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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 05.09.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192309056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19230905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19230905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-09
- Tag 1923-09-05
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Monat
1923-09
-
Jahr
1923
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HW leit keine Parteipvogramme Berlin. Der Reichspräsident bat den bisherigen Kom missar des Reichskanzlers für die Rührabwehr, den Bürger- deS sein. auS , . . . sehr, den Bürger ¬ meister von Düsseldorf Schmidt, zum Stellvertreter des Rei 5sministers für die besetzten Gebiete alL Generattommissar ernannt. Acht e- dem, auf Erden einc^Stzerr Idee al« Batt und Losender Beifall und Händeklatschen folgte der Rede d.» Reichskanzler». Der Kanzler begab sich am Abend noch zu einem kurzen Besuch nach Tübingen, dann nach Karl-ru-e und kehrte am Montag nach Berlm zurück. i, oder wir müssen untergehen! Wir wenden vom Staal > auch aar nicht einen mühelos erworbenen Besitz gestatten können. Da» ganze Deutschland ist bedroht. Dieses ganze Deutschland soll zerstört werden, weil di« Gegner die Empfin dung haben, datz es unzerstörbar wetterlebt, wenn eS sich seinen Glauben an die Einheit erhält, wenn eS durch die Einheit die 4 Da» Echo aus Pari». Die Stuttgarter Rede des Reichskanzlers wird von der Pariser Presse als das große Ereignis des Tages behan. delt. Das »Petit Journal- bezeichnet die Rede als »Bestätigung des Beginnens einer neuen Politik-. Der »Figaro- erklärt, noch niemals habe ein deutscher Kanz ler sich so gemäßigt ausgesprochen wie Stresemann, »Ser bet aller Betonung seiner Bereitschaft zum Entgegen- kündige der Reichskanzler keine »sofortigen Reali sationen- an, die als greifbarer Beweis für seinen guten Willen gelten können. Das sozialistische Blatt „Oeuvre" schreibt: Wenn man die Rede von Stuttgart liest, so fragt man sich mit Recht, ob der Kanzler dieses Mal nicht die Grundlage zu einer Unterhaltung gegeben hat. Der Kanzler Stresemann schlägt letzten Endes die Einstellung des passiven Widerstandes vor, sobald die Aus sprache über eine Verständigung auf der Grundlage, wie er sie angegeben hat, veröffentlicht wird. politische Rundschau. Deutsches Reich. Gvtlmmm und der Abwehrkamps. Der Reichsinnenminister Sollmann äußerte sich in einer Unterredung mit einem Pressevertreter über di« nach seiner Ansicht notwendige Orientierung unserer inneren Politik. Nach ziemlicher heftiger Stellungnahme gegen die Deutschnattonalen sagte der sozialdemokratische Minister, jeder deutsche Politiker, der noch einen Funken nationaler Verantwortung in sich trage, würde jetzt die Frontstellung: »Hie bürgerliche Partei, hie Sozialdemokraten" zu ver meiden suchen, solange eS eben ginge. Zweifel an der nationalen Zuverlässigkeit der im jetzigen Kabinett ver tretenen Parteien oder Opposition aus Steuerscheu bedeu teten den sofortigen Verlust der rheinischen Gebiete. So zialdemokraten, Zentrum und Liberalismus seien es, auf denen heute die volle Wucht des Abwehrkampfes im Westen falle. Gras Westarp -ur Lage. In einer Versammlung zu Stettin sprach der deutsch- nationale Führer Graf