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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 18.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192109189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-18
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Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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bot bts estnischen Roten Kreuzes abaelehnt und erklärt, die gegenwärtig in Rußland bestehenden Organisationen genügten zur UnterMtzung der durch die Hungersnot betroffenen Gegenden. Paris. Die internationale Hilfskommtssion für Ruß land trat zusammen. Nach dem Jntranstgeant haben die französischen Mitglieder nicht die Absicht, der Kommission die Ylusiösung und Einstellung der Arbeiten vorzuschlagen. Konstantinopel. Das kemalistische Communiquö meldet, daß am Vorabend die Griechen sich in Unordnung auf der ganzen Front zurückzogen, wobei sie ihre Verwundeten und Kriegsmaterial, besonders Automobile, im Stich ließen. Kartoffelversorgung und Kartoffelpreise. Der Sächsische Landdund, der etwa 65000 sächsische Land- wirte zu seinen Mitgliedern zählt, hielt im Landtagsgebäude zu Dresden eine Vertreteroersammlung ad, die sich u. a. auch mit der Frage der Ka tosselversorgung der sächsischen Bevölkerung und mit oer P-eisgestaltung für dte Kartoffeln besohle. Der Landdund wird seinen Mitgliedern aufgeben, sich nach Mög lichkeit mit Verbraucherorgonisalionen direkt in Verbindung zu setzen, um auf diesem Wege die Kartoffeln unter Ausschaltung unnötig ver teuernder Zwischenglieder zu möglichst niedrigen Preisen an die Ver braucher zu bringen. Zur Kartoffelpreisfrage wurde ousgesiihrt, dah selbstverständlich ausschlaggebend der allgemeine grotze Markt preis sein müsse. Datz aber über diesen nicht hinausgegangen wird, wolle man dadurch erreichen, daß man sich der zur Ermittelung eines Durchschnittspreises geschaffenen Einrichtung des Landeskultur- rates bedient. Der Landeskulturrot hat über ganz Sachsen verstreut etwa 100 Vertrauensmänner, die jeweilig über den Kartoffelpr-is berichten, und aus deren Berichten dann ein Durchschnittspreis ermittelt wird. Auf diese Weise soll die Bevölkerung fortlaufend über den angemessenen Kartoffelpreis unterrichtet werden. Der Landdund wird sich noch besonders an seine Mitglieder wenden, datz diese wilden Kartoffelauskäufern entgegenarbeiten, und doh durch möglichstes Zusammenwirken zwischen Erzeugern und Ver di uuchern ein Kartoffelpreis so niedrig wie möglich erreicht werden kann. Den Kartoffelpreis ober etwa in Sachsen unter den all. gemeinen Marktpreis mit irgendwelchen gewaltsamen Mitteln herab- zudrücken, würde, so wurde in dieser Versammlung klargelcgt, die Versorgung der sächsischen Bevölkerung mit Kartoffeln nur noch mehr erschweren. Sachsen mutz drei Viertel seines Bedarfs von außerhalb Sachsen beziehen. Wenn nun der Preis in Sachsen künstlich gegen über dem außerhalb Sachsens notierten Preise heradgedrückt wird, dann würde die Gefahr von neuem entstehen, daß dte sächsischen Kartoffelerzeuger ihre Kartoffeln an auswärtige Auskäuser, dte höhere Preise bieten, abgeben würden, während Kartoffeln von außer halb Sachsens, wo höhere Preise für sie erzielt würden, nicht nach Sachsen hereinkommen würden. Weiter wurde auch noch angeregt, den Landwirten anhetmzustellen, die Verbraucher mit Kartoffeln so rasch als möglich zu beliefern. Aus dir wird nie etwas! Wie ost schon hoben Eltern solches und ähnliches zu einem ihrer Kinder gesagt, und wenn sie es auch nicht sagten, so haben sie es doch gedacht. Bekümmerten Kerzens