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Herbeiführung einer auf die Dauer haltbaren «tvettss- Gemeinschaft, und die Hoffnungen ans eine baldige Ber- wirkltchung der sogenannten großen Koalition mußten leider wieder stark zurückgeschraubt werden. Mit dem Fehlen der sachlichen Verständigung ist naturgemäß auch, die Personenfrage wieder in den Hintergrund getreten, an deren Erörterung man selbst verständlich erst nach einer erzielten Übereinstimmung über die Grundzüge der künftigen gemeinsamen Politik Heran gehen kann. Da die Sozialdemokratie wenig Neigung zum Entgegenkommen zeigt, spricht man auch nicht mehr von der Kanzlerkandidatur Loebs. Andererseits finde« auch die Meldungen wenig Glauben, die von der Über nahme dieses Amtes durch neue Männer des Zentrums sprechen. Vielmehr macht sich jetzt eine Strömung geltend — und zwar sowohl beim Zentrum als auch bei einem Teil der Volkspariei, — die den Wunsch vertritt, den Reichskanzler Wirth bis auf weiteres in seinem Amtt zu lasten. Da das auch dem ständig geäußerten Wuns »e -er Sozialdemokraten (nicht aber der Demokraten) ent spricht, so steht man ungefähr wieder auf dem Punkte, von dem die Verhandlungen ausgingen. Höchstens kann man von einem inzwischen beobachteten engeren Anschluß des Zentrums an die anderen bürgerlichen Parteien sprechen. Eine Klärung der Situation ist wieder in keiner Weise zu erkennen, steht doch im Augenblick nicht einmal mehr der soeben noch als unabänderlich betrachtete Wille des Kabinetts fest, nach dem Eintreffen der Beschlüsse über Oberschlesien vom Amte zurückzutreten. Die Besprechungen der Parteien haben dagegen ein anderes neues Moment zutage gefördert. Es verstärkt sich immer mehr die Austastung, daß noch ein Versuch gemacht werden müsse, bei der Entente eine neue Ab st im- mung in Oberschlesien anzuregen. Man geht da bei von der Voraussetzung aus, -aß bei der Abstimmung vom 20. März nur über die Frage »deutsch oder polnisch", nicht aber über die Frage „geteilt oder ungeteilt" ent schieden werden sollte, und daß über diese zweite, jetzt brennend gewordene Frage erneut der Wille der ober schlesischen Bevölkerung erforscht werden müßte. Man ist sich Über die großen Widerstände klar, die eine solche amt liche deutsche Anregung beim Obersten Rat finden würde, dennoch ist ein Fühler in dieser Angelegenheit auf pri vatem Wege bereits in London ausgestreckt worden. Erwähnt sei auch eine Meldung eines amerikanischen Korrespondenten, der wissen will, die englische Regierung habe besonderes Interesse daran, daß die Partei von Dr. Stresemann in die Koalition eintrete, und die englische Regierung sei der Ansicht, es werde der Deutschen Volks partei gelingen, Deutschland finanziell zu rehabilitieren. Der englische Botschafter habe die Hoffnug ausgesprochen, daß die Deutsche Volkspartei, falls sie in die Koaütion eintrete, das Auswärtige Amt durch Dr. Stresemann be setzen lasse. Die „amerikanische" Meldung, die Richtiges und Falsches durcheinanderbringt, muß man mit großer Vorsicht aufnehmen. Voto. politische Rundschau. Deutsches Reich. Maßnahmen gegen das Börsenfieber. Das bayerische Handelsministerium hat dem Verneh men nach schon vor längerer Zeit die Aufmerksamkeit der zuständigen Reichsstellen darauf lenken lassen, daß die Aus schreitungen der Spekulation vor allem auf dem Devisen markt auch in weitesten Kreisen der bayerischen Bevölke rung schwerste Besorgnisse und tiefgehende Beunruhigung hervorgerufen haben. Es muß nach Auffassung der bayeri schen Regierung versucht werden, wenigstens den gröbsten Ausschreitungen der Spekulation entgegenzuwirken. Hierzu wurde in Übereinstimmung mit dem Urteil hervorragender bayerischer Sachverständiger