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sowie Mitglieder des NeichKwirtschaft-rate- angeyötttt. Für die einzelnen Abschnitte bzw. Gruppen des Zolltarif entwurfes werden Unterausschüsse gebildet. Die erste Be ratung hat bereits stattgesunden. Gesetzentwurf gegen Schleimnerunwesen. Der von der bayerischen Regierung für den Reichsrai ausgearbeitete Gesetzentwurf gegen das Schlemmerun wesen sieht schwere Strafen vor. Es sollen Geldstrafen bis zu 100 000 Mart und Gefängnisstrafen bis zu 5 Jah ren, im Wiederholungsfälle Geldstrafen bis zu 200 000 Mark und Zuchthaus bis zu 5 Jahren, Verlust der bür gerlichen Ehrenrechte und Überweisung an die Landes polizei festgelegt werden. Für die Gewerbetreibenden, die der Schlemmerei Vorschub und Beihilfe leisten, sollen gleichfalls schwere Strafen festgesetzt werden, u. a. die Ent ziehung der Konzession und die Schließung des Betriebes. Endlose Tumulte im braunschweigischen Landtag. Abermals kam es irr der Landesversammlung zu heftigen Szenen. Abg. Erdmann (Soz.) nahm das Mi nisterium gegen die Angriffe der Rechten in Schlitz und sprach den Ministern das vollste Vertrauen seiner Fraktion aus. Minister Steinbrecher erklärte die Angriffe der Rechten auf die Regierung für haltlose Verdächtigung, während Abg. Roloff vom Landeswahlverband den Mi nister Oerter Unwahrheit vorwarf, worauf dieser wieder mit heftigen Worten antwortete, alles unter großer Un ruhe. Abg. Rönneburg (Demokrat) beantragte Schließung der Sitzung und sofortigen Zusammentritt des Ältesten ausschusses, um den Zuständen im Landtage endlich ein Ziel zu setzen. Vertrauensvotum mit einer Stimme Mehrheit. Im sächsischen Landtage hatten die bürgerlichen Parteien einen Mißtrauensantrag gegen die unabhän gigen Mitglieder der sächsischen Regierung Lipinski, Fleißner und Jaeckel eirrgebracht. Der Antrag sagte, Be setzung der beiden wichtigsten Ministerposten durch die Herren Lipinski und Fleißner seien eine Kampfansage an das Bürgertum. Die Mehrheitssozialiften und die Kom munisten wandten sich gegen den Antrag. Schließlich wurde der bürgerliche Mißtrauensantrag mit 47 gegen 46 Stimmen abgelebnt. 110 Milliarden Unterbilanz im Neichshaushalt. Dem Reichsrate ist der neue bearbeitete Etat für 1921 zugegangen. Er zeigt 181763 Millionen Mark Gesamt ausgaben und 71 728 Millionen Mark Einnahmen. Fehl betrag mithin 110 035 Millionen Mark. Rund 64 Milliar den Anleihe sind vom Reichstage bewilligt, bleiben noch 46 Milliarden unterzubringen'. Die Schulden verteilen sich wie folgt: 5853 Millionen' Mark Reichsverwaltung, 37 887 Millionen Mark Betriebsverwaltungen, 66 285 Millionen Mark Ententeschuld. Zerstörung um jeden Preis! Nach eitler allerdings noch unbestätigten Pariser Blättermeldung soll General Rollet namens der Kon trollkommission sich auch durch seine angebliche Rücksicht auf die Arbeiter haben entschließen können, aus die Zer störung der „Deutschen Werke", oder, wie er sagt, auf die Umwandlung der (längst umgewandelten!) Waffenfabriken zu verzichten. Die deutsche Regierung werde eine Frist von fünf Monaten erhalten, um diese Umwandlung zu bewerk stelligen. Die Kommission könne Deutschland nicht die Möglichkeit lassen, die deutsche Bevölkerung zu bewaff- . nen (I). Sie zweifle nicht an der Loyalität der jetzigen Re gierung, wisse aber nicht, wie die nächste Regierung aus sehen werde! — Leider kann man kaum hoffen, daß diese Nachricht sich als falsch herausstellt. Beuthen bleibt deutsch! In Oberschlesien gingen in den letzten Tagen Gerüchte um, der Plan eines Austausches der