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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 27.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192111272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19211127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19211127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-27
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Monat
1921-11
-
Jahr
1921
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Senser VerSaMun«« ? über OvuMtskn. Dte deutsche Auffassung. Rach einer ausgegebenen amtliche« Mitteilung ist die begonnene Konferenz zu völliger Einigung über das Ver- handlungsverfahren gelangt. Bei der Generalbesprechnng legte der deutsche Bevollmächtigte Reichsminister a. D. Schiffer die Richtlinien der deutschen Auffassung dar. Er sagte u. a.: Die oberschlestsche Eigenart muß berücksichtigt werden. ES ist notwendig, sich nicht nur auf dte finanziellen und wirtschaft lichen Fragen einzustellen, sondern auch den geistigen Gesichts punkten Rechnung zu tragen. Nicht nur materiell, sondern auch seelisch muß das Volk befriedigt werden. Die moderne Aus fassung, welche die Berücksichtigung der Seele des Arbeiters fordert, kann nicht außer acht gelassen werden. Oberschlestens Gedeihen beruht zum großen Teil auf geistigen Grund lagen. Die eingesetzten Unterkommissionen werden voraus sichtlich ihre Arbeiten am 9. Dezember beginnen. W o man verhandeln wird, ist noch nicht endgültig festgestellt. Wie von glaubwürdiger Seite neuerdings verlautet, neigt man jetzt der Ansicht zu, daß die Komnkissionen inOber - schlesien selbst nur zweckmäßig arbeiten können. Man hofft auf die Beendigung der Verhandlungen im Jaiurar oder Februar 1922. Deutschs Ostpolitik. Berlin, 25. November. Rußland ist für ganz Europa nM nur Var große Rätsel der Zuftmft, sondern zugleich das Land der Hoff nungen auf eirre wirtschaftliche Wiederaufrichtnug, die auf dem Wege des Austausches zwischen den Industrieländer» der Mitte und des Westen» mit dem ungeheuren östlichen Nohstofflager berdon Letten zugutekommen soll. Für Deutschland ist das Interesse an Rußland schon veShall besonders groß, weil et vom Wests« artf lauge Zeit nicht» Gutes zu erwarten Hot. So macht sich auch in der amt- lichen deutschen PRNttt neuerdings ein Drkerr, Au« be merkbar, der entge-»« der dis her geübten Reserve genrigl ist, engere Fühlung mit de« Osten zu suchen, »dwvhl na- türlich die von MoStnei «uS- ueech wie Vvr «mch i» Deutsch land betrieben« bolschewistische Prsstngm»« ein schwere« Hindernis bikdet. So muß die private Unterneh mungslust hier den Pi-nier der Ninsttgvu AmEH«,Mtg abgeben. Mau spricht jetzt tu dtvfv« Austuumerch«!, von großen Plänen deutscher «irtfcherfMretse zu« »Uderauf- bau Ruhland». Als AuknüpstougSpunkt deeut die Aus beutung der Raphchvstlder bei «uku, dü mit HWe damHchsn und ameriksmtscheu Kapitol» wtvb-er auf ihm ottte -»he bracht werden sollen. Ferner wird «der di« Sntsendm'.g von wirtschaftliche« Sachverftändizen und «UdeiteMerste- tern nach Svwjetrußkmd verhandel, und schtteß-sth ist iu diesen Tagen, Ws« ein« Berliner Kervechvudeuz derichtet. eine Kommission deutscher Judustrievertreter i» Poterll- bürg angekommen, die