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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 23.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192110233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19211023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19211023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-23
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Monat
1921-10
-
Jahr
1921
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die Nrubildung bet KavtrM- ermöglicht habe«, «der such dann wDrs die Regierung zum mindesten 1« ihrer Handlungsfreiheit eingeengt, und gerade da- sollte jetzt vermieden werden. Gewiß Hst der Gedanke manche- für sich, daß da- Ausland durch den Rücktritt desjenigen Kanzler-, dem e- immer wieder sein Vertrauen bekundete, «ine deutliche Antwort auf den unerhörten Genfer Be schluß bekommt, aber wichtiger ist jetzt, daß den sachlichen Notwendigkeiten Rechnung getragen wird. Binnen acht Tagen müssen wir Bevollmäch tigte ernennen, die mit den Polen die Verhandlungen über die Durchführung der wirtschaftlichen Übergangs maßregeln führen sollen. ! Da darf keine Zeit versäumt werden, um diese überaus wichtigen Konferenzen gründlich vorzubereiten, denn sie sind augenblicklich der einzige Weg, auf dem vielleicht noch eine Erleichterung unserer schweren Zwangslage erzielt werden kann. Es wäre daher im Augenblick auch nach der Ansicht zahl reicher Parlamentarier aus den verschiedensten Partei lagern das zweckmäßigste, wenn das Kabinett Wirth vor läufig wenigstens im Amte bliebe. Das neue harte Diktat erkennt an, daß für «ns wie für die Polen aus dem neuen Zustand Aufgaben von internationaler Tragweite erwachsen. Man sieht auch drüben ein, daß man ohne unsere freiwillige Mitarbeit nicht am Rande des Abgrundes vorüber kommt, in den die Zer reißung Oberschlesiens die europäische Wirtschaft zu stür zen droht. Wir selbst haben keine Ursache, die Fehler unserer Feinde gut zu machen, wohl aber haben wir das größte Interesse daran, den Ruin Oberschlesiens diesseits und jenseits der neuen Grenze zu verhindern. Wir keh ren auf diesem für uns so überaus schmerzlichen Wege in die internationale Politik zurück. Jetzt ist nicht Zeit, innere Streitigkeiten auszufechten, sondern zu erkennen, daß unser Teil, das uns nach dem Spruche von Genf verbleibt, nicht nur in bitteren Verlusten, sondern vor allem in großen neuen Aufgaben besteht, an die wir ungesäumt auf der Grundlage innerer Einigung in zielbewutzter Arbeit Herangehen müssen. —m. * Der Eindruck in Berlin. Obwohl ein abfcPteßendeS Urteil über die Rote noch von keiner amtlichen oder sonstigen politischen Sette bis her vorliegt, sei doch verzeichnet, was der Vorwärts über den Eindruck in Berlin berichtet. Das Blatt erklärt, in Berlin stehe man unter dem starken Eindruck, daß die Ent scheidung noch ungünstiger ist, als das nach den ersten Veröffentlichungen zu erkennen war. Die Wirkung dieser Tatsache auf die bürgerlichen Fraktionen, zumal aus d» Demokraten und die Deutsche Volkspartei, sei unver kennbar. Die Stimmung gegen das Kabinett Wirth habe sich verstärkt. Es bestehe die Absicht, neue Verhand lungen mt t der Entente anzubahnen. Auch aus führenden englischen Wirtschaftskreisen würden Stimmen gegen die oberschlesische Entscheidung laut, die sich mit dem deutschen Urteil über die wirtschaftlichen Folgen dieser neuen Gewalttat decken. Die englische Regierung aber scheine fest auf der Entscheidung von Genf zu beharren. — Es sei betont, daß dieser Stimmungsbericht durchaus auf subjektiven Eindrücken beruht, sodaß weitgehende Fol- gerungen daraus noch nicht gezogen werden können. Vie