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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 21.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192310213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19231021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19231021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-21
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Nerven. SS geht das Gerücht, da- man Ihn habe ver brennen wollen, um ihn zu beerben. Später fand man die Eheleute Dabelstein erhängt an einem Baume. O Das Ende einer Ehe. Der Klempner Hermann Fischer tn Franlfnrt a. M. ermordete seine vierzehnjährige Tochter und seinen neunjährigen Sohn durch Beilhiebe. Der Täter ist flüchtig. Fischer lebte mit seiner Frau in Uneinigkeit; da zu kamen Nahrungssorgen. Die Frau hatte die Schcidungs-- i Nage angestrengt und erhielt die Kinver zugesprochen. Aus Ärger hierüber verübte der Mann die grausame Tat. O Der Tod im Sulky. Der Trabrennfahrer Carlo Casso- ! ltni aus Wien ist bei den Trabrennen in Budapest plötzlich gestorben. Im fünften Nennen des Tages steuerte Cassolini die Stute Aspasia. Knapp vor dem Ziel wurde er plötzlich, vom Gehiruschlag getroffen und stürzte vom Sulky (Nenn- i wagen für eine einzige Person) tot auf die Bahn. O Eine österreichische Flugverkchrsgesellschaft. ^Unter dem Namert,Austria Flugverkehü-A.G." hat sich eineFlugverkehrs- gesellschast gebildet, die den Flugbetrieb nach größeren i Plätzen Deutsch-Osterreichs und der angrenzenden Länder durchzuführen beabsichtigt. Für die nächste Zeit sind in Aus sicht genommen Post-, Paket- und Passagierslüge auf den Strecken Wien—Graz—Klagenfurt, Wien—Triest und i Wien—Venedig. i O Boykottbewegung der deutschen Studenten in Prag. Die deutschvölkische Studentenschaft in Prag hat vom Senat der Prager deutschen Universität die Maßregelung eines sozialdemokratischen Dozen.cn und den Widerruf der Er nennung eines jüdischen Universitätsprofessors gefordert. Ter akademische Senat hat die Eingaben zurückgewiesen. Der Vorstand der deutschen Studentenschaft erklärte darauf am Schwarzen Brett der Universität, daß er nicht gewillt sei, mit dem Senat weiter zu verhandeln, und daß man den Vor lesungen der in Verruf erklärten Professoren nicht mehr bei wohnen werde. Börse mi» Handel. j Der Dollar 12 Milliarden. Wenn ein Optimist dann und wann hofft, endlich müsse doch dem sausenden Rad der Markentwertung Einhalt getan werden, so wird er regelmäßig durch einen neuen Dollar sprung enttäuscht. An der Berliner Freitagbörse erreichte der Dollar bei der amtlichen Notierung eine Höhe von 12 Milliarden. Als Ursache dieser katastrophalen Entwicklung werden der Konflikt in Sachsen, die Lebensmittelunruhen und die schwierigen außenpolitischen Verhältnisse angeführt, j Ein innerer Streit an der Börse, der zeitweilig zum Streik der Makler führte, verzögerte den Geschäftsgang. Anläßlich eines größeren Fallissements will der Börsenvorstand die Makler für die von ihnen vermittelten Spekulationsgeschäfte verantwortlich machen. — Dollarschatzanweisungen stellten sich zum Börsenschluß auf 12,50—12,75 Milliarden und Goldanleihe auf 11,50 zu 11,75 Millionen Mark. I» tausend Marl WitA kvsikktt L« tausend Mark *) Nachbörslich Dollar 11 Milliarden. Börsenplätze IS. 1V. 18. IS. gesucht I angeS. gesucht I ongeb. Holland I Gutd. 4 668 300 4 691 700 3 199 980 8 216 020 Dänemark 1 Kr. 2 086 770 2 097 230 1 432 410 1 439 690 Schweden 1 Kr. 3 136140 3151160 2 164 600 2 165 400 Norwegen 1 Kr. 1 845 376 1 854 625 1 264 830 1 271 170 Amerika Doll.