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Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 14.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-192109148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19210914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19210914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Nachrichten für Naunhof und Umgegend
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-14
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Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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zeugtrren und steudtgiren Vertreter dauernder und unge störter Arbeit als das deutsche Landvolk. ES braucht nicht erst daran erinnert zu werden, dah insbesondere der selb-; ständige Landwirt und Handwerker trotz dem entgegen- stehenden Beispiel von großstädtischen Millionen keinen Achtstundentag für sich in Anspruch nimmt. Wohl aber muß immer wieder inS Gedächtnis gerufen werden, daß die seit der Revolution entstandene und bisher nicht nach drücklich bekämpfte Unsicherheit auf dem Lande ein argeS Hemmnis unserer Erzeugung ist. Leider steht zu befürch ten, daß die Ausnahmeverordnung diese Zustände nicht bessert, sondern eher verschlimmert. Die Demonstrationen in Potsdam vom 88. August d. Js^ wo vierzig Reichs wehrsoldaten ohne Anlaß mißhandelt wurden, haben hier bereits einigen Vorgeschmack gebracht. Macht jetzt die Reichsregierung einseitig gegen rechts Front, wie das sa von einem hohen Beamten in Berlin ausdrücklich ange- tündigt worden ist, so werden sich die Mehrhettsparteien bald darüber zu wundern haben, was alles ihnen von der kommunistischen Linken in die Suppe gebrockt wird. Noch immer hat sich ja gezeigt, daß die Führer außerstande sind, die erregten Massen im gegebenen Augenblick hinreichend zu zügeln. In den Großstädten mit ihrer starken Polizei und den Garnisonen der Reichsweht wird das nicht immer deutlich hervortreten. Der Leidtragende wird hier wieder zunächst und unmittelbar das Land sein, und die Schäden werden sortdauern, bis der Städter dabinterkommt, daß mittelbar und letzten Endes er selbst getroffen wird. Sozialdemokratische Zeitungen frohlocken über die proletarische Einheitsfront. Ihr Jubel wird verfrüht sein. Die „Rote Fahne* (399) erwartet ja schon von den nächsten Tagen die Entscheidung ihrer Parteigenossen darüber, ob sie sich mit parlamentarischen Scheinzugeständnissen be gnügen oder die reale Machterweiterung auf der Straße erkämpfen werden. Die Mehrheilsparteien sannen auf einen Stoß gegen rechts. Nur zu schnell wird da Klarheit darüber entstehen, daß ernste Gefahren nicht nur für die heutige Staatsform, sondern auch für den Staat über haupt lediglich von der äußersten Linken zu erwarten sind. Damit ist schon gesagt, ob die Ausnahmeverordnung mit ihrer Spitze gegen rechts die Lage grundsätzlich richtig ersaßt hat. Blickt man um einige Jahrhunderte zurück, aus der angeblich freien Gegenwart in das angeblich unfreie abso lutistische Zeitalter, so klingen herüber Grundsätze wie der, Gazetten nicht zu genieren, und auf gröbliche Auswüchse hatte man, geistig hochstehend, dazumal die Antwort: „Niedriger hängen!* Die jetzige Wiederaufrichtung des Polizeistaates sucht Heil nur bei der Gewalt; nicht Absicht der Ausnahmeverordnung, aber doch ihre Wirkung wird sein, das deutsche Volk in zwei Heerlager zu scheiden und die Parteigegensätze noch weiter zu verschärfen. Welches sind da die Aussichten der von der Reichsregierung be rührten dauernden und ungestörten Arbeit? Die Antwort ergibt sich von selbst. Aber gerade weil gegen alle Nöte der Volksgesamtheit und des einzelnen als Heilmittel, wie tausendfach gesagt, nur die Arbeit gewertet werden kann, muß insbesondere aus den Kreisen des arbeitsfrohen Landvolkes heraus