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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig. Hauswalde. Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. AdonnementSprei» inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten NnterhaltungsblatteS" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Hau» 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Sei-llunzeu auf oen LL- gemeinen Anzeiger nehmen anher unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung»boten jederzeit gern entgegen. — Bei gröheren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wie Rabatt nach Uebereinlunft. ' Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi» Dienstag vormittag Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusendrn Hchristleitung, Kruck und Verlag von N. Lchuvig, Breinig Ar. 97. Mittwoch, den 4. Dezember 19U7. 17. Jahrgang. LertlickeS und Vä<Mkcke» Bretnig. Die Gruppe Radeberg vom Sächsischen Elbgau-Sängerbunde hielt am Sonntag in Radeberg eine Sitzung ab, in welcher Herr Lehrer Heinisch in Klotzsche zum Gruppendirigenten gewählt wurde. Herr Lehrer Werm-Radeberg hatte bekanntlich sei nerzeit diese» Amt niebergelegt. Bretnig. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat November in 109 Posten 8907 Mark 70 Pfg. eingezahlt und in 42 Posten 4943 Mark 2 Psg. zurückgezahlt, 10 neue Bücher ausgestellt und 7 Bücher kassiert. — In die Kinderkaff« wurden in 24 hosten 60 Mark 15 Pfg. emgezahlt. Großröhrsdorf. (Egs.). Am letzten Sonnabend erfolgte im Ofen de» hiesigen Elektrizitätswerke» die Verbrennung von 6493 Rabattbüchern des Rabatt-Spar-Verein« Rödertal. Der Wert dieser Bücher bezifferte sich auf 32465 Mark. Die Verbrennung, der sechs Mitglieder beiwohnte», dauerte ein- dreiviertel Stunden. Hierdei sei noch be merkt, daß nach dem Rechenschaftsberichte der diesjährige Umsatz 30 000 Mark mehr al» der des Vorjahre» betrug; gewiß der beste Beweis, daß man dem Sparsystem de» genannten Vereins nicht unfreundlich gegenübersteht. Hauswalde. Bei der hiesigen Spar kasse wurden im Monat November d. I. tn 81 Posten 10125 Mark 20 Pfg. cingezahlt und 8 neue Bücher ausgestellt. Dagegen er folgten 12 Rückzahlungen im Betrage von 1000 Mark 27 Pfg. 6 Bücher wurden ab getan. Hau»walde. Die Einweisung unsere» neuen Seelsorger» in sein Amt erfolgt am 4. Advent durch Herrn Kirchenrat Meier aus Bautzen. Königsbrück, 28. Nov. Ein schwerer Unglücksfull ereignete sich am Donner»tag nachmittag in unserm Orte. Gegen 4 Uhr stürzte plötzltch der Neubau der Baugewerken Schulze u id Lehmann aus Moritzvorf zum Teil ein. Ein Mann wurde von den herab gehenden Steinmassen getötet, zwei Leute sind schwer und leicht verwunvet. Die üb rigen Arbeiter kamen mit bem Schrecken da von. Die Ursache zu dem Unglück ist bi» jetzt noch nicht aufgeklärt. Wie un» später Mltgeteilt wird, ist der Tote Maurer Iuliu- Lehmann au« Cunnertdorf, unter den Verletz ten befinden sich die Maurer Wagner aus Cunnersdorf, Bachmann und Thieme au» Medingen. Kamenz. Die Sonntag nachmittag im Hotel zum goldnen Stern abgehaltene außer ordentliche Bezirksversammlung de» Königl. Sachs. Milllärve:eins-Bunde«dezirke« Kamenz wurde durch die Anwesenheit de» Bunve»- präsivente» Herrn Justizrat Windisch, Major d. L., Dresden, ausgezeichnet. Außer ven Mitgliedern des Bezilktvorstande«, in dessen Mitte Herr Ehrenbezirksoocsitzender O. Krausch« erschiene» war, waren