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„Eine Kmusc," s?^te der smiqc Arzt mit Nachdruck. „Viel leicht eine Sterbende," fügte er hinzu. „Und dann muten Sie mir zu, sie anzufassen?" kam es zornentbrannt über Thereses Lippen. Damit wandte sich die junge Dame um und eilte der Gesellschaft entgegen, die eben den Hausflur durchschritt. Doktor Meubrink hatte den Puls der kranken Frau er griffen. Langsam und schwach klopfte noch der Strom des Lebens in ihr. Der Arzt hob den Kopf der Liegenden auf — das Laternenlicht fiel auf ein blasses, abgezehrtes Antlitz. Wenzels und die übrigen Teilnehmer der Gesellschaft hat ten sich herangedrängt. ^,,Ho, ho! Herr Doktor, was treiben Sie denn da? Finden Sie Ihre Patienten auf der Straße?" fragte Paridom Wenzels fettige Stimme. In diesem Augen blick aber fühlte der Sprecher einen Ruck an seinem Arme. Seine Gattin war es, die ihre knöcherne Hand krampfhaft um seinen Arm geschlossen hatte. „Komm, wir wollen gehen," sagte sie leise, aber bestimmt. Und als Paridom Wenzel sie fragend ansah, fügte sie niit spitzi gem Tone hinzu: „Es ist Sophie!" Der Mann fühlte, Ivie er blaß wurde. „Sophie, Deine Schwester?" wiederholte er — wie verständnislos. „Me Jugendliebe," bestätigte sie mit einem giftigen Blick. „Und nun wollen wir gehen. Herr Doktor Meubrink begleitet uns wohl bis nach Hause, wir Haben ja einen Weg?" Der junge Arzt blickte unwillig auf. „Verzeihen sie, — ich habe hier zu tun," sagte er kurz. Unterdessen war Frau Senator Meubrink, ohne sich einen Augenblick zu besinnen, quer über die Straße zu dem nächsten Drofchkenstand geschritten und hatte dort einen schlafenden Kutscher geweckt. Ein dankbarer Blick ihres Sohnes traf sie, als sic mit der Droschke an der Unfallstelle hielt. „Helfen Sie mir, die Frau in den Wagen heben," tvandtc sich der Arzt in fast befehlendem Tone zu den Herren der Ge sellschaft. Man hob die Frau auf. Sie öffnete jetzt matt die Augen, als ob sie aus dem Traume erwachte. Und als sie hörte, wie Doktor Meubrink dem Kutscher zurief: „Ins Kranken haus," sagte sie leise: „Nein, bitte nicht, — Bäckerqang Num mer 10." (Fortsetzung folgt.) Gemeinnütziges. Um Fensterscheiben zn mattieren hat man mehrere Mittel, von welchen jedoch bei schon eingeglasten Scheiben nur das nach folgende wirklich zweckmäßig ist. Bienenwachs wird in Terpentinöl aufgelöst und der Losung etwas Sikkatif und Lack zugesetzt, damit es rascher trockne und harr werde. Mit dieser Mischung streicht man die Fensterscheiben auf der Außenseite und tupft recht egal mit Wattebänschchen. Mit Lasurfarben, z. B. Pariser- blau, Krapplack usw. kann man das Wachs etwas färben, wenn es gewünscht wird; notwendig ist es nicht, im Gegenteil wirkt die einfache Wachsmattierung feiner. Butter zu erprobe». Ob Butter vollkommen rein, unverfälscht und frisch ist, läßt sich auf die einfachste Weise probieren. Man streicht etwas Butter auf eine heiße Kartoffel in der Schale und ißt sie. Dieser Probe hält auch die geschickteste Fälschung nicht stand, sondern verrät sich sofort durch einen sehr intensiven Bei geschmack. Talg, Margarine, Fett, alles schmeckt man heraus. Auch sonst unverfälschte Butter, die aber nicht mehr frisch ist, macht sich auf der Kartoffel sofort durch strengen Geschmack un angenehm bemerkbar. Diese Probe ist die sicherste, die es gibt, da jeder Nebengeschmack auf der heißen Kartoffel viel stärker her vortritt, als selbst bei empfindlichster Zunge beim einfachen Kosten. Unansehnliche, weiße Butter, wie sie iin Winter zuweilen vor kommt, kann man ruhig essen, wenn sie die Probe bestanden hat. Besonders wertvoll ist das einfache Verfahren, wenn inan Butter für den Winter in größerer Menge auslasscn und sich vorher von ihrer Güte und Reinheit überzeugen will. Aber auch bei regel mäßigen Buttereinkänfen in einem Geschäft, von einem Händler, ist eine derartige Prüfung von Zeit zu Zeit sehr angebracht. -Zs Uachtisch. g, ! ! n. I -r ! s ! 