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Allgemeiner Merger. Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hausivalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile io Pfg>, sowie Bestellungen auf den All Der Maemeine Anieiaer erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf oen »u in!? d«. b?ig-,-b-»-n .JIuWerk» NM--b-lNmgM-U«-- ,-m<i»-n «»,-!,« »chm-» Mi« vierteljährlich ab Schatter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten m» Hau» 1 Mark lederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren r S» Pfennige, durch die Post 1 Mark -kN. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag V,11 Uhr, für die Sonvabend-Nummer bi« Freitag vormittag »/,11 Uhr einzusenden. Schristleitung, Vruck und Verlag von N. 8^Uvig, Lrelnig 16. Jahrgang. Mittwoch den S Mai 1SV«. Rk. 37. v-rttt<h-S und SäckstscheS. Bretnig. Nach dem Ergebnis der am i- Mai erfolgten Arbeiterzählung sind hier in 36 Betrieben 363 Arbeiter gezählt worden und zwar über 21 Jahre 163 männliche und 1V» weibliche, von 16—21 Jahren 29 männ- i'che und 39 weibliche, von 14—16 Jahren 13 männliche und 8 weibliche und unter 14 Jahren 3 männliche und 2 weibliche Personen. Bretnig. Von der Kgl. Amtshaupt. Mannschaft Kamen, ist Herr Bezirksarzt vr. Meö, Sauer in Kamenz als Jmpfarzt für die Gemeinde und den selbständigen Gutsbezirk Bretnig verpflichtet worden. -- Dem Landesverband Sächsischer Feuer« ^hren gehören jetzt 841 Wehren mit 46 886 Feuerwehrleuten an. Der Staat hat die dem Landesverband gewährte Beihilfe von 2000 ^ark jährlich auf 8000 Mark erhöht. , -- Versammlungen anmelden! Da« Ober- ^»desgericht hat kürzlich entschieden, daß alle Versammlungen humanitärer und auch gemein« "utziger Vereine polizeilich anzumelden sind. . Mit der Ausbildung der Reservisten W- diesem Jahre streng genommen werden. M es heißt, ist bestimmt worden, daß für Aservisten, deren Ausbildungrgrad es wün- ichenswert macht, die I4tägig« UebungSzeit "?ch dem Ermessen de« Gchieralkommandos auf 28 Tage verlängert werden kann. Pulsnitz. Dem Elstraer Rettungshaus- aerein wurden von dem am 28. Februar d. J-Hier verstorbenen Rentier Karl Kühne 1000 '^ark vermacht. Der hochherzige Stifter hat auch die hiesige Kirche und den Gustav Adolf- Frauenverein mit hohen Beträgen bedacht. Kamenz. Sonnabend nachmittag 2^ "hr traf hier von Dresden über Bischofswerda nn Revisionszug mit den Herren Geh. Rat öliger, Oberbaurat Dannenselsser, Finanz- und Baurat Biltz und Eisenbahndirektor Hole- ramm ein. Der Zweck der Anwesenheit der ^nannten Herren auf hiesiger Station war übliche FrühjahrSrcvifion. 3^ Uhr fuhr Revisionszug über Arnsdorf wieder nach Dresden zurück. Kamenz. In der am Freitag abend ^gefundenen Versammlung der Freiwilligen »auerwehr wurde an Stelle des verstorbenen Hauptmann Böhne der bisherige Vizehaupt- Herr Gastwirt Otto Dietrich als 1. nv der bisherige Obersteiger Herr Schmiede, wähst Techritz als Vizehauptmann ge« xK"menz. Eine gewiß für jedermann be« Ustame und längst ersehnte Erfindung wurde vor Freitag in unserer Stadt praktisch Iz.Whrt. Es handelt sich um ein wasser- al» Oel, das den Staub bindet und daher bes.