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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 28.04.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192204282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19220428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19220428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-28
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Monat
1922-04
-
Jahr
1922
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Vom Zollkrieg zum Mrtschaftsfrie-e«. Deutsche BorfchlLge In Genna. Am sehr beachtenswerte Rede hat der Staatssekretär Hirsch vom ReichswirtschastsministeriWN tn der Wirt schaftskommission in Genua gehalten, als die Förderung ve- internationalen Handels beraten wurde, der unter den gegenwärtigen Zollverhältnissen schwer zu leiden hat. Der deutsche Delegierte knüpfte an da- Londoner Memo randum an^ das von dem Gedanken auSgeht, daß die Schäden der Weltwirtschaft nur dann beseitigt werden können, wenn die internationalen Wirtschaftsbeziehungen wieder in ihren normalen Zustand zurückgeführt werden. Die Zersplitterung Europas in eine große Zahl von selbständigen Territorien hat, so er- klärte Hirsch, in ihrem Gefolge eine für die Produktion der Wirtschaft nachteilige Zersplitterung des Verkehrswesens, der Münzsysteme und der zollwirtschaftlichen Gesetzgebung nach sich gezogen. Er habe seststellen können, daß die Länge der Landesgrenzen zwischen den Ländern Mitteleuropas, Ost- und Südeuropas sich um mehr als 6000 Kilometer ver längert hat. Man denke an die Heere von Beamten zur Bewachung dieser neuen Grenzen, an die Bände von Verord nungen und Einzelbescheiden zur Regelung des Personen- und Warenverkehrs! Das Interesse der Weltarbeit im ganzen ver lange gebieterisch die Rückkehr normaler Wirtschasts- und Han- i delSbezichungen. Der gegenwärtige Zustand kann nicht ander- bezeichnet werden als ein System deS allgemeinen Zollkriegs, gemildert durch einseitige Meistbegünstigung gegenüber einigen Ländern. Dabei sind die Kräfte so verteilt worden, daß die an sich schwächsten Länder den anderen die Meistbegünstigung zu gewähren haben. Die zerstörende Wirkung dieses Zustandes sür alle liegt auf der Hand. Hirsch leitete daraus die Forde rung der gegenseitigen Einräumung des Meistbegünsti- aungsrechts ab, besonders hinsichtlich der Zolltarife, und zwar durch alle europäischen Staaten. Aus diesem Gedanken folgt die Forderung, das gegenwärtig in Europa herrschende System von Kampfzöllen sobald als möglich abzu bauen. Welche verhängnisvolle Bedeutung die ungleichartige Behandlung gerade Deutschland im gegenwärtigen Mo ment hat, erläuterte der Staatssekretär an einigen Beispielen. Daimch besteht in zwei Ländern ein absolutes Einfuhrverbot für deutsche Produkte, während umgekehrt Deutschland diesen Län dern die Meistbegünstigung zu gewähren hat. Andere Länder haben Spezialzölle von solcher Höhe gegen Deutschland er richtet, daß sie praktisch einem Einfuhrverbot gleichkommen. Der deutsche Delegierte zog aus diesen Darstellungen den Schluß, daß unter solchen Umständen sich auch die auswärtigen Schulden nicht vermindern lassen. Sie steigen tm Gegenteil als Wirkung der immer steigenden Passivität der Handelsbilanz. Deutschland verlangt daher die Wie dereinführung der Meistbegünstigung, um endlich die welt wirtschaftliche Möglichkeit zu finden, seine internationalen