Pläne znm «iederanchau d«r Gtudt vorgelegt hat. Alles das sind Keim«, deren «Sachsen und Reiten noch in wette« Felde liegt, die aber doch den An- fang neuer EntwicklnngSmöglichkeiten bilden können. Posttische Rundschau. Deutsch«« ««ich. Auflösung militärischer Organisationen. Dte ReichSrrgknmg h>at eine Bekanntmachung er lassen, daß im Verfolg des Ultimatums vom 5. Mai 1921 die Organisationen Roßbach, Hubertus, Aulock, Heydebreck und Oberland für aufgelöst erklärt werden. Personen, Vie sich an einer der aufgelösten For- nationen als Mitglieder beteiligen, werden mit Geldstrafe bis zu 50 000 Mart oder mit Festung bis zu drei Monaten oder mit Gefängnis bis zu gleicher Dauer bestraft. Wie dazu amtlich niitgeteilt wird, ist Mgestellt, daß die Ver bände, wenn sie auch -um Teil gleichzeitig wirtschaftliche Zwecke verfolgen, militärisch gegliedert sind, und daß ihre BesehlSgewalt nach Art militärischer Vorschriften geregelt * ist. Die Verbände erstrecken sich sowohl allein wie in Ver- bindung miteinander Wer -roße Teile des Reiches.» Die Reichsregierung war deshalb verpflichtet, die Verbände aufzulösen. Die Not der deutschen Zeitungen. " Im preußischen Landtag wurde von völkspartetlichsr Seite eine Anfrage «ingebracht, in der auf den drohenden Niedergang mrd die Verkümmerung der deutschen Presse hingewiesen wird. Der Papierpreis hat am 1. Degvmber d. I. bereits das 18 N fache deS Friedenspreises erreicht, neu« Erhöhungen stehen am 1. Jaguar 1922 bevor, außer, dem schnellen die Postgebühren hoch und di« Gehälter aller Angestellten steigen. Angeregt wird in der Anfrage die Einreihung des Zeitungspapieres in Vie Tarifttaffe ö, Ab weisung der bonderbelastung für Zeitungen durch di« Postgebühren mW Hinwirkung auf ein« Änderung des Ge» setzes über die Umsatzsteuer in der Richümg, daß Vie Gleick?- stellung der Anzeigensteuer mit der Umsatzsteuer bewirkt wird. ........ Zwangsarbeit fllr Wucherer «nd Schirmer? Dem Wirtschaftsausschuß de» bayerischen Lattviages lag ein Antrag vor, der Vie Einführung von schwere?: Zuchthausstrafen, im Wieverholunysfaae dw Todesstrafe, bei Verschiebung von LebeuSmUrckw iuS Ausland der- laugte. Der WirtsthaftSawWhu- beschloß, die Regierung aufzuforvern, ün Freistaat Vatzeru und -ei den Reichs- behörden auf möglichst« Verschärfung -uv Bekämpft«»« und Bestraft«« des Wucher- »M SchivllrvweseuS hdnzu- wirken. Die Reichs regier»»»» ersucht werden, eine Anderrmg der StrcrfKtsechgsdMv» «n-uve-en, di« im An- schluß an erkanrrte FwkheitOstrafm die WerwerHurrg der Verurteilten zu ZwanOSartzest »M. zu tandt*tvtschaftlicher Kulturarbeit ermöglich«. WüritemSergifche Proteste Wider die Gnwutrwaßvegel». Im wikttcurbergischen Lmudbag gab Präsident Wal ther eine Pwwsterklärurrg gego» die Zerreißung Ober- Schlesiens ab »uv schloß sich der R«htAvertwchr»»g der NeichKvegierung an. Zugleich wurde gegen di« feindlichen Absichten gegen die Deutschen Werke und div Dwseftnotsr«« protestiert. Staatspräsident Dr. v. Hieber schloß sich dieser Kundgebung nam««S der wllrttembergtschen Regier»«« an. Rücktritt de» llrmmfchwetgifcheu «inißvr» «epp Oerter. Die seit langem tu BvamrMvetg anhaltenden «eibun- gen und perflftÄch Mgrchitzdm Pvstsiftheu «nwi«ander- s«tzungen