von ven 42 Vereinen 39 durch Deputierte vertreten, ferner wohnte eine Anzahl Vereinsmitgliever der Versamm lung bei. Die Verhandlungen wurden nach mittag 3 Uhr von Herrn Bezirk»oorsteher Leidlin mit einem dreifach stürmisch erwiderten Hurra auf den hohen Protektor der Königl. Sächs. Militärvereine, Se. Majestät König Friedrich August, eröffnet. Seine besondere Begrüßung galt darauf dem Herrn Bundes- Präsidenten, welcher erstmalig einer Versamm lung de« Bezirke« Kamenz beiwohnt«; Lie Versammlung gab ihrer Freude barüoer durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Der Herr Präsident begrüßte attdaun die Versammlung und übermittelte die Wünsche des Präsidiums für einen glücklichen Lersammtungsverlauf. E» folgten Mitteilungen des Vorsitzenden über oie Ereignisse seit letzter Versammlung, u. a. den Konrgsoejuch in Pulsnitz und Großröhrs dorf, den Heimgang des verdienten Bezirka- kassterer« Jannasch, dessen Andenken die An wesenden durch Erheben von den Sitzen ehrten, sowie oie diesjährige erstmalig außerhalb Dresden», in Bautzen abgeyaltene Bunoes- generaloersammlung, womit das Interesse da für offensichtlich eine Belebung erfahren habe. Herr Jnüizral Windisch gab dazu verschiedene Erläuterungen, insbesondere über die Gene sungsheime auf dec Festung Königstein uno in Lauter i. Erzgeb. Emem Aufrufe des Bezirke« Meißen für eine freiwillige Kalender spende für dir Mannschaflsstuben oer Kasernen wurde zugestimml. Bezüglich der Einführung des neuen Tanzregulatio» und der dadurch be dingten Eittjtehung dec TanzoüHer beschloß die Versammlung, Gesuche um Genehmigung von TanzertauSmssen in den Militäroereine» künftig durch ein eigene« Druckformular zu bewirken. Von der Anregung der Errichtung eines König Albert-Denkmale« in Kamenz wurde Kenntnis genommen. Gerügt wurde u. a. die Benachteiligung de« seßhaften Buch handels durch Empfehlung von auswärtigen Kolporlagearlikeln durch Bezirks- uno Vereins- Vertreter an ole Mitglieder. Weitere Gegen stände waren interner Natur. Kamenz, 2. Dezember. Für die Mit Ende diese» Jahre« infolge Ablaufs der Wahl periode au» der Bezirk-versammlung oer Königlichen Amtshauptmanuschaft ausscheiden- den Vertreter der Höchstbesteuerlen Herren Fabrikoesitzer Ernst Herm. Müller-Kamrnz, Fabrikoesitzer Paul Raupach-Pulsnitz M. S., RutergulSvesitzer Hustig aus N-ustaotel uno Fabrikoesitzer Adolf Werner-Großröhrsdorf fanden heute vormittag nn Sitzung«!aale der Königl. Ämtthuuptmaunschaft Ergänzang»wah- len auf die Jahre 1908—1913 statt. Daran beteiligt«» sich von den 121 Höchstbesteuerten im Bezirke oer AmlShauptm umschatt 42. Ei wurden sämtliche Äusscheidenden w.rorrge- wählt. Dresden. Sachse» ist bekanntlich trotz der großen finatmellen.Ansprüche, die an sein Säckel gestellt werden, wenigstens nach dec Seile in der angenehmen Lag«, oaß sich seine Schulden vermindert haben und andererseits eine Vermehrung des StaatsvermögsnS ein getreten ist. Mit besonderem Interesse lenkt man deshalb den Blick auf die am Freitag in der Zweiten Kammer zur Schlußberatung gekommenen Etatteile, welche von dec Schul dentilgung und -Verzinsung in den Jahren 1908 und 1909 Kunde geben. E» sollen in jedem dieser Jahre 11810053 Mark Schulden getilgt werden und zusammen 23 620 106 Mark. Um diese Zahl nicht zu hoch und nicht zu niedrig einzufchätzen, muß man sich vor Augen halten, daß die sämtlichen