Verpflichtungen zu erfüllen, und um der Welt endlich den Wirtschaftsfrie den wiederzugeben. Oer deutsche Rechtsstandpunkt. Darf Frankreich selbständig vorgehen? Der französische Ministerpräsident PoincarL hat in feiner letzten Rede in unzweideutiger Weise für Frank reich d»S Recht in Anspruch genommen, gegebenenfalls allem und ohne Verständigung mit seinen Alliierten zu Gewaltmatzuahmen gegen Deutschland zu schreiten, wenn Deutschland den Anforderungen der Nepa« rationskonunission nicht rechtzeitig genüge. Er hat dabei ausdrücklich betont, daß ein derartiges selbständiges Vor gehen Frankreichs dem Wortlaut des Vertrages von Ver- > MlleS entspreche. Es handelt sich um die bekannten Paragraphen deS Friedensvertrages im Abschnitt über die Reparationen, wo von den Folgen einer Nichterfüllung der deutschen Verpflichtungen die Rede ist. Wenn Deutschland, so heißt «S im 5 17 der Anlage 2 dieses Abschnittes, irgendeiner seiner Nepavationsverpslichtungen nicht uachkommt, so -cigt die Reparationskommission diese Nichterfüllung un verzüglich jeder der beteiligten Mächte an und teilt ihr gleichzeitig ihre Vorschläge über die im Hinblick auf diese - Nichterfüllung hier angebracht erscheinenden Maßnahmen mit. Für den Fall, daß etne vorsätzlich-Richter- - süllung vorliegt, wird in dem folgenden 8 18 dann weiter bestimmt, daß die Maßnahmen, zu denen die alli ierten und assoziierten Negierungen berechtigt sind unv die Deutschland nicht als feindselige Handlungen betrachten darf, in wirtschaftlichen und finanziellen Sperr- und Vergeltungsmaßregeln bestehen können, Überhaupt in solchen Maßnahmen, welche die genannten Regierungen als durch die Umstände geboten erachten. AuS diesem Wortlaut der Bestimmungen, die Herr Poincarü ziveisellos im Auge hat, sieht man, daß nir gends von einem selbständigen Vorgehen der einzelnen an der Reparation beteiligten Mächte die Rede ist. Aus dein ganzen Wortlaut des R<parationssvstems, von dem diese Bestimmung nur ein Teil ist, ergibt sich vielmehr ohne weiteres das Gegenteil. Keine der alliierten Mächte kann ihre Reparationsansprüche für sich allein gegen Deutschland geltend machen. Sie haben sich vielmehr nur «n die Reparattonskommission zu wenden, die in allen ihren Beschlüssen an genaue Abstimmungsregeln gebunden ist. Wenn eine Macht von sich aus ohne Verständigung mit den anderen Mächten vorgcht, so iviirde sie das ganze Neparatioirssystem durchbrechen. Ebensowenig, wie die einzelne Macht unmittelbar Reparationsansprüche gegen Deutschland geltend machen kann, kann sie auch für sich allein Zwangsmaßnahmen zur Durchführung dieser Ansprüche ergreifen. Die Reparationen stehen der Gesamtheit der beteiligten gegnerischen Mächte als solcher zu. Das Gleiche muß folglich für die Anwendung aller Mittel gelten, die der Vertrag eSwo für die Vollstreckung der Reparationen vorsieht. Artgenscheinlich wird auch hier ! wieder der Versuch gemacht, eine der wenigen Garantien ! zu beseitigen, die der Versailler Vertrag Deutschland gege ben hat. Das ist der gleiche Versuch, wie ihn Franlieich im Frühjahr 1920 mit dem Einmarsch in den Maingau unternommen hat. , Erhöhung -er Beamtenbezüge? Verhandlungen mit den Gewerkschaften am 1. Mai. Die anwachsende Teuerung hat die Frage einer neuer lichen Steigerung der Beamtengehätter wieder in den Vordergrund gerückt. Der Reichstagsausschuß für Be amtenangelegenheiten beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung nach der Osterpause mit der Angelegenheit. Es lag ein Schreiben aus dem Reichssinanzministertum vor, daß die vom Ausschuß gewünschte Erklärung über nette Maßnahmen zur Besserung der wirtschaftlichen Lage der Beamten seitens des Reichsfinanzministeriums zurzeit leider nicht abgegeben werden könne, da infolge der Ab wesenheit des Reichsfinanzministers in Genua eine nähere Stellungnahme zu dieser Frage noch nicht erfolgen konnte. - «u« det Mitte des Ausschusses wmde daraus hiugewies«^ ! der Ausschuß müsse Über die Absichten der Regierung und den Gang der Verhandlungen vertraulich unterrichtet werden. Die Regierung möge bestätigen, daß diesmal die Regierung ohne Anregung der Spitzenor- - ganisation aus sich heraus der Teuerung Rechnung ! tragen wolle. Der Ausschuß beschloß, sich durch das j Schreiben der Reichsregierung nicht für befriedigt zu er- - klären, sondern mit Rücksicht darauf, daß Verhand- j lungen der Regierung mit den Gewerk schaften stattgefunden hätten, die Regierung um Aus kunft über diese Verhandlungen zu ersuchen, mit der Bille, zu weiteren Besprechungen die Mitglieder des Reichstags- > ausschusses für Beamtenangelegenheiten hinzuzuziehen, i Gin« Besprechung über die Art der geplanten Beamten- vertretungen, die ähnliche Befugnisse wie die Be- triebsräte erhalten sollen, schloß sich an. ! ' Dem Vernehmen nach beginnen die neuen Sonderver« i Handlungen über die Besoldungsvorlage mit den Gewerk« schaftsvertretern am 1. Mai im Neichsfinanzministerium z unter Hinzuziehung der Mitglieder des Reichssagsaus« > schusseS für Beamtenangelegenheiten. ! politische Rundschau. Deutsches Reich. Deutsch-dänische Lustschiffahrt. Der dänische Minister des Äußern und der deutsche Gesandte in Kopenhagen haben ein vorläufiges Überein kommen zwischen Dänemark und Deutschland, betreffend die Luftschifsahrt, unterzeichnet. Das Übereinkommen, das Bestimungen zur Regulierung des Luftverkehrs zwi schen den beiden Ländern enthält, ist auf Grund von Ver handlungen zwischen einer von der dänischen Regierung ernannten Delegation und einer entsprechenden deutschen Delegation ausgearbeitot worden. Erhöhung der Besatzungszulage für Beamte. Im Reichsfinanzministerium haben Verhandlungen mit den Spitzenorganisationen über die Neuregelung der Besatzungszulage für Beamte stattgefunden. Danach be trägt die Besatzungszulage z. B. in Ortsklasse H., die bis 31. Dezember 1921 225 Mark betrug, ab 1. Januar 450 Mark; für die übrigen Ortsklassen und Arbeiterkategorien sind entsprechende Staffelungen vorgesehen. . . Der Braunschweiger Polizeiskandal. Der durch den Polizeiskandal bloßgestellte Justiz- Minister August Juuke hat sein Landtagsmandat m die Hände seiner Partei zurückgegeben. Die unabhängige „Freiheit" veröffentlicht darüber folgende Meldung: „Genosse August Juuke hat mit Rücksicht darauf, daß sein Gesundheitszustand ihm auf nicht absehbare Zeit die Teil nahme an den Arbeiten des Landtages unmöglich macht, sein LandtaKsmaudat niedergelegt. An seine Stelle wird der Genosse Fritz Beulshausen in den Landtag eintreten." Tie fremden Besatzungen am Rhein. Wie von unterrichteter rheinischer Seite verlautet, sollen die französischen Truppen, die sich bisher in Bonn befanden, zur Besetzung der bisher von amerikanischen Truppen besetzten Zone Verwendung finden, sobald Bonn wieder von den in Oberschlesien freiwerdenden