^aubtöter bei Straßensprengungen mit Lj "°°rem Glücke angewendet wird. Die bat Pesterwitz L Comp., Kamenz, Sa., ^"rzlich auf der hiesigen Königstraße durch derw-^rsuche eine glänzende Probe von ab^ . Aufsehen erregenden Erfindung 8t. — Es ist diese Straßensprengung °ngens nicht die erste, die die Firma in "lerer Stadt vornimmt, vielmehr hat sie v°r reichlich 3 Wochen durch Besprengung nes Teile» der Oststraße gezeigt, daß da» 7,, m °br Tat den von den Erfindern daran pupsten Hoffnungen in vollem Maße ent, während da» Wasser durch seine iqnelle Verdunstung naturgemäß nur eine W °°rübergehende Abhilfe gegen den Staub Waffen kann, beweist die Oststraße noch jetzt, aß eine ernmalige Sprengung mit der Oel, lösung oie Straßen auf Wochen hinau» sauber und staubfrei zu erhalten vermag. Wie wir von der genannten Firma selbst in Erfahrung gebracht haben, ist übrigen» eine solche Oel- sprengung infolge ihrer jnachhaltigen Wirkung auch erheblich billiger, al» das bisherige Ver fahren. Es liegt nun auf der Hand, daß in einer Zeit, in der wie kaum je zuvor die Bakterie al« Krankheitsursache angesehen wird, schon die mannigfachsten Versuche gemacht worden find, die Bannung de» Staube» als meistgefürchteten Bakterienherdes zu erreichen Dabei ist man auch bereits auf die Sprengung mit Oellösungen verfallen und zwar unleugbar mit gutem Erfolg. Nur zeigte sich in früheren Fällen meist als betrübliche Kehrseite, daß der Staub zwar verschwunden war, die Passanten einer mit solchem Oele besprengten Straße indessen an ihren Kleidungsstücken deutliche Spuren der schädlichen Wirkung des Oele» aufwiesen, weil es entweder Flecke an den Kleidern hmterließ oder sie durch Zersetzungen zerstörte. Desgleichen wurde Asphaltpflaster zersetzt und Anpflanzungen beschädigt. Weiter mußte man früher einen dauernd üblen Geruch für den Segen der Staubfreiheit mit in den Kauf nehmen. Es gehört nun zu den Haupt« Vorzügen des von der Firma Oesterwitz L Comp. gelieferten O-ls, daß es von allen diesen Uebeln frei ist. Die Königstraße kann als deutlicher Beweis dafür gelten. (K. T.) — Von größter Wichtigkeit ist für einen gesunden Körper, die Ausscheidung au» dem Harn öfter» einmal prüfen zu lassen. Es werden durch genaue Untersuchungen de» Urin» gar zahlreiche anormale Funktionen und Er. krankungeu mit Sicherheit erkannt. Das chemisch mikroskopische Laboratorium des Chemikers R. Otto Lindner m Dresden-A., Fürstenstraße 47, beschäftigt sich als Speziali« tät mit diesen wissenschaftlichen Untersuchungen, ohne irgend welcher sonstiger Angaben als Person und Alter zu bedürfen, e» versäume daher niemand, wer trübes Wasser absondert oder Bodensatz bemerkt, in seinem eigenen Interesse, zur Erkennung aller ersichtlichen anormalen Verhältnisse sein erstes Morgen- Wasser an genanntes Laboratorium per Post einzusenden. — Ein großer Auftrag ist der Waggonfabrik Aktien-Gesellschoft vorm. L. Busch in Bautzen zugegangen. Die sächsische StaatSbahn«Ver- waltung hat bei der Fabrik über 400 Güter« wagen verschiedener Typen bestellt. Der Wert dieser Bestellung beträgt etwa 1Vz Million Mark. Ein weiterer Auftrag auf Personenwagen dürfte in Kürze folgen. — Neues Braunkohlen werk. Dre ver, schiedentlichen Bohrversuche nach Braunkohle in Türchau bei Zittau auf den Grundstücken de» Gutsbesitzers Heidrich sind von Erfolg ge wesen. Es sind große Kohlenflöze gefunden worden. Der Besitzer der Grundstücke beab sichtigt, ein Kohlenwerk zu erbauen. Zittau. Am 3. Mai verschied, wie wir bereits