haben jetzt »nm Rllektritt des Vorsih«ndtu im braunschweigischen «wtsierium Sepp Oette« gestihrt. «Seichzätitz kündtgw «r an, daß er sein Mandat al» Laud- tagSabgvvchnew, nwd«rle-v. Viv NtzcktritgSerkläruug «v^ solgte im «nfthtuß au »efckftttdiguniw«, di« d«r Nervm- heikbestifs«« OK» Ott» in Blaukvutzwrs am ge^n Minister Oerter erhob«, hat. Qtw Hst erzä-L^Oerter habe ihm gegen ein Darlrben den Prvfeffvrtttrl verschafft und sich später bereit erKärt, di« Entziehung des Titels rück gängig zu machest, wenn Otto ihn (Oerter) al» Geschäfts führer nach England «itnehm«. Oerter mußte dte Wahr- i heit der Bchaupstmgen Otto» im w«se«tlichen anerkennen i und hat ein Gerichtsverfahren gegen sich veranlaßt. — ' An Stelle Oerters wurve der Unabhängige Grotewohl zum Mitgttede deS SUrat-ministeriums gewählt. - Bleiben die „Deutschen Werke" erhalten? Aus Paris sind die Vertreter der Reichsregierung und i der Direktion der »Deutschen Werke* zurückgekehrt. Sie haben, wie offiziös mitgeleilt wird, aus ihren Verhandln»»- gen mit dem interalliierten Militärkomitee den Eindruck gewonnen, daß die Gegenseite bemüht war, sich sachlich in die Angelegenheit zu vertiefen. Die Darlegungen der deut schen Vertreter wurden mit Aufmerksamkeit und Interesse ausgenommen und gewürdigt. Die Entscheidung wird di« ' Botschasterkonferenz nach Anhörung deS Milftärkomitee» in Versailles wessen. Das Saargebiet muß französisch lernen! Ein neuer Ring in der Kette, mit der Frankreich das Saargebiet endgültig an sich fesseln will, ist geschmiedet: Gemäß Verfügung der Regierungskommission in Saar brücken gilt vom 1. April ab für die V o lk s s chu l e n de» Saargebiets der pflichtmäßige französischeUnter- ; richt. Dieser Eingriff der Regierungskommission in das - ! Schulwesen stellt einen schweren Bruch des Friedensver- ! träges von Versailles dar. »Die Opfer der Kommunisten." Unter dieser Überschrift teilt der »Vorwärts" mit. daß der kommunistischen Führerin Klara Zetkin beim über- . schreiten der deutsch-russischen Grenze einige Doku-! mente abgenvmmen wurden, aus denen der Plan er-, ! sichtlich ist, nach welchem im März d. Js. die blutigen Un- ! ! ruhen in Mitteldeutschland angezettelt wurden. Daraus ! geht hervor, daß eS sich um bewußte Provokationen harr- delte, und daß man die Regie der Sache darauf einrichtete, daß von der Gegenseite der berüchtigte „erste Schuß" falleu sollte. Damit sollte dir Stimmung der Arbeiterschaft, die i allen Putschplänen abgeneigt war, erhitzt werden, um sie ' - leichter zur Gewaltanwendung mitzureißen. Der „Vor- ! wärts" warnt die Arbeiterklasse eindringlich vor solchen „Führern", die sie, wie dieses Beispiel zeigt, kaltblütig für fremde politische Zwecke ins Verderben führt. ! Aus In« und Ausland. Bremen. Der Oberlehrer Dr. Ruethnick, Gauwart dec , deutschvölkischen Schutz- und TrutzbundeS, ist unter d«m Brr- i dacht der Zugehörigkeit zu «in«r v«rb»tenm Geheimsrganisa- - tion in Hast gen»mm«n w»rden. Oppeln. Di« Interalliiert« K»«mifß»n hat inftlae v«r ! GrenzauSschreitunaen an der d e u t s ch-p » l n is ch e n - Grenze an die Warschauer Negierung das Ersuchen gerichtet, ! unverzüglich für eine strenge Grenzabsperrung Sorge zu tragen. Belfast. Gegen