begeve- ne» Rentenanleihen Sachsen« 818 259 500 Mack betragen, wozu im Jahre 1909 voraus sichtlich 50 Millionen Mark 1902er Anleihe kommen werden. Die Schuldentilgung beläuft sich also auf 1,07 Prozent der Staatsschulden. Die Verzinsung der sächsischen Staatsschulden wird in den Jahren 1908/09 die Summe von 27 823 245 Ma«k gemeinjahrlg erfordern. In jedem der Jahre 1906 und 1907 waren für die Verzinsung der Staat« schulden noch 29 033242 Mark aufzudtingen. Trotz dieser Verminderung der Schulden er fordert deren Verzinsung noch immer fast sie Hälfte der Einnahmen de« Staate» au» sämtlichen direkten Steuern. Durch außer- pia «mäßige Tilgung soll die 3^prozenlige Staatsanleihe von 1867 völlig gelöscht werden. Er sind von dieser Schuld noch 15 084 637 Mark zu bezahlen. B-l den übrigen Anleihen von 1852, 1855, 1858, 1859, 1862, 1866 und 1868 soll die planmäßige Tilgung um ca. 3 Millionen Mark verstärkt werden. War nun die noch unvegedene Anleihe von 100 Millionen Mac! vom 4. Juli 1902, eine 3pcozentige Rentenanleihe, anlangt, so wird sich nach oer Erklärung der Regierung nunmehr dec«n Begebung trotz der erheblichen ltsbersqüfss in den letzten veioen Jahren nicht mehr vermeiden lassen, umsomehr al» der außerordentliche und ordentliche Etat gegen über dem Regiecangsoocanschtage Lurch oen Landtag Sine ganz erhebliche Erhöhung der Ausgaben ersahen wirv. Es wird infolge dessen die Nolwenblgkeil «mer Verstärkung der Barbestände der Staatskasse durch eine Anleihe in Frage kommen. Dis Regierung kann gegenwärtig noch nicht avsehru, ob die oreipcozeittige Anleihe sich nach dem Gesetze vom 4. Juli 1902 ohne Nachteil für ven Staat wiro begeoen lassen, und hat oe«halb die Absicht, für den Fall, oaß oie Anleih: nlcht oder ooch nur unter ungünstigen Beding ungen unterzuorlngen ist, sich zunächst durch die Ausgabe von Lchatzanwelsunzen zu hel fen. Eventuell will die Regierung noch an diesen Landtag mit dem Vorschlag auf Eclaß eine» auoecweiten Anleihegesetzer herantreten. Von der 100 Millioaenanleihr soll zunächst nur die Hälfte verausgabt werden, wodurch jährlich ein Zinsenauswand von 1500000 Mk. uno eventuell mehr entsteht. — Al« Nachfolger de» Kulturministers v. Schlieben wird jetzt auch Geh. Nat Pro fessor Wach genannt. Di« Meldung ist vor läufig noch nicht zu kontrolliere», gewinnt aber dadurch ui hl an Wahrscheinlichkeit, daß Wach bereit« vor etwa 18 Jahren al» Kan didat für den Poste» de« sächsischen Kultus ministers genannt wurde. Mm erwartete vielfach seine Ernennung ebenso nach dem Rücktritt »es Kulturminister« v. Grrber 1895. — Zum Vermögen oe« früheren Geh. Kom merzienrat» Hahn, der den Rest seiner vier jährigen GefängntSsträfe in Bautzen verbüßt, ist am Sonnabend die Eröffnung de» Kon kursverfahrens beantragt worden. Hahn be sitzt in Dresden eine ganze Anzaht Häuser, dis alle unter den Hammer gekommen sind. — Ein gründlich Verliebter. Aus unglück licher Liebe versuchte sich ein junger Weber in einer Weberei in Lö-au durch Erhängen das Leben zu nehmen. Er war bl« üoer oie Ohren in ein« junge Arbeiterin verliebt, o>e abec vo i seiner Liebe absolut nichts wissen wollte. Um ihr einen gehörigen Schreck einzujagen und ihr gleichzeitig durch seinen Todesmul zu imponieren, ging «r in der Mittagspause in die Gardersbenräume des Fabrikpersonal» uns knüpfte sich an dem Ha ken auf, an dem Sie Kleider seiner Angebete ten hingen. Der junge