Stadt Beuthen gegen industrielle Anlagen oder eine anderweitige Grenzfest- legung in der Weise, daß Beuthen zu Polen komme, werde erwogen. Der „Deutsche Ausschuß für Beuthen" teilt mit, er habe sich wegen dieser Gerüchte an die zuständige Stelle gewandt und der deutsche Bevollmächtigte für die deutsch polnischen Verhandlungen über Oberschlesien, Reichs minister a. D. Schilfer, antwortete: Auf das Schreiben vom 5. November erwidere ich ergebenst, daß die Möglich keit, die deutsche Stadt Beuthen als Tauschobjekt zu be nutzen, nicht diskutabel ist, und daß mir jeder Gedanke daran fernliegt. _ — Aus In- und Ausland. Erfurt. Die Weimarische GMetsvertretung deS noch bis zum 1. April 1922 bestehenden früheren Landtages von Sachsen- Weimar hat den zwischen dem ehemaligen Sachsen-Weimar und dem früheren Großherzog abgeschlossene« Abfin dungsverlrag genehmigt. London. Beim Girqug des Prinzen von Wales in Bom bay kam es zu ernsten Unruhen im Eingeborenenviertel. Eine Anzahl Personen wurde getötet oder verwundet. Moskau. Die Sowjetregierring hoi in der Ukraine den Belagerungszustand proklamiert. In Kiew hoben blutige Zusammen netze stattgesuuden. Aus den Versammlungen. — Naunhof. Der Wahlkampf für unsere Etadtgemeinderats- wohl wurde durch die beiden öffentlichen Wählerversamm lungen seitens der Mehr Heilssozia listen und der Un abhängigen eingeleitel. Während die Versammlung der S. P. D. am Donnerstag nur mäßig besucht war, war die der U. S. P. D. gestern abend übersüllt und jedesmal Anhänger aller Partei- richtungen anwesend. Am Donnerstag sprach Kerr Parteisekretär Kerrmann aus Grimma über die Bedeutung der bevorstehenden Gemeinderatswahlen und wies darauf hin, daß die Gemeinden während des Krieges gewaltige Lasten auf sich genommen haben im Interesse des Vaterlandes, teils gezwungen, teils freiwillig. Den Ge meinden sind im neuen Deutschland ungeheure und schwierige Auf gaben erwachsen, zu deren Lösung es Lie Zusammenfassung aller Kräfte und der freudigen Mitarbeit jedes Einzelnen bedarf. Er griff zurück auf die damaligen Verhältnisse auf politischem Gebiet, wo noch das Dreiklassenwohlsystem herrschte, wo die herrschende Klasse es verstanden hatte, die Klasse der Besitzlosen, die Arbeiter und Be amten zur Einflußlofigkeit zu verurteilen und dadurch die Arbeiter- Vertreter bis zum Ausbruch der Revolution im Gemetnüeparlament nur in der Minderheit vertreten waren. Durch das allgemeine geheime Wahlrecht für beide Geschlechter kam auch eine andere Zusammen setzung im Gemeindeparlament zustande — es zogen vielerorts die Arbeiteroertreter in der Mehrheit ein. Redner führte näher an Sand von Beispielen die tieftraurige Lage der Gemeinden durch den Krieg an und betonte, daß durch solche wirtschaftlichen Zustände Unterernährung, Schwindsucht um sich gegriffen habe, weiter seien in der Wohnungsfrage schreckliche Zustände vorhanden. Die Finanzlage des Reicher, der Länder und Gemeinden schildernd, worunter be sonders letztere schwer zu leiden haben, kam dieser auf die indirekten Steuern zu sprechen, von denen nicht jede abgelehnt werden könne, weil sonst der Bankrott der Gemeinden unvermeidlich sei. Auch die Vertreter der Arbeiterschaft müssen auf das Wohl ihrer Gemeinde bedacht fein und erläutert«, welche Aufgaben die Gemeinden nun zu Was ist Brüderlichkeit? Man läßt Dich verhungern, wenn Du eigner Meinung bist und nicht in das Parteihorn bläst. Man wirft Dich aus Deiner Arbeiksstellung und setzt dafür einen gestnnungstreuen Genossen ein. Was ist Freiheit? Man zwingt Dich zu streiken, weil eine