haben sie in die Zukunft des Kindes geschaut: was soll aus ihm werden! In der Schule kein rechtes Fortkommen, es mangelt am ernsten Trieb, der Junge träumt zu viel, ist ewig unberechenbar und unzuverlässig. O, ihr Eltern, die ihr so denkt, und denken zu müssen glaubt, macht euch keine Sorge! Ist der Junge, ist dos Mädchen nur sonst gesund, so laßt das Pflänzchen gedeihen, wie es gedeihen will; es gibt Früchte genug, dte spät, sehr spät reifen, dann aber um so herrlicher schmecken und um so wertvoller sind. Damit ist nicht gesagt, datz ihr tatenlos zusehen sollt I Jedes Pflänzchen im Garten wächst nach seiner Weise, am schönsten aber -och dann, wenn es gepflegt wird; wenn es am richtigen Orte steht, gute Nahrung hat, Licht, Sonne und Regen. Laßt also auch die Liebe nicht untergeben zu eurem Kinde. Aber nicht Mutter- und Affenliebe wendet an, die alles entschuldigt, bemit leidet, alles selber tut, sondern die Liebe des Kerzens, die das Beste will: eiserne Konsequenz mit ruhiger Geduld, mit nachhaltiger ernster jGüte. Erzwingen läßt sich nichts, gar nichts in der Erziehung. Des halb wäre es töricht, zu verzweifeln. Bei vielen Kindern platzt der Knoten, wie man im Volke sogt, erst in späteren Jährens; dann werden sie plötzlich von einer Lust und Lebendigkeit durchflutet, die die verlorenen Jahre bald wieder einholt, und aus dem Samenkorn, das erst so dürftig keim'e und wuchs, wird nun demnach ein kräftiger Baum, aus dem verträumten Kinde ein gesunder, tätiger Mensch der seinen Eltern Freude bereitet. SSckltlcke unä kokale Mitteilungen. Naunhof, den 17. September 192!. Merkblatt für den 18. und 1v September. Sonnenaufgang Sonnenuntergang 5*° (5") I! Mondaufgang 6^ N. l6" N.) go« jgo»; ss Monduntergang 6" V. (7°' V.) 18. September. 1786 Dichter Justinus Kerner geb. 19. September. 1870 Paris wird von den deutschen Truppen eingeichlossen. - t886 Maler Eduard v. Steinle gelt. — 1916 Eröffnung des deutsch-österreichischen Angriffs auf Serbien. Wochenschau. Naunhof richtet sich immer mehr ein, sonntägliche Feststadt zu werden. Radfahrer, Turner stellen sich als willkommene Gäste ein und werden daheim von der freundlichen Aufnahme zu berichten haben, die sie hier fanden. Der Kerbst scheint es mit diesen Ver anstaltungen auch fernerhin gut meinen zu wollen und spendet son niges Festwetter. Wie lange aber noch, und der erste Kasten der kostspieligen Nahrung unserer Oefen mutz aus dem Keller herauf» wandern? Vorausgesetzt, datz der Kausvater in der Lage war, sich einen Vorrat einzulagern. Auch die Kohlen werden sich der unbe- dingt bevorstehenden Preissteigerung anschltetzen, die in so vielen lebenswichtigen Artikeln unausbleiblich ist. Glücklich der, der jetzt noch vorsorgen kann. Die Abwärtsbewegung unserer Mark spricht ja eine zu deutliche Sprache, um ihren preiserhöhenden Einfluß auf olle einzusührenden Rohstoffe übersehen zu können. Ganze 3 Mark 80 Pfg. zahlt man in Amerika für 100 Mark, und es steht noch nicht fest, ob das das Ende der traurigen Rutschbahn darstellt Berickte über amerikanische Mißernte in Baumwolle wirken noch verteuernd und die geforderten Erhöhungen der inländischen Löhne und Gehälter tun das Ihre. Wenn trotzdem unsere Industrie in den meisten Branchen voll beschäftigt ist, so beweist dos einmal den Warenhunger auf dem Weltmarkt, dann aber auch die vertrauende Stimmung der Industriellen. Darin es ihnen gleichzutun, ist aber gegenwärtig die Aufgabe aller. Das Molto: Es muß jortgewurschtelt werden! soll nicht im berüchtigten glelchgiltigen Sinne befolgt werden, sondern mit dem energischen Zusatz: Dennoch! Denn