Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Weiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinoeratzu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprei« inkl. de« allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblatte«" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserat-, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen «ns den All. gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungrboten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Nebereinkunst. Anferate bitten wir für die Mittwoch.Nummer bi« Dienstag vormittag ^,11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusendeu. Ar. 99. -chriflleitung, Nruck unö Verlag von N. 8ch«vig, Drelnig 17. Jahrgang Mittwoch, den 11. Dezember 1997. König Oskar Stockholm, 8. Dez. König O»kar von Schweden ist heute vormittag 9 Uhr 15 Min. gestorben. Der Kronprinz-Regent, die Kgl. Familie und die Minister waren seit 7 Uhr im Sterbezimmer versammelt. Oertlickes und Sächsisches Bretnig. Für den ersten Weihnachts feiertag hat der hiesige Militärverein im Gasthof rum deutschen Hause die Veranstal tung eine« Untirhaltung«abend« mit recht ge diegenem Programme in Autsicht genommen. Bretnig. Zu unserem in letzter Nummer veröffentlichten Berichte über die Gauturn- rat«sitzung in Berthelsdorf ist ergänzend nach- zutragen, daß da« Probeturnen für da« deutsche Turnfest in Schmölln abgehalten werden wird. Auch ist vom Gauturnrat der Verein Stürza in den Gau ausgenommen worden. Bretnig. Der Bienenzüchteroerein für da« Rödertal begeht am heutigen Mittwoch im Gasthof zum Anker hierselbst dle Feier seines 30jährigen Stiftungsfeste«. Bretnig. Bei der am 1. Dezember er folgten Viehzählung wurden Hierort« gezählt: Pferde 95, im Vorjahre 87, Rinder 375 (359), Schweine 328 (283), Ziegen 243 (240), Federvieh 2036, Schlachtungen saugen der Ferkel, Lämmer und Zickel 87, Lebend» Geburten von Fohlen und Kälbern 75, und 111 Bienenstöcke. Der hiesige Ort war in 6 Zählbezirke eingeteilt worden; benötigt wurden 234 Zählkarten. Bretnig. Ein mächtiger Feuerschein und zwar in südlicher Richtung wurde am Sonntag abend 7 Uhr von hier au« beobach tet. Derselbe rührte von dem Brande de« Hause« de« Wirtschast«besitzer« Grützner in Mühltdorf (bächs. Schweiz) her. — Eine feierlagtreiche Zeit winkt un« die«mal wieder zu Weihnachten und am Jahretübergange. Von Weihnachten, den 25. Dezember, bi« Montag, den 6. Januar, sind 13 Tage. Davon sind 6 offizielle Feiertage und der nichtoffrzielle drttte Weihnachtsfeier tag, der aber in vielen Geschäften und noch hoch in Ehren steht uno gefeiert wird. Rechnet man ferner Weihnachttheiligabend und Silvester hinzu, die vielfach auch eine gewisse festtägige Auszeichnung durch Nichtarbeiten erfahren, so ist „zwischen den Jahren", wie am Main und Rhein die Tage zwischen Weih nachten und Neujahr bezeichnet werden, viel Zeit zum Feiern. Zweisello« wird mancher der vielen Feiertage überdrüssig werden und nicht selten dürfte jene» bekannte Wort er klingen : „Nicht« ist schwerer zu ertragen, al» eine Reihe von guten Tagen!" Daß auch hierbei der Einfluß der Witterung ein zl«m- lich großer ist, «iro niemand in Abrede stellen. Weihnachtswetter mit Eis und Schnee, Schlittenfahrt und Eitlaus helfen Ferien- und Feiertagszeiten recht ausnützen und dem Körper