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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 04.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192109045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
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Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-04
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Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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'Lik Versorgung -er Landwirtschaft mit Phosphorsäure. In neuerer Zeit sind in der Landwirtschaft mehrfach Klagen laut geworden, daß es selbst setzt in der für das Düngergeschäft ruhigsten Zett nicht immer möglich ist, die gewünschten Mengen von Thomasmehl zu erhalten. D i e Nachfrage nach Thomasmehl ist sehr leb haft. Andererseits entwickelt sich das Geschäft in Super. Phosphat nur sehr langsam, und Rheuaniaphos- phat findet nennenswerten Absatz über haupt nicht. Die starke Nachfrage nach Thomasmehl im Gegensatz zu Superphosphat und Rhenaniaphospbat hat zweifellos mit ihren Grund in den Preisverhältnisfett /der pbosphorsäurehaltigen Düngemittel währen des Par» jahres. Bis zum 31. Mai d. Js. kostete nämlich das Kilogramm-Prozent citratlösliche Phosphorsäure im Superphosphat 10,70 Mark und das Kilogramm-Prozent zitronensäurelösliche Phosphorsäurtz im Rhenaniavhos- phat 6,25 Mark gegenüber einem Preise von nur 5 Mark je Kilogramm-Prozent zitronensäurelösliche Phosphor säure im Thomasmehl. Bet dieser Preisgestaltung war es verständlich, daß der Landwirt seinen Bedarf an Phos- phorsäure lediglich oder doch in der Hauptsache in Form des billigen Thomasmehls deckte. Heute liegen die Verhältnisse aber ganz anders. Die Preise für Rch e n a n t a p h o s p h a t und Thomasmehl sind fett dem 1. Juli d. Js. gleich und betragen 5 Mark je Kilogramm-Prozent zitronensäurelösliche Phosphorsäure. Der Preis für das Kilogramm-Prozent wasserlösliche Phosphorsäure im Superphosphat beträgt heute 7,10 Mark, und zwar bei frachtfreier Lieferung. Damit ist das Friedenspreisverhältnis zwischen Tbomas- mehl und Superphosphat wieder hergestellt, und die bisherige Begünstigung des Thomasmehls auf dem Phosphorsäuremarkl ist weggefallen. Der deutschen Landwirtschaft steht somit heute neben dem Thomasmehl das diesem gleichwertige, wenn auch noch weniger bekannte Rhenaniaphosphat zur Verfügung, wie andererseits auch das in der landwirtschaftlichen Praxis wohlbekannte Superphosphat in der Friedens, aualjtät der wasserlöslichen Phosphorsäure in jeder Menge zu haben ist. - - Nah und Fern. O Nordische Woche Lübeck. Die Nordische Woche zu Lübeck ist mit den üblichen Ansprachen eröffnet worden. Bemerkenswert waren die Worte der fremden Vertreter. Der dänische Gesandte Graf Moltke wünschte der Nordi schen Woche, an der die Regierung Dänemarks lebhaftes Interesse nehme, vollsten Erfolg. Der Geist der modernen Wirtschaft sei es, sich am Aufblühen des anderen zu er freuen. Der schwedische Gesandte Freiherr von Esten be tonte, daß heute alle Bestrebungen doppelt zu begrüßen seien, die wieder normale Zustände zwischen den Völkern herbeiführen wollen. Der finnische Gesandte Dr. Holma hob unter lebhaftem Beifall hervor, daß die Hand, die Deutschland nach Finnland herüber gereicht habe, in diesem Lande niemals vergessen werden würde. O Vorgeschichtliche Funde bei Stade. Aus Stade wird gemeldet, daß in Groß-Sterneberg