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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 16.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192111168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19211116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19211116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-16
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Monat
1921-11
-
Jahr
1921
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hat infolge verbreiteter irrtümlicher Gerüchte den RetHS- lommissar für die besetzten rheinischen Gebiete gebeten, vie deutsche Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, -aß es keineswegs in ihrer Absicht liege, die nach ihren Ne» stimmungen erhobenen Zölle wieder zurückzuerstatten Sie ist lediglich bereit, wenn aus irgendeinem Grunde Zölle irrtümlich erhoben worden sind, insbesondere Ver sehen bei der Tarifierung oder soM vorgekommo» sind, die zu Unrecht erhobenen Betröge zurückzuerstatte». Ler Antrag muß spätestens bis zum 1. Dezember zu Händen des Zollausschusses der Rheinlandkommission sein. WaS kosten fremde Werte? Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gulden, 166 dänische, schwedische, norwegische, österreichische, ungarische oder tschechische Kronen, 100 schweizerische, belgische und französisch; Frank, 100 italienische Lire, sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling gezahlt wurden. („Brief" ---- angeboten; „Geld" — gesucht.) Börsenplätze 14. Geld 11. Brief 12. 11. Geld 1 Brief Stand 1.8. 14 5' olland. . . Guld. 8941,05 8958,95 9790,20 9809,80 170 M:. Dänemark. . Kron. 4785,20 4794,80 5244,75 5255,25 112 . Schweden. . Kron. 5919,05 5930,90 6483,50 6496,50 112 , Norwegen . Kron. 3806,16 3813,85 4180,85 4139,15 112 . Schweiz. . . Frank 4870,10 4879,90 5254,70 5265,30 72 . Amerika. . . Doll. 256,74 257,20 281,71 282,29 4,40. England. . . Vfd. 1008,95 1011,05 1106,35 1108,65 28,2-. Frankreich. . Frank 1848,15 1851,85 2007,95 2012,05 80 . Belgien . . . Frank 1773,20 1776,80 1918,05 1921,95 80 . Italien . . . Lire 1058,90 1061,10 1133,85 1136,15 80 . Dt.-Osterr. . Kron. 9,18 9,17 8,83 24,87 8,87 85 . Ungarn . . . Kron. 24,87 24,93 24,98 85 . Tschechien. . Kron. 267.70 268 80 299.10 300.30 Deutsch-demokratischer Parteitag. Rathenau soll in die Regierung zurückkehren. Bremen, 14. November. Im weiteren Verlaus des Parteitages sprach Dr. Rathenau über „Das Erfüllungsproblem und die deutsche Wirtschaft". Er verteidigte in der Hauptsache das von ihm getroffene Wiesbadener Abkommen gegen die er hobenen Einwände. Die unverkennbar bei einem großen Teil der Ver sammelten zutage tretende Unzufriedenheit der Frak tionen bei den letzten Regierungskrisen im Reiche und in Preußen brachte schließlich eine Entschließung zuwege, welche die Verschiedenheit der Anschauungen einstweilen überbrückt, wenn auch nicht aufhebt. Die Entschließung lautet: „Die Demokratische Partei ist als eine ausgespro chen republikanische Partei gegründet worden. Der Zweck ihrer Gründung und der Inhalt ihres Parteiprogramms sind die Sicherung einer nationalen und sozialen Politik auf dem Boden der Demokratie. Unter den gegenwärtigen deutschen parteipolitischen Verhältnissen ist eine Regierung auf möglichst breiter Grundlage zur Verwirklichung dieser Ziele notwendig. Der Parteitag begrüßt die Klärung, die durch gründliche und offenherzige