6 j oI 1 Magisches Dreieck: i—u—I—' Die Buchstaben nebenstehenden Drei- l i i ! u I 2 ! o I ecks sind so zu oidncn, daß die wnge- —' rechten Reihen gleich den entsprechen- « den senkrechten lauten und nennen: 1. einen Teil dec österreichisch-ungarischen Monarchie, 2. einen der höchsten Berge Süd amerikas, 8. eine menschliche Chnräktereigen- ;aft, 4. eine Bezeichnung jiir eine Teilzahlung, k 2 g einen Nebenfluß des Main, 6. zwei Bokale und 7. einen Konsonanten. 2. Rätsel. Die Städter sind vom Feind umgeben, Der sie bedroht mit Brand und Mcud; Doch sie verzweifeln nicht am Leben, So lang vorhanden noch das Wort Da endlich ists dem Feind gelungen: Es fiel die Stadt so fest erbaut. Was hat den treuen Mut bezwungen? Das Wort (mit einem andern Lant). Lösmw der Aufanbcn in voriger Nummer: I. US ist ein jch cchur SUeliumlNM, der mcht vom Hmidwerk lelcu kann. V L Sextanten - ScchS Tmm». Lustiges. ss- ^>rskMck. Wie sich die Modistin Schlaumnß zu helfen wußte, als sie in der Vogel-Aus- stellungs-Lotterie einen Pa pagei gewann, für den sie keinen Käfig besaß. Zukunftspläiie. Papa: „Na, Karlchcn, wenn Du groß bist, dann wirst Du Soldat!" Karlchen: „Ach nein, Papa, ich will doch auch mal von den Kindermädchen weg." Ein Mustergatte. „Ich begreife nicht, Ivie inan sich über die teuren Fleischpreise beklagen kann! Ich und meine Familie sind zusammen dreizehn und trotz dem koinmcn wir jeden Tag mit anderthalb Mark für Fleisch ans. Meine Frau mag keins, die neun Kinder kriegen keins und die zwei Mägde brauchen keins — da langt es immer ganz schön und ich habe reichlich genug." Ein kleiner Reiufall. Der Studiosus Henning war von seinem Professor zu einem Täßchen Kaffee eingcladcn worden, und sich der hohen Ehre, die ihm dadurch wiedeifuhr, vollauf bewußt, ging er stolzen Schrittes nach der reizend gelegenen Villa des gestrengen Herrn. Er hatte noch nicht sein Ziel erreicht, als plötzlich ziemlich unsanft ein großer Gummiball gegen sein wohlfrisiertes Haupt flog. Wütend sah er sich um, aber der ihm schon auf der Lippe schwebende, kräftige Finch wurde schnell unterdrückt, denn hinter einen, Fliedergebiisch kam die Ballwcrferin,. eine liebliche Blondine, Ivie sie Henning schöner nie gesehen hatte, zum Vorschein. Sein Mützchen lüftend, überreichte er ihr — ein paar verbindliche Worte stammelnd — den „Entsprungenen" und bald Ivar er mit dem schönen Backfisch in so angenehmer Unterhaltung, daß er das Nahen des aus seiner Billa kommenden Herrn Professors nicht einmal bemerkte. ,,AH, junger Freund," rief ihn der Gelehrte schließlich an, „da sind Sie ja schon!" Erschreckt und verlegen, von seinem ehrwürdigen Professor in Damengesellschaft getroffen zu werden, stamiuclte der junge Mann kurz und entschlossen: „Ich habe die Ehre, Herr Professor, Ihnen hier meine Schwester vvrzustellcn!" „So?" sagte der alte Herr mit pfiffigem Gesicht. „Na, dann komm in meine Arme, lieber Sohn, denn Deine Schwester dort ist — meine Tochter!" Protzig. „Else, schau nicht so viel nach dem dritten Rang . - . sonst denken die Leut', wir haben da oben Bekanntet" V-ramworMch lür die Rcöakuou der Neue» U-rUu-r LcU-us-MmaU, Äug. «reb-r «L. S-vul» MmUvnciltuug, ÄueriUesir. 07. r ' di« Xtz! d«r Ku erj 8° ve do ca, lve Sic 23. >ve bet iu? 18 Ap vh Tr lich Vb bg, die »llt Ag »Ilex ^4 ^°hi Ku«, Al! beff Kis >>u refi z>E der X>Ur bud Ar Xnd Au, back Ar die Hap Au, tz iUsc