interessante vorge schichtliche Funde gemacht worden sind. Drei gewaltige Steinkammern wurden entdeckt, die ein Alter von rund 5000 Jahren habest. Die mächtigen Felsblöcke der Seiten wände find mit bemerkenswerter Sorgfalt und Regel mäßigkeit gesetzt. Man sand bei den Ausgrabungen Steingeräte, Urnen und Tongefäße. In der Hammaher Feldmark liegen noch mehrere Grabhügel, die nicht frei- gelegt werden sollen. Die Steingräber sollen erhalten bleiben, da sie von außerordentlicher Schönheit und Größe sind. O Ausgehobener SpieMub. Einer der in Baden-Baden wahrend der Rennwoche begründeten Spielklubs wurde polizeilich ausgehoben. Der Klub war in der romantisch aus einer kleinen Anhöhe nahe dem Kurhause gelegenen und von einem Straßburger Konsortium gepachteten vor nehmen Villa Schlieb eingerichtet. In der Na<Ä um 2 Uhr erschienen der Karlsruher Staatsanwalt mit riner Anzahl von Kriminalbeamten und beschlagnahmte Karten und Geld. Die Klubhaller wurden verhaftet, darunter mehrere bekannte Berliner Spielhöllenbesitzer. Ein Hol länder, van Hogen, und ein Franzose, namens Bendaire, wurden nur gegen Hinterlegung von 25 000 Mark Kaiö tion aus der Haft entlassen. Das Verfahren geht aber fort. HI Das Wetter der Woche. Me hochsommerliche Witte rung scheint ihren endgültigen Abschluß gefunden zu haben. Die allgemeine Wetterlage hat sich grundlegend geändert. Vom Atlantischen Ozean dringt ein Tief nach dem andern ostwärts vor und bringt uns verbreitete Niederschläge, die von der Landwirtschaft wohl mit Freuden begrüßt werden. Die Temperaturen, die Anfang der Woche ganz bedeutend gesunken waren, stiegen im Laufe der Woche wieder etwas und überschritten dreifach 20 Grad Celsius. In Mittel und Süddeutschland war das Wetter im großen und ganzen erheblich beständiger als im Norden. Beim Heran nahen des neuen Tiefs dürften sich die Niederschläge, die mit besonderer Stärke in England niedergingen, ostwärts fortpflanzen. Längs der Küste und im mittleren Nord- deutschland ist daher mit unbeständigem Wetter zu rechnen. In Mittel- und Süddeutschland darf man zunächst noch mit einer Fortdauer des schönen Wetters rechnen. O Gasexplosion in einer Pariser Bar. In einer Bar in der Nähe des Bahnhofs St. Lazare zu Paris erfolgte eine sehr starke Gasexplosion. Die Nachforschungen nach der Ursache werden durch die große Masse der Trümmer sehr erschwert. Der Sachschaden ist bedeutend. Der erste Stock des Gebäudes droht einzustürzen. Ungefähr 20 Personen wurden verletzt. O Lustverbindung Genua—Stockholm. In Italien plant man die Errichtung einer neuen Luftverbindung für Passagiere und Post von Genua nach Stockholm; die Linie geht über München, Berlin und Kopenhagen, die Reise wird nur 15 Stunden dauern. Bunte Tages-Chronik. Spandau. In den Deutschen Werken A. G. zu Spandau, die Wasserstofflaschen für Luftballons liefern, erplodierte eine Stahlflasche. Zwei Arbeiter sind tot, mehrere schwer verletzt. Hamburg. Der Dampfer „Billung" ist im Hamburger Hafen in Brand geraten. Dresden Aus unaufgeklärter Ursache entstand in dem Trockenhause des Wisnitzer Kohlenwerkes bei Borna eine Kohlenstaubexplosion. Drei Mann erlitten schwere Verletzun gen. Ein Notschrei deutscher Brüder. Schweres Unheil ist den beiden bis vor kurzem noch reichsdeutschen Ortschaften Klentzkau und Pierlawken bei Soldau widerfahren. Durch Blitzschlag und orkanartigen Sturm sind in wenigen Minuten 69 Gebäude mitsamt der Ernte eingeäschert worden. 