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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinötral ?u Bretnig« Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und NmgeMd. Ler Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. de» allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus I Mark 2», Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene KorpusMr la Plj, sowie Bestellungen aus den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrhoten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähre» wir Rabatt nach Nebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag i/,1I Uhr einzusenden Schrisileilung, Kruck und Verlag von A. Llhuvig, Drelnig Ak. 100. Sonnabend, den 14. Dezember 1807. 17. Jahrgang. OertliÄss uav — Da» Zerschneiden beschädigter Reichs münzen. Um die Unzuträglrchkeiteu, welche durch ein zu strenge» Verfahren der öffent lichen Kaffen bei Handhabung der für die Behandlung der gewaltsam beschädigten echten Reichsmünzen erlassenen Bestimmungen, bei dem Einschneiüen der unterwertigen Scheide münzen erwachsen können, auf ein tunlichst geringes Maß zurückzuführen, hat die Regie rung jetzt eine Weisung zu einer müderen Handhabung der fraglichen Bestimmung er- lassen, dre von dem Publikum freudig be grüßt werden wird. Danach sind die nicht erheblich beschädigten echten Münzen zum Nennwerte anzunehmen und sofern die Be schädigung nicht so geringfügig ist, daß hier durch die Umlauf-sähigkeit beeinträchtigt wird, der Landeriasse behufs Mitteilung an das Münzmetalldepot des Reiche« zuzusühren. Ein Milde» Verfahren soll namentlich auch dann angezeigt sein, wenn die Beschädigung nach weislich durch einen Brand erfolgt ist. Be stehen Zweifel über die Einlörbarkeit einer Münze, so sollen die Kaffenstellen gehalten sein, diese unter Vorbehalt der Einlösdarkei! anzunehmen und der Landerkassr zu übersen den, die dann die Münze dem Münzmetall- depot behufs Entschließung über die Annahme zustellen wird. — Wegen Verleitung zum Meineide hatten sich der 69 Jahre alte Wirtschastsbesitzer Karl Gottlieb Kühne aus Nieder st eina uno seine Ehefrau, die 54 Jahre alte Emilie Ernestine Kuhne au« Burkau, am 10. Dez. vor der 1. Strafkammer de« Kgl. Landge richt» Bautzen zu verantworten. Der Sohn de» Kühne«, der Steinarbeiter Erich Kühne, wurde am 26. November vom Königlichen Schwurgericht Bautzen wegen Meineid« zu I Jahr 10 Monaten Zuchthaus verurteilt, weil er in dem Alimentenprozeß der unmündigen Kurt Erwin Ander» gegen den Steinarbeiter Frenzel in Ntedersteina im Mai vor dem Amtsgericht Pulsnitz wiederholt unter Erd bestritten hatte, am 2. Osterfeiertage 1903 mit der Kindesmutter, der Dienstmagd Ander», intim verkehrt zu haben. Die heutigen An geklagten, dis Ellern Kühne'«, sollten nun während de« Vorverfahren» gegen ihren Sohn die Dr-mstmagd Frieda Meta Guhr, bei der Erich Kühne am 2. Osterfeiertage die Nacht verbracht haben wollte, zu verleiten versucht haben, ein falsches Zeugnis wissentlich mit einem Eide vor Gericht zu bekräftigen. Da« Gericht wurde heule nicht völlig von der Schuld der Angeklagten überzeugt, die Ehe leute Kühne wurden daher freigesprochcn. Pulsnitz M. S. Am 14. Dezember öffnen sich die Türen der Geflügel- und Kaninchenau«stellnng, welche zahlreich beschickt und