Eng ländern besetzt wird. Sachsens innerpolttische Krise. ' Die drei fozialrftischen Parteien haben eine Art „Ein heitsfront" gegen das Vorgehen der nichtsozialistischen Parteien zur Erzwingung der Landtagsauflösung be schlossen. Die Kommunisten, die ebenfalls bisher die so fortige Auflösung des Landtages wollten, sind zunächst von ihrer Forderung zurückgetreten, "über die Bedingun gen, die sie für dieses Nachgeben stellten, wird noch ver handelt. Sicher ist, daß die mehrheilssozialistische Frak tion die Anfrage der Demokraten, ob sie gewillt sei, eine Umbildung der Regierung vorzunehmen, mit Nein beant worten wird. Frankreich. X Hetzplakate in Paris. In ganz Paris sinv Plakate der Royalisten verbreitet, die zu einer großen Kundgebung für Freitag abend auffordern. Diese Plakate stellen Wohl das ungeheuerlichste dar, was in die- - sen Tagen an Verhetzung in Paris geleistet worden ist. Es heißt in dem Plakat, man müsse soforttwDeutsch- land einmarschieren, die Städte besetzen, um selbst von Pfändern Besitz zu ergreifen, die zur Zahlung der Re parationen notwendig sind. „Wenn wir jetzt nicht sofort marschieren, werden es die Deutschen unverzüglich tun. Darum: Republikaner, Royalisten, alle Vaterlandsfreunde! Auf zur sofortigen Tat!" Mlien. X Auf dem internationalen Gewerkschaftskongreß in Rom wurde die Abrüstung erörtert. Der Tschechoslo wake Drodecky schlug gegen einen neuen Krieg den G e ne- ralstreik vor. Dasselbe Mittel empfahlen der Italiener Keina, der Schweizer Jlg und der Deutsche Dittmann. Dieser wies zudem darauf hin, daß aus Deutschland keinerlei Kriegsgefahr drohe. Auch ohne En>° tentekontrolle werde das deutsche Proletariat jede Herstel lung von Kriegsmaterial verhindern, doch müßte das Pro letariat der übrigen Lärtder ebenso handeln. Beschlossen wurde, den von der Amsterdamer Konferenz 1921 zur Prü fling und Anwendung der besten Mittel zur Bekämpfung des Krieges und des Militarismus ernannten vorläufigen Ausfchutz in einen ständigen Ausschuß umzuwandeln. China. X Amerikanisches Eingreifen in China. Nach einer Meldmtg aus Manila hat der amerikanische Kreuzer „Hudson" Befehl erhalten, in die chinesischen Gewässer ein zufahren. Gleichzeitig mit dieser Maßnahme erfolgte eine Verstärkung der amerikanischen Garnisonen in Tientsin um das Doppelte ihres bisherigen Bestandes. Man rechtfer- - tigt diese Maßnahmen mit der Begründung, daß die in ! China drohende Revolution eine große Gefahr für die amerikanischen Staatsangehörigen darstelle, für deren Schutz rechtzeitig gesorgt werden müsse. Sius In. und Ausland. VL Berlin. Zur Ergänzung deS Weißbuches über die Repaca- - tionsverhandlungen wird an den amtlichen Stellen zurzeit an einer Denkschrift gearbeitet, die eine genaue Nachweisung der bisherigen deutschen Wiederaufbauleistungen i geben wird. Berlin. An die Stelle des verstorbenen Abgeordneten Otto Huä tritt der Gewerkschastssekrelär Carl Spiegel in Biele feld in den Reichstag ein. München. Mit den Stimmen der sozialistischen Mehrheit nahm der Münchener Ttadtrat einen Antrag an, wonach »Seil«« tm Ottvysmeintzs. ti« «n 1. Mai an tm fsttr teilnehmen wollen, aus Ansuchen dienstfrei zu -eben ist. Stuttgart. Reichsminister deS Innern Dr. Köster ist zu« Besuch der württembergischen Regierung in Stuttgart ringe- troffen. Der Minister besuchte die Villa Rettzenstnn, die al- künftiger Sitz deS Reich-verwaltungSgertcht- Ler