34 Familien stehen mittel- und obdachslos da. Ihr Hilferuf wendet sich an die alte Hei mat, und er fand im Neichs-Landbund einen Herold, der eindringlich zu vielen Herzen zu sprechen weiß und auch uns bittet, dem Hauptteil des Aufrufs gerecht zu werden. Dies soll hier geschehen: „In herzergreifendem Notschrei erbitten führende Männer von Soldau den Beistand des deutschen Land volks. „Wir sind vom alten Vaterland abgetrennt; uns hilft niemand, wenn die alte Heimat uns nicht beisteht" — so rufen sie über die Grenze. Diese harte Not soll bei uns nicht taube Ohren finden. Als unter dem Zwange des Friedensdiktats von Ver sailles Tausende von Berufsgenossen dem polnischen Staat zugewiesen wurden, haben wir es als ihre Pflicht bezeich net, unter der fremden Herrschaft auch bei persönlichem Nachteil bis zur Stunde der Wiedervereinigung auszu harren. Sie bleiben Deutsche auch in Polen, bleiben unsere Brüder. Da haben diejenigen von ihnen, die jetzt unver schuldet cm den Bettelstab kamen, auch ein sittliches Anrecht auf unsere opfernde Bruderliebe. Diese gilt es jetzt aller orts zu beweisen. Leider erscheint die Ausfuhr von Naturalien nach Polen ausgeschlossen. Es kommen also lediglich Geld spenden in Betracht. Die Kasse des Reichs-Lcmdbundes, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 26, nimmt jeden Geld betrag mit dem Stichwort „Nothilfe Soldau" entgegen und leitet ihn an die Geschädigten weiter. Not ruft. Die Dankbarkeit von Berufs- und Stammes- genossen wird lohnen. Gott aber wird jeden Geber segnen." Zm Wechselspiel des Lebens. Roman von Konrad Remliug. 82 „Ja, Marga, ich verlange mehr. Aber ich bin bescheiden geworden. Ich erwarte nicht, daß Sie mir jetzt, in dieser ernsten Stunde unseres Wiedersehens, das Versprechen geben. Ich fange langsam an, ein alter Mann zu werden; ich weiß das wohl, während Sie jung sind, so jung, daß es mir bis- weilen als Unrecht erscheint, Ihr Leben an das meine fesseln zu wollen. Ich bin nicht blind und auch nicht töricht genug, zu glauben, daß daS Feuer der großen Leidenschaft diese Fes sel schmieden könnte. Aber ich bin auch Egoist, nnd vor al lem zu sehr Optimist, als daß ich die Hoffnung ganz aufge ben könnte. Und deshalb sollen Sie mir nur das eine sagen: ob es möglich ist, daß langsam und allmählich — auch ein wärmeres Gefühl als das der Freundschaft für mich bei Ih nen wach werden könnte." Langsam senkte Marga den Kopf; nur wenige Augenblicke noch zögerte sie: „Und wenn ich nun ja sage, mein Freund, offenen nnd ehrlichen Herzens?" „Dann, Marga," ein nur mühsam unterdrückter Jubel klang durch seine Worte, während er sich vor ihr uiederließ, „dann würde ich kniend dieses kleine Wort als kostbares Ge schenk von Ihnen empfangen und würde Sie bei der Hand nehmen und in mein Hans führen nnd Ihnen ein Heim be reiten und — warten, Marga — still und bescheiden warten, bis diese Verheißung in Erfüllung geht, und unter Ihren schlanken, weißen Händen, unter dein Lächeln Ihrer jungen, irischen Lippen und unter den warmen Blicken Ihrer Hellen, sonnigen Augen ein neuer Frühling für Sie und auch für mich in diesem Heim erblüht." „Mein lieber Freund!" Langsam hob sie den Kopf wieder zu ihm empor. „Wollen Sie das, Marga?" „Ja, das will ich!" Sie sah ihn an und bot ihm die lächelnden Lippen zum Kuß. lind er küßte sie; ernst, still und innig. Dann schlang sie auch die Arme um seine» Hals und legte ihren Kopf an seine