Aussprache erzielt worden ist und spricht der Reichstagssraktion das Ver trauen aus." Die vorhandene Mißstimmung kam auch zum Aus druck in der Besetzung der Parteiämter. Bisher war Pe tersen Vorsitzender sowohl des Vorstandes wie des Par- teiausschusses. Der Parteitag trennte die Ämter und wählte Petersen zum Vorsitzenden des Parteiausschusses. Zu Vorsitzenden des Vorstandes wurden gewählt die Abgg. Erkelenz-Düsseldorf und Fischer-Köln. Ziemlich deutlich wurde auch der Wunsch ausgedrückt, daß Rathenau in dir Regierung zuückkehren solle und die Partei fernerhin nicht so rückhaltlos den Interessen der deutschen Vollspartet sich anschließen solle. Forderungen -es Deutschen Mieter-un-es. Dresden, 14. November. In der hier tagenden Versammlung des Gesamtvor standes des Bundes deutscher Mietervereine, die aus allen Teilen des Reiches beschickt war, wurde eine Entschließung angenommen, die folgende Richtlinien aufstellt. „Der Bund deutscher Mietervereine verwirft mit aller Entschiedenheit die Beschlüsse der Sozialisierungskommis sion wegen der Freigabe der Gewrrberäume vom Mieter schutz. Eine derartige Freigabe würde der Ausmietung und damit neuer Grundstücksspekulation Tür und Tor öffnen. Der Bund verlangt entgegen der Absicht des Reichstages, zunächst die Sozialisierung des Wohnungs wesens zu erörtern, die sofortige Beratung und Verab schiedung des Reichsmieten- und Mieterschutzgesetzes. Der Bund beschließt, aus dem Deutschen Verein für Woh nungsreform und dem Deutschen Wohnungsausschuß auszutreten, da er eine Zusammenarbeit mit Or ganisationen ablehnen muß, die sich einer fortschrittlichen EntwicklungdesWohnungswesensstarrentgegenstellen. Der Bund erwartet von Reichstag und Reichsregierung, daß sie die Interessen der Mieterschaft nachdrücklicher als bisher vertreten und die von den Vertretern des Hausbesitzes offenbar beabsichtigte Verschleppung einer umgehenden Neuregelung des Wohnungswesens nicht dulden. Er warnt vor einer Verkennung des Ernstes der Lage, der mit Deut lichkeit aus der sich unterhalb der Mieterschaft bemerkbar machenden, täglich wachsenden Unruhe spricht. Schlußdienst. Drahtnachrichten vom 1V. November. WirtschastSbeihilfen im besetzten Gebiet. Berlin. Bom preußischen Kuttu-ministerium ist auf eine Anfrage der Landtagsfraktion der Deutschen Volkspattei fol gende Antwort erteilt worden: Die Kosten der Wirtschaft-- beihllfen für di« Lehrer und Lehrerinnen in den besetzten Ge bieten sind zu 80 Prozent vom Reiche übernommen worden. Die restlichen 20 Prozent müssen von den SchulverbLnden der besetzten Gebiete getragen werden. Der preußische Staat kann bei seiner ernsten Finanzlage über Len Rohmen seiner gesetz lichen Verpflichtungen hinaus Lasten nicht übernehmen. Die Erhebung der jüdischen Kultussteuern. Berlin. Dem Preußischen Landtag ist ein Gesetzentwurf zugegangen, durch den die Übertragung der Steuerverwaltung der jüdischen Synagogengemeinden auf die Reichsfinanzbe hörden ermöglicht werden soll. Den in der Neichsabgabenord- nung vorgeschriebenen überttagungsantrag soll der Minister für Wissenschaft, Kunst und VolksbiÜmng stellen, weil ein religionsgesellschaftliches, allen jüdischen Synagogengemeinden übergeordnetes Organ nicht besteht. Die preußische Gesandtschaft in Dresden. Dresden. Wie verlautet, hat dir preußische Regierung die Absicht, den freiwerdenden Posten eines preußischen Gesandten in