gemeldet, der erste Sekretär der Zittauer Handels, und Gewerbekammer, Herr Syndikus Rollfuß, nach längerer schwerer Krankheit infolge von Herzlähmung. Derselbe war im Jahre 1859 in Chemnitz geboren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, studierte dann in Leipzig Philologie und Nationalökonomie und trat nach Beendigung seiner Studien al» Hilfsarbeiter in das Königlich Sächsische Statistische Bureau ei». Von dort au» wurde er im Jahre 1890 zu nächst als Sekretariatsaffistent an die Han delt« und Gewerbekammer Zittau berufen und erhielt bald darauf da» Amt al« Sekretär. Seit 1894 gehörte er der Zweiten Kammer der sächsischen Ständeversammlung an und wirkte dort insbesondere in der Finanz- und Gesetzgebungsdeputation. Von Sr. Majestät dem König wurde er durch Verleihung des Albrechtsorden» 1. Klasse ausgezeichnet — Eine Entführung. Am Sonntag ver reiste der Gasthofsbesitzer Fr. in Uhyst a. T. Vorher hatte seine 15jährige Tochter die Er laubnis erhalten, in die Kirche zu gehen. Gegen Abend kehrte Fr. in seine Wohnung zurück und mußte zu seinem Erstaunen wahr nehmen, daß sowohl seine Tochter als auch deren sämtliche Kleidungsstücke verschwunden waren. Auf Befragen erfuhr er, daß seine Tochter von einer weiblichen Person abgeholt worben und mit derselben in einem ver- schloffenen Wagen davongefahren sei. Wer die Entführerin war und welche Richtung dieselben eingeschlagen haben, ist noch nicht bekannt geworden, doch sind verschiedene An haltspunkte vorhanden, die hoffentlich zu einer baldigen Aufklärung der dunklen Angelegenheit führen werden. Dresden. Der Vorstand des Verbandes deutscher Radrennbahnen macht bekannt, daß dem Rennfahrer Thaddäus Robl wegen Wei gerung, eine ihm auferlegte Geldstrafe an den Verband abzuführen, bis zum Montag, den 18. Juni, der Start auf allen in« und aus- ländischen Bahnen verboten wird. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß alle von den Rennbahnen mit Robl abgeschlossenen Verträge durch da» Startverbot ungültig sind. — Vom Straßenbahnwagen getötet. Ein gräßliches Unglück trug sich am Sonnabend abend 6 Uhr in der Nähe der Johanniskirche in Dresden zu. Dort wollte ein vierjähriger Knabe noch vor dem Nahen eines Straßen- bahnwagens die Pillnitzer Straße überschreiten, stürzte aber auf dem Gleise hin und wurde von den Rädern erfaßt. Gräßlich zermalmt zog man das unglückliche Kind vor den Augen der Mutter tot unter dem Wagen vor. — Vom Massenmörder Dittrich. Es ist nunmehr festgestellt, daß der neunfache Mör der Max Dittrich die Ermordung der Frau Gasmeister Graß in Zöblitz nicht vollführte; die angestellten Ermittelungen haben die An gaben Dittrichs, daß er in der fraglichen Nacht auf dem Wege nach Berlin in der Nähe von Dobrilugk übernachtete, vollkommen bestätigt. Von anderer Seite wird Dittrich noch ein bisher unaufgeklärter Mord in der Dresdner Heide im Jahre 1901 an der ledigen Bohnstedt aus Magdeburg zugeschrieben. Auch an diesem Morde ist Dittrich indes nicht be teiligt. Er befand sich damals gar nicht auf freiem Fuße, denn von Oesterreich wurde er al» irrsinnig am 27. Oktober 1900 nach Dresden ausgeliefert und in das damalige städtische Siechenhaus gebracht. Von da wurde er direkt nach Waldheim übergeführt, wo er bis zum Juni 1905 verblieb. Den Mord an der kleinen Schönherr in Riesa verübte