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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 31.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192203318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19220331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19220331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-31
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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iis n s ko m Mission t» -er ZwtschenM a« SM WechseMtrs Europa- Sabstage verüb«. Rußland. X Die Seßrirrevolutionäre rühren fich. AUS Belgrad und Wien wird berichtet, daß die russischen Gegenrevolu tionäre, di« fich längst nicht mehr im Bereich der Sowjet- Herrscher befinden, auL Anlaß der Konferenz von Genua «inen Vorstoß zu unternehmen beabsichtigen. EK wurde unter Vermittlung des französischen Gesandten in Belgrad ein Pakt geschlossen, der jetzt Wrangel. Miljukow, Petl jura und Sawinkow umfaßt. Wrangels Ansicht ist, daß im Augenblick des Zusammentritts der Genueser Konfe renz die verschiedenen Gruppen der russischen Konterrevo- .lution nicht nur politisch ihre Existenz dokumentieren, son dern auch militärisch als unversöhnliche Feinde Sowjet rußlands auf dem Plan erscheinen müßten. Die in Wien lebenden Wrangel-Offiziere erzählen ganz offen, daß es demnächst wieder losgehen werde. Aus ^n. und Ausland. Berlin. DaS Präsidium deS Hansa-Bundes wählte, nachdem Geheimrat Dr. Riesser zum Ehrenpräsidenten ernannt worden ist, zu Vorsitzenden des Präsidiums folgende Herren: Dr. Endemann (Hannover), Dr. Hermann Fischer, M. d. R. (Berlin) und Generaldirektor Meyer-Leverkus, Präsident der Elberfelder Handelskammer. Berlin. Gegen den früheren Sowjetvertreter in Berlin, Wigdor Kopp, ist in Moskau eine gerichtliche Unter suchung eingeleilet worden. Sie erstreckt sich vor allem auf Li« zahlreichen Beschuldigungen wegen Bestechlichkeit und Er pressungen, die namentlich einem Mirarbejter Kopps zur Last ! gelegt werden, der es vorzog, nicht nach Moskau zurückzulehren. Berlin. Es soll beabsichtigt sein, Legationsrat Hayl nach ! Charkow zu schicken, um die wirtschaftlichen und konsularischen Beziehungen mit diesem Lande wieder aufzunehmen. Paris. Die französische Regierung hat die Hohe Pforte ! verständigt, daß sie ihr Einverständnis zu einer Teilnahme i der Türkei an der Konferenz von Genua erteilt habe. Die Zustimmung der britischen Regierung steht indes noch aus. ' London. Der englisch-irische Vertrag ist vom Oberhaus in dritter Lesung angenommen worden. Christiani«. DaS Lagting hat den Gesetzentwurf des Odelsting über die Zwang« schiedsgerichtsbarkeit bei Arbeitskonflikten angenommen. Die Vertreter der Bauern partei stimmten zusammen mit den Linkssozialisten und den Kommunisten dafür. Konstantinopel. Die Pforte weist in ihrer Antwort auf den alliierten Waffenstillstandsvorschlag daraufhin, daß die Frage nickt ihrer Jurisdiktion allein unterstehe, und erklärt, sie habe die Note der nationalistischen Regierung in Angora übermittelt. Newyork. Der amerikanische Senat hat einstimmig den Ev» «änzungSvettrag der vier Mächte angenommen, wonach die Be stimmungen des eigentlichen Viermächteabkommens nicht aus Japan selbst Anwendung finden. Erklärung -es Reichskanzlers. Die Ententeforderungen im Reichstage. - OL Berlin. 