zwei Straßenbahnwagen wurden Vom- den geworsen. In einem der Wagen wurden drei Personen getötet und mehrere verwundet. Die Attentäter wurden ver haftet. Belgrad. Der Ministerpräsident Paschitsch wurde von seinen Parteigenossen ausgefordert, seine Demission dem König zu überreichen, waS er auch tat. Die Demission wurd« vom König angenommen. i Ortsklafseneinterlung der sächsischen Orte. Auf Einladung des sächsischen Gesandten in Berlin, Dr. Grad- ! nauer, fand am Donnerstag im Reichstag eine Sitzung der sächsischen ! Reichstogsabgeordneken statt, um über die Einstufung der sächsischen > Orte in das Ortsklassenverzeichnis zu verhandeln. Von den demo- ! drotischen Abgeordneten waren Dr. Goetz, Leipzig, und Dr. Külz, ! Zittau, anwesend. ! Der Regierungsverkreker berichtete über den derzeitigen ! Stand der Frage. Aus seinen Ausführungen war zu ersehen, daß ! zwar zahlreiche Verbpsserunaen erreicht worden sind, aber leider immer ! noch mehrere berechtigte Wünsche offenstshen. Für di« bevorstehenden Schlußverhandlungen wurden die Regierungsvertreker über die aus den beteiligten Gemeinden vorliegenden Anträge unterrichtet. > Sächsisch« iwä Vokals Mitteilungen. —. Naunhof, den 28. November !S2i. ««»kblatt für de« »7. «»d »». N«»««»««» ! Sonnenaufgang 7" (7-)« Mondaufgang 4" V. k8" D.s ! Sonnenuntergang S" lS-)» Monduntergang 2- R. (S" N.) ! 77. November. 1701 Asttonom Ander» LeNu» geb. — 1SS4 Lissung der deutschen Flagg« in Reuguinra. — 1V18 > Türkisch-serbischer Friede zu Ko^imstnopel. f - 28. November. 1S7S RaturforschM Karl Eruk v. Baer > gest. — 1848 Dichter Ksnrad K«r-inand M«»«, -«ft. lI «st« krtzst, Lermi». Dl« ReichSbankuolen zu 50 Mark ! vom 80. November 1S1S (kurstKch «n v«m Oval auf der ! Vorderseite «n der hrMrauMN Farve — sogenannte ! VUderr«hme«n»tt —) folten da» de« NeickMbanksteßen »ös zu« »1. Januar 1921 «uv do» der N«ichisva»kh«»pt. ! kaffe in BerKn noch Vi» pu« 51. JE 1»21 «i«««l»ft we^ den. Trstztze« die NrichÄdsuk fttt letzt«««» TaG« z« Ai». ! Ulsun« dieser in Nin« BezwPn«, »«hr der- j pstichtet tst, hat si« doch »och i» Antznatzmesilille», ftr denen die Uumö-lichkeit einer rechtpeititz«» VorlkDm- der Noten — wie V. im Er»fch«ft»an-cho-«nh«it«» — nach»e»t<ftn wurste, «ine« »«ttaxsch di*ft, verfallen«« öO-»ar»-Nat»n »tt ih-r Berstner Haüstckasst vor-e»E««». Sie »acht nm,»etzr daranf M»f»«rksa», daß a«f «st» Fartsetz»»»- sti«ses rnt»«G«»kO»m»aM War dan »1. D«-«»tzer 1921 . ! hinan» «i«ht z« rach»«« ftt« därsta, »ud «»pfchtzlt drin- -«ich, N« Delddesiistch« fvstttältt, »achzntzrRfan «ich «st»« ! »och v»rh»«d«»4 S0nM«rß.Nost« »en»nntz«r Art «nverzOtz- kch Ver Neichsbaur-astptdnsi« i« Berlft» rmstr NathchriftinO j tzer N«»»tzlichkett ttnn r»chch«iH»ch L»rlet«ü» -W« U»st MV 4ßZochenfchau Di« Wogen der Wahlwoche haben sich besänftigt. Die Gemüter erholen sich von der vorübergehenden Erhitzung. Die neuen Männer rüsten sich zu künftigen Taten und bilden für einige Wochen den Gesprächsstoff. Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch den dazu gehörigen Verstand. Die weis« Lehre wird auch die Kritiker ent waffnen, di« heute noch das Wasser im Gläschen Naunhof stürmisch bewegt sehen mdchtin. Ein Glück, daß erprobte und erfahrene Vertreter an der SMe geblieben find, daneben bleibt uns die Hoff nung, daß die Neulinge sich bald «inleden werden. Ss find ja nicht wichtige politische Probleme in unserm Rathaus zu lösen, warum soll aber bei gutem Willen nicht jeder Einsichtige die Kunst erlernen können, die durchaus nicht nebensächlichen IMereffen «imr Stadt im Sinn« s«in«r Wähl« zu vrrtrrttn? Bet der Etimmenzählung taucht immer wieder der Wunsch auf. di« Namen derer kennen zu lernen, di« sich ihres Rechts der Wahlausübung pflichtwidrig entzogen haben. An einzelnen Orlen ist man dazu übergegangen, dte List« dicser Saumseligen in öffentlichen Lokalen auszuhängen. Eln solche» Er ziehungsmittel wär« auch b«i un» nicht unangebracht. Hilft«» nichts, so Kan» ss doch noch weniger schaden. Freilich »am-« haben trotz Her hohen Pelzprets« ^nen so dicken Pelz »on der Natur erhalten, - da- st» auch Men solchen Rippenstoß nicht füytm. De» neu zu- ' sammrnikttendm Kolügium aber wünschen wir eine reibungslos« ! oemeinsame Arbeit zum Wohl« aller Kreise unserer Stadt, den § Temperamentvollen weis« Mäßigung, den Bllzuuochgiebtgtn aber - Rückgrat. Das find allerdings auch in anderen Parlamenten rare i Artikel peworden, wie so zahlreiche auf dem heutigen Warenmarkt, i Die jungen Damen find trotz der Kallen Waden bescheiden tn ihren > Ansprüchen an dte Rocklänge, und die Hungerstreiker irgendwo Helsen ! durch ihre Enthaltsamkeit, di« Vorräte zu strecken. Ob man Len ! richtigen Weg zu ihrer Bekehrung eingeschlagen hat? Ich glaube, «ine würüg duftende Bralwurlt mit Sauerkraut hätte aus manche wie ein Zauber gewirkt. Einstweilen scheint sich das Projekt eines Leipziger Riesenmetzhaus als fauler Zauber herauszusiellcn, aber es ist ja mehr faul im Staate Dänemark . . in unserm natürlich nicht. 6. 0. — Unter dem. Namen ^Dramatischer Verein, »Frei« Volks bühne" zu Naunhof bat sich eine Anzahl Einwohner unseres Slödlchens zusammengelchtossen, um jäbrlicb einige gute Theaterstücke aufzusühren. Morgen Sonntag, den 27. Nov. wird Ludwig Anzen- ; arubers .Der Weineidbauer" gespielt. Die Dekoration hat Kerr Curt Söllner aus Naunhof eigens dazu ausgeführt. Zum Besuch t dieser Veranstaltung, den wir sehr empfehlen können, wird in einer heuttoen Anzeige freundlichst eingkladen. Nach -er Vorstellung findet ein Tänzchen statt. — Naunhof. Geheimrat Prof. Dr. Götz aus Leipzig wird am Mittwoch, den 30. Novbr. abends halb 8 Uhr einer Einladung der hiesigen demokrakischen Parteigruppe Folge leisten, um in der Miialiederversammlung zur Zeitlage zu sprechen. Da gleich- ! zettta die Beantwortung von Anfragen durch diesen bekannten poli tischen Führer zugesagt wurde, bietet sich den Parteifreunden Gelegen- i hett, sich ein klares Bild zu verschaffen. Kerr Geheimrat Götz i genießt auch In den Reihen Andersdenkender das volle Ansehen eme» bedeutenden Redners und Dolkswirtlchafilers, sodaß es wohl nur eines Hinweises bedarf, um für den Abend den Saal des »Rothen- burger Erkers" zu füllen. Man beachte auch das Inserat in unserer nächsten Nummer. — Lichtspielhaus. Die Mittwochvorskellungen hotten sich eine» oußerordentllck guten Besuches zu erfreuen. Im l. Teil der inte- rrfionten Ausnahmen von der Kyffhäuserfeier war ein allgemeines