Stillstand wäre hier mehr als Rückgang, ja sogar sicheres Ende. Das „Durchhalten« in seiner Bedeutung des gottergebenen Duldens steht uns noch ollen in traurigster Erinnerung, heute heißt das Durchholten: Kamps der Arbeit gegen die uns bedrohende Not! Und diese Form des Durch- haltens wird uns endlich, wenn auch langsam, zu einem wirtschaft lichen Siege ohne Woffenklirren verhelfen. Ernstes Schaffen gehört dazu, wer aber diese Pflicht aus sich läd, dem gebührt auch Erholung, mag er sie im Wald, im Tanz oder in geselligen Zusammenkünften suchen. Darum sollen niemand die Freuden der Feierstunden ver kümmert werden, wenn sie durch redliche Arbeit verdient sind. p. o. 0. — Naunhof. Unsere Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz hat zur Stärkung ihrer Mittel eine wundervolle Serie von 5 Notgeldscheinen herausgegeben, die aus der Rückseite 5 verschiedene Ansichten während der Tätigkeit beim Rettungsdienst zeigen. Die Scheine find in Buchdruck dreifarbig sehr sauber ausgesührt, auf ganz hervorragendem starken Wasserzeichenpapier gedruckt und fortlaufend numeriert; dte Auflage zerfallt in 10 Serien mit je einem anderen Buchstaben, di- zutammen den Sinnspruch „Gothelfuns« ergeben. D^r aus dem Verkauf dieser Notgeldscheine erzielte Erlös dient ganz ausschließlich zur Ergänzung und Peuanschoffung von Rettungsgerät, um dte so rührige und stets hilfsbereite Kolonne immer auf der Köhe zu holten. Es wird ganz ausdrücklich hervorgehoben, datz die hieraus vereinnahmten Beträge auch nicht mit nur einem Bruchteil zu Vereins- Veranstaltungen Verwendung finden, sondern ohne jeden Abzug in die Gerätekosse der Kolonne odgesührt werden. D:e Scheine können jederzeit von der Kolonne in Serien von 5 verschiedenen Stück zum Nennwerte von je 50 Pfg. zuzüglich 20 °/g Lnxussteuer zum Betrage von Mark 3.— bezogen werden. Unsere Leser finden in unserer heutigen Beilage einen derartigen entwerteten Ortginalschein. Um auch den Interessenten von Pvrzellangcld enigcgenzukommrn, hat dte Kolonne gleichfalls Porzellangelü im Werte von Mark !.— herausgegeden, das gleichfalls zum Nennwerte von der Kolionne bezogen werden kann. Wir hoffen und wünschen, daß die so geschickt angelegte und dem Zuge der Zeit Rechnung tragende Propaganda einen recht guten Ersolg zeitigen möge. — Naunhof. Eins der größten Feste, die im Laufe dieses Jahres in unserer Stadl veranstaltet werden, ist dos Bezirks-Fe st vom Sächsischen Radfahrbund, das morgen Sonntag statt- findet. Kierzu werden sehr viele Spvrtsgenossen von auswärts er wartet, sodaß auf großen Verkehr zu rechnen ist. Das vollständige Programm finden die Leser im Inseratenteil obgcdruckt. — Naunhof. Draußen in der großen Kalle veranstaltet morgen Sonntag die Schützengesellschaft im engen Kreise einen Festabend, wozu die Mitglieder mit all ihren Familienangehörigen relllos teil- nehmen sollen. Diese Abende sind die schönsten in der Gesellschaft. Am Nachmittag wird eine photographische Ausnahme gemacht zu einem Gruppenbild. — Naunhof. Montag findet nach langer Pause wieder eine i Versammlung des Kaus- und Grundbesitzer-Vereins statt, zu welcher sich die Mitglieder recht zahlreich einslcllen möchten. Es werden ver schiedene wichtige Berichte zur Mitteilung kommen. — Morgen Sonntag nachmittag' ,2 Uhr findet im Kolel »Viktoria« 'n Wurzen eine außerordentliche Vollversammlung des Gewerbe- veibandes der Amlshauplmannschafk Grimma statt. K erzu sind von der Ortsgruppe Naunhof 4 Mitglieder delegiert. Die Tages ordnung ist sehr wichtig, vor allem wird man sich entschließen müssen, die Beiträge wesentlich zu erhöhen, da