Volltext Seite (XML)
14404 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 271, 2S November 1S1V. Beratungen des Tarifausschusses zu gelten hatte. Die Arbeitnehmer stellten für die weitere Gültigkeit des Tarifes eine Neuregelung der Lehrlingsskala als Bedingung und forderten überdies die Einführung der einheitlichen effektiven acht stündigen täglichen Arbeitszeit. Die Arbeitgeber wollten nur das Zugeständnis einer wöchentlichen Arbeitszeit von 5t Stunden, einschließlich je einer viertelstündigen Pause vor- und nachmittags machen, eine 48stündige wöchentliche Arbeitszeit aber nur in den Betrieben mit durchgehender Arbeitszeit bewilligen. Dieser Vor schlag der Prinzipale wurde von den Gehilfen als eine Ver schlechterung der gegenwärtigen Verhältnisse angesehen und des halb abgelehnt. Auch die weiteren Verhandlungen führten zu keiner Verständigung. Hiernach verliert der Tarif mit Ende des laufenden Jahres seine Gültigkeit. (Leipziger Ztg.) * Laldo, Verein jüngerer Buchhändler in Hannover. - Eine der letzten Sitzungen des Saldo trug den Namen »Alter- Herren-Abend«. Man wollte mit diesem Abend eine Tradition im Saldo pflegen, durch eine Unterhaltung, die die älteren und jüngeren Mitglieder des Vereins einander näher bringt. Der hundertjährige Geburtstag Reuters gab Herrn Hermann Anlaß zu einer Betrachtung über Reuters Leben. Ganz prächtig trug uns Herr Schmidt einige Gedichte Reuters vor. Herrn Wienckes Gesang und der gewürzte Humor des Schauspielers Herrn Schröder er hielt die Mitglieder und Gäste bis tief in die Nacht bei fröhlicher Stimmung. — Noch schöner verlief unser diesjähriges »Wurst essen« am 16. November. Vierundvierzig Teilnehmer hatten sich im »Friedenstal« eingefunden. Unter Herrn Leiserings Leitung wurde so viel Schönes an Unterhaltung geboten, daß wohl jeder gern an diesen vergnügten Nachmittag denken wird. * rre»e vücher, Kataloge »sw. sür Buchhändler. äer Dsut8etisn Uuedbüllälsr ru üsipri^. Or.-8°. XXIV, 630, 313, 32, 64, 196, 68 u. 16 8. Nit kilävig uvä UioArapbis 3o I>L88sU>6. Xlsias ^u8A3.ds. l^r. - 8". XIII, 630, 68, 16 8. mit Lilävi8 unä öio^rvpdis uvä ösilvASv wie oben. 6ebuväell3^. Weihnachts - Almanach der Herderschen Verlagshandlung in Freiburg im Breisgau. 1910. (Mitteilungen Neue Folge Nr. 16.) Mit Kalender für 1911. 8°. 48 S. mit Abbildungen. November 1910. 8°. 8.483—630. " ^ ^ ^ 1910.^8°. 8. 169—204. Vor^ebektet: Drt-sl- unä IvbLlt.3- mullAen über äie ^unalime von Urvktikrrvten tür äev mittleren Lib1iotbsIr8äisn8t. — öeriobte über Uibliotbelren einzelner 8tä.äts. — 8on8tiF6 NittsilunAen. — 2sit8obrikt6N86li3.u. — Dersonalnachrichten. s Gestorben: am 19. November im Alter von sechsundsiebzig Jahren der Buchhändler Herr Karl Dreßler in Köln, ein Veteran im Buchhandel. Er war in Nemt unweit Leipzig geboren und trat frühzeitig bei Bartholf Senfs in Leipzig ein. Nachdem er im Buchhandel verschiedene Stellen innegehabt hatte, kam er nach Köln in die DuMont-Schaubergsche Buchhandlung, der er über dreißig Jahre lang ein treuer Mitarbeiter war. Vor zwei Jahren