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Allgemeiner Anzeiger : 06.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- Stadtbibliothek Bautzen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181900449X-190606064
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- http://digital.slub-dresden.de/id181900449X-19060606
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- LDP: Bestände der Stadtbibliothek Bautzen
- Saxonica
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Zeitung
Allgemeiner Anzeiger
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Jahr
1906
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Monat
1906-06
- Tag 1906-06-06
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Monat
1906-06
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Jahr
1906
- Titel
- Allgemeiner Anzeiger : 06.06.1906
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poUtilcke kunälckau. De«tschla«d. * Der Kaiser wird seine Reise nach Wien im eigenen Sonderzuge mit großem Gefolge machen. Den Monarchen wird u. a. der Staats sekretär v. Tschirschky begleiten. * Fürst Leopold zur Lippe stiftete aus Anlaß seines 35. Geburtstages am 30. v. ein Ehrenzeichen für Veteranen, die sich um das Kriegervereinswesen in Lippe besonders verdient gemacht haben. * Der Bundesrat wird, wie üblich, Anfang Juli in seine Sommervertagung ein treten. Seine letzte größere Arbeit vor diesen Ferien gilt den etwa zu erlassenden Aus führungsbestimmungen zur Reichsfinanz reform. * Die B u d g e t k o m m i s s i o n der b a d i- schen Zweiten Kammer befaßte sich mit dem Gesetzentwurf, wonach die in Karlsruhe woh nenden Abgeordneten künftig 6 Mark Diäten erhalten sollen. Die Kommission erhöhte diesen Betrag auf S Mark, womit sich die Regierung einverstanden erklärte. Sämtliche Abgeordnete erhalten künftig auch freie Fahrt auf den badischen Eisenbahnen. * Nach einer Meldung aus Duala (Kamerun) find King Akwa und die Häupt linge, die in Untersuchungshaft gesessen hatten, freigelassen worden.» *Die Nachrichten aus Deutsch-Ost afrika lauten dauernd günstig. Bis jetzt find fieben Hauptanführer der Aufständischen des Bezirks auf der Station Jringa fest gesetzt worden. Es fehlt nur noch ein Rädelsführer. Zahlreiche kleinere Unter werfungen mit Waffenabgabe finden dauernd statt. Insgesamt haben sich bisher SOO waffen fähige Männer freiwillig unterworfen. Aus Mahenge wird berichtet, daß die Jumben der Ulanga-Ebene sich zum größten Teil unter worfen haben, ebenio schreiten die Unter werfungen in den Sultanaten Jiakarra und Kiberege fort. Offener Widerstand wird zur zeit nur noch in der Landschaft Mgende ge leistet. Die aufständisch gewesenen Jumben, Ukurumzima und Kilangwana des Bezirks Moro- goro find gehängt worden. Frankreich. *Jn Frankreich bringt man der Abrüstung nicht viel Vertrauen entgegen: denn wegen großer Mehrausgaben für Heer und Marine steht den Franzosen ebenfalls eine „Finanzreform" bevor. Im Minister rat wurde die Einführung neuer Monopole erörtert. "Der Finanzminister rechnet für 1906 mit einem Defizit von 230 Mil li o n e n Frawk. * An Bord des französischen Tor pedoboots 250 meuterte die Mann schaft während einer übungssahrt an der Küste von Korsika. Die Matrosen kehrten erst nach langem Zureden seitens des Schiffs kommandanten an Bord