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für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Ls'kl-Rnzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, «rvßröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Nnzeigerc ericbeint wöchentlich zwei Mal:' Mittwoch und Sonnabend. Ldkmnewentrpreis inkl. des «lllrsöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterbaltung-blattes" s ^rteljährlich ab Schalter I Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus ! Mark Psinrnge, durch die Poft 1 Mark exkl. Bestellgeld. Irssavate, die 4gespaltene Kvrpurzeils io Psg., sowie Bestellungen auf den lll gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gsoähre-r wir Rabatt nach Nebersinkunt. JrrfsrnLs bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag '/z1i Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag >/,!! Uhr einzussndrn. KchrtsUmiuuü, Nruck unk Vri.Äg lioa Ä. Zittrig, Vreinig. ,-1r. 3t, Sonnabend, den 17. April 1309 19. Jahrgang. Schulezu Bretnig. Die Aufnahme der schulpflichtigen Kinder erfolgt in diesem Jahre Montag, den l9. April, nachmittags 1 Uhr im Lel-r^mmer 8 «irr Oberschule, die Aufnahme aber ver Fortbildungsschüler l. Jahrganges, von denen die Volkrschul-Entlassungszeugnisse mitzubringen sind, sowie die Aufnahme sämtlicher von auswärts kommenden Fortbilduugsschüler am selben Tage nachmittags 5 Uhr im Lebrrimmer e Ser Nieüerlchuie. Alle übrigen FortbiloungSschülec haben sich wegen ihrer Einordnung in die Beruf«- klojsen ^/, Stunde später, also -/,6 Uhr im Zimmer L der Niederschule einzufinden. Bretnig, den 3. April 1909. Der Ortsschulinspektor. risrMÄes urrv Eächstickes. — Dis „zweite Kaisrrmanöoer" in Lachsen' Zu Ler Meldung von einer Anwesenheit des Kaiser« bei den sächsischen Korpsmanövern erfährt die Korrespondenz „Hrer und Politik" folgende Einzelheiten. Es handelt sih um die Manöver der sächsischen Armeekorps, dic- in einem zweitägigen Manöver der beiden Korps gegeneinander ihren Abschluß finden werben. Voraussichtlich finden diese l-tzt-rrn Manöver am 20. und LI. September statt. Da die Kaissrmanöoer meist schon Mitte September zum Abschluß gelaugt find, so ist wohl mit Recht anmnehmen, daß öer Kaiser an diesen beiden Manövertagen der sächsischen Korps noch teiinehmen wird. Es liegt bis jetzt ein fester Entschluß de« Monarchen noch nicht vor; jedoch hat er Breits dahin gehende Aeußerungen getan, s itz er die A sicht dazu hab«. Die Manöver werden geleitet von dem Äeneralinspkkteur der 2. Acmeeinfpektion, zu der die beiden beteiligten Armeekorps gehören. Augenblicklich hat die Stellung des General- inspekteurs der Erbprinz Bernhard von Sach sen-Meiningen inne, der eine Schwester des Kaisers zur Gemahlin hat. Die Manöver selbst werocn in der Gegend von Frankenberg abgehalten. Än dieser Stelle wäre noch zu erinnern, daß der Kaiser auch im Jahre 1908 eine Art zweiten Kaisermanöve-S abhiell, und zwar dei den unter Leitung des Generals von der Goltz, der 'Jensralinspckieurs der 6. Är- meeinspettion, abgehobenen Manöver?, des 1. gegen das 17. Armeekorps. Es ist nicht aus geschlossen, daß diese Institution eines zweiten Kaisermanöverti bei dem Jnte.