Westarp über die Stellungnahme seiner Partei zur augenblicklichen politischen Lage. Die Deutschnationalen fordern danach eine Revision der Gteuergesetze und Nachsicht gegen die Steuer zahler. Die brutalen Steuern würden ihr Ziel nicht erreichen und auch der Inflation nicht beikommen. Durch Verhandlungen mit Frankreich würden wir das Ruhr problem nicht erledigen können. Entweder schnitten wir Ruhr und Rhein ab und damit die Möglichkeit eines wirt schaftlichen und politischen Aufstieges, oder wir bringen Frankreich aus dem Ruhrgebiet hinaus. Eine andere Mög lichkeit gibt eS nicht. Gerade der Deutschnationalen Volks partei und ihrer Abgeordneten harren jetzt schwere Auf gaben in ihrer Opposittonsstellung. Doch müßten st« sich getragen wissen von einer geschlossenen und entschlossenen Partei. Gebühren beim ReichSwanderungSamt. Die ständig steigenden Unkosten, die durch die Bearbei tung der Wanderungssachen erwachsen, zwingm da» ReichSwanderungSamt, den Grundsatz der kostenlosen AuS- kunftertetlung zu verlassen und ab 1. September mäßige MOü-re» al» Unkostenbeitrag W «r-elM. Für «ündttche Auskünfte wird der einfache, für schriftliche der zwei- biS vierfache Betrag des Jnland-Fernbriespo rios erhoben. . .. Verhaftung eine» politischen Spion». * In Thurow (Pommern) wurde der angebliche Ge schäftsreisende Reinhold Kestner wegen Spionage von der Landeskriminalpolizei festgenommen. Kestner wurde schon seit dem Jahre 1912 wegen Spionage für Rußland steck brieflich verfolgt, entzog sich aber seiner Festnahme durch die Flucht nach Rußland. Im Januar d. I. kehrt« er nach Deutschland zurück, da er sich nach dem Umsturz sicher zu fühlen glaubte. Er nahm sofort seine Tätigkeit wieder aus und trieb seit dieser Zett eine Spionage imNuhrgebiet zugunsten Frankreichs. Frankreich. X PoinearsS Sonntagsrede. Zum Andenken an den Gelehrten Renan hielt der französische Ministerpräsident eine Rede, zu der er versprochen hatte, nicht politisch zu werden. Trotzdem konnte er es sich natürlich nicht ver sagen, eine lange Liste von Schmähungen Deutschlands zu Gehör zu bringen. Daß er etwas anderes tut, kann man von Poincars schließlich auch nicht verlangen. Sius In- und Ausland. Berlin. DaS bis zum 30. September d. I. verlängert ge wesene deutsch-spanische vorläufige Handels- übereingekommen ist bis zum 30. November d. I. «in- , schließlich verlängert worden. Berlin. Im Alter von 71 Jahren ist der bekannte frühere : Jesuitenpater, spätere Politiker Graf Paul von Hoens- , broech gestorben. i Berlin. Die Sonntagsdemonstrationsversammlung der Kommunisten ist ruhig verlaufen. Pillau. Der amerikanische Panzerkreuzer PittSburg, der infolge unaüstiger Witterungsverhältnisse Danzig später als ursprünglich vorgesehen verlassen hatte, ist eingelaufen, wobei der übliche Salut ausgetauscht wurde. München. In München ist einer der Teilnehmer am Kapp-Putsch, der Schriftsteller Dr. Schnitzler, der sich seit langer Zeit in Bayern verborgen hielt, verhaftet worden. Nürnberg. Hier fand als „Deutscher Tag" eine Zusam menkunft nationaler Verbände statt, an der u. a. General Ludendorff, Prinz Leopold von Bayern, Forstrat Escherich teil nahmen. Bei einem Zusammenstoß mit Andersgesinnten kam es abends zu einer Schießerei, bei der ein Arbeiter erschossen wurde. Madrid. Der Ministerrat hat die Absendung einer