zurück. *Die Frage der Schuld oder Nichtschuld des französischen ExkapitänS Dreyfus wird bereits Mitte dieses Monats den Pariser Kassationshof als Nevifionsinftanz be schäftigen. Man glaubt jetzt, ein neues Akten stück entdeckt zu haben, aus dem hervorgehen soll, daß Dreyfus kein Geständnis seiner Schuld abgelegt hat. Dieses Aktenstück ist die Urschrift jener Depesche, welche Guörin, der Beigeordnete des früheren Gouverneurs von Paris, Saussier, an diesen unmittelbar nach Dlcy-uö' Degradation gerichtet hatte. Die Depesche lautet: Degra dationsparade vorüber, Dreyfus rief: „Vivs I» Kranes!" Sonst kein Zwischenfall, nichts Be sonderes zu melden." Diese Depesche betrachtet der Referent des Kassationshofes Mauras als Beweis dafür, daß DreyfuS kein Geständnis abgelegt habe, wie späterhin behauptet worden ist. England. * Im Unterhaus erklärte Lord Fitz maurice, der Unterstaatssekretär des Äußern, eS liege aller Grund vor zu der Annahme, daß im persisch-türkischen Grenzstretzj freundschaftliche Verständigung erreicht werden würde. Die englische Regierung habe erfahren, daß dis Frage nunmehr an Ort und Stelle zwischen den Regierungen Persiens und der Türkei entschieden werden solle. Der persische Kommissar sei bereits abgereist, um mit dem türkischen Kommissar an der Grenze zusammen treffen. Die Angelegenheit sei in der Haupt sache in Konstantinopel verhandelt worden, wo dem persischen Botschafter die Botschafter Eng lands und Rußlands mit Rat zur Seite ge standen hätten. Sie gehöre auch zweifellos zu den Fragen, dis Sir Edward Grey gemeint habe, als er davon sprach, daß neuerdings bei verschiedenen Gelegenheiten ein freundschaftliches General Roca, der ehemalige Präsident von Argentinien, weilt als Gast des Kaisers in Berlin. Er erhielt das Groß- kreuz des Roten Adlerordens. Zusammengehen Englands mit Rußland zur Lösung der Fragen beigetragen habe. Schweden. * Der Reichstag bewilligte 510000 Kronen zur Einrichtung einer regelmäßigen Dampferlinie nach Argentinien. Bortngal. * Nach Mitteilungen portugirfischer Blätter beschäftigt sich gegenwärtig die Kronanwalt schaft mit der Angelegenheit der H ei l st ätt en auf Madeira. Die Angelegenheit muß sich also, nachdem fie bereits so gut wie geordnet schien, wieder verwickelt haben. Rustland. * Die Kosaken inWarschau find in der Furcht vor Revolutionären schon ganz ver wirrt geworden, wie folgendes Beispiel zeigt: Eine Gruppe von vier Schülern stand in dem Warschauer Vorort Czerniakow beisammen und betrachtete einen Revolver. Dabei entlud sich ein Schuß, auf dessen Knall zwölf Kosaken herbeieilten und auf die Schüler schossen, von denen zwei getötet wurden. Die Eltern der Erschossenen kenachnchiigteu klagesührend drahtlich den Dum ap; äsidenten und die Abgeordneten von dem blutigen Vorgang. * Gegen den Generalyouvernenr von Tiflis wurde ein Bombenanschlag verübt. Der Generalgouverneur blieb unver letzt, während ein Kosak getönt wurde. Balranstaaten. * Trotz aller energischen Maßregeln der Türkei dauern die Kämpfe an der mon tenegrinischen Grenze fort. Die Pforte hat deshalb die Mobilmachung aller Bataillone zweiter Klasse (Reserve) im Wilajet Mküb angeordnet. *Die serbische Regierung erließ an sämtliche Blätter die Mitteilung, fie habe eine kmzgefaßte Antwort auf die letzte Note dem österreichisch-ungarischen