Brust. Ein wohliges Gefiihl der Ruhe und deS Frieden- kam über sie: sie wußte, daß sie nicht zu viel gesprochen hatte; erst jetzt, in diesem Augenblicke, empfand sie es. Und als sie sich endlich wieder frei machte und zurücktrat, da bemerkte sie, daß eine Wandlung mit ihm vorgegmrgen war» in diesen wenigen Minnten, eine Wandlung, die ihr Herz mit freudigem Staunen erfüllte: das war ja gar nicht mehr der alte Eßlingen, der ein bewegtes, an Erlebnissen und Abenteuern reiches Leben hinter sich hatte, seine Augen waren jung geworden, so jung, wie sie sie nie zuvor gesehen hatte, mit einem Leuchten darin, das sein ganzes Gesicht frisch und lebensfroh erscheinen ließ; seine Lippen lächelten, nicht mehr müde und welterfahren, wie einst, sondern frisch, fast jugend- voll, voll Sehnsucht und Verheißung. — ——— — Richard Gehrmann war wieder einmal stark mit der „Her richtung" seines äußeren Menschen beschäftigt; eS handelte sich um eine sportliche Veranstaltung, ein Korsoseft, bei dem er, wenn auch nur als Zuschauer, um keinen Preis fehlen durfte. An diesem wackeren, lebenslnstigen Alten waren die Jahre in der Tat fast spurlos vorübergegangen; er trug noch immer den Hellen, grauen Steifhut, einen kurzen Sportpaletot und derbe, braune, amerikanische Stiefel, nur daß alles heute noch echter und gediegener aussah, da er mehr Geld dafür ausge- ben konnte und nur in den ersten Berliner Geschäften kaufte und arbeiten ließ. „Was willst Du, liebe Ernestine!" pflegte er zu antwor ten, so oft ihn seine Frau zur Sparsamkeit ermahnte, „wenn man einen Sohn hat, der mit Mendelssohn und Blöickröder an der Börse handelt, wenn man eine Tochter hat, die der Liebling der Berliner ist nnd mit ihren Toiletten sogar Prin zessinnen in den Schatten stellt I Ich weiß doch, was ich mei nen Kindern und dem Namen Gehrmann schuldig bin." Und Frau Ernestine sagte dann jedesmal, halb schon durch diese Gründe besiegt: „Ach, Gehrmann, Du bist ein Schwär mer. Daß Du doch immer noch höher hinaus willst!" „Noch höher hinaus?" war dann seine Antwort. „Was heißt daS?" Habe ich daS überhaupt noch nötig? Stehen wir nicht schon hoch genug?" „Zu hoch schon, Richard, zu hoch' Hch kann mich mnb Wett- und Volkswirtschaft. Wieviel find 10ü Mark wert? An den nachstehenden ausländischen Börsenplätzen wird gegenwärtig für 100 deutsche Mark gezahlt: Danach war also die Mork in Pfennigen ungefähr wert m Holland 6,3: Italien 22,0: England 6,6: Amerika 4,9: Frankreich 12.2. Letzter KurS Vorletzter Kurs KurS vom 1. 7. 1914 Amsterdam . . . Gulden 3.68 3.69 68.82 Kopenhagen . . . Kronen 6.46 6.57 88.88 Stockholm.... Kronen — 5,40 88.88 Wien Kronen 968,99 950,57 117.64 Zürich Frank — 6,81 126.00 Varis Frank — 14,82 125.00 London .... Schilling 6.06 6,27 100.00 Rom Lire — 26.24 126.00 Newnork .... Dollar — 1.16 23.81 Schlachtviehpretse. Die nachstehende Tabelle zeigt den Preis für den Zentner Lebendgewicht in Mark an den einzelnen Plätzen. Rinder Kälber Schate Sckweine Berlin 31.8. 260-725 500-1600 825-675 l 100-1500 Breslau 81 8. 300-650 500-850 300-650 1100-1^0 Dresden 29.8. 200—675 460—850 250-726 1200—1650 Hamburg 26 ,30.8. 200 - 910 450-1600 250—660 1000-1420 Köln a. Rb. 29.8. 250-825 460-1400 300-600 1160—1450 Frankf.a.M.29 8. 220-775 600 - 825 850-600 1100-1550 Stuttgart 30. 8. 200—660 650 - 800 - 1100-1480 München 26. 8. 