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Allgemeiner AnMer. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat ?u Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gesprlt;ns Korpuszsils 10 Pfg sowie Sestsllangsn auf den All« Rabatt nach Nebereinkunft. Anserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag '/,!! Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag >/»11 Uhr eintusende«. Schriftleitung, Sruck und Verlag von N. Lchuvig, Bretnig Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltrns Korpurzsils 10 Pfg., sowie Ssstrllangsn auf den Sll« Abonnementspreis inll. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterbaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zettunzrbote« vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« l Mark jederreit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rr. 30. Sonnabend den 13. April 1807. 17. Jahrgang. Wonnenfalter. Mit Rücksicht auf da« im vorigen Jahre auch in den hiesigen Waldungen in ziemlich großem Umfange ersolgte Anftrete« des Non«e«falter» ist mit Sicherheit anzu- nehmen, daß da« Insekt auch in diesem Jahre sich wieder zeigen dürste. Im Interesse der Waldbesitzer werden dieselben hiermit behus« Entdeckung der Nonnen« taupe und de« Nonnenfalters ungehalten und aufgefordert, vor allem und zunächst mit Rücksicht auf die au« den überwinterten Eiern auslaufenden Raupen ihre Walobestände je nach der Frühjahr«witterung vom laufende» Monat an einer genauen und öfteren Durchsicht zu unterziehen. Sollten sich solche Nonnenraupen oder später in den Monaten Juli und Anfang August Nonnenfalter zeigen, so sind dieselben sofort zu vernichten, auch ist über da« Vorhanden, sein derartiger Insekten im Gemeindeamt sofort Anzeige zu erstatten. Sollten einzelne Waldbesitzer die in ihrem eigenen Interesse au«zusührenden Bertil- kung-mahregeln nicht ergreifen, so wird die Königliche Amtshauptmannschaft Kamen, die gesetzlich vorgesehenen Zwang«maßregeln in Anwendung bringen und die Vertilgung auf Kosten der Waldbesitzer au«führen lasten. Bretnig, am 9. April 1907. Der Gemeiudevorftand. Petzold. Bekanntmachung. Nachdem die allgemeine Einschätzung zur Einkommen- und Ergänzung«steuer für da» laufende Jahr im hiesigen Orte beendet ist, so werden in Gemäßheit der in 8 46 de« Einkommensteuergesetze« vom 2l. Juli 1900 und bez. § 28 de« Ergänzung«steuergesetze« vom 2. Juli 1902 enthaltenen Bestimmungen all« Personen, welche allhier ihre Beitrag»- pflicht zu erfüllen haben, denen aber der vorschriftsmäßig ausgefertigte Steuerzettel nicht Hal behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mitteilung VeS Einfchii-» uugSerg-buisfeS sich bei der hiesigen Oltrttenelellwsime zu melden. Bretnig, am 11. April 1S07. Der Gemeindevorstand Petzold. OertliebeS und Sächsisches Bretnig. Am Mittwoch abend hatten stör auf öffentliche Einladung hin 1ö Per sonen au» dem Rödertale im Leunertschen Restaurant hierselbst eingesunden, um die Gründung eine« Gebirgtvereine» für da» Rödertal zu vollziehen. Nachdem dies ge schehen »ar, wurde beschlossen, in kürzester Zeit wieder eine Versammlung abzuhalten, in der