durch Bewegung in frischer Luft außerordent lich gute Dienste erweisen. Großröhrsdorf. Der hiesige Rad- fahrerklub hält am 31. Dezember eine Eyl- vesttrfeier im Restaurant zum Feldschlößchen und am 23. Februar des kommenden Jahre» im Gasthof zum grünen Baum sein Stiftungs fest ab. — Zahlungleinstelliingen. Konkurs wurde eröffnet: über da» Vermögen des Restaurateur« Johann Gustav Adolph Rönisch in Dresden, früher Wiesentorstraße 5, jetzt große Meißner straße 13, über das de« Gasthof«befitzer« Wilhelm Moritz Wolf in Gahlenz bei Oederan, über den Nachlaß de« am 1. November 1907 in veutha verstorbenen Gut«besitzer« Friedrich Hermann Brunner in Beutha bei Stollberg und über da« Vermögen de« Tischlermeister« Friedrich Wilhelm Messerschmidt in Meißen. — Die neuen Zehnmarkscheine, die jetzt allmählich in den Verkehr kommen, erfordern besonder» vorsichtige Behandlung insofern, al« sie au« ziemlich dünnem Papier gemacht sind, so daß e« leicht vorkommen kann, daß man unbemerkt zwei für einen au«gibt! Also Achtung! Kamenz. Im Halbach'schen Steinbruche erlitt am Sonnabend nachmittag ein italienischer Arbeiter durch eine niederstürzende Erbmasse einen Oberschenkelbruch. Die Freiwillige Sanitäte-Kolonne transportierte ihn in da» hiesige Krankenhaus. Dresden, 8. Dez. Die noch in frischer Erinnerung stehenden Vorkommnisse in Sieben- lehn haben das Augenmerk de« Landesau« schusse« de« Lande«verbande« sächs. Feuer wehren darauf gelenkt, alle« Erdenkliche zu tun im Interesse der Erhaltung de« großen Ansehen«, dessen sich die freiwilligen Feuer wehren Sachsen» erfreuen, ähnlichen Dingen auch im kleinsten Umfange energisch entqegen- zuwirken. So hat kürzlich der Vorsitzende de» Lande«verbande«, Herr Branddirektor Weigand in Chemnitz, Bericht erstattet an die kgl. Lande»brandversicherung«kammer über zwei Brandfälle in Gröblitz in der Amts hauptmannschaft Rochlitz und in Ortelsdorf in der Amt»hauptmannschaft Flöha, bei wel chen den von auswärt« zur Hilfe eilenden Feuerwehren jeder Eingriff von den Ge meindevorständen untersagt wurde. In dem ersteren Fall« ist die Untersuchung bereit« abgeschlossen und dem Landesau-schusse Mit teilung über dieselbe gemacht worden. Im zweiten Falle sind noch Untersuchungen im Gange. Ferner hat der Lande«au«schuß Sächsischer Feuerwehren beschlossen, eine An zahl Leitsätze sämtlichen dem Landesverband« angehörenden freiwilligen und Pflichtfeuer- wehren zur Nachachtung zu übergeben. — Allerhöchstem Befehle zufolge werden am Königlichen Hofe an dem bevorstehenden Neujahrttage Beglückwünschungs-Cour,n und die Assemblee, am 8. Januar, 12. Februar und 3. Mär» 1908 große Hofbälle abgehalten werben, bei welchen Gelegenheiten Vorstellungen angemeldeter Damen und Herren erfolgen können. Außerdem finden zwei Kammerbälle statt, und zwar am 22. Januar und am 19. Februar 1908. Betreff« anderer Hofsestlich- keiten sind noch keine Bestimmungen getroffen. — Der Wechsel im sächsischen Kultu»minis- ierium. Wie dem „Leivz. Tgbl." von Dret- oen au« zuverlässiger Quelle gemeld«t wird, ist der Wechsel im sächsischen Kullu«ministerium schon in drn nächsten Tagen zu erwarten. Wenn der Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Beck auch erklärt hat, ihm sei von «iner Be rufung auf den Posten von Schlieben« nicht« bekannt, so ist da« eben