neu« Grenze. König-Hütte und Kattowttz polnisch. Die nach den Genfer Beschüssen festgesetzte TrennungS- ltnie durch das Abstimmungsgebiet verläuft von der alten Grer»e bei Oderberg zunächst bis unweit Ratibor entlang der Oder. Dann biegt sie im rechten Winkel nach Nord osten, läuft im Bogen östlich um Beuthen herum, um wieder in nordwestlicher Richtung bis über die Malapane zu ziehen. In weitem Bogen Lublinitz umkreisend stößt sie etwa in der Höhe von Tschenstochau auf die alte schlesisch-polnische Grenze. Durch diese Linie werden von wichtigeren größeren Städten Rybnik, Pleß, Kattowttz, Königshütte, Tarnowitz und Lublinitz von Deutschland abgerissen. Nach Kreisen geordnet stellt sich der Verlust wie folgt dar: Deutschland verliert den südöstlichen Teil des Kreises Ratibor, den Kreis Rybnik bi- auf die Nordwestecke, den Kreis Pleß, den Südostzipfel deS Kreises Gleiwitz und fast zwei Drittel des Kreises Hindenburg, Stadt und Land kreis Kattowitz, Kreis Königshütte, den Süd- und Ostteil des Landkreises Beuthen, während die Stadt selbst deutsch bleibt, sowie endlich die überwiegenden Teile der Kreise Tarnowitz und Lublinitz einschließlich der Städte und der wichtigsten industriellen Anlagen. Was uns verloren g«ht. Die Zukunft derKohlengruben gefährdet. Die Grenzlinie, die nun das oberschlesische Kohlen-undJndustrterevierin zwei Teile zer reißt, ist bekanntlich auf Grund von Vorschlägen einiger Sachverständiger gezogen worden. In der Tat gewinnt man beim Nachprüfen der Wirkung dieser Trennung den Eindruck, daß diese Herren mit sehr großer Sachkenntnis vorgrgangen sind, allerdings nicht etwa, um auf Grund ihrer Wissenschaft die Lebensnotwendigkeiten der zerrisse nen Provinz selbst zu wahren, sondern vielmehr, um eine Lösung zu finden, die das Deutsche Reich seiner wirtschaft lichen und industriellen Kraftquellen in. weitgehendem Mße berausi. Oie Hranzosen erblicken ja in dem In dustriegebiet letzten Ende- immer nur die .Waffen schmiede" Deutschlands für einen künftigen Revanchekrteg, den sie wohl mehr auf Grund ihres schlechten Gewissens al- traendwelcher kriegerischer Pläne de- entwaffneten Deutschland- so sehr stückten, daß ihre ganze Politik im wesentlichen von dieser gänzlich unbegründeten Angst be stimmt wird. Deshalb kam es ihnen in erster Linie darauf an, daß Deutschland unter allen Umständen der oberschlestsche« Kohlen- und Erzlager so weit, als es mit irgend welchen Schetngründen nur zu bemänteln ging, beraubt werden mußte. Die genauen Studien der Sachverständigen haben denn auch ein Re sultat ermöglicht, mit dem man nicht nur in Warschau, sondern vor allem in Paris überaus zufrieden sein kann. Im Kreise Rybnik verliert Deutschland alle erschlossenen und unerschlossenen Kohlenvorräte, ebenso im Kreise Pleß und im Kreise Kattowttz. Der Verlust an Kohle dürfte die Hälfte der oberfchlesischen Förderung, die vor dem Kriege 43 Millionen Tonnen betrug, über schreiten. Der Verlust an Kohlenvorräten ist unverhältnismäßig viel größer, da allein mit den Kreisen Pleß und Rybnik die noch unerschlossenen Kohlen- gebtete mit Lagern von 42 Milliarden Tonnen bis zu tausend Meter Tiefe ausfallen, ferner der Kreis Kattowitz mit 5Z Milliarden Tonnen und dazu noch kleinere Vor räte im Kreise Hindenburg und Beuthen. Mit dem Verlust des ZinkgebieteS verliert Deutschland seine Vormachtstellung als Zinkpro duzent und wird für diesen wichtigen Rohstoff so gut wie vollständig auf den Auslandsbezug angewiesen. Ein er heblicher Teil der Devisen, die heute zum Rohstoffeinkauf zur Verfügung stehen, wird zur Bezahlung von Kohlen- und Rohstoffbezügen notwendig sein. Der Schaden, den Deutschland besonders im Hinblick