-csss, das der Monarch de» Kriegsspielrn eutgegenbringt, zu einer ständigen Einrichtung gemacht wird. — Der Uebei floß an Lehrern scheint in diesem Jahre besonders stark zu sei», dm» nicht wenigen der vor Weihnachten durch Ab legung der zweiten Prüfung wahlfähig gewor denen Lehrer» ist c» nicht g-lungen, bis Ostern in den Besitz eine: ständig«» Stelle zu ge langen. Sie sind vielmehr genötigt, in ihren bisherigen Aemtern zu bleiben. Die Folge davon ist, daß auch die tzchulamtskandibaten, die jetzt die Seminars verlassen h-ben, bei weitem nicht alle Verwendung als Hilfslehrer finden können. Zu schließen war «uf da« starke Angebot schon seit längerem durch die zahlreichen Bewerbungen um freigewordens Lehrerstellen. — Die Speisewagen der Eisenbahnen werden demnächst in „Klassen" eingeteilt werden, so zwar, daß von den zwei Räumen, dis jeder Speisewagen besitzt, einer bis Raum I. und 2. Klasse bezeichnet wird, wogegen der andere Raum keine wettere Bezeichnung erhält. Die Speisewagenbedienstetcn sollen dis Karten zur Teilnahme an den Haupt mahlzeiten zunächst den Reisenden 1. und 2. Klosse andieteii. Zutritt zum Speisewagen Haden in Zukunft nur noch solche Reisende, die mit Platzkarten versehen sind. Den Reisenden 3. Klasse wirs in Zukunft der Zutritt zum Speisewagen dadurch beschränkt werden, daß man sie erst nach den Reisenden 1. und 2. 'klaffe, und dann erst von einer bestimmten Station ab, zuläßt. Zurzeit sollen über alle Fragen noch Verhandlungen s ch weben. R a mmenau, 14. April. Den vielen Verehrern des großen Lausitzers, des hier am 19. Mai 1762 geborenen Philosophen Johann Gottlieb Fichte, wird die Nachricht Frsuoe be reiten, daß dem großen Denker und uner schrockenen Frnhsitrkämpfrr ein würdigeres Drnkmsl ges-tzt werden soll, als jetzt in seinem Geburtsorte vorhanden ist. Vereinten dr- mühungen ist cs aus Verwendung de» Herrn Amtshaupimann von Carlo u tz-Bautzsn ge lungen, zunächst eine desichtivulg der jetzigen schlichte« Denkmals durch bis Herren Pro- fforen Gehoimra! Dietz und Wrba in Dres den herdeizusühcen, Vie vor kurzem stattfand, um aus Mitteln des sächsischen Kunstfonds unserem Orts zu einem echt künstlerisch«!! Denkmal zu verhelfen. Uebereinstimmung herrschte darin, daß «in Denkmal nur an orr Stelle errichtet werden könne, wo das vom Fichte-Komitee 1862 -ausgestellte und bis her gehütete steht, der Pfarre gegsnüber, r?o Fichte geboren ist. Wenn das König!. Ministe rium vis Kosten bewilligt, würde das Denk mal mit der düste des Philosophen in U-ber- leb-nsgrög; dsrgestellt werden. Bischofswerda, 13. April. Nach kurzem Lrioe» ist gestern vormittag Herr pri vatisierender Keusmann Robert Huste, Ehren bürger unserer Stadt, rm 91. Lebensjahre verschieden. Herr Privat»« Ritter rc. Robert Huste, wohnhaft in Dresden, hat einen großen Tnl seines rastlosen Lebens in hervorragender Weise dem Dienst« seiner Vaterstadt gewid met. Das Sink eines Stadtverordneten ke- kleivtl« Herr Huste 33 Jahre, darunter dar Amt als Stadtverordnetenvorsteber 32 Jahre. Im Ratskollegium fungierte er 4 Jahre. Zittau, 13. April. Als heute nacht der Gutsbesitzer Augustin in Niederoderwitz sich aus oem Gasthaus« auf den Heimweg be gab, kam er mit dem ihn begleitende Fabrik- acbtilrr Neumann in Streit. In