Dresden nicht wieder zu besetzen, sondern ihn in den eines Geschäftsträgers umzuwandeln. Einstweilen wird Legations sekretär Winkler die Geschäfte der Preußischen Gesandtschaft wetterführen. KonßltA mit etn« Ententekommiffton DoeSdrn. Der Bositzor einer hiesigen Fabrik und mit ihm Lio ««säurte Arbeiterschaft verweigerten der Dresdner Inter- aMerttn Kommission aus vorläufig unbekannten Gründen den Zutritt tn die Fabrik zweck- Durchsuchung der RLmne. DeHen die Fabrik war eine Anzeige bei der I. A. K. erstattet worden, über deren Inhalt den deutschen Behörden vtchtS be kannt ist. Die Demo trat« n «nd die Flagge issragr. Bremen. Der deutsch»emokratische Parteitag nahm mit großer Mehrheit folgenden Anttag an: „Die Partei verurteilt die agitatorische Ausnutzung der Flaggen frage. Sie tritt Mr Schutz der verfassungsmäßigen Flaggen ein und warnt, durch Fortsetzung unfruchtbaren Streites die Geschlossenheit der ver fassungstreuen Parteien zu gefährden." Einstimmig wurden ferner zwei Entschließungen angenommen, deren erne gegen das oberschleflsche Unrecht Einspruch erhebt, während die andere einen nationalen Gedenktag Mr die Kriegsopfer be fürwortet. Stresemann und die Jndustttesordenmgen. Breslau. Auf dem Parteitag des Landesverbande- Schlesten der Deutschen Volkspartei sprach hier der Abg. Stre semann über die auswärtige Politik Deutschlands und einige Fragen der inneren Politik. Zur Kreditaktion der Industrie äußerte er sich skeptisch. Die Frage der Privatisierung der Eisenbahnen sei noch recht unklar. Erst wenn es möglich sei, den Beamten ihre wohlerworbenen Rechte unbedingt zu sichern, und wenn der Beweis gelingt, daß die Privati sierung einen überschußbettieb schaffe, könne dieser Gedanke befürwortet werden. Arbeiterentlaffuugen in Bayern. München. Die Koalinwerke Baverns mußten ihrer ge samten Arbeiterschaft kündigen, weil sie nicht genügend Eisen bahnwagen zum Abtransport ihres Materials erhalten k^nterr. Infolgedessen sind die deutschen Porzellanfabrikea gezwungen, ihren Bedarf an Koalin zu bedeutend teueren Preisen aus der Tschechoslowakei zu beziehen. Einigung im Braunkohlenbergbau. Halle. Die Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Braunkohlenbergbau sind unter beiderseiti gem Entgegenkoumlen zmn Abschluß gebracht worden. i 400 Millionen für Oppau. Mannheim. Die für die Hilfsaktion für Oppau von den - verschiedenen Organisationen und Behörden eingeleiteten Sammlungen einschließlich der Sammlungen der Zeitungen haben bisher d« Gesamtbetrag von 400 Millionen Mark ergeben. Zollerhöhung in Ungarn. Budapest. Die ungarische Regierung hat das Zollaufgeld auf das MOfache erhöht. Die Verfügung richtet sich in erster Lurie gegen die Einfuhr aus der Tschechoslowakei und Öster reich. Die Handelskrise hoffen, daß durch die Verfügung der Regierung der Warenaustausch mit Deutschland «ne wesent liche Erhöhung erfahren wird. Kriegsgefangene aus dem Fernen Osten. I Trieft. Hier kam der amerikanische Dampfer „Crook' mit 443 ehemals österreichisch-ungarischen und deutschen Kriegs- - gefangenen aus Wladiwostok an. Es ist dies der letzte Kriegs- ! gefangenentransport aus dem Fernen Osten. Um das Schicksal Raunhofs i geht es am »0. RovEder. Wird es ein Tag der Freude oder der Trauer werden? Die Entscheidung liegt in Deine« Hand! Mr alle wissen, wohin di« einseitige Klassen- und Parteiherrschaft der Sozialdemokratie führt. — Sie kann nicht ausdauen, nur zerstören. Wer Ordnung und Frieden liebt, wer die Diktatur des Prole tariats nicht will, ob Wann, Krau oder Mädchen, Wähle die Liste SchimpfBecker der Naunhofer Bürger-Ausschusses Welt« und Volkswirtschaft. Berlin» 13. Nov. (Stand der polnischen Mark.) j Di« Bewertung der polnischen Matt stellte sich an der heutigen ! Börse auf etwa SA Pfennig. ! 