Ge sandten sowie auch dem serbischen Gesandten in Wien zugestellt. Der Inhalt dieser Antwort wird aber nicht angegeben. Es verlautet, daß die Antwort ausweichend ist; denn Ministerpräsident Pasitsch möchte keine Ver ¬ bindlichkeiten gegenüber Wien eingehen, bevor die Wahlen vorüber find. Amerika. * Der Senat in Washington hat einen Gesetzentwurf angenommen, nach dem die Kopfsteuer für Einwanderer auf fünf Dollar erhöht und Leute, die nicht schreiben und lesen können, von der Landung ausgeschlossen werden sollen. Im Kongreß dürften die Vertreter der westlichen und süd lichen Staaten sowie solche der Industrie und des Baumwollbaues, die durch die Verschärfung der Einwnnderungsbedingungen schwer geschädigt werden,. Einspruch erheben. Afrika. t Die an den SuIta « von Marokko abgeordnete italienische Sondergesandt schaft unter der Führung des italienischen Gesandten Malmufi ist nach FeS abgereist, um dem Sultan das Hauptprotokoll der Konferenz von AlgeciraS zu überreichen. * Die Ausarbeitung für die marok kanische Staatsbank soll nach franzö sischem Handelsrecht erfolgen. Japan. * Der angekündigte Besuch der japa nischen Flotte unter Admiral Togo in England soll erst im Jahre 1907 statt finden. Attentat aus den Hochzeitszug König Alsons'. Am 31. Mai ist eS ein Jahr gewesen, daß Mörderhäude gegen den in Paris weilenden jungen König von Spanien eine Bombe warfen, die indessen ihr Ziel verfehlte. Die englischen und spanischen Blätter, die in diesen Tagen fast täglich von einem Kom plott zu berichten wußten, das sich angeblich gegen den König von Spanien richtete, haben leider nur zu recht behalten. Am Jahrestage des Pariser Attentats vermählte sich Spaniens junger König. Der bedeutungsvolle Festtag für daS junge Königspaar, das vor dem Altar der Kirche San Geronimo in Madrid den heiligen LiebeSbund für das Leben geschlossen hatte, ist leider durch einen argen Mißklang gestört worden. Als sich der Hochzeitszug von der Kirche ins Schloß zurückbegab, wurde in einer der belebtesten Straßen ein Attentat auf den könig lichen Wagen verübt. Von einem Balkon aus wurde eine Bombe auf die Straße geworfen in dem Augenblick, als der königliche Hochzeitszug vorüber kam. Sie fiel dicht vor einem der könig lichen Wagen. Von den acht Pferden, die ihn zogen, wurden zwei in Stücke gerissen, und fieben Personen wurden getötet, gegen dreißig mehr oder weniger schwer verletzt. Unter den Verwundeten soll sich auch ein Kammerherr vom Gefolge des Königs befinden. König AlfonS und Königin Viktoria, wie die Prinzessin seit ihrem Übertritt zur katholischen Kirche heißt, be wahrten die größte Ruhe und setzten nach der durch die Verwirrung verursachten Verzögerung ihren Weg nach dem Schlosse fort. Dis Gefahr, in der bei dem Attentat daS junge Königspaar schwebte, war groß. Inder Tat handelte es sich nur um einen Schritt, den der Hochzeitswagen mehr vorwärts getan zu haben brauchte, und König Alfons mit seiner Gemahlin wären Opfer des nichtswürdigen Anschlages geworden. Als das Kömgspaar ausstieg, um den Wagen, der sehr stark be schädigt war, mit einem andern zu vertauschen, waren beide Herrschaften mit GlaSsplittern überschüttet. — Über die Persönlichkeit des Täters find verschiedene Gerüchte im Umlauf. Nach dem einen soll es ein kastilischer Anarchist sein, nach dem andern ein Katalonier, der sich Duran nennt, aber wahrscheinlich anders heißt. Die Madrider Polizei bezeichnet als geistigen Urheber des Attentates einen Italiener, der aus Landon gekommen sein soll. Als sicher gilt, daß vor dem Hause, aus dem die Bombe geworfen wurde, ein künstliches Ge- rränge geschaffen wurde; einige von den wirk lichen oder vermeintlichen Urhebern deS Ge dränges glaubt die Polizei verhaftet zu haben. A VieMsge äerGereckrigkeit. 