an die Regierung die dringende Mah nung gerichtet werden, auch nicht ungewollt eine Politik des Bruderkampfes Heraufziehen zu lassen, sondern viel mehr alle Maßnahmen zu treffen, um im Rahmen eines einigen und geschlossenen Volkes weitestgehenden Arbeits- möglichlciten die Stätte zu sichern. ,, , „umer Lage." Erlebnisse eines ehemalige« Offiziers als Bergarbeiter. Wie so manchen Mitlebenden, haben die Umwälzungen der letzten Jahre auch den Verfasser der nachstehenden Zeilen, die durch einen zweiten Artikel vervollständigt werden sollen, einen früheren aktiven Offizier bei der deutsche!. Kriegsflotte, aus seiner bisherigen Bahn geschleudert. Auf der » Suche nach einem Broterwerb griff er zur Hacke des Bergmannes. Die Schichalswogen tragen Len einen zu Nutzen und Macht, oen andern begraben sie unter sich, Völker und Län der versinten, neue entstehen. Warum also hadern mit dem Schicksal, auch wenn es scheinbar keinen Unterschied kennt zwischen Gut und Böse, zwischen Gerechten und Ungerechten! Nicht grübeln, nicht anklagen, sondern frisch zupacken, auch wenn einem Geburt, Schule, Erziehung andere Wege wiesen, als sie heute die Tragödie des Weltgeschehens einen oft ein zuschlagen zwingt. Der Bergbau, das Erdinnere mit seinen Geheimnissen, spukte mir eigentlich schon lange im Kopse herum, schon zu einer Zeit, als wir noch fröhlich und sorgenlos in fernen Meeren umherfuhren. So oft wir in Häsen des In- und Auslandes unsern Betriebsstoff, die Kohle, ohne die wir die Schönheiten der Welt nicht hätten kennenleraen können, an Bord nahmen — und bei dem Heißhunger unserer Schiffs- Maschine kam das recht häufig vor — ging eS mir durch den Sinn: Da möchtest du doch gern mal hin, wo die „schwarzen Diamanten" gewonnen werden! Damals daäne ich allerdings mehr an eine Art Informationsreise ins Kohlenrevier. Und nun, nach dem Zusammenbruch unserer Flotten, sollte dieser Gedanke verwirklicht werden, wenn 'auch in anderer Weise als in der ursprünglich gedachten. Anfragen, Erkundigungen einziehen: Wo und wie kommt man am schnellsten zu Arbeit und Verdienst, welche Zeche stellt so ohne weiteres einen ehemaligen Offizier als Berg arbeiter ein — das unterließ ich als zwecklos. Statt vielen Fragens setzte ich mich also auf die Bahn und reiste ins Ruhrreoier. In Essen, in Krupps Stadt, machte ich Halt. Vielleicht spielte bet der Wahl ein wenig der Gedanke mit, daß die Ruhr, deren Wasser doch auch einmal ins Meer strömen, noch so etwas wie ein Band mit meinem alten Beruf knüpft. Nein, es war nicht leicht, bei einem „Pütt* (Grude) auszukommen. Der Grund, weshalb Menschen aus andern Berufen nicht sogleich mit offenen Armen von den Berg- ardeitern ausgenommen werden, liegt in einem gewissen Mißtrauen. Die Bergleute befürchten, man könnte ver suchen, sie politisch zu belehren. Meistens sind aber die Zuströmenden heilfroh, daß sie ein Unterkommen gefunden haben und sich ihr tägliches Brot verdienen können. — Mit mehrtägigem Umherlaufen von Zeche zu Zeche, mit vielen Bitten und Darlegungen meiner Absichten erreichte ich nichts, — als ich aber schließlich in einer Arbeiterannahme stelle energisch und dringlich redete, da hatte ich auf einmal eine Blechmarke in der Hand und bekam die Weisung, mich am andern Tage zur Mittagsschicht an Ort und Stelle ein- zufinden. Mittagsschicht, gut. Die Morgenschicht mit dem um 5 Uhr Aufstehen wäre mir anfangs doch etwas schwer gefallen. Die Arbeit runter Tage* ist nicht ungefährlich, „schlagende Wetter* ufw., alles das wußte ich, deshalb könnte man meinen, ich hätte mich am andern Morgen allerlei trüben Stimmungen hingegeben. Keine Spur da von. Ich strich durch die Straßen und lachte über die rast- und ruhelos geschäftlich tätigen Menschen. Hatte ich es nicht viel besser? Ausschlafen und ein paar Stunden spazieren gehen, bis