200-780 600—760 - 900-1350 * Kleinhandelspreise der Berliner Zentralmarkthalle. Weiß kohl 1 bis 1,20 Mark, Wirsingkohl 1,10 bis 1,20 Mark, Rotkohl 1.40 bis 1,60 Mark das Psund, Blumenkohl 3 bis 4,50 Mark der Kopf, Kohlrabi 3 bis 3.50 Mark die Mandel, Mohrrüben 0,90 Mark, Spinal 1,K bis 2,25 Mark das Pfund, Salat 1 bis 1,50 Mark der Kopf, Gurken 2,50 bis 4 Mark das Stück. Ein- legegurken 1,50 Mark das Pfund, grüne Bohnen 3 bis 3,50 : Mark, Wachsbohnen 3,50 bis 3,80 Mark, Zwiebeln 1,20 bis 1,50 Mark, Äpfel 1^0 bis 3,50 Mark, Birnen 1 bis 3,50 Mark daS ! Pfund. * Einfuhrbewilligung für Maiserzeugntffe. Der Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat den Reichs- kommiffar für Aus- und Einfuhrbewilligung angewiesen, für Maismehl (auch gebrannt und geröstet), MatSarieß und -grütze, Maisflocken, Kartoffelstärke, grün (Naßstarke) oder trocken, auch gemahlen, MaiS-, Weizen- und andere Stärke (außer Reisstärke), auch gemahlen, Puder, Sago und Sago mehl, Mandioka, Tapioka, ostindisches Mehl, Saleppulver, Sago-Ersatzstoffe (Graupen und Grieß aus Kattoffeln) weiterhin Einfuhrbewilligungen bis zum 15. Oktober zu erteilen. 4- Preiserhöhung für Messingerzeugniffe. Dte Messingwalz werke haben infolge der Steigerung der Preise für Rohmetalle den Preis für Messingbleche von 2300 auf 2400 Mark und für Messingstangen von 1350 auf 1400 Mark erhöht. Aus Sem «Hsrtchtssaal. 8 Der große Liebesgaben schwindel. Das Strafverfahren gegen die Deutsch-Amerikanerin Virginia Moll, die seinerzeit wegen eines riesenhaften Liebesgabenschwindels in Haft genommen wurde, soll jetzt in Berlin vor dem Wucher gericht seinen Abschluß finden. Die Verhandlung wird meh rere Tage beanspruchen. Die Angeklagte Moll war nach ihrem Austauchen in Berlin als angebliche Dollar-Millionärin ausge treten. Sie hatte in einem Hospiz in der Berliner Mohren« straße Wohnung genommen! und dorr dte Mirtschastshilse, Amerikanischer Unterstützungsverein, Sitz Berlin" gegründet. Diese Organisation soll in Wirklichkeit gar nicht bestanden haben, sondern nur der Deckmantel für einen außerordentlich umfangreichen Schleichhandel, den die Angeklagte mit Hilfe von Hintermännern einrichtete, gewesen sein. Die Angeklagte soll den Reichseinfuhrbehörden voraespiegelt haben, daß ihr von amerikanisch! Sette ungeheure Geldmittel ^ur Verfügung gestellt worden wären, um Lebensmittel im Ausland aufzu kaufen und sie unentgeltlich an Wohltättgkettsanstakten und die bedürftige Bevölkerung Deutschlands abzugeben. Aus diese Angaben hin sollen der Angeklagten Einfuhrbewilligungen in großer Zahl sowie Zollfreiheit auf die einzuführenden Lebens mittelmengen gewährt worden sein. In Wirklichkeit wurden die eingeführien Waren mit großem Nutzen weiterverkauft. Als geschäftlicher Letter fungierte Leo Hirschfeld. Sein Ver treter war der Angeklagte Mautner. Die angeblichen Liebesgaben kamen waggonweise über die Grenze Es sind, als das Strafverfahren in Gang kam, von den Reichsbehörven noch erhebliche Warenmengen beschlagnahmt worden. Die deutschen Zollbehörden erheben gegen die Angeklagten große Zollsorderungen, da der FiskuS um sehr hohe Summen ge schädigt worden ist. immer nicht darin finden, und ich werde eS wohl auch ui« können." Damit endete auch heute wieder einmal daS Gespräch de» beiden Ehegatten, und der Kohlenhändler war soeben im Bs. griffe, die Wohnung zu verlassen, als es klingelte und batt darauf seine Tochter vor ihm stand. Gretchens Kuß für Vater und Mutter war heute besonder? herzlich, und Frau Eruestiue begab sich deshalb