28 Trever einmal ein« große Sitzung. Das HauS bot da- an solchen Tagen gewohnte Bild Die Abgeordneten waren in großer Zahl erschienen, und die Tribünen wardn überfüllt. Von der Reichsregierung waren neben dem Reichskanzler sämtliche Minister erschienen, neben dem Reichskanzler saß der Vizekanzler Bauer, dann kamen der Minister deS Auswärtigen Dr. Rathenau, ferner der Mi nister des Innern Dr. Koester und der Reichsfinanzminister Dr. Hermes und die anderen. Nach einigen geschäftlichen Ausführungen erteilte Präsident Loebe dem Reichskanzler LaS Wort. Die Ausführungen de- Reichskanzlers Dr. ! Wirth über die Unmöglichkeit der Reparationsforderungen j klangen diesmal so überzeugend, so eindrucksvoll und ! waren von einer Energie erfüllt, die wiederholt im Hause allgemeinen Beifall wachrief ' und nur selten und verein zelten geringen Widerspruch sand. Es war ein« Dokumen tierung deutschen Willens, die auch im Auslande nicht ahne Wirkung bleiben kann. Or. Wirths Rede. „La- Zustandekommen deS Steuerkompromtss«- kennzeichnet die Tatsache, daß eS als eine Stütze unserer aus wärtigen Politik betrachtet wird, unserer auswärtigen Politik, die darauf gerichtet ist, einen vernünftigen Ausgleich zwischen Leh wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands und den vnS auferlegtett' Lasten zu finden. Dieses Steuerkompromiß ist ein notwendiger Bestandteil unserer auswärtigen Politik, und wer dieses Kompromiß, sei es von innen oder außen, stört, Ler stört auch unsere auswärtige Politik. Eine Störung von innen ist vermieden worden, eS ist aber eine Störung von außen erfolgt, und zwar durch die Rote der ReparationSkounnifsion vom 21. März. Diese Not« könnte wohl ein« endgültig« Regelung unserer Zahlungsverpflichtungen sein, wenn wir in der Lage wären, ihr« Bedingungen zu erfüllen und die darin gesetzte Frist ein zuhallen. Sie würde aber einer nochmaligen Prüfung unter liegen, wenn wir die Frist biS zum 31. Mai nicht «Inhalten können. Für diesen Fall sollen innerhalb vierzehn Tagen alle Forderungen fällig sein. Ich kann in diesem Verfahren eine praktische Lösung nicht erblicken. Der Brief der Reparations- kommission an den Reichskanzler, der in überaus schroffem Tone gehalten ist, hat mit Recht in ganz Deutschland tiefste Entrüstung hervorgerufen. Den ernsthaften Erfüllungsbestrebungen Deutschlands wird darin in keiner Weise Rechnung getragen. (Lebhafte Zustimmung.) Die gewaltige Steuerlast, die wir jetzt auf unS nehmen wollen, wird gar nicht gewürdigt. Zu der Forderung dieser neuen 60 Milliarden Steu ern kann ich ganz bestimmt und eindeutig feststellen, daß diese eine völlig unmögliche Bedingung, eine völlig un mögliche Zumutung ist. Wir haben die höchsten direkten Steuer« und dringen jetzt auch di« indirekten Steuern auf eint ähnlich« Höhe. Die Steuerleistung kann nur gewürdigt werden bei Berücksichti gung der wirtschaftlichen Kräfte eines Landes. Deutschlands Valuta wird aber gerade durch solche Noten immer weiter ge schwächt. ES ist sachlich unmöglich, Quellen zu finden, aus denen in einer so kurzen Zeit 60 Milliarden neuer Steuern geschöpft werden könnten. Die Entente hätte durch ein Mo ratorium die deutsche Valuta stabilisieren können. Durch ihre Note hat sie das Gegenteil erreicht, hat sie die deutsche Mark so entwertet, daß unser Haushaltsplan über den Hausen ge worfen worden ist. (Lebhafte Zustimmung.) ES zeigt sich hier wieder, daß