der Glockenschlag 12 zur Arbeit rief. Aber unser Umziehen in der „Kaue*, dem gemeinsamcn An- und Auskleideraum, ähnlich dem Schnürboden ei es Theaters, weil nämlich die Kleider an Haken und lanoen Ketten in schwindelnde Höhe gezogen werden. Da gefwi es mir gar nicht. Ich beeilte mich, diese unentbehrliche Station zu pulsieren, die erst nach getaner Arbeit durch die dicht da bei befindlichen Badeeinrichtungen freundlichere Gefühle aus- löste. Bis zum Förderkorb flüchtige Begrüßung mit bei ei s bekannten „Kumpels* (Bergleuten), einen verächtlichen Buck auf die durch die Scheiben blinkende und lockende Sonne und dann hinab in die Tiefe, an 1000 Meter. Am Füll ort. Große elektrische Lampen dort, Gleise, au- und a - fahrende Koblenzüge, ein Hin- und Her von Menschen, die aus- und anfahrende Schicht, immer wieder war mir das ein Bild von ganz ungewöhnlichem Reiz, aber, ehrlich ae- sagt, von grö erem, wenn ich die Arbeit hinter mir hatte. -V. Deutsche Kriegergräber in Litauen. Ihre Erhaltung und Pflege. Ungefähr 66 000 Demlche sind im Weltkriege in Litauen gefallen; etwa 40 000 sind in den Gebieten beerdigt, die gegenwärtig sich in der Hand der Litauer befinden. Zahl reiche Soldatenfriedhöfe in d^n Städten und Dörfern und auf den Schlachtfeldern erinnern an die schweren Kämpfe, die sich hier abspielten. Bis zum deutschen Rückzug hatten die Besatzungsbehörden dafür gesorgt, daß die Soldateu friedhöfe planmäßig angelegt wurden. Einzelgräber wur den nach Möglichkeit nach den Soldatenfriedhöfen verlegt. Sorgfältige Niederschriften gaben die Gewähr, daß auch in späteren Zeiten das Grab eines jeden Gefallenen fest gestellt werden konnte. Bei dem Rückzüge ging ein großer Teil des Materials verloren. Dazu kam, daß bei der all gemeinen Unordnung Gestorbene und Gefallene auf den Soldatenfriedhöfen außer der Reihe ohne Registrierung beigesetzt wurden, sodaß dadurch eine weitere Verwirrung in die Listen gebracht wurde. Seit einiger Zeit arbeitet nun das Zentralnachweis amt für Kriegergräber, das sich in Spandau befindet, daran, die Soldatenfriedhöfe im Osten wieder in Ordnung zu bringen, die Listen zu ergänzen usw. In Kowno ist für Litauen eine besondere Stelle geschaffen. Die erste Aufgabe, die sich die Kownoer Stelle gestellt hat, ist die, die vorhandenen Listen zu ergänzen und da, wo die Listen verlorengegangen sind, neue aufzustellen. Weitestgehende Unterstützung findet dabei der Leiter bei der litauischen Regierung sowohl wie auch bei der gesamten litauischen Bevölkerung. Insbesondere durch die Aussagen der Landeseinwohner, die fast immer über die Kämpfe gut orientiert sind und wertvolle Angaben über die Forma tionen, die an den Kämpfen beteiligt waren, machen können, sind zahlreiche wichtige Feststellungen gemacht wor den. Die Arbeit der Nachweisestelle könnte zweifellos noch wesentlich unterstützt werden, wenn Angehörige von im Osten Gefallenen, deren Grabstätte unbekannt ist, der Nach weisestelle etwa vorhandene Anhaltspunkte über Zeit und Ort des Kampfes, seit dem ihr Angehöriger vermißt wird, mit möglichst genauer Angabe des Truppenteils mitteilen würden. Oft ist es dadurch möglich, das Grab des Ge fallenen noch jetzt festzustellen. So fand der Leiter der Kownoer Stelle neulich bei der Besichtigung der Soldalen friedhöfe ein Einzelgrab, dessen Kreuz die Inschrift: „Ein unbekannter deutscher Soldat* trug. In denselben Tagen lief ein Schreiben ein, in dem die Angehörigen eines Ge fallenen anfragten, ob nicht das Grab ihres Verstorbenen festgestellt werden könnte. Die ziemlich genauen Angaben bewiesen, daß es sich nur um das Grab des Unbekannten handeln konnte, sodaß den Angehörigen umgehend eine Nachricht übermittelt werden konnte. Nach Erledigung der Vorarbeiten sollen dann sämt liche Soldalenfriedhöfe in Ordnung gebracht werden. Wenn