Protest note an Frankreich wegen des W a f s e n s ch m u g ge l s in Marokko beschlossen. Oer griechisch-italienisch« Konflikt. Der rptlose Völkerbundsrat. j In Genf hat sich der Völkerbundsrat nach ergebnis loser Behandlung des griechisch-italienischen Streites vertagt und nur die Hoffnung ausgesprochen, datz sich in zwischen die Lage nicht verschärfen möge. Die Ratlosigkeit dieser Körperschaft rührt vor allem aus der Ablehnung der Italiener her. Die Griechen schlugen vor, eine inter nationale Untersuchungskommission zur Feststellung der Verantwortlichkeit für Vie Ermordung der ttalienischen Mission zu ernennen Darüber hinaus erklärte i sich Griechenland bereit, alle von der Botschafterkonferenz § zu bestftnmenden Reparationen zu bezahlen. Trotz dieser ! griechischen Bereitwilligkeit erklärte der italienische Ge- ! sandte m Athen, daß Italien es ablehne, eine Ent- i scheidung des Völkerbundes in dem italienisch-grie- ! chischen Konflikt anzu erkennen, weil di« Ehre Ila- ! liens auf dem Spiele stehe. § Erdbebenkatastrophe in Wan. Mehr als 1V0VW Todesopfer. Von einem Erdbeben, das in seinen vernichtenden > Auswirkungen die größten Erderschütterungen der letzten s Jahrzehnte, die Katastrophen von San Franzisko und j Messina» well zu Übertreffen scheint, ist am 1. September Japan heimgesucht worden. Wenn die ersten Nachrichten, die nach Europa gelangt sind, nicht stark übertreiben, dürste die Zahl der Opfer sich auf weit mehr als 100 000 T o 1 e belaufen — ja, diese Zahl soll sogar, nach englischen : Blättermeldungen, „erst den Bruchteil der wirk- j lichen Opfer" darstellen. Da alle radiotelegraphischen Verbindungen zwischen Japan und Amerika zerstört oder , unterbrochen sind, weiß man bis jetzt noch nicht mit Sicher, f heit, was im Innern des Landes vorgegangen ist, aber die > Hiobsposten, die von entsetzlichen Folgen des Bebens be- . richten, mehren sich von Stunde zu Stunde. Das Zentrum des Erdbeben». befindet sich auf der Halbinsel Jdzu, die etwa 200 Kilometer südwestlich von Tokio liegt und rein vulka- Nischen Ursprungs ist. Auch die See bebte, und als die ersten Stöße, die etwa sechs Minuten gedauert haben mochten, vorüber waren, bildeten die beiden größten Städte des Landes, Tokio und Yokohama, ein Flammenmeer. Infolge des Einsturzes von zahlreichen größeren AmtSgebäuden und steinernen Geschäftshäusern lagen bei Ausbruch des Feuers in den Straßen die Leichen be- rettS haufenweise. In Lotto wurde das gesamte § Stadtviertel der Arbeiterbevölkerung j eingeäfchert. Das Arsenal ging in die Luft, ' wobei allein Taufende von Menschen umkamen. Zerstört ! wurde auch die Stadt Atan in, wo 7000 Menschen ge- I tötet wurden. Die Stydt I t o fiel einer Springflut zum ' Opfer. Bei Sasaki stürzte ein Tunnel zusammen und i begrub mehr als 600 Personen. Man befürchtet, daß s zwei große Passagierdampfer der Pacific- Linie durch das Seebeben vernichtet worden sind. Um Ruhestörungen und Plünderungen zu verhüten, ! hat die japanische Regierung tnganzJapan sofort desKriegsrecht proklamiert. Aus Amerika und Eng land trafen beim Mikado Beileidsbezeigungen ein, und beide Staaten entsandten in die japanischen Gewässer ! kreuzende Einheiten ihrer Flotte zur Hilfeleistung. Das Erdbeben ist natürlich auch auf den deutschen < Erdbebenwarten registriert worden. Die Apparate