wörtlich aufzufaffen. Die Berufung ist noch nicht «rfolgt. Tat sächlich ist aber die Ernennung beschlossene Sache. — Dr. jur. Heinrich Gustav Beck ist 1855 geboren, hat m Leipzig studiert und später al« Ratsassessor in Dre«den gewirkt. Von dort kam er al« Bürgermeister nach Frankenberg und Enoe 1895 in gleicher Eigen schaft nach Freiberg, vertauschte dresen Posten aber Ende September 1896 mit dem eines Oberbürgermeister» von Chemnitz. Daß Dr. Beck dem Schulfach große« Verständni« ent gegenbringt, dewi«» seine im Januar vorigen Jahre« au« Anlaß der 150. Wiederkehr von Pestalozzi« Geburt«tag gehaltene Rede, die in der sächsischen Lehrerschaft mit freudiger Zu stimmung ausgenommen wurde. Auch der von der ersten Deputation der Ersten Kammer erstattete Bericht über das König!. Dekret Nr. 16, den Entwurf eine» Gesetzes über die Oberrealschulen betreffend, ist von Herrn Dr. Beck verfaßt. Dresden. Freitag morgen gegen 3 llhr wurde auf dem Bahnhofe Dresden-Fried richstadt dem Weichenwärter Rudolph beim Rangi«ren der linke Unterschenkel überfahren. Dre»den, 8. Dezember. Die sechs in Dresden abgehaltenen sozialdemokratischen Protestoersammlungen gegen den Wahlgesetz entwurf sind ruhig verlausen. Ueberall wurde eine gleichlautende Resolution angenommen, die unter anderm auf« neue di« Fordrrung nach dem allgemeinen gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht für all« Staat«bürger ohne Unterschied des Geschlecht« vom 20. Lebens jahre ab erhebt. — In der letzten Versammlung der Bäcker innung in Zittau erhielten verschiedene An fragen von Innungen au« der Provinz, wa rum in Zittau da» Brot 9 bi» 12 Pfennige billiger verkauft werden könne al» dort, da hin Aufklärung, daß der billigere Prei« durch die nahe Grenze und die scharfe Kon kurrenz in Zittau bedingt werde. In Zittau sind z B. bei 36000 Einwohnern 82 Bäcke reien, in Bautzen bei 31000 Einwohnern 45 Bäckereien vorhanden. — Beinahe 4 Jahre unterweg« gewesen ist ein von Königstein am 10. Februar 1904 an einen Seemann abgesanvter Brief, ohne daß e« in dieser Zeit gelungen ist, ihn dem Empfänger zuzustellen. Der mit einer gan ze« Anzahl von Aufschriften und Stempeln versehene Brief ist dieser Tage nach einer so langen Wanderung durch alle Welt wieder in die Hände der Absenderin, Frau Pötschke in Königstein, zurückgelangt. — Au« dem vorläufigen Ergebnisse Ker Beruf»- und Betriebtzählung vom 12. Juni diese« Jahre« bringt da« soeben erschienene neueste Heft der Zeitschrift de« Königlichen Statistischen Lande«amt» einige Mitteilungen, denen zu entnehmen ist, daßs die Bevölkerung Sachsen« seit der letzten Volkszählung, also seit dem 1. Dezember 1905 bi« zum 12. Juni 1907 um 73000 Köpfe gewachsen ist und am Tage der Beruf«- und Betriebszäh lung rund 4582000 betrug. Dit» ergibt, auf da« Jahr berechnet, eine Bevölkerung«- vermehrung um 1,07 Prozent. Demnach wäre in dem genannten Zeiträume die Zu nahme etwa« geringer gewesen, al« vor der letzten Volktzählung (1900 bi» 1905: Zunah me um 1,46 Prozent). Chemnitz, 8. Dezember. Nach Schluß der Wahlrechtsversammlungen zog eine nach Tausenden zählende tobende Menschenmenge durch die Straßen der Stadt und veranstal tete auf verschiedenen Plätzen große Demon strationen. Es wurden Hochruf« aus die in ternationale Sozialdemokratie ausgebracht und die