auch in vielen Orten schon jetzt die Kriegergräber von der Bevölkerung gepflegt werden, so sind doch einzelne Sol dalenfriedhöfe ziemlich arg verwahrlost. Verschiedentlich ist es vorgekommen, daß Bubenhände die Kreuze entfernt oder beschädigt haben. Denkmäler sind der Witterung zum Opfer gefallen. Kurz: es ist mancherlei zu tun. An Stelle der Holzkreuze werden dauerhafte Zementkreuze errichtet werden. Besonderen Vertrauensleuten wird die weitere Pflege der Friedhöfe übertragen. Mit besonders aner kennenswertem Eifer haben sich die deutschen Pfarrer und Lehrer dieser Aufgabe gewidmet, die trotz ihrer oft arg beschränkten Zeit alles tun, um die Soldatenfriedhöfe so gut als möglich zu erhalten. Von den vielen Friedhöfen, die so schon jetzt mit besonderer Sorgfalt gepflegt werden, sei insbefondere der Soldalenfriedhof in Georgenburg am Njemen, etwa 12 Kilometer von der deutschen Grenze, hervorgehoben. Der dort wohnende deutsche Pfarrer hat die Grabstätten der deutschen Krieger zu einem Ehrensried- hof im wahrsten Sinne des Wortes ausgestattet. Außerordentlich umfangreich sind die Aufgaben, die der deutschen Kriegergräberfürsorge in Litauen gestellt sind. Bei den leider nur allzu karg bemessenen Mitteln wird es vielleicht mehrere Jahre dauern, bis die Arbeiten erledigt sind. Denn außer den großen Beerdigungsstätten auf den Schlachtfeldern — die größten befinden sich in dem wild-romantischen Dubissatal — und in den größeren Städten ist ja doch in fast jedem Dorf an der ehemaligen Front ein Friedhof eingerichtet. W. W. Wett- und Volkswirtschaft. H Ei'» Dollar 1v4'/r Mark. Am Montag fand in Berlin wieder Börse statt, dagegen bleibt die Börse am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend wieder geschlossen. Die Bcr- liner Börse arbeitet in dieser Woche also nur noch Mittwoch und Freitag. Nachdem zunächst eine kleine Abschwächung festzustellen war, stieg nachher der Dollar infolge der starken Nachfrage wieder andauernd. Die Spekulation bot zeitweise 104V2 deutsche Mark für einen Dollar. Arbeiter und Angestellte. Berlin. (Lohnoereindarung im Versicherungs gewerbe.) Die Löhne der Angestellten im Versicherungs gewerbe wurden durch einen Schlichtungsausschuß im Reichs arbeitsministerium am 9. September 1921 mit der hertn e - ten Lebenshaltung in Einklang gebracht. Die Erhöhung t i ungefähr die gleiche, in der den Reichs- und Staatsbeamten Teuerungszuschläge bewilligt wurden. Rückgang als Schlüssel des Aufstiegs. Im „Hannoverschen Kurier* (Nr. 394) hat einer der Vorsitzenden des Reichs-Landbundes, der Neichstagsab- geordnete Karl Hepp (Seelbach), die wichtige Frage der Ernährung unseres Volkes aus eigener Scholle i» ge dankenreicher Arbeit behandelt. Mit ungeschminkter Offen heit bespricht er auch den Rückgang der landwirtschaftlichen Erzeugung auf den einzelnen Gebieten. Aber er vertritt dabei die bemerkenswerte Auffassung, daß gerade in der richtigen Erforschung dieses Rückganges der Schlüssel zur Steigerung der Erzeugung zu finden ist. Der Herr Verfasser hatte die Freundlichkeit, uns folgenden Ausschnitt aus seinen Darlegungen zur Versügung zu stellen: 1. Die stärlsteu Triebkräfte beim Rückgang der land wirtschaftlichen Erzeugnisse waren der Krieg, die Blockade und der dadurch verursachte Raubbau am deutschen Boden, an den deutschen Viehbeständen und an deutscher Arbeits kraft. Der Abschluß von den Rohstoffländern, die Un möglichkeit, die Nachzucht im Jnlande (Vieh, Saatgut) auf alter Höhe zu halten, zwangen zu Eingriffen in die Substanz, wobei ein Ersatz ausgeschlossen war. Krieg und Blockade sind beendet, aber der Vertrag von Verfailles, das Londoner Ultimatum und die Sanktionen (zu deutsch: Erpressungen) setzten den Kriegszustand zum erheblichen Teil fort. Nicht nur sind bedeutende Mengen von Vieh, landwirtschaftlichen