Miterleben des Tages des 19. Juni. Die Zuschauer erhielten einen Deanff von der gewaltigen Beteiligung bei der Gedenkteier. Ein Mold von Fahnen bot sich dar; der Ehrenpräsident des Kyffhäuser- ! bundes, Generalfeldmorschall von Klndenburg, Generaloberst von - Keerlnoen traten vor Augen. Beim Dorüberziehen der Festtettnehmer ! tauchte u. o. auch, deutlich erkennbar, der Vorsitzende unseres Militär- j Vereins, Kerr Otto Tag, auf der weißen Wand auf. — Der 2. Teil ! brachte den Film .Tirol in Waffen", der ebenfalls volle Befriedigung ! auslöfie. Auch der Kinderschar, namentlich den Jungen hotte es der ! tapfere Andreas Koker angetan. — Der gegenwärtige Füm betitelt sich .Der lebte Schuß". Daß fick unser Lichtspielhaus wieder bemüht bot, etwas Gutes zu erlangen, mögen nachstehende Kritiken beweisen. ! Die Lichtbildhübne schreibt: »Elmas Schöneres, lückenlos Geschlossener» und gleichmäßiger durch alle Akte Spannendes von einem Kochlands film hoben wir in München noch nicht gesehen, obwohl wir in dieser ; Beziehung sehr verwöhnt sind. Die Kandlung erschöpft di« ganze ! Kulturgeschichte -es bayrischen Gebtrgcvolkcs. Es wird gewildert, i Koberfeld aetrieben (dies mit noch nie gezeigter Echtheit), geschmuggelt, ! es gibt Schützemüae und Bauernhochzeiten, kurz altes was das - Leben im bayrischen Kocblond sür den Einheimischen interessant j macht u. s. w." — Der Filmkurier, München schreibt: »Der letz!« ! Schuß" das bekannte Kochlandsdrama der Union-Tompognie von Franz Selts bat, wie wir zu unserer Freude aus Leipzig hören, dort einen ungewöhnlich starken Erkolg zu verzeichnen. Dieser Film, der einer der allerbesten Kochlandsfilme, die überhaupt je fertiggestellk wurden, der von der Fochprcsse allgemein begeistert gelobt und bei der Prefievorlührung mit enllwstastischem Betfall gefeiert wurd«. hat damit einen wohlverdienten Erfolg errungen." Das Leipziger Tage blatt schreibt: .Unter dem Titel »Der letzte Schuß" geht auf der Leinwand ein Drama aus den bayrischen Kochalpen in Szene, da» schon allein wegen der ln wunderbarem Farbenkolorit abgetönten prachtvollen Bilder, die wuchligsn massiven Berg« der bayrischen Aloen mit den ewigen Schneehäuptern wiedergeben, eine sehens- Würdigkeit ist. Und die Kandlung selbst ragt weit über den Durch- schnitt vieler modernen Kinodramen hinaus. Das bayrische Volks- leben ln seiner ganzen Urwüchsigkeit und damit geschickt vermengt alle Register der menschlichen Leidenschaften, tauchen vor dem atemlos Schauenden auf. Und wie «s das echte tiefe Volksempfinden will, so fieot hier auch das Gute über das Böse. Mehr als hochbefried'gt verläßt der Besucher dte Kammerlichtspiele, die ihn für zwei Stunden von Anfang bis zu Ende des Riesenfilms völlig in ihren Bann tun." — In gleicher lobender Weise äußern sich die Leipziger Neuesten Nachrichten und andere Zeitungen. — Näheres ist aus den Anzeigen am Donnerstag und heute zu ersehen. -j- Exproßgufbesvrderung. Vom 1 Dezember 192i an werden die Exoreßgutfrochten dem Werte der Beförderungsart entsprechend so erhöht, daß sie sich im allgemeinen höher stellen als die Eilgut- frachten. -j- Die Verordnung über Höchstpreise sür Kartoffeln lft auf gehoben, die Preise der Notlerungskommisston sollen