Minder heit es will. Es ist ja gleichgültig, ob Du und Deine Familie darbst. Was ist Gleichheit? Das Bestreben, jeder soll das gleiche verdienen. Daß er ein Faulpelz ist und daß Du doppelt so viel leistest, ist ja gleichgültig. Was ist Jnternatimmlitat? Man kriecht vor dem Auslande wie die Kunde und läßt sich mißbrauchen. Das Ausland mutet dem Deutschen immer mehr zu und verlangt von dem unterernährten Deutschen Unglaubliches. Die Parteiführer verlieren aber kein Wort der Entrüstung über diese Tatsache, hingenommen wird die schwarze Schmach und auch die Schließung der „Deutschen Werke", die tausende von Menschen wieder brotlos machen. Im Gegenteil, man betont, daß die russischen Bolschewisten uns näher stehen, als die Opfer von Ober- fchlesien u. dgl. Was heißt freie Bahn dem Tüchtigen? Wer am tüchtigsten in der Anwendung von Schlagworten ist und das Maul am weitesten aufreißt, dem stärkt die Partei den Rücken, der kommt nach oben. Was heißt KoMM««isMNs? Kommunismus nennt man den herrlichen,erstrebens werten Zustand, in dem sich Rußland heute befindet, der so vielen „Führern" Gelegenheit zum Reichwerden gibt. Wären sonst so viele Kommunistenführer Juden, die doch wirklich Sinn für Geldverdienen haben? Was heißt Sozialisierung? Vetternwirtschaft. Beförderung der Unfähigsten in leitende Stellen nach Partetgesichtspunkten. / Zwangswirtschaft mit all' den Vorteilen, die wir ja von der Kriegszeit her kennen, mit all' den schönen Erscheinungen wie Wuchertum, Schieber- tum usw. / Verteuerung des Betriebes (siehe z. B. Straßenbahn). / Verzettelung von Arbeits kräften. / Ausschalten aller Konkurrenz. Daher: Steigerung der Preise, neue Steuern. Wer ist Bürger? Jeder, der diese Mißstände heute nicht mehr länger mitmachen will. / Jeder, der ehrlich arbeitet und ehrlich verdienen will. Jeder, der weiß, daß er auch Pflichten hat, nicht nur Rechte. / Jeder, der selber denkt und sich nicht von Schlagworten niederknüppeln läßt, Jeder, der endlich klar sieht, daß die Internationale ein Wahnsinn ist, wenn sie nur einseitig gepredigt wird, die andere Seite aber die Dummheit der Schwärmer ausnuht. Was hat jeder Bürger zu tun? An seinem Teil dazu beizutragen, daß endlich wieder geordnete Zustände einkreten, daß Ehr lichkeit, Fleiß, Wahrheit und Treue wieder kommt und daß die Partei- und Schieberwirt- schaft aufhört. Wie kann der Bürger das tu«? Indem er die bürgerliche Liste wählt und alles aufbietet, jeden Säumigen an die Wahlurne zu bringen! erfüllen haben, inbelreff Befestigung der Wohnungsnot, des Ausbau« der Wohnungsfürsorge in Verbindung mit der öffentlichen Wohlfahrts- und Gesundheitspflege u. s. w. Friedhöfe sind zu kommunalisieren, vas Begräbniswesen in eigene Regie zu übernehmen. Für Arbeiter, Angestellte und Beamte der Eigenbelriebe find ausreichende Lohn- und Arbeitsbedingungen zu schaffen und sollen diese im Interesse des Allgemeinwohles beschäftigt werden. Für die Allgemeinheit könne es nur von Vorteil sein, wenn Sozialdemokratie im Parlament stark vertreten ist. Die Gemeinden sollen den Grundpfeiler eines sozia listischen Staates abgeben. Im Interesse des Allgemeinwohls empfiehlt Redner den Wählern und Wählerinnen eindringlichst die Liste der Sozialdemokratischen Mehrheitspartei, die Liste Krübler- Golzsch. Die sachlich gehaltenen Ausführungen des Redners wurden beifällig ausgenommen. — Kieran knüpfte sich freie Aussprache, an der sich die Kerren Irmscher, Krübler und Käppler beteiligten. Dos Schlußwort erhielt nochmals der Referent, welcher die erhobenen An schuldigungen von