des j Preußischen Geodätischen Instituts in Potsdam und auf dem Königsstuhl bei Heidelberg waren mehr als drei Stunden in Bewegung. Man stellte fest» daß der Ort des ! BebenS von uns 9W0 bis 9500 Kilometer entfernt sein . müsse, datz das Fernbeben di« Stärke des großen s Katastrophenbebens von Messina hatte, und daß als Zen- Kräft« in sich Hai, zur Größe wieder empor zu kommen. Uni diese» DeutsMand geht eS, und ich rufe Sie aus z u ui Kampfe gegen den Pessimismus aller derjenigen, die pa sagen: es gelingt ja doch nicht mehr! Wir stehen allein in der Wett, wir haben keine außenpolitischen Sekundanten Bundesgenossen bekommen wir nur, wenn die Welt draußen sieht, datz wir den Mut haben, vom Volke jene Opfer zu sor- vern, und daS Volk das ganze Bewußtsein, dem Staate zu geben, waS er zum Leben braucht. Wir stehen vor Entscheidungen von ungeheurem Ernst. Ich glaube, wir sind schon mitten in diesen Entscheidungen, und vom deutschen Volke wird eS abhängen, wie sie ausfallen Hier möchte ich auch einen Gruß richten an die Ausländs deutschen in der Welt draußen. Sie waren und sie sind die Pioniere de- deutschen Geistes und der deutschen Wirtschaft Air brauchen nicht das Haupt zu senken, wenn wir an die deutsche Kolon ialtätigkeit in der Vergangenheit den ken. Wir können uns jedem unparteiischen Richter spruch über die deutsche Schuld beugen, aber wir müssen jeden Spruch ablehnen, bei dem der Beklagte nicht gehört wird und bei dem die Parteien Richter in eigener Sache sind. Gebeugt, aber nicht gebrochen stehen wir in Vieser Gegen wart und erwarten die Zukunft Im Unglück erst zeigt sich datz ein Volk wirklich Nation ist. Lassen Sie mich enden mit einem Won. daS aus dem AuSlande gekommen ist, einem Spruch, den die Ausland»- deutschen ihrer armen Heimat der Gegenwart sandten: ^Deutfchlaud, Deutschland über alle«, And i« Unglück nun erst recht, Erft i« ««glück läßt fich sage«, Ob die Liebe seei und echt. L«d so soll e» weiterglimme« Do« Geschlechte z» Geschlecht: Dentschland, Deutschland über alles, A»d tm «»glück »nn erft recht." Gewiß, ich weiß, manche sagen, die «Sßere Idee fei der »««riss der Menschheit. Aber der Menschheit MM nur dienen, wer zu nächst seine» eigenen Staat und sein «wen«» Volt zur Höhe führt. Sind wir noch «in großes und geachtetes Volk» Wir sind eS, wenn wir e» sein woll«n, wenn wir die sittliche Kraft haben, auch diese- ohnmäc^ige Vaterland zu lieben und gerade diese» Land, von dem kein äußerer Glanz auSstrahit. S» darf in dieser Zeit k«ine Parneipvogramme geben, e» dars nur ein einzige- Programm geben, das Programm zur Rettung de- deutschen SiaateS, und ich glaub«, daß darin die meisten Parteien mit unS einig sind Ich meine national sein heißt gerade in dieser Gegenwarr Hand anlegen, um den Karren auS dem Dreck herausz »ziehen. Glauben Sie mir, wir gehen so schweren Zeiten entgegen, daß ich in den künftigen Jahren und Jahrzehnten ein mühe- und arbeitsloses Einkommen in Deutschland nicht mehr zu d«nken vermag. Wir müssen da- Volk der Arbeit — ilUM kr ztvMßs« Sr-chMiftMg Kalt, fornlen oder Japan In Frag« kommen dürften Im Namen des Reichspräsidenten hat der Staats, sekretär tm Auswärtigen Amte Freiherr von Maltzan dem japanischen GeschAftsträgr in Berlin das Beileid der Reichsregierung ausgesprochen. E . Da« Land der Erdbeben. Bon