neben anderen Maßnahmen besonders die Einführung der Legitimationspflicht und des Schlußscheinzwangs bei Devisengeschäften angeregt. Der Friede mit Amerika. Der amerikanische Senat hat die Friedensverträge mit Deutschland und mit Österreich mit 66 gegen 20 Stimmen und den Friedensvertrag mit Ungarn mit 66 gegen 17 Stimmen ratifiziert. Der Senat lehnte mit 66 :8 Stimmen einen Antrag des Senators Redd ab, daß die Vereinigten Staaten nach der Ratifikation des Sonderfriedens mit Deutschland keine der Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrage erfüllen sollten. Senator Hitchcock meinte, die Wiederherstellung des Friedens mit Deutschland sei für die Rehabilitierung Amerikas notwendig. — Der deutsche Reichstag hat den Friedensvertrag bekanntlich schon vor einiger Zeit ratifiziert. Großbritannien. X Lloyd George will nach Washington gehen. Im eng lischen. Unterhause, welches nach einer Ferienpause von zwei Monaten wieder zu einer kurzen Herbsttagung zur Er örterung der industriellen Krise zusammengetreten ist, er klärte Lloyd George unter allgemeinem Beifall, er hoffe, persönlich nach Washington gehen zu können, sobald die parlamentarische und die allgemeine Lage dies zuließen. Lord Beatty werde in Washington die britische Flotte, Lord Cavan das britische Heer und Marschall Higgins die britischen Luftstreitkräfte vertreten. Belgien. X Feindliche Ministerkollegen. Als Antwort auf eine nationalistische Kundgebung in La Louviers, bei der der Kriegsminister den ehemaligen Frontkämpfern eine neue Fahne überreichte, fand eine sozialistische Kundgebung statt, der der sozialistische Minister der öffentlichen Arbeiten, An seele, beiwohnte. Unter einer roten Fahne soll ein Sozialist, als belgischer Soldat verkleidet, eine Flinte zerbrochen haben, und diese rote Fahne soll dem Verein sozialistischer Frontkämpfer überreicht worden sein. Der Kriegsminister Deveze hat deshalb dem Ministerpräsidenten seine De mission übersandt. Die Entscheidung steht noch aus. Türket X Wettere Kriegserfolge. Nach dem amtlichen Kriegs bericht der Angora-Regierung befinden sich die nationali stischen Truppen noch 6 Kilometer von Afiun Karahissar ent fernt. Türkische Abteilungen haben die Linie Sinirli- Kirdja—Arslan südwestlich von Afiun Karahissar einge nommen. Ein Gegenangriff des Feindes gegen diese Linie ist erfolglos geblieben. Die Eisenbahnline Uschak—Afiun Karahissar ist vollständig abgeschnitten Stus In- und Ausland. Lissabon. Bei einem vom Bürgermeister den Regierungs mitgliedern gegebenen Festessen wurde eine Bombe geworfen. Mehrere Minister sollen verletzt worden sein. Moskau. Zwischen den Sowjetrepubliken Aserbeidschan, Armenien und Georgien einerseits und der Türkei andererseits ist der Friede unterzeichnet worden. Sofia. Im Prozeß gegen da- Kckinett Ra-o-le-vow der- langt der Staatsanwalt von den Ministern Zahlung einer Entschädigung von 30 Milliarden LevaS al- Schaden des Staate-. Teheran. Die RegterungSttuppen haben die Stadt Rescht am Kaspischen Meer eingenommen. Aufbesserung für Beamte und Pensionäre. Ankündigungen des preußischen Finanzmintsters. Im Ausschuß für Beamtenangelegenheiten des Preußischen Landtages, der sich weiter mit den Notstands maßnahmen für -die Beamten beschäftigte, gab der preu ßische Finanzminister folgende Erklärung ab: „Die Staatsregierung verfolgt mit wachsender Sorge, wie die mit der fortschreitenden Entwertung der Mark immer weiter steigende allgemeine Verteuerung der wichtigsten Le bensbedürfnisse es den Beamten und Angestellten des StaateS mehr und mehr erschwert, mit ihren gegenwärtigen Dienltbe- zügen auszukommen. In ähnlicher Notlage wie die aktiven Beamten befinden sich die Ruhegehaltsempfänger