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271, 28. November 1910 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14403 Beratung. Der Reichsverband bezweckt als allgemeine Organi sation der bei der reichsdeutschen Presse im Hauptberuf tätigen Redakteure und Journalisten die Wahrung und Förderung der Berufs- und Standesinteressen, sowie der wirtschaftlichen Inter essen seiner Mitglieder. Zu Vorsitzenden wurden berufen: Marx- Berlin, Stof fers-Düsseldorf, vr. Hermes-Berlin und vr. Mohr-München. Der neue Verband umfaßt alle großen bis herigen Berufsorganisationen im Deutschen Reich. Robert Hoffmann G m. b. H. in Leipzig. — Handels register-Eintrag: Auf Blatt 14 630 des Handelsregisters ist heute die Firma Robert Hoffmann Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Leipzig eingetragen und weiter folgendes verlautbarl worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 18. Oktober 1910 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fortführung der unter der Firma Robert Hoffmann in Leipzig geführten Kommissions- buchhandlung. Die Gesellschaft ist auch berechtigt, ähnliche Unter nehmungen zu erwerben oder sich an anderen ähnlichen Unter- nehmungen zu beteiligen. Das Stammkapital beträgt 320 000 Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesell schaft durch zwei Geschäftsführer oder zwei Prokuristen oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch diesen Zu Geschäftsführern sind bestellt die Buchhändler Otto Friedrich Hans Volckmar und Karl Franz Koehler, beide in Leipzig. Prokura ist erteilt den Buchhändlern Heinrich Otto Lenz und Paul Jünemann, beide in Leipzig. Sie dürfen die Gesellschaft nur gemeinschaftlich oder ein jeder von ihnen in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer ver' treten. Aus dem Gesellschaftsvertrage wird bekannt gegeben: Die offene Handelsgesellschaft in Firma F. Volckmar in Leipzig und die offene Handelsgesellschaft in Firma K. F. Koehler daselbst leisten ihre Stammeinlagen dadurch, daß sie die ihnen gehörige Kommissionsbuchhandlung Robert Hoffmann in Leipzig mit allen Aktiven und Passiven in die Gesellschaft einbringen. Das Geschäft gilt als am 1. Juli 1910 auf die Gesellschaft über gegangen und geht von diesem Tage ab für Rechnung der Ge sellschaft. Der Wert dieser Einlage wird auf 320 000 ^ festgesetzt. Hiervon entfallen 160 000 -äl auf die Firma F. Volckmar und 160 000 auf die Firma K. F. Koehler. Leipzig, den 15. November 1910. Königliches Amtsgericht. Abt. 116. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 272 vom 19. November 1910.) * Hansabund. — Der Hansabund wird vom 1. Januar 1911 an unter dem Titel »Hansabund«, Offizielles Organ des Hansa bundes für Industrie, Handel und Gewerbe, eine neue Wochen- schrift herausgeben. Den Verlag hat Herr Hermann Hillger in Berlin übernommen. * Privatbeamtenversicherung. — Der Gesetzentwurf über die Pensions- und Hinterbliebenenversicherung der Privat angestellten wird, wie verlautet, dem Bundesrat Mitte Dezember zugehen. Voraussichtlich wird der Entwurf dann auch veröffentlicht werden, um den Beteiligten Gelegenheit zu geben, sich dazu zu äußern. Dentsche Schulentwicklung im kanadischen Westen. — Den »Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland« ist folgendes entnommen: Vor dreißig Jahren kamen die ersten deutschen An siedler in Süd-Manitoba an. In den ersten Jahren wuchsen die Kinder ohne Unterricht auf, soweit dieser nicht von den Eltern selbst auf der Farm erteilt werden konnte. Dann führten die Ansiedler mit