alle« weitere beraten werden soll. Bretnig. Am Sonnabend den 13. April findet im Schützenhause zu Pulsnitz eine vom konservativen Verein veranstaltete öffentliche Versammlung statt, in welcher Herr Buchvinderobermerster Unrasch aus ^retden über „Der Mittelstano und die politischen Parteien* sprechen wirb. Zu dieser Versammlung seien alle Handwerker und Gewerbetreibende insbesondere willkommen. Zu erwähnen ist noch, daß Herr Unrasch Nejch«tag«kandidat der konservativen Partei für Dreeven Altstadt war. (S- Ins.), — Da» große Los ist gezogen! Es fiel auf die Nummer 61 244 in die Kollekte de« Herrn Johanne« Kreisig in Lhemnitz. Au« bärtige Herren sind die glücklichen. Großröhrsdorf. Da« vierjährige Eöhnchen de« Geschirrführer» Jähnichen ge ^et beim Spielen in den Mühlgraben und krtrank. Radeberg. Al» Kandidat für den ou» den Städten Bischofswerda, Stolpen, Pullnitz, Radeberg, Radeburg und Großen- Mn bestehenden LandtagSwahlkrei« wurde der konservativen Partei einstimmig der bisherige Vertreter de» Kreise», Herr Kaus- kann Georg Knobloch in Radeberg, wieder ausgestellt. -- Se. Majestät der König wird auch Rese« Jahr zu seinem Gedurtttag, Sonnabend Rn 25. Mai, große Parade auf dem Alaun- platze in Dre«den abhalten. — Der ehemalige Geh. Kommerzienrat Viktor Hahn, der frühere Mitinhaber de« vanthause« Eduard Rocksch Nachfolger in Dretden, der bekannlich im Jahre 1904 Kegen Vergehen« gegen da» Depotgtsetz zu ktr Jahren Gefängni« verurteilt wurde, hat Re Hälfte dieser Strafe in der Strafanstalt Rrbüßt und wurde vor einem halben Jahre eurlaudt, um dringliche Privatangelegenhei- m in Dretde» zu erledigen. Der ehemalige ^kheimrat, dessen Gattin, eine Nichte de« oulkerkönig» Peter Spreckels, sich von ihrem "b. '"^"ffchen hat scheiden lassen, erhielt -bi die staatSanwaltschastliche Aufforderung, ^rur Verbüßung der letzten ziver Jahre >eder in Bautzen einzufinden. Hahn ist i " inzwischen von einem schweren Nerven ' heimgesucht worden und hat eine Ner- "Heilanstalt aufgesucht. Dec „Eierjokel", ein bekanntes Bautzner Original, ist gestorben. Trotz seiner 78 Jah re ist er nicht ein einzige« Mal auf der Ei senbahn gefahren, sondern hat bi« in sein hohes Alter hinein den anverthalbstündigen Weg von Cöln bei Kleinwelka, wo er wohnte, bis Bautzen fast täglich zu Fuß zurüägelegt, brachte Eier und Tauben, anfang« weißen Sand, nach der Stadt und hat auf diese Weise ein Vermögen von 29 000 Mk. er spart. Trotzdem erbettelte er sich meist seinen Lebensunterhalt und ging ärmlich gekleidet. — Patentschau. (Vom Verband«. Patentbureau O. Krueger L Co., Dre«den, Schloßstraße 2. Abschriften billigst. Auskünfte frei.) Fa. I. G. Schurig, Großröhrsdorf; Karton für Band- und Bortenware, dessen Jnnenraum in Einzelsächer geteilt ist. (Gm.) — Joh. Gottfried Schöne, Großröhrsdorf; Mittel« Druckknopfe« schließbarer Gürtel. (Gm ) — E. G. Boden L Söhne, Großröhr«, darf; Hosenträger, dessen an ihren Hinteren Enden durch Quersteg verbundene Tragbänder vermittel« metallener Halter im stumpfen Winkel zu den Knöpfpatten und dadurch auch zu den Schultern zu stehen kommen. (Gm) — Der 35. Verbandriag sächsischer Kon- sumvereine