*) 11 970 000 12 030 000 8139000 8 180 400 England IPfd. 53 865 000 54 135 000 36 907 600 37 092 600 Schweiz 1 Fr. 2134 650 2 145 350 1 464 330 1 471 670 Frankreich 1 Fr. 712 215 715 785 490 770 493 230 Belgien 1 Fr. 614 460 617 640 422 940 425 060 Italien 1 Lira 538 650 541 350 871 070 872 930 Tschechien 1 Kr. 355 509 867 291 243 390 244 610 Ssterr. 1000 Kr. 167 580 168 420 116710 116 290 Ungarn 1000 Kr. 648 325 671 676 448 876 461 125 na Eine Goldmark--- 2 864 285 714 Vcwiermark, dem- h 1 Milliarde Vaviermark etwa 35 Goldpfenuige. Hc Produktenmarkt. Berlin, 19. Oktober. Amtlich festge setzte Preise an der Produktenbörse pro 50 Kilogramm ab Sta tion. (Preise in Millionen Mark): Weizen, märkischer 21000 bis 22500. Erregt. Roggen märkischer 19 500- 20500, west- Proußischer 19500. Erregt. Hafer, märkischer 15 000—16 iE Erregt. Weizenmehl pro 100 Kilogramm: frei Berlin brutto iE. Sack (feinste Marten über Notiz) 65 000—69 000. Erregt. Roggenmehl pro 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Sack 59 000—62000. Erregt. Weizenkleie frei Berlin 7500—8500, Erregt. Roagen-kleie frei Berlin 7500—8500. Erregt. Vikkoria- ervsen 35000, kl. Speiseerbsen 30 000, Torsmelasse 30-70 4000 bis 4500. * Kartofselnotierungen. Berlin, 19. Oktober. (Amtlich.) Pro 50 Kilogramm: Erzeugerpreise ab märkischen Pollbahn- Stationen (in Millionen Mark): Speisekartofseln, weiße und rote 4 Milliarden. Hi Keine besondere Festsetzung des Goldzollausgeldes mehr. Vom 24. Oktober ab gilt der Golidumrechmungssatz für Reichs- steuern auch für die Zahlung der Zölle. Eine besondere Fest setzung des Goldzollausgeldes findet daher nicht mehr statt. Die Höhe des Goldumrechnungssatzes richtet sich vom 24. Oktober ab nach dem Dollarkurs desjenigen vorhergehenden Tages, an dem zuletzt eine amtliche Notierung des Dollarkurses in Berlin stattgesuuden hat. He Kleinverkaufspreise für Hausbrand in Berlin über Dollar- stand. Vom 19. Oktober ab tosten: Briketts ab Lager 2927, frei Keller 3077 Millionen je Zentner, Gaskoks 6289 bzw. 6461 Mil lionen. Bet fuhrenweiser Lieferung: Briketts 2927 bzw. 3055, Koks 6289 bzw. 6439 Millionen. Hl Nussisä)es Getreide nach England. Der Engros-Handels- verband in Manchester teilt mit, daß er mit anderen Firmen einen Kontrakt abgeschlossen habe zur Einfuhr großer Vorräte von Getreide aus Rußland. Die russische GetreideaWfuhrgesell- schast hat während der letzten zwei Monate 26 Millionen Pud Getreide an das Ausland verkauft. Hc Englischer Boykott deutscher Waren. Das Handelskomitee, das sich mit der Frage der fremden Waren auf den englischen Märkten befaßt, hat soeben seine Mitglieder ausgefordert, den Verkauf englischer Produkte auf jede Ari zu begünstigen und einstweilen keine deutschen Waren einzukausen, solange Deutsch land nicht die Reparationen gezahlt habe. Hc Stockender Kohlcnabsatz in Berlin. Nach dem amtlichen Dollarstand vom 17. Oktober stellen sich die Kleinverkausspreise für Briketts und Koks ab 18. Oktober wie folgt: Küchen- und Osenbrand: Briketts ab Lager 1 737 Millionen, frei Keller 1814 Millionen, Gaskoks ab Lager 4 021 