und die Hinterbliebenen. Von der Regierung wird anerkannt, daß bier durchgreifende Abhilfe dringend geboten ist. Eine wettere An spannung des Systems der Ausgleichs- und Versorgungszu- schlage, die in Ortsklasse bereits die Höhe von 93 Prozent erreicht haben, wird über 100 Prozent der Grundgehälter hin aus grundsätzlich bedenklich und deshalb nicht durchführbar. Es muß deshalb versucht werden, im Rahmen der Besoldungs- ordnung auf anderem Wege zu einer Neugestaltung der Be züge zu kommen. Die Arbeiten dazu sind im preußischen Fi nanzministerium bereits eingeleitet und werden im engsten Einvernehmen mit dem Reichsfinanzministerium tatkräftig Le- fördert." . . Geldspenden fm Oppau werden noch angenommen von der GWMUt -er DA- flr Nmhos. Zum Tode Ludwigs m. . München, 19. Oktober. - Die Nachricht vom Ableben König Ludwigs » ' hat, trotzdem sie nicht unerwartet kam, nicht allein in den monarchisch gesinnten Kreisen tiefe Trauer artsgelöst. Denn der Entschlafene erfreute sich auch nach seinem Sturz großer Sympathien. Die Beisetzung wird in München an der Seite der ver storbenen Königin erfolgen. Vierzehn Tage nach dem Ableben des Königs von Württemberg ist auch König Ludwig von Bayern aus dem Leben geschieden. Der Tod erfolgte am 18. Oktober nach- nüttags 4 Uhr 30 Minuten auf der ungarischen Besitzung zu Sarvar. Die Leiche wurde einbalsamiert und wird in einigen Tagen zur Beisetzung nach München übergeführt werden, wo sich auch die Mitglieder der Familie einfinden werden. Der letzte König von Bayern hat ein hohes Alter er reicht. Er war am 7. Januar 1845 als ältester Sohn des Prinzen Luitpold und der Prinzessin Augusta von Tos kana geboren. In seiner Jugend rechnete niemand mit der Möglichkeit, daß er einmal den bayerischen Thron be steigen sollte, vielmehr nahm man eher an, daß er König von Griechenland werden könnte. Der erste König dieses von der Türkenherrschaft befreiten Landes war seit 1832 der bayerische Prinz Otto, in kinderloser Ehe vermählt mit einer Prinzessin von Oldenburg. Prinz Ludwig wurde von der Familie als möglicher Thron folger in Aussicht genommen und lernte deshalb schon die neugriechische Sprache, aber die Aussicht zerschlug sich, da König Otto von Griechenland im Jahre 1862 durch eine Revolution aus Athen vertrieben wurde. Im Alter von 21 Jahren nahm der Prinz Ludwig unter seinem Vater als Ordonnanzoffizier an dem Kriege von 1866 teil und wurde in dem Gefecht von Helmstadt am 25. Juli durch einen Schuß in den rechtön Oberschenkel schwer ver wundet. Die Kugel konnte nicht entfernt werden, und der Prinz hinkte zeiüebens infolge der Verwundung; er schied auch aus dem aktiven Militärdienst aus. Er hat aber, wie die übrigen Mitglieder des Hauses Wittelsbäch, sich in die neuen Verhältnisse gefunden, und töar zeitlebens ein warmer deutscher Patriot. Am 20. Februar 1868 vermählte sich der Prinz mit der damals achtzehnjährigen Erzherzogin Maria Theresia von Österreich. Nicht weniger als dreizehn Kinder sind der Ehe entsprossen. Noch während der Stürme des Welt krieges im Jahre 1918, ein halbes Jahr vor dem Zu sammenbruch, konnte er unter großer Teilnahme des Bayernvolkes das Fest der goldenen Hochzeit feiern. Die Schicksale des bayerischen Königshauses sind noch in aller Erinnerung. Am 13. Juni 1886 starb auf tragische Weise der hochbegabte König Ludwig II. durch Selbstmord in geistiger Umnachtung. DU er keine leiblichen Erben hinter ließ und sein Bruder Otto, der nunmehrige nominelle König, schon lange nicht mehr regierungsfähig war, über nahm der Oheim der beiden Könige, Prinz Luitpold, d. h. der Vater des jetzt Verstorbenen, die Regentschaft über Bayern. Er starb 1912, und nun wurde Prinz Ludwig Regent. Um