findet am 12. und 13. Mai in Pirna statt. Verhandelt wird unter anderen über: „Der. gemeinschaftliche Wareneinkauf der Konsumvereine", „Die Tarifverhandlungen mit den Geweikschaften der Angestellten", „Die Bedeutung des Kongresse» de« Inter nationalen Genossenschast«bunde»". — Die erste Strafkammer de» Landgericht» zu Freiberg verurteilte den 15 Jahre alten Bäckerlehrling Niemz au» Radeberg wegen Mordversuch» zu sünf Jahren Gefängni». Er batte in Großvoigt»berg den Bäckermeister Wetzig, bei dem er in der Lehr« stand, sowie dessen Ehefrau dadurch zu vergiften versucht, daß er Rattengift (in der Hauptsache Strych nin) in den Kaffee mischte. Glücklicherweise haben die Wetzigschen Eheleute, da sie au« dem eigentümlichen Geschmack Verdacht schöpf« ten, den Kaffee nicht getrunken und sind dadurch dem sicheren Tod entgangen. Niemz hatte sich da« Gist aus Grund eine» gefälsch ten Scheine« au» der Apotheke besorgt. Freiberg. In einem hiesigen Konkurs kam an die nichtdevorrechtigten Gläubiger eine Quote von 0,689 °/g zur Verteilung. Darauf erhielt eine hiesige Firma den horren den Betrag von — „3 Pfg." — durch die Post zugesandt, wofür noch 10 Pfg. für Post anweisung und 5 Pfg. Bestellgeld verausgabt waren. — Die Leser dürsten sich noch der Mittei lung erinnern, daß vergangene Weihnacht ein 16jährizes Mädchen, da» von Braunsdorf nach Tharandt unterweg» war, im Schnee stecken blieb und sicher erfroren wäre, wenn .richt der Genoarm dasselbe ausgefunden und die sofortige Unterbringung in die elterliche Wohnung veranlaßt hätte. Diese« damal» von dem Tode de» Erfrieren» errettete Mäd chen ist die Frida Alma Zeunert, welche in Dretden-Plauen den schrecklichen Rachemord an dem zweijährigen Knaben de« Bäckermeis, ter« Großmann verübt hat und jetzt ihrer schweren Bestrafung entgezensieht. — Ungewöhnliche Verlustanzeige. Am recht»seiligen Brückenaufgangs in Meißen waren auf beiden Seiten mit Bleistift geschrie bene Zettel angeklebt, die oft Menschenan- sammlungen verursachten. Auf denselben stand folgende»: „Ich bitte doch darum, wo ich da» 5 Markstück von der Eisenbahnbrücke dis zur alten Brücke verloren habe und den Herrn da rum, daß er das Geld wieder abgidt, wo ich e« selbst brauche, lieber will ich «ine Mark Finderlohn geben, Paul Dreßdo, Arbeiter in Jessen bei Lehmann." Hoffentlich hat die Verlustanzeige den gewünschten Erfolg gehabt. — Der 20jährige Gut»besitzrr«sohn Zimmer mann hat auf die bei seinen Eltern im Dienste stehende 22 jährige Rosa Pretzsch au« Wendisch-KarSdorf, mit der er ein Liebetver- hältni« unterhielt, da» nicht ohne Folgen ge blieben war, einen mehrfachen Mordversuch verübt. Er hatte am Sonntag abend da« Mädchen an einen kleinen Teich gelockt, in den er seine Geliebte stieß, und al« sie wieder holt versuchte, sich zu retten, stieß er mit seinen Stiefeln auf sie ein und drängte sie »Leder in den Leich zurück. Dem Mädchen gelang e» aber schließlich doch, da« User zu gewinnen. Der Bursche ließ nun au« Furcht vor der Entdeckung von seinem Opser ab und wandte sich zur Flucht, nachdem er noch da« Mädchen bi« zu« Gehöft begleitet und e» gebeten batte, nicht» von dem