weiterhin vor bildlich sein. — Wurzen. In der Teppichfabrik wird plötzlich gestreikt. Lohndifferenzen werden als Grund angegeben, Propaganda für dte Skadlverordnetenwaklen wird aber als solcher angenommen. — Wurzen. Auf welchen schwierigen Umwegen man mitunter heukzntage noch einer Wohnung jagen muß, zeiot folgender Fall, der sich hier in unserer Stadt ereignet hat: Ein Roßweiner Bürger arbeitet in Wurzen und möchte gern in «inen Wohnungstausch «In- gehen. Noch vieler Müh« ist «s gelung«n, daß ihm «ndlich «in« Wohnung Infolge Tausch «Ingeröumt wird. Der Wurzener Bürger zieht nach Gera, der Geraer nach Hamburg, der Hamburger nach Berlin, der Berliner nach Dresden, der Dresdner nach Plauen I. V., der Plauener nach Leipzig, der Leipziger nach Roßwein und nun «ndlich kann der Roßweiner in Wurzen feinen ständigen Wohnsitz haben. — rNe«ran«. Wegen unerhörten Preiswuchers wurde eln Materialworenhändler zur Anzeige gebracht, der ein« Stange Meereit g im Gewicht von '/< Pfund für S Mark (also das Pfund 38 Mk.) verkauft hatte, während nur ein Preis von höchstens 8 bis 8 Mark pro Pfund onoemeffen ist. — Chemnitz. Eine überraschende Ausnahme bildet die jetzt vor- liegende Abrechnung der Chemnitzer Slroßenbohn vom 1. April 1S20 bis 31. März 1921. Im Haushaliplan für 1920 war ein Verlust von eiwo 1.S Millionen Mark vorgesehen. Mit einem mustergültigen Weitblick wurde ober rechtzeitig zu Maßnahmen gelchriilen, um dos Defizit zu vermeiden. Durch Belriebseinfchränkungen konnten die Ausgaben wesentlich verringett werden. Damit machte sich allerdings auch «ine Verminderung des Personal» notwendig. Durch «ine zweimalige Fahrpreiserhöhung konnten die Einnahmen vermehrt werden. So wurde statt -es dejürchteten großen Verlustes ein lieber- schuß von rund 2 Millionen erzielt, der fich allerdings in Anleihe- iilgungen, Abschreibungen und Rücklagen auftvst. — Lh«mnttz. In einer hiesigen Lederhandlung wurden IS Coupons Kernleder und 10 halbe Häute im Gesamlwert» von 25000 Mark gestohlen. — Nach «iner Milietlung -es Dresden«» Polizeipräfidiums wurd« nacht» aus drm Vorgarten des Pestalozzistift«» di« aut einem Sandstetnjockel ausgestellt« Blochmannbüste gestohlen, die aus Bronze guß tz«rgest»llt und 53 Zentimeter hoch ist. — Beim Spiel warf das zweijährige Söhnchen Les Echtoffkrs Rupprecht in Hohenstein-Ernstthal einen auf dem Fußboden strhen- den Eimer mit heißem Wofier um, wodurch «s schwere Brandwunden erlitt, an deren Folgen der Kleine verschied. — Als ein trauriges Zeichen der Zeit muß es angesehen werden, daß aus aewiffen Gründen sefiens der Stadtverordneten von Hlauen die Bewilligung »on 800 Mark zur Beschaffung von Haarr«inigungs- Kämmen sür Li» Volksschulen erforderlich wurd«. — Plauen. In eigenartiger, überraschender Aufmachung meldete fich früh S Uhr vor der hiesigen Gefangenenonstalt eln Maurer von hier zum Slrafaniritk. Der Mann hat ein« Sesänonisstrafe von 8 Monat«n -u o«rbüßeN. Sr «schien splitternackt d«I der erwähnt«" Stelle. Wt« «r angab, halt« er nacht» mit seiner Frau Streit gehabt und »ar in L«r Wui ohn« jeglich« Kl«idung aus seiner Wohnung fortgelouftn, nm seine Giros, anzulreten. Da er also in Adams-
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