seiner Auf geregtheit griff Augustin zum Messer, stach auf Neumann ein und schlitzte diesem den Unterleib auf, so oaß ihm ote Eingeweide heraustraten. Sein Zustand ist besorgniser regend. Augustin stellte sich selbst der Polizei. — Dis Bergwirtschaft Volkerbaude dei Hartsu wurde vergangene Nacht durch ein Schaden» feuer eingeäschect. Radeberg. Am Ostsrhsiligabend hatte der Kutscher König von den Radeberger Dampf- ziegelserken «ins Fuhre Ziegeln in Klem- wolmsvorf adzuladcn. Bet der Einfahrt in ein Grundstück wurde er zwischen Einfriedig- ungssäule und Wagen gequetscht und am Kopfe und innerlich schwer verletzt. Ec dürfte kaum mit dem Leben dsvonkommen. Dresden. Auch in diesrm Jahrs wird 2e. Aejestät drr König an seinem Geburts tags, dem 25. Mai, 1 Uhr nachmittags auf dem Alaunplatze in Dresven-N. über die Truppe» des Standortes Dresden — einschl. Kadettenkorps — eine Parade abnehmcn. Die Parade befehligt drr Kommandeur ver 32. Division, Generalleutnant v. Schweinitz. Das Kadettenkorps und Infanterie-Regiment Nr. 177 (ohne 3. Bataillon) treten bei dieser Parade zur 45., Vas Pionierbataillon Nr. 12 zur 64. Jnfanteriebrigade. Die Maschinrn- gswehrabtsilung wird auf dem linke» Flügel oer Fußtruppen placiert »eroen. — Eins Trauung mit Hindernissen. Der Fall, daß eine Trauung wegen Nichterscheinens der Hauptpersonen nicht vollzogen «jerden konnte, ereignete sich vor dem Slandesamte in Sebnitz. Ein dortiger Einwohner, der mit einer ebenfalls dort wohnhaften Witwe die Ehe eingehsn wollte, erschien am Osiersonn- adrnd vormittsgs vor dem Standrsdramten und setzte die Siunsr seiner standesamtlich«» Trauung an demselben Tage fest. Zu der anberaumten Blonde erschienen wohl die Trau zeugen, nicht aber da» Brautpaar. Nachdem man lange vergeblich auf da» Brautpaar ge wartet hatte, ging auf telephonische Anfrage ver Bescheid ein, daß sich die Sache erledigt jabe. Dir Braut war «dgerrist und nicht aufzufinden. So blieben die Hochzeit-kuchen ungegessen bis zum Dienstag, wo offenbar wieder va» europäisch« Gleichgewicht hergestellt war und dis Feierlichkeit nachgeholt wurde. — Drr bekannte Naturmensch „guftav nagel" hat sich während der Osterfererlüge mit einer Colbitzer BürgerSiochtrr verlobt. Er zeigt ssine Verlobung wie folgt an: „als fer- obte emfelen sich in jesu namen: frida günter, gustav nagel, wandeipreoiger." „gustav nagel" will also zum zweiten Male in den Ehestand treten, nachdem seine erste Ehe mit Meta Kronhnmrr geschieden ist. Ob er wieder sein Idyll öm „Ärendseer See" beziehen will? Der „Trouffeau" der jungen Frau braucht, wenn sie sich den Ansicht«« ihre« „gustav«'" anschlieht, nicht allzu groß zu sein. — Zu dem Raubmord bei TannenbergSthrl wird weiter berichtet: Von dem Raubmörder, ver am Sonnabend bei Tannenbergsthal den Fabrikar bester Fcrtz Meinel erschlagen und be raubt hat, ist noch keine Spur entdeckt wor den. Es haben bereit« mehrere Verhaftungen stattgefunden, doch mußten die Verdächtigen wieder entlaffea wrrSen. Von der Staats anwaltschaft ist eine Belohnung von 200 Mk. auf die Ermittelung de« Täters susgesktzt worden. Der Ermordete war 32 Jahr« alt und unverheiratet. Er hatte 42 Maik dei sich, den Wochenlohn für sich und seinen Vater, der ebenfalls in dec Keffelschen Ledertuchfabnk in Tannenbergsthal ardritele. Da» Gels ist ihm vollständig abgenommen worden, ebenso seine Taschenuhr und ein neuer Hut. Dem jungen Manne war Sie Hirnschale zerschmettert morsen, außerdem hat!