Dittrich, nachdem er au» der Dresdner Heil anstalt ausgebrochen war. Drei Tage danach stellte er sich selbst wieder. Da die Aussagen Dittrichs in der Mordsache Opitz und Schön herr sich vollkommen mit den Tatsachen decken, ist kaum anzunehmen, wie von Berlin aus behauptet wird, naß er sich nur deswegen selbst bezichtete, um ärztlicherseits in eine Irrenanstalt verbracht zu werden. Dittrich scheint ganz gesund zu sein. — Eine Neuerung für die Zuschauer zur diesjährigen Parade aus dem Alaunplatz in Dresden au« Anlaß de« Geburtstage« Sr. Majestät de» König» besteht darin, daß in diesem Jahre unmittelbar hinter dem Stand plätze Sr. Majestät eine Tribüne errichtet und so den Inhabern von Plätzen auf dieser Gelegenheit geboten wird, da» glänzende Schauspiel au» allernächster Nähe betrachten zu können. Meißen. Sine bittere Enttäuschung mußten zwei Leute erleben, die mit einem dritten Kollegen ein Zehntel der sächsischen Staatslotterie spielten. In der fünften Klaffe wurde ihre Nummer mit 3000 Mark Gewinn gezogen. Nun stellte sich aber heran», daß der Kollege nur das Los erster Klaffe gekauft, das Geld der anderen vier Klassen aber für sich behalten und im eigenen Nutzen verwendet hatte. — Doktor Eisenbart. Au» Plauen wird berichtet: Der Weber Lederer au» Treuen, der al» Wunderdoktor die Reichenbacher Gegend unsicher machte und später als gefährlicher Schwindler entlarvt wurde, ist vom hiesigen Landgericht zu insgesamt 32 Monaten Zucht haus verurteilt worden. Sein Heilmittel be stand aus Rüböl mit Benzin. — Bei lebendigem Leibe verbrannt. In Reinsdorf bei Zwickau fand ein 5 jähriger Knabe ein Streichhölzchen, das er an seiner Kleidung entzündete. Hierbei geriet letztere in Brand und wurde der arme Junge so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. — Wascht die Radieschen! Der Kaufmann Karl Pemsel in Germering (Bayern) erkrankte nach dem Genuß eines Radieschens aus seinem Frühbeet derart an Vergiftungserscheinungen, daß er laschest ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Pemsel hat sich soweit erholt, daß keine Lebensgefahr mehr besteht. Ursache war, daß das Radieschen vor dem Genüsse nicht gewaschen, sondern nur mit einem Tuche abgeputzt worden war. Senftenberg. In der Grube Fried rich Wilhelm bei Costebrau wurde der Grubenarbeiter Gustav Paust aus Gohra durch niedergehende Kohlenmaffen auf der Stelle getötet. Er hinterläßt seine Frau mit 6 Kindern. Marktpreise in Kamen, am 3. Mai 1906. Dre-dner Schlachtviehmartt hichfterlniedrtgster! Preis. I Preis. 50 Kilo L k. «. k- «. k. Korn 810 7 80 Heu 50 Kilo 2 20 Weizen 8 50 8 — Stroh 1200 Psd. 19 - Gerste Hafer 8- 7 8 20 7 50 80 - »LT 2 SO 2 — Heidekorn 8 50 8 — Erbsen 50 Kilo 12 - Hirse 14— 13 —' Kartoffeln 50 Kilo 2 20 vom 7. Mai 1906. Zum Auftrieb kamen: 3558 Schlachttiere und zwar 7Z7 Rinder, 1170 Schafe, 1376 Schweine und 275 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo in Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 38—40, Schlachtge wicht 74—78; Kalben und Kühe: Lebend gewicht 37—39, Schlachtgewicht 69—73; Bullen: Lebendgewicht 39—41, Schlachtgewicht 72—74; Kälber: Lebendgewicht 53—56, Schlachtgewicht 85—90; Schafe: 78—80 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewicht 51—52, Schlachtgewicht 69—72. Es sind nur die Preise für die besten Viehsorten verzeichnet.