Volltext Seite (XML)
Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt el für die Ortsbehörde und den Gememderat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für ine Ortschaften Bretnig, Hanswalde, Grotzröhrsdors, Frankenthal »ad Umgegend 2v Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag Vz11 Uhr, für die Gonnabend-Nummer bi» Freitag vormittag l/,11 Uhr einznsenden ^lchristleitung, Vruck unö Verlsg von N. j8chuvlg, Bretnig 16. Jahrgang Mittwoch den 15. August 1906 Rr. 65. «cm 'in HSchfterlniedrigsters Preis. j Preis. 50 Kilo L k. 60 50 Kilo Heu Stroh 1200 Pfs. 20 ! — ! Butler 1 .60 ^20 8 50 50 Kilo 14 - Kartoffeln 50 Kilof ein er; >st Marktpreise in Kamenz am 9 August 1906. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Adonnementsprei« inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltung»blattes" Korn Weizen Gerste vaser Heidekor» Lirse dem berühmten Baumeister Gottfried Semper in den Jahren 1844/46 mit Erkern und Türmchen errichtete sestungsartige Bauwerk unserer Stadt, wird gegenwärtig einer voll ständigen Außenrenovation unterzogen. Di? Sandsteingewände der Fenster u. s. w. haben unter Len WitterungSundilden sehr gelitten und müssen veshald abgeschliffen bez. erneuert werden. Im übrigen wird der Bau abgeputzt und frisch gestrichen. Zu diesen umfänglichen Arbeiten macht sich der Bau eine» mächtigen, bis sechs Stock hohen Gerüstes nötig. Die Farbe des Anstriches soll so gehalten werden, daß der altertümliche Charakter des Gebäudes gewahrt bleibt. Pirna. Die Türmerstelle der Stadtkirche ist aufgehoben worden. Der Turm erhielt statt des bisherigen Wächters ein Alarmhaus. Dresden. Die Studiengesellschaft fran zösischer Merzte, deren Ehrenpräsident der Direklor des Instituts Pasteur in Paris, Or. Noix, ist, bereist gegenwärtig die größeren Städte Deutschlands, um die ärztlichen Ein richtungen derselben kennen zu lernen. Sie wird am 20. August auch Dresden berühren )whtc > hin: guten Pulse I «. ?. 1 6^ ergoß sich über die Kleider de» Unglücklichen, die im Nu in Hellen Flammen standen. Trotz dem hinzueilende Personen da» Feuer bald ersticken konnten, sind die Verletzungen, die Böhm davongetragen hat, sehr schwer. — Ob wohl unzählige, meist tödlich verlaufene Un fälle gleicher Art ein abschreckendes Beispiel liefern und die Presse fast an der Hand eine» jeden Falles eindringliche Mahnungen gegen die leichtsinnige Handlungsweise de» ZugießenS von Oel rc. in schlecht brennende Feuer laut werden läßt, nimmt man offenbar noch immer keine Lehre an. In wie viele Familien ist durch dies« Art Brandfälle schon schweres Unglück getragen worden l Schönheide. Landtagsabgeordneter Eisenwecksbesitzer Hans Edler von Querfurth und Horst Edler von Querfucth kamen von der Jagd, als plötzlich die Pferde infolge Blitzschlages scheu wurden uns durchgingen. Während der tollen Fahrt — vom Wagen war die Deichsel gebrochen — wurden oie Insassen herausgeschleudert, wobei sie mehrfach Verletzungen erlitten. Zur fraglichen Zeit ging gerade eine Frau aus Nsulehn-Schützen- grün die Straße entlang. Sie wurde üver- rannt und schwer verletzt. — Verblutet hat sich in Schkeuditz der 26 Jahre alte Kürschnereiarbeuer Franz Pier sack. Er hatte in angetrunkenem Zustande seine Wohnung ausgesucht und mit dec Hand eine Fensterscheibe durchschlagen, wobei er sich die Pulsader durchschnitten halte. Am Abeno, als seine Wirtin die Stube betrat, fand sie den Piersack in einer Lache Blut tot