7) Roman von Maximilian Brytt. fFortsitzUllz.) Man hatte in ein paar Gruppen Pflicht geladener den unzufriedenen Ausdruck auf dem sonst so jovialen Antlitz KalwodaS wohl be merkt. Man unterzog nun auch das Benehmen der Brautleute gegeneinander — eigentlich waren fie ja schon verheiratet, wenn auch erst standesamtlich und noch nicht kirchlich — einer scharfen Kritik. Stephanie war matt zum Umfinken. Das Durcheinandergewoge der Gäste, das Lachen und Schwatzen wirkte betäubend auf ihre Sinne. Ms nun ihr Bräutigam, der ihre Hand erfaßt und heftig gepreßt hatte, zu ihr sprach, kkang's ihr wie auS weiter, weiter Ferne. Seine Stimme schien ihr auch so seltsam fremd und farblos. „Du hast die Karte nicht geschrieben, Fanny, — ich danke dir!" Sie sah ihn fragend an. „Du dankst mir?" KalwodaS Antlitz verlor nun vollends den letzten Zug der gezwungenen Heiterkeit. Etwas wie Herbheit, wie Trauer tauchte in seinen Mienen auf. „Ich wußte ja nicht, daß er dir so nahe stand, Fanny. Verzeih, daß ich dich damit quälte. Verzeih — und — hab Dankt" Noch einmal drückte er ihre Hand. Er war so bewegt, daß er sich rasch abwenden mußte. Dann sah fie ihn den Portier herbeiwinken, mit dem er ein paar Worte sprach, um darauf durch eine andre Tür auf ein paar soeben an kommende Gäste — sein Freund Eckenbrecher befand sich darunter — zuzuschretten. Stephanie konnte, ohne von Franz gesehen zu werden, den Portier im Korridor noch erreichen. Der Alte hatte ihr heute schon gewiß fünfmal gratuliert. Er tat es nun ein sechstes Mal. „Schon gut, lieber Stadelmannl" wehrte fie ab. „Ich wollte Sie nur noch bitten, dafür zu sorgen, daß im Hause Ruhe eintritt. Sie haben doch Zeit, ein bißchen aufzupaffen, wie? Oder Hai Ihnen mein Bräutigam einen andern Auftrag gegeben?" „Unser gnädiger Herr?" fragte der Mte strahlenden Gesichts. „Nein, Fräulein Plügge — oder vielmehr gnädige Frau muß man jetzt doch schon sagen — es handelt sich nur um den Herm Ingenieur. Er will doch heute abend noch abreisen, der Herr Ingenieur. Unser gnädiger Herr läßt ihn aber dringend bitten, doch wenigstens über Nacht dazubleiben und ihm morgen eine Unterredung zu gewähren — in aller Frühe — Herr Struck soll selbst be stimmen, wann und wo!" Stephanie hielt sich an der Tür, während fie mit einem entlassenden Kopfnicken sagte: „Tun Sie nur, was der Herr Ihnen befohlen hat." Im nächsten Augenblick sah sich Stephanie — die Tür zum Salon war aufgegangen — von einem halben Dutzend junger Mädchen, ihren Brautjunfem, umringt, die fie mit dem Bräutigam zusammen im Triumph nach ihrem Ehrenplatz vor der Bühne geleiten wollten. Die Einleitung bestand in der poetisch ein gekleideten feierlichen Überreichung von allerlei sinnigen Geschenken an das Brautpaar. Stephanie hatte mit ihrem Bräutigam seit vorhin kein Wort wieder wechseln können. Sie hatte seinen Arm nehmen müssen, saß nun aber