Millionen, frei Keller 4110 Millionen Mark. Es werden weitere Kohlenkarten zur doppelten Belieferung freigegeben, der Absatz stockt aber, da das Publikum die horrenden Preise nicht zahlen kann, ob wohl die Heizperiode begonnen hat. H- Schlechter Kohlenabsatz in Sachsen. Sowohl aus dem großen Meußelwitzer Braunkohlenrevier als auch auf dem Lugau-Olsnitzer Steinkohlenrevier kommen Meldungen über sich häufende Kohlenlager, da der Absatz von Woche zu Woche geringer geworden ist. Es sind bereits bis zu drei Feierschichten eingelegt worden. H- Feierschichten im Rnhrkchlenbcrgbau. Nm Donnerstag wird auf den Zechen des besetzten Gebietes, soweit sie nicht sür Italien liefern, die zweite Feierschicht eingelegt. Nom Lebensmittelmarki. H- Das Brot in Berlin eine Milliarde! Die Preisprüfungs- stelle teilt mit: Im Einvernehmen mit dem „Zweckverband der Bäcker" wird der Preis für ein Brot mit Wirkung vom A). Ok tober auf eine Milliarde Mark, der Preis für ein« Schrippe aus 30 Millionen festgesetzt. Arbeiter un» Angestellte. Berlin. (Lohnregelung im Kohlenbergbau.) Für die Lohnwoch« vom 15. bis 22. Oktober wurden die Lob ne in den Kohlenbergbaubezirken, ausgenommen Mitteldeutschland und Bayern, durch einen Schlichtungsausschuß festgesetzt. Da nach beträgt der Durchschnittstariflohn einschließlich des Haus stands- und Kindergeldes im Ruhvkohlenbergbau 5 624 640 000 Mark, im oberschlesischen Steinkohlenbergbau 3 650 000 000 Mark und im sächsischen Steinkohlenbergbau 3 400 000 000 Mark je Schicht. Berlin. Gehälter für Neichsbeamte und -ar bei- ter.) Im Reichsfinanzministerium haben Verhandlungen mit den Spitzenverbänden der Beamten, Angestellten und Arbeiter stattgefunden. Die Lohnmeßzahl sür die Arbeiter soll in der dritten Oktoberwoche endgültig eine Million, die Meßzahl für die Beamtengehülter im dritten Oktoberviertel 159 000 be tragen. Berlin. (Die Gehaltsregulierung im Bank gewerbe.) Wie mitgeteilt wird, ist in der Beratung der bett. Kommission der Gehallsmultiplikawr sür die laufende Woche auf 231 festgesetzt worden. Hierbei aab der Vertreter des Neichsverbändes' der Bankleitüngen bekannt, daß die Kündi gungen des GehaltSabkommenS vom 20. September beschlossen worden sei. Wie hierzu weiter mitgeteilt wird, soll diese Kündi gung zum 3. November ausgesprochen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Abkommen zunächst begrenzt worden. Magdeburg. (Lohneinigung in der Kaliindu strie.) Der Arbeitgeberverband der Kaliindustri« hat be- schlossen, den Schiedsspruch, nach dem eine SchichtlohnerhShung um 210 N vorgesehen ist, zu erfüllen. In der Frage der Feier schichten wird sestgestellt, daß in den letzten drei Wochen rund 180000 Feierschichten eingelegt werden mußten. . Warschau. (General st reikgefahr in Polen.) Der Zentralausschuß der Gewerkschaften in Polen hat beschlossen, von der Negierung die Garantierung der Teuerungszuschläge und Lohnerhöhungen für die Arbeiter der Industrie und bei den Staatseisenbahnen zu fordern. Die Beträge sollen all wöchentlich neu sestgestellt werden. Für die Unterstützung dieser Forderung wird ein Generalstreik in ganz Polen vorbereitet. Aus der Martyrerstubs. Ssit langen Monaten sitzen Tausende Deutscher in französischer Untersuchungshaft, in Zuchthäusern, Ge fängnissen oder in irgendwelchen zu Kerkern umgewan delten Gelassen. Nicht