den Besich tigungen oeioer Reserve-Aufstellungen werden der kommandierende General des 19. Armee korps und die Kommandeure der 24. dezw. 40. Division beiwohnen. — Singend in den Tod gegangen ist Don nerstag nachmittag in OoerheinSdorf der etwa 23 Jahre alle GastwirtSgehilfe Otto Blech- schmlvl. Wie erzählt wird, entfernte sich der junge Mau» plötzlich von seiner Umgebung und begab sich »ach einem Raum de» elter lichen Hauses, wo er sich mitten im Gesang eines Liedchen» durch einen Rivoloerschnß entleibte.