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kehren Der Prinz äußerte sich recht mißvergnügt über diese vergeblichen Versuche, er wollte aber trotzdem seinen Plan nicht ändern. - An diesem Abend machte der Hausverwalter Olnovka der Gallitschinschen Villa am Asow wie gewöhnlich seine Runde, diesmal besonders sorgsam, weil ihn die Fürstin darum ge beten. Auf der Terrasse an der See blieb er stehen und schaute über die Wellen hin. Manches Segelschiff zog vorüber, ein paar kleine Dampfer strebten ihrem Ziele zu, es war ein An blick, wie man ihn zu der Jahreszeit jeden Tag hatte, und doch verweilte Olnovka länger, als gewöhnlich auf der Terrasse. Es war noch hell genug, um zu bemerken, daß ein kleineres Segel boot nach dem Ufer hin abhielt, und zwar links der Terrasse, obwohl dort ein guter Landungsplatz nicht vorhanden war. Was konnte das Boot dort wollen? Auch der Fürst besaß eine Segel-Aacht, aber die kam und ging aus der und in die Bucht rechts der Terrassen. Bisweilen wurde die Bucht auch von anderen Booten benutzt; doch links landete der Riffe wegen nie ein Fahrzeug. Olnovka ging daher links die Stufen hinab, um die Insassen so nahe als möglich zu sehen. Die hatten das Segel eiugezogen und bedienten sich geschickt der Ruder; sic wollten augenscheinlich landen. Da kamen sie denn nach einiger Zeit wirklich an, doch Olnovka sah zu seinem Erstaunen nur zwei Männer, während im Segelschiff drei gesessen hatten. Die beiden Leute waren keine Schiffer von Beruf, sie hatten sich offenbar das Schiff gemietet, dachte Olnovka, — bis er plötz lich erstaunt mit der Hand über die Augen fuhr. Den einen mußte er doch kennen! Wahrhaftig, das mußte Verino sein, der flüchtige Verinow aus München, sein früherer Vorgesetzter! — Olnovka war vor ein paar Jahren noch bei der russischen Gesandtschaft in München in einer untergeordneten Stellung tätig gewesen, von wo er in die Dienste des Fürsten Gallitschin ! übertrat, der damals seine bei Weraschek auf Besuch befindliche Nichte Vera Tscherkinsa in München abholte. Jener jetzt in so sonderbarer Situation erscheinende Verinow war Bureau chef in der Gesandtschaft gewesen und eines Tages mit der M anvertrauten Kasse flüchtig geworden. (Fortsetzung folgt.) -s- Gemeimmhiges. Zs- Rasen unter Obslbäumen ist den letzteren insofern schädlich, als die Graspflanzen dein Boden sowohl die Feuchtigkeit, wie die zum Gedeihen der Obstbäume erforderlichen Nährstoffe entziehen. Der bcraste Boden verdunstet Iveit mehr Wasser, als jener ohne Rasendecke, und die Obstbäume verdorren um so leichter, je ge- l ringer die wasserhaltende Kraft des Bodens ist und je weniger tief die Wurzeln der Obstbäume in den Boden eingedrungen sind. Auf Sandboden und unter jungen Obstbäumen ist daher die Bedecknng des Bodens mit Rasen besonders gefährlich; man halte deshalb den von der Krone des Baumes überragten Teil des Bodens stets von Rasen frei. Tieswurzelnde Pflanzen bringen die Obstbäume noch leichter znm Absterben als Gräser. Stahl zu vergolden. Reines Gold wird in ^gua regia (Königswasser) aufgelöst, die Lösung läßt man verdampfen, bis die überschüssige Säure weg ist. Der Niederschlag kommt in reines Wasser, mau fügt das dreifache Quantum Schwefelsäure hinzu und läßt das ganze in wohlverschlossener Flasche 24 Stunden stehen, bis die ätherische Goldlösung obenauf schwimmt. Wenn man polierten Stahl mit dieser Lösung anfcnchtet, erhält man eine sehr schöne Vergoldung. Dnrch Anbringung von Zeichnungen i mit einem beliebigen Lack kann man dem Gegenstand ganz das ! Aussehen einer Vermischung von Stahl und Gold geben. Mittel zum Schärst» der Rasiermesser. Man kaufe etwas feinst gepulverten Roteisenstein (sogenannten Blutstein) in der Apotheke oder Drogeuhandlung und bereite daraus mit Oel eine Salbe, wovon man eine dünne Schicht auf den Streichriemen streicht. Uachtisch. 1. Bilderrätsel. 2. Rätsel. Mein Umfang ist nnr mäßig groß; Doch nimmt man mir das Herz heraus, So dehn ich plötzlich grenzenlos Vor dem erstaunten Blick mich ans. Setzt aber Ihr ein Zeichen ein — So seht Ihr mich in seltner Pracht Hoch über Euch mit lichtem Schein Hinschießcn durch die stille Nacht. . Lösung der Aufgaben i» voriger Nummer: I. Der Schlaizhcrr liegt rcchls ans den Steinen, den Kopf an der Baumwurzcl. e. Bleiche, Leiche, Eiche. » Lustiges. Von oben kerab. „Abscheulich, da hab ich wieder kein Feuer!" „Dars ich Sie um etwas Feuer bitten?! —" Gewagte Vermutung- Bertha: „Wie leise der Assessor immer spricht!" Laura: „Nicht wahr? . . . Und dabei kommt er mir manchmal so seltsam vor! . . . Ich fürchte immer, daß ich ein mal eine Liebeserklärung von ihm — überhört habe!" Lina nnd L uing: Sicuc Berliner Lerlagd-SinftaN, Sing. Rrcbr, Cha> lollcnburg bei Berlin, Berliner Sttabc.a. Lcranlworttich für -ne Ncdaknon der sienen Berliner Berlagk-Anflalt, Sing. Krebs: C. Schulz, CharloNcnlmrg, Gucrickestr. 37.