erst trat er aus diesem Geschäfte aus. Der wohlverdienten Ruhe sollte er sich nicht lange zu erfreuen haben. — Jeder, der Karl Dreßler näher kennen zu lernen Gelegenheit hatte, hat den be scheidenen, herzensguten Menschen in ihm liebgewonnen; er war keine Kampfnatur, sondern liebte den Frieden. So kam es, daß er bei allen Kollegen, mit denen er in der langen Zeit seines Kölner Aufenthaltes zusammenkam, ein freundliches Andenken hinterließ. Mancher Gehilfe und Chef im Buchhandel wird sich des »alten Dreßler« bei der Todesnachricht mit Wehmut erinnern. Noch vor acht Tagen saß er vergnügt in der Reihe der Kollegen, sein Interesse an allen Vorgängen im Buchhandel bekundend. Sprechsaal. Zur Erklärung von 47 Verlegern im Börsenblatt Nr. 228 vom 1. Oktober d. I. (Vgl. Nr. 228, 245, 257, 264, 266, 267, 270 d. Bl.) Wie in der Hauptversammlung des Börsenvereins am 9. Mai die neue Verkaufsordnung festgelegt wurde, die für den Sorti menter noch mancherlei zu wünschen übrig ließ, wenn sie auch gegenüber der früheren einige Verbesserungen brachte, durfte wohl mit Recht angenommen werden, daß Ungenauigkeiten be seitigt seien und die Möglichkeit einseitiger Auslegung nicht ein- treten könnte. Das Sortiment hat sich, indem es auf eine loyale Auslegung seitens des Verlags rechnete, einer > roßen Täuschung hin gegeben, wie die Erklärung der 47 Verleger vom 1. Oktober zeigt. Wohin eine derartige einseitige Auslegung seitens des Verlags führen wird, ist nicht abzusehen, und es ist aufs tiefste zu bedauern, daß eine kleine Gruppe von Verlegern sich über die Maßnahmen des Börsenvereins hinwegsetzt, der es sich in dankens werter Weise angelegen sein läßt, die Zustände im Gesamt-Buch handel zu bessern. Das Vorgehen der 47 Verleger bedeutet eine schwere Schädigung der Sortimenter; wird es erst mehr und mehr Übung, den Interessenten eines Werkes dieses durch Behörden, Gesellschaften, Institute usw. zu billigerem Preise zugänglich zu machen, so hat der Sortimenter nur noch eine kümmerliche Nach lese und kommt außerdem auch in den Ruf, der »teure Mann« zu sein, der dem »Buchhändler-Ring« angehört, von dem schon recht oft in den Zeitungen gefabelt wurde. Wir beklagen aufs tiefste das Vorgehen der 47 Verleger und hoffen, daß die Erklärung vom 1. Oktober baldigst zurückgezogen wird, bevor die Beunruhigung, die den ganzen Sortiments buchhandel ergriffen hat, weitere Folgen zeitigt. Nur durch ein friedliches Zusammenarbeiten von Verlag und Sortiment können die idealen Aufgaben, die dem Gesamtbuchhandel gestellt sind, erfüllt werden. Der Verein Karlsruher Zortimentsbuchhändler. A. Bielefelds Hofbuchh. (Liebermann L Co. Braun'sche Hofbuchh. (A. Troschütz). W. Jahraus (A. Glauner). Ernst Kundt. I. Linck's Buchh. (Nicolai L Rehfeld). Metzler'sche Buchh. (W. Hoffmann). Müller L Gräff. M. Schöbers Buchh. (W. Schultzenstein). Evangelischer Schriftenverein. Berichtigung. — Wir berichtigen hiermit den Druckfehler in der Überschrift »Unverlangte Bestellungen« in Nr. 268 d. Bl. (Sprechsaal) in: »Unerledigte Bestellungen«. Red.