« er uicht weniger als 18 Messerstich« in Hals und Rücken. Der Raubmörder kann nur eins Person sein, die ganz genau wußte, daß Meincl gegen Abend mit einer größeren Geldsumme den einsame» Waldweg passierte. Plauen. Der kürzlich verstorbene Kom merzienrat LouiS Ueoel hat folgsube Stiftungen testamentarisch vermacht: 10 000 Mark dem KinSergarten in Lvorf, 10 000 Mark dem Kindergarten in Netzschkau, 10 000 Mark dem Verein für Ausdilsunz degabrer Knaben in Planen, 20 000 Mark der deutschen Stiftung zur Äusdilsung junger Kaufleute in Leipzig, 200 000 Mark dem Pension»- und Unter- stützunMondr für die Beamten und Arbeiter seiner Flrma. Letzterer hat nunmehr die Höhe von 300 000 Mark erreicht. — Lest einiger Zeit wurde em Geschäfts mann in Zwickau mit Erprefferbriefen behelligt. In einem der letzten Briefe verlangte der Er presser 600 Mark, die aus den Abort ve» Bahnhofes niedergelegt werden sollten. Der Geschäftsinhaber ging scheinbar darauf ein, nachdem er Vie Polizei in Kenntnis gesetzt hatte. Als nun der Erpresser auf dem Bahnhofe er schien, um da« Geld abzuholen, wurde er fest- geuowaun. Es soll «n Jngenieurjchüler au« Werdau sein. Leipzig. In der Wohnung seine- Meister« in ver Kopellsnstraße versuchte sich ein löjähnger Schnerderlehrlmg zu erhängen. Ehe es zu spät war, schnitt er sich selbst Kreder ab. Er hatte nämlich schon von vornherein eine Vorkehrung getroffen, die ihm da» ermöglichte, falls da» Erhängen «in un- «! genehm-S Gefühl (!) hervorrusen sollte. Kirchennachrichteu von Bretnig. Sonntag Quasimodogensti: 8'/, UhrPrevigt- gottesdienst, Text: Joh. 20, 24—29. 11 Uhr: Kirchliche Unterredung mit der weiblichen konfirmierten Jugenv. Ertrag Ser Osstlkolletce für dre Sächsische Hauptbioelgesellschast: 13 Mark. Getauft: Friedrich Erich, S. d. ledigen Fabrikarbeiterin Lina Marcha R-sse. — Frida Margarete, T. v. ledigen Fabrikarbeiterin Alwin« Frida Keul. Getraut: Alwin Richard Mager, Fär- dereiarb. mit Anna Linna Petzold. — Ernst Großmann, Tischler in Chemnitz mit Frida Ersa Schone. — Emst Bernhard Schletter, Schutzmann u> GroßröhrSvocf Mit Iva Martha oecw. Lehmann ged. Gretschel. — Paul Rrq. Eifoiv, Arerschermstr. rn Raveoecg mst Linna Maria Gneuß. kv. Mä»»er. una MglinrsverM 8MM-. Sonntag abenos 8 Uhr Versamm lung un Anker. Säst« und Freunde der Sache, vor allem die Neukonfirmierlen, sind jeveczeit herzlich willkommen. K'.rchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Arthur Erwin, S. d. Gul«- besitzecs Julius Bernhard Schöne Nr. 57. — Kart A.ieonch, S- d. Tischlers Hermann Martin Schreier Nr. 134 p. Eheschließungen: Expeoient Bruno Max Mehnert Nr. 274 mit Johanna Mar- gareihe Mißbach Nr. 187 h. — Schlaffer G^o.g Äastao Schefflerin Kemnitz b. Dcesoen m>t LiNSa Marte Steglich Nr. 140 b. — Ma- schinenarb'.iur Karl Max Rosenkranz Nr. 336 c mit Anna Martha Karsch Nr. 336 c. — Fabrikarb. Paul Max Nitzsche Nr, 82 mit Aana Selma Haschte in flete.syain b. Kamenz. Stsrdesälle: Ein unehelicher Knabe.