Reichsregterung angeboten worden ist. London. General Adamson, der Befehlshaber einer Bri gade deS irischen Freistaats, wurde in einer der letzten RächN erschossen. Eine Anzahl aufrührerischer Offiziere, die mit dem Mord tn Verbindung stehen, sind verhaftet worden. Antwerpen. Das deutsche Generalkonsulat tn Antwerpen ist eröffnet worden. Es wird von Generalkonsul Franoux geleitet. Moskau. Auf Grund deS Erlöses der kirchlichen Kost barkeiten wird die Sowjetregieruna für 6 Millionen Gold rubel Getreide für die Hungernden ankaufen. Schluß-ienst. Drahtnachrichten vom 27. April. Die Konferenz der Zentralnotenbanken. Berlin. Der Delegierte der Finanzkommission tn Genua, der ReichSbankpräsident Haven st ein, kehrt jetzt aus Genua zurück, nachdem die dortige Finanzkommission ihre Arbeiten be endet hat. Die Arbeiten können insofern Wohl als befriedigend bezeichnet werden, als beschlossen worden ist, eine Konferenz der Zentralnoteubanken einzuberufen, die voraussichtlich schon in kürzester Zeit in London unter Führung der Van! von Eng land «'.'sammentreten wird. An der Konferenz werden nicht nur di? Zentraluotenbanken Europas, sondern auch die Fede ral Reserve Pank in Amerika leilnehmen. Mittelstands-Hilfsaktion für Oberschlcsien. Berlin. Der preußische Handelsminister hat eine aus ge nossenschaftlicher Grundlage ruhende Hilssaklion für Hand werker, Gewerbetreibende und Kaufleute im deutschverbleiben« den Teile Oberschlesicns eingeleitet, die durch mittelbare Aus standsschäden in ihrer wirtschaftlichen Erisienz bedroht sind, oder denen durch die neue Reichs- und Zollgrenze Absatz, und Versorgungsgebiete verloren gehen werden. Die Stadt- und Landkreise sollen umer Heranziehung der Kreditgenossenschaf ten den beteiligten Gewerbetreibenden verzinsliche Darlehen gewähren, die spätestens innerhalb von drei Jahren zurück-»- zahlen, sind. Ter 1. Mai tn den preussischen Schulen. Berkin. Der 1. Mai ist in Preußen kein gesetzlicher Feier tag. ES ist daher an dem Tage grundsätzlich in den Schulen Unterricht zu halten. Hinsichtlich der Beurlaubung von Beam ten, Angestellten und Arbsitern vom Dienst am 1. Mai hat sich das Preußische Staatsministerium dem Beschluß des Reichs« kabinetts augeschlosscn, es gelten demgemäß bei Anträgen von Lehrern (Lehrerinnen) auf Befreiung vom Dienst sinngemäß dir btt Beamte getroffenen Anordnungen: Gesuchen von Eltern und Erziehungsberechtigten auf Befreiung ihrer Kmder vom Unterricht am 1. Mai ist zu entsprechen. Mord im Havelland«. Rathenow. Bei dem Dorfe Senzke (Westhavelland) sand ein Bauer, als er auf seinem Acker pflügte, in einer Sandgrube die Leiche eines Mannes im Sand vericharrt, von der nur die Stiesel zu sehen waren. Die dann ausgegrabene Leiche zeigte Stockschläge und Würgemale. Von einem Polizeihund wurde dann in einem Roggenfeld ein zerbrochener Spazierstock ge funden, womit vermutlich die Schlage ansgefühtt worden sinv. Di« Persönlichkeit deS Toten konnte noch nicht festgestellt wer«, den; anscheinend handelt es sich um einen Handwerksbursche«. Der Schutz der nationalen Minderheiten. München. Die Kommission der Völkerbundsliga hat ein Memorandum -nm Schutz der nationalen Minderheiten auS- gearbeitet. Sie fordert darin Garantien gegen jede Spezial« gesetzgebung gegenüber den nationalen Minderheiten und gleichmäßige gerichtlich« Behandlung der Nationalitäten, freien und bet größeren Minoritäten