Gewaltpolitik nicht die Reparationsfrage fördern kann, sondern, daß solche Gewaltpolitik eine weitere Einschrän kung der deutschen Leistungsfähigkeit und damit am Ende auch eine Schädigung der Gegenseite bewirkt. Wie soll bet solchen Bedingungen der Weltaufbau mdglick seins (Sehr wahr!) Scho« au- rem parlamentarisch politischen und technischen Gründen ist die Erfüllung der Bedingung der ReparationSkomntissüm biS zu« -1. Mel et« Unmöglichkeit. Die parlamentarisch regierten Länder der Entente sollten d» Mr Verständnis haben. ES hat sich gezeigt, daß auf die Re- para!io«»ko»mnfli»n wirtschaftliche Darlegung«« der deutschen K-q errmg MElst Ettwruck meyr Machen. (Beifall rechtS.) Ler tu den Konkrollckaßnahmen uns zugsmutete Eingriff ta ! M« deutschen Hoheitsrechte ist ei« Eingriff in da- Selbstbestimmung-recht unsere- Volke-, gegen den wir die schärfste Verwahrung einlegen. (Lebhafter Beifall.) Wir haben schon genug trüb« Erfahrun- gen mit den KontrolUommiffionen gemacht. (Sehr wahr!) Wir^önnen nicht damit einverstanden sein, daß dieses schi kanöse und gänzlich unproduktive Kontroll system noch weiter ausgedehnt wird. DaS ist eine Zumr> tung, der sich keine deutsch« Regierung im Interesse unseres verarmten und notleidenden Volkes unterwerfen kann. (Leb hafter Beifall.) Eine Steuerkontrolle, die über das bisherige Aufsichtsrecht der Rcparationskommission hinausgehl, und der das Recht zusteht, Bedingungen vorzuschreiben, unter denen Steuern in bestimmter Höhe erlassen werden sollen, j können wir niemals anerkennen. (Lebhafter Beifall.) Es ist unmöglich für einen demokratischen ' Stgat, Gesetze und Verordnungen zu erlassen, wie sie eine fremde Kommission jeweils von ihm verlangt. Di« Staats grundlage würde dadurch erschüttert und untergraben werden. Gleich nach dem Friedensvertrag und auch im Londoner Ulti matum ist ausdrücklich betont worden, daß solche Befugnisse, ! wie sie jetzt verlangt werden, niemals der Reparationskom- miffion eingeräumt werden sollen. Daran erinnern wir jetzt die fremden Mächte. Im weiteren wies der Reichskanzler zahlenmäßig den Vorwurf zurück, daß die Reichsverwaltung verschwenderisch wirtschafte. Von den 200 Papiermilliarden i des Reichshaushalts entfallen nur 9)4 Papiermilliarden auf tzie Reichsverwaltung. Der Reichspräsident und sämtliche i Reichsminister zusammen kosten uns noch nicht so viel wie ! zwei Ententegenerale in Deutschland. (Lebhaftes „Hört!") - Wir wollen in der Verwaltung sparen, aber Milliarden können ! dabei unmöglich herauskommen. Aus dem Treiben einzelner Kriegsgewinnler und valutastarker Ausländer darf nicht auf ! den Wohlstand des deutschen Volkes geschlossen werden. Den Forderungen der Reparationskommission zur Verhinderung ! der Kapitalflucht werden wir gern entsprechen. Hilfe kann aber nur durch ein internationales Zusammenwirken ge schaffen werden. Die beste Lösung wäre «ine Besserung der deutschen Valuta. Die Zwangsanleihe geht mit ihrem Ertrage von 1 Milliarde Goldmark schon weit über die von der Konr- mission geforderten 60 Milliarden- Papier hinaus. Die Er füllung der Reparationspflicht kann aber damit nicht allein er möglicht werden, dazu brauchen wir eine äußere Anleihe. Diese wird aber am meisten gefährdet durch die Haltung der Entente und der Reparationskommiffion, die das Weltkapital zur Zurückhaltung veranlaßt. Das Weltkapital