aber die Verhältnisse in Bayern etwas mehr zu stabilisieren, nahm er am 5. November 1913 den Königs titel an. Das Bayernland hatte nun also einige Zeitlang, bis zu dem Tode König Ottos, eigentlich zwei Könige. König Ludwig interessierte sich hauptsächlich für die Landwirtschaft und trat auch lebhaft für den Ausbau des Verkehrswesens ein, u. a. für Kanalbauten. Während des Weltkrieges hat er sich mehrfach als treuer deutscher Mann bewährt, während seine Söhne aktiv am Kriege Teilnahmen. Noch beim Zus-mmenbruch Österreichs glauöle er an den endlichen Sieg der deutschen Waffen und schickte sich bereits an, Tirol aus den Trümmern heraus zu retten. Er war der erste der deutschen Fürsten, die dann der November- sturm zu Fall brachte. Vas Burgenlanv-Kompromiß. Der durchlöcherte Frtedensvertrag. Der Ausschuß für Äußeres in Wien hatte zu dem Be richt des Bundeskanzlers Schober Stellung zu nehmen, der von den Beratungen in Venedig unter della Torretta zurückgekehrt ist. Bundeskanzler Schober betonte den Kompromißcharaktev der Venediger Besprechungen, und empfahl schließlich, das Venediger Protokoll der Beschluß fassung des Ausschusses zugrunde zu legen. Der Ausschuß nahm einstimmig folgenden Antrag an: „Das Verhalten der Ententemächte seit -er Ratifizie rung -es Vertrages von Trianon beweist, daß sie offenbar nicht Willens sind, wesentliche territoriale Bestimmungen -es Vertrages von St. Germain, und zwar gerade die für Österreich günstigen, durchzuführen. Infolge der hierdurch geänderten Sachlage wird die Bundesregierung ermächtigt, die in Venedig begonnenen Verhandlungen unter entschie dener Wahrung der Interessen Österreichs und der Rechte des burgenländischen Volkes fort- zusetzen und vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Geneh migung abzuschließen." * Flucht vor der Kaserne. Wiener Blätter lassen sich melden, daß aus dem Bur genland vielfach junge Leute über die Grenze flüchten, um der ungarischen Militürdienstpslicht zu entgehen. Die Tschechen und ihre Nachbarn. Fortschritte der inneren Festigung. Eine « htliche Darstellung der politischen Gesautt- lage in unje. u südöstlichen Nachbarstaats gab der tschecho- flowakische Ministerpräsident Benesch in längeren Er- ! klärungen in der Prager Abgeordnetenversammlung. Für ' uns sind daraus besonders die Worte von Interesse, die er ! über die Beziehungen zu Deutschland f sagte. Er erklärte, daß diese sich gefestigt haben und ! daß auch in ihnen eine gewisse Tradition sich herausge bildet habe. Es liege im Willen beider Teile, daß die Be- ' Ziehungen bleiben, wie sie in den letzten drei Jahren ge- i worden sind. j" Uber die sonstige auswärtige Politik^der Tschechoslo- wakei stellte er folgende Grundsätze auf: Geltendmachung j der aus der Pariser Friedenskonferenz hervorgegangenen Verträge, allmähliche Beseitigung aller Konflikte sowie Schaffung einer neuen Atmosphäre, in der der Geist des Hasses dem nüchterner Mäßigung weichen würde und Mitarbeit an der Reorganisation Mitteleuropas und an der Festigung des Friedens. Die innere Stabilisierung der Tschechoslowakei finde ihren Ausdruck u. a. darin, daß die Regierung beabsichtige, in diesem Jahre keine neuen Steuern anzufordern und die Ausgabe keiner einzigen ungedeckten Staatsnote zu gestatten. Das werde auch die Beschaffung einer größeren Ausländsanleihe ermöglichen. Ferner kündigte der Minister verschiedene Reformgesetze an und schloß mit den Worten: Es ist gelungen, den Staat in kurzer Zeit so zu konsolidieren und zu stabilisieren, daß alle Versuche, seine Grundlagen zu untergraben, sich als erfolglos erweisen werden. Die tschechischen Finanzen. Der vom Finanzminister für 1922 unterbreitete Haus< , Haltsvoranschlag