mit doppelte, Eilfertigkeit in die Küche, wo sie, nach alter Gewohnheit stets einen besonders guten Leckerbissen bereit hatte, den sie für Gretchen zurückzustellen pflegte. Vater und Tochter waren allein. Gretchen hatte sich gesetzt, noch ein wenig atemlos vom hastigen Treppenlaufen, erhob sich aber sofort wieder, lächelte schelmisch, trat vor den Spiegel, wandte sich dam» wieder »m und sagte endlich: „Nnn, wie sehe ich auS, Vater?" „Gut natürlich! Wie solltest Du auch anders! Glaubst Du, Dein alter Vater hätte keine Augen im Kopfe und keu- Herz in der Brust für sein Prachtmüdel?" „Hm," Gretchen lächelte »och schelmischer, „aber — etwas Besonderes entdeckst Du nicht au Deinem Prachtmädel?" „Etwas Besonderes ?" Gehrmann trat zurück und mustert« sie, „eiu neuer Hut vielleicht, oder eine neue Robe?" „Warum nicht gar! Wenn es nur das wäre!" „Na, also, denn heraus mit der Sprache, kleiner Racker!" „Ich habe eine kleine Neuigkeit für Dich!" „Kann mir schou deuten. Geiviß wieder eine neue Rolle, eine Bombenrolle sozusagen I" „Richtig getroffen! Eine neue Rolle ist es allerdings!" „Na also! Gewiß wieder als Märchenprinzessin oder so etwas?" „Nein. Diesmal ist es kein Märchen." „Soudern?" „Wirklichkeit!" „Mädel!" Er drohte mit dem Finger, „Du machst Dich über Deinen Papa lnstig I" „Ganz wahrhaftig nicht, Vater. Und - eS handelt sich anch nicht um eine Prinzessin, sondern nur um eine ganz simple Gräfin." „Nun. so erzähle dock ->»mal'" L59.20 M lAlbnchtrhal«, A Dieses Blatt : Erscheint v . stü den folg, : ohne Austr ; Gewalt, Krt : keinen Anjp 'Nimmer iOl Kleine * Die ReichSregiei Achtung für die Unil wird und alle Ausft werden. * Reichskanzler W zu Berlin eine Red« Parteien wandte. * Die preußischen zuschläge wie die Re * Der französische troffen und hat die wieder übernommen. * Bei polt tischen Anzahl von Personei * An der Montas Völkerbundes nähme * Die irischen Fül lehnt und verlangen * In Spanten sol den marokkanischen t * Die persische 8 Finanzkommission , verschwindet der letzt Die Mobilisation in Wie! Das irische liehen Namen, den englischen Depesche» schon Eingang in d brauch gesunden hä hot nunmehr dte s gelehnt, endgültig irgendeiner Augenl Eindruck besonders unter der Einwirft schehen, sondern na und, wie man gleb Überlegungen ernste Volkes im höchsten ' rühmte letzte Wort der Sinnseinerseite nun kommen wtrd, schichte der Menscht Denn Lloyd Georg« De Valero und Ge getroffen, um in d Möglichkeiten gerüj Kampfe kommen, so des Reiches sicher r den von den verar deckten Willen seiw stand des irischen i kann sich schon dara rung diesen Krieg l ren wird, mit der si nen pflegt. Man k daß das irische Pai im Zweifel war, w Insel mit der Abli aus London aus de> Die Antwort c aus, daß das irische land anerkenne — gangenheit des Lai wird — daß es vte in Anspruch nehme, stimmen und so sei: lichen. Was Lloyd englischen Standpur halb unwiderruflich auf gleiche Stufe st« des Britischen Reiä geordneten« Stand s eingenommen habe, gegen eine Herrscha die Lage der Gesetzt heit verbürge, sond, die sie von Englor einen noch die ande zwei künstliche Stao sluß des anderen u und wirtschaftliche seien. Irland müj Tatsachen vom tri dürsen. Allenfalls ischen Schiedsrichter leistet werden, wem watt unterstützen wi unterbleiben, dann hinderte Bevollmäch über einen leitende einigen hätten. Als Regierung mit EiM rung, die dte Engl
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