vor. — Auf dem Gute Gövschelwitz bei Leipzig ging die Arbeiterin Seidel barfuß über das Stoppelfeld. Sie trat in einen Weizenstoppel und, obwohl sich die Frau nur unbedeutend verletzte, erkrankte sie an Blutvergiftung und ist jetzt imLeipziger Stadtkrankenhause.gestorben. — In Markkleeberg bei Leipzig kam am Sonnabend abend das 6 Jahre alte Töchter chen des an der Bornaischen Straße wohn haften Hilfsarbeiter» Franke auf den un glücklichen Gedanken, mit Petroleum Feuer anzuzünden. Lem Gedanken ließ es die Tat folgen, wobei der Behälter explodierte und die Kleider des unglücklichen Kinde» in Brano gerieten, so daß die Kleine umfangreiche Branü- vunoen am ganzen Körper davontrug. Sie mußte sofort nach dem Leipziger Stadtkranken hause übergefühct werden, woselbst sie kurze Zeit nach der Einlieferung an den Folgen der erlittenen Brandwunden verstorben ist. Leipzig. Dre Freie (sozialdemokratische) Tucnerschaft von Leipzig hatte an den Stadt- rat bas Ersuchen gerichtet, ihr zum Schau turnen eine Wiese in Lindenau zu überlassen. Hierauf Hal der Nat erwidert, daß er nach euigehender Erwägung nicht in der Lage sei, dem Verein zu willfahren, da er grundsätzlich / beschlossen habe, Sondervereinen, die der „Deutschen Turners-Haft" nicht angehören. "täMscheS Land nicht mehr zur Verfügung zu stellen. ! 760 ! 8 -00 ! 750 9 - und hier das Johannstädter Krankenhaus, ! oie Königliche Frauenklinik und da» Säuglings. heim besichtigen. Da die Teilnehmer — etwa 40 an Zahl — bereit» gegen abend desselben Tages nach Heidelberg Weiterreisen, so läßt sich eine gesellige Zusammenkunft mit ihren Fachgenoffen nicht ermöglichen- Dagegen wird ihnen zu Ehren die Stadt im AuSstel- lungspalaste ein Frühstück geben. Dresden. Die Lotterie der 3. Deut schen Kunstgewerbe. Ausstellung hat einen be deutenden Erfolg zu verzeichnen. Die erste Serie von 100 000 Losen zu 1 Mack ist bereits adgesetzt, sodaß jetzt Vie zweite Serie iu Angriff genommen worden ist. — Die Zahl der Typhu-fälle in Dresden halte am 2. August 21 Personen betragen, darunter drei, die lyphuskrank von auswärts nach Dresden gekommen sind. Die angestell len behördlichen Erörterungen haben ergeben, daß die Krankheit durch Genuß von Milch hervorgerusen ist, die ein gleichfalls an Typhus erkrankter Milchfuhrmann einem bestimmten Geschäfte geliefert Hal. Gewöhnliche Markt milch, deren Herkunft nicht bekannt oder nicht völlig einwandfrei lst, ist nur in gekochtem Zustande zu genießen. Rohes Oöst und sonstige Früchte bürsen nur geschält oder erst nach sorgfältiger Reinigung gegessen werden. — Eine unerwartete Fahrt nach Rußland legte der von Professor Poeschel aus Meißen gesührte Ballon zurück, der am 4. August nachts in Bitterfeld aufgestiegen war. Der Wtnd trieb das Luftschiff mit seinen Insassen in östlicher Richtung, doch gestatteten bis Wolken keine genaue Orientierung. Al« ein Durchblick möglich war, erkannte man, daß man über die russische Grenze getrieben worden war. Gegen mittags 12 Uhr 30 Minuten landete der Ballon glatt bei Rendziny, 15 Werst östlich von Nowo Rabomsk im Gouver nement Petrikau. Die ganze 570 Kilometer betragende Strecke wurde in 14 Stunden zurückgelegt. Die herdeigeeilten Leute nahmen die Luflschiffer freundlich auf. Nach Fest stellung der Personalien tonnten die Deutjchen unbehelligt nach der Grenze zurückkehren. — Durch eine Handelsfrau wurden m Meißen Kartoffclboviste für gute Trüffeln verlaust. In einer Familie, die die Pilze am