Mann wurde noch rechtzeitig entdeckt und von einem vazngekom- menen Werkmeister abg-schnitten. Mil ärzl- licher Hilfe wurde er bald ins Leben znrück- gevrachl und danach eindringlich darauf hin- gswiefen, saß es töricht sei, st h wegen einer Liebelei das Leben nehmen zu wollen. Di- rauf verließ der Kurierte den Schauplatz fei ner ersten unglücklichen Liebe. — Die am 27. v. M. norgenommene Hauptwahl zur Gewerbekammer zu Zittau hat folgende« Ergevni» gehabt: E» wurden bei Anwesenheit von 27 Handwerker-Wahl' männern die Herren Slabtral Guido Nelche, Golvschmiedemeister in Bautzen, mu 27 Stim men, Otkar Haucke, Brausreibefitzer in LiUterSdorf, mit 24 Stimmen, Oswald Pech, Schneidermeister in Niedercunnersdorf, mit 22 Stimmen, Eduard Scheumann, Welß- gerdermeister in Kamenz, mit 21 Stimmen wiedergswählt. Bei Äuwessnhett von 29 Nlchtbanöwerker-Wahlmännern wurde Herr Wilhelm Volke, Fabrikant in Hirfchseloe, Mit 16 stimmen wieder' uno Herr Albrecht Knöfei, Gastwirt i» Zittau, mir 18 Stimmen ncugewählt. Leipzig, 29. Nov. Aushebung einer Diebes- uno Heylerneste». Emen gulen Fang hat die hiesige Polizei gemacht. Schon fett längerer Zeil wuroen oie hiesigen GeschäflS- lsuie durch verwegene Einbrüche beunruhigt. Uuch Schaukästen wurden nachl» geplündert. NW aber kam man den Dieben aus die Spur. Man mußte «» mit einer gut organisierten Einbrecherbande zu tun haben. Da wurde i„ Bertin ein Konditor au» Eltenburg wegen Einbruchsieostahi» verhaftet. Seins Verbrechec- spuren gingen bi« Leipzig zurück. Man sagte ihm auf dem Kopf zu, oaß er zu srr gefürchtete» Einbrecherbande m Leipzig ge hörte. Ec gestand» schlteßtich auch und nannte seine Komptizen. Es sind die« ein schon oft vorbestrafter 22 Jahr« atler Bäcker au» Kreuz- derg, ein 20 Jahre alter Friseur au» Wsi- ßenfei», eine 18 Jahre alte Kontoristin au» Leipzig und eine 22 Jahre alte Näherm au« Hannover. Die Verden Pärchen, die in Ber lin ihren ständigen Wohnsitz haben, haben sich hier in einer Wohnung in der Kohlgartenstraße einzemietet. Dort stapeilLn sie oie gestohlen«» Gegenstände (insgesamt einen Wert von 2000 Mark repräsentierend) auf. Die Mädchen hatten bei den Einbrüchen Schmiere gestanden und auswärts dir gestohlenen Gegenstänoe, namentlich Schmucksachsn verkauft. Heut« mor gen «nn erschien frühzeitig di« Polizei in der Wohnung der vier, holte die Pärchen au» ihren Betten und fesselte si- soso«. E» war auch nötig, denn die Burschen hatten geladene Revolver bei sich. Die gestohlenen Gegen stänoe wurden in Kisten gepackt. Es war «ine Anzahl Droschken nötig, den Raub auf die Polizeiwache zu schaffen. Man vkrmulet, daß vl« Diebesoanse auch den EinbruchSdiedstayl im Depot dec Großen Leipziger Straßenbahn ausgeiührt hat. * * * Der Gcoßhrrzog von Baden be- gnadrgle den Rew sanwalt Karl Hau zu ledniSlänglichemZuchthause. Dresdner Lchlachtviehmartt vom 2 Dezemoer 1907. Zum Auftrieb kamen: 5166 Zchlachttiers und zwar 764 Rinaec, 1067 Schafe, 3025 Schweine und 310 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 44—46, Schlachtge wicht 80—84; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 41—44, Schlachtgewih: 74—77; Au >n: Lebendgewicht43—46 Shlahigewicht 76—79; Kälber: Leoridgewiht 46—48, Schlachtgew.cht 74—78; Schafe: 88—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 45—47, Schlachtgewicht 59—61. Er sind nur 0'« üreiis für dis de len B'.sasorle l verzeichnet.