auf seine Zukunft erleidet, ist deshalb so groß, weil die Ausbeutung der uns verbliebenen Kohlenfelder schon sehr wett fortgeschrit ten ist. Für Sachsen und Thüringen, die viel oberschlesi sche Kohle bezogen, wird sich der Ausfall verschärft gellend machen. Wohl ist die Möglichkeit gelassen, für die nächsten 15 Jahre Rohstoff« dus dem polnischen Teile Oberschlesiens zu beziehen. Ob die Lieferungen erfüllt werden, ist fraglich. Eine Gesamtschätzung nach den Berechnungen eines französischen Blattes ergibt, daß Polen durch die Teilung Oberschlestens 48 Prozent, d. h. 973 000 Einwohner des Industriegebietes zuge sprochen werden. Polen erhält 82 Prozent der Kohlen förderung, 51 Prozent der Kokserzeugung, 65 Prozent der Schmelzeisenerzeugung, 70 Prozent der Stahlproduktion und die gesamten Zinn- und Zinkgruben. — Eine weitere mittelbare aber ebenfalls äußerst empfindliche Schädigung Deutschlands, die mit dem Verlust dieser reichen Gebiete zUsammenhiiugt, wird sich in der Einbuße an Steuerkraft zeigen. Uns wird jetzt Gebiet fortgenommen, das unge heure Produktionserweiterungen zulteß, eine große Zahl von industriellen Werken fällt mit-ihrer Steuerkraft sogar schon jetzt aus. Wenn der Völkerbund diese Trennungs- linie durchgesetzt hat, so wird der Oberste Rat daraus den Schluß ziehen müssen, daß eine Grundlage für die künf tige überschußproduktton Deutschlands und damit die Möglichkeit für die Erfüllung des Ultimatums im bis herigen Umfange nicht mehr vorhanden ist. Vas große Unrecht. "MW Pressestimmen zum Genfer Urteil.^ Obwohl während des augenblicklichen Konfliktes im Berliner Zeitungsgewerbe die meisten Blätter fehlen, seien doch einige charakteristische Stimmen verzeichnet, die aller dings keine erschöpfende Übersicht über das Urteil der öffentlichen Meinung geben können. Die Deutsche Zeitung setzt al- selbstverständlich Vor au-, daß di« deutsche Regierung nicht nur die Entscheidung de» ! Obersten Rate- über die Grrnzfestsetzung, sondern auch die so- ! genannten .Empfehlungen" de- Völkerbund-rate-, in Ober- , schlefien einen wirtschaftlichen Halbstaat unter deutscher und I volnjscher Leitung und mit einem neutralen Präsidenten an - der Spitz« zu schaffen, al- recht-widrig und dem Vertrag von ! Versailles nicht entsprechend zurückweisen wird. , Der vorwärts meint, der von der Entente gewählte Weg sei offensichtlich von dem Bestreben bestimmt, der gefäll ten Entscheidung ihren vertragswidrigen Charakter zu nehmen, er werde aber in Wirklichkeit nur verschleiert. Denn da-, was von den witschastlichen Bestimmungen zu bindendem Recht für beide Teile erklärt wird, greife weit über den Vertrag von verfall!«- hinaus. Nur in manchen Fällen öffnen sich noch BerhandlunaSmöglic^ette«, während im übrigen ein Zwang au-geübt wird, für dessen Ausübung sich im Dokument von Versailles keine Rechtsgrundlage sticket. Auch die Blätter in Österreich verurteilen den Genfer Spruch auf da- schärfst«. Die Wiener Reich-Post schreibt: Der Völkerbund hat mit diesem Schiedsspruch sich selbst als einem Werkzeuge von politischen Machtgruppen da- Urteil ge sprochen. Durch ^>iese neue Vergewaltigung deS deutschen Volke- wird aber auch der ganzen zivilisierten Welt schwerer Schade -«gefügt, d«nn da- Unrecht zehrt an der sittlichen Kraft aller Völler. Da- Neue Wiener Tagblatt sagt: Wa- hier am deutschen Volle verbrochen werden soll, ist so furchtbar, daß bi- in die letzten Tage hinein die Stimmen der Warner auch bei der Entente nicht verstummt sind. Leider wird man jetzt aber die Hoffnung auf Einkehr in letzter Stunde wohl auf geben müssen. politisch« Run-schau. Deutsche« Reich. - Verhandlungen in Koblenz über de» Grenzverkehr. Die