als politische Gefangene, deren früher in Deutschland übliche Festungshaft eine Som merfrische oder ein Sanatorium war im Vergleich zur französischen Strafvollstreckung im Ruhrkrieg, sondern als „Verbrecher". Atan denkt zu wenig an sie und ihre Leiden, registriert kaum die neuen Opfer, die täg lich von der Arbeit weg verhaftet werden und man vergißt, daß sie immerfort leiden, während den andern Deutschen der Ruhrkrieg nur hie und da zum Be wußtsein kommt. Immerfort. Durch den Sträflings anzug werden sie Tag und Nacht an ihre „Strafe" erinnert, durch ihre' Beschäftigung als Etikettenkleber wird ihnen eingehämmert, wie groß der Unterschied ist zwischen ihrer früheren und jetzigen Stellung und ihre Ernährung, die sie vor dem Verhungern, aber nicht vor dem Hunger schützt, zehrt an ihnen. Der tägliche „Spaziergang" muß allein und schweigend zurückgelegt werden in Gängen, die von hohen Mauern umschlossen sind und in denen jeder für sich allein gehen mutz, ohne den andern je zu sehen. Für Kranke wird kaum gesorgt, denn in einzelnen französischen Gefängnissen erhält derjenige, der sich krank meldet, vorerst vier (4) Tage lang überhaupt nichts zu essen. Wer nicht an den Kampf der Leute an Rhein und Ruhr denken mag, sollte sich einen, nur einen Tag lang in das Schicksal dieser Vorkämpfer vertiefen oder es selbst durchmachen müssen. tz Der Stndienrnt als Bü-.hrrdieb. Vor einer Berliner Strafkammer hat sich der Berliner Stndienrat Dr. Dobe wegen zahlreicher Diebstähle an wertvollen Erstdrucken und alten Büchern zu verantworten. Dobe, der an einem Werk über alte Drucke arbeitete, hatte sich die Erlaubnis erwirkt, in der Staatsbibliothek und in der Bibliothek des Granen Klosters zu Berlin wertvolle alte Werke zu benutzen. Er soll nun einen Teil dieser Werke, zusammen etwa 50, entwendet haben. Mehrere der Bücher wurden in neuen Einbänden bei ihm gefunden; er behauptet jedoch, daß er sie von einem Buchhändler gekauft habe. ß Eine zurückgenommcne Entschuldigung. Seit längerer Zeit schwebt eine Beleidigungsklage, die Frau Geheimrat Rathenau, die Mutter des ermordeten Reichsministers, gegen den völkischen Schriftsteller Hauptmann a. D. Müller v. Hausen angestrengt hatte. In seiner Broschüre „Die Weisen von Zion" hatte Müller v. Hausen behauptet, daß die am Fries des Rathenauhauses augebrachten Köpfe angeschnittene gekrönte Häupter darstellen. Daraufhin hatte Frau Rathenau wogen Beleidigung ihres ver storbenen Mannes gegen Müller v. Hausen Klage eingereicht. In dem letzten Termin hatte v. Hausen sich wegen seiner Be hauptung schriftlich bei Frau Rathenau entschuldigt, und es sollte daraufhin ein Vergleich abgeschlossen werden. Jetzt hat Müller v. Hausen die Entschuldigung jedoch zurückgezogen, und so wird die Klage in den nächsten Tagen vor dem Schöffen- gericht Berlin verhandelt werden. Sühne sür einen nationalsozialistischen überfüll. Im Juni dieses Jahres wurde in München Kommerzienrat Fränkel, der stellvertretende Vorsitzende der Münchener Handelskammer, von jungen Nationalsozialisten auf der Straß« Überfallen und mißhandelt. Wegen dieses Überfalls verurteilte das Münchener Amtsgericht jetzt fünf Beteiligt« zu Gefängnisstrafen von einem Tage bis zu einem Monat. M MMM MkMM. Roman von Anny von Panbuys. (Schloß) Ooppngkl 1922 bp Karl Köhler L Co., Berlin W 15 Er nickte dem