amtlichen Gebrauch der Mutter sprach, vor Behörden. Schicken und Kirchen, Durchführung der SchutzverirLge durch dl« kleine Entente, möglichste Autonomie di« Minderhelte«, verfassungsmäßige Sicherung der parlamen« torische« «nd gemeindlichen Vertretung und Einberusung «in« natimosl,n Sonserenz durch den Völkerbund zur Lösung der Mipyertzeit-probleme. DK bevorstehende englische Metallarbeiteraussperrung. London. Hier wurde in allen Betrieben die Ankündigung angeschlagen, daß, da die bisherigen Verhandlungen mit den 47 Verbänden des Metallarbeitewerbandes zu keiner Einigung führten, daß die angedrohte Aussperrung am nächsten Diens tag tn Kraft treten werd«. Arbeiter und Angestellte. , . Nerttn. Die Arbeitsgemeinschaft der beut- sehen Presse ist auf der Grundlage d«s von den beauftrag, ten Kommissionen sertiggestellten Entwurfs vom 1«. Dezem- ber 1921 am 25. April 1922 von den Bevollmächtigten dr- Arbeitgwewerbandes für daS deutsche Zeitungsgewerbe und deS ReichsverbandeS der deutschen Presse abgeschlossen worden. Zugleich ist für die dem Entwurf angefügte Verein« barung die Erklärung der Allgemeinverbindlichkeit durch da- Neichsarbettsministerium beantragt worden. Berlin. (Erwerbslosenunterstützung auch an Der Reichsarbeitsminister bat neuerdings bestimmt, daß dänischen Staatsangehörigen, die in Deutschland erwerbs los werden, die Erwerbslosenfürsorge gewährt werden kann, wenn sie se 1 dem 1. Juli 1919 im Deutschen Reich wohnen und im übrigen die Voraussetzungen sür die Gewährung der Erwerbslosenunterstützung gegeben sind. Dänemark läßt er« angedechen deutschen Reichsangehörigen die gleiche Fürsorge Washington. (Die K o h l e n a r b e i terkr i s e.) Di« Ne gierung bereitet einen Plan vor, um dem Kohlenstreik ein Ende zu machen, wie hier behauptet wird. Es sei keine Red« von der Einrichtung einer Bundeskontrolle, man versichere j«. doch, daß der Plan eine dauernde Lösung, die aus den Inter essen der Industrie gegründet sei, schassen werde. Rach einer Meldung aus Newyork Hat man in 46 Kohlenbergwerken in den Hauptabbauzentren versuchsweise den Betrieb wieder aus. genommen. Was kosten fremde Werke? Die nachstehende Tabelle besagt, wieviel Mark für 100 Gulden 100 dänische, schwedische, norwegische, österreichische, ungarische oder tschechische Kronen, 100 schweizerische, belgische und französische Frank, 100 italienische Lire, sowie für 1 Dollar und 1 Pfund Sterling gezahlt wurden. („Briest" — angeboten: „Geld" — gesucht.) Berlin, 26. April. lStand der Polnischen Mark.' Pvlenmark an der heutigen Börse mit LAS M. bewertet. Börsenplätze 2«. Gew 4. Brief LS 4. Geld j Brief Stand I 8. 14 Holland. . . Guld. 10586,7-', 10618,25 9563,00 9587,00 170 Mk. Dänemark . Kron. 6812,00 5927,40 6368,26 5371,75 112 . Schweden. . Kron. 7260,90 7279,10 6646,80 6563,20 113 . Norwegen . Kron. 6291,35 5336,65 4734,05 4746,95 N2 , Schweiz . . Frank —— 4903,65 4916,16 72 . Amerika. . . Doll. 279,40 280, lt- 252,18 262,82 4,40, England. . . Psd. 1240,90 1244,10 l 113,60 1116,40 20^0, Frankreich . Frank 2636,70 264 1,30 2339,56 t 815,46 80 , Belgien. . . Frank 24'11,96 2408,05 2157,30 2162,70 80 , Italien . . . Lire 1528,05 1631,95 1363,25 1368,76 80 . Dt.«Osterr. . Kron. 8^5 V, 8,69'/' 8,18 3,22 85 . Ungarn . . . Kron. 86,20 36,80 84,65 34,75 85 - Tschechien. . Kron. 548,80 649,70 468,85 466,66
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