4- Berliner Produktenbörse. Notierungen vom 14. Novem- l ber. (Nichtamtlich.) Langstroh 28—31 M., Weizen- und ! Roggenpretzstroh 33—35 M., Haserpreßstroh 40—44 M., Ma- ! schinenstroh 22-30 M., Häcksel 40-42 M., Wiesenheu 77 bis ! 80 M., Feldheu 91—96 M., Nckcrbohnen 292-307 M., Pe- ! luschken 310—320 M., Wicken 315-325 für 50 Kilogramm, Torstnelasse 110-111 M., Weizenttciemelasse 175—181 M., ! Haferschalenmelasse 135—141 M., Biertrsbermelafle 185—191 ! Matt, Palmkernschrotmelasse 185—190 M. für 50 Kilogramm ! einschl. Papier sack, Kokoskuchen 295—305 M., Palmkernkuchen 295—305 M. Mr 50 Kilogramm. Alles ab Verladestation. - 4- Glättung der Matt in Berlin. Die Montagsbörse brachte infolge stättereu Angebots von Dollarnoten eine Abschwächung bis auf 256 Map'. Sonnabend war der Dollar zuletzt mit 295 Matt bezMt worden. Mit dem Dollarrückgang ging Hand in Hand ein merkliches Nachlassen für alle fremden Werte und ebenfalls ein Sinken der inländischen Industriewerte. 3pro- zenttge Reichsanleihe stieg infolge ausländischer Käufe sprung haft auf 103 Prozent. i 4- Die außerordentlich« Margarineverteuerung wurde im Reichs-Ministerium des Innern durch Vertreter der Fabrikan ten, der Verbraucher und der Gewerkschaften besprochen. Die Vertreter der Margarmeindustri« erklärten sich bereit, beim MargLttneverbanL dahin zu Witten, daß bei künftigen Preis festsetzungen Vertrauensleute d«r Verbraucherverbände und der drei Gewettschaftsverbände htuzugezogen werden. * Anwachsen der Arbeitslosen in England. Die Wochen^ Uche Statistik Mr Arbeitslosigkeit bringt eine neue Zunahme von 111000 Arbeitslosen. Arbeiter und Angestellte. Berlin. (Beendigung des Gasarbelter- str e i ks.) Bis auf «in einzig«- Wett ist der Gasarbefterstreik ver letzten Tage beendet. Die Arbeit«! haben mit der einen Ausnahme die Arbeit Widder ausgenommen. J«doch ist die ! Agitation für eine allgemeine Lohnbewegung der städtischen I Arbeiter noch stark. Der Magistrat beschloß mit Rücksicht auf j die durch die außerordentliche Teuerung hervorgeruftne Not- ! läge, die LohnauMesftnmgen Mr Oktober und November mög- ! kichst sofort auszuzaHlem Düsseldorf. (Ausstand in d «r M e t a l l i n d u ft ri«I : Nachdem di« Metallarbeiter den in der Lohnbewegung gefäll ten Dortmunder Schiedsspruch abgelehnt haben, haben di« Funktionärvettammlungen de- Deutschen Metallarbeiterver- vandes und de- Christlichen Metallarbeiterverbandek be- fchlossen, in den Ausstanv zu treten. Diesem Beschluß haben sich auch die Hirsch-Dunckerschen Gewettvereine angeschloffen. Braunschweig. (Streikbeendigung.) Der seit sieben Wochen andauernd« Streik der Transportarbeiter ist veewdet. Die Arbeit ist wl^er aufgenommen. Die Berhand- lung< n über die »WM» Bedingungen sind noch nickt schloffen. - — . Wahlergebnisse. DK Stadtverordn-Lenwahlen in LeWM. Man hoffte in Leipzig üt«mal die Mehrheit dw tzziMlMm NM« zu brech«. Leiber vergeb««, die MMmrlhM so« AMO WabM-reLttaksn hat dar Sxempel nickt aichgeh«.LSsf-w MPwpwt wählttn, M Probat »ar« zu