die Unkosten außerordentlich gewachsen sind. Wer außer den vier Abgeordneten teilnehmen will, dem steht es frei. Welche Bedeutung dieser Verband gewonnen hat, kann man aus Nachstehendem ersehen. In den Monaten Juli und August war die Inanspruchnahme der Verbandseinrichtungen eine sehr rege, ein Zeichen, datz nunnuhr die segensreiche Einrichtung fast allen Mitgliedern bekannt wird. Es waren zu verzeichnen im Juli tm August Briefeingänge 93 59 Briefausgänge 209 17! Unentgeltliche Auskünfte wurden erteilt aller Art 46 59 Rechtrauskünfke 24 51 Rechtsfälle wurden bearbeitet 20 31 Erlassene Zahlungsbefehle 3 5 Bearbeitete Psuschersälle 8 3 Forderungen zur Einziehung wur ¬ den angemeldet 8100.— Mk. 29794.— Mk. Davon wurden durch die Geschäfts ¬ stelle außergerichtlich eingezogen 5649 — Mk. 26060.- Mk. Lteferungsverlräge wurden durchgedrückt und auch sonst für einzelne Gewerbezweige Vorteil errungen. — Einem hiesigen Geschäftsmann wurde in einem der letzten Tage in Lindhardt seine Brieftasche mit Inhalt, sowie seine goldene Uhr mit Kette im Werte von mehreren Tausend Mark gestohlen. Der hiesigen Gendarmerie gelang es noch am gleichen Abend den Dieb zu ermitteln und die wohloersteckten Sachen wieder herbeizu schaffen. — Am 14. ds. Mts. übernachtete im Gasthof .Schönburger Kos« in Belgershain ein Unbekannter, angeblich Reisender, der, als er früh geweckt werden sollte, sich heimlich durch das Fenster entfernt hatte, wobei er aus einem im Zimmer stehenden verschlossenen s Äleiderschrank Bekleidungsstücke im Werle von 2000 Mk. entwendet hatte. Beschreibung des Täters: etwa 25 Jahre alt, 1,70 m groß, : schlank, blondes Kaar und kl. Schnurdart, trug hellgrauen Anzug braunen Sloffhut, schwarze Schuhe und schwarze Aktentasche. Die Gasthofs- und Penstonstnhader seien vor seinem Auftreten gewarnt. -f- Die Aufhebung der Zucker-Zwangswirtschaft. Mit dem ! 15. September traten nach Maßgabe der Verordnung des Reichs ministers sür Ernährung und Landwirtschaft über den Verkehr mit . Zucker usw. vom 31. August 1921 die Verordnung über den Verkehr i mit Zucker vom 30. September 1920 und die dazu erlassenen Aus- j sührungsbeslimmungen vom 8. Oktober 1920 außer Kraft. Danach ! findet noch dem 15. September 1921 eine Verteilung von Zucker aus ! der öffentlichen Kand nicht mehr statt. Es bleibt jedoch verboten, ! Zucker aus der Ernte 1920 ohne Marken abzugeben. Die Aufgabe > der sächsischen Zuckerverteilungsstelle hat sich damit erledigt. -s- Was schickt die Post nach. Für die Nachsendung von Post- ! sachen bestehen nicht dieselben Vorschriften sür die verschiedenen Arten. > Die Post ist verpflichtet, gewöhnliche und eingeschriebene Briesjen- ! düngen sowie Postanweisungen und Zahlungsanweisung»!, der Posl- i scheckämter nachzusenden, wenn sie den neuen Aufenthalts- oder Wohnort des Empfängers kennt und wenn weder Absender noch Empfänger etwas anderes bestimmt haben. Diese Regeln gelten auch für Postanweisungen und Zahlungsanweisungen, wenn sie auf dem Postwege nachgeschickt werden sollen. Postaufträge werden ohne weiteres nachgesondt, falls nicht der Absender dte sofortige Rück sendung oder die Weitergabe zum Protest oder die Absendung an eine andere Person verlangt hat. Postprotestausträge werden nur nach einem Nachbarort im Sinne der W chselordnung nachgeschickt oder wenn bet Nichteinlösung die Protesterhebung an den Nachbarort ohne Verzögerung möglich ist. Ein Uebelsla id ist es, datz Briefe mit Zustellungsurkunde auch trotz des Nachsendungsantrages im all gemeinen nicht nachgeschickt werden. Wertbriefe und Pakete jeder Art werden grundsätzlich nur aus Verlangen des Absenders oder Empfängers nachgejchickt, ebenso Postanweisungen aus telegraphischem Wege. -j- Das Gewerbe-Aufsichtsaml Wurzen teilt uns mit, daß aus Veranlassung des Arbeitsministeriums die Reichstreuhand Ä.