aus« beste arrangiert ist. Vertreten sind Gänse, Enten, Hühner, vom Coch>n bi» zu den kleinsten Bantam; Tauben vom Kröpfer dis zu den zierlichsten Möochen. Von Kanin chen sind die feinsten Tiere aller Raffen ver treten, so daß sich ein Besuch im Hellen Saale des Gasthof« zu Pulsnitz M. S- lohnen wird. Dis Ausstellung umfaßt nahezu 400 Nummern. Für genußreiche Stunden ist besten« gesorgt. Pulsnitz. Dem Stabsarzt der RJerve im Landwebrdezirk Dr. Kreyßig hier rst be hufs lieber,ührung zum Landsturm 2. Auf gebot» mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Unliorm der Abschied bewilligt woiden. Obersteina. Ein tiefbedaueclicher Un glücksfall ereignete sich am Dienstag gegen abend in oem Schneider'schen Klarschlagstein- iruche. Beim Loslassen eine» Sprengschufser log ein Sprengflück dem 66 Jahre alten Arbeiter Bergmann aus OrtSteil „Gückel«- berg" derart auf den Kopf, daß er, bewußtlos in sein« Wohnung überführt, kurze Zeit darauf verstarb. Der Verunglückte war seit Jahres frist Witwer. Eine Schuld an dem Unfall trifft niemand. Bischof»werda. Der hiesig« Königl. Sachs. Militärverein veranstaltet vom 24. Januar 1908 ab im Saale de« Hotel» „König Albert" die Aufführung eine» großen vaterlän dischen Festspieles betitelt: Barbarossa'» Er wachen! Deutschlands Erhebung uno Eini gung, wozu 12 Vorstellungen in Aussicht ge nommen sind. Bautzen. Der Lokalsteuereinnehmer Hafer in Sohland-Ellersborf fand, als er hinter seinem Hause nach Sand grub, vaS Skelett eines großen und starken Mannes. Es rührt fesenfalls von einem russischen Offizier her, der am Tage vor der Schlacht bei Bautzen auf dem Gute verschollen sein soll. Dresden, 10. Dezember. (Landtag.) In oer heutigen Sitzung der Ersten Kammer gab Präsident Oberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt-Lichtenwalde bekannt, daß ihm Oberbürgermeister Dr. Beck seine Ernennung zum Kuiturmiuister mitgeteilt hat. Die amt liche Ernennung werde voraussichtlich am 15. Januar 1908 ersolgen. — Die Zweite Kam mer nahm in ihrer heutigen 35. öffentlichen Sitzung, nachdem auf Antrag der ersten Abteilung (Berichterstatter Präsident Dr. Mehnert) die Wahlen der Abgg. Ander», Fa- ciu« und Knobloch für gültig erklärt worden waren, den Gesetzentwurf über das Kicchen- gesetz über die Verbindung auswärtiger Kirch gemeinden und Geistlicher mit der evangelisch- lutherischen Landeskirche der Königreiche« Sachsen in Schlußbecatung. Die Abstimmung ergab die Annahme de« Gesetzentwürfe» gegen vier Stimmen. Dresden. Die Prinzessin Pia Monika bat jetzt auch einen Titel erhalten. Einer telegraphischen Meldung x tfolge hat der König von Sachsen angeordnet, daß die kleine Pia Monika, die sich zurzeit in Brixen aufhält, fortan den Titel Anna, Prinzessin vo» Sach sen, zu führen hat. Dresden, 11. Dezember. Da« bedauer liche Anwachsen der Zahl der Geistetlranken uno die hieraus folgende Ueberfüllung der Landesheil- und Pflegeanstalteu hat den sächsischen Staatsfisku» zu dem Entschlusse geführt, eine neue Irrenanstalt zu errichten. Die Anstalt soll nach Arnsdorf gelegt werden, wo bereits ein Areal und verschiedene Grund stücke erworben worden sind. Die neue An stalt soll zunächst für 600 Kranke beiderlei Geschlecht« eingerichtet werden. Die Anlage soll derart erfolgen, daß die Anstalt nach uno