fremd und kalt neben ihm. ES war ihr eine Wohltat, daß man den Saal — um die Bühnenerscheinungen wirksamer zu gestalten — verdunkelt hatte. So brauchte fie sich nicht zu bemühen, ihrem Antlitz das von einer Braut nun einmal verlangte glückselige Lächeln ab zuzwingen. Ein Sturm ging durch ihre Seele. Arnold liebte fiel... Jetzt erfuhr fie das, am Tage ihrer Hochzeit mit einem andern. War ihr bisher doch gesagt worden, eine un- glückliche Liebe erfülle ihn ganz und gar . . . Sie selbst also verkörperte seine unglückliche Liebe! Warum hatte er nie zu ihr darüber ge sprochen ? Warum hatte er, als fie ihm ihre Verlobung mitteilte, seinen Gefühlen nicht Ausdruck verliehen? Doch er sagte ja: er habe ihr geschrieben! Also ein verlorener Brief war an dieser verhängnisvollen Wendung ihres Schicksals schuld? Langsam glitt Stephanies Rechte, die ihr Bräutigam bis jetzt festgehalten hatte, herab. Bei der standesamtlichen Trauung heute früh batte fie überhaupt nicht nachzudenken vermocht. Die nüchterne GeschäftSmäßigkeit auf dem Bureau hatte keinerlei Stimmung aus kommen lassen. ES war noch daS für fie Verdrießliche hinzugetreten, daß Benjamin, der Der Attentäter aber ist ohne Zweifel zunächst in der allgemeinen Verwirrung entkommen. Der Wagen deS Königs wurde sehr stark beschädigt und es muß als ein Wunder er scheinen, daß der Attentäter sein Ziel nicht erreichte. Das HauS, vor dem der Anschlag ausgesührt wurde, ist durch Gendarmerie ob- gesperrt worden. Der Minister des Innern, der Zivilgouverneur, die Staatsanwaltschaft erschienen sofort an der Stelle. Von den ver hafteten Personen ist der eine ein Ausländer, der andre angeblich ein spanischer Student- Gegen Abend ließ das Künigspäar sich nach dem Befinden der Verwundeten erkundigen. Einer der Verhafteten, ein vierzehnjähriger Bursche, verweigerte bisher die Antwort, wo er die letzten 24 Stunden zngebracht hat. Wie verlautet, erhielt die Mutter der Königin, während fie fich zum Kirchgang ankleidete, ein Billett ohne Unterschrift, in dem das Bomben attentat angekündigt wurde. Daß eS fich bei dein Attentat um eine weitverzweigte und von langer Hand vorbereitete Verschwörung handelt, be weisen Schriftstücke, die von der Londoner Polizei bei einem Studenten der Medizin in der Nacht nach dem Attentat beschlagnahmt wur den. In einem derselben heißt es, daß Alfons hoffentlich Spaniens letzter König sei und daß man am Hochzeitstags nach seiner Ermordung unverzüglich zur Erklärung der Commune (der dortigen Republik) schreiten könne. Gerücht' weise verlautet, der junge König sei durch einen Bomben- oder Glassplitter an der Brust ver wundet worden, doch hielt die goldene Kette des portugiesischen Sankt Iago-Ordens den Anprall ab; obgleich fie brach. Spanische, französische und englische Geheimpolizisten find fieberhast an der Arbeit, die Fäden der Verschwörung und vor allem den Attentäter zu ermitteln. Der König gab Befehl, die angesctzten Feierlichkeiten in keiner Weise zu unterbrechen, ihm aber fort' laufend Bericht zu erstatten und baldmöglichst ihm genaue Auskunft über die Toten und Ver wundeten zu geben. Von und fern. Zwei brlllantenbefttzt« Orders Wil helms i. auS dem Zeughaus gestohlen- Ein verwegener, Aufsehen erregender Diebstahl ist in der Freitag-Nacht im Zeughause z» Berlin erfolgt. In dem Andenkenraum