-G., Zweigstelle Dresden, Bismarckplotz 1, zu Dresden, 50000 Stück keimfreie Keeresverbandpäckchen zum Preise von je 45 Pfg. zur Verfügung stellt. Dte Abgabe erfolgt nur an Gewerbebetriebe (Kändler sind ausgeschlossen). Bestellungen sind bis zum 25. dieses Monats an die Reichstreuhand A.-G. zu richten unter gleichzeitiger Mitteilung (Abschrift oder Durchschlag) an das Gewerde-Aussichtsamt Wurzen. -s- Neubauten in Sachsen. Nach den Mitteilungen des Statt- stischen Landesamles wurden im Juli in Sachsen für Neubauten von Wohnungen 265 Baugenehmigungen, gegen 236 tm Juni, erteilt, davon in der Leipziger Kreishauptmannschast 43, in der Zwickauer 62 und in der Chemnitzer 48. Die Neubauten sollen insgesamt 779 Wohnungen enthalten. Außerdem wurden 117 Baugenehmigungen, gegen 108 im Juni, zu Umbauten mit insgesamt 174 Wohnungen erteilt. Ausgeführt wurden 9t Neubauten mit 233 Wohnungen, gegen 123 Neubauten mit 446 Wohnungen im Juni. -j- Wiederaufnahme des Verjährens gegen Kölz? Wie der Sächsische Zettungsdienst von zuständiger Stelle ersahrea haben will, kann noch immer mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß sich Kölz im Falle der von seinen Verteidigern angeblich erstrebten Wiederausnahme des Verfahrens auch noch vor den sächsischen Gerichten zu verantworten haben wtrd. — Grimma. Ein gefährlicher Kühner- und Kaninchenräuber, der im Winter schon auftrat, ist jetzt zufällig in die Falle gegangen. Es war ein stattlicher Iltis, dessen Tötung Mühe machte. — Der Kaushaltplan der Stadt Leipzig schließt in den Ein nahmen mit 565 Millionen Mk. ad, denen 656 Millionen Mk. Aus gaben gegenüber stehen. Es verbleibt ein ungedeckter Fehlbetrag von 91 Millionen Mk. — Wie aus Leipzig berichtet wird, betragen die Kosten, dte die städtischen Theater alljährlich zusehen, nicht weniger als 3'/, Millionen Mark. Die meisten Ausgaben entfallen aus Löhne und Gehälter. — Leipzig. Eine Versammlung des Verbandes sächsischer Polizeibeamten der Fachgruppe Landespolizei Leipzig nahm eine Erklärung an, in der es heißt: Die gesamte Beamtenschaft ist sich darin einig, datz sie unbeschadet aller Angriffe von rechts und links mit ihrer ganzen Person und getreu dem geleisteten Eid zum Schutze der Verfassung und dem vom Willen der Volksmehrheit eingesetzten Regierung einzutretcn hat und auch im Falle der Gefahr freudig für 1..ünchen 10., so Hamburg 8., 13. Kölns. Rd. 12. Stuttgart 13. Und preist, Berlin k reslau Dresden Schlachlvi« Breis für den einzelnen Platz« bestimmten O nähltch entwi wirklich einm< in«, er mechan dieb keinen P Wel 14. 14 ! 12. Mhe Zeii und Stunde! Von Hanna Zunk. „Mein Erbteil — wie herrlich wett und breit, die Zeit ist mein Besitz, mein Anker ist die Zeit/ * Schlechte L dem vorliegend August recht un, welche ihre Ges das Aufleben d endlich die Spek k u - 'drilngen ist au» den Sparka * Vorsicht bc letzter Zeit häuf von Mustersend werden, daß Mi Bezahlung abge üblichen Auslan! geworden, in 1 deutschen Export die sie große Ar nie ein. Dageg und teilweise wi und lasten dann sich hören. * Kartoffelgrr kammer zu Berl des seit vielen 1 Frühmarkles ai fludet daher von und Freitag von mit dem Frühm ein Kartoffelgrof dern auch ausU M äan LrtoIZ 8ciron sm schreibt?rsu bl. ii sile msrktscbreiei pribsenon Wtte! cisnn xvenäen 8i cier gekürebteten koßvIsU vertrauensvoll nui Nein Mittel ist z unackLäUck, Osr senüung