wird eine - solche Anleihe erst bewilligen, wenn uns für einen längeren Zeitraum wirtschaftspolitische und finanzpolitische Atemfreiheit i gewährt wird. Wir werden die Note weiter aenau ! prüfen, ehe wir die schriftliche Antwort erteilen. Wir ver- ! kennen nicht, daß uns in der Note gewisse Zahlungserleichte- ! rungen gewährt werden und daß wir einem Teil ihrer Be- , dingnngen entsprechen können. Unsere wirtschaftlichen und i politischen Verhältnisse dulden aber nicht die Vornehme einet so mechanischen Maßnahme, wie sie in der Ausschreibung von 60 Milliarden neuer Steuern von uns verlangt wird. Wir i wollen unsere Steuern verbessern, aber eine gesunde Lösung kann nur gefunden werden bei einer Verbesserung unserer Va- ! luta. Unsere Hoffnung beruht darauf, daß der Gedanke einer ! internationalen Reparationsanleih« immer mehr Anklang im > Airslande findet. Wir wollten durch die Ersüllungspolitik den Prattischen Nachweis führen, wie weit die Erfüllungsmöglichkeil geht. Wir werden trotz der empfindlichen Störung, die die Note der Reparationskommiffion bedeutet, alle unser« Kräfte daran setzen, auf dem eingeschlagenen Wege sortzufahren. (Unruhe und Gelächter rechts.) Bei der Verschlechterung unserer Valuta infolge der neuesten Note der Reparationskommiffion wird uns ohne die Hilse ausländischen Kapitals die Erfüllung der Repa rativ nspslichten nicht möglich sein. Auch in dieser trüben Stunde bin ich nicht ohne Hoffnung. (Lachen und Zurufe rechts.) Wer ohne Hoffnung iA soll die Hände von d«r Politik lassen. (Beifall von -der Mehrheit.) Der Wiederaufbau Europas und Rußlands ist jetzt die Aus gabe der Welt, der auch die Konferenz von Genua dienen soll. Ohne di« wirtschaftliche Gesundung Deutschlands ist der Wieder aufbau der Welt nicht möglich. Jetzt ist zu wählen zwischen Lem Geist von Genua und dem Geist der jüngsten Reparations note. Ich kann mir nicht denken, daß man leichtfertig den Wiederaufbau der Welt gefährden will, sondern ich hos^, daß die Erkenntnis der wirtschaftlichen Notwendigkeiten auch die Gegner vreanlaflen wird, Deutschland den Weg des Verderbens zu ersparen. Die Negierung erinnert sie daran, daß die Ohren der Welt auf ihre Aussprüche gerichtet sind. (Lebhafter Bei fall bei der Mehrheit.) Aussprache der Parteien. Nbg. Hergt (Deutschnat.) DaS Vorgehen der Reparations kommission ist nur eine Tett.'ttion der Generaloffensive Frank reichs gegen uns. Die Schutzpolizeinote, die Verdrängung von der Weichsel, alles das gehört dazu. Wir sollten Frank reichs Generalofsensive endlich mit einer Abwehrosfenstve be antworten. Wir danken dem Reichskanzler, daß er heute wenig- steuS zum erstenmal die unverschämt« Zumutung der Finanz- kontrolle entschieden zurückgewiesen hat. Wir fragen aber: Warum erst heute? Warum hat er nicht schon früher kräftig ! protestiert gegen di« Überwachung, der wir schon seit langem f ausgesetzt sind. Wir müssen dem Gegner zurusen: „Finger weg, ihr könntet sie euch verbrennen!