vertagten Verhandlungen in Koblenz über die Ausgestaltung des interalliierten Organs zur Kontrolle der Handhabung des Aus- und EinfuhrsystemS im be setzten rheinischen Gebiet durch die deutschen Behörden sollen nunmehr am 24. Oktober beginnen. Die unter Füh rung des Gesandten von Mutlus stehende deutsche Dele gatton hat eine Einladung von dem interalliierten Sach- verständigenkomitee in Koblenz erhalten. Ausbesserung der Beamtengehälter. Dem Vernehmen nach ist das Reicksministerium des Innern mit den Spitzenorganisationen oer Beamtenschaft in Verbindung getreten, um die Aktton vorzpbereiten, welche die Beamten einigermaßen vor den Folgen der neuesten Geldentwertung schützen soll. Man hofft, die Vor arbeiten mit den Beamtenorganisationen soweit fördern zu können, daß dann die Verabschiedung der neuen Zu lagen in den Parlamenten möglichst rasch erfolgen kann, damit die Beamten nicht zu sehr in eine wirtschaftliche Notlage geraten. In diesem Sinne arbeitet die Reichs- regierwrg auch mit den Landesregierungen zusammen. Die Absichten gehen zuletzt dahin, nicht mehr die Teue rungszulagen zu erhöhen, da nicht mehr damit gerechnet werden kann, daß die Teuerung in kurzer Zett zurückgeht, sondern eine gründliche Ausbesserung bei den ordentlichen Gehältern selbst vorzunehmen. Keine Sonderstellung der Schutzpolizei. In Berlin tagte der Reichsverband der Polizeibeam- ten Deutschland-, in dem Die große Mehrzahl der gesamten deutschen Poltzeibeamten vereinigt sind. Es wurde Stel lung genommen gegen die von Regierungen einzelner Bundesstaaten, insbesondere von Preußen, beabsichtigte Schaffung eines Beamtensondergesetzes für die staatliche (grüne) Polizei. Auch andere Beamtengewerkschasten, ins- besondere der Deutsche Beamtenbund als Spitzenorgani- sation, waren vertreten. Vom beamtenrechtlichen Stand punkt verwarf der erste Referent Geheimrat Groß jede beamtenrechtliche Sonderstellung der Polizeibeamten und forderte die Unterstellung dieser Beamten unter das für alle Beamten geltende Beamtenrecht. Für den Deutschen Beamtenbund sagte Ministerialrat a. D. Falkenberg tat kräftige Unterstützung dem Reichsverbande zu. Ein Ver treter der Reichseisenbahngewerkschaft versicherte die Poli- zeibeamtenschaft der Solidarität der Eisenbahnbeamten. Ablieferung deutscher Flugzeuge. Im englischen Unterhaus teilte der englische Unter- staatssekretär für das Flugwesen mit, daß die deutsche Re gierung sich bereit erklärt habe, den Alliierten 250 Zivil- flugzeuge auszuliefern, die seit Inkrafttreten des Friedens- Vertrages gebaut wurden. Inzwischen sei der gesamte Bau von Flugzeugen in Deutschland eingestellt worden, bis die Alliierten sich davon überzeugt haben, daß die Ab rüstung in Flugzeugen vollständig ist. Die Alliierten sind der Ansicht, daß eine Verletzung des Versailler Vertrages vorgelegen habe. Aus Zn- und Ausland. Jena. Das Thüringer Kabinett hat nunmehr auch den Ministerpräsidenten gewählt. Der Minister für das Wirt schaft-Ministerium, Fröhlich, hat den Vorsitz im Kabinett übernommen. Köln. Der Kölner Polizeipräsident hat die Rheinische ! Republik, das Organ der rheinischen Separatisten, für die Dauer eines Monats verboten. Das Verbot stützt sich auf die Verordnung des Reichspräsidenten vom ^9. August. SäckkUcke umi kokals Mitteilungen. ! Naunhof, den 22. Oktober 192l. Merkblatt für de« LS. und 24. Oktober. Sonnenaufgang 6" (6») sl Mondaufgang 10" N. (U"N.) . Sonnenuntergang 4" (4") U Monduntergang 12»N.l1"N.1 j 23. Oktober. 1801 Komponist Albert Lortzing geb. — Dichter Adalbert Stifter geb. — 1842 Sprachforscher Wilhelm Gesenius gest. 24. Oktober. 