Maschinen usw. zu liefern, sondern es wird auch die Versorgung der Landwirtschaft mit künst lichen Düngemitteln erschwert, die Valuta ist verschlechtert, und die Einfuhr von Rohstoffen ist erschwert. Im Zu sammenhang damit ist hier nochmals auf die im Vertrag von Versailles beschlossene Abtretung landwirtschaftlicher Überschußgebiete im Osten hingewiesen, die nach einer Denkschrift des Reichswirtschaftsministeriums nicht weni ger als ein Sechstel der von unserer Landwirtschaft er zeugten Nährwerte lieferten. Noch in dem schlechten Grntejahr 1917/18 gaben die abgetretenen Gebiete dem übrigen Deutschland durch die öffentliche Hand fast eine halbe Million Tonnen Brotgetreide, über eine Million Tonnen Kartoffeln und über 100 000 Tonnen Zucker. 2. Der Rückgang erklärt sich aber auch mit den Maß- nahmen der staatlichen Zwangswirtschaft, die fast jedes Maß von Rücksicht auf die berechtigten Wünsche der Land wirtschaft, nicht nur in der Preisbemessung vermissen ließen, und die beweisen, daß der Unternehmerwille, der Wunsch freier Entschließung und Betätigung nirgends weniger eingeengt werden darf als gerade in der Land- Wirtschaft. Unter lausend Wirtschaften sind ja nicht zwei, die nach einer allgemein gültigen Norm behandelt werden können, wenn nicht Rückgang der Erzeugung die Folge sein soll. 3. Hinzuweisen aber ist auch auf die allgemeine Un sicherheit auf dem Lande als Folge der Revolution und auf die Streiks, die dadurch ausgelöst worden sind. Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen dem landwirt schaftlichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter dem Ein fluß sozialistischer Regierungstättgkett, die Übertragung industrieller Arbeitsverhältnisse auf die Landwirtschaft haben einen nachweisbar schädlichen Einfluß auf die Pro duktion ausgeübt. Soweit diese reichlich fließenden Quellen deS Rück ganges der landwirtschaftlichen Erzeugung zu schließen sind, soweit wird es also auch möglich sein, die Ernährung aus deutscher Scholle wieder zu steigern. Daneben sucht die Landwirtschaft noch andere Mittel zur Erzeugungs- mehrung anzuwenden. Borhildlichi^Einrichtung. Mehr als je erfordert die Gegenwart eine enge Zu sammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Technik, um die technischen Errungenschaften weitgehend der Landwirt schaft dienstbar zu machen und damit ihre Produktton nach Möglichkeit zu fördern und zu verbilligen. Die Technik muß das ganze Wesen und alle Bedürfnisse der Landwirt schaft kennenlernen, die Landwirtschaft ihrerseits muß der Technik Anregungen geben, damit diese die besten und ge eignetsten Geräte, Apparate und Maschinen für den land wirtschaftlichen Betrieb liefern kann. Auf Anregung des bayerischen Landwirtschafts ministeriums soll die Frage der Anerkennung landwirt schaftlicher Maschinen mit den Vertretern der Industrie und Landwirtschaft erörtert werden. Weitere Aufgaben sind die Bekämpfung der Dürrewirkung durch landwirt schaftliche und technische Maßnahmen, die die Futterver wertung in nassen Jahren ausschlaggebend beeinflussende Futterkonservierung in Futtertürmen sowie die Frage der Bedeutung der Motorpflüge unter den besonderen Ver hältnissen Bayerns. Diese Erwägungen haben zur Bildung eines „Bayeri schen Ausschusses für Technik und Landwirtschaft* geführt. Vorsitzende: Geheimer Regierungsrat Professor Dr. Ku lisch, Rektor der Landwirtschaftlichen Hochschule Weihen- stephan (erster Vorsitzender), und Dr. August Loschge, Pro fessor an der Technischen Hochschule München (zweiter Vorsitzender). Geschäftsstelle: München, Brienner Straße 8. Bitte der landwirtschaftlichen Fachschaften. Ein großer Teil unserer Studentenschaft befindet sich bekanntermaßen in großer wirtschaftlicher Not und ist ge zwungen, sich den Unterhalt während der Ferien, aber so weit wie möglich auch