^ DaS letzte Ziel der Gegner scheint auch bei der neuesten Maßnahme zu sein, sich einen Überblick über unsere Produktion zu schassen, um den Wettbewerb der deutschen Industrie zu beseitigen. Wir weilen hier im eigenen Hause und bedanken uns für eine Sparsam- kcit-kommission von Entente Gnaden. Darin stehen wir durch- ! aus binter dem Reichskanzler und freuen uns der großen Ein- , LeitSfront, die in dieser Frage seit langer Zeit zum erstenmal ! sich im Reichstage zeigt. Die internationale Anleihe, von der i in der Reparationsnot« gesprochen wird, soll leider nicht dazu ! Lienen, unS Luft zu schaffen. Eine wirklich eindeutig« Ableh- nung habe ich beim Reichskanzler vermißt. Er hat die Mög- § lichkeil einer Ermäßigung der Steuern zugegeben. Nein, auch ! nicht einen Teil der 60 Milliarden kann den Gegnern zuge- ! standen werden. So lange der Reichskanzler nicht diese Er- jt^ung abgibt, stehen wir ihm mißtrauisch gegenüber. , Die Erfassung der Sachwerte. Die Zumutung einer Heranziehung deS deutschen Privat- vermögens, fährt Abg. Dr. Hergt (Deutschnat.) fort, wird unS erst gestellt, seitdem im Deutschen Reichstage selbst leider daS Wort von der Erfassung der Sachwerte geprägt wurde. Jetzt ' will man nun zur Zwangsvollstreckung übergehen. Lor Ein leitung dieser Politik stand der Dollar auf 60, jetzt auf 320 Mark. DaS ist die Frucht der Erfüllung. (Zustimmung rechts.) Di« jetzige Reparationsnote ist nur die einfache Konsequenz dessen, was die deutsche Regierung seinerzeit selbst angeboren hat. In der jetzigen Lage sollte die Negierung mit Neuwahlen sich an das Volk wenden. Gleichzeitig sollte die Neuwahl deS Reichspräsidenten stattfinden. Die Politik der Zukunft darf den Reichspräsidenten der Nationalversammlung nicht mehr an seinem Platze finden. Abg. Stampfer (Soz ): Die Rote der ReparationSkom- Mission hat gerade in sozialistischen Kreisen besonderen Un willen und besondere Erregung hervorgerufen. Der Ton dieser Note ist niA angemessen. Solche macktpolitischen Ausschrei tungen wenden sich immer gegen den Urheber selbst. Man kann unS niedrig behandeln, aber nicht erniedrigen. Schärfste Ver wahrung aber legen wir auch ein gegen daS Treiben gewisser Kreise im Inlands, denen d«r gegenwärtige Augenblick weiter nicht- zu sm« scheint als eine Gelegenheit, Ihre parteipolitischen Geschäfte Lu machen. Die weiteren Ausführungen deS Redners richteten sich gegen die D«utschnationalcn und besonder- gegen Lie von dem Abg. Hergt verlangle Abwehrossensiv«, Oer -eutsche Luftschiffbau in Amerika. Geheimrat Schütte Über das neue Unternehmen. Der Gesellschafter der bekannten Schütte-Lanz-Firma, Geheimrat S chütte, hat in einer Unterredung Über LaS neue deutsch - amerikanische Unternehmen zur Ausnutzung ver Schütte-Lanz-Patente in Amerika u. a. geäußert: Ausschlaggebend für den Gedanken, deutsche Luftschiffahrt in Amerika einzuführen, war die Erkenntnis, daß Deutsch land selbst ans Jahrzehnte hinaus nicht in der Lage sein wird, Luftsch. fe großen Umfangs zu bauen. Deshalb laufen seit 1919 die Unterhandlungen zwischen der Schütte- Lanz-Gesellschaft und den Vereinigten Staaten. Sie sind aufgebaut auf der Basis, daß Amerika das Kapital, Deutschland die Erfindung, Vie Erfahrungen und die Arbeit in die zu gründende Ge sellschaft einbringt. Der Gewinn Wird beiden, Deutsch land wie Amerika, direkt und indirekt zugnte kommen. Wann die Gesellschaft ^".fangen kann zu arbeiten, kann noch nicht gesakfi weroeu, denn zunächst gilt es, in Amerika vis zu 50 Millionen Dollar Aktien unter zubringen. Sodann sollen zunächst drei groß« Luftschiffe von je 4 Millionen Kubikfutz Rauminhalt in Auftrag gegeben werden, die 100 Personen und 30 Tonnen Post und Fracht befördern können. Welche Aus maße die Gesellschaft annehmen