feiten einiger U. S. P. Anhänger gegen die Rechts- sozialtften mit scharfen Worten zurückwies. In der gestern Abend einberufenen öffentlichen Einwohnerversammlung vom Ortsverein der U. S. P. D. referierte der Landtagsabgeordnete Kerr Kerm. Müller über die Bedeutung der Stadtoerordnetenwahl. Auf sein Reserat, das bei einem großen Teil der zahlreich erschienenen Anwesenden großes Interesse gefunden hatte, was auch am Schluß der starke Bei fall bezeugte, kann leider infolge der kurz bemessenen Zeit heute nicht näher eingegangen werden. Eines aber sei angeführt, daß der Redner es trefflich verstand, die Zuhörer für die Sache seiner Partei, der U. S. P. D. zu begeistern und aufforderle, nur sür deren Liste ein- zuireten. In beiden sozialdemokratischen Versammlungen zeigte man sich entrüstet über die Kerausgabe zweier Flugblätter von der bürger lichen Partei resp. Kansabundes. In der anschließenden freien Aus- spräche regte man u. a. an, daß man aus jeden Fall sozialistisch wählen solle, do die Acbeiteroertreter für das Wohl der Allgemein heit in jeder Beziehung Sorge tragen würden. Im zweiten Punkt der Tagesordnung gab Kerr Lagerhalter König einen Bericht und Aufklärung über untere städtischen Verhältnisse von 1912 bis 1921. Der Ausgang der Versammlung ist uns nicht bekannt, da dieselbe bis zu später Nachtstunde dauerte. . -o SäcklUcke unä Pokale Mitteilungen. Naunhof, den 19. November 1921. Merkblatt sür den 20. und 21. November. Sonnenaufgang 7" (7")!! Mondaufgang 9" N. (10" N.) Sonnenuntergang 3°' (3°^)!! Monduntergang 11'° V. N.) 20. November. 1815 Abschluß des zweiten Pariser Friedens zwischen Frankreich, Österreich, Preußen, Rußland und England. — 1910 Russischer Schriftsteller Graf Leo Tolstoi gest. — 1915 Schr ftsteller Johannes Trojan gest. — 1917 Verkündung der ukrainischen Republik. 21. November. 1808 Napoleon verfügt die Kontinental sperre. — 1811 Dichter Heinrich v. Kleist gest. — 1916 Kaiser Franz Joseph 1. vvn Österreich gest. — 1918 Straßburg von den Franzosen besetzt. m Totensonntag. Viele Tränen fließen an diesem Tage, Tränen der Wehmut und Verzweiflung. Sie erleichtern unsere Herzen, deshalb sind sie nicht vergeblich vergossen. Um die Toten sollten wir zwar nicht weinen, sie haben den Frieden. Uns selbst, die wir zurückgeblieben sind in Not und Mut losigkeit, müßte unsere Trauer gelten. Aber es liegt auch ein starker lebenbejahender Gedanke im Totenfest. Die Natur zeigt uns ihr Sterbekleid, nach eben vergangenen blühenden Som merlagen. So predigt sie in eindringlicher Weise den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen und Pflanzt auf unsere Gräber dennoch die Hoffnung. „Es hofft der Mensch, solang' er lebt/ Das Beste, das wir zum Gedächtnis unserer Toten tun können ist, uns der Lebenden anzunehmen und ihnen zu dienen nach unseren Gaben. Schöne Leichensteine stehen draußen als Zeichen der Liebe und zum Gedenken. Alls manchen von ihnen, vielleicht auf den schönsten, müßte stehen: ,Zu spät.* Wenn wir beim Anblick dieser Steine Reue empfinden müssen, so ist dies schlinml für uns, schlimmer aber wäre es, wenn wir uns an den Lebenden versündigen, bis es auch hier zu spät ist. Ferdinand Freiligrath sang einst: ,O lieb', solairg' du lieben kannst", und seine Verse, zusammen mit der Predigt des sterbenden Jahres, sollen uns bewahren vor dem schrecklichen „Zu spät". Sehe man sich auf einem Kalender die Tage an, die in diesem Jahre bereits verlebt sind. Alle haben sie mit großen Vorsätzen begonnen, doch wie wurden sie beendet? Wie kurz ist doch die Zeit, die