weist in den Ausgaben 19 672 Millionen i Kronen und in den Einnahmen 18 884 Millionen Kronen j auf, sodaß sich ein Abgang von 788 Millionen Kronen f ergibt. Die vorgesehenen Einnahmen übersteigen die jenigen -es laufenden Jahres um 5 Milliarden. , : Vor dem Lagowprozeß. — Rund n«unz1g Zeugen. Vor dem Reichsgericht in Leipzig beginnt am 27. Oktober der Prozeß gegen den Regierungspräsidenten a. D. Traugott v. Jagow und gegen den Vorsitzenden des Reichs-LandbuNdeS und der Pommerschcn Landwirtschaftskammer Freiherrn von Wangenheinr-Klein-Spiegel wegen Beteiligung am Kapp- Putsch. Beide Angeklagte sind des Verbrechens des Hochver rats beschuldigt. Sie sollen im März 1920 im Verein mit dem GenerallandschastSdirettor Dr. Kapp, dem General Lüttwitz und anderen es unternommen haben, die Verfassung des Deut schen Reiches gewaltsam zu ändern. Die Amnestieverordnung vom 4. August 1920 ist für beide nicht zur Anwendung gekom men, weil sie als Führer des Kapp-Unternehmens betrachtet werden. Die sehr umfangreiche Anklageschrift schildert sehr aus führlich die Entstehungsgeschichte des Militärputsches. Es wird u. a. behauptet, daß Dr. Kapp sich schon zur Zeit der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit militärischen Stellen in Ostpreußen in Verbindung gesetzt habe, um sie für sein Unternehmen zu gewinnen. Die Anklageschrift gibt dann weiter eine eingehende Darstellung -er bekannten Vorgänge vom 13. März 1920. Sie berichtet über die Flucht der Reichs regierung und die Konstituierung der Kapp-Regierung, in der Herr v. Jagow den Posten des Innenministers bekleidete, während Freiherr v. Wangenheim zum Landwirtschaftsminister ausersehen war. Bis jetzt sind für den Prozeß rund 90 Zeugen geladen worden, die gruppenweise vernommen werden sollen. Unter den Zeugen befinden sich: Reichsjustizminister Schiffer, Oberpräst- -ent Noske, Oberprästdent a. D. Winnig, General Merker, Ad miral v. Trotha, General Ludendorff, Freiherr v. Falkenhausen, Konsul Marx, -er Direktor des Pommerschcn Landbundes v. Dewitz, Staatsmimster a. D. Hergt, Dr. Stresemann, der General v. Seeckt, Kommerzienrat Arnhold, der frühere Kriegs minister Generalleutnant Reinhardt, die Generäle v. Hülsen, v. Bock, v. Oven, v. Taysen, Pfarrer Traub, Reichsjustizminister a. D. Dr. Heinze, Ministerpräsident a. D. Hirsch, preußischer Minister de- Innern Dominicus, die früheren Minister Got he in, Südekum und Oeser, Staatssekretär Freund, Unter- staatssekretär Ramm, Geheimrat Borsig usw. Die Verteidi gung des Freiherr» v. Wangenheim liegt in den Händen des Rechtsbeistandes -e- Reichs-Landbundes, Rechtsanwalt Bvtt- ger-Berlm. Wer die Verteidigung des Herrn v. Jagow über nehmen wird, steht noch nicht fest. Schlußdienst. Drobtnackrichten vom 20. Oktober. Protest des Deutschen StädtetageS. Berlin. Der Vorstand des Deutschen StädtetageS hat eine Entschließung gefaßt; in der es u. a. heißt: Durch den Ver sailler Vertrag seiner Machtmittel beraubt, kann Deutschland sich gegen die Gewalt nicht erfolgreich wehren, aber das Recht kann durch Gewalt nicht unterdrückt werden. In dieser Über zeugung wird das Deutschtum in den oberschlesischen Städten treu ausharren und die gesamten deutschen Städte werden ihnen in ihrer Not treubrüderlich zur Sette stehen. Der Deutsche Städtetag zur Wohnungsfrage. Berlin. Der Vorstand des Deutschen Städtetage- faßte eine Entschließung, in -er die Bereitstellung von über die Forderungen des Reichswohnungsbauabgabengefetzes von» 26. Juni 1921 wett htnausgehenden öffentlichen Mitteln ver langt wird. Die Abgabensätze müßten ganz wesentlich gestei gert werden, damit daraus auch die Kapitalaufwendung für die notwendigen Neubauten bestritten werden könnte.