wird, ist vorläufig gor nicht zu übersehen und ebensowenig ihre Bedeutung für die Entwicklung des Weltverkehrs. Das größte Schiff -er Wett. Ablieferung an England. Hamburg, 28. März. Der deutsche Riesendampfer „Bismarck", der hier auf der Werft von Blohm u. Voß erbaut wurde, soll beute noch Hamburg verlassen, um nach einer kurzen Probefahrt an England abgeliefert zu werden; er wird auf Grund einer Bestimmung des Friedensvertrages Eigentum der White Star Line. Die Größenverhältniffe des Dampfers dürften in aller Welt imponieren. Die obere Kommandobrücke liegt 40 Meter über dem Kiel. Die Gefamtlänge des 56 500 Brutto registertonnen (etwa 8600 Tonnen mehr als der „Impe rator") fassenden Schiffes beträgt 291 Meter, die Breite 30,5 Meter, der Tiefgang über 11 Meter. Die Feuerung des Schiffes erfordert jeden Tag vier Millionen Mark. Die Keffelanlagen sind für Olfeuerung eingerichtet. Die Ma schinenanlage leistet 61 000 Pferdekräfte und gibt dem Schiff mittels vier Schrauben eine Fahrgeschwindigkeit von 22 bis 23 Seemeilen die Stunde. Das Personal um faßt rund 1000 Köpfe. Riesenhaft, wie die äußere Gestalt des Schiffes, sind die Dimensionen der neun Decks. Kein Dampfer der Welt kennt solche Luxuswohnungen, wie sie sich auf dem „Bismarck" befinden. Der Bau des Schiffes begann im April 1913; er hat drei Milliarden Papiermark verschlungen. Als engli sches Luxusschiff wird der Dampfer natürlich nicht mehr „Bismarck" heißen: er erhält jenseits des Kanals den Namen „Majestic". Schluß-ienst. Drahtnachrichten vom 29. März. , Amerikafahrt Gustav FrenffenS. Berlin. Der Dichter Gustav Frensscn tritt auf der „Rvn- vam" von Rotterdam aus die überfahr 1 nach Amerika an. Er folgt, im Einvernehmen mit dem Deutschen Roten Kreuz, einer Einladung des Central Relief Committees in Newyork und wird Gelegenheit nehmen, in den größeren Städten der Ver einigten Staaten unseren hilfsbereiten und Werktätigen Stan», mesgenossen in Amerika den Dank der alten Heimat zu über mitteln. Für 300 000 Mark Uhren geraubt. Gleiwitz. In das Uhren- und GoldwarengeschSst von Grzondziel in der Kronprinzenstraße wurde eingeorochcn. Die Täter sägten die Tür des Geldschrankcs anscheinend mit elek trischer Kraft auf und raubten die darin aufbewahrten Gold waren, Uhren, Brillanten usw. Auch etwa 80 Uhren, die dem Geschäftsinhaber zur Reparatur übergeben waren, wurden geraubt. Der Gesamtverlust beträgt über 300 000 Matt. Abschaffung deS deutschen Staatsfchulwesens in Nordschleswig. FlenSburg. Der dänische Unterrichtsminister hat in einem neuen Erlaß verfügt, daß das deutsche Staatsschulwesen 1924/25 abgetretenen Nordichleswig mit Ende des Schuljahres 1924/25 abgeschasst wird. Die deutsche Abteilung der staatlichen Real schule in Tonbern muß biS zum Jahre 1923, in Apenrade bis 1925 abgebaut sein. Die städtischen Schulverwaltungen wer den, um einen Ersatz zu schaffen, demnächst mit der Errichtung von deutschen Mittelschulen beginnen. ; Polen verlangt Aufhebung deS deutschen Wirtschaftsboykotts. Warschau. Polen hat an die Botschast«rkons«renz eine Note gerichtet, in welcher der deutsche Vorschlag, über die Aushebung deS deutschen Wirtschaftsboykotts gegen Polen gleichzeitig mit den anderen zwischen Polen und Deutschland schwebenden wirtschaftlichen Fragen auf einer Konferenz zu verhandeln, als ein Erpressungsversuch Deutschlands bezeichnet