besonderer, mit den örtlichen Verhält nissen durch eigenen Aufenthalt vertrauter Seite wird uns noch geschrieben: DaS japanische Jnselgebiet ist eines der von Erdbeben am meisten heimgesuchten Länder der Erde; wenn man alle, auch die kleineren Beben, zusammenrechnet, so kann man wohl sagen, daß Japan jedes zweite Jahr von einem Erdbeben heimgesucht wird, von dem die meisten allerdings ohne besonderen Schaden verlaufen. Die Seismologie, die Wissenschaft von den Erdbeben, ist daher in Japan sehr entwickelt, und man bemüht sich, diese Katastrophen tun lichst vorauszusagen, aber die Erdbeben treten meist so un- erwartet und plötzlich ein, daß alle Vorsichtsmaßregeln ver sagen. Man kennt auch die am meisten gefährdeten Ge biete Japans, in denen man Erdbeben am ehesten erwarten kann, und dazu gehört nun die Gegend von Tokio eigent lich nicht. Auch Yokohama, di« diesmal sehr stark heimgesuchte Hafenstadt, der Hauptsitz der fremden Kauf leute, hatte im allgemeinen wenig unter Erdbeben zu leiden, wenigstens solche, die schwereren Schaden anrichteten. Die vulkanische Gegend um den Fuji-Berg herum, wo in dem jetzt gleichfalls zerstörten Städten Atanie ein interessanter Geiser, ein intermittierender heißer Quell, sprudelte, wo ferner Miyanoshita und Hakone durch die heißen Schwefel quellen bekannt und vielbesucht sind, ist natürlich ein klassi sches Schüttergebiet. Daß ein so großes Erdbeben, wie das jetzt aus Japan gemeldete, von kolossalen Feuersbrünsten begleitet ist, kann nicht wundernehmen. Tokio ist ja auch ohne Erdbeben schon die klassische Stadt der Feuersbrünste. Eine Mil lionenstadt, die aus lauter kleinen einstöckigen, engzusam. mengebauten Holzhäusern besteht, ist ja di« gegebene Vor bedingung für großc Brände. Schon seit Jahrhunderten leidet die Stadt an diesem unverbesserlichen Mangel. Vor hundert und zweihundert Jahren, als Tokio („die östliä-e Hauptstadt") noch ihren alten eigentlichen Namen Nedo führte, hatte man in Jüpan schon das Sprichwort: Kaji Yedo no Hana, d. h. „die Feuersbrunst ist die Blume von Tokio". Wenn es einmal irgendwo brennt, so herrscht in dem Gewirr von Holzhütten di« größt« Gefahr, daß das Feuer immer mehr Umfang annimmt. Daß ganze Stadt teile abbrennen, ist geradezu die Regel. Vor noch gar nicht langer Zeit traf dieses Schicksal mehrtzremal den berühm ten Stadtteil Yoshiwara, die Stadt, wo man die Nacht zum Tage machte und ein vergnügtes Leben führte. Einige Jahre vorher war ein großes Feuer, das auch ganze Stadtteile vernichtete» in der Gegend am Sumida-Flusse. Die WerlbMlldige Anlnhk drs DkiW« Ruches. Im Inseratenteil unserer heutigen Ausgabe find nochmals di« Soupipmkte veiöffentbcht, die für den Zeichner der zurzeit ausliegen- den Anleihe von Wichtigkeit find. Drs öfteren tst schon darauf hin- gewiesen worden, daß die Anleihe auch dem kleinen Sparer wieder die Möglichkeit gibt, den Wert seines Geldes für die Zu kunft ficherzuitellen, da das kleinste Stück der Anleihe auf den Gegen wert von l Dollar lautet und do auf dem Wege über wertbeständige Konten bet den Sparkassen und Girozemralen noch kleinere Summen in dieser Anleihe angel gt werden können. Der Zeichnungspreis be trögt bet Markeinzahlungen zurzeit noch 100 Prozent. Den Besitzern von Dollarschatzanwersungen und Devisen ist weiierhtn die Möglichkeit gegeben, die Stücke zu einem Dorzugssatz von zurzeit 95 Prozent zu erwerben, soweit die Einzahlung rn Doltarschatzanweiiungen oder den nackstehend verzeichneten Devisen ersolgt. Das Werts« hältnt» der einzelnen Währungen zum Dollar ist dis auf weiteres wte folgt feligesteUt. Flb einen Dollar find zu zahlen: —.4.5. 