Mittag genoß, traten bald darauf Vergiftung« erscheiuungen ein. — Am 1. August d. I. halten sich von ihrem Truppenteil zu Borna die beiden Kara biniers Richard Reiher aus Plauen i. V. und Otto Lenke aus Leipzig entfernt. Sie konnten sich jedoch nrcht lange der goldenen Freiheit erfreuen, denn in Erlangen wurden sie ge faßt und bald darauf an Vas Karabinier-Re giment abgeliefert. Sie hatten sich unterwegs Zivilkleider zu verschaffen gewußt. Lunzenau. Auch hier nimmt der Bier krieg scharfe Formen an. Eine üoerfüllte VolkSverfammlung beschloß nach einem Referat Müllers-Chemnitz, das Bier so lange zu ent behren, bl» seitens der Brauereien zugestanden werde, das Bier zu alten Preisen zu liefern. Auch Ringvrer, welches hier noch zu alten Preisen abgegeben wird, soll auf alle Fälle gemieden werden. 0 den I > viel i jäh, I st. O-rMth-s und Sächsischer. Bretnig. Einen schönen Verlauf nahm bin Sonntag das vom hiesigen Turnverein ^gehaltene Schauturnen. Viele Freunde der ! Turnsache wohnten demselben, das aus Frei- i Übungen, Riegen- und Kürturnen, sowie in kiliem Turnspiel bestand, bei. V26 Uhr war Turnen beendet und Punkt 6 Uhr wurde I °er Marsch .nach dem deutschen Hause ange- , Keten, dessen Saal sich inzwischen mit Gästen gefüllt hatte, die sich stündlich vermehrten, s°daß später kein Apfel zur Erde fallen konnte. Eine hübsche Unterbrechung fand das Ball- dergnügen sowohl durch den Reigen der Turner, gebender Damen. Das dabei Gebotene war Oberst gefällig und erntete daher lebhaften Beifall. Die Auszeichnung de« Vereins- ?dlsitzenden Herrn Arthur Gebler für ^ne 25 jährige Amüerung als Vorsteher, sowie die des Turnwarts Herrn Hermann Petzold für dessen 20jährige Tätigkeit als Vorturner im Vereine wurde vom Publikum ">it Spannung verfolgt. Unter entsprechenden Sorten seitens des zweiten Vorsitzenden über reichte derselbe den Genannten je einen von der deutschen Turnerschaft verliehenen Ehren drief, der folgendermaßen lautet: Hochge ehrter Turngenosse! Für Ihre treuen, lange Fahre hindurch unserer deutschen Turnsache ^leisteten Dienste spricht Ihnen der unter- 32 Jahren beschäftigten Arbeitern, Moritz Mager, Karl Schäfer und Emil Oswald, wurde da« tragbare Ehrenzeichen für Treue »n der Arbeit verliehen und durch Herrn Bürger- meister Or Michael überreicht. Die Firma würdigte die seltene ArdeitStreue durch Uebcr- gabe wertvoller Geschenke. — Die Mittelstandsbewegung hat in letzter Zeit im Königreich Sachsen ganz erfreuliche Fortschritte gemacht. Der MiltelstandSver einigung (Sitz: Leipzig) sind gegenwärtig weit über 200 mittelständische Korporationen mit ungefähr 120 000 EinzelmitglieZern ange schlossen. Die offenen uno versteckten Angriffe, die in letzter Zeit von mittelstandsfeindlicher Seile gegen oie Organisalionsvestrebungen der mittelständischen Berufsschichlen gerichtet wurden, sind von dem selbständigen sächsischen Mittelstände durch zahlreiche korporative Bei. trilte zur Mittelstands-Vereinigung und durch unzählige Zustimmung« - Erklärungen zu den Zwecken und Zielen der genannte» Vereinigung beantwortet worden. In mehreren Städten haben sofort alle in Frage kommenden mittel stürmischen Vereinigungen ihren Eintritt in die Mittelstands - Vereinigung bewirkt. Ferner haben in den letzten Monaten die Innungen, die kaufmännischen und die Gewerbe-Vereine, die Hausbesitzer- und die Gastwirts - Vereine in folgenden Städten und Orten gemeinsame Versammlungen veranstaltet und Stellung zur