während der Studiensemester, ganz oder zum Teil durch Übernahme von Hilfsarbeiten zu ver dienen. Wir sind von der Arbeitsgemeinschaft des Retchs- bundes akademisch gebildeter Landwirte und der landwirt schaftlichen Fachgruppe der deutschen Studentenschaft ge beten worden, uns für unsere Landwirtschaft-Studierenden um Arbeitsgelegenheiten zu bemühen, die möglichst, aber nicht unbedingt, auf beruflichem Gebiete liegen. Wir kommen dieser Bitte gern nach und richten an die uns nahestehenden Berussveretnigungen jeder Art und an die Landwirtschaftsbetriebe, wo zur Aushilfe Arbeitskräfte nötig werden, die dringende Bitte, in solchen Fällen Stu dierende einzustellen. Die „Landwirtschaftliche Fachschaft* der einzelnen Universitäten und Landwirtschaftlichen Hochschulen ist jederzeit bereit, im Bedarfsfalls sofortige Meldung von Studierenden zu veranlassen, die in der Lage sind, die Arbeiten zur Zufriedenheit zu erledigen. Die vereinbarten Lohnsätze sind durchaus mäßig gehalten und entsprechen den heutigen Verhältnissen. Wir hoffen, daß dieser Aufforderung in weiten Kreisen entsprochen und durch das dankenswerte Unternehmen der Arbeitsgemeinschaft gefördert wird. Landwirtschaftliche Fachschaften der Studierenden bestehen an den landwirtschaftlichen Hochschulen, an der Technischen Hochschule München und an den Universitäten Breslau, Göttingen, Gießen, Halle, Jena, Kiel, Königs berg und Leipzig. Bezirk-aii Di- Tagesordni laubung des Amtsha rates Dr. Liebig adg ausschusses umfaßte! Genehmigt wuri Satzung des Gemein Lämmerei, die Uebei Gemeinde Kötteritzsch gesetz-Nachtrag für des Rittergutes mit i Festsetzung der Entscl Pöhsig und Terpitzs und zwar sür Beie Leupahn, Meuselwitz Schönbach über Ein Wertzuwachssteuer, f sermuth, Kötteritzsch, von Zuschlägen zur t der Kundesteuer und über Gemeindegrundr eines Nachtrages zum träges zur Wahlord ordnung für Nerchau, Ministerium des Im nchmigt wurden weil in Kaub tzer Flur a gesuche Born's-Kleiv Lohse's-Noundorf (Ue tragung und Erweite bezirks der Bezirke t wie 1 Stellvertreter g von einer abgescklos Bezirksverbandes uni blmtwesens Ler Amts Brandis, Mutzschen ur einiger Aenderungen nung für die Bezirk Bewilligung von Sta den Vorschlägen weg, Line Erhöhung der Landessiedelungsgcseli Dresden wurde abgc Bezirke, die nicht zun der Bekanntmachung« gütungen wurden rmt Währung maßgebend rückgezogen. Wegen Anschlägen öffentlicher rungen vorgenommen anstaltsbeamten und l zuschlag zu ihren Bez Reichs- und Staalsbe Keranziehung zur Ic verworfen und zu de Pomßen ein Beitrag SSckMcke r Mertt Sonnenautgang Sonnenuntergam 1321 Jtalienis Naturforscher Alex Theodor Storm g< Echegarey, Träger Vorschlag Osteneiü — Das 1. Kink Hof (D. T.). Daß es (D. T.) war, auch dos auszunehmen, bewies gehabte schöne Erfolg, ist erst seit kaum eiw aber in dieser kurzen gehabt, wie wohl nier besondere Eltern und reges Interesse und kv turnen wirklich eine i richtuna ist. Das Urtt Beste Über die ausopfe und daß die kleinen 2 Liebe mit der gesamb zahlreichen Zuschauer e angegangenem Umzug '/«3 Uhr das turneris Schule seinen Anfang, und doch an Mitgliedei weißen Anzuge, mit l Im W, Rm „Aber ich betrü „Nein. DaS gl« zehangen." „lütter Vorau« Unangenehm ist n wird keinen guten der alte Gehrmann eigentlich eine Kle nicht mehr in Ordi Schultz beteiligt siö „Was?" Paul wandte si „Der Sohu Tei „So-?" Ein kurzem Zögern, „w nen versprochen?" „Noch keine best neu Namen ringet „Schön, gut! 2 nächsten Lagen ha! Lpiel." Der Kohlenhän die plötzliche Berei weiter keine Mühe, befriedigt, reichte i sich. Pan! hatte dem er bereits am nä hatte. Er war sich er eigentlich damit war die Zanbersor; Ganz dunkel war auf diese Weise vn tau men könnte, sei zu stillen. Ertvmbi wie einst — mit t den er verfolgte,
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