vüüij kmiM. S»I kedliMk, 8: gerade mit diesem Besitz, den das Goethewort gehen die Menschen heute mehr denn ja ver schwenderisch, unwirtschaftlich um. Aus Stunden und Minuten baut sich die Zeit auf; Stunden, die Schalen sind, in die man köstlichen Inhalt legen sollte. Den der Arbeit, und den des Genusses. Stunden, die ungenützt verstreichen, sind ein Verlust im Leben, der sich nie wieder einbrtngen läßt, der unwiderruflich dahin ist. Und gerade die Frauen pflegen ost am wenigsten ihren Vorrat an Zeit. Wohl können nicht alle Stunden an Tätigkeit gebunden sein, Muße ist zur Erholung nötig, aber Stunden vergeuden ist nicht Erholung, nimmt der Zeit ihren Wert. So ist in erster Linie das Wartenlassen ein Raub an der Zeit. Einer, der nicht nur müde macht, sondern auch Nerven- und Seelenkrast aufbraucht. Und gerade heute ist das gedankenlose Hinhalten, das Wartenlassen so ge bräuchlich. Wer hat nicht schon die Qual des Wartens empfunden, die ihm durch die Unzuverlässigkeit eines Handwerkers, die Stunden zerbrochen hat? Dieses oberflächliche Geben von Versprechungen, das gar nicht an ein Einhalten des Gesagten denkt, und den andern in seiner Arbeit stört, aus seiner Stimmung reißt. Wir sehr muß nicht auch der geistige Arbeiter darunter leiden? Wie oft verliert er in dieser Wartezeit den Zusammenhang mit seinem Werke. Das Hinziehen ist ein Dieb der Zeit, dem der Schaffende entfliehen muß. Ebenso ist's mit dem Wartenlassen auf eine ver sprochene Nachricht. Unwillkürlich beeinflußt das Gemüt und Stimmung. Bei dem Hoffen und Harren, der immer wieder neuen Enttäuschung, wächst die Unruhe und prägt sich die Stunde der zu leistenden Arbeit auf. Wohl soll der Mensch Geduld üben; denn es gibt ja tausenderlei Dinge im Leben, auf die gewartet werden muß, weil es in der Natur ihrer Sache liegt, eine schnelle Abwicklung unmöglich ist. Da ist das Warten am Platze und wird einem Verständigen nicht die Stunde trüben. Aber alle Versprechungen, die nicht erfüllt, alle Zusagen, dte nicht zur Zeit eingelöst werden, — sie bestehlen uns nur die Ruhe der Stunde. „Doppelt gibt, wer gleich gibt," — und dte größte Freude macht doch die Gabe, die Aufmerksamkeit, die schnell, im rechten Augenblick kommt. Selbst wenn sie noch so winzig sei. „Der Will' und nicht dte Gabe, macht den Geber", sagt Lessing. Wie viel Verstimmungen, Ärger könnten aus der Welt schwinden, gäbe es nicht so viele Zetträuber! Wie viel mehr Freude und Zufriedenheit könnten sich die Menschen untereinander ohne große Mühe dadurch geben! Der Grund des häufigen Wartenlassens ist Willensschwachhett. Meistens nicht einmal Böswillig keit oder Überlastung, nein, eine augenblickliche Trägheit, die aus Laune, aus irgend einem äußeren Anlaß die eine Sache vor die andere schiebt. Dias Aufschieben! Die Mutter tut's aus Lässigkeit; das Kind sieht es und macht es nach. Da ist ein Brief, der beantwortet werden will; die Angelegenheit drängt, aber — heute ist man nicht in Laune, morgen lockt irgend etwas Neues, und durch das Aufschieben sind dem Mitmenschen arge Schwierigkeiten entstanden. Die besten Entschuldigungen holen die ver lorene Stunde nicht zurück. Ein wenig Menschenliebe, und der andere wäre vor Schaden bewahrt. Das geringe Opfer, der kleine Entschluß, den es kostet, hilft üns und dem Nächsten die Zeit nützen. Neben dem Wartenlassen, Aufschteben steht das Suchen als Zeiträuber da. Wie viele Minuten wachsen zu halben Stunden an, die von der Hausfrau, besonders zum Suchen irgend eines Gegenstandes, durchrast werden. Das Schlüsselbund, die Brille, das Portemonnaie — im Augenblick, wenn sie am