Mittelstands.Vereinigung genommen: in Elstra, Großröhrsdorf, Großschönau, Kamenz, Kötz- schenvroda, Leisnig, Löbau, Lommatzsch, Nossen und Siebenlehn, Ostritz, Radeberg, Radeburg, Riesa, Roßwein und Wilsdruff. — Der Rechtsanwalt Zieschang aus Bischofs- werda wurde Freitag abend gegen 6 Uhr auf dem Bahnhof in Demitz Thumitz auf dec Strecke Dresden-Görlitz von einem nach Gör litz abgehenden Zuge überfahren und sofort getötet. Rechtsanwalt Zieschang hatte auf dem betreffenden Bahnhofe den nach Bischofs werda abgehenden Zug erwartet und ist wahr- scheinlich oem Gleise zu nahe gekommen, sodaß er von der Maschine erfaßt worden ist. — In Stolpen verunglückte am Donners tag mittag der in der Bahnhofstraße beschäf tigte Maler Mins dadurch, daß er auf einer Treppe stürzte und sich eine Gehirnerschülter- ung zuzoz Bautze». Die alte Kaserne, das von Ä. ?. 7 80 8 25 7s- Oberlungwitz, 8. August. Der Gulsoesitzer Böhm aus Leukersoorf hatte, um das Feuer m seinem Ofen schneller zu entfachen, aus einer Kanne Pe.coleum gegossen. Wie fast iu allen derartigen Fällen entzündete da» Feuer den Inhalt der Kanne und brachte diese zur Explosion. Das brennende Petroleum ieichnete Ausschuß im Namen der Deutjchen Turnerschaft den herzlichsten Dank und den ! Tunscy aus, daß der Segen, der sich an treue Turnarbeit knüpft, sich auch an Ihnen be währen und Ihnen ferner Kraft und Frische geben möge, für unsere gute Sache noch lange Zeit weiter zu wirken. Mit treudeutschem Gruß Der Ausschuß der deutschen Turner- ! jchast. Or. F. Götz, Bors. Or. Rühl, Ge> !4äftsführer. Die Gefeierten dankten hierauf herzlichst. Der Tanz trat alsdann wieder in i'ine Rechte und bis zum Schluffe wurde den Freuden Terpsichores in ausgiebigstem Maße Schuldigt. Kamenz. In der am Dienstag vor- Wittag 9 Uhr im Sitzungssaale der König!. Aintshauptmannschast unter Vorsitz des Herrn Negierungsasseffors Or. Richter stattgefundenen öffentlichen Sitzung des Bezirksausschusses Wurde u. a. Herrn Ernst Robert Seifert in Großröhrsdorf zur Uebei tragung der Konzession ium Bier-, Branntwein- und Kaffeeschank, beherbergen und Krippensetzen im Grundstück ^t.-Nr. 111 für diesen Ort Genehmigung ^-ter der Voraussetzung erteilt, daß sich der ^eineinderat zustimmend verhält. Ferner er hell der Kupferschmievemeister Herr Richard Abi-chi in Großröhrsdorf unter deu von den sachverständigen gestellten Bedingungen Er Muis zur Errichtung einer Anlage, in der ^lcchgesäße und Röhren aus Blech durch Ver ölen hergestellt werden. .Pulsnitz. In einer am Freitag abend " Schuhmanns Restauration hier stattgefun- O'en Protestversammlung gegen die Bierpreis- Myung, welche so zahlreich besucht war, das Lokal nicht nur überfüllt war, sondern 'eimerter der Kommenden infolge Platzmangels ""eyitm mußten, wurde einstimmig folgende ° oluuon angenommen: „Die Anwesenden öffentlich ihren Unwillen über ,, S p eiser Höhung und sind gesonnen, vis g^en Bierpreise nur die zu unterstützen, welche dre Preiss gehalten Huben." Leu»"/Drei bei der Firma Chr. ^'ls Wjl,ve und Sohn seit 45, 36 bez. Anserate, die 4gespaltsne Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All- gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitung»boten ! vierteljährlich ab Schaller 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in» Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Pfennige, durch die Post I Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunft. 850 > 8!— ! Erbsen 13^- Kartos»