kml. Vie bLMrltck« Puckel« bckckan mit mehr al« 4600 Stimmen hinter den 172«» sO-lisUWn Stimm« «rück Die Watt« w«en M» erfkn Male ODKlsMch gettentt. Es wählten insgesamt 1M877 Männer und 1W623 Krauen. Mr die bürgerlichen Listen stimmten 73438 Männer und 93950 Frauen, für die sozialistischen Parteien 85439 Männer und 86573 Frauen. Die 72 Sitze im Sladtparlamenl verteilen sich vermutlich auf 36 bürgerliche (bisher 33) und 36 sozialistische (bisher 39) Stadloer ordnete, das wäre also eine Gleichheit des Verhältnisses. Die Stimmenabgabe verteilt sich auf folgende Parteien: Wirlschafts- polilstcke Gemeinsckofksliste 134019, Demokraten 29386, Unabhängige 114733, Mehrhestssozialdemokraten 26433, Kommunisten 30846, Deutschsozialfftsn 3983. Es dürften demnach Sitze erhalten: Wirtschaftspolitische Gemeinschastsliste 30 Sitze, Demokraten 6 Sitze. Unabhängigen 24 Sitze, Mehrhestssozialdemokraten 6 Sitze, Kommunisten 6 Sitze. Grimma. Bei den am Sonntag stattgeftmdenen Wadtoerord- netenwahten wurden hier bei einer 7Sprozentigen Wahlbeteiligung dreizehn bürgerliche, sieben unabhängige und ein kommunistischer Kandidat gewählt. Oschatz. Auf die verbundenen bürgerlichen Listen entfielen 2392, auf die sozialdemokratischen Listen 2275 Stimmen. Die Linksbürgerlichen erhielten 3, die Rechtsbürgerlichen 6, zusammen 9 Sitze. Die Sozialdemokraten erhielten gleichfalls 9 Sitze, davon 8 Unabhängige und 1 Mekrheitssozialdemokrat. Im bisherigen Stadl- j Parlament haften die Bürgerlichen 11 Sitze und die Unabhängigen 7 Sitze. Die Wahlbeteiligung betrog 72 Prozent. Bürgerliche Mehrheit in Dresden. Das vorläufige Ergebnis aus sämtlichen Wahlbezirken Groß. Dresdens ist folgendes: 138 650 bürgerliche Stimmen und 134 202 sozialistische Stimmen, also eine bürgerliche Mehrheit von über 4000 Stimmen. Im einzelnen verteilen sich die Zahlen wie folgt: Bürgerliche Einheilsliste 112890, Beamtenliste 20 554, Angefielltenliste 5426, zusammen 138650, Mehrheitssozialisten 93854, Unabhängige 27 134, Kommunisten 13214. Gegen die letzten Landtogswahlen haben die Bürgerlichen etwa 1500, die Mehrheitssozialisten Haden 3000 Stimmen einqebüßt, die Unabhängigen haben 8500 und die Kommunisten 2000 Stimmen gewonnen, die wahrscheinlich beim letzten Male infolge der Spaltung der Unabhängigen nicht mitgemacht hatten. Sächsische imä kokale Mitteilungen. Naunhof, den 15 November 192t. Merkblatt für deu 16. und 17. November. Sonnenaufgang 7?" (7")!! Mondaufgang v" N. (6°' N.) Sonnenuntergang 4" (4°')!! Monduntergang 7»" V. (v- B.) 16. November. 1881 Militärschriftsteller General Karl von Clausewitz gest. —1897 Kulturhistoriker Wilhelm Heinrich Riehl gest. 17. November. 1917 Französischer Bildhauer August« Rodin gest. — Bildung des französischen MintsterüimS Cle menceau. — 1918 Die Franzosen besetzen Metz. Der Butztag ruft uns auf zur Selbstbesinnung. Sind wir auf dem r«hten Wege? Geht nicht ein wertvolles Gut nach dem andern uns verloren? Wo bleibt die deutsche Treue, von der di» Dichter einst so viel zu fingen rauhten? Zeder denkt nur an sich und es kommt ihm gar nicht bei, um eines Mitmenschen willen sich zu bescheiden. Nur das eigene Leben einmal daraus nüchtern angeschaut, wie oft wir die helfende Liebe vergessen Haden! Wir halten uns oft Mr recht vollkommen und schon beim ersten Prüfen ergibt sich ein ganz anderes Bild. Der Bußtag kann uns wissend machen. Wir Klagen