wird. Polen ersucht die Botschasterkonserenz, daß noch vor Beginn der Wirl- schaftsverhandlungen der Boykott von feiten Deutschlands auf gehoben wird. § DaS Saarparkament. Paris. Der VölkerbundSrat hat sich mit dem Saargeviek beschäftigt, und zwar hat er die kürzlich von der ReglerungS- loinmission deS SaargebieteS aus eigener Initiative angeord nete und beschlossene Schaffung eines mehr oder weniger unter ! französischem Einfluß stehenden Saarparlaments sanktioniert. Ein neuer ilakicnischjugosiawischer Zwischenfall. Vä Rom. Eine auL vier Legionären bestehende Patrouille unter Führung des Leutnants Viola hatte den Auftrag, an der Fiumaner und serbischen Grenze die Bewegungen go- Wisser Emissäre ZanellaS zu überwachen. Bei vieler Ge legenheit wurden sie von jugoslawischer Gendarmerie überfallen, es entspann sich ein heftiger Kampf, wobei der Füh- rer der Patrouille schwer verwundet wurde. Die Legionäre gerieten in die Gefangenschaft der serbischen Gendarmen. Bis her sind all« Schritte von seilen der italienischen Behörden, die Befreiung der Gefangenen zu erlangen, ohne Erfolg geblieben. In Fiume herrscht infolge dieses Vorfalls erneut große Auf regung. Die Legionäre sollen beschlossen haben, ihre gefangenen Kameraden mit Waffengewalt zu befreien. , Arbeiter und Angestellte. Prag. (KrtstS in der böhmischen GlaSin du» stri«) Da die ReichSlonserenz der tschechoslowakischen GlaS- arbeitet «S abgelehnt hat, zu den von den Arbeitgebern fest gesetzten Bedingungen die Arbeit wieder anszunehmen, hat der Verband d«r Arbeitgeber der Glasindustrie beschlossen, in allen Glasfabriken die Gasöfen zu löschen. Newyork. (Der große Bergarbeiter streik.) Während deS Dergarbeiterstreiks wird die Gewerkschaft der Entlader sich der Einfuhr englischer Kohle wwersetztn. Wit „Ctficaao Tribune" auS Washington berichtet, werden im Falle «inet Bergardeilerstreiks in den Vereinigten Staaten die Berg- «udsUer m Eauada ebenfalls die Arbeit niederlegen. SäcklM Sonnenaufi Sonnenunb 1856 Der 1V14 Maler — Nau der gestrige T galt Abschied 8 Jahre bemü zu hegen und nötige Bildung schied zu nehm glückliche Stur sprach zeitgemi schöne Schulz Schule anoert schwere Zeit, t hereinbrach, w tiefe Wunden des Ernstes dk können die D schließen. Za heil enthalten! Geleitworte ft nur der Denke geht es ihm vor so ist dein Le träume es nich Über dich, will willst du dich ! treue Fürsorge nossen, mögen den und scheid in denen gelo sein soll sür al fahren. Ein , und bestens z patzten fich in den einen lies?! gib der Iugei ein recht Ers Menschentums — Naui Hilse des Deut Einganr — Naui darauf ausmei 1. April das 2 1- Dieg in Kraft, dahei deswohnungso festzustellen, do lichen Miete bi der vereinbart« -j- In v Gem eindev Wurzen ab, Gemetndeoorst ältesten und ( gründe de^B lichen Inhalt Grund reichsg, steuerordnung aus dem Gebte Amtshauptmm die Gemeinden gehoben seien i der Gemeinde »1 Als ob r Freude, nicht und Tugend! einmal das ) lassen, das is dacht! jagte Alfred ! hatte Millett nung von de auSrichten. bitten, sie zu Sophie war es hohe welche in bei untergelaffen in einem Leh stand sie au Freund des Eie kommen ES war gegarte Alsr Verlangen, § zu danken, hohem Maß« Wieder verschmachte, sich an frem! Fechter? fra Ja! sag! selben, daß Dod überwir Dasein. Sophie ruhte fest an daß ist leicht,
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