1648 Westfälischer Friede zu Münster und Osnabrück: Ende des dreißigjährigen Ktteges. — 1795 Dritte Teilung Polens. — 1796 Dichter August Graf v. Platen- Hallermund geb. — 1917 Beginn der 12. Jsonzoschlacht. DeS Geld«- Wert und Unwert. Jemand hat ein Stück Seife. Sein Besitz erscheint ihm zu klein. Er nimmt daher eine Schüssel mit Wasser und verwandelt seine Seife in Schaum. Dieser Schatz an Seifenschaum ist nun zwar ziem lich umfangreich, wird aber bald zu einer trüben Flüssigkeit, die zudem schnell verdirbt. Genau so geht es un- mit unserer Valuta. Der Lohn- oder Gehaltsempfänger kann sich den Vorgang auch folgendermaßen veranschaulichen: Früher ver diente er Hunden Mark, jetzt sind es taufend Grosin, und bald werden es zehntausend Pfennige sein. Vielleicht müssen wir noch di« Dezimalrechnung zu Hilfe nahmen. Am 2. Ja nuar 1920 kostete eine deutsche Mark in Newyork 8,1 Pfennig Friedenspreis, seitdem ist st«, mit einigen Rückschlägen, dau ernd gefallen, gegenwärtig kostet sie weniger als 3 Pfennig. An diesem Weltweit unserer Mark, also an der Valuta, ge messen, sind unsere Lebensbedürfnisse, aber auch unsere Ein- ! künfte, zurzeit so Willig" wie in der guten alten Zeit. Sieht man die Sache von dieser Seite an, so ist sewst der nieder- drückende Zustand der dauernden Markentwertung nicht ganz ohne Licht und Segen, denn er versetzt uns in die Lage, immer mehr Arbeiter und Angestellte zu beschäftigen, so daß bei unS die Zahl der Arbeitslosen sinkt, während sie in andern Ländern fortgesetzt steigt. Freilich müssen wir uns an ein schlichtes Leben gewöhnen und müssen auf jede Auslandsrufuhr, außer von Rohstoffen, Verzicht leisten, und zwar bewußt und frei willig. Dann werden wir auch die Prüfungen dieser Zeit überstehen, uud bessere Zustände werden eintreten. Aber man halt« seine Hände rein und betrüge sich nicht selbst. Man halte sich fern vom Tanz um das golden« Kalb und gehe nicht unter die Balutaspekulanten. Riesengewinne werden gemacht, jedoch sie erweisen sich als Seifenschaum: aus tausend Mark werden tausend Pfennige! k—st. Wochenschau. Die Gärten li^en leer. Das Obst ist verstaut oder bereits ver- baut, die letzten Pflaumen auf der Ehauffee sind von mutigen Kletterern gemaust, ein berechtigtes Abnehmen hätte den Arbeitstohn nicht gedeckt. Täglich werfen die Bäume mehr Blätter ab. bald werden sie als Besen in die Lust ragen. Allmorgendlich steckt der Stammtischwetterprophet die Nase vorsichtig durch einen Fensterspalt. Nein, die Natur hat sich noch immer nicht nach seinen bösen Ahnungen gerichtet. Es ist immer noch warm, und der Kohleneimer kann weiter in der Ecke träumen. Derdrtetzlich will der allwissende Nörgler das Fenster schließen, da fällt sein Blick auf eine Schar Spatzen. »Und es gibt doch Regen, denn die Spatzen baden im Dreck'. Kerr Metzmacher atmet auf, er hat wieder Ursache allen Bekannten gegen- über zu unken und ihnen die Laune zu verderben. Die Spatzen aber fliegen auf die Dächer und piepen die diskretesten Stadtneuig- ketten in die Straßen hinab. »Piep, gestern Abend war die kleen« L. mit dem Sans im Dunkeln an der Ecke. Piep, di« Frau V- hat bei ihrem Loaieherrn eine Saarnadel gefunden. Piep, bet —. ist der Gerichtsvollzieher gewesen. Pieo, piep, piep!' Neugierig horchen die männlichen und weiblichen Klatschbasen auf. Gottlob, fie Hoden wieder Stoff für ihre heutige Stodtrunde. Das müssen wir dem Wochenschauer erzählen, das muß in die Zeitung!' Der Wochenschauer aber wird sich schön hüten, Spatzengeschwatz auszu plaudern. Ihm ist ernster zumute, die drohenden Wolken über unserm VolerlSmd. die Anzeichen der kommenden wirtschaftlichen Nöte tauchen mahnend vor ihm auf und doch will er dem Herrn Metzmacher nicht ins Sandwerk pfufchen. Wir Deutschen sind ja leider bei dem Wahlspruch angelangt .Komm's, wie es will, wir hotten still.' Ob und wann wir diese Schildkröten haut einmal ad- werfen, weiß nur der Simmel. Bis dahta ziehen wir vorsichtig den Kops ein und taffen, wer Lust dazu hat, auf uns herumhämmern. si. 6. 