nach für einen Krankenbestand bi« zu 1200 Personen erweitert werden kann. Dis zu nächst geplant« Anlage soll den Kern der ganzen Anstalt bilden. Zunächst sollen er baut werden, je ein Gebäude sür 45 ruhige Männer und 45 ruhige Frauen, je ein Ge bäude für 90 üverwachunMedürftige Män ner und 90 üderwachungSdevürftige Frauen, je ein Gebäude sür 75 hochgradig unruhige Männer uno 7 , hochgradig unruhige Frauen, je ein Geba 'ür 90 minder unruhige Männer un 90 minder unruhige Frauen, ein Krankenhau«, ein Hau» für 24 Jafektionskranke, ein DeSinfektionrhau«, em 8ektlon«haus, ein Verwaltungsgebäude mit Apotheke, Beamtenwohuungen usw., ein Wirtschaftsgebäude, ein Vorratsgebäude, eine Dampfwäscherei, ein Trockenschuppen, ein Werkstättengebäude, eine Kirche für 400 Sitz plätze, ein Festsaalgebäude mit Unterrichts- räumen, ein Pflegerinnenheim, ein Direktor- wohnhau«, vier Beamtenwohnhäuser, eine Licht- und Heizzentrale uno verschiedene Nebenanlagen. Alle diese Baulichkeiten und ihre Ausstattung mit Licht, Heizung und In ventar sind mit rund 5 900 000 Mark ver- anih rg . Die Bauten sollen im Jahre 1908 in Angriff genommen werden. Die Anstalt, welche allen modernen wissenschaft lichen und technischen Anforoerungen Rechnung tragen soll, wird sich auf einem landschaftlich idyllisch gelegenen Terrain erheben. — Usbsc der Dresdner Heide kreist schon seit etwa zwei Wochen ein riesiger Aoler mit mehr als zwei.Meter Flügelspannweite. Bis jetzt glückte e« noch nicht, den Raubvogel zu erlegen. — Die Strafkammer de» Landgerichts Dre«den verurteilte nach mehrstündiger Verhandlung die 16jährig« Dienstmagd Frida Alma Zeunert, die am 2. April d. I. in Plauen bei Dresden den zweijährigen Sohn ihres Dieustherrn, de« Bäckermeister» Hermann Großmann, im Bienertschen Teiche ertränkt hatte, wegen Totschlag», Unterschlagung und Diebstahl» zu fünf Jahren zwei Wochen Ge- fängni», wovon 4 Monate als verbüßt gelten. Dis Angeklagte war von ihrer Dienstherrschaft bei einem Diebstahl ertappt aber mcht ange- zeigt worden. Trotzdem wollte sie, wie sie sagte, sich rächen. Ursprünglich habe sie sich auch selbst da» Leben nehmen wollen, aber hinierhec nicht den Mut dazu gehabt. Freiberg. Der LanvqsrichtSdirektor beim Landgericht Freiberg, Dr. Lessing, ist ab 1. Jaguar 1908 zum Vortragenden Rat im Justizministerium mit dem Titel und Rang eines Geheimen Justizrate» ernannt worden. — Einen Mord und Selbstmorvversuch unternahm am Montng nachmittag gegen 4 Uhr der von Exfrau getrennt lebende 47jährige Arbeiter Franz Bernhard Lorenz aus Marienberg. Er drang in die Wohnung seiner Schwägerin, bei der sich seine Frau aufhielt, gab zwei Schüsse auf seine 26jährige Frau und bann zwei Schüsse aus seine 39- jährige Schwägerin ab, wodurch beide verletzt wurden, glücklicherwefte aber nicht leben«ge- sährlich. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst, verletzte sich jedoch auch nur leicht am Hiuterkopse. Dec Verbrecher wurde so fort festgenommen und in das Amtsgericht abgefühct. Niederwürschnitz. Auf eigentüm liche Weise büßten zwer junge Menschen ihr Leden ein. Der 17 Jahre alte Schmiede lehrling Alfred Arnold von hier, der bei dem Schmiedemeister H. Landgraf im letzten Lehr jahre stand, nahm mit seinem Freunde, einem Sohne des Schulhausmanns Hoffmann, den Rückweg von einer Radtour von Neichenvrand über Lugau, durch welchen Oct beide ihr Rad schoben. Al» sie an dem unweit des Tennlerschea Grundstücke« in Anbau Lugau- Nirderwürfchnitz aufgestellten staiken Leitung« maste vorüberkamen, mußten sie wahrnehmen, daß dort mehrere Drähte der elektrischen Lei tung zerrissen waren und quer über die Straße lagen. Beide kamen Uber die g-oäh- liche Stelle hinweg; Hoffmann ließ sein vom elektrischen Strom berührte« Rad rin Stiche, während Arnold noch einen Versuch wagte, sein Rad mit sortzubringen. Bei diesem Be mühen kam er aber mit der Leitung in Berührung und wurde vom elektrischen Strom so schwer getroffen, daß er nach kaum einer Viertelstunde qualvollen Leidens da» Leben aushauchte. Auf die Schmerzensrufe Arnold» war sofort ein 19jährrger Bergar beiter (Deutsch-Böhme) au» Oelrnitz im Erzgebirge hinzugeeilt, oer sich in Gesellschaft eines Kollegen in der Nähe befand, um Hilfe zu leisten. Leider mußte auch der hilfsbe reite junge Mann seinen Edelmut mit dem Leben büßen; er kam ebenfalls mit oer Lei tung in Berührung und war sofort tot. — „Bravo^ in der Kirche. Nachdem der amtierende Geistliche in dec Hauptkirche in Nnchrnboch i. V. seine Rede beendet und sa» Amen gesprochen hatte, rief einer oer an wesenden Kirchenbesuchcr ein laute» herzhafte« „Bravo" in Vie Stille oer Kirche Hinern. Chemnitz. Dem hiesigen Oberbürger meister Dr. Beck brachte anläßlich seiner Er nennung zum sächsischen Kultusminister erne Abordnung oe» Rat« Glückwünsche dar. Auf eine Ansprache oer Bürgermeister« Dr. Stucm erwiderte Dr. Beck u. a., er habe geglaubt, dem Rufe des König» folgen zu müssen, aber da» Scheiden au» seinem jetzigen Amre, an dem er mit unendlicher Lreds gehangen, falle rhm außerordentlich schwer, sodaß er einen guter, Teil seine» Herzen» hier taffe, ganz besonders schwer werde ihm der Abschied von seinen Mitarbeitern im Rate, mit denen ihn die herzlichste Freundschaft verbinde. Kirchennach richten von Bretnig. 3. Advent: 8i/z Uhr: Beichte und Abend mahl. 9 Uhr: Predigtgottc-dienst; Text: Matthau» 10, 40—42. Nachmittag» 5 Uhr: Abendmahlsgottesdienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Aufgebote: Eisendreher O: Edwin Schöne in Dressen und Anna Ida Mittag Nr. 208f. — Bahnarbeiter Bruno Albert Kohl in Drcsaen uns Iva Frida Lunze Rc. 26. — Fabc-.karbefter Otto Hugo Sa,äsec Nr. 221 d und Auguste Minna Arüb^er Nr. 118. — Fabrikarbeiter Edwin Max Heinrich Nr. 131g und Clara Anna Werner Nr.l3l g. — Schieserdickergehilfe Heinrich Franz Emil Fröd Nr. 273b und Hulda Linda Leberwurst Nr. 273 b. St erbe fälle: Elsa Frida, T. d. S.chmiedegehilfen Johann Gustav Methner Nr. 221b, 5 M. 29 T. alt. — Anna Frida, T. des Fabrikarbeiter» Emil Julius Büttner 208, 4 I. 1 M. 14 L. oft. — Johann» Elsa, T. de» Fabrikarbeiters Ernst Loui» Gärtner 338 b, 1 I. 1 M. 4 T. alt. — Schuhmacher Wilhelm Oskar Paul Strosiu 311, 46 I. 3 M. 11 T. alt. — Außerdem ein uneheliche» Mädchen. Marktpreise in Kamen- am .12 Dez-mder 1907. !höchstergniedrlgsier l Preis. Preis. 50 Kilo Korn Weizen Gerste Haler .eibelorn Hirse »i. k. io! - 10^50 9 10 8 - 12 - ^6 - ?. 9 50 10 - 8 80 7 00 11 25 >5 - Heu 50 Kilo Stroh 1200 Pfb. Butler 1 k höchster 2 er nied.lg. Erbsen 50 Kilo Korea klein 50 Kilo !i. 3 32 2 2 ?. 4-r 70 50 50 70