nötigsten gebraucht werden — sind sie nie zu finden! Der Hauptgrund für das Übel be steht wohl darin, daß es in der Jugend versäumt wurde, die Kleine anzuhalten, jedes Ding sofort an den ihm die Republik und deren Organ« ihre Leben in die Schanze schlagen wtrd. — Elektrische Fernbahn Leipzig-Bitterfeld. Dte Eröffnung der elektrischen Bahnstrecke von Leipzig bis Bitterfeld wird am 22. d. M. erfolgen. Die Inbetriebnahme der wetteren elektrischen Strecken Magdeburg—Bitterfeld und Leipzig—Kalle wird innerhalb der nächsten Monate erfolgen. — Freiberg. Auf der hler abgehallenen Tagung des Verbandes sächsischer Tischlermeister, dem zurzeit etwa 3000 Meister, die 5400 Gehilfen und 300 Lehrlinge beschäftigen, angehören, wurde unter anderem beschlossen, zur Aufklärung in Arßeitgeber- und Verbands- fragen Bezirke innerhalb des Verbandes zu schaffen. Lebhaft wurde die Zusammenfassung der verschiedenen Reichsoerbände des Tischler- gewerbes in einen Reichsverband begrüßt, zu dem der Beitritt be- schlossen wurde. Weiter beschloß man, daraus hinzuwirken, daß die Sachverständigengebühren bet den ordentlichen Gerichten erhöht werden und daß das gewerbliche Schulwesen unter ollen Umständen dem Wirtschastsministerium unterstellt bleiben soll. Schließlich wurde Ein- sprach erhoben gegen dte Errichtung einer Geschäftsstelle der »Gemein nützigen deutschen Kausratswerke« in Sachsen und die Verfügung des sächsischen Ministeriums des Innern an die Verwaltungsstellen verurteilt, durch die einseitig die Bestrebungen der Kausratswerke unterstützt worden sind. Der Verband und seine Mitglieder find in der Lage, die in sächsischen Familien gebrauchten Möbel- und Ein richtungsgegenstände ebenso gut und billig zu liefern, als eine Ge- sellschast, die ihren Sitz in Berlin Hal und welche gegründet worden ist, um den früher begangenen Fehler und die dort entstandenen Verluste wieder gut zu machen. — Dresden. Automobi 1 r 8 uber. In der Nacht zum Mitt woch haben auf dem Dresdner Altmarkt zwei Unbekannte ein Auto genommen, um angeblich nach Frauenstein tm Erzgebirge zu fahren. Kurz vor Frauenstein wurde der Krastwagenführer von dem einen Fahrgaste mit dem Revolver bedroht und dann in den Arm geschossen. Unter weiteren Bedrohungen Haden die beiden Unbekannten den Krastwagenführer aus dem Wagen gestoßen und sind mit dem ge- stohlenen Auto tn der Richtung Teplitz daoongefahren. Der Ver- mundete hat sich noch noch Frauenstein begeben können, wo er in ärztliche Behandlung genommen wurde. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. — Eine Films! ad t. Die Garten- und Künstlerstadt Kellerou bei Dresden wild Filmstadt. Die Artis-Gesellschaft für Lichtbild- fabrikation hat bereits ein 15000 Quadratmeter großes Gelände unmittelbar bei der Dalcroze-Schule künstlich erworben. — Glauchau. Kier soll eine Betriedsräteschule eingerichtet werden. Glauchau würde damit die erste Betriedsräteschule in Deutsch land haben. — Meerane. Auf dem Kreisseuerwehr-Verbandstage wurde erneut die Forderung auf Verleihung von Feuerwehr-Ehrenzeichen durch die Regierung gestellt. — Aue. Ein junges blühendes Menschenleben ist einem Un- glücksfall zum Opfer gefallen. Drei junge Leute beschäftigten sich mit einer Pistole und wußten nicht, daß in dem Laus ein Schutz steckte. Dieser löste sich plötzlich und traf den 16jährtgen Korst A. so unglücklich in dte Brust, daß der junge Mann kurz darauf verschied. — Adorf i. v. Die städtischen Kollegien setzten die Steuer für Wanderlager, die bisher 200 Mk. betrug, auf 2000 Mk. für den Tag fest.
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