0. '- Naunhof. Nach dem neue» am 26. Oktober in Kraft tretenden Fahrplan verkehrt auj der Linie Leipzig—Döbeln—Dresden der Nachtzug nach Naunhof 10 Minuten später, also ab Leipzig Lbs. abends 11,30, in Naunhof 12,04. — Naunhof. Am Mittwoch, den 26. Oktober veranstaltet der Gesangverein »Concordia* tm Golbnen Stern seinen Theater- Ad end. Unter persönlicher Leitung des Dirigenten Serrn Musik direktor F. Blohm wlrd das Dolksstück mit Gesang in 5 Akten von Rudolf Kneisel, Musik von Richard Thiele: »Die Lieder des Musikanten' zur Aufführung gelangen. Der gesamte Reinertrag wird dem Fond zur Errichtung eines «hrenmoles überwiesen. An- schließend findet « Abend verspricht ei - Llchlwielh wie aus der Anzei Klosterjäger', namigen Roman s-ltsackster Fa! — Dätz »Der Klo! werk ist, mögen r beweisen: »Zu den filmte, gehört unst liche Sochgebirgsau größter Lebensgesa! den Film zu einem Dramen.' , Tadeln, do sie mel des Schriftstellers s umgangen und ein Sinne bewegt. Li lobtxn durch Verv doch durch die Schi Akt kam es. wie der Gegner. Diese Hochgebirge ab. d« vor anderen Werk, drccher und Fritz < Regie erstklassig.' Sptelplan sicher vl — Naunhof, am !6. d. M. sein besucht war. Eine über die ausgeliehe energisch ausgeforöe Kerr Paul erstatte stellung des Lande gänge wurden ver! kämpfungsmtttel d Odstbäume', welche beträgt 10 Pfennig gegen. Wie schon wieder die Saaikai es erfolgte auch d ein Angebot von < Saatgut älterer N< Anschaffung warnte Angebote einzuhole! Erledigung komme A.— Am 20. Verhandlungen mit statt, in denen die Wurzen und zwar neuen Kartoffelerzei gestellt werden, datz Kartoffeln In derÄ Hot und datz die in sammlungen der Äc im besten Gange sti Kein Feiert bei der sächsischen L Arbeitsruhe am 9. Seite über den g« mitgetetlt: »Aus de unter dem 8. Dezen rung ersucht werde der 1. Mat und dei und festgelegt weri 10. März 1921 oer! Gelegenheit mit, d Regelung bei der 2 keinen Erfolg gehai erforderlich, und zu die Schwierigkeiten den einzelnen SUei müßten. Den Antr weiteren Beratung Landtagspräsiüent Beratung des Anira Zunächst wird sich beschäittgen. Da d zum Feiertag zu erl Schwierigkeiten dad beamten jedoch au6 richteten. Auch die 9. November zum g si Die Wohn«! wie der Telunion-S suchenden auf weit , allein in Berlin üt gegenüber nur in se Kriege in Deutschla wurden, ist jetzt im gleiche Zahl fertiggk -j- Das Wahlri lässig der in Sachs Klarheiten darüber e auch in der Gemein, liegt. Aus eine Ans Ministerium des I Gemeinde nur den, Gemeindewahlliste haben. Für die Ai könne der Z 1! des diesem Paragraphen Wochen bemessener Frage kommt. -j- Jetzt kann m Blutlaus an uns Das abnorm milde gesährlichen Schädll besttzers ist es, mit a wenn nicht mancher Ein ausgezeichnetes Bestreichen der befal zu scharf. Besonder- dem Feuer. — Nochlitz. 2 schäft nach verschiede toffellieserungsverträ! — Grohenhaii aus, welche einen bk Dame anderswo aust — Dresden. am Donnerstag ihre Nitzsche, zum dritte Albrecht zum Stradt — Der Dresder Schubert, der bet Begehung der Tat r der jedoch mißlang. Motive der Tat find — Nach dem E slands in Tharandt Braunsdorf unter V zehntägigem qualvoll — Lhemnitz. Kopsdlatt der Leipz Erscheinen ein. — Zn Plauen Valuta in erschrecken ausländische Kapital, — Plauen t. i loffeloersorgung der tretung 220000 Mk. und sonst Unterstützu
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