bitter, daß Zucht und Sitte schwinden, aber was haben wir denn dazu beigetragen, sie aus- recht zu erholten? Geschwiegen haben wir, als die Spötter das Lohe in den Staub zogen, geizig waren wir, als man uns um Mittel bat, das Gute rechtzeitig zu stärken. Nicht aufrichtig in unseren Morten, ungerecht in unseren Gedanken, hochmütig, bequem .... Wir find mitschuldig an des Volkes Sünde. Der Bußtag hat uns wissend gemacht. — Naunhof. Kirchenmusik am Bußtag. .Gott sei mir gnädig". — Ari« aus dem Oratorium .Paulus' von Mendels- sohn — Bariholdy, gesungen von Herrn Gruner. LI Die Gültigkeit der Fahrkarten. Die zmn 1. Dezem ber in Aussicht genommenen Erhöhungen der Fahrpreise im Eisenbahnverkehr erfordern besondere Bestimmungen über die Gültigkeit der Fahrkarten. Für den Fernverkehr wird die viertägige Geltungsdauer für die Zeit vom 28. bis 30 d. Mts. dahin eingeschränkt, daß die Reis« am ersten Tag« der Geltungsdauer angetreten werden muß. Mit Fahrkarten für den 28. und 29. können jedoch di« Reisen noch bis zum 30. angetreten werden. Für Dezem ber werden Fahrkarten im November nicht ausgegeben. Die Fahrscheine der Mitropa, die im allgemeinen ein« ! Geltungsdauer von 60 Tagen haben, gelten, w««n sie im ! Oktober oder November gelöst worden sind, nur bis zum j 3. Dezember, wobei die Reise spätestens am 30. November > «ngetreten sein muh. ß 40 Prozent höhere Gerichtsaebühren. Wie wir erfahren, gehl dem Reichstag noch in dieser Session eine Vortag« auf Erhöhung der Gericbisgebühren zu, deren Betrog tn parlamentarischen Kreisen mit fast 40 Prozent angegeben wird. -j- Parlamenlorischer Ton! Die letzten Epektokelfitzungen des Landtages haben die demokratische Fraktion veranlaßt, folgenden An trag im Landtage einzudrtngen: „In mehreren Sitzungen des Land tags haben sich Vorgänge abgespielt, die ein sachliches Verhandeln unmöglich machen, die Würde des Landtages verletzen und sein An- sehen im Volke vollends vernichten. Die jetzige Geschäftsordnung gibt dem Präsidenten nicht die Macht, solche Vorkommnisse zu verhüten ! und zu ahnden. Die Unterzeichneten beantragen daher, der Lanutag l wolle, sofern der Wiederholung derartiger Vorgänge nicht durch Ver- i ständigung der Fraktionen untereinander vorgebeugt werden kann. ! eine Ergänzung der Geschäftsordnung beschließen. -j- Die Gleichberechtigung der verheirateten Lehrerin. Wie aus D«s0m gemeldet wirb, hat die Ada. Frau E«lwg«r mit Unter stützung der demokratischen Fraktion folgenden Antrag im Landtag eingebrocht: Die Regierung zu ersuchen, ungesäumt einen Gesetzentwurf vo«ulegen, der den Z 18 Absatz 3 des Dolksschulgesetzes von 1873 aufyrbt und dadurch eine Rechtsgrundlage für die verheiratete Lehrerin schafft, die dem Artikel 128 der Reichsverfoffung und der Entscheidung des Reichsgerichts vom 10. Moi 1921 entspricht. ß Für die Landwittschastskammern enihült der Gesetzentwurf für di» Umgestaltung des sächsychen Londeskvlturrates ein Wahlgesetz mit folgenden Bestimmungen: Der Wahltag mutz ein Sonntag oder ein vstenfticher Ruhetag sein. Wählbar find all» retchsdeutsch« Männer und Krauen, die am Wahltag da« 20. Lebensjahr vollendet haben, sosern sie seit mindestens einem Johr vor der Wahl als Eigentümer, Nutznießer oder Pächter landwirtschaftlicher Grundstücke tm Freistaat Sachs« di« Sandwtrtschast tm Hauptberuf ausübin. Auch Personen
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