Professor zu. „Ja, sehr glücklich. Sic - waren zu klug und wertvoll für meine kleine Kröte, Herr Pro- , fessor, und vielleicht auch zu gut. Manchmal muß man sic etwas derb anfaffen, Frauen wie sie brauchen einen Herrn." Der Professor lachte gerade heraus. „Sieh, sieh — solch« , Weisheit hätte ich gar nicht hinter Ihnen vermutet, Fürst, abei recht haben Sie ganz entschieden." ! Man plauderte noch ein paar Minuten, bann trennte man z sich in zufriedener Stimmung. Resis Hochzeitstag ober vereinigte alle noch einmal, Gustav Faber und Frau Doris, Erna und Lysore. Die Feier fand aus i Resis Munsch in Konstanz statt, wo Frau van Sluiten mit ihr einige Wochen verlebte. Im alten Münster ward sie getraut und dann wanderte sie am Arm ihres Mannes durch die Gäßchen. durch die einst ! ihre ungeschickten Kinderfüßcden getrippelt, und stand mit ibm - vor der Wirtschaft „Zum Paradiesgarten" darinnen sie einst ! die Mutter verloren und nach langen Jahren wiedergefunden ' hatte Am Spätnachmittag reisten beide ab. Der Zug führte sie nicht weit. Auf eine Hochzeitsreise hatten sie verzichtet. In Freiburg lag das Heim, bas sie künftig umschlieb-n i sollte. Morttn Ernstmann war einem Ruf an die Universität z Freiburg gefolgt — der Irrtum seiner ersten Ebe batte auf j Frankfurter Boden gespielt, seine Dolores sollte nicht auf Spu- > ren davon stoßen. ! Auch Frau van Sluiten beahss<ht''ote. sich >n Freiburg an» § zussedeln, die R'lla am Titisee o^r nb-roob sie "mlänllq dem i landfabrenden Malersebepaor. Fürst Lysore wollt-' d-nt feine j besten BWer malen, nm noch berührt»? Mb tebr. sehr r»ich zu werden, denn seine schöne Frau gehörte in einen prun'vollen Rahmen. Gke liebten beide ihre Männer, sie wurden beide glu "ich, Dolores und Erna trotz ihrer lo ver^'-tzen-n Anlao-n, "»d trotz allem, was sie einmal schied. verstanden sie einander r >' ganz, denn beide konnten fetzt die aroke. die wabre Liebe. Uno wabre Liebe macht gut. feot alle? HäM-che bin^oo wie Mftbel- wink lekchte Spreu und läßt die Herzen glockenhell und klar erlllngen. Tariann an der Ruhr. Soll ich dich noch einmal beschwören, ekelhaftes Gezücht. Gebilde mciner eigenen Phantasie, und bock bitterste Wirtlichkeit? Nicht in einem, «rudern in Tau fenden von Larr.-riaS hast du dich bei uns cingcuisttt, um dich an dc.n Schweiße unserer Arbeit zu mäücu, um die Er,;- "oni.se unseres Geistet zu stehlen in der geilen Begier, di - ein Wohttebea zu verschaffen, das du selbst zu caul, zu blöde, unfähig bis:, ans eigener Kraft hervorzl-bringeu. Wideru-He Schmarotzer mit der salbanysvalttn Phrase auf den Liopcn und der ^klavcu- peitsche ia den Hunden, w>r haben über dich gelacht, als du dich mtt d.-inem lächerlichen militärischen Pvmv am Nheiü breit machtest, wir haben dich verspottet, als du dein nicht urutziaes. Lchieberleben in Berlin unter dem Deckmantel der InleraAiierten Kontrollkommis sion führtest; und jetzt läßt du dich an der Ruhr nieder, um zu zerstöre!!, zu rauben und zu plündern, was die Arbeit eines Jahrhunderts dort gebaut hat! Wir fürchten dich nicht, wir verachten dich! Wir lachen über dich trotz deiner Kanonen, deiner Panzerwagen und deiner Geschwader von berittenen und unberitttnen Truppen. Du magst Tausende von unseren besten Söhnen in Kctttir legen, andere Tau- i sende mit Weib und Kind .von der angestammten Schvlle