Marseillaise grsungen. Die Polizei mußte mit blanker Waffe eiugceifen, um die Menge, die sich immer wieder ansammelte, zu zer streuen. Mehrere Verhaftungen wurden vo - genommen. Chemnitz, 8. Dezember. In der - birgischen Wirkwarenindustrie, die 1000 Ar beiter umfaßt, droht ein großer Streik au<- zudrechen. Bei vier großen Firmen in Gorn«- borf reichten sämtliche Arbeiter die Kündigung ein; da die Fabrikanten Lohnregulierung beab sichtigten, so ist es wahrscheinlich, daß auch die Wirker anderer Orte sich solidarisch er klären. Leipzig, 25. Dez. Die Diebe«- und Hehlerbande. Wir berichteten kürzlich, daß in der Kohlgartenstraße zwei Liedetpärchen au«gehoben worden sind, die wie die Raben gestohlen hatten. Diese leichten jugendlichen Personen waren recht schwere Jungen und Damen, die mit Stemm- und Brecheisen ge arbeitet hatten; die Mädchen hatten Schmiere gestanden. Viele Droschken brauchte man dazu, um die gestohlenen Sachen zur Polizei zu schaffen. Bi» jetzt nun sind 25 Sinbruch«- diebstähle festgestellt. Auch Geldrollen mit 10- und 5-Pfennigstücken fand man bei den Verhafteten vor. Einer der Verhafteten, d«r sich John au« Kreuzberg nennt, ist dringend verdächtig, in Berlin in einem zahnärztlichen Institut einen Einbruch verübt zu haben. Man fand bei ihm für 2000 M. Goldplombe vor. — Durch di« Kriminalpolizei in L«ip- z i g wurde am Sonnabend früh ein Pistolen duell zwischen einem 46 Jahre alten Kaui- mann und einem 22 Jahre alten Apotheker verhindert, da« in Böhlitz-Ehrenberg stattfin den sollte. Die Duellanten wurden in Schutz haft genommen, die Waffen beschlagnahmt. Die Herren hatten sich wegen einer Kellnerin erst geprügelt, dann gefordert. Leipzig, 7. Dez. Heute vormittag wur den die Bankvirekloren Paul Kaiser au» Breslau und Philipp Eiffenbeiß au« Buda pest wegen fortgesetzter Betrügereien, Wucher und Darlehnschwindel verhaftet. Kaiser war Direktor der Allgemeinen Spar- und Diikon- to-Bank in Leipzig und der kürzlich hier er richteten Deutschen Wirtschaftlichen Bank, beide Gesellschaften mit .beschränkter Haftung. Eiffenbeiß leitete die Hypoteken-Zentrale. Alle drei Institute befaßten sich mit Darlehn«- geschäften und unterhielten überall in Deutsch land zahlreiche Agenturen. — Die Leipziger Neujahr«mess« beginnt am Freitag, den 3. Januar, und endet am Donnerstag, den 16. Januar 1908. — Am Sonnabend früh gegen 7 Uhr ist der Uebergang-wärter Heinrich Ernst Berger in Penig durch Sturz zwischen den Gleisen tödlich verunglückt. — Ein recht bebau erlicher Unfall mit töd lichem Autgange ereigne.- sich am Sonnabend mittag auf dem Bahnhose Hilbersdorf. Dort geriet der Weichenwärter Oelsch beim An koppeln zweier Wagen zwischen die Puffer, daß ihm der Brustkorb eingedrückt wurde. Dresdner Lchlachtviehmarkt vom 9. Dezember 1907. Zum Auftrieb kamen: 3876 Schlachttier- und zwar 733 Rinder, 877 Schafe, 1988 Schweine und 278 Kälber. Die Preise stellten sich sür 50 Kilo in Mark wie folg«: Ochsen: Lebendgewicht 44—47, Schlachtge wicht 80—85; Kalben und Kühe: Lebend» gewicht 41—44, Schlachtgewicht 74—77; Ba^-n: Lebendgewicht42—45, Schlachtgewicht 75—78; »alber: Lebendgewicht 48—50, Schlachtgewicht 77—80; Schafe: 87—89 Schlachtgewicht; Schweins: Lebendgewicht 47—49, Schlachtgewicht 6 t—63. E« find nur >e Vrme «u '»>- oeüea Vision.. verzeichnet.