2,5579 btt, 5,5862 skrs, 62308 ntrr, 3,7969 skr. 5,4977 äkr, 7,2 ?«»., 3,t3SS a. pes., 2,025 Ven. Im übrigen wird jedes Geldinstitut gern bereit sein, wertere Auskünfte über die Anleihe zu erteilen. Nörse un- Handel» *) Nachbörslich Dollar 11'« Millionen. Eine Goldmart--- 2 303 726 Papiermark. Börsenplätze S. gesucht V. , angelt. 31. gesucht 8. ange». Holland 1 Gulden 8790600 3809500 4046850 4070150 Dänemark 1 Krone 1796600 1804500 1916200 19248n0 Schweden 1 Krone 2693600 2606600 2763100 2766600 Norwegen 1 Krone 1596000 1604000 1688780 1662220 Schweiz 1 Frank 1746625 1754375 1865825 1874676 Amerika 1 Doll.*) 9676750 9724258 10274250 10825760 England 1 Pfund 43890000 44110000 46882600 47117600 Frankreich 1 Frank 548626 551375 682540 585460 Belgien 1 Frank 448875 451125 478800 48120, Italien 1 Lira 418950 421050 442890 445110 Dt.-Sst. 100 Kron. 13665 13735 14763 14837 Ungarn 1 Krone 628,67 531.33 678,65 581,45 Tschechien 1 Krone 234287 285713 350235 3.6765 * Produktenmarkt. Amtlich festgesetzte Preise an der Pro duktenbörse zu Berlin pro 50 Kilogramm ab Station in tau senden Mark: Weizen, märkischer 19500-19800. Behauptet. Roggen, märkischer 16000—16500, schlesischer 15750—1S250. Fester. Gerste, Sommergerste 16700-17500. Fester. Hafer, märkischer 15500-16250, schlesischer 15300-15800. Fester. Weizenmehl pro 100 Kilogramm frei Berlin brutto intt. Sack 62000—70000, feinste Marken über Notiz. Fester. Roggenmehl pro 100 Kilogramm frei Berlin brutto inkl. Sack 42000—49000. Fester. Weizenkleie frei Berlin 8000—8500. Behauptet. Roa- genkleie frei Berlin 8000-8500. Behauptet. Raps 18000 bi» 20000. Still. Viktoriaerb sm 42000—48000, kleine Speisecrb. sen 38000—42000, Futtererbsen 14000—16000, Lupinen, blaue 4000—6(M gelbe 6000—8000, Rapskuchen 12000-13000, Trockenschnitzel 5500—6000, vollwertige Znckerschnitzel 10000, Lorfmelasse 30/70 5500—6000, Karloffelflocken 15500—16500. Ra uh futter. Bericht der Preisnotierungskommission für Rauhfutter (nichtamtlich). Großhandelspreise pro 50 Kilo gramm ab märkischer Station für den Berliner Markt in lau fenden Mark: drahtgepr. Roggen, und Weizenstroh 500—575, desgl. Haferstroh 450—480, desgl. Gerttenslroh 430—470, Roggenlangstroh 420—440, bindfadengepr. Roggen- und Wci- zenstroh 3Z0—390, loses Krummstroy 340—350, Häcksel 1050 *-is 1150, handelsübl. Heu 530—570, guteS Heu 610—650. * Gold- und Silber-Ankaussprets. Der GoldankaufSvrelS tst dabtn geregelt, daß Gold in Münzen und Barren bei Men gen bis zu -4 Kilo fein für Rechnung deS Reiches bis auf wei tere- unter Zugrundelegung des zuletzt festgesetzten MittelkurscS für Auszahlung Newyork an der Berliner Börse angekauft wird, und zwar zum Preise von 640 Dollar für das Kilo sein Bet Mengen über Kilo fein ist der Preis bei den Rcichsbank. anstalten zu erfragen. — Der Ankauf von Reichssilber, münzen durch die Reichsbankanstalten findet vom 3. Sep tember 1923 ab biS auf weiteres zum 800 000 fachen Betrage d«S Nennwertes statt.
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