vertreiben, mir bleiben frei und wir lachen über dich trotz No: und Tr.L>, weil wir dich verachten. So erscheine noch einmal, Tartarin an der Ruhr und künde deine Heldentaten! Spiele dich auf im Glanz deiner militärischen Macht, brüste dich als Bezwinger eines wehrlosen Bölkes, halte Reden von Freiheit und Gerechtigkeit, winde eine Schwindelglorivle von Lieg und Ruhm um deine Stirn, du bleibst doch, ob ain Rhein, in Berlin oder an der Ruhr, das, was du warst, dasselbe feige, niederträchtige, prahlerische, geld- ! gierige Geschöpf, du bleibst Tartarin! Allem» ud Daudet. * * * I. Auf nach der Ruhr. „Frankreichs Fahnen wehen an der Ruhr!" Von der Kammertribüne sprach Poincarä das stolze Wort ! und Tartarin las es in Berlin, wo er noch immer als ! Mitglied der Interalliierten Kontrollkommission ein zwar gut bezahltes, aber nicht sehr kriegerisches Hel- vendasein führte. „Die Trikolore weht on der Ruhr!" Seine Stimme zitterte, als er die Worte begeistert wiederholte, seine Hand griff nach dem Schwert. Doch die Waffe an seiner Seite fehlte, ^er Held mar in Zivil. Die Röte der Scham färbte seine Wanp.e. War es möglich? Tartarin trug noch Zivil, mährend Frankreichs Farben den Pfad unsterblichen Ruhmes sandelten? Als Frankreichs HLlder.s.h.^-.--n il)14 ins Feld zogen, ließen sie die Fahnen vvrsich-ig zu Hause. Den elenden Boches fehlte die gebühren! s Ätttung vor diesen Wahr zeichen französischer Größe un" ihre rücksichtslosen Fäuste hätten, sich vielleicht an dein dre farbigen Tuch vergriffen! Tas durste wcht geschehen. In der Motten- kammer waren die Fahnen stchecer, aber fetzt. . . jetzt war es Zeit, sie heranszuholca. Ter Marsch nach Essen bot keine Gefahr, und so flatterten die Feldzeichen, die nie besiegt waren, weil sie nie eine Schlacht gesehen, siegreich an der Ruhr. Tartarin gehörte dorthin, wo Frankreichs Banner wehten. Er wäre nicht Tartarin, nicht der Inbegriff französischen Heldenmutes gewesen, wenn er es in Berlin ausgehalten hätte. Sein hoher Gönner tn Paris — jeder französische Patriot hat einen Gönner in Paris — sorgte dafür, daß Tartarin an dem Feldzug an der Ruhr teilnehmen durfte. Ja, dieser edle Mann tat noch mehr für ihn. Die Mitglieder der Kontroll- kommisfion sind sehr gut, die französischen Offiziere schlecht bezahlt; war eö billig, daß Tartarin zum Lohn für seine patriotische Hingabe das hohe Gehalt ein büßte? Die französische Gerechtigkeitsliebe bäumte sich dagegen auf. Tartarin durfte nicht schlechter gestellt werden. Es ging ja auf Kosten der Deutschen, und jeder Franzose ist freigiebig, wenn ein anderer bezahlt. Der Held nahm das Geld, aber es imponierte ihm nicht. „Mon Dteu", sagte er und klopfte dabei seinem Kameraden, dem prächtigen Oberst Giffard, auf die Schulter, „was sind die paar tausend Mark, meinet wegen die paar Millionen Mark im Vergleich zu den Schätzen des Ruhrgebiets?" „So, so, ist da so viel zu holen? Ich dachte, Deutschland wäre ein armes Land?" „Deutschland . . . arm! Ich sage Ihnen, lieber Oberst, die ungeheuersten Reichtümer liegen dort. Sie wissen doch . . . man spricht ja ungern davon ... im Laufe des Krieges kamen die Deutschen nach Belgien, Frankreich, Rußland usw. Ueberall machten sie enorme Beute und die haben sie im Ruhrgebiet vergraben." «Forlkhung folgt.)
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