Kaiser Wilhelms!, ist der türkische Nischan-Jmtiaz-Ordeu mit Brillanten und die dazugehörige Goldene Medaille, die dem alten Kaiser vom Sultan ver liehen trordenwaren, entwendetworden. Der Wen beider Orden wird auf 40 000 Mk. geschätzt- Der Dieb hatte fich in daS Haus einschließen lassen und ist nach begangener Tat durch Herab' lassen an einem Seile nach der Wassersem flüchtig geworden. Auf die Ergreifung des Täters bezw. Herbeischaffung der gestohlenen Brillanten setzt der Polizeipräsident eine W' lohnung von 1000 Mk. auS. Die Berkob««g Berta Krupps, der ältesten Tochter des verstorbenen Wirklichen Geheimen RatS Krupp in Essen (des Kanonen' königs) mit dem Legationsrat Gustav von Bohlen und Halbach, LegationssekreiLr bei d» preußischen Gesandtschaft am päpstlichen StM früher der Gesandtschaft in Peking zugeteilt, hn> in weiten Kreisen Aufsehen erregt. Weitere Ausdehnung der Geuickstartt- Während die Erkrankungen an Genickstarre A Kreise Duisburg, Hamborn und Bruckhausen zuuehmen, werden nun auch schon Fälle aU» Münster, Saarbrücken, Koblenz und Aachen g»' meldet. Von der Regierung wird der Kram' heit die größte Aufmerksamkeit zugewendo- Man ordnet an, Berichte über den Verlauf d« Erkrankungen einzusenden und mitzuteilek welchen Erfolg daS Wiener Heilserum zur B«' kämpfung der Krankheit habe. Gefahrvolle Pfänd««-. Ein Gerichts Vollzieher hatte in Dörnach bei Mülhausen i. eine Pfändung vorzunehmen. Der Sicherhe» wegen nahm er einen Bürger mit. ES em' spann fich ein sehr erregter Streit, in desse» Verlaufe der Bürger von dem Gepfändete» mit einem Stocke erschlagen wurde. als Trauzeuge hatte mitkommen sollen, du^ eine Geschäftsangelegenheit in letzter Stu»»' verhindert worden war. So hatte der Akt Ziviltrauung etwas durchaus Formelles, "" persönliches für fie gehabt. Aber woher sollte fie die Kraft nehwe»' um morgen in der Kirche daS Gelöbnis i» Gott zu tun, daß er, der Gatte, ihr ein E alles sein sollte, daß fie in Freud und Ls'» mit ihm auSharren wollte, bis daß der D»" fie schied ? I Wie ein Grab lag ihr künftiges Leben »t» ihr. Ein Grab, daS fie selbst fich gegrab^ und in dem fie ihre goldenen MädchenträE bestattet hatte. Von Glück und Liebe, von Treue und HE' ehre, von Heim und Herd war wieder u»» immer wieder in den poetischen Spielen »» vor ihr die Rede. Kleine KindererleSE waren von einer dichterisch veranlagte» Freundin in ein Poem geflochten. Eine web' muisvolle Rühmng überkam sie. Doch imE wieder erschien daS Bild deS wettergebräunte» großen ManneS vor ihrem geistigen Auge und leise ausschluchzend barg fie dann Antlitz in dem seidenen, mit Spitzen besetzte» Taschentüchlein. Kein Mensch wußte, weshalb die Szene si* so tief ergriff; aber man war eS ja gewöhn'' daß die Bräute weinten. Vor der Aufführung eines längeren Ein akters, der den künstlerischen Höhepunkt de» Abends bedeutete, sollte eine Pause emtrete», in der an den inzwischen aufgestellten Büfett» Hunger und Durst gestillt werden konnten. Sr Zeit L Äutom! schädigt breiige! der Ar buben I den de auch r 30 M Nliäü dun ein i» aufft ber R Achten bchokol A-ke b Mlich bi-Sch «rßen > Aren. Ais-1 Ader Mui? Schlitt Wer Jah An s, Aden de , Dei Age s Wil s M-n. Auch ^d nu Mich ^!a Sn Aba Ti lAi" e S ^"lir «ihM«, SUt 8°' -A K' -Mr
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