uns voll dem .Zu spät" trennt. Darum sollen wir wirken und Gutes tun, eh« es Abend wird. t. Wochenschau. Eine ernste Woche geht zu Ende. Die trüben Novembertoge sind an sich schon geeignet, zur Einkehr in unser Inneres. Darum wohl legte man den Bußtag und den Totensonntag in diese Zeit des Niedergangs in der Natur. Zwei Tage, an denen Lust und Lärm schweigen sollen. Längst sügen sich viele nur widerwillig dem Gebot und arbeiten an der Beseitigung dieser Einschränkung, als ob es zu viel verlangt wäre, einmal ein paar Stunden auf den Ernst des irdischen Lebens hingewiesen zu werden und an das erinnert zu wer den, was nach unserem Christenglauben nach unserem Ktnscheiden zu erwarten ist. Der Tag der Toten ist diesmal sür uns nicht ein Tag feierlicher Ruhe, sondern die Gemüter werden sogar zu reckt reger Anteilnahme für die Dinge unserer Zeit gemahnt. Die Wohl der Stadtgemeinderäte bedeutet unter den gegenwärtigen Verhältnissen in der Tot mehr, als eine enge städtische Angelegenheit. Es handelt sich um zu lebenswichtige Fragen, als daß man mit der sprichwört lichen Gleichgiltigkeit darüber Hinwegsehen kann. Die einzelnen Parteien haben mobil gemacht, es ist nicht unsere Aufgabe, zu prüfen, wer und was schuld ist, an dem beklagenswerten Zustande, der auch leider in unserem Gemeinderat von vielen gerügt wird, aber wir be trachten es als unsere Pflicht, olles aufzubieten, um den bürgerlichen Kreisen eine Vertretung zu verschaffen, die das Uedergewtcht der Mitglieder oushebt, deren Ziel ausgesprochenermaßen die Einengung der bürgerlichen Rechte ist. Das Ideal einer parteilosen Gemeinde- Vertretung, die nur die städtischen Angelegenheiten rein sachlich be handelt, ist ja eine zu utopisttsche Koffnung. Die Erfahrung hat uns gelehrt, daß für die Linksparteien nur die Weisungen der Partei- vorschriflen maßgebend sind. Das ist Kampfansage und darum müssen alle, die Gegner der Linksparteien sind, auf den Plan, um das Gleichgewicht herzustellen ehe die geschmähten .Bürgerlichen" ganz entrechtet sind. Von Leipzig klingt in dem Wahlresultat die ernste Mahnung herüber, daß keiner am Wahltage fehlen darf, wenn nicht ein einseitig beeinflußtes Stodlparlament das Ergebnis sein soll. Darum: Mag auch das Wetter am Sonntage unfreundlich sein, nie mand darf sich seiner Wahlpflicht entziehen. Jede Stimme wird ge braucht. Das gilt besonders auch sür die Frauen und Mädchen! Die bürgerlichen Parteien haben sich zu dieser Wahl geeinigt, macht diese schöne Gemeinsamkeit nicht zu Schanden durch Wahsfaulheit, Das Bedenken gegen einen oder den anderen Namen der Liske, darf nicht daran schuld sein, eventuell die Idee zu schädigen. Wer sich der Wahl sern hält, arbeitet sür den Gegner und untergräbt nicht nur das gemeinsame sondern auch dos eigenste Wohl. Darum zur Urne und wenn man auch aus ein Stündchen hinter dem warmen Ofen hervorkriechen muß! ll. 6. l). — Naunhof. Die Wahl unserer Etadtverlreter muß sür jeden Einwohner Ehrensache sein. An diesem Tage dars es keine Ausrede geben, daß irgendwelche Ursache vorgelegen habe, der Wahlurne fern zu bleiben. Wer heute noch nicht begreift, was wählen zu bedeuten hat, vergibt sich jeder politischen Rechte. Die Wahl sür unser Semeindewesen ist von außerordentlicher Wichtigkeit, Männer und Frauen sollen sich ja ihrer Pflicht erinnern, und Säumige zur Wahl ermahnen. Der Wahlakt beginnt srüh 9 Uhr und endet am Nach mittag S Uhr, als Wahllokal ist unsere Schule bestimmt. — Naunhof. Kirchenmusik am Totensonntage. 1. Vor der Predigt. .Keilig Ist der Kerr" von F. Schubert.