erheblichen Opfern die Gründung von Schulen durch. Natürlich waren und sind die Lehrkräfte dort an der Grenze der Zivilisation schwer zu beschaffen, und man durfte bei der Auswahl nicht zu wählerisch sein. Nach und nach gelang es durch große private Opferwilligkeit, zwei Distriktsschulen zur Heranbildung von Lehrern zu schaffen. Im letzten Sommer erhielt nach den Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Ausland der Bau des deutschen Ansiedler schulwesens in Manitoba seine Krönung durch Schaffung einer Normalschule für Lehrer in Morden, in der unter Leitung ihres Gründers, des Inspektors Weidenhammer, fertige Lehrkräfte während drei Monaten Ausbildungskurse im praktischen Unterrichts- wesen erhielten. An den Kursen, die in deutscher und englischer Sprache gehalten wurden, nahmen dreißig Lehrer und Lehrerinnen als Vertreter ebensovieler Schulgemeinden teil. Ähnliche Normal schulen bestehen bereits länaer in den übrigen Distrikten der kanadischen Westprovinz Manitoba: in Winnipeg, Brandon, Portage la Prairie und Manitou. * Ausweisung. — Peter Ganter, der bekannte Verleger des Romans »Doppelte Moral«, ist mit seiner Beschwerde gegen seine Ausweisung aus Bayern abgewiesen worden. Ein Kolleg über Schundliteratur. — Der »Täglichen Rundschau^ (Berlin) wird aus München geschrieben: Es wird interessieren zu hören, daß an der Münchner Universität in diesem Semester Professor von der Leyen ein von mindestens 400 Stu- * V. Internationaler Blindenkongresj. — In den Tagen vom 20.—25. Februar 1911 wird unter dem Protektorat des Khedive in Kairo der V. Internationale Blindenkongreß ge halten werden. Der Kongreß wird über folgende acht Fragen beraten: Wann kann eine Person als blind betrachtet werden? — Wie läßt sich der Verbreitung der Augenentzündung Vorbeugen? — Ist das Esperanto als Universalsprache für Blinde von Nutzen gewesen? — Welches ist das beste auf alle Sprachen anwendbare Verfahren zum Unterricht der Blinden 'in Stenographie? — Welches sind die besten Berufe und Erwerbszweige für die Übungen für blinde Schulkinder? — Kann das Verfahren von Braille (zur Blindenschrift) verbessert werden? — Können Blinde im Telegraphen- und Telephondienst verwendet werden? — Das Universität in Kairo. * Weltausstellung Paris 1920. — Die beiden Senats gruppen für Industrie und Handel haben am 19. d. M. einen Antrag angenommen zugunsten einer im Jahre 1920 abzu haltenden Weltausstellung in Paris. * Ausstellungswesen. — Die »Ständige Ausstellungs kommission für die Deutsche Industrie« teilt mit, daß die Be teiligung an einer sogenannten »Ersten Internationalen Er findungen-Ausstellung auf der Weltausstellung Turin 1911« — abgekürzt als »Erinea« bezeichnet — nicht empfohlen werden könne. * Nobelpreise. (Vgl. Nr. 268 d. Bl.) Nachtrag. — Im Nachtrag zu unserer Anführung von Veröffentlichung des mit dem diesjährigen Nobelpreise ausgezeichneten Chemikers Geheimrats Professors vr. Otto Wallach in Göttingen (Nr. 268 d. Bl. S. 14154, Sp. 1) ist zu bemerken, daß von den, dort genannten »Tabellen zur chemischen Analyse« im Jahre 1910 eine neu bearbeitete 4. Auflage erschienen ist. Ende der Tarifgemeinschaft im Lichtdruckgewerbe. — Der gegenwärtig in Kraft stehende Arbeits- und Lohntarif im Lichtdruckgewerbe läuft am 31. Dezember 1910 ab, falls er nicht durch gegenseitige Vereinbarung zwischen Prinzipalität und Ge hilfenschaft verlängert werden sollte. Diese etwaige Verlängerung war Gegenstand einer Sitzung von Vertretern beider Parteien, die als Fortsetzung der im Januar 1910 vertagten 18S7*