Vorgänge zu sagen. Seitdem ist er spurlo« ver schwunden. — Im Stadtteil Weißenborn bei Zwickau wollte der dortige, etwa 60 Jahre alte Glöck ner, Kirchen- und Schuldiener höhere« Gehalt Haden — «in Wunsch, den man ihm nicht verdenken kann. Der Wunsch wurde im Kir chenvorstand vorgetragen, da hieß ei: „Wir wollen mal sehen." Al» der ehrsame Türmer von dieser „Vertagung" hörte, bracher natür lich nicht in Judelhymnen au». Im Scherz sagte man ihm, wenn die Erhöhung nicht be willigt wü-.de, soll er doch streiken. Und was hatte unser guter Glöckner, Kirchen- und Schuldiener zu tun? Fürwahr nichts Eiliger», al» den munteren Scherz in blutigen Ernst zu verwandeln. Als der Kirchenvor stand die Gehaltserhöhung nun endgültig versagte, streikte der Mann. Den »weiten und dritten Osterfeiertag dtteb er zu Haus«. — Aus dem Vogtlande. Die Schneemassen, welche noch weite Strecken des oberen Vogt lands» und des Erzgebirge» decken, haben in den vogtländischen Fluren die Wintersaat zum großen Teile vernichtet. — Durch den Too de» sozialdemokratischen Reich»lagSabgeordneten Auer ist der 17. säch sische Wahlkreis Meerane-Glauchau wieder freigeworden. — Die Revision de» Ga«meister« Groß au« Zöblitz, welcher wegen Totschlag», be gangen an seiner Ehefrau, zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, ist vom Reichsgericht verworfen worden. Kirchennachrichten von Bretnig. Sonntag Misericordia» Domini: 8 Uhr Beichte und Abendmahl. V,9 Uhr: Predigt- gotterdienst, Text: Joh. 21, 15—17. 11 Uhr: Unterredung mit der konfirmierten männlichen Jugend. Geboren: dem Hautbesitzer und Lein wanddrucker Moritz Hermann Wustmann «in Sohn; dem Brauer Max Wienhold Große ein Sohn; dem Maschinenschlosser Karl Otto Gerber ein Sohn; dem Hautbesitzer und Bavdweber Friedrich Otto Zschiedrich ein Sohn. Aanaertzschiturtu; - ^«chenrettelr Montag: Leder uno Kartoffelsalat. Dien «tag: Maeearoni und Schinken. Mittwoch: Rind»rouladen u. Salzkartoffel. Donnerstag: Suppe, gebackene Hefeklöße und Obst. Freitag: Rindfleisch, Meerrettichsauce und Salzkartoffel. Sonnabend: Rauchfleisch und Erbsen. E» können täglich 15 Portionen zu 40 Pf. an die Familien des Ortes verkauft werden. Dieselben müssen bi» abend» 7 Uhr oorherbestellt werden. Die Ausgabe der Speisen ersolgt von mittag« 12 Uhr ab. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Ella Martha, T. de« Schuh- machermerster» Robert Bartsch 286. Aufgebote: Fabrikarbeiter Bernhard Alwin Kleinstück 273d und Anna Marie Nitzsche 315. — Fabrikarbeiter Emil Otto Fichte 256 o und Hedwig Helene Haufe 84 ü. — Buchhalter Max Reinhold Schurig 302 und Emilie Elisabeth Brückner 53. Sterbesälle: Jnvalidenrentneriu Karoline Wilhelmme Hennig 125 x, 73 I. 8 M. alt. — Invalidencentner Gustav Adolf Brückner 296, 71 I. 5 M. 2 T. alt. — AußerSem ern unehel. Mädchen. Marktpreise in «ramenz am 11. April 1907. chSch-erlnikdrig^ s Preis. s 50 Kilo L. ?. Korn j 8g0 Weizen i 9 50 Gerste ! 8 60 Laser ! 8.80 Heidekorn! 10 — ^irse j 14 — p. «25 9 25 < 8>> 8 50 9j — Heu Stroh Butter 50 Kilo 1200 fs.! (höchster! iniedrig, i Hrosen 50 Kilo I Kartoffeln 50 Kilo> S. ?. 2 20 25 — 2 40 2^- 11 !- 2 >50